DE3335351C2 - - Google Patents
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- DE3335351C2 DE3335351C2 DE19833335351 DE3335351A DE3335351C2 DE 3335351 C2 DE3335351 C2 DE 3335351C2 DE 19833335351 DE19833335351 DE 19833335351 DE 3335351 A DE3335351 A DE 3335351A DE 3335351 C2 DE3335351 C2 DE 3335351C2
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- A21—BAKING; EDIBLE DOUGHS
- A21D—TREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
- A21D8/00—Methods for preparing or baking dough
- A21D8/02—Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking
- A21D8/04—Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes
- A21D8/045—Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes with a leaven or a composition containing acidifying bacteria
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- Food Science & Technology (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
gebrauchsfertigen, getrockneten, Backkonzentrates zur direkten
Führung von Brot, Brötchen oder ähnlichen Backwaren
enthaltend Sauerteig in Trockenform. Die Erfindung betrifft
ferner die Verwendung eines so hergestellten Backkonzentrates
zur Herstellung eines Fertigmehls für die Herstellung
von Brot, Brötchen oder ähnlichen Backwaren.
Aus der DE-OS 14 42 005 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Sauerteig mittels einer reingezüchteten, vorzugsweise thermophilen
Milchsäurebakterienkultur bekannt, der, insbesondere
falls er über lange Zeit, beispielsweise 1 Jahr hindurch gezüchtet
worden ist, eine derart große Resistenz besitzen soll,
daß er getrocknet und zum späteren Gebrauch aufbewahrt werden
kann. Die Züchtung dieses Sauerteiges erfolgt unter möglichst
anaeroben Verhältnissen unter Vermeidung von Essigsäurebildung.
Ob die Lactobazillen in dem getrockneten Sauerteig
noch revitalisierbar sind, ist nicht bekannt, muß
jedoch bezweifelt werden, insbesondere wenn der Sauerteig
nicht zumindest über sehr lange Zeit gezüchtet worden ist.
Nach dem Beispiel dieser Offenlegungsschrift ist der Sauerteig
erst nach 14-16 Stunden wieder für Backzwecke verwendbar.
Die DE-PS 26 11 916 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen
von Sauerteig mittels isolierter heterofermentativer Milch-
und Essigsäure bildender Brotsäuerungsbakterien, wobei der
so hergestellte Sauerteig auch getrocknet werden kann, wonach
er bei kühler Lagerung bis zu 6 Monaten haltbar sein
soll. Es wird angenommen, daß in diesem getrockneten Sauerteig
keine revitalisierbaren Lactobazillen mehr enthalten
sind.
Ähnliches gilt für den in der DE-OS 26 45 457 offenbarten
getrockneten Sauerteig, bei dem auf jeden Fall eine längere
Stückgare erforderlich ist.
In der EP-PS 6 671 wird ein Verfahren zur Erhaltung von Reinkulturen
lebender Mikroorganismen offenbart, wobei die lebenden
Mikroorganismen in homogener Suspension zusammen mit
einem zur Konzentrierung verwendeten Filterhilfsmittel unter
sterilen Bedingungen filtriert und zu einem Granulat getrocknet
werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gebrauchsfertiges,
getrocknetes, Sauerteig enthaltendes Backkonzentrat
herzustellen, das bei seiner Verwendung alle Eigenschaften
eines natürlichen Sauerteigs aufweist, insbesondere
revitalisierbare Lactobazillen und alle Aroma-gebenden
Stoffwechselprodukte enthält, die es gestatten, eine Vielzahl
von Sauerteiggebäcken herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) aus dem konventionell angesetzten Sauerteig für die entsprechende Backware durch Temperaturscreening durch mehrfache Isolierung der Lactobazillen über eine Verdünnungsreihe auf MRS-Agar und Überimpfung in MRS-Bouillon eine heterofermentative, nämlich sowohl Milchsäure als auch Essigsäure bildende, thermostabile, osmotolerante Lactobazillenspezies selektiert, diese in MRS-Bouillon vermehrt, reinigt und lyophilisiert,
- b) die so erhaltene Lactobazillen-Reinkultur mit der für die entsprechende Backware geeigneten Mehlmischung unter Zusatz einer relativ säureunempfindlichen und acetatunempfindlichen Hefeart (Candida krusei) zur Bildung eines Sauerteiges ansetzt, den Teig bei 30-35°C während 20-30 Stunden der Gärung unterwirft und
- c) dem Teig dann ein Schutzkolloid unmittelbar vor der Trocknung zusetzt und dann den Teig auf einem Vakuumwalzen-, Fließ- oder Wirbelbett-Trockner vorsichtig auf einen Restwassergehalt von 6-12, vorzugsweise 7-9% so trocknet, daß die Lactobazillen revitalisierbar bleiben.
