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Technischer Anwendungsbereich
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Zusammensetzung und Herstellungsweise
von fermentierten Lebensmitteln und Getränken, im Speziellen auf die
Zusammensetzung und Anwendungsweise von auxotrophen Bakterien zur
Herstellung von Brot.
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Hintergrund der Erfindung
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Zahlreiche
fermentierte Lebensmittel und Getränke, einschliesslich fermentierte
Milch- und Getreideprodukte, Wein, Bier etc. bilden einen Hauptbestandteil
der menschlichen Ernährung
weltweit.
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Von
hohem Interesse in der kommerziellen Produktion von fermentierten
Lebensmitteln und Getränken
ist die Kontrolle des Grades der Fermentierung. Generell wird die
Fermentierung durch eine festgesetzte Zeitspanne für den Fermenierungsprozess
gesteuert und durch Erhitzen oder Abkühlen der jeweiligen Lebensmittel
oder Getränke
beended. Es wäre
von Vorteil alternative Methoden zur Kontrolle der Fermentierung
zur Verfügung
zu haben. In der herkömmlichen
kommerziellen Produktion von fermeniertem Brot kann beispielsweise
eine grosse Teigmenge auf einmal hergestellt werden von welcher
wiederum Brotleibe in mehreren Einheiten gebacken werden könnten. In
der Zeitspanne zwischen der Teigherstellung und des Backens hält der Fermentierungsprozess
an. Aus diesem Grund können
die Brotleibe einen unterschiedlichen Säuregehalt und andere Merkmale
aufweisen, die auf den fortlaufenden Fermentierungsprozess zurückzuführen sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Wir
haben entdeckt, dass die Fermentierung von Lebensmitteln oder Getränken durch
die Verwendung eines für
einen speziellen Nährstoff
auxotrophischen Mikroorganismus kontrolliert werden kann. Eine festgelegte
Menge des Nährstoffes
wird dem Lebensmittelprodukt oder dem Getränk zugefügt. Nach Erreichen eines gewünschten
Säuregehaltes
oder anderen gewünschten
Merkmalen kommt der Fermentierungsprozess weitgehenst zum Stillstand
nachdem der für
den Mikroorganismus benötigte
Nährstoff
verbraucht worden ist. Dies ist unabhängig von Temperatur und anderen
verfügbaren
Nährstoffen,
etc., welche normalerweise den Fermentierungsprozess fortsetzen
würden.
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Der
Säuregehalt
in einem Sauerteigbrot, das mit einem Methionin-auxotrophen Stamm
von Lactobacillus fermentum hergestellt wurde, konnte durch unterschiedliche
Gaben von Molke (eine Quelle von Methionin) zum Brotteig kontrolliert
werden.
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Fermentierung
durch Lactobacillus fermentum ging zügig voran bis frei verfügbares Methionin
im Teig erschöpft
war. Dies beschränkte
den Säuregehalt
im Brot auf einem festgelegten Level. Darüber hinaus hatte das resultierende
fermentierte Brot einen hohen Nährwert,
da der verwendete L. fermentum Stamm Lysin produziert und ausscheidet.
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In Übereinstimmung
mit einer der Umsetzungen der Erfindung werden daher Methoden zur
Kontrolle des Fermentierungsprozesses von Lebensmittelprodukten
oder Getränken
zur Verfügung
gestellt. Diese beinhalten z. B. die Herstellung eines Brotteiges,
der einen für
einen speziellen Nährstoff
auxotrophen Mikroorganismus und eine bestimmte Gabe dieses Nährstoffes
beinhaltet. Das Lebensmittelprodukt wird unter Konditionen, die
für die
Fermentierung durch den Mikroorganismus geeignet sind und für die zur
Erschöpfung
des speziellen Nährstoffes
benötigte
Zeitspanne inkubiert. Dies führt
zur Produktion eines fermentierten Lebensmittelproduktes. In einer
Umsetzung der Erfindung werden auxotrophische Lactobacillus Stämme verwendet.
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Gemäss einer
anderen Umsetzung der Erfindung werden Methoden für die Herstellung
von fermentiertem Brotteig zur Verfügung gestellt. Diese Methoden
sind insbesondere nützlich
für die
Herstellung von Vollweizen- und Roggen/Weizen-Brot nach europäischem Vorbild.
Der Brotteig beinhaltet ein Getreidemehl (z. B. Weizen- oder Roggenmehl),
Wasser, einen für
einen speziellen Nährstoff
auxotrophen Mikroorganismus und eine bestimmte Menge dieses Nährstoffes.
Der Brotteig wird fermentiert indem der Teig unter geeigneten Konditionen
und für
die zur Erschöpfung
des speziellen Nährstoffes
benötigte
Zeitspanne inkubiert wird. Mikroorganismen, die für diese
Methoden nützlich
sind umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, einen oder mehrere Lactobacillus
sp., z. B. Stämme
von Lactobacillus fermentum. Lysin-produzierende und ausscheidende Mikroorganismen
wie z. B. Lactobacillus fermentum Stämme M11, M14 und NB-1 sind
zu bevorzugen, da das ausgeschiedene Lysin den Nährwert des Brotteiges verbessert.
