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Neue 2-Phenylindazole und deren Verwendung
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Die Erfindung betrifft neue 2-Phenylindazole und deren Verwendung
als Ladungsträger transportierende Verbindungen in elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien.
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Elektrophotographische Verfahren, dafür benötigte Materialien und
verschiedene Varianten für den Aufbau von Aufzeichnungsmaterialien sind bekannt.
Vorteilhaft für den Einsatz im Reproduktionssektor sind Materialien aus polymeren
Bindemitteln, die an die speziellen Anforderungen des jeweiligen Einsatzgebietes
angepaßt werden können, aus niedermolekularen organischen Verbindungen, die in den
Bindemitteln auch in höheren Konzentrationen löslich und zu einem Transport von
Ladungsträgern des elektrischen Stromes befähigt sind, sowie Verbindungen, insbesondere
Farbstoffe oder Pigmente, die durch Absorption des bildmäßig eingestrahlten, aktinischen
Lichtes Ladungsträger des elektrischen Stromes erzeugen und diese unter Mithilfe
des von außen durch die elektrostatische Oberflächenladung aufgeprägten elektrischen
Feldes auf die Ladung transportierenden Verbindungen übertragen können. Diese Ladungsträger
erzeugenden Verbindungen können je nach Einsatzgebiet des Aufzeichnungsmaterials
als eigene Schicht innerhalb einer Kompositstruktur eingebracht werden (vgl.
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DE-OS 22 20 408) oder in Form monodispers gelöster Farbstoffmoleküle
in der Mischung aus Bindemittel und Ladungsträger transportierenden Verbindungen
vorhanden sein (vgl. DE-PS 10 58 836). Das in der DE-OS 22 20 408 beschriebene mehrlagige
elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial besteht aus einem elektrisch leitfähigen
Trägermaterial, einer ersten, Farbstoff enthaltenden, etwa 0,005 bis 2 pm dicken,
durch Belichtung mit aktinischen Licht Ladungsträger des elektrischen Stromes erzeugenden
Schicht, aus im Dunkeln isolierenden, organischen Materialien mit mindestens einer
Ladungen transportierenden Verbindung.
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Es ist auch bekannt, photohalbleitende organische Verbindungen zur
Herstellung von elektrophotographischen Druckformen und insbesondere elektrophotographischen
Offsetdruckformen zu verwenden (vgl. DE-PS 11 17 391 und 11 20 875, DE-AS 12 55
497 und 27 26 116).
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Die gestiegenen Anforderungen an Reproduktionssysteme verlangen eine
Vielzahl von Aufzeichnungsmaterialien und -systemen, um für spezielle Probleme optimale
Lösungen aussuchen zu können. Gewünscht ist eine hohe Lichtempfindlichkeit, eine
gute Auflösung und gute Betonerung. Die oft beanstandete ungenügende Betonerung,
die auf eine ungünstige Feldstärkedifferenzierung zwischen belichteten und unbelichteten
Flächen hinweist, ist hierbei oft auf eine zu hohe Dunkelleitfähigkeit des Aufzeichnungs-
materials
im beladenen Zustand zurückzuführen, so daß eine ungenügende Oberflächenladungsdichte
vor der aktinischen bildmäßigen Belichtung vorliegt.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Ladungsträger
transportierende Verbindungen für elektrophotographische Aufzeichaungsmaterialien,
insbesondere für die Herstellung von elektrophotographischen Druckformen wie Offsetdruckformen
zu entwickeln, die bei hoher Lichtempfindlichkeit, guter Auflösung und Verarbeitung
gleichzeitig ein geringes Dunkelleitvermögen aufweisen.
