DE3340442C2 - Fahrwerks-Baugruppe für die Anbringung von Radachsen und Bremsen bei Kraftfahrzeugen - Google Patents
Fahrwerks-Baugruppe für die Anbringung von Radachsen und Bremsen bei KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf
Fahrwerks-Baugruppen für die Anbringung von Radachsen und Bremsen
bei Kraftfahrzeugen und insbesondere auf eine Fahrwerks-Baugruppe
dieser Art, die besonders für die Anbringung der Achse
eines lenkbaren Vorderrades eines Kraftfahrzeugs und der
damit verbundenen Scheibenbremse geeignet ist.
Bekannt sind bereits zahlreiche zum Einsatz in Kraft
fahrzeugen vorgesehenen Einrichtungen für die Anbringung
von Radachsen. Mit steigender Beliebtheit von Kraftfahr
zeugen mit Vorderradantrieb gewinnen Einrichtungen für
die Anbringung von Vorderradachsen unter Verwendung von
MacPherson-Federbeinen immer stärkere Bedeutung. Im Rah
men solcher Einrichtungen hat das MacPherson-Federbein
mehrere Aufgaben zu erfüllen: es dient als Träger einer
Stützeinrichtung für die Radachse und die damit verbun
dene Scheibenbremse, als ein Drehpunkt, um den die
Stützeinrichtung beim Lenken des betreffenden Rades
dreht, und in den meisten Fällen als Stoßdämpfer. Um
diese Aufgaben erfüllen zu können, muß das MacPherson-
Federbein vielen Anforderungen genügen, die häufig mit
einander im Widerspruch stehen. Daher sind herkömmliche
Fahrwerks-Baugruppen dieser Art üblicherweise recht massig und in
den meisten Fällen als eine einzige Einheit konstruiert,
die unter recht hohen Kosten als Ganzes ausgetauscht
werden muß, wenn sie auch nur eine der obengenannten
Aufgaben, wie etwa die der Stoßdämpfung nicht mehr er
füllt. Da ferner die Fahrwerks-Baugruppen für das linke und das
rechte Rad des Kraftfahrzeugs nicht miteinander iden
tisch sind, war eine ausreichende Lagerhaltung sowohl
von Fahrwerks-Baugruppen für das rechte wie solchen für das linke
Rad erforderlich, um allen Eventualitäten oder Bedarfs
fällen begegnen zu können. Die sich daraus ergebende
Notwendigkeit der Bereitstellung zusätzlichen Lagerraums
in erheblichem Umfang trägt noch weiter zu den ohnehin
schon hohen Kosten solcher als eine Konstruktionseinheit
ausgeführten Fahrwerks-Baugruppen bei. Ein weiterer Nachteil der
bekannten Fahrwerks-Baugruppen dieser Ausführung liegt darin, daß
sie für die Aufnahme kompletter Scheibenbremseinheiten
konzipiert sind, wodurch zur bereits erheblichen Masse
der Fahrwerks-Baugruppe als solcher weitere Masse hinzukommt. Dar
über hinaus sind die herkömmlichen als eine einzige Kon
struktionseinheit ausgeführten Fahrwerks-Baugruppen nur zum Ein
satz an den Vorderrädern des Kraftfahrzeugs geeignet,
und anders konstruierte Fahrwerks-Baugruppen müssen zur Abstützung
der Hinterräder des Kraftfahrzeugs verwendet werden.
Die Nachteile der herkömmlichen Fahrwerks-Baugruppen der obenge
nannten Ausführung wurden bereits erkannt, und es wurden
Versuche unternommen, zumindest einige der oben bespro
chenen Probleme zu überwinden oder doch zumindest abzu
mildern. So kommt zum Beispiel im Pkw Fiat Panda bei
einer dort eingebauten Fahrwerks-Baugruppe ein becherförmiges Bau
element zum Einsatz, das am MacPherson-Federbein an des
sen unteren Ende befestigt ist und das das Lager für die
Radachse trägt. Ferner ist an diesem becherförmigen Bau
element ein Verankerungs- oder Trägerorgan einer mit dem
betreffenden Rad verbundenen Scheibenbremse angebracht.
Selbst diese Einrichtung ist jedoch, so vorteilhaft sie
in einigen Punkten auch sein mag, noch immer ziemlich
kostspielig und massig.