Diese Methoden sind z. B. für
die Herstellung von Vollkorn- und Roggen/Weizen-Brot nach europäischem Vorbild
verwendet worden. In einer bevorzugten Art der Umsetzung ist der
Nährstoff
eine Aminosäure
die z. B. in Form von Molke zugegeben werden kann.
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In Übereinstimmung
mit der Bekanntgabe wird ein Sauerteigbrot, wie z. B. ein Vollweizen-
oder Roggen/Weizen-Brot nach europäischem Vorbild, unter der Verwendung
eines fermentierten Vorteiges, der einen auxotrophischen Lactobacillus
Stamm beinhaltet, hergestellt. Laut einer Umsetzung wird der fermentierte
Vorteig aus folgende Zutaten hergestellt: nach Gewicht zirka 60
Teile Roggenmehl, zirka 40 Teile Weizenmehl, zirka 57 Teile Wasser,
zirka 2 Teile Molkepulver und dem Lactobacillus Stamm.
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Laut
einer anderen Umsetzung der Bekanntgabe wird ein fermentiertes Weizenbrot
nach europäischem
Vorbild von einem Brotteig hergestellt der folgende Zutaten (nach
Gewicht) beinhaltet: zirka 100 Teile Weizenmehl, zirka 66 Teile
Wasser, zirka 2.4 Teile Natriumchlorid, Hefe entsprechend 0.8 Teilen
gepresster Hefe und zirka 30–40
Teilen des fermentierten Vorteiges, der aus Weizenmehl, Wasser und
dem Lactobacillus Stamm besteht. Für einen optimalen Säuregehalt
und Geschmack wird der Brotteig bei einer Temperatur von 26–30°C fermentiert.
Vorzugsweise wird die Menge der Molke so gewählt dass der für den auxotrophen
Lactobacillus benötigte
Nährstoff
in der Molke weitgehenst erschöpft
ist wenn der pH-Wert des Brotteiges im Bereich von pH 4.2–4.0 liegt.
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Die
hier vorgestellte Bekanntgabe stellt ferner Mikroorganismen bereit,
die im Speziellen sehr gut für die
Produktion von Brot in den oben genannten Methoden geeignet sind.
In der Umsetzung stellt die Bekanntgabe Kulturen der Lactobacillus
fermentum Stämme
M11, M14 und NB-1 breit, welche in der „American Type Culture Collection" unter den Registriernummern
39910, 39911 und 202041 hinterlegt wurden. In einer anderen Umsetzung
stellt die Bekanntgabe eine Mikroorganismus-Kultur für den fermentierten
Vorteig zur Verfügung,
welche aus mindestens einem Mikroorganismus besteht, der aus der
Gruppe M11, M14 und NB-1 ausgewählt
wurde. Ein anderer Aspekt der Bekanntgabe ist, dass Brot mit einer
solchen fermentierten Vorteigkultur hergestellt wird. Die oben genannten
und weitere Aspekte der Erfindung werden in der folgenden detaillierten
Beschreibung verdeutlicht.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Umsetzung
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Die
folgende Beschreibung der Erfindung konzentriert sich auf die Herstellung
von Vollweizen- und Roggen/Weizen-Brot nach europäischem Vorbild
mit Hilfe von Methionin-auxotrophen Stämmen von Lactobacillus fermentum.
Jedoch ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Die Länge des Fermentierungsprozesses von
anderen Lebensmittelprodukten und Getränken kann z. B. durch den Gebrauch
auxotropher Stämme
von Mikroorganismen, die normalerweise verwendet werden um solche
Lebensmittel oder Getränke
zu produzieren, kontrolliert werden. Solche Lebensmittelprodukte
und Getränke
können
beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf, fermentierte Getreideprodukte
(z. B. Sauerteigbrote, Tierfutter), fermentierte Milchprodukte (z.
B. Joghurt, Buttermilch, Kefir), Bier, Wein etc. Auxotrophe Mikroorganismen
für die
Anwendung dieser Erfindung können
jegliche Mikroorganismen beinhalten die für die Fermentierung von solchen
Lebensmittelprodukten oder Getränken
eingesetzt werden. Diese beinhalten, sind aber nicht darauf beschränkt, Bakterien
wie Lactobacillus, Acidophilus, Propionibacterium, Pediococcus und
Pichia, Hefe wie z. B. Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces exigus,
etc.
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Die
Verfahren dieser präsentierten
Erfindung sind geeignet für
die Kontrolle der Fermentierung und produzieren deshalb Endprodukte
die einen gewünschten
Level der Fermentierungsmerkmale aufweisen, wie z. B. Säuregehalt,
Kohlenstoffdioxid-Gas (dadurch wird das Ausmass in dem der Brotteig „geht" oder der Kohlensäuregehalt
eines Getränkes
beeinflusst), Alkohlgehalt, geschmackliche Merkmale, etc. Speziell
bei solchen Verfahren ist es möglich
solche Endprodukte zu produzieren, die grössere Einheitlichkeit in einem
oder mehrere solcher Merkmale aufweisen. Die Verwendung von begrenzenden
Mengen eines Nährstoffes,
der essentiell für
einen auxotrophen Mikroorganismus ist, wie z. B. hier beschrieben,
ist generell für
alle bekannten Prozesse, die mikrobielle Fermentation beinhalten,
anzuwenden.
