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Die Erfindung betrifft einen Naturdünger sowie
ein Verfahren zu seiner Herstellung gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und
21 bzw. 41.
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Die intensive Nutzung landwirtschaftlich
und gärtnerisch
bearbeiteter Flächen
erfordert zusätzliche
Gaben von Düngemitteln.
Die Gabe von mineralischen Düngemitteln
kann den verbrauchten Nährstoff
ausgleichen. Eine ausschließliche
Düngung
auf der Basis von mineralischen Düngemitteln hat jedoch den Nachteil,
dass dem intensiv genutzten Boden keine organische Substanz zugeführt wird.
Organische Substanz im Boden ist jedoch für die Erhaltung der Fruchtbarkeit
von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grunde werden in regelmäßigen Abständen immer
wieder durch die Gabe von humusbildender, organischer Substanz bodenverbessernde
Maßnahmen
durchgeführt.
Als besonders geeignet hat sich hierbei tierischer Dung erwiesen.
Tierischer Dung ist allerdings in seiner Handhabbarkeit aufwendig
und kann auch insbesondere im Kleingarten zu Geruchsbelästigungen
führen.
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So sind verschiedene Verfahren zur
Behandlung von tierischem Dung bekannt geworden, mit denen man die
Handhabbarkeit dieser wertvollen, organischen Substanz verbessern
kann. So wird in der deutschen Patentschrift
23 34 494 ein Verfahren zur Herstellung
eines granulierten Düngers
aus tierischem Mist beschrieben. Dieses Verfahren sieht vor, dass
man tierischen Mist zunächst
zu einem homogenen, dünnen
Brei zermahlt und dann diesen Brei in Granulate überführt, die anschließend getrocknet werden.
Gemäß dem beschriebenen
Verfahren sind mehrere Bearbeitungsstufen erforderlich, die der Mahlprozeß, die Trocknung
und die Granulierung erforderlich machen. Dieses dort beschriebene
Verfahren hat verschiedene Nachteile. So besteht die Gefahr, dass
durch die intensive Behandlung bei der Herstellung des Breies bei
der intensiven Trocknung im Fließbett bei über 100° C und durch das Erfordernis,
immer wieder Feuchtigkeit zuzusetzen, um die Masse granulierbar
zu machen, eine ungünstige
Veränderung
der Nährstoffzusammensetzung
stattfinden kann. Darüber
hinaus ist dieses Verfahren sehr energieaufwendig.
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In der deutschen Offenlegungsschrift
26 42 332 wird ein Verfahren
zur Trocknung von Nassdüngern,
wie Pferdemist, Hühnermist
und Kuhmist, angegeben, bei dem die Nassdünger mit gebranntem, ungelöschtem Kalk
vermischt werden. Diese Mischung wird dann anschließend gemahlen,
gewalzt, gesiebt und dann als Dünger
verarbeitet. Die Nachteile dieses Verfahrens bestehen insbesondere
darin, dass durch die Zugabe einer relativ agressiven Substanz wie
gebrannter, ungelöschter
Kalk ein erhöhter Aufwand
bei der Herstellung entsteht. Hinzu kommt, dass sich durch die Zugabe
des Brandkalkes der pH-Wert ganz stark in den alkalischen Bereich
verschiebt, so dass dieser Dünger
nicht überall
einsetzbar ist . Außerdem
kann der hohe pH-Wert im Dünger zur
Festlegung wichtiger Mikronährstoffe
führen.