Die DE 29 28 421 A1 beschreibt eine Abstützung für eine MacPherson-Aufhängung für
Kraftfahrzeuge, bestehend aus einer gattungsgemäßen Fahrwerks-Baugruppe, bei der an einer
Stützstrebe eine drehbare Fahrzeugradachse und eine Scheibenbremseinheit angebracht sind.
Mit der Stützstrebe ist ein erstes Bauteil verbunden, das eine Durchgangsöffnung für den
Durchgang der Radachse und eine die Durchgangsöffnung umgebende, in Axialrichtung
äußere Stirnfläche aufweist. Ein zweites, eine Berührungsfläche aufweisendes Bauteil ist in
solcher Weise mit dem genannten ersten Bauteil verbunden, daß die genannte Berührungs
fläche mit der axial äußeren Stirnfläche in Berührung steht. Dabei besitzt das zweite Bauteil
einen zu der genannten Durchgangsöffnung zur Aufnahme der Radachse fluchtenden Durch
gang mit buchsenförmigen Endteil, in dem ein Radachslager Aufnahme findet. Das zweite
Bauteil mit buchsenförmigem Endteil ist sehr massig ausgeführt und treibt damit das am
Fahrzeugrad anfallende Gewicht unerwünschter Weise in die Höhe.
Eine Scheibenbremse ist am ersten Bauteil angebracht, wobei Bohrungen im ersten Bauteil zur
Befestigung des Bremsträgers dienen. Der nicht in die Fahrwerks-Baugruppe integrierte
Bremsträger stellt damit ein zusätzliches Gewichtserfordernis dar. Am die Stütze aufnehmen
den ersten Bauteil erstreckt sich weiterhin ein Hebel axial nach innen hin. Dieser Hebel dient
der Befestigung einer Lenkverbindungsstange oder im Fallle eines nicht gelenkten Rades zur
Verbindung mit einem Verankerungshebel. Dadurch ist allerdings eine für die Lagerhaltung
ungünstige unterschiedliche Ausbildung von Fahrwerks-Baugruppen für die rechte und die
linke Fahrzeugseite nötig.
Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die
allgemeine Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten
Ausführungen zu vermeiden.
Genauer gesagt, soll eine Fahrwerks-Baugruppe zur Anbringung einer
Kraftfahrzeug-Radachse und einer Teilbelagscheibenbremse
geschaffen werden, wobei diese Einrichtung nicht die
Nachteile der herkömmlichen Einrichtungen dieser Art
aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die den Patent
anspruch 1 kennzeichnenden Merkmale gelöst. Auf dieser
Lösung wird die Einrichtung in solcher Weise ausgebil
det, daß sich deren Gesamtgewicht ohne Verlust oder Be
einträchtigung ihrer konstruktiven Festigkeit und ande
rer Merkmale verringert.
Weiterhin wird die Anzahl der zu Austauschzwecken auf
Lager zu haltenden Teile verringert.
Damit einher geht der Zweck der Erfindung, eine Fahrwerks-Baugruppe
der obigen Art zu entwickeln, die einfach in der Kon
struktion, unaufwendig in der Herstellung, leicht einzu
bauen und trotzdem im Betrieb zuverlässig ist.
