DE333858C - Verfahren zum Bilden von Schweissnaehten an Konservendosen - Google Patents

Description

Wenn Blechdosenzargen, die mit Längsschweißnähten nach ■ dem Patent 332429 versehen sind, mit Böden und Deckeln durch die bei Konservendosen übliche Auffalzung versehen werden sollen, ist die Längsnahtbildung für dieses Falzen insofern nachteilig, als an der Stoßstelle des Bodenfalzes mit diesen Nähten eine hinreichend dichte Falzung erschwert wird. Der Grund hierzu Hegt darin, daß bei der doppelt umgelegten Schweißnaht nach dem Hauptpatent fünf Blechstärken übereinanderliegen, die dem Auffalzen des Bodens an dieser Stelle im Wege stehen. Bei der gewöhnlichen Weißblechdosenzarge, die mit gelöteter einfacher Naht ausgestattet ist, liegen an dieser Lötnaht nur zwei Blechstärken übereinander und bieten somit dem Überfalzen des Bodens und Deckels keine Schwierigkeiten. Der Falz beim übergefalzten Boden bleibt an dieser Stelle hier genügend dicht; auch bietet er den .Falzwerkzeugen beim Auffalzen kein Hindernis. Anders bei der Schweißnaht nach dem Hauptpatent, wo die fünf übereinanderliegenden Blechstärken an den Falzstellen des Bodens mit der Naht schwer luftdicht zu machen sind.

Um diesen Übelstand zu vermeiden, werden bekanntlich allgemein bei Doppellängsfalznähten die Zargen an den Stellen, wo der Bodenfalz übergreift, im Zargenzuschnitt entsprechend ausgeschnitten, um beim Bördeln die Anzahl der übereinanderliegendenBleche zu vermindern. Diese Maßnahme allein führte jedoch bei der Schweißnaht nach dem Hauptpatent zu keinem einwandfreien Ergebnis.

Der doppelt umgelegte Längsfalz bildet nämlieh eine Röhre, die an ihrem Ende offen ist. Diese Öffnungen müssen natürlich, wenn die Dose nach dem Auffalzen des Bodens und Dekkels dicht sein soll, besonders vorher zugeschweißt werden. Bei diesem Zuschweißen wird aber namentlich der äußere Metallüberzug der Dose durch die Schweißhitze beschädigt, so daß das Dosenäußere nach der Fertigstellung, da diese vom Metallüberzug entblößten Schweißstellen bei dem doppelten Umlegen des Falzes an der Aussparung nicht verdeckt werden können, nicht einwandfrei ist, sondern rohe Eisenstellen zeigt.

Diesen Nachteil zu beseitigen, bezweckt der Erfindungsgegenstand. Er erstreckt sich besonders auf die Nahtbildung nach dem Hauptpatent und bezweckt, ein Auffalzen der Böden und Deckel auf Blechdosenzargen mit derartigen Längsnähten in einfacher und vollständig dichter-Weise zu ermöglichen, bei gleichzeitiger Verdeckung aller durch die Schweißhitze entstandenen rohen Eisenstellen.

Die Ausführung des Verfahrens geschieht folgendermaßen :

In Fig. r bis 5 der beiliegenden Zeichnung sind

die einzelnen Stufen des Verfahrens bildlich dargestellt, und zwar die Längsnahtbildung der Blechdosenzarge Z in Fig. i, 2 und 5 in Vorderansicht, wobei in Fig. 1 die beiden sich deckenden Schweißkanten der Deutlichkeit halber auseinandergerückt sind, in Fig. 3 und 4 die Längsnahtbildung im Längsschnitt. Fig. ib, 2b, 3b, 4b und 5b stellen die Querschnitte C-D durch die volle Blechdosenzarge Z, Fig. la, 2a und 3a die Querschnitte A-B der Längsnaht an der Bodenauffalzstelle, Fig. 4a die Oberansicht der Blechdosenzarge Z mit aufgelegtem Deckel d und 5a die Oberansicht der Dosenzarge Z mit aufgefaMem Deckel d dar.