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In der
DE 36 09 162 A1 wird ebenfalls ein Düngemittel
und ein Verfahren zu seiner Herstellung auf der Basis von tierischem
Dung beschrieben. Hierbei wird Pferdedung zusammen mit Stroh und
gegebenenfalls unter weiteren Beimengungen von künstlichen oder natürlichen
Düngemitteln
verarbeitet. Insbesondere wird als Ausgangsprodukt feuchter Pferdedung
eingesetzt, dar mit Stroh oder weiteren Zusätzen wie Torfmull, Kunstdünger und
anderen tierischen Dung versehen wird. Dieser aus Pferdedung hergestellte
Naturdünger
hat den Nachteil, dass insbesondere durch die Zugabe von Stroh eine
Verschlechterung der Verrottbarkeit des Naturdüngers entsteht. Hinzu kommt,
dass Stroh als stickstoffverbrauchendes, organisches Material gilt,
so dass dieser wichtige Nährstoff
für die
Düngung
verloren ginge.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Naturdünger
auf der Basis von Pferdedung und ein Verfahren zu seiner Herstellung
zu beschreiben bzw. anzugeben, der in seiner Herstellung einfach, kostengünstig und ökologisch
unbedenklich ist sowie gute Applikationseigenschaften aufweisen
soll.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit
den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und 21 bzw. 41.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
eines streufähigen
Naturdüngers,
der aus Pferdedung besteht, ist dadurch gekennzeichnet, dass die
von Pferden ausgeschiedenen Bollen (Pferdeäpfel) aufgenommen und innerhalb
eines be stimmten Zeitrahmens einer Verarbeitung zugeführt werden.
Eine Zwischenlagerung der Bollen bietet sich an, um optimale Mengen
für die
Weiterverarbeitung zusammenstellen zu können. Die Zwischenlagerung
kann bereits für
eine Vortrocknung genutzt werden. Hierbei wird darauf geachtet,
dass die Bollen von weiteren, normalerweise im Pferdedung vorhandenen
Beimengungen, wie Stroh und Urinstroh, abgetrennt werden.
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Entfernt wird ebenfalls die mistübliche Beimischung
von Heu. Damit wird weitestgehend die Beseitigung von möglicherweise
anwesenden Unkrautsamen erreicht. Mit der Abtrennung dieser schwerer zersetzbaren,
hochzellulosehaltigen Bestandteile wird ein bei der Zersetzung stickstoffverbrauchendes Material
vorteilhafterweise beseitigt. Die relativ aufwendige Abtrennung
der Bollen von den Beimengungen kann vermieden werden, wenn insbesondere während der
Stallhaltung Bollenauffangvorrichtungen eingesetzt werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Verarbeitung der
Bollen werden diese in ihrer apfelförmigen Struktur zerstört und grob
zerkleinert.
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In der Regel werden die Bollen aus
der Einstreu aufgesammelt, zwischengelagert und innerhalb einer
Woche einer Verarbeitung zugeführt.
Ein Aufsammeln der Bollen auf der Weidefläche ist ebenfalls sinnvoll.
Die Zeit vom Ausscheiden der Pferdeäpfel bis zum Aufsammeln sollte
im Durchschnitt eine Woche nicht überschreiten. Dabei ist insbesondere
die Witterung zu beachten, um Verluste an Inhaltsstoffen vorzubeugen
und die bodenverbessernden Mikroorganismen im Pferdedung zu schützen. Es
hat sich als sehr zweckmäßig erwiesen,
dass im Sommer mit der Verarbeitung der Bollen nicht länger als
24 Stunden gewartet werden soll, um einen übereilten Austrocknungsprozeß zu vermeiden.
Ebenso ist das Einwirken längerer
Regenfälle
zu verhindern. Rückstände von
bis zu ca. 1 % Stroh oder Heu sind für den erfindungsgemäßen Naturdünger unbedenklich.
Der übliche
Pferdemist, der aus Stroh, Urinstroh und Pferdeäpfeln besteht, muß über ein
geeignetes Trennsystem so aufgearbeitet werden, dass die Bollen
von den übrigen
Bestandteilen getrennt werden können.
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Die erforderliche Vorzerkleinerung
der apfelförmigen
Strukturen der Bollen kann mechanisch mit entsprechenden Vorrichtungen
wie z.B. rechenartige, schnelllaufende Maschinen erfolgen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung
wird vorgeschlagen, die Vorzerkleinerung durch den Einsatz von Tieren
durchzuführen.
Hierbei werden die Bollen weit ausgebreitet und z.B. Haushühner mit dieser
Fläche
in Kontakt gebracht. Zweckmäßig ist
es dabei, diese Art der „tierischen"
Zerkleinerung in einem luftigen, geschlossenen Raum durchzuführen.
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Wie sich gezeigt hat, sind Hühner bereit
und in der Lage, die Bollen zu zerkleinern. Der dabei von ihnen
ausgeschiedene Mist ist ebenfalls wie der Pferdemist ein hitziger
Mist und entspricht damit dem Charakter eines Düngers auf Pferdemistbasis.