Unter heterofermentativen Lactobazillen werden solche verstanden,
die sowohl Milchsäure als auch Essigsäure bilden.
Vorzugsweise sollen die Lactobazillen Milch- und Essigsäure
im Verhältnis von etwa 7 : 3 erzeugen. Durch die Selektionierung
der Lactobazillen ausgehend von den Lactobazillen, die in
einem konventionell angesetzten Sauerteig für die entsprechende
Backware enthalten sind, kann eine Reinkultur von geeigneten
Lactobazillen erhalten werden, die in dem gewünschten
Maße heterofermentativ und auch genügend thermostabil und
osmotolerant sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt den Vorteil, daß es
erlaubt einen getrockneten Sauerteig herzustellen, der dank
der Züchtung auf dem für die Backware spezifischen Substrat
alle Metaboliten enthält, die die besonderen Geschmackseigenschaften
dieser Backware bewirken.
Im Gegensatz zu dem Verfahren der DE-OS 14 42 005 kann das
erfindungsgemäße Verfahren von der Kultur bis zum Trocknungsprodukt
in 72 Stunden bzw. vom Teig zum Trockenprodukt in
30 Stunden abgeschlossen werden und liefert ein Trockenprodukt,
welches eine große Menge, beispielsweise 10⁶ bis 10⁸ revitalisierbarer
Lactobazillen per g enthält.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren findet zunächst eine
Selektionierung der Lactobazillen statt. Zweckmäßigerweise
kann hierbei die Isolierung der Lactobazillen über eine
Verdünnungsreihe auf MRS-Agar und über Impfung in MRS-Bouillon
vorgenommen werden. Die gewünschte Lactobazillenart wird aus
dem entsprechenden Sauerteig isoliert. Für ein Produkt, das
zur Herstellung bestimmter Backwaren dient, empfiehlt es
sich die Isolierung der Lactobazillen aus dem für die entsprechende
Backwaren angesetzten Sauerteig vorzunehmen.
Über eine Verdünnungsreihe werden auf MRS-Agar die Lactobazillen
aus dem Sauerteig isoliert. Einzelne Kolonien werden in
MRS-Bouillon überimpft. Mit diesen Kulturen werden bestimmte
Tests gemacht, um sicherzugehen, daß es sich um Lactobazillenspezies
handelt: a) mikroskopische Untersuchung,
b) Gramfärbung, c) Katalasetest, d) Nitratreduktion.
Lassen sich die Kulturen aufgrund dieser Untersuchungen der
Gattung Lactobazillus zuordnen, so wird folgendermaßen eine
Differenzierung durchgeführt:
- a) Ausstrich auf MRS-Agar, Überimpfen einzelner Kolonien in MRS-Bouillon, erneuter Ausstrich etc. (ca. 3 Ausstriche). Dadurch ist gewährleistet, eine ideale Reinkultur zu erhalten.
- b) Beimpfen verschiedener Kohlenhydratlösungen. Die Lösungen
sind MRS-Bouillon ohne Fleischextrakt und ohne Glucose,
jedoch mit Zusatz von 0,004% Chlorphenolrot sowie dem
jeweiligen Kohlenhydrat.
Lösungen mit 1%igem Zusatz von: Lactose, Saccharose, Galactose, Melicitose, Sorbit, Trehalose, Raffinose, Mannit, Salicin, Dextrin, Stärke, Ribose, Rhamnose, Melibiose, Cellobiose, Mannose, Xylose, Maltose, Arabinose.