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Sauerteig-Vorteig („Sponge") für
die Herstellung von Vollweizenbrot nach europäischem Vorbild
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Das
folgende Beispiel ist ein einfaches Rezept für die Herstellung eines Sauerteig-Vorteiges
(„Sponge") der als Vorteig
für ein
Vollweizenbrot nach europäischem
Vorbild verwendet werden kann (nach Gewicht): 100 Teile Weichweizenmehl
aus 72% Extraktion (22°C);
57 Teile Wasser (22°C);
2 Teile Molkepulver angereichert mit Spurenelementen (z. B. beziehbar
von Italiana Ingredienti, Parma, Italien); 1 Teil Gerstenmalzextrakt-Pulver;
0.03 Teile einer gefrier-getrockneten Kultur Lactobacillus fermentum
Lex+ Stamm M11, M14 oder NB-1 mit nicht
weniger als 5 × 109 lebenden Bakterienzellen pro Gramm.
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Nach
dem Vermischen und Inkubieren der Zutaten für 14–18 Stunden bei 70% relativer
Luftfeuchtigkeit (RH) und 28°C,
fällt der
pH-Wert des Vorteiges von pH 5.8 auf pH 4.05–4.09, mit einem Säuregehalt
zwischen 9.7–9.9.
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Eine
gefrier-getrocknete Bakterienkultur mit 5 × 109 lebenden
Bakterienzellen pro Gramm ergibt etwa 106 Bakterienzellen/Gramm
Vorteig und sichert bestmögliche
Fermentierung während
der Entwicklung des Vorteigs bezüglich
des säuerlichen
Geschmacks (Milchsäure
und Essigsäure),
der für
den Konsumenten akzeptabel ist. Falls die gefrier-getrockneten Bakterienzellen
eine geringere Anzahl an lebenden Zellen als 5 × 109 Zellen/Gramm
aufweisen, kann die Menge des Inokulum angeglichen werden um zirka
106 Bakterienzellen/Gramm Vorteig zu erzielen.
Experimente mit unterschiedlichen Dosierungen zeigten dass Vorteige,
die mit einer höheren
Anzahl von Bakterienzellen hergestellt wurden, keine erhöhte Säureproduktion
während
der „Geh"-Periode bei 28–30°C aufwiesen. Jedoch haben höhere oder
niedrigere Mengen von Bakterien nicht wesentlich den Geschmack oder
die Leistung des Vorteiges verändert.
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Um
die Leistung von Lactobacillus zu verbessern ist Molkepulver angereichert
mit Spurenelementen zu bevorzugen. So angereicherte Molke bietet
nicht nur L-Methionin,
für welches
M11, M14 und NB-1 auxotrophisch sind, sondern auch Magnesium, Mangan
und Eisen, was z. B. die enzymatische Aktivität stimuliert und den mikrobiellen
Metabolismus anregt, um Milchsäure,
Essigsäure
und Kohlenstoffdioxid Gas zu produzieren, was wiederum der Entwicklung
des Vorteiges zu Gute kommt.
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Lactobacillus
fermentum Stamm NB-1 ist eine Selektion von L. fermentum Stamm M11,
welcher für maximale
Lysin-Produktion ausgesucht wurde. NB-1 ist ein Methionin-auxotroph
der 50 mg/L L-Methionin benötigt
um etwa 1013 Zellen/L in flüssigem Medium
zu produzieren.
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Während des
Fermentationsprozesses kann ein Bäcker durch die Anpassung der
von Aussen hinzugefügten
Methionin-Menge die Fermentation auf einen gewünschten Säuregehalt einstellen und somit
ein einheitliches Backprodukt herstellen. Molke (z. B. Molke hinzugegeben
zu Mehl in einem Gewichts-Verhältnis
von 1.1–1.5%
und einem erstrebenswertem Gewichts-Verhältnis von 1.3% für Vollweizenbrot
nach europäischem Vorbild)
stellt eine gute Quelle für
leicht verfügbare
Aminosäuren,
wie z. B. L-Methionin, dar. Jedoch können andere konventionelle
Quellen von Methionin genutzt werden, wie z. B. Quellen von abgebauten
oder abbaufähigen
Proteinen. Das genaue Verhältnis
von hinzugefügtem
Methionin (z. B. Molke) zu Mehl hängt von der Quelle des Methionins
(inklusive des Gewichtsprozentes des verfügbaren Methionins in der Methionin-Quelle), von
der Methionin-Verfügbarkeit
aus anderen Zutaten und von den gewünschten Merkmalen des Backproduktes
wie z. B. der Säuregehalt
des Produktes, ab und kann erfahrungsgemäss angepasst werden. Wenn z.
