-
Kabelfernsehsystem
-
Die Erfindung betrifft ein Kabelfernsehsystem, bei dem jedem Teilnehmer
ein Konverter mit einem durchstimmbaren Allband-Tuner zur Auswahl der über die in
zwei oder mehreren parallelliegenden Kabeln im VHF-Bereich zur Verfügung gestellten
Programme zugeordnet ist.
-
Mit einem üblichen Fernsehempfänger können bekanntlich nur relativ
wenige unterschiedliche Programme wegen der geringen Reichweite der Sender über
eine Antenne empfangen werden, wobei ungünstige Standorte durch schlechte Empfangsbedingungen
häufig zusätzlich benachteiligt sind. Aber selbst bei optimalen Empfangsverhältnissen
ist die Anzahl der zu empfangenden Programme in weiten Gebieten der Bundesrepublik
begrenzt.
-
Zur Verbesserung von örtlich bedingten ungünstigen Empfangsverhältnissen
wird schon heute für begrenzte Gebiete eine einzige zentrale Antenne an günstiger
Stelle installiert und die empfangenen Programme über Kabel den einzelnen Teilnehmern
zur Verfügung gestellt.
-
Um den Bedürfnissen nach einer erweiterten Programmstruktur entgegenzukommen,
werden mit einem Kabelfernsehsystem eine Vielzahl von Programmen über ein relativ
breitbandiges Kabel angeboten. AuRerdem ist es in einem Kabelfernsehsystem möglich,
die Sendungen lokaler Programmanbieter in das Kabel einzuspeisen und dem Teilnehmer
zugänglich zu machen. Auf diese Weise können
erheblich mehr Programme
empfangen werden, da das Kabel einen breitbandigen Frequenzbereich übertragen kann.
-
Um dem Teilnehmer den Zugang zu den Programmen, die auf den Kabeln
übertragen werden, zu ermöglichen und eine Auswahl des gewünschten Kanals zu gestatten,
sind fernsteuerbare, adressierbare Teilnehmerkonverter (nachfolgend einfach als
Konverter bezeichnet) bekannt. Der jedem Teilnehmer am Kabelfernsehsystem zugeordnete
Konverter setzt jeden über das Kabel übertragenen Kanal im Band III in einen Kanal
im Band I um und überträgt in diesem Kanal das ausgewählte Programm über das Rausanschlußkabel
an den Eingang des handelsüblichen Fernsehempfängers.
-
Wegen der hohen Dämpfung des UHF-Bereiches in Kabelstrecken kann dieser
Frequenzbereich nicht für die Übertragung von Programmen auf Kabels trecken verwendet
werden.
-
Wichtige Baugruppen einer Teilnehmer-Konverterschaltung des Kabelfernsehsystems
sind u. a. ein durchstimmbarer Tuner, ein Frequenzumsetzer in das Band I, ein zentraler
Mikroprozessor und ein Bediengerät für jeden Teilnehmer. Mittels des Bediengerätes
kann der Teilnehmer Befehle an den Mikroprozessor geben, um den Tuner ferngesteuert
auf einen gewünschten Kanal abzustimmen. Innerhalb der Konverterschaltung wird dann
der ausgewählte Kanal auf den Kanal 2, 3 oder 4 im Band I umgesetzt.
-
Obwohl das Kabel relativ breitbandig ist, ist die Zahl der benutzbaren
Kanäle dennoch durch eine Reihe von Parametern begrenzt. Wenn daher weitere Kanäle
bzw. Programme zur Verfügung gestellt werden sollen, müssen weitere Kabel vorgesehen
werden, z. B. ein zweites Parallelkabel.
-
Da auf zwei Parallelkabeln jedoch die Fernsehkanäle nur in dem gleichen
VHF-Bereich, dem Frequenzbereich von 47 MHz bis 300 MHz, angeboten werden können,
stellt die Selektion der Kanäle beim Endteilnehmer, der sich wahlweise an eines
der beiden Kabel anschalten will, ein Problem dar, und zwar sowohl in technischer
Hinsicht als auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
-
Man könnte daran denken, die beiden Kabel mittels eines Koaxrelais
über eine Fernsteuerung wahlweise anzuschalten. Die erforderlichen Koaxrelais sind
jedoch sehr teuer.
