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Gerät zur Wühlmausbekampfung
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Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Wühlmausbekämpfung mit einem
auf das Erdreich od. dgl. einwirkenden Schwingungserreger.
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Bekannte Geräte zur Bekämpfung von Wühlmäusen und anderen vibrationsempfindlichen
Schädlingen benützen als Schwingungserreger durchwegs Schallgeber, wobei die entstehenden
Schallwellen über die Schallgeber tragende Erdpfähle auf das Erdreich übertragen
werden. Da sich der Schall im Erdreich wegen seiner relativ geringen Wellenlänge
nicht allzuweit ausbreiten kann und bald geschluckt wird, haben diese bekannten
Geräte nur einen sehr begrenzten Wirkungsbereich und führen aufgrund ihrer Geräuschentwicklung
unweigerlich auch zu einer Lärmbelästigung der Umwelt. Außerdem sind die Schallgeber
witterungs- und verschleißanfällig, müssen daher regelmäßig gewartet werden und
ihr Betrieb ist, wenn ein brauchbarer Effekt erzielt werden soll, doch mit beträchtlichem
Energieaufwand verbunden.
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Der Erfindung liEgt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen
und ein Gerät der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das sich bei besonders
wartungsarmem Betrieb durch seinen großen Aktionsradius, seine Sparsamkeit, seine
Funktionssicherheit und seine Wetter- und VerschleEfestigkeit auszeichnet.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe im wesentlichen durch ein mit seinem
Boden flächig am Erdreich ansetzbares Gehäuse, das einen bodenwärts schlagenden
Stoßerzeuger als Schwingungserreger aufnimmt. Durch die erzeugten Stöße entstehen
Erschütterungen, die über die Gehäusebodenfläche auf das Erdreich übertragen werden
und relativ langwellige Erdschwingurgen mit gegenüber dem kurzweIdEeren Schall großer
Reichweite und, wie Versuche gezeigt haben, auch stärkerer Störwirkung für die Wühlmäuse
hervorrufen. Die Stöße brauchen dazu nur in mehr oder weniger großen Intervallen
erzeugt zu werden, was einen energiesparenden und verschleißarmen Betrieb erlaubt.
Außerdem läßt sich das Gehäuse gut nach außen abkapseln, so daß sich die gewünschte
Witterungsfestigkeit und Schalldämmung ergibt.
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In einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung kann der Stoßerzeuger
aus einem vorzugsweise elektrisch betätigbaren Fallhammer od. dgl. bestehen. Ein
Fallhammer als Stoßerzeuger ist besonders robust und wirkungsvoll und erlaubt es,
die notwendigen Erschütterungen ohne große Lärmentwicklung hervorzurufen.
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Auch kann der Antrieb für den Fallhammer recht einfach gehalten werden,
da er ja lediglich den dann schwerkraftbedingt frei abfallenden Hammer hochheben
muß.
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Hammer und Antrieb sind ohne Schwierigkeiten im Gehäuse unterzubringen,
so daß trotz der effektvollen Einsatzmöglichkeiten ein sehr kompaktes Gerät vorliegt.
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Vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß der vorzugsweise topfförmig
ausgebildete Gehäuseboden lose im Gehäuse sitzt und zu seiner Halterung Gummipuffer
od. dgl. vorgesehen sind. Dieser lose Gehäuseboden kann die Wirkung des Hammerschlages
voll auf das Erdreich übertragen, ohne schwingungsdämpfende Einflüsse vom Gehäuse
her befürchten zu müssen. Die Gummipuffer
bilden eine geräuscharme
Halterung für diesen losen Gehäuseboden, der in topfförmiger Gestalt lagestabil
im Gehäuse gehalten werden kann und dadurch auch immer eine lagerichtige Aufschlagfläche
für den Fallhammer darstellt.
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Erfindungsgemäß kann der Gehäuseboden auch als Membran ausgebildet
sein. Eine solche Membran erlaubt ebenfalls eine gute Schwingungsübertragung und
ergibt darüber hinaus noch einen wirklich dichten bodenseitigen Gehäuseabschluß.
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In einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung tragen der Gehäuseboden
und/oder der Fallhammer aufschlagseitig eine Gummiplatte mit vorzugsweise sektorförmigen
Ausnehmungen. Diese Gummiplatte verhindert zu starke Schlaggeräusche und vermeidet
dadurch Lärmbelästigungen der Umwelt. Die sektorförmigen Ausnehmungen verhindern
das Entstehen eines Luftpolsters beim Aufschlagen des Hammers und dadurch eine Schwächung
der erzielbaren Erderschütterung.