Bei der Verfolgung dieser Aufgaben und weiterer, die
später noch deutlich werden, besteht ein Merkmal der
vorliegenden Erfindung in einer Einrichtung, bei der an
einer Stützstrebe eine drehbare Fahrzeugradachse und
eine Scheibenbremsbaugruppe angebracht sind, umfassend
ein Paar Bremsbacken, von denen eine Bremsbacke auf
einer und die andere auf der anderen Axialseite eines
mit der Radachse gemeinsam drehbaren Bremsrotors ange
ordnet sind, ferner einen den Bremsrotor überspannenden
Bremssattel sowie eine Bremsbetätigungseinheit, die auf
der einen Axialseite mit dem Bremssattel verbunden ist
und direkt auf die eine der Bremsbacken sowie über den
Bremssattel auf die andere Bremsbacke einwirkt, wobei
diese Einrichtung ein erstes im wesentlichen becherför
mig ausgebildetes, mit der Stütze verbundenes Bauteil
umfaßt, das eine Durchgangsöffnung für den Durchgang der
Radachse und eine die Durchgangsöffnung umgebende in
Axialrichtung äußere Stirnfläche aufweist; und ein zwei
tes eine Berührungsfläche aufweisendes Bauteil, das in
solcher Weise mit dem ersten Bauteil verbunden ist, daß
die Berührungsfläche mit der äußeren Fläche in Berührung
steht, wobei dieses zweite Bauteil einen sich vom ersten
Bauteil fort erstreckenden und einen mit der Durchgangs
öffnung zur Aufnahme der Radachse fluchtenden Durchgang
begrenzenden buchsenförmigen Teil umfaßt, mindestens ein
Lager, das in dem Durchgang Aufnahme findet und die Rad
achse darin lagert, ein Paar die Bremsbacken tragenden
Arme, die sich von dem ersten Bauteil fort erstrecken,
nach außen gegenüber dem buchsenförmigen Teil und am Um
fang voneinander auf Abstand gehalten sind und entspre
chende sich im wesentlichen parallel zu dem Durchgang
erstreckende Führungsflächen für die Bremsbacken besit
zen, und ein Paar Sattelbefestigungsteile, die nach
außen gegenüber dem buchsenförmigen Teil und am Umfang
voneinander auf Abstand gehalten sind und auf denen der
Bremssattel im wesentlichen parallel zur Radachse beweg
lich angebracht ist. Vorteilhafterweise besteht minde
stens eines der Bauteile, vorzugsweise jedoch beide aus
einem Blechstanzstück, d. h. einem aus Blech durch Druck
einwirkung wie etwa in einer Stanzpresse gefertigten
Teil.
Ein besonderer Vorteil der oben beschriebenen Konstruk
tion besteht darin, daß das zweite Bauteil der Fahrwerks-Baugruppe,
obwohl es dank seiner Herstellung aus Blech ein re
lativ niedriges Gewicht aufweist, voll ausgerüstet ist,
um nicht nur die üblicherweise von den herkömmlichen
Fahrwerks-Baugruppen wahrgenommenen Funktionen zu erfüllen sondern
auch darüber hinaus die Funktionen der Halterung und Füh
rung der Bremsbacken und des Sattels der Scheibenbrems
einrichtung. Dieser Umstand führt zu einer erheblichen
Verringerung des Gesamtgewichts der Fahrwerks-Baugruppe und der
damit verbundenen Scheibenbremse. Da sich die Form des
ersten Bauteils nahezu beliebig wählen läßt, ist es wei
ter möglich und wird es im Rahmen der vorliegenden Er
findung vorgeschlagen, dem ersten Bauteil eine solche
Form zu geben, daß dieses sowohl an der linken wie an
der rechten Radachse verwendet werden kann. Dies ist be
sonders dann von Vorteil, wenn gemäß einer weiteren Aus
gestaltung der vorliegenden Erfindung das erste Bauteil
einen eine Kehle begrenzenden Bereich aufweist zur Auf
nahme eines Teils der Stütze und für den Fall, daß
Schweißverbindungsmittel zum Einsatz gebracht werden,
zur Verbindung des ersten Bauteils mit der Stütze im
vorerwähnten Bereich zur Bildung einer Einheit zusammen
mit der Stütze. Die Verwendung des universellen, d. h.
sowohl rechts- als auch linksseitigen ersten Bauteils
gemäß der vorliegenden Erfindung bedeutet demnach, daß
nur eine Ausführung einer solchen Einheit je nach Be
darfsfall zum Einsatz auf der rechten oder auf der lin
ken Seite des betreffenden Fahrzeugs auf Lager gehalten
zu werden braucht. Die Stütze kann durch ein MacPherson-
Federbein der üblicherweise zur Abstützung des
Vorderrades verwendeten Ausführung oder durch eine andere,
Teil der Aufhängung für das Hinterrad des Fahrzeugs
darstellende Stütze gebildet werden. Damit lassen sich
das erste und das zweite Bauteil gemäß der vorliegenden
Erfindung entweder an den Vorderrädern oder an den Hin
terrädern des Fahrzeugs verwenden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Er
findung, die an den für die Anbringung der lenkbaren
Vorderräder eines Fahrzeugs einzusetzenden Fahrwerks-Baugruppen
zum Einsatz kommen soll, ist es besonders vorteilhaft,
wenn das zweite Bauteil darüber hinaus einen Befesti
gungsteil zur Befestigung eines Lenkarms umfaßt. Durch
diese zweckmäßige Lösung wird die Herstellung der Fahrwerks-Bau
gruppe mit dem MacPherson-Federbein zur Verwendung an
den lenkbaren Vorderrädern eines Fahrzeugs insofern noch
weiter vereinfacht, als daß keine getrennten Mittel für den
Anschluß des Lenkarms an der Stütze mehr vorgesehen wer
den müssen. Vielmehr wird das Befestigungsteil einfach
beim Preß- oder Stanzvorgang gefertigt, bei dem das
zweite Bauteil hergestellt wird.
