DE3338418C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Magnetventil zur Druckmittelversorgung bzw.
Druckentlastung eines Verbrauchers, mit einem Druckmittelversorgungsanschluß,
einem Druckmittelanschluß und einem Entlastungsanschluß, das einen
Ventilkörper, an dem einer der beiden Druckmittelanschlüsse vorgesehen
ist, einen am Ventilkörper gehaltenen Anschlußkörper, der den anderen
Druckmittelanschluß trägt, und ein in dem Ventilkörper enthaltenes, eine Elektromagnetspule aufweisendes, zwi
schen zwei Schaltstellungen verstellbares Verstellorgan besitzt, das in
seinen beiden Schaltstellungen den Strömungsweg zwischen dem Druckmittel
versorgungsanschluß und jeweils einen der beiden anderen Anschlüsse frei
gibt.
Magnetventile sind in einer Vielzahl von Bauformen bekannt, die in der
Praxis aber nicht voll befriedigen. Beispielsweise finden zur Druckmittel
versorgung von Arbeitszylindern regelmäßig 4/2-Wege-Magnetventile Verwen
dung. Diese sind vergleichsweise aufwendige Geräte, deren Fertigung und
Montage mit hohen Kosten verbunden ist. 4/2-Wege-Magnetventile bauen groß,
und aufgrund ihrer Anordnung im Abstand von dem Arbeitszylinder sind
Druckmittelleitungen mit beträchtlichem Leitungsvolumen erforderlich.
Diese bringen - sofern Druckluft als Druckmittel Verwendung findet - die Notwendigkeit für leistungsstarke
Druckluftquellen mit sich, was wiederum einen hohen Aufwand bedingt, und sie können überdies zu
Schaltverzögerungen bei der Übertragung des pneumatischen Signals führen.
Auch das aus der DE-GM 79 29 196 bekannt gewordene elektromagnetische
Verteilerventil mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 be
friedigt insofern nicht ganz, als dieses Magnetventil verhältnismäßig groß
baut, vor allem aber einer vorgegebenen Anschlußgeometrie nicht ohne
weiteres angepaßt werden kann.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Magnetventil mit den eingangs aufgezählten Merkmalen zu schaffen, das sich
bei kompakter Bauweise an die verschiedensten denkbaren Gegebenheiten und
Anschlußgeometrien in sehr flexibler Weise anpassen läßt.
Zu dem obengenannten Zweck ist erfindungsgemäß nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 bei der
neuen Anordnung vorgesehen, daß der Ventilkörper als kreiszylindrische Hülse und das
Verstellorgan als Ventilkartusche ausgebildet ist, die im Inneren der
Hülse gelagert ist, daß am Außenumfang der Hülse ein den Anschlußkörper
bildendes Schwenkteil um die Längsachse der Hülse herum drehbar gelagert
ist, das aus einem unverlierbar auf die Hülse aufziehbaren Ring und einem
radial abstehenden Anschlußstutzen als einer der beiden Druckmittelan
schlüsse besteht, wobei zur Herstellung der Druckmittelverbindung zwischen
dem Anschlußstutzen am Schwenkteil und einem der Druckmittelkanäle der
Ventilkartusche ein ringförmiger Druckmittelraum zwischen Hülse und Schwenk
teil vorgesehen ist.
Das neue Ventil zeichnet sich dadurch aus, daß es sich einer vorgegebenen
Anschlußgeometrie in sehr flexibler Weise anpassen läßt und infolge seiner
Kompaktheit einen bislang unerreichten Grad an Miniaturisierung erlaubt,
aufgrund dessen es sich quasi in die Anschlußverbindungseinheit eines
Druckmittel-Arbeitszylinders integrieren läßt, eine kompaktere Anschlußform
des Arbeitszylinders ermöglicht und zugleich die Schaltgeschwindigkeit und
-sicherheit des Arbeitszylinders erhöht.
Bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen sind in den nachgeordneten
Ansprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von drei in den Zeichnungen darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1-3 Längsschnitte durch verschiedene Bauformen des erfindungsge
mäßen Magnetventils;
Fig. 4 teilweise schematisch ein Anwendungsbeispiel des Magnetventils
für den Anschluß eines Druckmittel-Arbeitszylinders;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch das Magnetventil gemäß Fig. 1 in
Verbindung mit einem Schnellentlüftungsventil.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Magnet
ventils dargestellt. Es handelt sich um 3/2-Wege-Magnetventil mit einem
Druckanschluß P, einem Arbeitsanschluß A und einer Entlastungsöffnung R.
In einem ersten Schaltzustand des Magnetventils wird der Druckanschluß P
mit dem Arbeitsanschluß A verbunden, während die Entlastungsöffnung R
verschlossen ist, und einem zweiten Schaltzustand des Magnetventils wird
die Verbindung zwischen dem Druckanschluß P und dem Arbeitsanschluß A
unterbrochen und zugleich der Arbeitsanschluß A zur Entlastungsöffnung R
hin entlüftet. Das Magnetventil besitzt einen Ventilkörper 1 mit einem
ersten Druckmittelanschluß 2, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
der Arbeitsanschluß A ist. An dem Ventilkörper 1 ist ein Schwenkteil 3
drehbar gelagert, und dieses Schwenkteil 3 trägt einen zweiten Druckmittel
anschluß 4, der gemäß Fig. 1 dem Druckanschluß P zugeordnet ist. In dem
Ventilkörper 1 ist eine modulare Magnetventileinheit in Gestalt einer
Ventilkartusche 5 enthalten. Die Ventilkartusche 5 beherrscht einen Strö
mungsweg zwischen dem ersten Druckmittelanschluß 2 und dem zweiten Druck
mittelanschluß 4, und sie führt die genannte Schaltfunktion eines 3/2-Wege-
Magnetventils aus.