Die Hühner
sollten bei dieser Tätigkeit
in Bodenhaltung gehalten werden. Vorteilhaft ist es, Ihnen ausreichend
Ruhemöglichkeit
und geeigneten Freilauf zu gewährleisten,
wobei eine normale Fütterung,
wie es bei Legehühnern üblich ist,
erfolgen sollte.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Bearbeitungsprozesses
erfolgt als nächstes
eine Trocknung der zerkleinerten Bollen.
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Die Trocknung erfolgt ausschließlich durch Lufttrocknung.
Möglich
ist die sogenannte Luftbodentrocknung auf ebenen, überdachten
Flächen,
eine luftleichte Sonnentrocknung, wobei hier zu beachten ist, dass
das Material nur einer verhaltenen Hitze ausgesetzt ist und nicht
ausbleicht, oder eine Lufttrocknung auf luftdurchlässigen Gittern.
Ein großer
Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist,
dass keine zusätzliche
Energie für
die Trocknung zugeführt
werden muß und
dass die Trocknung in der Regel bei Temperaturen unter 40° C erfolgt.
Der Trocknungsprozeß wird
so lange durchgeführt,
dass die zerkleinerten Bollen ca. 50 % ihrer Eigenfeuchtigkeit verlieren.
Bei besonders ungünstiger
Witterungslage ist es unter Umständen
zweckmäßig, entstehende
Abwärme
zur Trocknung des Materiales einzusetzen.
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Das Aufsammeln des grob zerkleinerten
und angetrockneten Materials kann beispielsweise durch einen Gebläsesauger
mit Häckselfunktion
erfolgen. Der lockere Häcksel
wird anschließend
weiter luftgetrocknet, bis es eine Restfeuchte von ca. 5 % erreicht hat.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung wird das angetrocknete Material zur Herstellung von Granulaten
in einen Extruder gegeben, der ein gepreßtes, körniges Material erzeugt. Die
Korngröße beträgt 4 bis
10 mm mit maximal 10 Anteil von Kleinbruch und Pulver. Das so entstandene
Granulat wird anschließend
auch luftgetrocknet bis es eine Restfeuchte von ebenfalls 5 % erreicht
hat. Dem Granulat aber auch dem Häcksel können vorteilhafterweise zusätzlich weitere
Mikroorganismen zugesetzt werden, die den Verrottungsprozeß und die
Freisetzung der Nährstoffe,
d. h. das Überführen in
eine pflanzenverfügbare
Form, günstig
beeinflussen.
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Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Naturdünger
zeichnet sich durch eine große
Applikationsfreundlichkeit aus. Sowohl der Häcksel als auch das Granulat
könnten
als gesacktes Material ausgeliefert werden. Eine Lieferung in einer
anderen Form ist selbstverständlich
auch möglich.
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Der erfindungsgemäße Naturdünger eignet sich zum Überstreuen
der Anbauflächen.
Dabei genügt
es, den Dünger
in die obere Erdschicht mit einer Harke einzuarbeiten. Ein mühsames Einarbeiten,
wie es bei der Verwendung von tierischem Dung erforderlich ist,
ist hier nicht notwendig. Der erfindungsgemäße Naturdünger steht als Nährstofflieferant
aufgrund seiner leichten und vor allem zügigeren Zersetzung (als Folge
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens)
schnell zur Verfügung.
Damit kann der Naturdünger
sehr zeitnah zum Anbau der Pflanzen eingebracht werden z. B. vor
den Pflanzen oder der Saat: Das Granulat kann sehr vorteilhaft bei
Rosen, Erdbeeren und Gemüseflächen aber
auch als Kopfdünger
bei Obstbäumen
und Ziersträuchern
eingesetzt werden.