Die bisher beschriebene Fahrwerks-Baugruppe bildet den Teil einer
bremsbaren Radachseinrichtung, die zusätzlich die Stütz
strebe, die Radachse, den Bremsrotor, die Bremsbacken
und den Bremssattel einschließt. In dieser Einrichtung
wird durch die vorteilhafterweise als langgestreckte
Führungselemente mit in entsprechende Bohrungen des
zweiten Bauteils eingeschraubten Schraubenteilen ausge
bildeten Sattelmontageteile die Montage des Sattels di
rekt am zweiten Bauteil ermöglicht, so daß die andern
falls gegebene Notwendigkeit einer Tragplatte oder Ver
ankerung zur Befestigung des Sattels daran entfällt. In
folgedessen erfüllt das relativ unaufwendige und leicht
herstellbare zweite Bauteil eine Vielzahl von Zwecken,
wogegen das erste Bauteil und im übrigen die Stütze
selbst in relativ einfacher Konstruktion ausgeführt wer
den können. Dies ist darauf zurückzuführen, daß weder
die Stütze noch das erste Bauteil zur Wahrnehmung ir
gendeiner der Funktionen konstruiert werden müssen, die
vom zweiten Bauteil erfüllt werden. Das erste Bauteil
dient jedoch dank seiner becherförmigen Ausbildung auch
zum Schutz einer auf der Radachse vorgesehenen Wellen
dichtung gegen Beschädigungen und bildet eine Halterung
für ein Kugellager für einen Zuganker der Radachsauf
hängung.
Die die Bremsbacken tragenden Arme erstrecken sich vom
ersten Bauteil fort nach Art freitragender Auslegearme.
Für viele Anwendungsfälle mag dies nicht nachteilig
sein. Bei der Anwendung in Schwerlastfahrzeugen könnte
jedoch der Fall eintreten, daß der betreffende Tragarm
durch die auf ihn beim Bremsen von der betreffenden
Bremsbacke übertragenen Kräfte eine übermäßige Biegung
erfährt. Unter solchen Umständen ist es vorteilhaft,
wenn gemäß einer weiteren Ausbildung der vorliegenden
Erfindung ein Verstärkungselement vorgesehen wird, das
sich zwischen den Tragarmen erstreckt und an diesen,
vorzugsweise an deren freien Enden angeschlossen ist.
Ein solches Verstärkungselement überträgt dann minde
stens einen Teil der auf einen der Tragarme einwirkenden
Kräfte auf den anderen Tragarm und verringert damit be
deutend das Ausmaß der Biegung des erstgenannten Trag
arms.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Fig. 1 stellt eine zerlegte Seitenansicht der erfin
dungsgemäßen Baugruppe zusammen mit einer mit
dieser zusammenwirkenden Schwimmsattel-Teilbe
lagscheibenbremseinrichtung dar;
Fig. 2 stellt eine axiale Endansicht der erfindungsge
mäßen Baugruppe in Richtung des Pfeils A der
Fig. 1 dar;
Fig. 3 ist eine Draufsicht der Baugruppe in Richtung
des Pfeils B der Fig. 2;
Fig. 4 ist eine Endansicht eines Bauteils der Baugruppe
in Richtung des Pfeils C in Fig. 3; und
Fig. 5 ist eine Ansicht ähnlich der in Fig. 1, jedoch
ohne die Scheibenbremse und in montiertem Zu
stand.
Betrachtet man nun die Zeichnung im einzelnen und zu
nächst die Fig. 1, dann läßt sich erkennen, daß mit dem
Bezugszeichen 1 die Stütze wie etwa ein MacPherson-Fe
derbein einer Vorderradaufhängung bezeichnet ist. Eine
insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 gekennzeichnete Bau
gruppe ist an der Stütze 1 angebracht. Die Baugruppe 2
umfaßt ein becherförmiges erstes Bauteil 3, das vorzugs
weise durch Schweißung an der Stütze 1 befestigt ist,
und ein zweites Bauteil 4, das in montiertem Zustand der
Baugruppe 2 auf beliebige herkömmliche Weise wie etwa
durch Schrauben oder ähnliche mit Gewinde versehene Be
festigungsteile mit dem ersten Bauteil 3 verbunden ist.