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Es wurde nun gefunden, daß man verbesserte elektrophotographische
Aufzeichnungsmaterialien mit elektrisch leitenden Trägern, Ladungsträgern erzeugenden
Verbindungen bzw. Sensibilisatoren und Ladungsträger transportierenden Verbindungen
erhält, wenn diese Materialien als Ladungsträger transportierende Verbindungen neue
2-Phenylindazole der Formel (I) enthalten
in der R1 und R2 unabhängig von einander für C1- Bis C4-Alkyl, für gegebenenfalls
durch Chlor, Brom, C1- bis C4-Alkyl oder C1- bis C4-Alkoxy substituiertes Phenyl
oder C7- bis Cl-Phenylalkyl oder
für einen gesättigten 5- oder 6-gliedrigen Ring, X für C1- bis C4-Alkyl, Halogen
oder Phenyl, n für 0, 1 oder 2, A für Wasserstoff, Amino oder
R3 für Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Amin, C1- bis C4-Alkyl, C1- bis C4-Alkoxy,
für gegebenenfalls durch Halogen, C1- bis C4-Alkyl oder C1- bis C4-Alkoxy substituiertes
Phenyl oder
R3 für
und n für 1 oder 2 stehen und wobei R1 und R2 oder
die oben angegebene Bedeutung haben.
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Die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien, welche 2-Phenylindazole
gemäß der vorliegenden Erfindung enthalten, zeichnen sich durch eine Kombination
sehr guter Eigenschaften, insbesondere einer hohen Photoleitfähigkeit bei gleichzeitig
sehr niedriger Dunkelleitfähigkeit aus, so daß die Schichten für die Kopiertechnik
sehr geeignet sind. Deutliche Vorteile weisen sie bei der Verwendung für die Herstellung
von elektrophotographischen Druckformen auf und genügen hierbei hohen Ansprüchen
im Hinblick auf das Auflösungsvermögen und die Druckauflage.
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Als Substituenten R1 und R2 kommen für I z.B. im einzelnen in Betracht:
C1- bis C4-Alkyl: Methyl, Ethyl, n- und i-Propyl, n-Butyl, Isobutyl; gegebenenfalls
substituiertes Phenyl: Phenyl, 2-, 3- und 4-Tolyl, 2-, 3-und 4-Methoxyphenyl, 2-,
3- und 4-Ethoxyphenyl, 2-, 3- und 4-Chlorphenyl, 2-, 3- und 4-Bromphenyl, 3- und
4-Ethylphenyl, 3- und 4-Isopropylphenyl, 3- und 4-sec.-Butylphenyl; Phenalkyl: Benzyl,
2- und 1-Ethylphenyl, 2- und 3-Propylphenyl, Butylphenyl.
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Als gesättigte 5- und 6-gliedrige heterocyclische Ringe sind für
z.B. zu nennen: Reste des Pyrrolidins, Piperidins und Morpholins.
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Für R1 und R2 sind Methyl, Ethyl, Phenyl und Benzyl und für -N RR2
Morpholino, Piperidino und Pyrrolidinyl bevorzugt.
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Für X sind neben Phenyl im einzelnen z.B. zu nennen: als C1- bis C4--Alkyl:
Methyl, Ethyl, Propyl und Butyl; als Halogen: Brom und Fluor, vorzugsweise Chlor.
n ist 1 oder 2, vorzugsweise 0 (null).
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Für A kommen neben Wasserstoff und Amino als
die für R1 und R2 sowie die für
angegebenen Reste in Betracht.
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Vorzugsweise steht A für Amino, Dimethylamino, Diethylamino, Dipropylamino,
Dibenzylamino, NdMorpholino, N-Piperidino oder N-Pyrrolidino, insbesondere für Wasserstoff.
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Bevorzugt sind wegen der hervorragenden anwendungstechnischen Eigenschaften
Indazole der Formel II
in der A1 für Wasserstoff, Amino, Dimethylamino, Diethylamino, Di-n--propylamino,
Dibenzylamino, N-Morpholino, N-Piperidino und N-Pyryrolidino und R4 und R5 für Methyl,
Ethyl, Phenyl oder Benzyl und R6 für Wasserstoff oder Chlor stehen, und worin R4
und R5 gleich oder verschieden sein können.
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Besonders bevorzugt sind aus anwendungstechnischen Gründen Verbindungen
der Formel III
in der R7 für Wasserstoff oder Chlor steht.
