DE3337833A1 - Verfahren zur schnellen bestimmung der konzentration von lignin, monosacchariden und organischen saeuren in prozessloesungen des sulfitaufschlusses - Google Patents

Verfahren zur schnellen bestimmung der konzentration von lignin, monosacchariden und organischen saeuren in prozessloesungen des sulfitaufschlusses

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Description

  • Beschreibung
  • Verfahren zur schnellen Bestimmung der Konzentration von Lignin, Monosacchariden und organischen Säuren in Prozeßlösungen des Sulfitaufschlusses Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schnellen Bestimmung des Gehalts von Lignin, Monosacchariden und organischen Säuren in Prozeß lösungen des Sulfitzellstoffaufschlusses.
  • Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem in kurzen Zeitabständen Meßdaten über die Konzentration von sulfoniertem, gelöstem Lignin, Monosacchariden und organischen Säuren erhalten werden, um die Sulfitzellstoffkochung oder andere Prozesse der Zellstoffherstellung oder der Herstellung von Nebenprodukten zu steuern bzw. zu regeln und die Ablauge zu charakterisieren.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man die beim Sulfitaufschluß aus Ligninmaterial erhaltenen, die UV-Absorptions- und andere Messungen störenden nichtionisierbaren Verbindungen mit Hilfe des Ionenausschluß- Verfahrens abtrennt und daß man die Konzentrationsbestimmungen in dem aus der Trennsäule austretenden Flüssigkeitsstrom mit UV-Verfahren bei einer Wellenlänge von 280 nm oder 260 nm, mittels des Brechungsindexverfahrens und/oder des Polarimeterverfahrens ausführt.
  • In der Veröffentlichung von Shaw A.C., "Determinationvof sugars in waste sulphite liquor", Can. Pulp Paper Ind.
  • 10 (1957) 11, 49-50, ist die Anwendung des Ionenausschlußverfahrens zur Reinigung von Zuckern der Sulfitablauge vor der Bestimmung der reduzierenden Zucker angegeben. In einigen Forschungen ist später das Ionenausschlußverfahren bei Lignosulfonat-Zucker-Trennungen in Labor-Untersuchungen verwendet worden (siehe z. B Felicetta C.F., Lung M., McMarthy J.L., Spent sulphite liquor VII. Sugar-lignin sulphonate separations using ion exchange resins. TAPPI 42 (1959), 6, 496-502.
  • Das Verfahren war zeitaufwendig, die Trennungen dauerten von einer Stunde bis zu mehreren Stunden und beabsichtigt war eine Gruppentrennung für weitere Analysen hinsichtlich der Eigenschaften und Identifizierung der Verbindungen der Sulfitablauge. Für direkte Konzentrationsbestimmungen ist das Ionenausschluß-Verfahren bisher nicht angewandt worden, sondern meistens als Vorbehandlung vor andersartigen, im Laboratorium manuell auszuführenden Konzentrationsbestimmungen. Das wichtigste Merkmal des Verfahrens nach der Erfindung, d. h. die Entfernung von Verbindungen, die die UV-Messung des Lignins stören, durch Ionenausschluß ist neu.
  • Man hat früher versucht, solche Konzentrationsdaten, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten werden können, durch direkte Messungen in den Prozeßlösungen zu erhalten. Früher wurden Konzentrationsbestimmengen meistens in Zellstoffkochlösungen ausgeführt.
  • Es ist üblich, den Verlauf des Sulfitaufschlusses visuell durch Vergleichen der Farbe der Kochlösung mit einem Farbstandard zu verfolgen. In den 1950-1960iger Jahren wurden für die Farbmessungen Kolorimeter in Gebrauch genommen, mit welchen die Durchsichtigkeit der Lösung bei einer gewissen Wellenlänge des sichtbaren Lichtes kontrolliert werden kann (Meindl N., Lichtabsorptionsmessungen an Kochsäuren, im Zusammenhang mit dem Aufschlußgrad und der technologischen Anwendung in der Sulfitzellstoffherstellung, Dissertation, Technische Hochschule Graz, 1961). Aufgrund der kolorimetrischen Bestimmung der Farbe der Kochlösung wurde die Automatisierung des Sulfitkochens angegeben. (AT-Patent 212 687).
