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" Staurollenförderer
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Die Erfindung betrifft einen Staurollenförderer gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiger Staurollenförderer ist bekannt aus der DE-OS 25 50
143. Dieser bekannte Staurollenförderer besitzt eine Vielzahl von Förderrollen,
die über eine Rutschkupplung von einem ständig umlaufenden Antriebsmittel angetrieben
werden. In regelmäßigen Abständen ist eine Fühlerrolle vorgesehen, die in einem
besonderen Hebelsystem beweglich gelagert ist und im Normalzustand über das Niveau
der Förderrollen übersteht. Die Fühlerrolle ist nicht angetrieben.
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Sobald ein Element des Förderguts auf die Fühlerrolle aufläuft, wird
diese unter dem Gewicht des Elements nach unten verschwenkt. Diese Schwenkbewegung
wird über ein Gestänge mit Ausgleichsfeder auf eine Bremsleiste übertragen. Bei
Betätigung der Fühlerrolle wird diese Bremsleiste an eine Reihe von Antriebsrollen,
die in einem bestimmten Abstand hinter der Fühlerrolle liegen, angepreßt, worauf
diese Rollen zum Stillstand abgebremst werden. Sobald ein Element des Förderguts
auf die so gebremsten Förderrollen aufläuft, wird es nicht mehr weiter transportiert
und kann auf das vorangehende Element nicht auflaufen Das abgebremste Element
betätigt
seinerseits eine weitere Fühlerrolle, wodurch weitere Förderrollen abgebremst werden
usw.
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Ein Nachteil der bekannten Einrichtung ist darin zu finden, daß die
Anlage immer nur auf ein bestimmtes Gewicht des Fördergutes optimal eingestellt
werden kann. Besteht das Fördergut aus Kästen, die teils voll teils leer sind, so
kann es passieren, daß die Bremswirkung nicht ausreichend ist, weil die Bremsleiste
von den leeren Kästen nicht stark genug an die Rollen angepreßt wird, so daß nachfolgendes
schweres Fördergut dicht auffährt und die stehenden Kästen weiterschiebt.
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Aus diesem Grund müssen auch relativ große Abstände zwischen den einzelnen
Elementen des Fördergutes eingehalten werden, wodurch der Durchsatz der Förderanlage
verringert wird.
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Ein weiterer Staurollenförderer ist bekannt aus der DE-OS 23 07 700.
Bei dieser Ausführung werden die Förderrollen über Zwischenrollen von dem ständig
umlaufenden Antriebsmittel angetrieben. In regelmäßigen Abständen zwischen den Förderrollen
angeordnete Tastfühler werden durch das Gewicht des Förderguts verschwenkt. Diese
Schwenkbewegung wird über ein Gestänge auf die Zwischenrollen übertragen,wodurch
diese außer Eingriff mit den Förderrollen gebracht werden. Die Förderrollen und
damit das auf ihnen sich befindende Fördergut bleiben mangels Antrieb stehen. Diese
Art Staurollenförderer arbeitet ausschließlich staudrucklos, während der zuvor beschriebene
ebenso wie der erfindungsgemäße Förderer ohne Tastfühler auch als staudruckarmer
Förderer verwendet werden können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus einem staudruckarmen
Rollenförderer der eingangs genannten Art durch Ergänzung der Tastfühler mit den
Bremsleisten einen staudrucklosen Förderer zu machen, der eine einfache und betriebssichere
Konstruktion aufweist, die auch bei unterschiedlichem
Fördergutgewicht
eine einwandfreie Funktion ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1.
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Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht
in der ausgezeichneten Bremswirkung auch bei unterschiedlichsten Gewichten des Fördergutes.
Sobald die Verzahnung der Bremsleiste mit der Verzahnung der gebremsten Förderrollen
in Eingriff kommt, bleiben diese stehen, und zwar auch dann, wenn ein nachfolgendes
Element des Förderguts auf die gebremsten Rollen aufläuft und dabei ein zusätzliches
Drehmoment ausübt.
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Diese hervorragende Bremswirkung erlaubt es zusätzlich, die Zahl der
gebremsten Förderrollen auf ein Minimum, vorzugsweise zwei je Segment, zu verringern
und die Elemente des Förderguts mit größerer Dichte aufeinander folgen zu lassen,
wodurch der Durchsatz der Förderanlage erheblich gesteigert werden kann.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sowie deren Vorteile ergeben
sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen Fig. 1 einen Ausschnitt aus
einem Staurollenförderer in Seitenansicht, Fig. 2 einen weiteren Ausschnitt aus
einem Staurollenförderer in Seitenansicht, Fig. 3 einen teilweisen Querschnitt durch
einen Staurollenförderer in Höhe der bremsbaren Förderrollen und
Fig.
4 auszugsweise einen Schnitt eines Staurollenförderers gemäß Fig. 3 in Höhe der
bremsbaren Förderrollen.
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In den Fig. 1 und 2 erkennt man parallele Seitenträger 1, zwischen
denen Förderrollen 2, 3, 4 angeordnet sind. Die Förderrollen 2, 3, 4 werden über
eine Rutschkupplung von einem nicht dargestellten, ständig umlaufenden Antriebsmittel
angetrieben. Auf der Achse der Antriebsrollen 4, die kürzer sind als die übrigen
Antriebsrollen 2, 3, ist ein Fühler 5 schwenkbar gelagert. Oben am Fühler 5 ist
eine Schaltklappe 6 befestigt, die im Normalzustand über das Niveau der Rollenbahn
übersteht. An der Unterseite des Fühlers 5 ist ein etwa viertelkreisförmiger Schlitz
7 vorgesehen, in den eine erste Stange 8 des übertragungsgestänges eingehängt ist.