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Die neuen 2-Phenylindazole I können nach an sich bekannten Verfahren
hergestellt werden.
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So können 2-Phenylindazole der Formel I, in der A für Wasserstoff
steht, nach dem Reaktionsschema oC) )
und 2-Phenylindazole der Formel I, in der A von Wasserstoff verschieden ist, nach
dem Reaktionsschema ß)
hergestellt werden.
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In den Formeln haben R1, R2, X, R3, A, n und m die obengenannte Bedeutung.
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Bei dem Verfahren oC) wird die Schiffbase VI reduktiv in das Indazol
Ia überführt.
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Als Reduktionsmittel kommt in diesem Fall vorzugsweise Triethylphosphit
in Frage. Die Reaktionstemperaturen liegen bei 100 bis 166"C, insbesondere bei 140
bis 1500C.
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Die Herstellung der Indazole Ia wird durch die Ausführungsbeispiele
erläutert.
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Bei dem Verfahren ß) wird der durch Kupplung von (VII) auf (VIII)
erhaltene o-Cyanoazofarbstoff IX reduktiv in das Indazol Ib überführt.
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Die Kupplung von (VII) auf (VIII) erfolgt in der Regel bei Temperaturen
von -10°C bis +20"C, vorzugsweise beo 0 bis 10°C.
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Für den reduktiven Ringschluß vom (IX) kommen als Reduktionsmittel
die verschiedensten in Betracht, z.B. Zinn-(II)-chlorid, Natriumdithionit oder Natriumsulfit.
Der Ringschluß erfolgt in der Regel in organischer oder in wäßrig-organischer Phase
bei 40 bis 1200C.
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Als organische Lösungsmittel kommen z.B. Methanol, Ethanol, n- und
i-Propanol, Glykol, Methoxyethanol, Ethoxyethanol oder Gemische dieser Lösungsmittel
mit Wasser in Betracht. Vorzugsweise erfolgt der Ringschluß mit Zinn-(II)-chlorid
oder Natrumdithionit als Reduktionsmittel in wäßrigem Ethanol, dem etwas Dimethylformamid
zugesetzt wurde, bei Temperaturen von 70 bis 90"C.
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Die Alkylierung von (Ib) erfolgt nach an sich bekannten Verfahren,
z.B.
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mit Dimethylsulfat, Benzylchlorid, Bromethan, 1,4-Dibrombutan, 1,5-Dibrompentan
in Gegenwart von basisch wirkenden Verbindungen. Zweckmäßigerweise erfolgt die Alkylierung
in Lösungsmitteln wie Ethanol, Aceton, Cyclohexanon, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid,
N-Methylpyrrolidon oder in Gemischen davon. Als basich wirkende Verbindungen sind
z.B.
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Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumhydroxid oder Bariumhydroxid
zu nennen. Außerdem kommt Natriumhydrid in geeigneten Lösungsmitteln in Betracht.
Bevorzugte Lösungsmittel sind Tetrahydrofuran und/ oder Dimethylformamid. Als Base
ist Natriumhydrid bevorzugt. Die Herstellung der Indazole Ic wird durch die Ausführungsbeispiele
erläutert.
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Die neuen Indazole der Formeln (I), (11) und (III) sind hervorragend
als Ladungsträger transportierende Verbindungen in elektrophotographischen Schichten
geeignet. Die neuen Verbindungen können mit Vorteil sowohl in einschichtigen als
auch in mehrschichtigen auf elektroleitfähige Träger aufgebrachten Aufzeichnungssystemen
verwendet werden.
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Für diesen Verwendungszweck haben sich die Verbindungen der Formel
(11) und insbesondere die Verbindungen der Formel (III) bewährt.
