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Erdungsvorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erdung von sich
vertikaler erstreckenden, rohr- oder kanalförmigen Niederschlagselektroden aus elektrisch
nicht leitendem Material in einem elektrostatischen Naßabscheider unter Verwendung
eines draht-, band- oder schnurförmigen Leiters aus elektrisch leitendem, korrosionsbeständigen
Material.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 15 57 162 bekannt. Dabei
soll der äußere untere Teil der Niederschlagselektrode durch einen Anstrich oder
Uberzug elektrisch leitend gemacht und von einem Erdleiter in einer Schleife umwunden
sein, und es sollen die Erdleiterstränge der Schleife auf den Röhrenenden durch
einen Abstandshalter aus nicht leitendem Material in einem Sicherheitsabstand entsprechend
der Betriebsspannung des elektrostatischen Abscheiders voneinander getrennt sein.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, daß solche Vorrichtungen im Betrieb
nicht zuverlässig arbeiten. Durch Dehnuny der flexiblen Leiter ändert sich der eingestellte
Sicherheitsabstand, so daß zwischen den bereichsweise parallel verlaufenden Leiterteilen
Funkenerosion auftritt, die zur
Zerstörung der Leiter führt. Infolge
der Dehnung der Leiter ist auch der Kontakt zu den durch Anstrich oder Uberzug elektrisch
leitend gemachten Teil der Niederschlagselektrode nicht immer gewährleistet, wodurch
die Erdung - insbesondere bei ungleichmäßiy ablaufendem Flüssigkeitsfilm - unterbrochen
werden kann. Schließlich sind derartige Vorrichtungen auch nicht bei solchen Niederschlagselektrode
anwendbar, die aus dicht gepackten Rohren mit quadratischem oder sechseckigem Querschnitt
bestehen oder aus profilierten Platten zu einem wabenförmigen Körper zusammengesetzt
sind.
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Für Niederschlagselektroden vom letztgenannten Typ hat man deshalb
in der DE-PS 21 30 074 auch schon saugfähige Bänder vorgeschlagen, die am unteren
Rand voll polygojialen Rohren oder polygonale Rohre bildenden Wänden angeordnet
werden sollen. Bei dieser bekannten Vorrichtung bereitet die dauerhafte Befestigung
der saugfähigen Bändererhebliche Schwierigkeiten. Einerseits müssen die Kleb- oder
Verbindungsmittel danach ausgewählt werden, daß sie gegen die im Betrieb anfallenden
gasförmigen oder flüssigen Stoffe beständig sind, andererseits läßt sich nicht mit
Sicherheit angeben, welche Stoffe anfallen werden. Teilweise abgelöste Bänder haben
zu Kurzschlüssen und dadurch bedingten Abschaltungen der Naßabscheider geführt.
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Es besteht somit die Aufgabe, die eingangs beschriebene Vorrichtung
dahingehend zu verbessern, daß die vorgenannten Nachteile bekannter Erdungseinrichtungen
überwunden werden, daß insbesondere eine sichere und dauerhaftere Verbindung des
Leiters mit der Niederschlagselektrode geschaffen wird und daß die Anwendung der
Vorrichtung nicht auf in bestimmter Weise ausgebildete Niederschlagselektroden beschränkt
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Wand der Niederschlagselektroden
in der Nähe der Enden eine Anzahl von Durchbrechungen aufweist, daß der Leiter durch
die Durchbrechungen in der Weise geführt ist, daß er alternierend auf der Außen-
und Innenseite der Niederschlagselektroden anliegt und daß die Enden des Leiters
miteinander verbunden und geerdet sind.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen
2 bis 8 beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Führung des elektrischen Leiters durch die Durchbrechungen
der Niederschlayselektrodenwand mit alternierender Anlage auf der Innen- und Außenseite
der Niederschlagselektrode gewährleistet ohne sonstige Klete- oder Verbindungsmittel
eine einwandfreie Befestigung des flexiblen Leiters an der Elektrodenwand, die auch
bei einer betriebsbedingten Dehnung des Leiters noch für einen guten Kontakt mit
dem ablaufenden Flüssigkeitsfilm sorgt und damit die einwandfreie Erdung sicherstellt.
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Durch Erhöhung der Anzahl der Durchbrechungen kann die "freihängende"
Länge des Leiters zwischen zwei wTragpunkten" beliebig verkürzt werden. Ferner ist
es bei einer paarweisen Anordnung der Durchbrechungen vertikal über ein ander möglich,
den inneren und äußeren Umfang der Niederschlagselektrodenwand je zur Hälfte abzudecken,
ja es ist bei entsprechender Anordnung der Bohrungen sogar eine noch weitergehende
Abdeckung möglich.
