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Zelt
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Die Erfindung betrifft ein Zelt, welches in verschiedenen Größenabmessungen
im fliegenden Bau errichtet und abgebaut werden kann.
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Bekannte Zeltbauten, die sowohl im touristischen Bereich, als auch
im Gewerbebereich angewendet werden, bestehen aus Planenteilen, die durch ein Gestänge
abgestützt werden. Die vorbekannten Ausführungsformen erfordern im allgemeinen einen
hohen
Arbeitsaufwand beim Aufstellen und Abschlagen des Zeltes,
weil zunächst das Gestänge aufgerichtet und anschließend die Planenteile befestigt
werden müssen. Außerdem sind die Leinen zur Bodenverankerung anzubringen und die
Heringe im Boden zu befestigen. Bei der aus Planenteilen zusammengesetzten Bespannung
besteht außerdem die Gefahr, daß im Verbindungsbereich Fugen auftreten, die bei
ungünstigen Witterungsverhältnissen Wasser in den Innenraum eintreten lassen.
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Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, ein formstarres Zelt
zu schaffen, welches aus vorgefertigten Teilen leicht und paßgenau auf- und abgebaut
werden kann. Außerdem soll eine raumsparende Verpackung aller Einzelteile möglich
sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabenstellung ist vorgesehen, daß der gestängefreie
Zeltbau aus plattenförmigen, miteinander bzw. mit Profilträgern ausschließlich in
Steckverbindungen verbundenen plattenförmigen Sandwichelementen zusammengesetzt
ist, und daß Anschlüsse zur Bodenverankerung durch Leinen und Heringe vorgesehen
sind. Eine solche Ausführungsform läßt sich durch die ausschließliche Verwendung
von Steckverbindungen einfach aufbauen und abschlagen,
wobei ein
formstarrer Zeltbau in definierten Abmessungen entsteht, der eine optisch ansprechende
Gestaltung ergibt.
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Die Sandwich elemente können in verschiedener, beispielsweise im Wohnwagenbereich
bekannter, Ausführung hergestellt sein. Im allgemeinen erscheint eine Wandstärke
von etwa 25 mm ausreichend. Während die für Außenwände benutzten Sandwich elemente
eine äußere metallene Blechabdeckung in Verbindung mit einer Isolierschicht und
einer inneren Sperrholzauf lage aufweisen können, wird für Innenwände bzw. Trennwände
eine solche Ausbildung bevorzugt, bei der die Isolierschicht zwischen zwei Sperrholzschichten
liegt.
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Anstelle von Sperrholzschichten können gegebenenfalls auch dünne Spanplatten
verschiedener Zusammensetzung verwendet werden.
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Der Zeltbau wird in üblicher Weise durch Leinen und Heringe am Boden
verankert. Diese Verankerung kann sowohl vom Dach zum Boden, von den Seitenwänden
zum Boden, als auch von einer Unterkonstruktion zum Boden erfolgen.
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In einer bevorzugten Ausbildung kann vorgesehen sein, daß der Zeltbau
zur bodenfreien Aufstellung auf vertikalen Stützenaifeesteitt ist, und daß diese
Stützen
Anschlüsse zur Bodenverankerung aufweisen. Die Stützen können
dabei zweckmäßig mit verstellbaren Spindeln und Stehplatten versehen sein.
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Die Bodenplatten lassen sich entweder ebenfalls aus den für die Wände
bzw. das Dach vorgesehenen Sandwich elementen oder bei eingebauter Tragekonstruktion
aus Holz bzw. Kunststoff oder Metallformteilen herstellen. Die zur Verbindung der
plattenförmigen Sandwichelemente vorgesehenen Profilträger können gegebenenfalls
auch selbsttragend ausgeführt werden, so daß diese Profilträger beim Weglassen von
Wänden statische Funktionen übernehmen.
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Obwohl eine Vielzahl von Ausbildungen der Profilträger möglich erscheint,
dürfte es besonders zweckmäßig sein, die Steckverbindungen aus einem U-Profil und
einem bzw. zwei Stabprofilen zusammenzusetzen, wobei die U-Profile und die als Einsteckleisten
dienenden hohlen Stabprofile entsprechend aufeinander abgestimmt sind. Der freie
Profilinnenraum kann gegebenenfalls auch als Kabelkanal verwendet werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung sind die Profilträger Hohlstabprofile,
welche Steckarme aufweisen, und an den plattenförmigen Sandwich elementen befin-
den
sich U-Profilleisten, in welche diese Steckarme eingreifen, Die vertikalen Profilträger
weisen zweckmäßig wenigstens zwei gegeneinander um 900 versetzte Steckarme auf.