Der Ventilkörper 1 besteht aus einer im wesentlichen kreiszylindrischen
Hülse, welche die Ventilkartusche 5 in einer axialen Mittelbohrung auf
nimmt. Die Hülse ist zur einen Seite hin offen, und die Ventilkartusche 5
läßt sich von der Öffnung her in die Hülse einschieben. Nach dem Einbau
der Ventilkartusche 5 wird die Öffnung mit einem Deckel 6 verschlossen. An
der anderen Seite der Buchse ist ein Boden 7 vorgesehen, auf dem die
Ventilkartusche 5 im eingebauten Zustand aufsteht. In axialer Verlängerung
der Buchse ist an den Boden 7 ein Anschlußstutzen angeformt, der den
Druckmittelanschluß 2 des Ventilkörpers 1 bildet. Der Anschlußstutzen ist
als Gewindestutzen ausgebildet, und er kann in eine passende Gegenbohrung
eines anzuschließenden hydraulischen oder pneumatischen Bauelements einge
schraubt werden. Hierzu ist von Vorteil, eine Partie der Buchse für den
Angriff eines Schraubwerkzeugs geeignet zu gestalten, und insbesondere
kann der Boden 7 die äußere Kontur eines Sechskantkopfes haben.
Der Boden 7 steht gegenüber der zylindrischen Buchse radial nach außen
vor, und er bildet einen Bund 8, auf dem das Schwenkteil 3 drehbar aufsitzt.
Das Schwenkteil 3 ist mit einem Ring 9 auf den Außenmantel der zylindri
schen Buchse aufgezogen. Es wird von der dem Anschlußstutzen des Ventil
körpers 1 abgewandten Seite auf die Hülse aufgesteckt, und seine Aufschub
tiefe wird durch eine Anlagestellung an dem Bund 8 begrenzt. Das Schwenk
teil 3 wird in dieser Anlagestellung mittels eines Sprengrings 10 fixiert,
der in einer Ringnut auf dem Außenmantel der Hülse einsitzt, und an der
dem Bund 8 abgewandten Stirnseite des Rings 9 zu liegen kommt, so daß das
Schwenkteil 3 zwischen Bund 8 und Sprengring 10 unverlierbar und um
360° drehbar an der Hülse gehaltert ist. An dem Ring 9 ist
ein radial abstehender, zweiter Anschlußstutzen angeformt,
der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel den Druckan
schluß P führt und als Schlauchanschluß ausgelegt ist. Er
verjüngt sich in Stufen zu seinem freien Ende hin, das als
Schlauchtülle 11 mit konischem Kopf ausgelegt ist, auf die
unter elastischer Aufspreizung ein Schlauch aufgeschoben werden
kann, der in seiner Aufschubtiefe durch eine Stufe 12 be
grenzt ist, die den Übergang zu einem Gewindestutzen 13 größeren
Durchmessers darstellt. Auf diesen Gewindestutzen 13
kann eine Überwurfmutter aufgeschraubt werden, die den
Schlauch in seinem Dichtsitz auf der Tülle 11 fixiert.
Der Ring 9 des Schwenkteils 3 ist mittels zweier Dichtringe
14 gegen die Hülse des Ventilkörpers 1 abgedichtet. Die Dicht
ringe 14 sind in umlaufenden Ringnuten auf dem Außenmantel
der Hülse aufgenommen, und sie kommen mit je einem axialen
Endbereich des Rings 9 zur Anlage. Beim Aufsetzen des Schwenk
teils 3 auf den Ventilkörper 1 werden die Dichtringe 14 ela
stisch verformt, wodurch der für die Dichtwirkung erforderliche
radiale Pressdruck aufgebracht wird. Die Dichtringe 14 er
lauben ein Verdrehen des Schwenkteils 3, und sie gewährleisten
eine Abdichtung in allen möglichen Drehstellungen. Insbesondere
können handelsübliche Rundschnurringe als Dichtringe 14 zum
Einsatz kommen.
Der Anschlußstutzen des Schwenkteils 3 enthält einen Druck
mittelkanal 15, der den Ring 9 des Schwenkteils 3 durchsetzt
und im Bereich zwischen den Dichtringen 14 auf dem Innenmantel
des Rings 9 mündet. Der Druckmittelkanal 15 trifft auf einen
umlaufenden ringförmigen Druckmittelraum 16, der auf dem
Außenmantel der zylindrischen Hülse ausgenommen ist und eine
Strömungsverbindung unabhängig von der jeweiligen Winkelstel
lung des Schwenkteils 3 herstellt. Er kommuniziert über einen
Stichkanal 17 mit einer ringstufenförmigen Erweiterung 18 der
Mittelbohrung in dem Ventilkörper 1, welche die Ventilkar
tusche 5 aufnimmt.