Die Längsnahtbildung der Blechdosenzarge für die doppelt umgelegte und geschweißte Naht wird durch Aufbiegen der Blechzargenenden a, b wie beim Hauptpatent gebildet. Diese beiden. Aufbiegungen werden am oberen und unteren Ende der Zarge für die Deckel- bzw. Bodenauf falzung nicht wie bisher bei gewöhnlichen Doppelfalzungen mit beiderseitig gleichen Aussparungen oder Ausschnitten versehen, vielmehr wird die Aussparung y der Aufbiegung b in ihrer Höhe an dem oberen Ende stufenartig um die Breite der späteren Ausbördelung der Blechzarge für die Deckelfalzung verkürzt (vgl. Fig. 1. und ra). Die Aufbiegungen a, b werden nun an ihren Kanten verschweißt, ebenso umlaufend die Aussparungen. In Fig. 2 ist der Verlauf dieser Schweißlinie punktiert dargestellt, während Fig. 2a und 2b die Querschnitte zeigen. Nach der Schweißung erfolgt nun die doppelte Umbördelung der Längsnaht, wobei die beim i Schweißen vom Uberzugsmetall entblößten ■ Eisenstellen der Naht nach dem Hauptpatent j verdeckt werden. Bei den Aussparungen x, y er- I folgt die Verdeckung der hier auftretenden rohen : Eisenstellen nur auf der einen Seite, wobei die ' 4P Naht an dieser Stelle nur drei bzw. am äußersten ! Ende P nur zwei übereinanderliegende Bleche j •zeigt (Fig. 3, 3a und 3b). An der Stelle P sind J diese beiden frei übereinanderliegenden Bleche (Dosenzargenkörper und Nahtaussparungsumbiegung) jetzt auch noch zusammenzuschweißen, wobei an der inneren Seite der Zarge Z wie an der äußeren Nahtumbiegung vom Überzugsmetall entblößte Eisenstellen zurückbleiben.

Hierauf wird nun die Blechdosenzarge Z an ihrem Ende behufs Auffalzung des Bodens und Deckels in bekannter Weise ausgebördelt, wobei die Breite dieses Bördeis die gleiche der vorgenannten übereinanderliegenden Bleche der Naht ist (Fig. 4, 4a und 4b).

Es wird nun der Deckel d zum Auffalzen auf die Blechdosenzarge Z gebracht (Fig. 4, 4a und 4b), wobei die inneren rohen Eisenstellen der Zarge Z bei P verdeckt werden. Erfolgt nun die Auffalzung des Deckels in bekannter Weise, so werden, wie Fig. 5, 5a und 5b zeigt, weiter durch den Deckelfalz die erwähnten äußeren rohen Eisenstellen der unteren ausgesparten Naht ebenfalls vollständig verdeckt, so daß der geschweißte Hohlkörper auch an der Naht innen und außen mit unversehrtem Metallüberzug erscheint.

Eine derartig geschweißte und gefalzte Blechdose ist wie die bisherigen gewöhnlichen Weißblechdosen, mit einfach gelöteter Längsnaht vollständig luftdicht und bei unversehrtem Metallüberzug des Doseninnern und -äußern in jeder Beziehung zur Konservierung von Lebensmitteln geeignet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zum Bilden von Schweißnähten an Konservendosen nach Patent 332429, um das luftdichte und rostsichere Auffalzen der Deckel und Böden zu ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß die abgekanteten Verbindungsstreifen (a, V) an den Enden mit ungleichen Ausschnitten (x, y) versehen werden, welche der Quere nach verschweißt mit dem Bodenrand so gefalzt werden, daß nur zwei Blechstärken übereinanderliegen und die an den Aussparungen durch das Schweißen vom Metallüberzug entblößten Eisenstellen verdeckt werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.