  • In den 1950iger Jahren wurde auch eine sich auf die Absorption der UV-Strahlung gründende Messung bzw. Bestimmung des Lignins als Grundlage für die Steuerung des Sulfitaufschlusses vorgeschlagen. Im Prinzip kann die UV-spektrophotometrische Bestimmung des Lignins bei den Grenzwertpunkten des UV-Spektrums erfolgen. Diese sind Maxima bei 200 bis 205 nm und 280 nm und ein Minimum bei 260 nm. Eine "Schulter" bei 230 nm ist auch vorgeschlagen worden. In der Veröffentlichung von Patterson R.F., Keas J.L., Hart J.S., Strapp R.K. und Luner P. "The spectrophotometric determination of lignin in sulphite cooking liquor, Pulp paper mag. Can. 52 (1951), 105-111 wird die Ligninbestimmung bei 280 nm angegeben. Es zeigt sich jedoch, daß während des Kochens UV-absorbierende, nicht von Lignin stammende Verbindungen erzeugt wurden, die zu fehlerhaften Meßergebnissen führten, besonders gegen Ende des Kochens. Nach Kleinert T.N., Joyce C.S., "Short Wavelength ultraviolet absorption of lignin substances and its practical application in wood pulping", TAPPI 40 (1957), 10, 813-821 erfolgt die Messung bei 205 nm mit sehr dünnen Küvetten mit einer Verdünnungsvorrichtung.
  • Später wurde gezeigt (Schöning A.G. und Johansson G.
  • "The ultraviolet absorption of sulfite waste cooking liquor", Svensk papperstidn. 62 (1959), 646-648 und Sjöström E. und Haglund P. "Spectrophotometric determination of the dissolution of lignin du in sulfite cooking", TAPPI 47 (1964), 5, 286-291, daß Schwefeldioxid die Bestimmung bei 205 nm stört, und diese Messung demnach nicht nur Lignin erfaßt.
  • UV-spektrometrische Bestimmungen werden also hauptsächlich von Schwefeldioxid im Anfangsbereich des UV-Spektrums und von Abspaltungsprodukten der Kohlenhydrate, Furfural und 5-Hydroxymethylfurfural, bei größeren UV-Wellenlängen gestört, so daß die Bestimmung bei keiner Wellenlänge der Grenzwertpunkte des UV-Spektrums von Lignin zuverlässig ist. Die kolorimetrischen Bestimmungen leiden an den gleichen Mängeln: während des Sochens entstehen je nach den Kochbedingungen auch im sichtbaren Wellenlängenbereich absorbierende Verbindungen.
  • Man hat früher zur Bestimmung von Kohlenhydraten, meistens Monosaccharide, die bei der Sulfitkochung entstehen, keine Schnellbestimmung vorgeschlagen. Eine polarimetrische Bestimmung von Kohlenhydraten gibt jedoch wichtige Auskünfte über den Fortgang des Kochens besonders gegen Ende des Aufschlusses. Eine Direktbestimmung aus der Prozeßlösung wäre in den meisten Fällen unmöglich, da die in der Lösung vorhandenen Ligninsulfate diese undurchsichtig machen.
  • Es gibt für die Bestimmung der Brechungsindices direkt aus der Prozeßlösung Meßvorrichtungen und diese sind in Zellstoffprozessen zur Bestimmung von Trockensubstanzgehalten verwendet worden. Diese Bestimmungen werden aber stark durch Verschmutzung der Meßvorrichtung gestört.
  • Eine Bestimmung aus einer Prozeßlösung mit einem Differential-Refraktometer nach einer Trennung durch Ionenausschluß ist bisher nicht als Ueberwachungsverfahren vorgeschlagen worden.
  • Der größte Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung ist, daß andere Verbindungen nicht die Ligninbestimmung stören.
  • Die Ligninbestimmung wird weiter dadurch erleichtert, daß durch die Trennung die Probe verdünnt wird, so daß man zur Messung bzw. Bestimmung übliche mit Durchströmungsküvetten versehene Vorrichtungen verwenden kann. Eine direkte Messung aus der Ablauge erfordert sonst immer komplizierte Verdünnungsstufen.