Wie erwähnt, hat die Ventilkartusche 5 die Funktion eines
3/2-Wege-Magnetventils. Sie weist ein kreiszylindrisches
Gehäuse 19 auf, das dementsprechend mit Öffnungen 20 für den
Druckanschluß P, 21 für den Arbeitsanschluß A und eine Ent
lastungsöffnung 22 für den Entlastungsanschluß R versehen
ist. Im eingebauten Zustand der Ventilkartusche 5 sind die
Öffnungen 20 bis 22 gegeneinander abgedichtet, so daß allein
über das Innere der Ventilkartusche 5 ein geschalteter Strö
mungsweg hergestellt wird. Die Öffnung 20 für den Druckan
schluß P befindet sich am Zylindermantel des Gehäuses 19, und
zwar dicht vor der Stirnfläche, die mit dem Boden 7 des
Ventilkörpers 1 in Anlage steht. Diese Öffnung 20
kommuniziert mit der zum Druckmittelraum gehörenden
ringstufenförmigen Erweiterung 18 der die Ventil
kartusche 5 aufnehmenden Mittelbohrung. Diese Erweiterung
18 stellt eine Strömungsverbindung unabhängig von der
Drehwinkelstellung her, unter der die Ventilkartusche
5 in den Ventilkörper 1 eingebaut ist, und sie gewährleistet
insofern gewisse Toleranzen. In der Erweiterung 18 ist in
Anlagestellung mit dem Boden 7 ein Dichtring 23 aufgenommen,
der von dem angefasten Rand der Ventilkartusche 5 beauf
schlagt wird, und ein zweiter Dichtring 24 befindet sich
oberhalb der Erweiterung 18 in einer Ringnut auf dem Innen
mantel der Mittelbohrung, wo er gegen die eingesetzte Ven
tilkartusche 5 dichtet. Die Öffnung 20 für den Druckanschluß
P mündet in Axialrichtung zwischen den Dichtringen 23, 24
in die Erweiterung 18, und es wird eine strömungsmittel
dichte Verbindung zu dem Druckmittelkanal 15 hergestellt.
Die Anschlußöffnung der Ventilkartusche 5 für die Arbeits
leitung A befindet sich an der Stirnseite der Ventilkartusche
5, die an dem Boden 7 anliegt. Der Boden 7 weist im Mündungs
bereich der Öffnung 21 eine Vertiefung 25 mit kreisförmigem
Querschnitt auf, in der ein Dichtring 26 einsitzt. Dieser
wird von der eingebauten Ventilkartusche 5 gepreßt, und er
dichtet die Öffnung 21 zum Ventilkörper 1 hin ab. Der in
dem Anschlußstutzen des Ventilkörpers 1 vorgesehene Druck
mittelkanal 27 mündet in der Vertiefung 25, so daß eine
Strömungsverbindung zum Arbeitsanschluß A hin geschaffen
wird.
Die dem Entlastungsanschluß R zugeordnete Öffnung der
Ventilkartusche 5 befindet sich an der dem Anschlußstutzen
des Ventilkörpers 1 abgewandten Stirnseite. Eine besondere
Abdichtung ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nicht vorgesehen, da eine Druckentlastung durch Entlüftung
zur Atmosphäre hin erfolgt. Selbstverständlich ist es aber
auch möglich, eine besondere Druckentlastungsleitung vor
zusehen (nicht dargestellt). Die Stirnseite der Kartusche
5 wird von dem Deckel 6 beaufschlagt, der die Kartusche
5 hülsenförmig übergreift. Der Deckel 6 ist in ein am freien
Ende der Mittelbohrung vorgesehenes Gewinde eingeschraubt.
Er kann hierzu mit einem nicht näher dargestellten Schlitz
versehen sein, der den Eingriff eines Schraubenziehers
ermöglicht. Der Deckel 6 enthält in einer abgestuften
Passbohrung einen Entlüftungsschalldämpfer 28, z. B. in
Gestalt einer formschlüssig eingepaßten Sintermetall
scheibe.
Der Ventilkörper 1 ist im Bereich oberhalb des Schwenk
teils 3 in Axialrichtung geschlitzt. Der Schlitz 29
ermöglicht die Durchführung eines elektrischen Anschlusses
30, der aus dem Zylindermantel der Ventilkartusche 5 aus
tritt. Zugehörige Kabel 31 sind mit einer nicht näher darge
stellten elektrischen Steuerungs- und Versorgungseinrichtung
verbunden.
Der Zusammenbau des erfindungsgemäßen Magnetventils ist
äußerst einfach. Nach dem Einbau der Dichtringe wird das
Schwenkteil 3 auf den Ventilkörper 1 aufgeschoben und
mittels des Sprengrings 10 arretiert. Die komplett vor
montierte Ventilkartusche 5 wird in die Mittelbohrung des
Ventilkörpers eingesetzt, und schließlich wird der Deckel
6 eingeschraubt, wodurch die Dichtungen 23, 26 am Boden 7
des Ventilgehäuses gepreßt werden.
In Fig. 2 ist eine weitere Bauform
des erfindungsgemäßen Magnetventils dargestellt, die sich
von der zuvor beschriebenen durch die zusätzliche Anordnung
zweier Drosselventile 32, 33 unterscheidet. Ein erstes,
in dem Druckanschluß P liegendes Drosselventil 32 wird von
dem Schwenkteil 3 des Magnetventils getragen, und ein zwei
tes, zur Abluftdrosselung dienendes Drosselventil 33 ist
an dem Deckel 6 vorgesehen. Schwenkteil 3 und Deckel 6
sind entsprechend modifiziert; der Ventilkörper 1 und die
Ventilkartusche 5 sind aber dieselben wie in der Ausführungs
form gemäß Fig. 1.
Das Schwenkteil 3 ist im Bereich seines Anschlußstutzens
mit einem axialen Ansatz 34 versehen, der von dem Anschluß
stutzen des Ventilkörpers 1 weg nach oben gerichtet ist.
In dem Ansatz 34 ist eine Ventilbohrung 35 ausgenommen, die
ein von oben her zugängliches Drosselventilglied 36 enthält.
Die Ventilbohrung 35 ist eine sich in mehreren Stufen ver
jüngende Sackbohrung. Sie ist in ihrem öffnungsnahen Be
reich größten Durchmessers mit einem Gewinde 37 versehen.
