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Abstandhalter für benachbarte Bögen
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oder dergleichen des Gruben- oder Tunnelausbaus Die Erfindung betrifft
einen Abstandhalter für benachbarte Bögen oder dergleichen des Gruben- oder Tunnelausbaus,
insbesondere des Streckenausbaus, wobei die Enden des stangenartigen Abstandshalters
mittels an den Bögen angreifender Anschlußglieder anspannbar sind.
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Derartige Abstandhalter zur zug- und druckfesten Verbindung von in
Längsrichtung einer Strecke mit Abstand hintereinander angeordneten Ausbaubogen
sind hinreichend bekannt.
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Dabei werden die Bögen normalerweise mit einem jeweiligen Abstand
von ca. 75 cm angeordnet.
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Bei Anwendung von neuzeitlichen Streckenvortriebmethoden und Vorrichtungen
hat sich aber gezeigt, daß die Strecke weit schneller vorgetrieben als mit Bögen
ausgebaut werden kann, so daß in jenem Falle der Streckenvortrieb intermittierend
unterbrochen werden muß, um während dessen den fortlaufenden Ausbau der Strecke
mit Bögen vollenden zu können.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Abstandhalter der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Art derart zu verbessern, daß unter Beibehaltung des
beim Stand der Technik bereits erreichten Vorteiles, nämlich, daß die benachbarten
Bögen miteinander zug- und druckfest verbunden werden können, mit einfachen Mitteln
und Maßnahmen ein mindestens doppelt so schneller Ausbau einer Strecke mit Bögen
als bislang erreichbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich durch folgende Merkmale:
a) der Abstandhalter hat eine gegenüber dem normalen Bogenabstand etwa doppelt so
große Länge, b) am Abstandhalter sind zwischen den endseitigen Anschlußgliedern
für je einen Bogen weitere Anschlußglieder für mindestens einen weiteren Bogen vorgesehen
und
c) die Anschlußglieder des letztgenannten Bogens sind so ausgebildet,
daß dieser Bogen an dem endseitig bereits befestigten Abstandhalter anspannbar ist.
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Diese Maßnahmen erlauben erstmalig,die Ausbaubögen zunächst mit etwa
doppeltem Normabstand voneinander anzuordnen und miteinander zu verbinden, womit
auch eine doppelte Ausbauleistung als bisher erzielbar ist, und im nachhinein zwischen
die bereits gesetzten Ausbaubögen jeweils weitere Ausbaubögen zu setzen und mit
dem zuvor schon ortsfest angeordneten Abstandhalter zu verbinden, ohne den Vortrieb
der Strecke zu behindern.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Abstandhalter außenseitig der Bögen
abstützbar ausgebildet ist und daß die Anschlußglieder an der den Bögen zugewandten
Längsseite des Abstandhalters angeordnet sind.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung, mit der eine in Längserstreckung
des Abstandhalters formschlüssig
wirksame zug- und druckfeste Verbindung
mit den Ausbaubögen erreichbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß in der den Bögen
zugewandten Längs seite des Abstandhalters Bögen-Eingriffe angeordnet sind und daß
am Abstandhalter Hinterschneidungen der Bögen hintergreifbare und die Bögen in die
Bögen-Eingriffe des Abstandhalters hineindrängbare Spann-Pratzen angeordnet sind,
die. über Spannschrauben mit dem Abstandhalter verbunden sind.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Spann-Pratzen und deren Anordnung
besteht darin, daß die Spann-Pratzen als Winkelstücke ausgebildet sind, die jeweils
einen ersten, eine Hinterschneidung eines Bogens hintergreifbaren Schenkel aufweisen,
der von einer zum Abstandhalter quer gerichteten und an letzterem gehalterten Spannschraube
durchgriffen ist, und daß jeweils der zweite Winkelstück-Schenkel zur Längserstreckung
des Abstandhalters quergerichtet und außenseitig an eine Schulter des Abstandhalters
so anlegbar ausgebildet ist, daß die pro Bogen
paarweise und jeweils
seitlich angeordneten Spann-Pratzen über die ersten Winkel stück-Schenkel auf den
angespannten Bogen auch zueinander gerichtete Spannkräfte ausüben.
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Hierdurch lassen sich auch Fertigungstoleranzen überbrücken, um in
jedem Falle eine spiellose Verbindung zwischen dem Abstand und den Ausbaubögen zu
erreichen.
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Dazu kennzeichnet sich eine fertigungstechnisch besonders günstige
Ausgestaltung dadurch, daß die Spann-Pratzen mit den zweiten Schenkeln in die Bögen-Eingriffe
des Abstandhalters eingreifend und jeweils an einer deren Flanken sich außenseitig
abstützend angeordnet sind.