  • Das Verfahren nach der Erfindung hat auch den Vorteil, daß der Gehalt an Monosacchariden und sogar an organischen Säuren bestimmt werden kann. Solch eine Bestimmung ist bisher nicht für die Regelung oder Steuerung von Prozessen vorgeschlagen worden, obgleich z. B. die Beobachtung des Monosaccharidgehalts gegen Ende der Kochung, die im sauren pH-Bereich ausgeführt wird, sehr nützlich wäre.
  • Zusätzlich bietet das neue Verfahren eine interessante Möglichkeit zur Gewinnung von reinen Fraktionen für weitere Analysen entweder automatisch(on-.line)oder manuell.
  • Die Ausführung der Ligninbestimmung gemäß der Erfindung beruht auf der Absorption der Ultraviolett- Strahlung oder auf der Änderung des Brechungsindex. Die Bestimmung von Kohlenhydraten erfolgt polarimetrisch aufgrund der Drehung des polarisierten Lichtes oder refraktometrisch aufgrund der Änderungen des Brechungsindex. Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist, daß die nicht-ionisierbaren Verbindungen, die die UV- oder anderen Messungen des Lignins stören, vor der Bestimmung abgetrennt werden.
  • Gleichzeitig werden die Monosaccharide abgetrennt und können bestimmt werden, ohne daß die starke Farbe des Lignins diese Bestimmung stört.
  • Die Trennung erfolgt ionenausschluß-chromatographisch und beruht auf der Trennung der ionisierbaren Verbindungen von den nicht-ionisierbaren Verbindungen aufgrund des ionischen Charakters der ersteren. Die Trennung wird mit einer einfachen, mit Kationenaustauscherharz gefüllten Säule bewirkt. Wenn das Kationenaustauscherharz in der Kationenform der Probe vorliegt, können die ionisierbaren Verbindungen der Probe wegen der elektrischen Abstoßungskräfte und der Beibehaltung der Elektroneutralität nicht in die Harzpartikel eindiffundieren. Für die nicht-ionisierbaren Verbindungen gibt es keine solche Einschränkung, und unter geeigneten Bedingungen können sie in das Harz diffundieren und werden langsamer als die ionisierbaren Verbindungen eluiert, wenn die Säule mit Wasser nachgewaschen wird. Im Falle der Sulfitaufschlußlösungen werden die sulfonierten, ionisierbaren Lignosulfate von Monosacchariden, Furfurol, schwachen Säuren und von anderen nicht-ionisierbaren Verbindungen getrennt. Eine typische Sulfitablaugetrennung ist in der beigefügten Zeichnung in Fig. 1 gezeigt. In dieser und in den anderen Figuren bedeutet 1 ionisierbare Verbindungen, Lignosulfonat, 2 nicht-ionisierbare Verbindungen, vorzugsweise Monosaccharide und die Ligninbestimmung störende andere Verbindungen und 3 organische Säuren. Die Bezeichnung UV bedeutet die UV280-Absorption,gemessen mit einem UV-Detektor, PD die optische Drehung, gemessen mit einem Polarimeter-Detektor, RI die Änderung des Brechungsindex, gemessen mit einem Refraktometer oder RI-Detektor, und RD die Änderung des Brechungsindex, gemessen mit einem polarimetrischen Detektor.
  • Wenn die UV-Absorption, die Brechungsindices und die Drehung des polarisierten Lichts in dem Eluat aus der Trennungssäule gemessen werden, können die Lignin- und Monosaccharidgehalte durch die Flächen oder Höhen der Konzentrationsspitzen bestimmt werden. Mit entsprechenden Vorrichtungen (Integratoren), die mit den Detektoren verbunden sind, erhält man die Konzentrationsangaben direkt als elektrisches Signal.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von allen bisherigen Bestimmungsverfahren durch die Trennung und die darauffolgende Meßtechnik.
  • Anders als die übrigen Komponenten des Holzes absorbiert Lignin stark Ultraviolettstrahlung aufgrund seiner aromatischen Natur. Somit ist auch das in der Kochlösung gelöste Lignin UV-absorbierend.