Damit ergeben sich winkelförmige, T-förmige und kreuzförmige Querschnitte dieser
hohlen Profilträger. Eine zweckmäßige Weiterbildung kann darin bestehen, daß für
das zwischen die in die U-förmigen Profilleisten eingelegten Einsteckleisten eindringende
Wasser eine Abwasserführung über die U-förmigen Profilleisten und über den freien
Innenraum der vertikalen Profilträger vorgesehen ist. Auf diese Weise kann das an
den Steckfugen eindringende Wasser zunächst in den U-förmigen Profilleisten gesammelt
und über den Hohlraum der vertikalen Pro£ilträger zum Boden hin oder in bestimmte
Anschlußelemente abgeführt werden.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform kann vorsehen, daß ein gleichfalls
steckbares winkelförmig gestaltetes Dachrandprofil vorhanden ist. Dieses Dachrandprofil
wird zweckmäßig im Gerungszuschnitt an allen vier Dachkanten des Zeltes eingesetzt.
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Zweckmäßig erscheint eine solche Ausbildung, bei der das Dachrandprofil
zusätzlich Anschlüsse für die Bodenverankerung aufweist.
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Die Breite der am Dachrandprofil vorhandenen Einsteckleiste, die sich
vorteilhaft über die ganze Länge der Steckverbindung erstreckt, ist zweckmäßig gleich
der halben Weite der die Einsteckleiste aufnehmenden U-Profilleisten gewählt.
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An hierzu bestimmten Sandwich elementen können ebenfalls zweckmäßig
insteckleisten vorgesehen sein, welche gegebenenfalls über die ganze Länge der Steckverbindung
durchgehend gestaltet sind. Die Dicke dieser Einsteckleisten entspricht auch hierbei
zweckmäßig der halben Weite der zur Aufnahme bestimmten U-förmigen Profilleisten.
Die Passungsmaße sind so gewählt, daß beim Einstecken eine formschlüssige Klemmverbindung
entsteht. Eine solche Klemmverbindung besteht auch zwischen den Steckarmen der Profilträger
und den U-förmigen Profilleisten an den Stirnseiten der plattenförmigen Sandwichelemente.
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Das Zelt kann zweckmäßig in der Weise ausgebildet sein, daß eine Grundeinheit
vorliegt, welche in der horizontalen und/oder vertikalen Richtung mehrfach kombiniert
werden kann. Dadurch lassen sich ausgedehnte ein- und mehrgeschossige Baueinheiten
herstellen, die ebenfalls vom Dach, von den
Seitenwänden oder von
den Stützträgern aus, bodenseitig verspannt werden.
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An die Grundeinheit können zweckmäßig auch angepaßte Heiz- bzw. Sanitärzellen
angesetzt werden, so daß der Benutzungskomfort des Zeltes verbessert wird. An den
Zeltbauten sind bei Bedarf auch äußere Zusatzteile wie Sonnendächer und dergleichen,
beispielsweise in entsprechenden Ausnehmungen des Dachrandprofiles, leicht anbringbar.
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Ferner lassen sich an den Zelten Fenster und Türen anbringen, deren
konstruktive Ausbildung bekannten Vorbildern aus dem Wohnwagenbereich entnommen
werden kann. Besonders zweckmäßig erscheint die Anbringung von Schiebefenstern,
welche ebenfalls über entsprechende Profilteile mit den plattenförmigen Sandwich
elementen in Randausnehmungen verbunden werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
schematisch dargestellt; es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Zelt mit
Vordach, Fig. 2 einen Querschnitt durch eine andere
Ausführungsform
eines Zeltes, Fig. 3 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform eines Zeltes,
Fig. 4 eine Anschlußstelle zwischen Deckenteilen und Seitenwänden in Querschnittsansicht,
Fig. 5 eine Anschlußstelle mit U-förmigem Profilteil und kastenförmigem Profilträger
in Querschnittsansicht, Fig. 6 eine Anschlußstelle mit U-förmigen Profilteilen und
winkelförmigem Hohlprofilträger in Querschnittsansicht, Fig. 7 einen T-förmigen
llohlprofilträger in Querschnittsansicht, Fig. 8 einen kreuzförmigen Hohlprofilträger
in Querschnittsansicht, Fig. 9 einen Querschnitt durch ein Dachrandprofil.