B. ein höherer
Säuregehalt
gewünscht
ist, kann mehr Methionin zum Brotteig hinzugegeben werden, um so
den Fermentationsprozess zu verlängern.
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Wenn
Methionin in der Molke weitgehenst verbraucht ist und damit die
Konzentration des verfügbaren Methionin
im Brotteig auf ein Minimum sinkt (z. B. von Weizenproteinen), ist
das Wachstum von Lactobacillus „weitgehenst beendet". Aus diesem Grund
wird der Säuregehalt
des Brotteiges in einem relative eingeschränkten Rahmen gehalten.
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Wie
hierin verwendet beschreibt der Ausdruck „weitgehenst beendet" die Reduktion der
Wachstumsrate eines auxotrophischen Mikroorganismus um mindestens 50%,
bevorzugt um mindestens 75% und im Idealfall um 90%. Dementsprechend
weist der Ausdruck „weitgehenst
verbraucht" bei
einem speziellen Nährstoff, essentiell
für einen
auxotrophen Mikroorganismus, auf eine Reduktion der extrazellulären Nährstoffkonzentration
hin, die die Wachstumsrate des Mikroorganismus „weitgehenst beendet". Dies bezieht sich
auf die Nährstoffform
(z. B. freie Aminosäuren
anstatt Proteine) welche für
den Mikroorganismus frei verfügbar
ist. Bevorzugterweise ist die frei verfügbare oder freie Konzentration
des Nährstoffes
um mindestens 80% reduziert, bevorzugt um mindestens 90% und im
Idealfall um 95% von der Ausgangskonzentration des Nährstoffes
zu Beginn der Fermentation.
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In
Fermentationen bei den die Verfügbarkeit
des limitierenden Nährstoffes
genauestens kontrolliert werden kann, kann das Wachstum des auxotrophischen
Mikroorganismus komplett beendet werden indem der limitierende Nährstoff
völlig
verbraucht wird.
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Auch
wenn Brotteig mit Molke angereichert wird, und selbst wenn Methionin,
das von der Molke stammt, weitgehenst verbraucht wird, ist immer
noch Methionin aufgrund des Proteinabbaus vorhanden. Trotzdem führt der
weitgehende Verbrauch von Methionin in der Molke zu einem signifikanten
Abfall der effektiven Konzentration des freien Methionins im Brotteig,
und somit auch der Wachstumsrate von Lactobacillus. Dies führt gleichzeitig
dazu dass der Anstieg des Säuregehaltes
im Teig weitgehenst verlangsamt wird. Die Verwendung des Sauerteig-Vorteiges
resultiert in einer grösseren
Vereinheitlichung da die Möglichkeit
besteht, den Säuregehalt
bei einem bestimmten Level effektiv zu kontrollieren. Ferner resultiert
die Verwendung des dominanten, nicht schädlichen, aktiv fermentierenden
Lactobacillus (im Gegensatz zum Wildtype), in einem hochwertigen
Brotprodukt, besonders wenn dieses in einer automatisierten, kommerziellen
Anlage hergestellt wird.
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Ein
Fachmann der Backkunst wird erkennen, dass sich Brotrezepte stark
voneinander unterscheiden und dass viele Bäcker ihre Rezepte als geheim
ansehen.
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Jedoch
wird jeder Bäcker
fähig sein
die präsentierte
Erfindung in Verbindung mit seinem oder ihrem Rezept zu verwenden.
Um dies zu tun wird ein Bäcker
einen auxotrophischen Mikroorganismus verwenden (z. B. der beschriebene
NB-1 Stamm), um den Teig zu fermentieren. Danach werden Testeinheiten
des Teiges mit variierenden Mengen des Nährstoffes, für den der
Mikroorganismus auxotroph ist (z. B. der limitierende Nährstoff
ist Methionin und die primäre
Quelle von Methionin ist Molke, demnach würde die Menge der Molke variiert
werden), versetzt und mit Hilfe des individuellen Backrezeptes fermentiert.
Die Menge des Nährstoffes, welche
den Fermentationsprozess nach der gewünschten Zeitspanne (d. h. nach
der vom jeweiligen Rezept abhängigen
Fermentationsdauer) weitgehenst beendet hat, wird dann für den zukünftigen
Gebrauch gewählt. An
Hand des Beispiels, wo der limitierende Methionin-Nährstoff
durch Molke breitgestellt und der NB-1 Stamm verwendet wurde, kann
darauf geschlossen werden, dass ein Molkeanteil von 0.45–1.8% des
Gewichtes des Vorteigmehls ausreichend sein sollte, um die Fermentation
in vielen Brotrezepten zu kontrollieren.
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Es
ist von Vorteil, den Vorteig nicht wieder zu verwenden, da dies
ein schlecht werden oder zu einem Verlust der Aktivität des Vorteiges
führen
kann.