Lösungen mit 2%igem Zusatz von: Dextrose: Bebrütet wird bei 30°C sowie je eine Glucoselösung auch bei 15°C und 45°C.
Zusätzlich wird die Konfiguration und Menge der gebildeten
Milchsäure und Acetoinbildung untersucht sowie ein Argeninhydrolasetest
durchgeführt.
Je nachdem wie die hier beschriebenen Tests ausfallen, läßt
sich anhand "Bergey's Manual of Determinative Bacteriology"
die Lactobazillenart feststellen. Die derart gewonnenen und
ermittelten Reinkulturen werden als Stichkultur in MRS-Agar
angelegt, bebrütet und im Kühlschrank aufbewahrt.
Es werden nur solche Kulturen verwendet, bei denen
thermolabile Keime eliminiert worden sind. Dies geschieht
mit Hilfe eines Temperaturscreenings: eine Roggenmehlsuspension
(1 Teil Roggenmehl + 1 Teil Wasser) wird in einem
Wasserbad auf 80°C erhitzt. Man fügt unter sterilen Bedingungen
einen Tropfen einer Lactobazillenkultur zu, die
etwa 10⁹ Keime pro ml enthält. Anschließend wird schnell
vermischt. Alle 30 Sek. entnimmt man eine Probe und ermittelt
die Lactobazillenzahl. Von den am längsten überlebenden
Keimen wird erneut eine MRS-Bouillonkultur angefertigt
und von dieser ein Tropfen in eine auf 80°C erhitzte
Roggenmehlsuspension eingebracht. Nach mehreren Durchgängen
stellt man fest, daß die Überlebensrate der Lactobazillen
zunimmt, bis sie schließlich nicht mehr zu steigern
ist. Die auf diese Weise selektierten Keime werden in
MRS-Bouillon vermehrt, nach anschließender Reinigung lyophilisiert.
Dieses Lyophilisat wird zur Heranführung eines
Teiges verwendet.
Die bei dem Screening verwendeten MRS-Bouillons sind dem
Fachmann bekannt. Eine Rezeptur wird beispielsweise in dem
"Oxoid"-Handbuch 1972, Seite 192 beschrieben.
Um aus dem Lyophilisat einen Teig bereiten zu können, müssen
die Mikroorganismen entsprechend vermehrt werden. Pro 100 kg
Teig beimpft man z. B. von dem Lyophilisat 10 ml MRS-Bouillon
(24 Std. bei 30°C bebrüten). Hiervon geht man auf 1 Liter
modifizierte MRS-Bouillon, bei der Pepton durch ein
spezielles Proteinhydrolysat ausgetauscht wurde. Diese wird
24 Std. bei 30°C bebrütet und zur Teigbereitung herangezogen.
Es handelt sich beispielsweise um einen Roggenteig,
dem zum Erreichen eines optimalen Wachstums sowie zur
optimalen Resistenzbildung der enthaltenen Lactobazillen
Dextrose, Hefeautolysat, Proteinhydrolysat und Calciumcarbonat
zugesetzt werden.
Um eine artfremde Aromenbildung zu vermeiden, wird eine
relativ säureunempfindliche und acetatunempfindliche Hefeart
(Candida krusei) zugegeben. Die Hefe liegt ebenfalls
als Lyophilisat vor und wird über Heranzüchtung in 10 ml +
1 Liter Malzextraktbouillon dem Teig beigefügt.
Der Teig wird bei 30-35°C während 20-30, vorzugsweise
22-26 Stunden, z. B. 24 Stunden, vergoren. Anschließend wird
er verdoppelt. Dieser Teig kann erneut bei 30-35°C während
der gleichen Zeit der Gärung unterworfen werden. Anschließend
kann eine Hälfte des Teiges zur Trocknung abgezweigt, die
andere Hälfte wieder verdoppelt werden.
Unmittelbar vor der Trocknung wird dem Teig ein geeignetes
Schutzkolloid wie z. B. Magermilchpulver, Casein, Sojaisolate
oder Gelatine, zugemischt, um die Resistenz der Lactobazillen
während des Trocknungsvorganges zu erhöhen. Magermilchpulver
stellt das bevorzugte Schutzkolloid dar. Die Menge des zugegebenen
Schutzkolloids liegt bei 3-20, vorzugsweise
5-15 Gew.-%, bezogen auf die Teigmenge.