-
Eine andere Möglichkeit zur Lösung des angeschnittenen Problems könnte
darin bestehen, für jeden Teilnehmer einen zweiten Konverter vorzusehen. Es wird
also an jedes Kabel ein besonderer Konverter angeschlossen. Die Selektion kann durch
Einschalten einer geeigneten Betriebsspannung innerhalb des gewählten Konverters
und durch entsprechende Abstimmung des gerade im Betrieb befindlichen Konverters
ferngesteuert werden.
-
Zwar kann die zuletzt beschriebene Lösung als kostengünstiger als
der Einsatz von Koaxrelais eingestuft werden, allerdings besteht der Nachteil, daß
wegen
der doppelten Anzahl der benötigten Konverter ein wesentlich erhöhter Platzbedarf
verlangt wird.
-
Hier greift die Erfindung ein, der zur Beseitigung der beschriebenen
Nachteile die Aufgabe zugrundeliegt, eine Teilnehmer-Konverterschaltung zu schaffen,
welche mit einfachen kostengünstigen Nitteln ohne erhöhten Platzbedarf das wahlweise
Anschalten mindestens eines weiteren Kabels ermöglicht.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannte
Kabelfernsehsystem gekennzeichnet durch einen den Konvertern vorgeschalteten Frequenzumsetzer,
der den Frequenzbereich des Bandes III des zweiten bzw. der weiteren Kabel in den
UHF-Frequenzbereich umsetzt.
-
Mit der für Kabelstrecken überraschenden und einfachen Maßnahme einer
Frequenzumsetzung in den UHF-Bereich nur zwischen dem Ausgang des zweiten Kabels
und dem Eingang des Konvertertuners sind die oben beschriebenen Nachteile vermieden.
-
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Frequenzumsetzer
nur einmal für alle an einer Konverterstation angeschlossenen Teilnehmer vorhanden
zu sein braucht. Unter der Konverterstation ist die Zusammenfassung mehrerer Konverter
für eine Anzahl von Teilnehmern, z. B, in einem Hochhaus, zu verstehen.
-
Der Frequenzbereich jedes Kabels liegt im VHF-Bereich zwischen 47
NIlz und 300 MHz. Der genannte Frequenzbereich des zweiten Kabels wird in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung als Block in den unteren UHF-Bereich umgesetzt, dessen
untere Grenze bei 470 MHz liegt.
-
Bei der Erfindung wird konsequent und in vorteilhafter Weise der Umstand
ausgenutzt, daß die handelsüblichen Konverter in ihrem Empfangsteil mit einem in
Serie hergestellten Kabeltuner für Fernsehgeräte ausgerüstet sind, dessen UHF-Empfangsbereich
bisher brachlag. In diesen Empfangsbereich wird erfindungsgemäß der VHF-Frequenzbereich
des zweiten Kabels umgesetzt. Daraus ergibt sich der weitere Vorteil, daß nach Umrüstung
vorhandener Anlagen auf einen Zweikabel-Betrieb lediglich neben dem Frequenzumsetzer
am Ausgang des zweiten Kabels die Befehlsstruktur für den Mikroprozessor geändert
werden muß.
-
Der Oszillator des Frequenzumsetzers schwingt gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung in der Nähe von 430 MHz. Dadurch ist gewährleistet,
daß der Oszillator mit seiner Grundwelle weder das benutzte VHF-Band (obere Grenze
300 MHz) noch das UHF-Band (untere Grenze 470 MHz) stört.
-
Die erzeugten Zwischenfrequenzen liegen zwischen 477 NHz und 730 NHz
und damit in gewünschter Weise im UHF-Empfangsbereich des Konverters.
-
Bei der Erfindung setzt der ferngesteuerte Konverter alle verfügbaren
Kanäle, somit auch die auf UHF umgesetzten Kanäle des zweiten Kabels, in den Teilnehmerkanal
2, 3 oder 4 im Band I um, so daß der Nachteil der hohen
Dämpfung
des UHF-Bereichs auf Kabeln trotz des Einsatzes der Erfindung nicht zum Tragen kommt.