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Beim „Gehen
lassen" des Vorteiges
für die
Herstellung von Vollweizenbrot nach europäischem Vorbild, führen Inkubationstemperaturen
von über
30°C zu
einer gesteigerten Produktion von Essigsäure (ein Geschmacksverstärker) und
Temperaturen unter 26–27°C produzieren
mehr Milchsäure
(Säuerlicher
Geschmack). Tabelle
1: Zusammensetzung der Spurenelemente von regulärer und angereicherter Molke
Element | Angereichert
Molke | Reguläre Molke |
Mg(%) | 0.19 | 0.09 |
Mn(%) | 0.26 | 0.14 |
N(%) | 4.10 | 1.73 |
P(%) | 1.38 | 0.61 |
B(mg/kg) | 5.10 | 4.85 |
Ca(%) | 0.9 | 0.42 |
K(%) | 4.7 | 2.3 |
Na(%) | 1.26 | 0.62 |
Cu(mg/kg) | 0.51 | 0.33 |
Fe(mg/kg) | 3.54 | 2.25 |
Zn(mg/kg) | 2.21 | 1.30 |
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Vorteige für Vollweizenbrot nach europäischem Vorbild
für die
kommerzielle Gross-Fermentation
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Das
folgende grundlegende Rezept wurde für die Produktion eines Vorteiges
für Vollweizenbrot
nach europäischem
Vorbild für
die kommerzielle Gross-Fermentation verwendet (nach Gewicht): 100
Teile Weichweizenmehl aus 72% Extraktion (22°C); 66 Teile Wasser (22–24°C); 2.4 Teile
Kochsalz (Natriumchlorid); 0.8 Teile gepresstert Hefe und 30–40 Teile
entwickeltem Vorteig. Nachdem die Zutaten vermengt wurden, wurde der
Teig zum ersten Mal für
90 Minuten bei 27°C
und 60% relativer Luftfeuchtigkeit „gehen gelassen". Am Ende der 90
Minuten erreicht die Teigtemperatur etwa 30°C.
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Der
pH Wert des Teiges fällt
von pH 5.6–5.8
auf pH 4.68–4.87
und der absolute Säuregehalt
steigt von 2.5 auf 4.45–7.27.
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Nachdem
der Teig geschnitten und in die Backformen gelegt wurde, wurde der
Teig ein zweites Mal für
90 Minuten bei 27°C
und 80% relativer Luftfeuchtigkeit in einer Gärkammer „gehen gelassen". Unter diesen Bedingungen
verringert sich der pH Wert des Teiges auf pH 4.05–4.30 und
der absolute Säuregehalt
steigt auf 6.35–7.23.
Das Vollweizenbrot nach europäischem
Vorbild verliert nach einer Stunde Backzeit an Säuregehalt, hat einen pH Wert
von 4.45–4.58
und einen absoluten Säuregehalt
im Rahmen von 5.4–5.6.
Im Gegensatz dazu hatte ein herkömmliches
Vollweizenbrot nach europäischem
Vorbild (fermentiert ohne den oben beschriebenen Sauerteig-Vorteig),
das für
eine Stunde gebacken wurde, einen pH Wert von 5.65 und einen absoluten
Säuregehalt
von 2.9.
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Vorteige für Roggen/Weizenbrot nach europäischem Vorbild
für die
kommerzielle Gross-Fermentation
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Für die Herstellung
von Roggen/Weizenbrot nach europäischem
Vorbild wird Mehl verwendet das aus etwa 50–70% Roggenmehl und 50–30% Weizenmehl
besteht. Etwa 0.45% bis 1.8% des Vorteigmehls besteht aus qualitative
hochwertiger Molke. Der Vorteig stellt etwa 15–30% des hinzugegebenen Mehls
des Brotteiges dar, in Abhängigkeit
des gewünschten
Säuregehaltes
des Endproduktes. Es wird empfohlen (obwohl nicht notwendig) dass
der Vorteig beide Mehlarten des Endproduktes beinhaltet (d. h. Roggen-
und Weizenmehl im Fall eines Roggen/Weizenbrotes).
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Roggenmehl
hat einen höheren
Anteil an Spurenelementen als Weizenmehl. Deshalb benötigen Vorteige
mit 60% Roggenmehl weniger Molke als Vorteige mit 100% Weizenmehl.
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Lysin-auscheidende Lactobacillus
Stämme
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Bevorzugte
Lactobacillus fermentum Stämme
für die
Ausführung
dieser Erfindung sind Lysin-ausscheidende Stämme; diese beinhalten, sind
aber nicht begrenzt auf, Lex+ Stamm M11,
M14 oder NB-1 und deren Kombinationen.
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Reguläre Getreidearten,
inklusive Weizen, haben einen niedrigen Gehalt in einigen der essentiellen Aminosäuren, z.
B. Lysin, Threonin, Methionin, Tryptophan und Isoleucin. Der Nährwert von
fermentiertem Brot kann verbessert werden durch die Erhöhung der
Anteile der sogenannten limitierten Aminosäuren in Getreideproteinen. „Qualitative
hochwertiges" Protein
beinhaltet alle der oben aufgeführten
limitierten Aminosäuren
in optimalen Proportionen.