Der Gewindeabschnitt der Ventilbohrung 35 geht über eine
konische Schulter in eine Zylinderbohrung mittleren Durch
messers über, die den Druckmittelkanal 15 des Schwenkteils
3 trifft, und an diese schließt sich eine Nadelbohrung ver
minderten Durchmessers an. Von dem tiefsten Punkt dieser
Nadelbohrung führt ein Stichkanal 17 an den Innenmantel
des Rings 9, von wo wie in Fig. 1 eine Strömungsverbindung
zu der Ventilkartusche 5 hergestellt wird. Das Drosselven
tilglied 36 ist mit einem Gewindekopf 38 in die Ventilbohrung
eingeschraubt, wobei durch die konische Schulter eine An
schlagbegrenzung gewährleistet ist. An dem Gewindekopf 38
ist ein zylindrischer Schaft 39 angeformt, der in einer
umlaufenden Nut einen Dichtring 40 trägt. Dieser kommt oberhalb
des Druckmittelkanals 15 mit der Wand der Ventilbohrung 35
zur Anlage und dichtet diese nach außen hin ab. Das axiale
Ende des Drosselventilglieds 36 wird von einer konischen
Spitze 41 gebildet, die in die Nadelbohrung eintaucht.
Zwischen der Wand der Nadelbohrung und der Spitze 41 be
steht dabei ein Ringspalt, der durch Hinein- bzw. Heraus
schrauben des Drosselventilglieds 36 verstellbar ist. Das
Strömungsmedium tritt vom Druckanschluß P her durch diesen
Ringspalt hindurch, und es wird dadurch in einstellbarer
Weise gedrosselt.
Für das Drosselventil 33 in dem Boden 6 ist eine platzsparende
Anordnung quer zu der Längsachse des Ventilkörpers 1 ge
wählt; im übrigen entspricht aber seine Bauform völlig derjenigen
des Drosselventils 32 in dem Schwenkteil 3. Die zu drosseln
de Abluft wird dem Drosselventil 33 über einen Axialkanal
42 in dem Deckel 6 zugeführt. Der Axialkanal 42 mündet
in einer Einsenkung 43 an der Unterseite des Deckels, die
mit der Ventilkartusche 5 in Anlage steht. Die Einsenkung
43 hat kreisförmigen Querschnitt, und ihr randnaher Bereich
wird von einem Dichtring 44 eingenommen. Die Einsenkung 43
umgibt eine dem Entlastungsanschluß R zugeordnete Öffnung
22 an der Stirnseite der Ventilkartusche 5, und es wird
ein abgedichteter Strömungsweg zu dem Drosselventil 33 her
gestellt. Am stromabseitigen Ende des Drosselventils 33
befindet sich eine aufgeweitete Kammer 45, die über einen
Entlüftungsschalldämpfer 28 mit der Atmosphäre kommuniziert.
Die Entlüftung erfolgt gemäß Fig. 2 in Radialrichtung,
während in Fig. 1 eine axiale Entlüftung vorgesehen ist.
Die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Bauelemente können
auch in anderen, als den dargestellten Kombinationen Ver
wendung finden. Man kann beispielsweise ein Magnetventil
mit einem Deckel ohne Abluftdrosselung und einem ein Dros
selventil enthaltenden Schwenkteil aufbauen. Ebenso ist es
möglich, einen ein Drosselventil tragenden Deckel mit
einem Schwenkteil ohne Drosselventil zu kombinieren. Die
Bauteile des Magnetventils sind also den jeweiligen An
wendungen entsprechend sehr flexibel gegeneinander aus
tauschbar.
In Fig. 3 sind verschiedene bau
liche Alternativen des erfindungsgemäßen Magnetventils
illustriert. Man erkennt einen Ventilkörper 101 mit einem
axialen Anschlußstutzen 102, sowie ein auf dem Ventilkör
per 101 drehbar gelagertes Schwenkteil 103, das einen
zweiten, radial abstehenden Anschlußstutzen 104 trägt.
Der Anschlußstutzen 102 des Ventilkörpers 101 ist nun
aber dem Druckanschluß P zugeordnet, und das Schwenkteil
103 trägt den Arbeitsanschluß A. Letzterer ist als Gewinde
buchse ausgebildet, in die sich ein passender Gewindenippel
eines Anschlußteils einschrauben läßt.
Der Ventilkörper 101 ist an seinem dem Anschlußstutzen 102
abgewandten axialen Ende flanschartig erweitert. Der äußere
Umfang des Flansches 134 ist vorzugsweise so kontu
riert, daß er den Angriff eines Schraubwerkzeugs gestattet.
Insbesondere kann der Flansch 134 als Sechskantkopf ge
staltet sein. Der auf den Ventilkörper 101 aufgezogene
Ring 133 des Schwenkteils 103 ist im Durchmesser kleiner
als der Flansch 134. Er wird von dem dem Flansch 134 abge
wandten Ende über eine zylindrische Hülse 135 des Ventil
körpers 101 gesteckt, wobei der Flansch 134 die Aufschub
tiefe des Rings 133 begrenzt. Zwischen dem Flansch 134 und
der stirnseitigen Endfläche des Rings 133 kommt ein Dicht
ring 137 zu liegen. Der Innendurchmesser des Rings 133
ist auf einem Großteil seiner axialen Länge größer als
der Außendurchmesser der Hülse 135, so daß zwischen
der Hülse 135 und dem Ring 133 ein Ringraum 138 gebildet
wird. Dieser Ringraum 138 wird zu seinem einen axialen
Ende hin durch den Dichtring 137 dichtend verschlossen,
der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Gestalt
einer flachen Dichtpackung hat. Am anderen Ende des Ring
raums 138 befindet sich ein Rundschnurring 139. Dieser
ist in einer umlaufenden Nut an der Hülse 135 aufgenom
men, und er steht radial über den Außenmantel der Hülse
135 hinaus. Im Bereich dieses Rundschnurrings 139 weist
der Ring 133 eine sich konisch verjüngende Stufe auf, an
der der Durchmesser des Rings 133 auf geringfügig mehr
als das Außenmaß der Hülse 135 abfällt. Im aufgeschobenen
Zustand beaufschlagt die konische Stufe den Rundschnurring
139.