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Der erfindungsgemäße Naturdünger enthält unter Anderem lebenswichtige
Spurenelemente, deren Anreicherung im Boden auf. besonders intensiv genutzten
Flächen
nachgelassen hat. Neben solchen wichtigen Mikronährstoffen wie Selen und Jod
enthält er
die bedeutenden Hauptnährstoffe
Stickstoff und Phosphor. Eine Erhöhung des Nährstoffgehaltes kann durch
Anreicherung der Pferdebollen mit Pferdeurin erreicht werde. Die
Zugabe erfolgt am besten zu Beginn des Trocknungsprozesses. Die
Grundkonsistenz unterstützt
eine Auflockerung der oberen Bodenschichten und der Wasserspeicherung.
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Das Granulat kann als relativ schweres
Material ohne Einarbeitung ausgestreut werden. Der Naturdünger ist
nahezu geruchsfrei und trocken und damit in seiner Anwendung sehr
angenehm. Bei der Verrottung entsteht wärme, was besonders für die Übergangsjahreszeiten
von Bedeutung sein kann. Die Anreicherung des Düngers mit Mikroorganismen kann
die Eigenschaften sinnvoll ergänzen.
Die Mikroorganismen können
in flüssige
Form gebracht vor dem Einsammeln und Verpacken auf- bzw. eingesprüht werden,
wobei zu beachten ist, dass eine erneute tiefgreifende Befeuchtung
des Materiales zu vermeiden ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand
eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Die Herstellung eines gehäckselten
oder granulierten (gekörnten)
Düngers
aus Pferdemist hängt
in seinem Verfahrensablauf davon ab, ob kleinere oder größere Produktionseinheiten
vorgesehen sind. Bei. kleineren Produktionseinheiten überwiegen insbesondere
manuell durchgeführte
Verfahrensschritte während
bei den größeren Produktionseinheiten
maschinelle Bearbeitungen vorgesehen sind.
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Im ersten Verfahrensschritt werden
aus dem Pferdemist die Pferdeäpfel
von den Stroh-/Heu-/Urinabfällen
getrennt, so dass für
die Weiterverarbeitung ausschließlich Pferdeäpfel bzw.
Bollen zur Verfügung stehen.
Bei der manuellen Abtrennung der Bollen werden geeignete Mistgabeln,
aus Metall oder Kunststoff bestehend, eingesetzt. Hierbei wird mit
der Gabel das Bollenmaterial von den weiteren Mistbestandteilen
aufgenommen, zwischengelagert und dann weiterverarbeitet.
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In größeren Produktionseinheiten
wird der Pferdemist, der außer
den Pferdebollen zusätzlich auch
noch Stroh, Heu, Sägespäne o.ä. Streugut
und schweres Uringemisch enthält, über ein
schnell laufendes Förderband
transportiert und einem am Ende angeschlossenen Gebläse, das
in Querrichtung bläst,
zugeführt.
Dabei werden auf Grund der Beschleunigung die schweren Bollen von
der leichten Einstreu getrennt. Das Urinstroh fällt ebenfalls nicht sehr weit
und wird seitlich abgetragen. Der zu verarbeitende Mist sollte nicht älter als
ein bis drei Wochen sein, da sonst die Verrottung der Bollen einsetzt
und sich der Pferdemist verdichtet, so dass eine. Abtrennung der
Bollen immer schwieriger wird. Die so abgetrennten Bollen werden
dann anschließend
zwischengelagert. Die Zwischenlagerung soll nicht länger als
eine Woche stattfinden. Eine längerer
Lagerung ist möglich,
führt jedoch
zu Qualtiätsverlusten.
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Für
eine Kleinproduktion wird das zwischengelagerte Material aufgenommen
und in einem Hühnergehege
verteilt. Eine Schubkarre Pferdebollen werden, auf einer Fläche von
ca. 20 m2 verteilt, von sechs Hühnern in
einem Tag zerkleinert. Anschließend
wird mittels eines Siebes mit einer Maschenweite zwischen 30 und
40 mm per Hand das von den Hühnern
behandelte Gut ausgesiebt. Die noch nicht ausreichend zerlegten Äpfel verbleiben
im Hühnergehege.
Die auf maximal 40 mm zerlegten Pferdebollen werden vorgetrocknet
bis ca. 50 % der Feuchtigkeit entwichen ist. Hierbei ist die Art.
der Trocknung jahreszeitlich abhängig.
Ebenso wird die Dauer der Trocknung von der Jahreszeit und auch
vom Wetter abhängig
sein. Die Beurteilung des Feuchtigkeitsgehaltes kann augenscheinlich
vorgenommen werden, eine genaue Messung ist nicht erforderlich.