Der Teig wird dann auf einem geeigneten Trocknungsaggregat
wie z. B. einem Fließbett- oder Wirbelbett-Trockner, bevorzugt einem Vakuumwalzen-
Trockner bei einer Walzentemperatur von max. 80°C,
vorzugsweise 75°C, getrocknet. Die Verweilzeit soll
max. 50 Sek., bei einer Produkttemperatur von max. 50°C,
bei einem Vakuum unter 30 mbar betragen. Die Leistung in
kg pro Std. des Trockenproduktes ist stets so zu wählen,
daß die Endproduktfeuchte zwischen 6 und 12%, vorzugsweise
7-9% Wassergehalt liegt.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
revitalisierbare Backkonzentrat kann nun mit anderen backwirksamen
Zusätzen wie Lecithin, Monoglyceriden, Malzmehlen,
pflanzlichen Gumen wie Guar, Johannisbrotkernmehl,
Mineralsalzen etc. zu einer Backvormischung zur Herstellung
von Brot, Brötchen oder ähnliche Backwaren komplettiert werden.
Diese Backvormischung kann dann in einer Menge von 5-25,
vorzugsweise 7-18 Gew.-% unter Zugabe der entsprechenden
Mengen an Weizen- und/oder Roggenmehlen, Hefe, Salz und
Wasser in üblicher Weise zu einem Teig verarbeitet werden.
Das erfindungsgemäß hergestellte Backkonzentrat kann auch
nur mit Mehlen abgemischt werden zur Herstellung eines Fertigmehls,
dem noch übliche Zusätze beigemischt werden können.
Das Backkonzentrat wird dabei abhängig von der Mehlleistung
in einer Menge von 5-15 Gew.-% eingesetzt.
Für die Selektionierung der Lactobazillen werden folgende
Nährmedien verwendet:
Rezeptur 1: Spezialbouillon:
Proteinhydrolysat10,0 g Hefeextrakt 5,0 g Dextrose20,0 g Tween 80 1,0 g (Polyoxyethylenderivat von
Sorbitan-Oleat)
Natriumacetat 5,0 g Diamoniumhydrogencitrat 2,0 g Magnesiumsulfat 0,1 g Mangansulfat 0,05 g Kaliumhydrogensulfat 2,0 g Mit destilliertem Wasser auf 1000 ml auffüllen.
pH: 6,5±0,1
Proteinhydrolysat10,0 g Hefeextrakt 5,0 g Dextrose20,0 g Tween 80 1,0 g (Polyoxyethylenderivat von
Sorbitan-Oleat)
Natriumacetat 5,0 g Diamoniumhydrogencitrat 2,0 g Magnesiumsulfat 0,1 g Mangansulfat 0,05 g Kaliumhydrogensulfat 2,0 g Mit destilliertem Wasser auf 1000 ml auffüllen.
pH: 6,5±0,1
Rezeptur 2: Malzextraktbouillon:
Malzextraktpulver34,0 g Mit Wasser auf 1000 ml auffüllen.
pH: 4,8±0,2
Malzextraktpulver34,0 g Mit Wasser auf 1000 ml auffüllen.
pH: 4,8±0,2
Aus der Lactobazillen-Reinkultur wird ein Sauerteig nach
folgenden Rezepturen hergestellt:
Roggenmehl58,5%
Dextrose 1%
Hefeautolysat 0,5%
Proteinhydrolysat 1%
Calciumcarbonat 3%
Hefekultur 1%
Lactobazillenkultur 1%
Wasser34%
Kneten ca. 5 Min. im Z-Kneter
Der Teig wird verdoppelt nach folgender Rezeptur:
Ausgereifter Teig50,0%
Roggenmehl29,25%
Dextrose 0,5%
Hefeautolysat 0,25%
Proteinhydrolysat 0,5%
Calciumcarbonat 1,5%
Wasser18%
Knetzeit ca. 5 Min. im Z-Kneter
Vor der Trocknung wird der Teig nach folgender Rezeptur
konditioniert:
Teig84%
Magermilchpulver 8%
Wasser 8%
Knetzeit ca. 5 Min. im Z-Kneter
Dieser Teig wird dann auf einem Vakuumwalzen-Trockner bei
einer Walzentemperatur von 75°C während einer Verweilzeit
von max. 50 Sek., bei einer Produkttemperatur von
max. 50°C und einem Vakuum unter 30 mbar getrocknet auf eine
Endproduktfeuchte von 7-8 Gew.-%.