Der Ventilkörper 101 kann mit dem Anschlußstutzen 102 in
das Gehäuse eines anzuschließenden Bauteils eingeschraubt
werden. In diesem Montagezustand ist das Schwenkteil 103
zwischen dem Gehäuse und dem Flansch 134 axial gefangen.
Hierdurch wird eine besonders einfache Form einer unver
lierbaren Halterung verwirklicht.
Der Ventilkörper 101 weist eine axiale Mittelbohrung 127
auf, die eine Ventilkartusche aufnimmt. Die Ventilkartusche
ist ohne besondere Dichtmittel in die Mittelbohrung 127
eingepreßt, und ihre Anschlüsse sind allein durch den
Passitz der Ventilkartusche gegeneinander abgedichtet.
Ein besonderer, die Mittelbohrung 127 verschließender
Deckel entfällt; die Ventilkartusche schließt vielmehr
bündig mit der Oberseite des Flansches 134 ab, und auf
eine Abluftschalldämpfung wird verzichtet. Die dem Druck
anschluß P zugeordnete Öffnung 119 und die dem Arbeits
anschluß A zugeordnete Öffnung 120 der Ventilkartusche
sind gegenüber der Ausführungsform der Fig. 1 und 2
in ihrer Anschlußlage vertauscht. Im übrigen kann aber
hinsichtlich der Führung der Anschlußkanäle auf die
obige Beschreibung verwiesen werden.
Die Ventilkartusche besitzt im einzelnen einen Spindel
körper 107, der auf seinem Außenmantel eine Magnetspule
108 trägt. Elektrische Anschlußleitungen der Magnetspule
108 sind bei 109 dargestellt. Der Spindelkörper 107 und
die Magnetspule 108 werden auf ihrer radialen Außenseite
von einer Hülse 110 gekapselt. An ihren axialen Enden wird
die Ventilkartusche durch zwei Deckel 111, 112 verschlossen.
Die Deckel 111, 112 greifen mit Formstücken in eine axiale
Ventilbohrung 113 des Spindelkörpers 107 ein, und sie
lassen sich dadurch in einem Pressitz an dem Spindelkörper
107 festlegen. Man erkennt insofern an dem Deckel 111
einen Zapfen 114, der in die Mittelbohrung 113 einsteckbar
ist. An dem anderen Deckel 112 ist in entsprechender Weise
ein Bund oder Kragen 115 vorgesehen. Die Deckel 111 und 112
überdecken die Stirnfläche des Spindelkörpers 107, sowie
den stirnseitigen Rand der Hülse 110, und sie schließen bündig
mit dem Außenmantel der Hülse 110 ab.
Zwischen den Deckeln 111 und 112 ist in der Ventilbohrung
113 ein Ventilglied 116 axial beweglich gelagert. Die Deckel
111, 112 sind als Ventilsitz für das Ventilglied 116 ausge
bildet, und sie enthalten die für den Anschluß der Ventil
kartusche erforderlichen Öffnungen. Der den Zapfen 114
tragende, erste Deckel 111 enthält eine dem Entlastungsan
schluß R zugeordnete Druckentlastungsleitung 106. Diese ist
als mittiger und axialer Kanal durch den Deckel 111 und
seinen Zapfen 114 geführt, und sie mündet an der Stirnseite
des Zapfens 114 in die Ventilbohrung 113 ein. Die Mündung
der Druckentlastungsleitung 106 bildet dabei einen Ventilsitz
für das Ventilglied 116 . Der am gegenüberliegenden Ende des
Spindelkörpers 107 befindliche zweite Deckel 112 enthält
die dem Druckanschluß P und Arbeitsanschluß A zugeordneten
Öffnungen 119, 120. Im einzelnen ist der Deckel 112 mit
einer mittig und axial angeordneten Ausnehmung 117 versehen,
die einen kreiszylindrischen Querschnitt hat und radial
innerhalb des Kragens 115 angeordnet ist, mit der der
Deckel 112 in der Ventilbohrung 113 steckt. Der Boden 118
der Ausnehmung 117 ist in seinem Mittelbereich erhaben, und
insbesondere kegelig oder kugelförmig profiliert. Das auf
gewölbte Zentrum des Bodens 118 wird mittig von der Öffnung
119 durchstoßen, die eine Verbindung zu dem Druckanschluß
P herstellt. Für den Arbeitsanschluß A dient eine Öffnung
120 in Gestalt eines den Deckel 112 durchsetzenden, radialen
Querkanals. Der Querkanal führt von der Ausnehmung 117 an
die äußere Peripherie des Deckels 112.
Das Ventilglied 116 ist in der Ventilbohrung 113 axial be
weglich aufgenommen und zwischen Positionen verstellbar,
in denen es mit dem einen oder anderen Deckel 111, 112 zur
Anlage kommt. Das Ventilglied 116 hat die Form eines läng
lichen Stifts mit kreisrundem Querschnitt. Es besteht aus
einem Hüllrohr 121 aus magnetempfindlichem Material und
einem von dem Hüllrohr 121 umschlossenen Dichtkörper 122.