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Geeignete einschichtige Systeme weisen bevorzugt auf einem leitfähigen
Trägermaterial eine Schicht aus (a) 45 bis 75 Gewichtsteilen eines Bindemittels,
(b) 30 bis 60, insbesondere 35 bis 50 Gewichtsteilen der erfindungsgemäßen Ladungsträger
transportierenden Verbindungen 1, (c) gegebenenfalls
5 bis 25
Gewichtsteilen eines weiteren, im wesentlichen inaktiven Bindemittels und (d) 0,05
bis 0,8 Gewichtsteilen einer bei aktinischer Belichtung Ladungsträger erzeugenden
Verbindung, insbesondere eines geeigneten Farbstoffs auf. Die Schichten werden mit
Vorteil aus einer ca.
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6 gew.%igen Lösung in einem geeigneten organischen Lösungsmittel auf
das gereinigte leitfähige Trägermaterial so aufgebracht, daß nach dem Ablüften des
Lösungsmittels je nach Verwendungszweck eine Trockenschichtdicke von ca. 0,8 bis
40 jim bei elektrophotographischen Druckformen, insbesondere 0,8 bis 6 pm resultiert.
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Geeignete Mehrschichtsysteme haben auf einem elektroleitfähigen Trägermaterial
z.B. (a) eine Ladungsträger erzeugende Schicht und (b) eine Ladungstransportschicht
aus 30 bis 60 Gewichtsteilen mindestens einer Ladungsträger transportierenden Verbindung
der Formel I, 45 bis 75 Gewichtsteilen eines organischen Bindemittels und gegebenenfalls
5 bis 25 Gewichtsteilen weiterer, die mechanischen Eigenschaften der Schicht verbessernde
Zusätze. Die erste Schicht wird vorteilhaft in einer Dicke von 0,005 bis 5 Wm, insbesondere
0,1 bis 0,9 Wm als Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel auf das Trägermaterial
aufgetragen. Nach dem Auftrag erfolgt der Auftrag der zweiten Schicht in einer Dicke,
daß nach dem Trocknen der Kompositstruktur eine Schichtdicke von 5 bis 25, insbesondere
7 bis 15 jim resultiert.
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Als elektrisch leitende Träger sind prinzipiell alle leitfähigen Träger
materialien verwendbar, soweit sie für die vorgesehene Anwendung geeignet sind.
Bevorzugt sind je nach dem Anwendungsgebiet der Aufzeichnungsmaterialien Aluminium-,
Zink-, Magnesium-, Kupfer- oder Mehrmetallplatten, z.B. rohe oder vorbehandelte,
z.B. aufgerauhte und/oder anodisierte Aluminiumbleche, Aluminiumfolien, Polymerfilme
mit metallisierter Oberfläche wie aluminiumbedampfte Polyethylentetraphthalatfilme
oder auch elektrisch leitende Spezialpapiere. Träger für Druckformen haben vorteilhaft
eine Dicke von 0,08 bis ca. 0,3 mm.
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Die Art der geeigneten organischen Bindemittel für die Schichten richtet
sich nach dem beabsichtigten Verwendungszweck der Aufzeichnungsmaterialien. Für
den Kopiersektor eignen sich z.B. Celluloseether, Polyesterharze, Polyvinylchloride,
Polycarbonate, Copolymere, wie Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere oder Vinylchlorid-Maleinsäureanhydrid-Copolymere
oder Mischungen solcher Bindemittel. Bei ihrer Auswahl spielen ihre filmbildenden
und elektrischen Eigenschaften, ihre Haftfestigkeit auf dem Trägermaterial und ihre
Löslichkeitseigenschaften eine besondere Rolle.
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Insbesondere bei Aufzeichnungsmaterialien für die Herstellung elektrophotographischer
Druckplatten und besonders bei denen für den Offsetdruck
sind solche
besonders geeignet, die in basischen, wäßrigen oder alkoholischen Lösungsmitteln
löslich sind. Dies sind vor allem Substanzen mit alkalilöslich machenden Gruppen
wie Anhydrid, Carboxyl-, Sulfonsäure-, Phenol- oder Sulfonimid-Gruppierungen. Bevorzugt
sind Bindemittel, insbesondere solche mit hohen Säurenzahlen, die in basischen wäßrig-alkoholischen
Lösungsmittelsystemen leicht löslich sind und ein mittleres Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
von 800 bis 80.000 und insbesondere 1.500 bis 50.000 aufweisen. Geeignet sind z.B.