Die Baugruppe 2 dient der Abstützung einer Radachse 5 an
der Stütze 1. An der Radachse 5 ist mit dieser drehbar
eine Bremsscheibe oder ein Bremsrotor 6 montiert. Die
Baugruppe trägt ferner eine Schwimmsattel-Teilbelag
scheibenbremse 7. Die Scheibenbremse 7 umfaßt zwei
Bremsbacken 8 und 9, die aufeinander gegenüberliegenden
Axialseiten des Bremsrotors 6 angeordnet sind. Die
Bremsbacken 8 und 9 werden auf Stützteilen 10 und 11 des
zweiten Bauteils 4 abgestützt und geführt. Die Stützteile
10 und 11 sind voneinander in Richtung des Umfangs
der Radachse 5 auf Abstand gehalten.
Die Scheibenbremse 7 umfaßt ferner einen Sattel 12, der
im Montagezustand der Scheibenbremse 7 ebenfalls am
zweiten Bauteil 4 gehaltert ist. Wie in Fig. 1 angege
ben, ist der Sattel 12 am zweiten Bauteil 4 mit Hilfe
von zwei Befestigungselementen oder Führungsstäben 13
und 14 angebracht, die in Gewindebohrungen 17 und 18 des
zweiten Bauteils 4 eingeschraubte Gewindeabschnitte 15
bzw. 16 aufweisen. Die Führungsstäbe 13 und 14 finden in
entsprechenden Bohrungen 19 und 20 des Sattels 12 Auf
nahme, so daß der Sattel 12 in Längsrichtung zu den Füh
rungsstäben 13 und 14, d. h. parallel zur Axialrichtung
der Radachse 5 gleitend beweglich ist. Diese Paralleli
tät wird dadurch erreicht, daß das zweite Bauteil 4
einen buchsenförmigen Teil 21 besitzt, in dem die Rad
achse 5 um ihre Achse drehbar gelagert ist.
An seinem für den Betrachter der Fig. 1 auf der rechten
Seite liegenden Ende ist der Sattel 12 mit einem Ein
greifteil 22 versehen, das dazu geeignet ist, im Montage
zustand der Scheibenbremse 7 an der Bremsbacke 9 ein
zugreifen. An seinem anderen axialen Ende besitzt der
Sattel 12 einen starr mit dem übrigen Teil des Sattels
12 verbundenen und mit diesem vorzugsweise ein einziges
Teil bildenden Zylinder 23. Der Zylinder 23 weist innen
eine Bohrung 24 auf, in der ein Bremsbetätigungskolben
25 zur Ausführung einer Gleitbewegung Aufnahme findet.
Der Zylinder 23 besitzt eine Regulieröffnung 26, durch
die das Hydraulikmedium in die Bohrung 24 gelangt und
über die der Druck des Hydraulikmediums in der Bohrung
24 in herkömmlicher Weise reguliert wird, um so die
Scheibenbremse 7 zum Ansprechen zu bringen beziehungs
weise zu inaktivieren. Im Montagezustand der Scheiben
bremse 7 ist der Kolben 25 unmittelbar an der Bremsbacke
8 angeordnet und vorzugsweise mit dieser verbunden, so
daß der auf den Kolben 25 einwirkende Druck des Hydrau
likmediums auf die Bremsbacke 8 übertragen wird. Gleich
zeitig wirkt der Druck des Hydraulikmediums auch in
Axialrichtung auf eine axiale Endwand 27 des Zylinders
23, jedoch in einer Axialrichtung umgekehrt zu derjeni
gen, in der der Druck des Hydraulikmediums auf den Kol
ben 25 einwirkt. Die sich ergebende Reaktionskraft wird
über den Zylinder 23 und über ein Überbrückungsteil 28
des Sattels 12 auf den Eingreifteil 22 übertragen, der
schließlich auf die Bremsbacke 9 wirkt. Der Über
brückungsteil 28 überspannt den Bremsrotor 6, genauer
gesagt, er erstreckt sich über den Bremsrotor 6 hinaus
radial nach außen von der einen zur anderen axialen Seite
des Bremsrotors 6.