Der Dichtkörper 122 ragt an beiden axialen Enden puffer
artig aus dem Hüllrohr 121 hinaus. Das Ventilglied 116
wird mittels einer Feder 123 in einer Schließstellung an
dem gewölbten Boden 118 des zweiten Deckels 112 vorge
spannt. Sie stützt sich mit einem Ende an einem an das
Hüllrohr 121 angeformten, radial nach außen abstehenden
Bund 124 ab. Das andere Ende der Feder 123 steht mit einer
Ringstufe 125 in Anlage, an der sich die Ventilbohrung
113 verjüngt. Das Hüllrohr 121 ragt jenseits der Ring
stufe 125 über eine gewisse Länge in den Bereich kleineren
Durchmessers der Ventilbohrung 113 hinein, wobei eine
Führung an der Wand der Ventilbohrung 113 gewährleistet
ist. In entsprechender Weise taucht auch das andere Ende
des Hüllrohrs 121 in die Ausnehmung 117 des zweiten Deckels
112.
In seiner vorgespannten Ruhestellung ist das Ventilglied
116 axial aus der Mitte der Magnetspule 108 versetzt. Bei
einer Aktivierung der Magnetspule 108 wirkt eine Kraft auf
das Ventilglied 116, die der der Feder 123 entgegengerich
tet ist und das Ventilglied 116 von dem Boden 118 des
Deckels 112 abhebt. Hierdurch wird die dem Druckanschluß
P zugeordnete Öffnung 119 freigegeben, und zugleich ver
schließt der Dichtkörper 122 die Druckentlastungsleitung
106. Wird die elektrische Stromzufuhr der Magnetspule
108 unterbrochen, so kehrt das Ventilglied 116 durch
Rückstellkraft der Feder 123 in seine Ruhelage zurück.
Das Ventilglied 116 ist in der Ventilbohrung 113 nichtdich
tend aufgenommen, d. h., es besteht ein Strömungsweg in
Axialrichtung an dem Ventilglied 116 entlang. Hierzu sind
auf dem Außenmantel des Hüllrohrs 121 eine Anzahl von
axialen Riefen 126 ausgenommen. Sie erstrecken sich von
der Stirnseite des Ventilglieds 116 bis in den Anlagebereich
der Spiraldruckfeder 123, wo die Erweiterung der Ventil
bohrung für einen ausreichenden Durchströmquerschnitt
sorgt. Entsprechende Riefen 126 können auch an dem anderen
axialen Ende des Ventilglieds 116 vorgesehen sein, und es
ist von Vorteil, an der Peripherie des Bunds 124 eine An
zahl von Ausnehmungen vorzusehen, vermittels derer der
Bund 124 von dem Druckmittel umströmt werden kann. Die
dem Arbeitsanschluß A zugeordnete Öffnung 120 kommuniziert
somit im Ruhezustand des Ventilglieds 116 über die Ventil
bohrung 113 mit der Druckentlastungsleitung 106. Wird die
Magnetspule 108 aktiviert, so wird ein Strömungsweg
zwischen Druckanschluß P und Arbeitsanschluß A eröffnet
und zugleich der Entlastungsanschluß R geschlossen.
Die exemplarisch beschriebene Ventilkartusche kann vor
ihrem Einbau komplett vormontiert werden. Hierzu wird der
Spindelkörper 107 mit der Magnetspule 108 in die Hülse 110
eingesetzt, wobei die elektrischen Anschlußleitungen 109
herausgeführt werden. Sodann wird das Ventilglied 116 mit
der Feder 123 in die Ventilbohrung 113 eingebaut, und
schließlich werden die Deckel 111, 112 aufgesetzt, wobei
das Ventilglied 116 ausgelenkt und die Feder 123 unter
Spannung versetzt wird. Die Deckel 111, 112 halten reib
schlüssig an dem Spindelkörper 107, und die ganze Vor
montage der Ventilkartusche erfolgt durch ein reines Zu
sammenstecken.
Die in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2
verwendete Ventilkartusche kann der in Fig. 3 bis
auf naheliegende Abwandlungen entsprechen, und auch im
übrigen sind die Merkmale der einzelnen Bauformen gegen
einander austauschbar.
In Fig. 4 ist ein Anwendungsbeispiel des er
findungsgemäßen Magnetventils dargestellt, und zwar in
einer Bauform, in der der Ventilkörper den Arbeitsanschluß
A, und das Schwenkteil den Druckanschluß P trägt. Zwei solcher
Magnetventile dienen zur Beschaltung eines Arbeitszylinders
141, der ein Zylinderrohr 142, zwei Zylinderdeckel 143 und
einen Kolben 144 besitzt. Eine an dem Kolben 144 ansetzende
Kolbenstange 145 ist durch einen der Zylinderdeckel 143
hindurchgeführt und mit einem nicht näher dargestellten,
anzutreibenden Element verbunden. Der Kolben 144 teilt
in dem Zylinderrohr 142 zwei Arbeitsräume 146 ab, und die
Magnetventile dienen zur Druckmittelversorgung je eines
dieser Arbeitsräume 146. Die Magnetventile sind hierzu mit
ihrem Ventilkörper in die Zylinderdeckel 143 eingeschraubt,
und sie kommunizieren über Stichleitungen 147 mit dem je
weiligen Arbeitsraum 146. Die Magnetventile werden im
Gegentakt gesteuert, und durch ein Umsteuern der Magnet
ventile wird eine Umkehr der Kolbenbewegung erzielt.