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Das so vorgetrocknete Material wird
mittels eines Laubsaugers mit Häckselfunktion
mit mindestens 2 kW Leistung aufgesaugt und anschließend aufgefangen.
Der entstehende Häcksel
hat dann eine Größe vom maximal
20 mm und ist streufähig. Das
so behandelte Material kann auch in einen Extruder gegeben werden.
Im Ergebnis entsteht dann hier gekörnter Naturdünger.
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Die Trocknung der zerteilten Pferdebollen kann
auf verschiedene Weise erfolgen. Eine Trocknung auf Betonflächen bietet
sich insbesondere bei Sonnenschein und einer geringe relativen Luftfeuchte
an. Erfahrungsgemäß ist die
Trocknung nach ca. einem Tag abgeschlossen. Jahreszeitlich abhängig kann
darüber
entschieden werden, in wie weit im Freien getrocknet wird oder eine
Abdeckung bei Regen erforderlich ist.
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Beim Trocknen auf Gitterrosten empfiehlt sich
die Verwendung von sogenanntem Rippenstreckmetall. Auf einer geeigneten
Unterkonstruktion wird dieses befestigt und möglichst gut durchlüftet leicht
angeschrägt
aufgestellt. Bei einer geeigneten Querlüftung ist die Trocknung innerhalb
von ein bis 14 Tagen abgeschlossen, wobei eine längere Trocknungszeit bei Temperaturen
unter dem Gefrierpunkt und bei hoher Luftfeuchtigkeit entstehen.
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Unabhängigkeit vom Wetter und von
der Jahreszeit erzielt man auf Betonflächen in überdachten Räumen. Diese
Trocknung ist mit einem häufigen Wenden
des Materials verbunden, was sowohl per Hand als auch maschinell
erfolgen kann.
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Bei einer Trocknung auf oder in Netzen,
z.B. Gerüstschutznetze,
müssen
diese ordentlich verspannt, knapp über dem Erdboden verlegt werden, so
dass sie auch von Produzenten betreten werden können. Eine Unterlüftung ist
zu gewährleisten.
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Generell sollte bei der Trocknung
das Material regelmäßig gewendet
werden.
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Beim Vorhandensein von Abwärme von
Biogasanlagen, die insbesondere auch aus ökologischen Gründen sehr
vorteilhaft eingesetzt werden kann, oder auch unter Verwendung anderer
Abwärmen
kann in den einzelnen Trocknungsstufen, insbesondere bei der Gitterrosttrocknung,
erfolgen. Der nun so entstehende Naturdünger ist dann bis auf eine Restfeuchte
von ca. 5 % getrocknet. Damit ist er sehr gut handhabbar und transportierbar.
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Er kann abgesackt werden, wozu Papiersäcke verwendet
werden, die dann mit einer Papiersacknähmaschine verschlossen oder
verklebt werden.
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Eine Verpackung in Kunststoffsäcken kann ebenfalls
stattfinden, allerdings muss hier beachtet werden, dass vorhandene
Restfeuchte unerwünschte
mikrobiologische Aktivitäten
in dem Dünger
auslösen
kann.
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Die Säcke werden anschließend entsprechend
gekennzeichnet. Die Einwaage wird angegeben und Verbraucherinformationen,
insbesondere auch was die Weiterverarbeitung des Düngers betrifft,
werden dann angegeben.
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Dem vorherbeschriebenen Trocknungsvorgang
kann sowohl granuliertes als auch nicht granuliertes Material zugesetzt werden.
In der Regel ist die Trocknung von granuliertem Material in einer
kürzeren
Zeit durchzuführen.
Bis zu einer Restfeuchte von 5 % sind dazu in der Regel 30 bis 40
% weniger Zeit erforderlich.
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Bei der Großproduktion des erfindungsgemäßen Naturdüngers werden
leistungsfähige
Maschinen eingesetzt. Beim Aufsammeln der Pferdebollen werden Laubsauger
mit hoher Leistungsfähigkeit eingesetzt.