Es erklärt sich, daß bei ansteigendem Druck des Hydraulik
mediums in der Bohrung 24 der Kolben 25 die Brems
backe 8 zum Bremsrotor 6 hin verschiebt, bis schließlich
die Bremsbacke 8 oder genauer der Belag 29 der Brems
backe 8 an einem Ringteil 30 des Bremsrotors 6 an einer
seiner Axialflächen in Reibanlage kommt. Gleichzeitig
bringt die Einwirkung des druckbeaufschlagten Hydraulik
mediums auf die Endwand 27 den Sattel 12 auf den Füh
rungsstäben 13 und 14 zum Gleiten, so daß das Eingreif
teil 22 nach Verschieben der Bremsbacke 9 zum Bremsrotor
6 hin den Reibbelag 31 der Bremsbacke 9 in Reibschluß
mit der anderen Endfläche des Teils 30 des Bremsrotors
oder der Bremsscheibe 6 bringt.
Zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Führung des
Sattels 12 auf den Führungsstäben 13 und 14 ist der Sat
tel 12 mit Vorsprüngen oder Ansätzen 32 und 33 versehen,
die den Zylinder 23 seitlich umgeben und Abschnitte der
Führungsbohrungen 19 und 20 enthalten. Die Führungsstäbe
13 und 14 können in den Führungsbohrungen 19 und 20 ent
weder direkt oder über entsprechende elastische oder
starre Führungsbuchsen oder Gleitlager geführt sein. Das
erste Bauteil 3 besitzt einen angestauchten Teil 34, der
im Montagezustand der Baugruppe 2 im buchsenförmigen
Teil 21 des zweiten Bauteils 4 um die Radachse 5 herum
aufgenommen wird.
Der obigen Beschreibung läßt sich entnehmen, daß das
zweite Bauteil 4 so konstruiert ist, daß die Bestandteile
der Scheibenbremse 7 direkt am ersten Bauteil 3 und
damit an der Stütze 1 montiert werden. Die Stützteile 10
und 11 dienen zur Führung der Bremsbacken 8 und 9 zur
Bewegung in den Axialrichtungen der Radachse 5, während
die Führungsstäbe 13 und 14, die ebenfalls am zweiten
Bauteil 4 montiert sind, die Aufgabe haben, den Sattel
12 bei seiner Bewegung in entgegengesetzten Axialrich
tungen der Radachse 5 zu führen. Weiterhin dient der
buchsenförmige Teil 21 des zweiten Bauteils 4 und dessen
Zusammenwirken mit dem angestauchten Teil 34 des ersten
Bauteils 3 der Baugruppe 2 dazu, die Radachse 5 in einer
koaxialen Lage gegenüber dem ersten und zweiten Bauteil
3 und 4 der Baugruppe 2 und damit gegenüber den Stütz
teilen 10 und 11 und den Führungsstäben 13 und 14 fest
zulegen.
Wenn man nun für weitere Einzelheiten der Baugruppe 2
zur Fig. 2 übergeht, läßt sich erkennen, daß das erste
Bauteil 3 eine Kehle 35 zur Aufnahme eines Endteils der
Stütze 1 begrenzt. Das Endteil der Stütze 1 wird in der
Kehle 35 in beliebiger bekannter Weise befestigt, vor
zugsweise dadurch, daß es darin verschweißt wird. Das
becherförmige erste Bauteil 3 begrenzt ferner eine Aus
nehmung 36, die im Montagezustand der Baugruppe 2 eine
die Radachse 5 umgebende Wellendichtung aufnimmt. Damit
schützt das erste Bauteil 3 eine solche Wellendichtung
vor übermäßiger Verschmutzung oder Beschädigung durch
fliegende Gegenstände wie Steinchen, die von der Straße
wegfliegen. Eine Lagervorrichtung 37 ist am ersten Bau
teil 3 befestigt und in dessen Ausnehmung 36 unterge
bracht. Die Lagervorrichtung 37 bildet Teil eines Kar
dangelenks zum Anschluß einer Aufhängungsstange am er
sten Bauteil 3 und damit an der Stütze 1.
Das becherförmige erste Bauteil 3 der Baugruppe 2 umfaßt
weiterhin einen Flansch 38, der sich vollständig um die
Ausnehmung 36 herum erstreckt und die Aufgabe hat, die
Steifigkeit des becherförmigen Bauteils 3 zu erhöhen.