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Es
wird angenommen dass Ei-Protein eine nahezu ideale Zusammensetzung
von Aminosäuren
hat, mit einem Nährwert
von 93 auf einer 100 Punkte Skala. Das Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium
empfiehlt ein Minimum-Verhältnis
von 5.2% Lysin in Protein als ideales Verhältnis für Säuglinge. Weizenprotein hat generell
etwa halb so viel von der empfohlenen Menge. Der Proteinwert von
Weizenmehl kann von 35 zu 55 angehoben werden durch die Hinzugabe
von 0.10% Lysin. Ein anderer Test für Proteinqualität ist das
Protein-Effizienz-Verhältnis
(protein efficiency ratio, PER) welches das Verhältnis zwischen dem zugenommenen Gewicht
und dem konsumierten Protein wiedergibt. Getreide hat normalerweise
ein PER von 0.93, hingegen hat Weizenmehl das mit 0.10% Lysin versetzt
wurde einen PER von 1.45.
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Verschiedene
Mikroorganismen und ihre Mutanten-Stämme sind verwendet worden um
Lysin zu produzieren, z. B. Stämme
von E. coli (
U.S. Pat. No. 2,841,532 ),
Micrococcus glutamicus (
U.S.
Pat. No. 2,979,439 und
3,524,797 ),
Brevibacterium lactofermentum (
U.S.
Pat. No. 3,527,672 ), Brevibacterium glutamicus (
U.S. Pat. No. 3,756,916 ),
Pseudomonas oder Achromobacter (
U.S.
Pat. No. 3,905,866 ) und Corynebacterium oder Brevibacterium
(
U.S. Pat. No. 4,275,157 und
4,411,997 ). Das
U.S. Pat. No. 4,897,350 diskutiert
die Selektion und die Verwendung von Lysin-ausscheidenden Lactobacillus fermentum
Lex
+ Stämmen
M11, M14 und NB-1 für
die Herstellung von „Baladi"-Brot, einem fermentierten
Brot.
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Lactobacillus
fermentum hat die folgenden Charakteristika: Gram-positiv; stabförmig; unbeweglich; Katalase
negativ; produziert Säure
und Gas von Glucose und Gluconate; fermentiert Arabinose, Galactose, Lactose,
Mannose und Xylose, aber nicht Cellobiose und Trehalose; wächst bei
45°C, aber
nicht bei 15°C
(Bergey's Manual,
1974). Die Selektion von Lysin-ausscheidenden Stämmen von Lactobacillus fermentum
wird im
U.S. Pat. No. 4,897,350 diskutiert.
Kurz zusammengefasst, wurden Bakterien immer höheren Dosen von den folgenden
Aminosäuren-Analogen
ausgesetzt, zuerst einzeln und danach in Kombinationen: 5-S-amino
ethyl cysteine, γ-hydroxyl-lysine,
lysine hydroxymate und cyclohexylamine. Die resultierenden Mutanten
synthetisieren Aspartokinase um die Produktion von Lysin aus Aspartat
zu steigern. Aspartokinase ist unempfindlich gegenüber der
multivalenten Feedback Hemmung durch Lysin oder Threonin. Weitere
Selektionen wurden durchgeführt
um Mutanten zu erhalten, die eine homoserine Dehydrogenase besitzen,
die unempfindlich gegenüber
Feedback Hemmung durch Threonin und Unterdrückung durch Methionin, ist.
Dies wiederrum fördert den
Fluss von Aspartat zu Lysin. Solche Mutanten beinhalten, sind aber
nicht begrenzt auf, Met
–, Thr
–,
Ile
–,
Lex
+ und Eth
R. Messungen
der von den Mutanten ausgeschiedenen Aminosäuren kann mit eine „cross-feeding" Methode und Dünnschicht-Chromatographie,
mit einer modifizierten mobilen Phase (n-propanol, 58 Teile; NH
4OH, 27 Teile und H
2O,
15 Teile), durchgeführt
werden.
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Die
Fähigkeit
von einem Mutanten Lysin auszuscheiden, kann durch standard Methoden
bestimmt werden. Wie zum Beispiel im
U.S.
Pat. No. 4,897,350 beschrieben wird, kann ein Extrakt aus
Weizenmehl und Wasser (30% Gewicht zu Volumen) mit Zellen eines
Bakterienstammes inokuliert und über
Nacht inkubiert werden. Der stärkste
Lysin-Ausscheider kann mit Hilfe eines Lysin-Bioassays unter der
Verwendung von Leuconostoc mesenteroides (Pediococcus cerevisiae)
(ATCC 8043), einem Bakterium das Lysin benötigt, identifiziert werden.
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Lactobacillus
fermentum kann nach jeder beliebigen Standardmethode gefrier-getrocknet werden. Siehe
U.S. Pat. No. 4,897,350 .