Die Produkteigenschaften der so erhaltenen Backvormischung
sind wie folgt:
Physikalisch chemische Daten
Säuregrad30-40 pH, 20%ige Lösung4,5-5,0 DL-Milchsäure4-6% Essigsäure0,4-0,6% Wassergehalt7-8% Eiweiß14,1% Fett1,6% Asche4,7% Rohfaser1,9% Glucose0,5% Maltose0,5% Saccharose<0,1%
Säuregrad30-40 pH, 20%ige Lösung4,5-5,0 DL-Milchsäure4-6% Essigsäure0,4-0,6% Wassergehalt7-8% Eiweiß14,1% Fett1,6% Asche4,7% Rohfaser1,9% Glucose0,5% Maltose0,5% Saccharose<0,1%
Bakteriologische Daten
Lactobazillen10⁶-10⁹ pro g Nichtsäurebildner<1000 pro g Hefen<1000 pro g Schimmel<10 pro g Coliforme in 0,1 gnegativ E. coli in 1 gnegativ Pathogene Keimenicht nachweisbar
Lactobazillen10⁶-10⁹ pro g Nichtsäurebildner<1000 pro g Hefen<1000 pro g Schimmel<10 pro g Coliforme in 0,1 gnegativ E. coli in 1 gnegativ Pathogene Keimenicht nachweisbar
Ein solches Backkonzentrat läßt sich ausgezeichnet revitalisieren
und besitzt auch aufgemischt als Backvormischung
bzw. als Fertigmehl eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit.
Innerhalb der untersuchten Lagerzeit von etwa
28 Wochen fand nur eine geringe Abnahme der revitalisierbaren
Lactobazillenmenge statt.
Es wird ein Sauerteig nach der in Beispiel 1 angegebenen
Rezeptur angesetzt. Aus diesem Sauerteig wird durch Temperaturscreening
eine heterofermentative, thermostabile,
osmotolerante Lactobazillenspezies selektiert durch eine
Verdünnungsreihe auf MRS-Agar und Überimpfung in eine MRS-
Bouillon folgender Zusammensetzung (gemäß "Oxid"-Handbuch
1972, 192):
Proteinhydrolysat18,0 g
Hefeextrakt 4,0 g
Dextrose20,0 g
Dicalciumphosphat 2,0 g
Natriumacetat × 3 H₂O 5,0 g
Ammoniumcitrat 2,0g
Magnesiumsulfat × 7 H₂O 0,2 g
Mangansulfat × 4 H₂O 0,05 g
Tween 80 1,0 g
52 g dieses Pulvergemisches werden mit destilliertem Wasser
bei etwa 60°C unter Schütteln vollständig gelöst und im
Autoklaven 15 Minuten bei 121°C sterilisiert (pH 6,2).
Die so erhaltene, in der gleichen MRS-Bouillon vermehrte
Lactobazillen-Reinkultur wird mit Roggenmehl nach der eingangs
genannten Rezeptur zu einem Sauerteig angesetzt, der
bei etwa 32°C während 24 Stunden vergoren, dann mit etwa 8
% Magermilchpulver versetzt und unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 auf einem Vukuumwalzen-Trockner
getrocknet wird.