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In den Figuren 1,2 und 3 sind verschiedene Querscl1n-itts formen von
Zelten dargestellt, welche aus plattenförmigen Sandwichelementen 1 bis 18 formstarr
in Wut-und Federeingriff der Teile zusammengesteckt sind.
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Zur Bodenverankerung werden Zugleinen 19,20,21,22,23,24 benutzt. In
der Ausführungsform der Fig. 1 ist außerdem ein Vordach 25 angeschlossen.
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Während die Ausführungsformen der Figuren 1 und 3
zur
Bodenauflage ausgebildet sind, zeigt Fig.2 eine Ausführungsform mit vier Stützträgern
26,27.
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Die Stützträger 26,27, denen zwei weitere in der Zeichnung nicht erkennbare
Stützträger gleicher Ausbildung entsprechen, sind mit verstellbaren Spindeln 28,29
und Stehplatten 30,31 versehen.
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An den Stützträgern 26,27 bzw. an den Stehplatten 30,31 sind Bodenverankerungselemente
32,33,34 und 35 angeschlossen.
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Die weiteren Einzelheiten der benutzten Steckverbindungen ergeben
sich aus den Teildarstellungen der Fig. 4 bis 9.
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In Fig. 4 sind zwei plattenförmige Sandwichelemente 36,37 gezeigt,
die an ihren Stirnseiten durchgehende, abgeschrägte Einsteckleisten 38,39 aufweisen.
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Diese Einsteckleisten 38,39 sind zweckmäßig Leichtmetallhohlprofile
und bilden beim Einstecken in eine U-förmige Profilleiste 40 eines weiteren Sandwichelements
41 eine Klemmverbindung.
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In Fig. 5 ist ein kastenförmiger Profilträger 42 gezeigt, der in einer
Klemmverbindung in eine U-förmige Profilleiste 43 eines plattenförmigen Bauteils
44 einseitig eingesteckt werden kann. An sei-
ner freien Eingriffseite
wird ein gleichartiger plattenförmiger Bauteil angeschlossen.
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Fig. 6 erläutert eine Eckverbindung zwischen zwei plattenförmigen
Bauteilen 45,46, die ebenfalls stirnseitig mit U-förmigen Profilleisten 47,48 versehen
sind. Zur Verbindung dient ein hohler winkelförmiger Profilträger 49, welcher mit
einer Aussteifung und Anschlagsbegrenzung 50 versehen ist, Die Figuren 7 und 8 zeigen
weitere Querschnittsformen von hohlen Profilträgern 51,52, die mit T-förmigem bzw.
in kreuzförmigem Querschnitt gestaltet sind. Auch diese Bauteile werden mit U-förmigen
Profilleisten entsprechend 43,47,48 kombiniert.
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Fig. 9 zeigt die besondere Formgestaltung des Deckenrandes, an den
ein winkelförmig gestaltetes Dachrandprofil 53 mit Eingreifleiste 54 angesetzt ist.
In dem Dachrandprofil 53 ist eine Anschlußaussparung 55 vorgesehen, in die ein Winkelteil
56 eingesetzt ist, dessen einer Schenkel 57 im Abstand von der Außenwandfläche endet,
und dessen anderer Schenkel 58 mit einem Kantenteil 59 in die Anschlußaussparung
55 eingreift. Der Winkelteil 56 wird durch Spannschrauben 60 mit Zugösen 61 gehal-
tert.
An der Verbindungsstelle beider Schenkel 57,58 ist eine einseitig offene Anschlußausnehmung
62 angeformt, in die zusätzliche Bauteile z.B.
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die Befestigung eines Sonnendaches eingelegt werden können. Die Zugösen
61, die in der Profillänge mehrfach hintereinanderliegend verwendet werden, dienen
als Anschluß zur Bodenverankerung über Leinen und Heringe.
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Obwohl sämtliche Profilteile zweckmäßig als Leichtmetallhohlprofile
gestaltet sind, können für bestimmte Anwendungsfälle jedoch auch entsprechend formstarre
Kunststoffprofile angewendet werden.
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Es kann ferner zweckmäßig sein, zusätzliche elastische Dichtungsleisten
in den Steckverbindungen vorzusehen, bzw. die Oberflächen der Profilteile elastisch
zu beschichten.