Gefrier-getrockneter Lactobacillus fermentum wächst gut in MRS-Brühe bei 37°C, kann aber
auch auf jedem anderen konventionellen Medium, das für L. fermentum
benutzt wird, kultiviert werden.
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Lactobacillus
fermentum Lex+ Stämme M11, M14 und NB-1 sind
bei der American Type Culture Collection, 12301 Park Lawn Drive,
Rockville, Maryland 20852, USA, unter den Referenznummern ATCC 39910, 39922,
202041 hinterlegt worden.
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Die
Erfindung wird im Zusammenhang mit dem folgenden Beispiel besser
zu verstehen sein, welches hauptsächlich dafür gedacht ist, die beste Art
und Weise, wie die Erfindung einzusetzen ist, aufzuzeigen. Das Ausmass
der Erfindung sollte aber dadurch nicht begrenzt werden.
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Beispiele
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Beispiel 1: Die Herstellung eines Vorteiges
(„Sponge") für ein Vollweizenbrot
nach europäischem
Vorbild
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Ein
Vorteig für
ein Vollweizenbrot nach europäischem
Vorbild wurde unter kommerziellen Bedingungen mit den in Tabelle
2 gezeigten Zutaten hergestellt. Tabelle
2: Zutaten für
einen Vorteig eines Vollweizenbrotes nach europäischem Vorbild
Zutaten | Gramm | Verhältnis |
Weichweizenmehl
(72% Extraktion, 22°C) | 6100 | 100 |
Wasser
(22°C) | 3500 | 57 |
Mit
Spurenelementen angereicherte Molke | 110 | 1.8 |
Gerstenmalz-extract
Pulver | 60 | 1 |
Gefrier-getrockneter
Lactobacillus fermentum (ATCC 39910 und 39911) | 2 | 0.03 |
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Die
Zutaten für
den Vorteig wurden für
10 Minuten vermengt und danach für
18 Stunden bei 28°C,
unter 70% relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert/„gehen gelassen".
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Am
Ende der 16–18
Stunden ist der pH Wert des Vorteiges auf 3.8–4.0 gesunken und der absolute Säuregehalt
erreichte 9.0–13.3.
Der Malzextrakt stellte Enzyme bereit, die dabei geholfen haben
komplexe Kohlenhydrate zu einfacheren, fermentierbaren Kohlenhydrate
umzuwandeln. Mit Spurenelementen angereicherte Molke stellte Nährstoffe
bereit, die benötigt
wurden um einen Ausgleich für
die höhere
Extraktion der Weizenmehles, das für die Herstellung des Brotes
verwendet wurde, zu schaffen. Ausserdem lieferte die Molke notwendige
Nährstoffe
um das Wachstum, die Leistung und die Säureproduktion des auxotrophen
Lactobacillus zu verbessern.
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Beispiel 2: Die Herstellung eines Vollweizenbrotes
nach europäischem
Vorbild unter der Verwendung des Vorteiges („Sponge")
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Der
Vollweizenbrotteig nach europäischem
Vorbild wurde mit den in Tabelle 3 gezeigten Zutaten hergestellt. Tabelle
3: Zutaten für
ein Vollweizenbrotteig nach europäischem Vorbild
Zutaten | Gramm | Verhältnis |
Weichweizenmehl
(72% Extraktion, 22°C) | 9800 | 100 |
Wasser
(22°C) | 6500 | 66 |
Kochsalz | 240 | 2.44 |
Gepresste
Hefe | 80 | 0.81 |
Vorteig
mit Lactobacillus fermentum (ATCC 39910) (pH 3.8, absoluter Säuregehalt
13.3) | 3440 | 34.8 |
Gerstenmalz-extract
Pulver (auf Wunsch) | 98 | 1 |
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Die
Zutaten wurden für
10 Minuten vermengt und danach zum ersten Mal für 90 Minuten bei 27°C und 56%
relativer Luftfeuchtigkeit „gehen
gelassen". Am Ende
der 90 Minuten, hat die Teigtemperatur 31°C erreicht und der pH Wert ist
auf 4.5 gefallen mit einem absoluten Säuregehalt von 6.2. Danach wurde
der Teig in Portionen von 1300 g pro Backform aufgeteilt und in
die Form gelegt. Das zweite Mal „gehen" fand bei 28°C und 80% relativer Luftfeuchtigkeit
in einer Gärkammer
statt. Am Ende dieser zweiten Periode, ist der pH Wert des Brotes
auf pH 4.1 gefallen und der absolute Säuregehalt erreichte 7.3. Der
Teig wurde für
60 Minuten gebacken. Nach dieser Backzeit, lag der Brot pH Wert
4.4 und der absolute Säuregehalt
lag bei 5.6.