  • Die auf die UV-Absorption des Lignins beruhenden Bestimmungen werden üblicherweise bei Wellenlängen von 202 bis 205 nm oder 280 nm, d. h. bei den Maximapunkten ausgeführt. Die in den Sulfitkochlösungen vorhandenen übrigen Verbindungen stören jedoch die UV-Messungen.
  • In der Tabelle I sind die störenden Komponenten und die durch diese verursachten maximalen prozentualen Fehler bei üblichen Meßwellenlängen dargestellt.
  • Tabelle I Die die UV-Messungen von Sulfitkochlösungen störenden Komponenten und die größten berechneten prozentualen Fehler bei verschiedenen Wellenlängen Komponente der Ablauge Fehler im Restligningehalt % des Zellstoffes 202 nm 205 nm 280 nm Organische Komponenten Reduzierende Zucker (als Mannosen) 0,01 <0,01 0,01 Aldonsäuren 0,6-0,11 0,06-0,09 0 Glukuronsäure <0,01 <0,01 0 Furfurol 0,06-0,14 0,04-0,11 2,26-8,45 Essigsäure 0,02-0,06 0,01-0,05 0 Ameisensäure <0,01 <0,01 0 Methylglyoxal 0,01 0,01 0,01 Übrige Stoffe <0,01 <0,01 0 Anorganische Komponenten Sulfat <0,001 <0,001 0 Thiosulfat 0,01-0,37 0,01-0,39 0 Tetrathionat <0,01-0,19 90,01-0,24 0 Insgesamt 0,17-0,89 0,12-0,89 2,28-8,47 SO2 5 g/l 1,07 0,66 0 1 g/l 0,21 0,13 0 Wie aus der Tabelle I ersichtlich ist, wird eine einwandfreie Ligninbestimmung bei der Wellenlänge 280 nm erreicht, wenn die nicht-ionisierten Verbindungen abgetrennt sind.
  • Die Bestimmung bei 205 nm ist nicht ebenso gut, weil Schwefeldioxid beim Ionenauschluß-Verfahren die Lignosulfonate begleitet, weil es in wäßrigen Lösungen ionisiert wird. Ein Vorteil der Bestimmung bei 280 nm ist auch, daß die Absorption geringer ist, so daß nicht so stark verdünnt werden muß.
  • Ein neues Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens, was die Wellenlänge betrifft, ist 260 nm, was ein Minimum ist. Das Minimum ist ein ebenso guter Meßpunkt wie das Maximum. Bei 260 nm wird eine noch etwas geringere Absorption erreicht, so daß die Eingabemenge erhöht und eine noch bessere Bestimmungsgrenze der Monosaccharide erreicht werden kann.
  • Die optische Aktivität, d. h. das Vermögen, die Schwingungsebene des polarisierten Lichtes zu drehen, ist für solche Verbindungen charakteristisch, die asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten. In Sulfitkochlösungen sind solche Verbindungen vor allem Monosaccharide und in geringerem Maße organische Säuren.
  • Die polarimetrische Bestimmung der Monosaccharide ist sehr geeignet, weil die optische Aktivität vollkommen spezifisch ist. Lignin und die übrigen optisch inaktiven Verbindungen wirken nicht auf das Meßergebnis ein: wichtig ist, daß die Küvette eine für die Anordnung ausreichende Durchlassigkeit aufweist.
  • Eine Schnellbestimmung für die Bestimmung von unter Sulfatkochbedingungen erzeugten Kohlenhydraten, vor allem Monosacchariden, ist noch nicht vorgeschlagen worden.
  • Die polarimetrische Bestimmung der Kohlenhydrate gibt jedoch wichtige Informationen über den Fortgang des Kochens, besonders gegen Ende des Aufschlusses. Eine direkte Bestimmung mit der Prozeßlösung wäre meistens unmöglich, weil die in der Lösung vorhandenen Lignosulfate die Lösung undurchsichtig machen.