Das erfindungsgemäße Magnetventil erlaubt einen bislang
unerreichten Grad an Miniaturisierung. Typischerweise ist
der Durchmesser der Ventilkartusche kleiner als 1,5 cm
und ihre axiale Länge kleiner als 3 cm. Eine solche Ventil
kartusche kann in Anschlußverbindungseinheiten integriert
werden, ohne daß sich deren Abmessungen wesentlich ver
größern. Die Druckmittelversorgung eines Arbeitszylinders
141 über zwei derartige Magnetventile bringt einen äußerst
kompakten Aufbau mit sich. Gegenüber der gebräuchlichen
Ansteuerung mit einem 4/2-Wege-Magnetventil wird eine
Verkürzung der Druckmittelleitungen und eine Verringerung
der Leitungsvolumina möglich, was die Schaltgeschwindigkeit
und -sicherheit des Arbeitszylinders 141 erhöht. Das erfin
dungsgemäße Magnetventil zeichnet sich überdies hinsichtlich
seiner Anschlußlagen durch ein hohes Maß an Flexibilität
aus.
Für Anwendungsbereiche, in denen große Mengen entspannter
Druckluft abzuführen sind, kann das erfindungsgemäße Magnet
ventil in vorteilhafter Weise mit einem Schnellentlüftungs
ventil 200 kombiniert werden, wie dies in Fig. 5 dargestellt
ist. Das gezeigte Magnetventil entspricht in seiner Bauform
Fig. 1; es steht aber exemplarisch für alle anderen Ausfüh
rungsformen der Erfindung. Das Schnellentlüftungsventil 200
ist stromab von dem Magnetventil angeordnet. Es schafft einen
Strömungsweg mit großem Durchströmquerschnitt zwischen einem
angeschlossenen Druckmittelverbraucher und einer zusätzli
chen Druckentlastungsöffnung 201.
Das Schnellentlüftungsventil 200 hat ein Gehäuse 202 mit
einer Anschlußbohrung 203, in die sich der Gewindestutzen
des erfindungsgemäßen Magnetventils einschrauben läßt.
Von der Anschlußbohrung 203 geht eine Leitung 204 zu einer
Gehäusebohrung 205 ab, deren Mündung an der Gehäuseaußen
seite die Druckentlastungsöffnung 201 bildet. Die Leitung
204 trifft einen Boden 206 am axialen Ende der Gehäuseboh
rung 205. An der Mantelfläche der Gehäusebohrung 205 mün
det ein Querkanal 207, der zu einem Arbeitsanschluß 208 des
Schnellentlüftungsventils 200 führt.
In der Gehäusebohrung 205 ist ein konischer Einsatz 209
dichtend festgelegt. Vorzugsweise ist dazu der konische
Einsatz 209 in einer Schulter 210 der Gehäusebohrung 205
gehaltert und mittels eines O-Rings 211 abgedichtet. Der
Einsatz 209 hat die Grundform eines an den Stirnseiten
offenen Hohlkegelstumpfs. Die Stirnseite mit dem größeren
Querschnitt ist der Druckentlastungsöffnung 201 zugewandt,
und die im Durchmesser verjüngte Stirnseite ragt in die
Gehäusebohrung 205 hinein und kommt in einem Abstand zu
der Mündung der Leitung 204 zu liegen. Die Wand des Ein
satzes 209 erstreckt sich im Abstand zu der Mündung des Querkanals
207. Es verbleibt somit ein Ringspalt zwischen
dem Einsatz 209 und der Mantelfläche der Gehäusebohrung
205, der einen Durchtritt von Druckluft gestattet.
Die im Durchmesser verjüngte Stirnseite des konischen Ein
satzes 209 bildet einen Dichtsitz für einen Ventilteller
212. Dieser ist zwischen der Stirnseite des Einsatzes 209
und dem Boden 206 der Gehäusebohrung 205 axial beweglich
angeordnet. Er läßt sich zwischen zwei alternativen Dicht
stellungen verschieben, wobei er in der einen die Stirn
seite des konischen Einsatzes 209 und in der anderen die
Leitung 204 dichtend verschließt. Der Ventilteller 212
wird dabei vermittels einer Ringlippe 213 geführt, die
dichtend an der Mantelfläche der Gehäusebohrung 205 an
liegt. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Ven
tilteller 212 aus einem zylindrischen Grundkörper, dessen
ebene Stirnflächen als Dichtflächen dienen, und einer am Um
fang des Grundkörpers angeformten, sich becherförmig radial
nach außen erweiternden Ringlippe 213. Diese setzt vorzugs
weise an der dem Boden 206 der Gehäusebohrung 205 zugewandten,
ebenen Fläche des Grundkörpers an und ragt über die dem ko
nischen Einsatz 209 zugewandte ebene Fläche des Grundkörpers
hinaus. Aufgrund dieser Formgebung kann die Ringlippe 213
unter dem Einfluß eines durch die Leitung 204 einströmenden
Druckmediums von der Mantelfläche der Gehäusebohrung 205
abgehoben werden. Daraus ergibt sich die folgende Schalt
funktion des Schnellentlüftungsventils 200:
Wenn das erfindungsgemäße Magnetventil öffnet, strömt Druck
luft durch die Leitung 204 in die Gehäusebohrung 205 ein.