Die Bewegung der ersten Stange 8 wird über eine Feder, die in einer Hülse 9 gelagert
ist, auf eine zweite Stange 10 übertragen.
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Die zweite Stange 10 ist in eine der Öffnungen einer Bremsleiste 12
eingehängt. Die Bremsleiste 12 ist an Hebeln 14 aufgehängt, die ihrerseits auf den
Achsen der abbremsbaren Förderrollen 3 gelagert sind. Ein Anschlag 13 an der Bremsleiste
12 wirkt mit den Hebeln 14 derart zusammen, daß die Bremsleiste 12 nur nach einer
Seite, und zwar entgegen der Förderrichtung, schwenken kann. Sobald die Bremsleiste
12 über den Fühler 5 und das Gestänge 8,9, 10 betätigt wird, legt sie sich gegen
die bremsbaren Förderrollen 3.
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Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, kann man sich die gesamte Förderbahn
in einzelne, untereinander gleiche Segmente eingeteilt vorstellen, wobei ein Segment
von der Fühlerrolle 4 bis zu der letzten zugehörigen abbremsbaren Förderrolle 3
reicht. Zur Unterscheidung des Segmentes sind in den Fig. 1
und
2 die Bezugszeichen des zweiten Segments mit einem Apostroph, die des dritten Segments
mit zwei Apostroph versehen.
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Wie Fig. 1 zeigt ist das erste Element 16 des Förderguts auf einen
Anschlag 18 aufgelaufen. Unter der Wirkung des Elements 16 ist die Schaltklappe
6 des Fühlers 5 nach unten geschwenkt. Diese Bewegung ist über das Schaltgestänge
8, 9, 10 auf die Bremsleiste 12 übertragen worden, wodurch deren Verzahnung 25 sich
an die bremsbaren Rollen 3 anlegt und diese zum Stillstand abbremst. Die Ausgleichsfeder
in der Hülse 9 nimmt dabei die Wegdifferenz zwischen der ersten Stange 8 und der
zweiten Stange 10 elastisch auf. Die Feder in der Hülse 9 ist so ausgelegt, daß
auch das geringste Gewicht eines Elementes 16 des Förderguts die Bremsleiste 12
an den bremsbaren Rollen 3 zur Anlage bringt.
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Der Fühler 5' des zweiten Segmentes wird betätigt, wenn das zweite
Element 17 des Förderguts auf den gebremsten Rollen 3 des ersten Segments zum Stillstand
kommt.
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Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt. Die Bremswirkung ist so
gut, daß es genügt, lediglich zwei Rollen zu bremsen, auch wenn das Element 17 des
Fördergutes erheblich schwerer ist. Dadurch beträgt der Abstand zwischen den einzelnen
Elementen 16, 17 des Fördergutes maximal ein Rollenabstand.
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Wird ein Element des Fördergutes von Hand entgegen der Förderrichtung
verschoben, so werden die Schaltklappen 6 in die andere Richtung geschwenkt und
die Fühler 5 drehen sich in Uhrzeigerrichtung. Dadurch verschiebt sich die Stange
8 in dem viertelkreisförmigen Längsschlitz 7, ohne daß das Gestänge in bewegung
gesetzt wird. Die zugehörigen Rollen 3 werden infolgedessen auch nicht abgebremst,
so daß trotz des kurzen Abstandes zwischen Fühler und gebremsten Rollen ein unbehindertes
Verschieben des Fördergutes entgegen der Förderrichtung möglich ist.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen als Querschnitt bzw. als Seitenansicht die
besondere Ausführungsform der Bremsleiste 12 und der bremsbaren Förderrollen 3.
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Die Förderrolle 3 ist auf einer zwischen den Seitenträgern 1 befestigten
Achse 21 gelagert.Auf der linken Seite der Achse 21 ist einer der Hebel 14 zu erkennen,
der über einen Bolzen 22 die Bremsleiste 12 trägt. Die Bremsleiste 12 besitzt sowohl
auf ihrer Ober- als auch auf ihrer Unterseite eine Verzahnung 25. Die beidseitige
Anordnung der Verzahnung 25 hat den Vorteil, daß nach Abnutzung der einen Seite
die Bremsleiste 12 umgedreht und weiter benutzt werden kann.
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Eine der Verzahnung 25 der Bremsleiste 12 entsprechende Verzahnung
23 findet sich auch in dem der Bremsleiste 12 gegenüberliegenden Oberflächenbereich
der Förderrolle 3. Die Verzahnungen können relativ flach ausgeführt werden, da die
Zähne sicher ineinander greifen. Die Bremswirkung einer derartigen Verzahnung ist
maximal. Außerdem tritt durch die in der Zeichnung dargestellten Dreh- und Schwenkrichtungen
ein Selbstverstärkungseffekt ein.
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Um das Lösen der Bremse zu erleichtern, ist am Fühler 5 zusätzlich
ein Gewicht 28 angeschraubt, welches die Rückstellung des Fühlers 5 unter dem Einfluß
der Schwerkraft unterstützt. Anstelle des Gewichtes 28 könnte zum Beispiel auch
eine Feder zur Rückstellung eingesetzt werden, jedoch bedürfen Federsysteme besonderer
Sorgfalt, damit keine Schwingungen im System auftreten.
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L e e r s e i t e