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Da ein möglichst enger Kontakt zwischen Gehäuseboden und Erdreich
für eine gute Schwingungsübertragung notwendig ist, kann der Gehäuseboden mit einem
Erdanker versehen sein. Dieser Erdanker, beispielsweise ein Erdbohrer, hilft, den
Gehäuseboden fest an das Erdreich anzudrücken und angedrückt zu halten, so daß eine
einwandfreie Übertragung der Schlagwirkung des Hammers auf das Erdreich gewährleistet
ist.
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In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist dem
Fallhammer ein oberer, mit einer Rückschlagfeder verbundener Anschlag zugeordnet.
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Schleudert ein entsprechender Antrieb den Fallhammer zu dessen Betätigung
aufwärts, wird mit einer vergleichsweise niedrigen Fallhöhe eine hohe Schlagwirkung
erzielt, da die bei der Hochbewegung des Hammers vorgespannte Rückschlagfeder den
Hammer abwärts beschleunigt und die Wirkung der Schwerkraft unterstützt.
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Fü.r das Hochheben des Fallhammers eignet sich besonders ein magnetischer
Antrieb, wobei erfindungsgemäß der vorzugsweise entlang einer lotrechten Führungsstange
gleitende Fallhammer als mit einer elektrischen Spule zusammenwirkender Eisenkern
ausgebildet ist. Wird an diese Spule eine entsprechendE Spannung gelegt, zieht das
sich aufbauende Magnetfeld den Eisenkern an, so daß durch Ein- und Ausschalten der
Spule der Hammer hochgerissen und fallen gelassen werden kann.
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Besonders vorSilhaft ist es, wenn der elektrischen Spule ein elektrischer
Energiespeicher vorgeschaltet ist, da so auch leistungsschwache Energiequellen zum
Aufladen des Spachers verwendbar sind und für die Hammerbetätigung dann dennoch
eine hohe Spannung zur Verfügung steht. So kann der Energiespeicher nicht nur aus
dem üblichen Versorgungsnetz angespeist werden, sondern zur Energieversorgung können
auch Batterien, Solarzellen, Resonanzschwingkeise und dgl. herangezogen werden.
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In einer besonders günstigen Weiterbildung der Erfindung ist dem
Energiespeicher eine Steuereinrichtung zugeordnet, die den Spulen-Stromkreis in
Abhängigkeit einer einstellbaren Ansprechspannung schließt und nach einem einstellbaren
Zeitintervall wieder unterbricht.
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Da vor dem Aktivieren der Spule immer die Ansprechspannung erreicht
sein muß, ist stets auch für ein gleichbleibend kräftiges Hochziehen des Fallhammers
gesorgt. Dabei wird durch rechtzeitiges Abschalten der Spulen eine Bremswirkung
auf den hochgeschleuderten Hammer durch die Spule verhindert, so daß dieser mit
voller Wucht gegebenenfalls auf die Rückschlagfeder aufprallen kann und mit optimaler
Wirkung abwärts geschleudert wird. Die Steuereinrichtung erlaubt es darüber hinaus,
die Stärke der Ansprechspannung zu variieren und auch die Aktivierungsdauer für
die Spule auf die konstruktiven Gegebenheiten bzw. die Lage der Spule oberhalb des
ruhenden Hammers abzustimmen.
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Sind erfindungsgemäß dem Steuergerät ein Zufallsgenerator und/oder
Licht-, Wärme- oder Geräuschsensoren zugeschaltet, läßt sich nicht nur der SchlagrhMmus
ändern, sondern überhaupt die Gerätetätigkeit an Umweltverhältnisse anpassen, so
daß beispielsweise die Schlagintensität in Zeiten erhöhter Wühlmaustätigkeit vergrößert
werden kann, bei ungünstigen Bedingungen eine Umschaltung auf Sparbetrieb erfolgt
u. dgl.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung besteht der Stoßerzeuger
aus einer erdseitig mit dem beweglichen Gehäuseboden abgeschlossenen Explosionskammer
vorzugsweise zur Durchführung von Knallgasreaktionen. Dadurch können die Druckwellen
der Explosionen zur Erregung der Erderschütterungen herangezogen werden, was mit
vergleichsweise einfachen und sparsamen Mitteln zu beträchtlichen Wirkungen führt.
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Günstig ist es ferner, wenn auf das Gehäuse eine Schallschutzhaube
aufsetzbar ist. Durch eine solche Schallschutzhaube, die beispielsweise aus einem
Betonrohr mit Betondeckel besteht, kann praktisch eine vollständige Schalldämmung
des Gerätes erreicht und zudem die Witterungsfestigkeit verbessert werden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
rein schematisch im Schnitt dargestellt.