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Ein „verbessertes" Vollweizenbrot nach
europäischem
Vorbild, hergetellt wie oben beschrieben, wurde mit einem konventionell
hergestellten Vollweizenbrot nach europäischem Vorbild durch zwei Test-Gruppen
verglichen. Die zwei Test-Gruppen wurden von einer Konsumenten-Marketing-Firma
zusammengestellt und bestanden aus 50 Personen in der ersten Gruppe
und 52 Personen in der zweiten. Wie in Tabelle 4 zu sehen ist, konnten
die Gruppen das verbesserte Brot von dem Standardbrot, durch seinen
stärkeren
Geschmack, die fester Kruste und die natürliche, weiche Textur mit kleinen,
dichteren Poren, unterscheiden. 65% der Test-Gruppe bevorzugten
das verbesserte Brot. Die allgemeine Akzeptanz des verbesserten
Vollweizenbrotes war gleichzusetzen mit der von hausgemachtem Brot. Tabelle
4: Konsumenten Test des „verbesserten" und dem konventionell
hergestellten Vollweizenbrot nach europäischem Vorbild
| Konventionelles
Brot | Verbessertes
Brot |
Allgemeiner
Vorzug | 35% | 65% |
Geschmacksintensität (auf einer
Skala von 1–5) | 2.5 | 3.5 |
Konsistenz
(auf einer Skala von 1–5) | 3.5 | 3.0 |
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Nachdem
die Prinzipien der vorliegenden Erfindung illustriert und beschrieben
worden sind, sollte es dem Fachmann klar sein, dass die Erfindung
modifiziert werden kann bezüglich
Arrangement und Detail, ohne von diesen Prinzipien abzuweichen.
Wir erheben Anspruch auf alle Modifikationen innerhalb der beigefügten Ansprüche.
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Beispiel 3: Die Herstellung eines Vorteiges
(„Sponge") für ein Roggen/Weizenbrot
nach europäischem
Vorbild
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Der
Vorteig für
ein Roggen/Weizenbrot nach europäischem
Vorbild wurde mit den in Tabelle 5 aufgelisteten Zutaten hergestellt. Tabelle
5: Zutaten für
einen Vorteiges („Sponge") für ein Roggen/Weizenbrot
nach europäischem
Vorbild
Zutaten | Gramm | Verhältnis |
Weichweizenmehl | 1000 | 100 |
Roggenmehl | 1500 | 150 |
Wasser
(60% von Weizenmehl) | 600 | 60 |
Wasser
(80% von Roggenmehl) | 800 | 80 |
Molke
(normal) | 112 | 11.2
(des absoluten Trockengewichts) |
Gerstenmalz-extract
Pulver | 25 | 2.5
(des absoluten Trockengewichts) |
Multivitamine
und Spurenelemente | 2.60 | 0.25
(des absoluten Trockengewichts) |
Gefrier-getrockneter
NB-1 | 0.75 | 0.075
(des absoluten Trockengewichts) |
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Die
Zutaten für
den „Sponge" wurden für 7 Minuten
auf niedriger Stufe und 2 Minuten auf hoher Stufe vermengt und danach
zum ersten Mal für
16 Stunden bei 28°C
und 75% relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert. Am Ende der Inkubationszeit
wurde der reife „Sponge” auf Säuregehalt
getested (Inhalt und Profil). Das Säureprofil des reifen Sponge
war Milchsäure:Essigsäure 76:24
und erreichte einen pH Wert von pH 4.
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Beispiel 4: Die Herstellung eines Roggen/Weizenbrotes
nach europäischem
Vorbild
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Das
Roggen/Weizenbrot nach europäischem
Vorbild wurde mit den in Tabelle 6 aufgelisteten Zutaten hergestellt. Tabelle
6: Zutaten für
ein Roggen/Weizenbrot nach europäischem
Vorbild
Zutaten | Gramm | Verhältnis |
Weizenmehl | 1000 | 100 |
Roggenmehl | 1500 | 150 |
Wasser
(60% von Weizen) | 600 | 60 |
Wasser
(80% von Roggen) | 1200 | 120 |
Kochsalz | 45 | 4.5
(des absoluten Trockengewichts) |
Hefe | 50 | 5.0
(des absoluten Trockengewichts) |
Gereifter
NB-1 Starter | 825 | 82.5
(des absoluten Trockengewichts) |
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Die
Zutaten wurden für
7 Minuten auf niedriger Stufe und 2 Minuten auf hoher Stufe vermengt
und danach zunächst
für 15
Minuten bei Raumtemperatur und anschliessend für 60 Minuten bei 30°C und 75%
relativer Luftfeuchtigkeit „gehen
gelassen". Der Teig
wurde anschliessend bei 210–270°C für 52 Minuten
gebacken. Der absolute Säuregehalt
und pH Wert des Brotteiges nach der Fermentation und des Brotes
nach dem Backen sind in Tabelle 7 aufgeführt. Tabelle
7: Absoluter Säuregehalt
und pH Wert
| pH
Wert | Absoluter |
| | Säuregehalt |
Brotteig | 5.07 | 5.41 |
Teig
nach der Fermentierung | 4.92 | 6.36 |
Brot | 4.87 | 7.22 |
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Nach
24 Stunden wurde das Brot nochmals auf den absolute Säuregehalt
und pH Wert getestet.