Copolymerisate aus Methacrylsäure und Methacrylsäureestern, besonders Copolymerisate
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid und aus Styrol, Methacrylsäure und Methacrylsäureester,
soweit sie die vorstehende Löslichkeitsbedingung aufweisen. Obwohl bekanntermaßen
Bindemittel mit freien Carboxylgruppen die Dunkelleitfähigkeit der elektrophotographischen
Schichten in unerwünschter Weise erhöhen und dadurch zu schlechten Betonerungsergebnissen
führen, lassen sich solche Bindemittel leicht an die erfindungsgemäß verwendeten
Phenylindazole anpassen. So hat sich gezeigt, daß Copolymerisate aus Styrol, Maleinsäureanhydrid
und Acryl- oder Methacrylsäure, die einen Anteil von einpolymerisiertem Maleinsäureanhydrid
von 5 bis 50 Gew.% und einen Anteil von einpolymerisierter Acryl- oder Methacrylsäure
von 5 bis 35 und insbesondere 10 bis 30 Gew.% aufweisen, befriedigende elektrophotographische
Schichten mit hinreichender Dunkelleitfähigkeit ergeben. Sie weisen eine hervorragende
Löslichkeit in Auswaschmitteln aus 75 Gew.% Wasser, 23 Gew.% Isobutanol und 2 Gew.%
Soda auf, sind aber in offsettypischem Wischwasser unlöslich.
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Geeignete Ladungsträger erzeugende Verbindungen bzw. Sinsibilisatoren
sind z.B. für einschichtig aufgetragene Systeme, wie sie auch zur Herstellung elektrophotographischer
Druckformen dienen, Farbstoffe aus der Triarylmethanreihe, Xanthenfarbstoffe und
Cyaninfarbstoffe. Sehr gute Ergebnisse wurden mit denerfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I und Rhodamin B (C.I. 45170), Rhodamin 6 G (C.I. 45160), Malachitgrün
(C.I.
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Basic Green 4; C.I. 4200), Methylviolett (C.I. 42535) oder Kristallviolett
(C.I. 42555) erhalten. Bei mehrschichtig aufgetragenen Systemen liegt der Farbstoff
oder das Pigment in einer separaten Ladungsträger erzeugenden Schicht vor. Hier
sind Azofarbstoffe, Phthalocyanine, Isoindolinfarbstoffe und Perylentetracarbonsäurederivate
gut wirksam. Besonders gute Ergebnisse werden mit Perylen-3,4:9,10-tetracarbonsäurediimidderivaten
erzielt, wie sie in den DE-OS 31 10 954 und 31 10 960 beschrieben sind.
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Für die jeweilige Verwendung kann das erfindungsgemäße elektrophotographische
Aufzeichnungsmaterial übliche Zusätze enthalten, z.B. Verlaufmittel und Weichmacher
in der photoleitfähigen Schicht oder Haftvermittlerzwischen Träger und Schicht.
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Die mit den erfindungsgemäßen Indazolen hergestellten elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterialien zeichnen sich durch eine Kombination sehr guter Eigenschaften,
insbesondere einer hohen Photoleitfähigkeit bei gleichzeitig sehr niedriger Dunkelleitfähigkeit
aus, so daß die Schichten für die Kopiertechnik sehr geeignet sind.
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Deutliche Vorteile weisen diese Materialien bei der Verwendung für
die Herstellung von elektrophotographischen Druckformen auf und genügen hierbei
hohen Ansprüchen im Hinblick auf das Auflösungsvermögen und die Druckauflage. Die
hohe Lichtempfindlichkeit erlaubt eine Senkung der Belichtungszeit bei der Verarbeitung
in der Reprokamera gegenüber handelsüblichen Materialien bis etwa auf die Hälfte.