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Um über die -kbsRandhalter bei geringem Werkstoff aufwand auch hohe
Druckkräfte übertragen zu können, sind diese rinnenförmig profiliert und die Spannbolzenlöcher
sind in den Rinnenstegen angeordnet.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung kennzeichnet sich hierzu dadurch, daß
der Abstandhalter winkelförmig profiliert ist und daß ferner die Spannschraubenlöcher
in
den Winkelecken, insbesondere zur Winkelhalbierenden mindestens annähernd gleichgerichtet
verlaufend angeordnet sind.
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Zur weiteren Fertigungsvereinfachung ist es vorteilhaft, wenn der
winkelförmig bzw. rinnenförmig profilierte Abstandhalter mit der Winkelkante bzw.
mit dem Steg an den Bogen anlegbar ausgebildet ist , wobei die Schraubenlöcher als
längs des Abstandhalters gerichtete Langlöcher ausgebildet sind und zugleich sowohl
die Bögeneingriffe als auch die Schultern für die zweiten Schenkel der Spann-Pratzen
bilden.
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Um in jedem Falle auch eine lagerichtige und lagesichere Anordnung
der Spann-Pratzen relativ sowohl zu den Abstandhaltern als auch zu den anzuspannenden
Ausbaubögen sicherzustellen, ist es vorteilhaft, wenn an den freien Enden der zweiten
Winkelstück-Schenkel in die Länge lichen Schrauben löcher eingreifbare Zapfen angeordnet
sind.
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Unter Umständen ist es auch möglich, in den freien lt'lanschrändern
des Abstandhalters sowohl die Bögeneingriffe als auch die mit den zweiten Winkelstückschenkeln
zusammenwirkenden Schultern anzuordnen.
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Um auch bei überlappender Anordnung der Abstandhalter übereinander
auch eine mindestens annähernd niveaugleiche Anordnung der Bögen zu ermöglichen,
haben die Bögeneingriffe zur Anordnung des nachträglich befestigbaren, also des
etwa mittig des Abstandhalters anzuordnenden Bogens eine geringere Tiefe als die
Bögeneingriffe für die endseitig des Abstandhalters anzuordnenden Bögen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 an Streckenausbögen befestigte Abstandhalter in
der Seitenansicht, Fig. 2 desgleichen im Schnitt der Linie II-II, Fig. 3 desgleichen
im Schnitt der Linie III-III,
Fig. 4 einen Abstandhalter gemäß
Fig. 1 von oben gesehen, Fig. 5 eine weitere Anordnungsmöglichkeit von Abstandhaltern
von oben gesehen, Fig. 6 bis 8 weitere mögliche Profilformen von Abstandhaltern,
Fig. 9 Teile einer weiteren Ausführungsform entsprechend der Figur 1 gesehen.
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Gemäß der Figur 1 sind zwei mit Abstand voneinander angeordnete Bögen
1 und 2 zum Ausbau von Grubenstrecken zur zug- und druckfesten Verbindung miteinander
mittels eines Abstandhalters 3 überbrückt. Der Abstand der Bögen 1 und 2 voneinander
entspricht dabei etwa dem doppelten normalen Bogenabstand voneinander.
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Die Bögen 1 und 2 haben gleiche Glockenprofile, wobei die Rinne dieser
Profile jeweils zur Außenseite der Bögen hin offen ist.
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Der Abstandhalter 3 ist winkelförmig profiliert und mit der Winkelkante
außenseitig der Bögen 1 und 2 anliegend angeordnet.
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Der linke Endteil des Abstandhalters 3 ist in die Rinne eines am Bogen
1 bereits befestigten Abstandhalters 4 eingesetzt, wie dies aus der Fig. 2 ersichtlich
ist, während in den rechten Endteil des Abstandhalters 3 ein weiterer Abstandhalter
5 eingesetzt ist, und zwar so, daß sich die Abstandhalter jeweils überlappen.
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Alle Abstandhalter sind gleich ausgebildet.
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Zur Befestigung der Abstandhalter an den Bögen haben diese, wie unter
anderem auch aus der Figur 4 ersichtlich, jeweils am linken Endteil ein zylindrisches
Loch 6 und am rechten Endteil zwei als Langlöcher ausgebildete Bögeneingriffe 7
und 8, in die die freien Flanschränder des Bogens 2 bzw. 1 eingreifen.
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Dabei ist der Abstand der Bögeneingriffe 7 und 8 voneinander so gewählt,
daß deren einander zugewandten Flanken an den Innenseiten der Bogenflansche anliegen.