-
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt anhand eines Blockschaltbildes das erfindungsgemäße Prinzip einer Konverterstation
in Kabelfernsehsystemen mit zwei Kabeln.
-
Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist für einen Teilnehmer nur ein
Fernsehempfänger 10 mit einem Antenneneingang 11 dargestellt. In der Praxis sind
eine Vielzahl von Teilnehmern an die Kabel angeschlossen.
-
Der Antenneneingang 11 jedes Fernsehempfängers 10 ist mittels eines
Antennenkabels 12 über eine Antennensteckdose 13 und ein Hausanschlußkabel 14 zu
einer Konverterstation 15 geführt. Letztere umfaßt eine Vielzahl von Konvertern
16, wobei jedem Teilnehmer mindestens ein Konverter zugeordnet ist. Bei einem Hochhaus
würde die Konverterstation 14 also für jeden Teilnehmer in dem Hochhaus einen eigenen
Konverter enthalten.
-
Die Konverter besitzen in ihrem Empfangsteil in Serie hergestellte
Kabeltuner, mit denen üblicherweise die Fernsehgeräte ausgeriistet sind.
-
Alle Konverter 16 der Konverterstation 15 sind eingangsseitig parallel
an ein erstes Kabel 17 angeschlossen, über welches bis zu 25 Programme innerhalb
des Frequenzbereiches von 47 NHz bis 300 NHz zur Verfügung stehen.
-
Die Abstimmung jedes Konverters wird über ein Bediengerät 18 gesteuert,
das seinerseits über die Antennensteckdose 13 mit einem Zentralmikroprozessor 19
verbunden ist. Der Mikroprozessor 19 wiederum ist ausgangsseitig mit den Steuereingängen
der Konverter 16 verbunden.
-
Die soweit beschriebene Schaltung ist als bekannt anzusehen. Der Teilnehmer,
der den Fernsehempfänger 10 besitzt, kann mittels des Bediengerätes 18 Befehle an
den Mikroprozessor 19 geben, welcher dann den dem Teilnehmer zugeordneten Konverter
16 auf den gewünschten Kanal abstimmt, so daß das gewählte Programm empfangen werden
kann.
-
Ist nun zum Zweck eines erweiterten Programmangebotes ein zweites
Kabel 20 vorgesehen, dann ist eine Lösung der Aufgabe zu finden, welche es dem Teilnehmer
gestattet, wahlweise Programme von dem ersten Kabel 17 oder dem zweiten Kabel 20
zu empfangen. Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird zu diesem Zweck der Frequenzbereich
des zweiten Kabels durch einen Frequenzumsetzer 21 (Bandumsetzer) vom VHF-Bereich
in den UHF-Bereich umgesetzt und in der Stufe 22 mit dem Ausgangssignal des Kabels
17 zusammengeführt. Die erforderlichen Frequenzumsetzer sind an sich bekannt. Da
die Konverter 16 in ihrem Empfangs teil die üblichen in Serie hergestellten Fernsehtuner
besitzen, verfügen sie daher auch über einen UHF-Empfangsbereich. Durch den der
Konverterstation 15 vorgeschalteten Frequenzumsetzer 21 sind nun auch in einfacher
Weise für den Teilnehmer die Programme, die im VHF-Bereich auf dem zweiten Kabel
übertragen werden, zugänglich gemacht worden und können
- wie bisher
gewohnt - über das Bediengerät 18 in an sich bekannter Weise durch Befehlsgabe an
den Mikroprozessor 19 erreicht werden.
-
Wie aus der Zeichnung zu erkennen ist, genügt es für eine Konverterstation
15 mit einer Vielzahl von Konvertern 16 lediglich einen gemeinsamen Frequenzumsetzer
21 vorzusehen. Hierin liegt ein entscheidender Vorteil der Erfindung, die damit
eine äußerst preisgünstige und zudem raumsparende Möglichkeit schafft, neben einem
ersten Kabel 17 auch ein zweites Kabel 20 benutzen zu können und dies ohne wesentlichen
Aufwand in bereits vorhandenen Systemen nachrüsten zu können.