Das erste Bauteil 3 und im übrigen auch das zweite Bau
teil 4 werden vorzugsweise aus Blech durch entsprechende
Stanz- oder Preßverfahren gefertigt. Auf diese Weise
werden die Kosten der Baugruppe 2 auf ein Minimum be
schränkt. Dank der Konstruktion und Ausbildung der Bau
teile 3 und 4 sind diese dennoch in der Lage, den wäh
rend des Einsatzes der Baugruppe auf die einwirkenden
recht erheblichen Kräfte standzuhalten und/oder diese zu
übertragen. In Fig. 2 sind weiter drei Löcher 39 darge
stellt, in denen entsprechende Schrauborgane 40 zur
Verbindung des ersten und zweiten Bauteils 3 und 4 mit
einander Aufnahme finden.
In Fig. 4 der Zeichnung sind weitere Einzelheiten der
erfindungsgemäßen Baugruppe 2 in zusammengebautem Zu
stand dargestellt. So läßt sich zum Beispiel erkennen,
daß das zweite Bauteil 4 mit einem Ansatz oder Befesti
gungsteil 41 versehen ist, das sich im wesentlichen
senkrecht zur Achse der Kehle 35 erstreckt und zur Be
festigung eines Lenkhebels oder einer Lenkstange dient.
Zu diesem Zweck ist das Befestigungsteil 41 mit einer
Bohrung 42 versehen, an der die Lenkstange angeschlossen
ist. Daraus ergibt sich, daß dem zweiten Bauteil 4 auch
die Aufgabe der Übertragung der Lenkkräfte auf die Rad
achse 5 und damit auf das gelenkte Rad zukommt. Infolge
dessen ist es nicht mehr erforderlich, ein separates Be
festigungsteil an der Stütze 1 vorzusehen, wie dies in
der Automobilindustrie allgemein üblich ist.
Fig. 3 zeigt ferner, daß der buchsenförmige Teil 21 des
zweiten Bauteils 4 einen inneren Durchgang 43 um
schließt, in den sich das angestauchte Teil 34 des er
sten Bauteils 3 erstreckt und durch den die Radachse 5
hindurchführt, wenn sich die Baugruppe 2 mit der Rad
achse 5 zusammengebaut befindet. Der Durchgang 43 nimmt
ferner ein Lager 44, vorzugsweise eine Kugel- oder Rol
lenlager-Baugruppe auf, die mit vorgegebener Festein
stellung oder nachstellbar ausgeführt werden kann. Wie
in Fig. 3 dargestellt, läßt sich das Lager 44 zwischen
dem angestauchten Teil 34 und einem gespaltenen Klemm
ring 45 eingeschlossen anordnen, der in einer Ringnut 46
des buchsenförmigen Teils 21 aufgenommen wird.
Das zweite Bauteil 4 der Baugruppe 2 ist für sich in
Fig. 4 dargestellt. Aus ihr läßt sich erkennen, daß das
zweite Bauteil 4 drei Durchgangsbohrungen 47 aufweist,
die im Montagezustand der Einrichtung 2 mit den Bohrun
gen 39 des ersten Bauteils fluchten und die die mit Ge
winde versehenen Befestigungsorgane 40 aufnehmen. Aus
Fig. 4 läßt sich ferner ersehen, daß das Befestigungs
teil 41 auf derjenigen Seite des buchsenförmigen Teils
21 angeordnet ist, die dem Bereich des zweiten Bauteils
4 gegenüberliegt, in dem die Scheibenbremse 7 angebracht
ist. Ein im wesentlichen kreisförmiger Ausschnitt 48 ist
im vorgenannten Bereich zwischen den Bohrungen 17 und 18
vorgesehen. Dieser Ausschnitt 48 dient als Durchgang für
den Kolben 25, wenn sich die Baugruppe 2 mit der Achse 5
und mit der Scheibenbremse 7 zusammengebaut befindet.
Ein verformter Teil 49 des zweiten Bauteils 4 erhöht die
Festigkeit des zweiten Bauteils 4 im Bereich der Bohrung
18, während ein Flansch 50, der auch in Fig. 2 darge
stellt ist, die Steifigkeit des zweiten Bauteils im Be
reich des Befestigungsteils oder Arms 41 und dazwischen
erhöht. In Fig. 4 ist ferner angegeben, daß das zweite
Bauteil 4 um den buchsenförmigen Teil 21 herum entspre
chend dem ersten Bauteil 3 verformt sein kann, wodurch
sich eine Verschachtelung und damit eine zweckmäßige
Vorausfestlegung der Lage beider Bauteile zueinander er
reichen lassen. Diese Verschachtelung wird auch aus Fig. 5
ersichtlich.