Aus einer sehr randscharfen Bildwiedergabe resultiert eine gute Auflösung. Durch
einen hohen Ladungskontrast können auch feine Rasterpunkte in den lichten Tonwortbereichen
gut wiedergegeben werden. Ferner führt die Belichtung der Schichten zu sehr geringen
Restspannungen und die bei der Betonerung erhaltenen Bilder zeichnen sich durch
gute Grundfreiheit in den Nichtbildbereichen aus. Da die spektrale Empfindlichkeit
der Schichten bei 600 nm stark absinkt, können die Schichten bei Rotlicht gehandhabt
werden, ohne daß Bildverluste auftreten.
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Die Herstellung elektrophotographischer Offsetdruckformen erfolgt
dabei wie üblich durch eine elektrostatische Aufladung des elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials mittels einer Hochspannungscorona, eine direkt nachfolgende
bildmäßige Belichtung, die Entwicklung des vorliegenden elektrostatischen, latenten
Ladungsbildes mittels eines Trocken- oder Flüssigtoners, die Fixierung des Toners
durch einen nachgeschalteten Schmelzvorgang und die Entfernung der unbetonerten,
photohalbleitenden Schicht mittels eines geeigneten Auswaschlösemittels. Die so
erhaltene Druckform kann in bekannter Weise noch für den Offsetdruck vorbereitet
werden, z.B. durch eine Hydrophilierung und Gummierung der wasserführenden Fläche.
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Die folgenden Beispiele sollen die Herstellung der Indazole (I) weiter
erläutern und die Anwendungsbeispiele die erfindungsgemäße Anwendung von Indazolen
der Formel I erläutern und belegen.
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Die genannten Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
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A. Herstellung der Indazole Beispiel 1
Man erhitzt ein Gemisch von 12,8 Teilen der Schiffbase X und 15 Teilen Triethylphosphit
8 h unter Stickstoff auf 1500C. Nach dem Erkalten werden die flüchtigen Anteile
im Vakuum abdestilliert und der Rückstand an Aluminiumoxid chromatographiert.
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Ausbeute: 11 Teile Verbindung der Formel (Ia= mit R1 = R2 = Phenyl,
X = H und R3 = 4-C1 (= XI).
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Schmelzpunkt: 153 bis 155"C.
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Beispiel 2
Man erhitzt ein Gemisch aus 13 Teilen des Azofarbstoffs XII in 300 Teilen Ethanol
mit 20 Teilen Zinn-(II)-chloriddihydrat 8 h zum Sieden, engt auf ca. 1/3 ein und
stellt mit 2 N NaOH alkalisch. Der Niederschlag wird abgesaugt, getrocknet und aus
Toluol umkristallisiert.
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Ausbeute: 12 Teile Verbindung der Formel Ib mit R1 = R2 = Benzyl,
X = H und R3 = 5-C1 (= XIII); Schmelzpunkt: 210 bis 217"C.
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Beispiel 3
Man erhitzt 8,8 Teile des Aminoindazols XIII aus Beispiel 2 und 2,4 Teilen Natriumhydrid
in 100 Teilen Tetrahydrofuran zum Sieden. Nach dem Abklingen der Gasentwicklung
tropft man 7,1 Teile Bromethan zu und kocht noch 5 h unter Rückfluß. Nach Zugabe
von 20 Teilen Methanol engt man ein und chromatographiert an Kieselgel.
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Ausbeute: 3,8 Teile Verbindung Ic mit R1 = R2 = Benzyl, X = A = N(C2Hs)2
und R3 = 5-C1 (= XIV).
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Schmelzpunkt: 144 bis 146"C.