Das erhaltene Backkonzentrat ließ sich sehr gut revitalisieren
und unmittelbar zu Gebäcken mit hervorragenden organoleptischen
Eigenschaften verarbeiten.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines gebrauchsfertigen, getrockneten
Backkonzentrates zur direkten Führung von Brot,
Brötchen oder ähnlichen Backwaren enthaltend Sauerteig in
Trockenform, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) aus dem konventionell angesetzten Sauerteig für die entsprechende Backware durch Temperaturscreening durch mehrfache Isolierung der Lactobazillen über eine Verdünnungsreihe auf MRS-Agar und Überimpfung in MRS-Bouillon eine heterofermentative, nämlich sowohl Milchsäure als auch Essigsäure bildende, thermostabile, osmotolerante Lactobazillenspezies selektiert, diese in MRS-Bouillon vermehrt, reinigt und lyophilisiert,
- b) die so erhaltene Lactobazillen-Reinkultur mit der für die entsprechende Backware geeigneten Mehlmischung unter Zusatz einer relativ säureunempfindlichen und acetatunempfindlichen Hefeart (Candida krusei) zur Bildung eines Sauerteiges ansetzt, den Teig bei 30-35°C während 20-30 Stunden der Gärung unterwirft und
- c) dem Teig dann ein Schutzkolloid unmittelbar vor der Trocknung zusetzt und dann den Teig auf einem Vakuumwalzen-, Fließ- oder Wirbelbett-Trockner vorsichtig auf einen Restwassergehalt von 6-12, vorzugsweise 7-9% so trocknet, daß die Lactobazillen revitalisierbar bleiben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Schutzkolloid Magermilchpulver zugesetzt wird.
3. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schutzkolloid in einer Menge von
3-20, vorzugsweise 5-15%, bezogen auf die Teigmenge, zugesetzt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei
man die Trocknung auf einem Vakuumwalzen-Trockner durchführt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung bei
einer Walzentemperatur von maximal 80°C, vorzugsweise
75°C, durchgeführt wird.
5. Verwendung eines Backkonzentrates hergestellt nach einem
der Ansprüche 1-4 in einer Menge von 5-15 Gew.-% bezogen
auf die Gesamtmischung zur Herstellung eines Fertigmehls.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833335351 DE3335351A1 (de) | 1983-09-29 | 1983-09-29 | Verfahren zur herstellung eines gebrauchsfertigen, getrockneten backkonzentrates und dessen verwendung |
JP20302284A JPS60145038A (ja) | 1983-09-29 | 1984-09-29 | 乾燥されたインスタントの製パン用濃縮物の製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833335351 DE3335351A1 (de) | 1983-09-29 | 1983-09-29 | Verfahren zur herstellung eines gebrauchsfertigen, getrockneten backkonzentrates und dessen verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3335351A1 DE3335351A1 (de) | 1985-04-11 |
DE3335351C2 true DE3335351C2 (de) | 1988-10-27 |
Family
ID=6210445
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833335351 Granted DE3335351A1 (de) | 1983-09-29 | 1983-09-29 | Verfahren zur herstellung eines gebrauchsfertigen, getrockneten backkonzentrates und dessen verwendung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS60145038A (de) |
DE (1) | DE3335351A1 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19530890B4 (de) * | 1995-08-14 | 2008-12-18 | Dr. Otto Suwelack Nachf. Gmbh & Co. | Herstellung von getrockneten, natürlichen Sauerteigkonzentraten mit hohem Säuregrad |
PL1996696T3 (pl) | 2006-03-17 | 2017-08-31 | Probi Aktiebolag | Termostabilne szczepy Lactobacillus |
US10058577B2 (en) * | 2014-10-01 | 2018-08-28 | Triphase Pharmaceuticals Pvt. Ltd. | Thermo-stable strains, products and methods thereof |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2611916C2 (de) * | 1976-03-20 | 1980-12-04 | Wilhelm 3004 Isernhagen Menge | Verfahren zum Herstellen von Sauerteigen |
DE2645457A1 (de) * | 1976-10-08 | 1978-04-13 | Wilhelm Menge | Verfahren zur herstellung einer brot- oder backware unter verwendung eines natuerlich gesaeuerten vorteiges |
-
1983
- 1983-09-29 DE DE19833335351 patent/DE3335351A1/de active Granted
-
1984
- 1984-09-29 JP JP20302284A patent/JPS60145038A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3335351A1 (de) | 1985-04-11 |
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Legal Events
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: LEDERER, KELLER & RIEDERER, 80538 MUENCHEN |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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