Der Ventilteller 212 wird dadurch druckmittelbetätigt gegen
die Stirnseite des konischen Einsatzes 209 verschoben, an
der er dichtend zu liegen kommt. Zugleich wird die Ringlippe
213 unter dem Einfluß des Druckmediums von der Mantelfläche
der Gehäusebohrung 205 abgehoben und radial nach innen ge
drückt. Das Druckmedium kann dadurch an dem Einsatz 209 vor
bei in den Querkanal 207 einströmen und den Arbeitsanschluß
208 erreichen. Schließt nun das erfindungsgemäße Magnetven
til, so erfolgt zunächst ein Druckabbau über seine interne
Druckentlastungsöffnung 22. Hierdurch ergibt sich in der
Leitung 204 ein Druckabfall gegenüber dem in dem Arbeits
anschluß 208 herrschenden Betriebsdruck. Die Ringlippe 213
kann sich dadurch spreizen und ihre Dichtstellung an der
Mantelfläche der Gehäusebohrung 205 wieder einnehmen. So
dann wird der Ventilteller 212 durch den Differenzdruck und
die einsetzende Rückströmung des Druckmediums aus dem Druck
luftverbraucher von der Stirnseite des Einsatzes 209 gelöst
und in seine zweite Endstellung geschoben, in der er die
Leitung 204 dichtend verschließt. Zugleich öffnet sich ein
Strömungsweg durch das Innere des Einsatzes 209 zu der zu
sätzlichen Druckentlastungsöffnung 201 des Schnellentlüftungs
ventils 200, durch die der Druckluftverbraucher aufgrund des
durchweg bestehenden, großen Durchströmquerschnitts schnell
von dem Druckmittel entsorgt wird. Zur Geräuschdämpfung wird
die Druckentlastungsöffnung 201 vorzugsweise mit einem Däm
pfungsfilter 214, z. B. einer Scheibe aus Sintermetall, ver
schlossen.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene, spezielle Aus
führungsform eines Schnellentlüftungsventils 200 beschränkt.
Das erfindungsgemäße Magnetventil läßt sich vielmehr auch
mit anderen Bauformen eines Schnellentlüftungsventils zu
einer Einheit zusammenfassen, wobei u. a. auch eine einstüc
kige Gehäuseausführung möglich ist. Eine bevorzugte Verwen
dung findet die kombinierte Ventileinheit bei der Beschaltung
von Druckmittel-Arbeitszylindern.
Claims (7)
1. Magnetventil zur Druckmittelversorgung bzw. Druckent
lastung eines Verbrauchers, mit einem Druckmittelversorgungs
anschluß, einem Druckmittelanschluß und einem
Entlastungsanschluß, das einen Ventilkörper (1; 101), an
dem einer der beiden Druckmittelanschlüsse vorgesehen
ist, einen am Ventilkörper gehaltenen Anschlußkörper (3;
103), der den anderen Druckmittelanschluß trägt, und ein
in dem Ventilkörper enthaltenes, eine Elektromagnetspule aufweisendes, zwischen zwei Schaltstel
lungen verstellbares Verstellorgan ( 5) besitzt, das in
seinen beiden Schaltstellungen den Strömungsweg zwischen
dem Druckmittelversorgungsanschluß und jeweils einen der
beiden anderen Anschlüsse freigibt, dadurch gekennzeich
net, daß der Ventilkörper (1; 101) als kreiszylindrische
Hülse und das Verstellorgan (5) als Ventilkartusche ausge
bildet ist, die im Inneren der Hülse gelagert ist, daß am
Außenumfang der Hülse ein den Anschlußkörper bildendes
Schwenkteil (3; 103) um die Längsachse der Hülse herum
drehbar gelagert ist, das aus einem unverlierbar auf die
Hülse aufziehbaren Ring (9; 133) und einem radial abste
henden Anschlußstutzen (4; 104) als einer der beiden
Druckmittelanschlüsse besteht, wobei zur Herstellung der
Druckmittelverbindung zwischen dem Anschlußstutzen (4; 104) am
Schwenkteil und einem der Druckmittelkanäle der Ventilkar
tusche ein ringförmiger Druckmittelraum (16; 138) zwischen Hülse
und Schwenkteil vorgesehen ist.
2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwenkteil (3) mit dem Ring (9) auf einen an der
Hülse ausgeformten Bund (8) aufsetzbar und mittels eines
Sprengrings (10) fixierbar ist.
3. Magnetventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Zylindermantel der Ventilkartusche
eine Öffnung (20) für einen der Druckmittelanschlüsse
angeordnet ist, die über einen den Ventilkörper (1)
durchsetzenden Druckmittelkanal (17) mit dem Anschlußstutzen
des Schwenkteils (3) kommuniziert, daß an der einen
Stirnseite der Ventilkartusche eine Öffnung (21) vorge
sehen ist, die mit dem Druckmittelanschluß des Ventilkör
pers (1) in Verbindung steht, und daß sich an der gegen
überliegenden Stirnseite der Ventilkartusche die Druckent
lastungsöffnung (22) befindet.
4. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ventilkartusche (5) um ihre
Längsachse im Ventilkörper (1) verdrehbar eingesetzt ist.
5. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ventilkartusche unverdrehbar in
einer Bohrung (127) des Ventilkörpers (101) eingesetzt ist und
in einer Hülse (110) zwischen zwei axial abschließenden
Deckeln (111, 112) einen hohlen Spindelkörper (107)
enthält, der an seiner Außenseite zwischen ihm und der
Hülse die Elektromagnetspule (108) trägt und in dessen Bohrung
das als Dichtkörper ausgebildete Ventilglied (122)
entgegen der Wirkung einer Feder (123) und unter magne
tischer Wirkung in axialer Richtung verschieblich ist.
6. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schwenkteil (3) und gegebenenfalls
auch die Ventilkartusche (5) mit Ringdichtungen an dem
Ventilkörper (1) abgedichtet ist.
7. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckmittelanschluß (2) des Ventilkör
pers (1) als Gewindestutzen ausgebildet und ein Teil des
Ventilkörpers für den Angriff eines Schraubwerkzeuges
geeignet ist.
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