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Handelt es sich um Niederschlagselektroden aus dicht gepackten Rohren
mit quadratischem oder sechseckigem Querschnitt oder solchen, die aus profilierten
Platten zu einem wabenförmigen Körper zusammengesetzt sind, so werden
zweckmäßigerweise
besondere Stege vorgesehen, die in vertikaler Verlängerung der Niederschlagselektroden
angeordnet sind und die erfindungsgemäß Durchbrechungen aufweisen. Bei dicht gepackten
Rohren liegt überall die doppelte Wanddicke der Einzelrohre vor, so daß die Verwendung
besonderer Stege wirtschaftlich vorteilhaft ist, weil nur die halbe Anzahl an Durchbrechungen
ausgebildet werden muß. Bei aus profilierten Platten zu einem wabenförmigen Körper
zusammengesetzten Niederschlagslektroden weist immerhin noch ein Drittel des Gesamtumfangs
doppelte Wandstärke auf, so daß auch hier noch Fertigungsvorteile zu.
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verzeichnen sind. Bei der Verwendung besonderer Stege - etwa von der
einfachen Wanddicke der Niederschlagselektroden - ergibt sich der weitere Vorteil,
daß der Leiter ohne zusätzliche Maßnahmen innerhalb des durch die doppelte Wandstärke
der Niederschlagselektroden gebildeten Profils geführt werden kann. Damit wird der
kleinste Abstand zwischen Sprühelektrode und Niederschlagselektrode durch den Leiter
nicht verringert, so daß besondere Maßnahmen zur Uberwindung der daraus resultierenden
Nachteile für die Betriebsführung des elektrostatischen Abscheiders nicht erforderlich
sind.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt Niederschlagselektrodenrohre mit verschiedenem Querschnitt
mit dem erfindungsgemäß geführten Leiter.
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Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab die unteren Enden der Niederschlagselektrodenrohre
gemäß Fig. 1.
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Fig. 3 zeigt die unteren Enden der Niederschlagselektroden gemäß Fig.
2 mit alternierend auf der Außen- und Innenseite geführten Leitern.
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Fig. 4 zeigt eine Variante von Fig. 2, bei der die Durchbrechungen
zum Ende der Niederschlagselektrode hin offene Schlitze aufweist.
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Fig. 5 zeigt eine weitere Variante.
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Fig. 6 zeigt im Ausschnitt die Ausbildung der Wand im Bereich des
innengeführten Leiters.
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Fig. 7 zeigt schematisch Anordnungsformen für dicht gepackte Rohre
mit quadratischem oder sechseckigem Querschnitt sowie als Schnitt die dabei mögliche
Anordnung besonderer Stege.
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In Fig. 1 sind drei Niederschlagselektrodenrohre 1 dargestellt, und
zwar mit kreisförmigen Querschnitt A, quadratischem Querschnitt B und sechseck-igen
Querschnitt C. Die Bezeichnung der Querschnitte mit A bis C wird auch bei allen
folgenden Figuren benutzt.
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Im Bereich der Enden 2 besitzen die Niederschlagselektrodenrohre 1
Durchbrechungen in Form von Bohrungen 3, durch die ein Leiter 4 in der Weise geführt
ist, daß er alternierend auf der Außen- und Innenseite anliegt. Die Anzahl der Bohrungen
2 muß ein Vielfaches von zwei betragen, damit bei nur einfacher -Benutzung jeder
Bohrung beide Enden 5 des Leiters 4 auf der gleichen Seite erscheinen.
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In Fig. 2 sind die Enden 2 der Niederschlagselektrodenrohre 1 mit
den Bohrungen 3 noch einmal vergrößert dargestellt.
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In Fig. 3 ist die Darstellung gemäß Fig. 2 durch den alternierend
geführten Leiter 4 mit seinen Enden 5 ergänzt.
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Fig. 4 zeigt eine andere Ausgestaltung der Durchbrechungen, die hier
aus Bohrungen 3 mit einem zum Ende 2 der Niederschlagselektrodenrohre 1 hin offenen
Schlitz 7 bestehen, wodurch das Einziehen des Leiters 4 erleichtert wird.
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Eine Alternative zu Fig. 4 ist in Fig. 5 dargestellt, wobei die Durchbrechungen
6 T-förmig mit einem offenen Schlitz 7 ausgebildet sind. Die Durchbrechungen 6 sind
durch ebenfalls T-förmig ausgebildete, stehengebliebene Wandungsteile voneinander
getrennt.
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Fig. 6 zeigt, wie die Wandung 2 im Bereich des innenseitig geführten
Leiters unter Bildung einer Hinterschneidung 9 ausgearbeitet ist, damit der Leiter
nicht über die Innenseite der Wand 2 hervorsteht und den Abstand zur Sprühelektrode
verkürzt.
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In Fig. 7 sind schließlich Anordnungsmöglichkeiten für die Bündelung
von Niederschlagselektroden mit quadratischem oder sechseckigem Querschnitt skizziert
(B, B', C) sowie im Teilschnitt ein besonderer Steg 8 der die Naht zwischen den
beiden aneinanderliegenden Wänden 2 überdeckend angeschweißt ist. Der Steg 8 hat
etwa die gleiche Dicke wie die Wand 2 und springt daher ausreichend weit zurück,
wodurch sonstige Maßnahmen überflüssig werden, um den Leiter ohne Verkürzung des
Abstands zur Sprühelektrode alternierend durch den Steg 8 führen zu können.