In Fig. 5 ist weiter bezeichnet, wie das Lager 44 in an
derer Weise eingeschlossen werden kann. Bei dieser Kon
struktion ruht das Lager 44 wiederum an dem angestauch
ten Teil 34 des ersten Bauteils 3. Wie in dieser Figur
angegeben, besitzt jedoch die Radachse 5 einen Abschnitt
51 mit vergrößertem Durchmesser, der eine Schulter 52
bildet, an der das Lager 44 zur Anlage kommt. Diese An
ordnung ermöglicht den Verzicht auf den getrennten
Klemmring 45 im Durchgang 43.
Wie ebenfalls in Fig. 5 dargestellt, kann ein Steg oder
ein ähnliches Verstärkungselement 53 vorgesehen werden.
Dieser Steg 53 erstreckt sich zwischen den Stützteilen
10 und 11 und ist an ihnen, etwa durch Schweißung, be
festigt. Daraus ergibt sich eine Übertragung von Kräften
zwischen den Stützteilen 10 und 11 durch den Steg 53 und
damit eine Vermeidung übermäßiger Biegung desjenigen der
freitragenden Stützteile 10 oder 11, auf den durch die
Bremsbacken 8 und 9 beim Bremsen Kräfte zur Einwirkung
gebracht werden.
Claims (6)
1. Fahrwerks-Baugruppe für Kraftfahrzeuge, bei der an einer Stütz
strebe (1) eine drehbare Radachse (5) und eine Schwimm
sattel-Scheibenbremse (7) angebracht sind, mit einem an
der Stützstrebe (1) befestigten ersten Bauteil (3), das
eine Durchgangsöffnung für die Radachse (5) und auf sei
ner axial äußeren Seite eine die Durchgangsöffnung umge
bende Stirnfläche aufweist, und mit einem unter Anlage
an der Stirnfläche mit dem ersten Bauteil (3) trennbar
verbundenen zweiten Bauteil (4), das einen buchsenförmi
gen Teil (21) zur Aufnahme eines Radachslagers (44) auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Bauteile (3, 4) jeweils aus einem Blechstanzstück beste
hen, daß das zweite Bauteil (4) ein Paar einstückig an
geformte, in Umfangsrichtung beabstandete und im radia
len Abstand zum buchsenförmigen Teil (21) sich axial vom
ersten Bauteil (3) fort erstreckende Tragarme (10, 11)
mit Führungsflächen für die Bremsbacken (8, 9) aufweist,
und daß das zweite Bauteil (4) ein Paar einstückig ange
formte, in Umfangsrichtung beabstandete und in radialer
Richtung sich erstreckende Tragteile mit Gewindebohrun
gen (17, 18) aufweist, in die zur axialen Führung des
Schwimmsattels (12) bestimmte Führungsbolzen (13, 14)
eingeschraubt sind.
2. Fahrwerks-Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste Bauteil (3) einen Bereich
aufweist, der eine Kehle (35) zur Aufnahme eines Teils
der Stützstrebe (1) begrenzt und daß die Stützstrebe (1)
in dem genannten Bereich mit dem ersten Bauteil (3) ver
schweißt ist.
3. Fahrwerks-Baugruppe nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützstrebe (1) um ihre Längs
achse drehbar ist und daß das zweite Bauteil (4) zur Be
festigung eines Lenkarmes einen Befestigungsabschnitt
(41, 42) aufweist, der sich im wesentlichen senkrecht
zur genannten Längsachse erstreckt.
4. Fahrwerks-Baugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil
(3) einen angestauchten Teil (34) besitzt, der die ge
nannte Durchgangsöffnung begrenzt und sich in den
buchsenförmigen Teil (21) des zweiten Bauteils (4)
hinein erstreckt.
5. Fahrwerks-Baugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das zweite Bau
teil (4) ein Verstärkungselement (53) aufweist, das sich
zwischen den Tragarmen (10, 11) erstreckt und mit diesen
starr verbunden ist.
6. Fahrwerks-Baugruppe nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verstärkungselement (53) mit
den freien Enden der Tragarme (10, 11) verbunden ist.
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