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Entsprechend den Beispielen 1, 2 oder 3 wurden Indazolderivate XV
synthetisiert:
Die Bedeutung von R, X, Y und Z ist in der folgenden Tabelle angegeben:
Beispiel
R X Y Z Schmelzpunkt C 1.1 CH3 H H H 193-195 1.2 C2E5 H C1 H 122-124 1.3 C6H5 H
H H 125-128 1.4 C2H5 H H H 70- 73 2.1 C2H5 H H NH2 192-193 2.2 C2H5 C1 H NH2 231-233
2.3 CH2-C6H5 H H NH2 207-208 3.1 CH2-C6Hs Cl H N(CH2-CH2-CH3)2 3.2 C2H5 H H N(C2H5)2
112-114 3.3 C2H5 Cl H N(C2H5)2 105-107 3.4 C2H5 Cl H N(CH2-CH2-CH3)2 110-112 3.5
CH2-C6H5 H H N(CH2-CH2-CH3)2 98-100 B. Anwendung der Indazole: Anwendungsbeispiel
1 Kopierschicht: 42,5 Gew.-Teile des nach Beispiel 1 erhaltenen Indazols werden
in einer Lösung aus 55,5 Gew.-Teilen eines handelsüblichen Polycarbonats mit einem
Schmelzbereich von 220 bis 230"C, 530 Gew.-Teilen Tetrahydrofuran und 352 Gew.-Teilen
Toluol gelöst. Diese Lösung wird mit "Lösung A" bezeichnet.
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Auf eine 80 pm dicke Polyesterfolie mit einer einseitig aufgedampften,
etwa 300 8 dicken Aluminiumschicht wird eine Dispersion aus 3 Gew.-Teilen eines
Copolymerisats aus Vinylchlorid, Acrylsäure und einem Maleinsäurediester und 6 Gew.-Teilen
Polychlorperylentetracarbons äurebisbenzimidazols mit einem Chlorgehalt von 40 Gew.%
in einem Tetrahydrofuran/Toluol-Gemisch in einer solchen Dicke aufgetragen, daß
nach dem Verdampfen der Lösungsmittel eine Trockenschichtdicke von 0,5 pm hinterbleibt.
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Auf diese Pigment-Bindemittelschicht wird die "Lösung A" in einer
solchen Naßschichtdicke aufgebracht, daß nach dem Verdampfen der Lösungsmittel und
einer Trocknung (30 Minuten bei 80°C) eine Trockenschichtdicke von 10 pm verbleibt.
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Die so hergestellte Zweischichtfolie kann in einem handelsüblichen
Kopiergerät als aktives lichtempfindliches Element, als sogenannte Copierfolie eingesetzt
werden. Bei einer elektrostatischen Aufladung mittels einer Corona auf ein Oberflächenpotential
von -500 Volt benötigt man etwa 25 pJ.cm~2, um die Oberflächenladung um 90 % zu
reduzieren. Mit einem geeigneten Toner können gute Kopien erzeugt werden.
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Anwendungsbeispiel 2 Elektrophotographische Offetdruckplatte In 90
g eines Gemisches aus 60 Gew.% Tetrahydrofuran, 30 Gew.% Essigester und 10 Gew.%
Xylol werden 2,75 Gew.-Teile eines Styrol/Acrylsäure/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
(70/24/6) mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 1800 gelöst. Zu dieser Lösung
werden 1,9 Gew.-Teile des nach Beispiel 1 erhaltenen Indazols zugegeben. Nach dem
vollständigen Lösen wird eine Lösung von 25 mg Rhodamin B in 5 g Ethylenglykolmonomethylether
beigefügt wird. Diese Lösung wird auf ein offsettypisches Aluminiumträgerblech in
einer solchen Naßschichtdicke aufgetragen, daß nach dem Trocknen bei 80"C für 80
Minuten eine Trockenschichtdicke von 3,5 pm verbleibt.
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Diese so hergestellte elektrophotographische Offsetdruckplatte wird
negativ auf ein Oberflächenpotential von -450 Volt mittels einer Corona gebracht,
in einer Kamera bildmäßig mit einer Bestrahlungsstärke in Plattenebene von 10 pW.cm
2 für 5 Sekunden belichtet, mit einem Positivtoner betont und nach dessen Fixierung
mit einer wäßrigen Sodalösung, die 15 Gew.% Isopropanol enthält, ausgewaschen, wobei
eine druckfertige Offsetplatte resultiert.
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Diese Platte liefert auf einer Offsetdruckmaschine einwandfreie Abzüge.