Hochleistungsturbinen, die beispielsweise zum Aufsaugen von geschnittenem
Gras verwendet werden, saugen auch die Pferdeäpfel problemlos und rückstandslos
ein. Das gewachsene Gras und das Erdreich bleiben außerhalb
des Gebläses.
In diesem Arbeitsgang wird das Material gleichzeitig zerkleinert.
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Die Hochleistungssauger können auch
nach Trennung des Pferdemistes in Einstreu und Pferdebollen eingesetzt
werden, d.h. der externe Bollenhaufen wird wieder eingesaugt und
dabei zerkleinert.
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Bei der Großproduktion ist es ohne weiteres möglich, das
beispielsweise auf eine Betonfläche aufgebrachte
feuchte Material mittels eines Traktors, an dem ein Sternheuwender
angebracht ist, zu verteilen. Das Düngematerial wird am Tag auf
diese Weise mehrfach gewendet und bis zu einer augenscheinlichen
50 %igen Trockenheit getrocknet. Im Prinzip sind auch hier weitere
Trocknungsmöglichkeiten,
wie oben beschrieben, anwendbar.
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Ein erneutes Aufsaugen des Materials
mit einem Laubsauger mit Schneidfunktion hoher Leistung erzeugt
ebenfalls ein gehäckseltes
Material. Ein Saugen und Wiederausbreiten auf der gleichen Fläche ist dann
möglich.
Zu beachten ist dabei, dass hier bereits eine nicht unbedeutende
Staubmenge entsteht, so dass sich, wenn die Staubbelästigung
zu groß wird,
es sich daher eher empfiehlt, Grasfangeinrichtungen zu verwenden
und diese mit dem Sternheuwender erneut zu verteilen.
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Das vorgetrocknete bzw. getrocknete
Material wird auch im Rahmen der Großproduktion mittels eines Extruders
in gepresste, strangförmige
Form gebracht, die dann durch kurzes Abschneiden und Verteilen auf
dem Boden in granuliertes Material überführt wird. Hierbei können auch
unzerkleinerte, leicht vorgetrocknete Pferdebollen verwandt werden. Eine
Anreicherung mit einem angemessenem Maß an Pferdeurin ist vorteilhaft
und qualitätsfördernd und verbessert
die Struktur und die Streufähigkeit
des entstehenden Granulats. Der Feuchtigkeitsgehalt des Materials
darf 20% nicht überschreiten.
Auch der gehäckselte
bzw. granulierte Naturdünger
wird dann, nachdem er eine Restfeuchte von 5 % erreicht hat, mittels
Traktoren zusammengeräumt
und anschließend
maschinell abgesackt.
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Die übrig gebliebenen vom Pferdemist
abgetrennten Materialien, die in der Regel aus Stroh, Heu, Gras
und Unkrautsamen, ggf. Einstreuspänen verschiedenster Herstellungsmöglichkeiten
bestehen, können
kompostiert werden. Bei der Weiterkompostierung, z.B. in alten Silageanlagen,
sind die einschlägigen
Umweltschutzverordnungen natürlich
zu beachten.
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Der Einsatz von Regenwürmern ist
sinnvoll, wobei in diesem Falle ein Kontakt zum Erdreich, also zum
umgebenden mikro biologischen Milieu, gewährleistet sein muss. Dadurch
ist eine schnelle Verrottung gegeben.
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Um die Verarbeitungszeit zu verkürzen, bietet
es sich an, die Einstreu, soweit sie noch nicht zu stark verrottet
ist, über
einen Laubsauger einzusammeln und dabei bereits zu zerkleinern.
Anschließend kann
das Material in den Silageanlagen mit Bodenberührung weiter gelagert und der
Verrottung zugeführt werden.
Im Ergebnis entsteht vorteilhafterweise als Nebenprodukt humusreiche
Erde.
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Eine Anreicherung des Düngers mit
Mikroorganismen kann durch geeignete Sprühverfahren erfolgen.
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Im Rahmen der Kleinproduktion können diese
mittels einer Sprühflasche
verteilt werden bevor der Naturdünger
verpackt wird.
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Bei der Großproduktion empfiehlt sich
der Einsatz eines maschinellen Düngerversprühers. Die Mindestfeuchten
sollten hierbei jedoch nicht überschritten
werden.