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Ein zylindrisches Gehäuse 1 mit dichtendem Deckel 2 und Handgriffen
3 weist einen topfförmigen Gehäuseboden 4 auf, der lose in das Gehäuse 1 eingesetzt
und über Gummipuffer 5 und eine Gummidichtung 6 schwingfähig gehalten ist. An der
Außenseite trägt der Gehäuseboden 4 einen Erdbohrer 7, damit beim Aufstellen des
Gehäuses 1 ein festes, großflächiges Andrücken des Gehäusebodens am Erdreich gewährleistet
werden kann. Innenseitig trägt der Gehäuseboden 4 eine Gummiplatte 8 mit sektorförmigen
Ausnehmungen 9 als Aufschlagfläche für einen im Gehäuse 1 angeordneten Fallhammer
10. Der
Fallhammer 10 sitzt gleitend auf einer lotrechten Führungsstange
11, in die von unten zur Lagefixierung gegenüber dem Gehäuseboden 4 ein Zentrierstift
12 eingreift. Im oberen Erdbereich der Führungsstange 11 sitzt ein verschiebbarer
Anschlag 13, der mit einer Rückschlagfeder 14 verbunden ist, die zur Verkleinerung
des Federweges aus zwei ineinanderliegenden Schraubenfedern besteht. Als Antrieb
für den Fallhammer 10 ist eine die Führungsstange 11 umschließende elektrische Spule
15 vorgesehen, die mit dem Fallhammer 10 als Eisenkern zusammenwirkt. Um diese Spule
15 trotz leistungsschwacher Energiequellen an eine relativ hohe Arbeitsspannung
legen zu können, gibt es einen Kondensator als Energiespeicher 16, der durch weiter
nicht dargestellte Energiequellen, wie Stromnetz, Batterien, Solarzellen u. dgl.
bis zur gewünschten Ansprechspannung aufgeladen wird und dann die Spule 15 aktiviert,
so daß der Hammer 10 mit großer Kraft hochgeschleudert wird, auf den Anschlag 13
prallt, die Rückschlagfeder 14 spannt und schwerkraftsbedingt mit Unterstützung
der sich wieder entspannenden Rückschlagfeder 14 nach Abschalten der Spule 15 wuchtig
auf den Gehäuseboden 4 aufschlägt, wobei die Gummiplatte 8, deren Ausnehmungen 9
Luftpolsterbildungen verhindern, die Schlaggeräusche dämmt. Eine zusätzlich installierte
Steuereinrichtung 17 sorgt dafür, daß der Spulenstromkreis rechtzeitig unterbrochen
wird, bevor das von der Spule 15 aufgebaute Magnetfeld für den in die Spule eindringenden
Fallhammer 10 zur Bremse wird. Auch erlaubt die Steuereinrichtung 17, die Ansprechspannung
des Energiespeichers 16 zu variieren und die Schlagintervalle bzw. die Schlagintensität
des Fallhammers 10 an verschidene Gegebenheiten anzupassen. Dabei ist es ohne Schwierigkeiten
möglich, einen unregelmäßigen Betrieb oder einen Betrieb in Abhängigkeit von Umweltbedingungen
zu
erreichen, wenn an die Steuereinrichtung 17 in nicht näher dargestellter Weise ein
Zufallsgenerator oder Sensoren für Wärme, Licht und Schall angeschlossen sind.
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Das erfindungsgemäße Gerät zur Wühlmausbekämpfung läßt sich praktisch
überall einsetzen, wozu lediglich das ganze Gehäuse 1, so wie es ist, aufgestellt
und für ein sattes Anliegen des Gehäusebodens am Erdreich od. dgl. Untergund geachtet
zu werden braucht. Das Gerät erlaubt einen vollautomatischen Betrieb, da nach Anschluß
an die entsprechende Energiequelle die Steuereinrichtung 17 und der Energiespeicher
16 den gewünschten Antrieb des Fallhammers 10 gewährleisten. Im gewählten einstellbaren
Rhythmus schlägt daher der Fallhammer 10 auf den Gehäuseboden 4 auf und erzeugt
im darunterliegenden Erdreich Erschütterungen, die sich aufgrund ihrer Langwelligkeit
über einen großen Bereich fortpflanzen. Es ergibt sich eine starke Störeinwirkung
für die Wühlmäuse und ein großer Aktionsradius, wobei ein verschleißfestes, wegen
des geschlossenen Gehäuses witterungsbeständiges und vor allem auch besonderes geräuscharmes
Gerät vorhanden ist.
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