  • Die Brechungsindex- oder RI-(refractive index)-Bestimmung beruht auf der Messung der Differenz der Brechungsindices zweier verschiedener Lösungen. Der Brechungsindex- d. h. RI-Detektor ist eigentlich ein Generaldetektor, weil alle Verbindungen bei ihrer Auflösung den Brechungsindex der Lösung ändern. Der Brechungsindex hängt linear von der Konzentration ab. Für die Bestimmung des Brechungsindex direkt aus der Prozeßlösung bzw. Aufschlußlösung gibt es Meßanordnungen und diese sind bei Zellstoff-Aufschlußverfahren verwendet worden. Die Verschmutzung der Meßanordnung hat jedoch die Messungen stark gestört. Eine ausgehend von der Prozeßlösung vorgenommene Bestimmung mit einem Differential-Refraktometer nach Trennung durch Ionenausschluß ist bisher nicht vorgeschlagen worden.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren können sowohl die Lignin- als auch Monosaccharidkonzentrationen mit einem RI-Detektor bestimmt werden. Ein Nachteil ist, daß alle gleichzeitig mit den zu untersuchenden Verbindungen eluierten Verbindungen von der Bestimmung miterfaßt werden.
  • Die Trockensubstanz der Sulfitablauge besteht jedoch zum größten Teil aus Lignin und bei saueren Kochungen außerdem aus Monosacchariden, so daß die Gehalte bzw. Konzentrationen und besonders deren Änderungen leicht zu bestimmen sind. Die Trennung durch Ionenausschluß ist auch in diesem Falle von Vorteil.
  • Ein wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Trennung durch Ionenausschluß. Für die Durchführung dieser Trennung wird erstens gefordert, daß der Inhalt der Trennsäule, d. h. das Kationenaustauscherharz, geeignet ist. Die Porosität des Kationenaustauscherharzes muß ausreichen, damit die Pentosen und Hexosen in das Innenvolumen des Materials eindiffundieren können.
  • Eine zu geringe Porosität verhindert sterisch die Diffusion. In den erfindungsgemäß verwendeten Styrol-Divinylbenzol-Harzen wird die Porosität durch den Vernetzungsgrad d. h. den Anteil an Divinylbenzol bestimmt. Die Menge des Divinylbenzols bestimmt auch die mechanische Haltbarkeit des Harzes, das eine kräftige Strömung aushalten soll. Eine schnelle Trennung erfordert somit ein bestimmtes Harz. Die Korngröße des Harzes ist auch wesentlich: eine kleinere Korngröße verbessert die Trennung, aber der Gegendruck des Pumpens nimmt auch zu. Es ist auch wesentlich, daß der Gegendruck für eine einfache Pumpenlösung geeignet ist. Ein zweiter, auf die erfindungsgemäße Trennung durch Ionenausschluß wirkender Faktor ist die Länge der Säule, die direkt auf die Trennungszeit einwirkt und die zweckmäßigerweise 10 bis 40 cm beträgt.
  • Auch die Strömungsgeschwindigkeit in der Säule wirkt direkt auf die Trennungszeit: je größer die Strömungsgeschwindigkeit ist, umso schneller erfolgt die Trennung; eine hohe Strömungsgeschwindigkeit setzt jedoch die Trennfähigkeit herab. Eine Erhöhung der Temperatur vergrößert die Diffusionsgeschwindigkeit, d. h. verbessert die Trennung.
  • Dagegen reagiert die Trennung durch Ionenausschluß ziemlich wenig auf Änderungen der Eingabemenge. Die Eingabemenge soll jedoch so sein, daß die Trennung gelingt und alle Detektoren innerhalb eines akzeptablen Bereichs arbeiten. Die Änderungen der analytischen (<2 % vom Säulenvolumen) Eingaben beeinflussen nicht die Trennung.
  • Beispiel 1 In eine Ionenausschluß-Säule mit einem Durchmesser von 10 mm und einer Länge von 30 cm, die als Ionenaustauscherharz das Kationenaustauscherharz "DOWEX 50W x 4 in der Ca2+ Form mit Korngröße 0,15 bis 0,074 mm* enthielt und mit reinem gasfreiem Wasser (d. h. destilliertem und entmineralisiertes Wasser, das im Vakuum entgast und zum Sieden erhitzt worden war) wurde mit einer Eingabegeschwindigkeit von 2,0 ml/min eluiert, wobei die lineare Strömungsgeschwindigkeit 2,55 cm/min betrug, und bei einer Temperatur von 500C 50 µl Calciumsulfitkochlösung vom Ende des Kochens eingegeben. Die Trennungszeit betrug 10 Minuten, das Lignin konnte in 6 Minuten bestimmt werden. (100 bis 200 mesh) Bei der UV-spektrophotometrischen Bestimmung des Lignins wurde als Detektor ein Knauer UV-Filterphotometer und eine 0,4 mm Durchströmungsküvette benutzt und die Messung wurde bei 280 nm ausgeführt. Bei der polarimetrischen Bestimmung der Monosaccharide wurde das Perkin-Elmer Polarimeter 241 und eine 10 cm Durchströmungsküvette benutzt und die Messung bei 365 nm ausgeführt. Die refraktometrische Bestimmung der Monosaccharide wurde mit dem Knauer Differentialrefraktometer ausgeführt.
  • Die Ergebnisse der Messungen sind im Diagramm der Fig. 2 dargestellt.
  • Beispiel 2 Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, mit der Abwandlung, daß die zu analysierende Lösung eine Magnesiumsulfitkochlösung und das Ionenaustauscherharz "DOWEX 50W x 4" in der Mg2+ Form mit Korngröße 0,15 bis 0,074 mm war.
  • Die Ergebnisse der Messungen sind im Diagramm der Fig. 3 dargestellt.
  • Beispiel 3 Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, mit der Abwandlung, daß die zu analysierende Lösung aus Kochlösungen aus einer Mehrstufennatriumsulfitkochung bestand: A) aus dem Ende der Sodastufe, B) aus dem Ende der Säurestufe, und daß als Ionenaustauscherharz "DOWEX 50W x 4" in der Na Form mit Korngröße 0,15 bis 0,074 mm und kein Polarimeter benutzt wurde. Die Ergebnisse der Messungen sind im Diagramm der Fig. 4 dargestellt.
  • Beispiel 4 Es wurde wie in Beispiel 3 verfahren, jedoch mit der Abwandlung, daß die zu analysierende Lösung eine Natriumneutralsulfit-Antrachinonkochlösung war. Die Ergebnisse der Messungen sind im Diagramm der Fig. 5 dargestellt.
  • Beispiel 5 Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch mit der Abwandlung, daß die Eingabemenge 73 pl, die .Elu.tionsgeschwindigkeit 6,9 ml/min, d. h. 8,8 cm/min, die Korngröße des Ionenaustauscherharzes 0,074 bis 0,037 mm* und die Länge der Säulen 20 cm betrug, um eine sehr schnelle Trennung zu erzielen, und daß kein Polarimeter benutzt wurde. Die Trennungszeit betrug 2 bis 5 Minuten und das Lignin konnte in 1,5 Minuten bestimmt werden.
  • Die Ergebnisse der Messungen sind im Diagramm der Fig. 6 dargestellt. t200 bis 400 mesh)

Claims (4)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur schnellen Bestimmung der Konzentration von Lignin, Monosacchariden und organischen Säuren in den Prozeßlösungen des Sulfitaufschlusses, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß man die die UV-Absorptionsmessungen und andere Messungen störenden, nicht-ionisierbaren Verbindungen mit Hilfe des Ionenenausschluß-Verfahrens abtrennt und die Konzentrationsbestimmungen mit dem aus der Trennsäule austretenden Flüssigkeitsstrom durch UV-Absorption bei einer Wellenlänge von 280 oder 260 nm sowie durch Bestimmung des Brechungsindex und/oder polarimetrisch vornimmt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß man die Konzentration von Lignin und Monosacchariden innerhalb von etwa 1 bis 10 Minuten bestimmt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß man die Trennung nach dem Ionenausschluß-Verfahren in einer mit einem Kationenaustauscherharz gefüllten Säule vornimmt und als Kationenaustauscherharz ein sulfoniertes Styrol-Divinylbenzolharz mit einer für die Diffusion der Monosaccharide des Holzmaterials ausreichenden Porosität entsprechend einem Gehalt von 4 bis 5 % Divinylbenzol in einer Korngröße von 0,074 bis 0,15 mm oder von 0,037 bis 0,074 mm verwendet.
  4. 4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 zur Steuerung bzw. Regelung des Sulfitzellstoffaufschlusses.
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