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Durch die als Langlöcher ausgebildeten Bogeneingriffe 7 und 8 ist
jeweils eine Spannschraube 9 hindurchgeführt, welchen jeweils eine Schraubenmutter
10 zugeordnet ist. Die Köpfe der Spannschrauben 9 stützen sich in den Rinnen der
winkelförmig profilierten Abstandhalter drehfest ab.
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Mit den Spannschrauben 9 sind als Winkelstücke ausgebildete Spann-Pratzen
11 lösbar befestigt.
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Letztere haben je einen jeweils eine Hinterschneidung eines Bogens
hintergreifenden Schenkel 12 und einen dazu rechtwinklig und zum Abstandhalter quer
gerichteten Schenkel 13.
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Im Schenkel 12 ist ein zylindrisches Loch angeordnet, durch welches
der Schaft einer Spannschraube 9 hindurchgreift. Die zugeordnete Schraubenmutter
10 stützt sich an der Außenseite des Schenkels 12 ab.
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Der Schenkel 13 greift mit seinem freien Endteil in eine der gegenüber
angeordneten Bögeneingriffe 7 bzw. 8 ein.
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Wird die Schraubenmutter 10 angezogen, stützt sich einerseits der
Schenkel 12 an der am Bogen angeformtcn Ilinterschneidung ab, während andererseits
der Schenkel 13 zwangsläufig an die dem Bogen abgewandte Flanke eines der Bogeneingriffe
7 bzw.
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8 angelegt wird. Dadurch wird über den Schenkel 12 eine zum Bogen
hin gerichtete Spannkraft ausgeübt, so daß auch bei Fertigungstoleranzen der Bogen
in Längserstreckung des Abstandhalters an diesem spielfrei festgespannt wird.
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Dabei stützt sich jeweils der freie Endteil des Schenkels 12 auch
an der Außenseite des Bogenflansches ab.
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Die dem Bogeneingriff 8 zugeordnete Spannschraube 9 durchgreift auch
das zylindrische Loch des in Vortriebsrichtung der Strecke folgenden Abstandhalters,
so daß dieser mit dem zuvor angeordneten Abstandhalter zug- und druckfest verbunden
wird, ohne daß hierzu zusätzliche Mittel erforderlich sind.
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Da der jeweils folgende Abstandhalter dabei in die Rinne des vorherigen
Abstandhalters formschlüssig
eingesetzt ist, sind die Abstandhalter
miteinander auch biegesteif verbunden. Die Flanken der Bögeneingriffe 7 und 8 sind
zur Längserstreckung der Abstandhalter rechtwinklig angeordnet, welche die Spann-Pratzen
11 in der Gebrauchslage relativ zu dem Abstandhalter auch verdrehfest halten.
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Zur Erzielung des gleichen Zweckes ist es auch möglich, wie in Fig.
3 gezeigt, an den freien Enden der Schenkel 12 einen in den als Langloch ausgebildeten
Bogeneingriff 7 bzw. 8 eingreifenden Zapfen 14 anzuformen.
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Etwa mittig der Abstandhalter sind weitere Bögeneingriffe 7 und 8
vorgesehen, in die nachträglich, das heißt nach dem vorläufigen Ausbau einer Stecke,
wobei die Bögen mit einem Abstand von beispielsweise 1,5 m voneinander angeordnet
werden, ein weiterer Bogen 15 eingesetzt und mittels Spann-Pratzen 11 befestigt
werden kann, so daß im Endausbau der Strecke die Bögen den normalen, bislang üblichen
Abstand von beispielsweise 0,75 m haben.
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Um hierbei die Bögen 1,2 und 15 mindestens annähernd niveaugleich
anordnen zu können, haben die etwa mittig angeordneten Bögeneingriffe 7 und 8 zur
Anordnung des Bogens 15 eine geringere Tiefe als die jeweils am rechten Ende angeordneten
Bögeneingriffe. Dies kann auf einfache Weise dadurch erreicht werden, daß die Breite
der die Bögeneingriffe bildenden Langlöcher unterschiedlich breit gewählt wird,
zum Beispiel derart, daß durch die mittig des Abstandhalters angeordneten BÕgeneingriffe
Spannschrauben mit einem Schaftdurchmesser von 16 mm und durch die anderen Bögengriffe
sowie durch das Loch 6 Spannschrauben mit 20 mm Schaftdurchmesser hindurchgeführt
werden können.
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Die Abstandhalter 3, 4 und 5 können auch, wie aus der Figur 5 ersichtlich,
zueinander parallel versetzt angeordnet und an den Bögen befestigt werden.
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Hierzu ist es allerdings erforderlich, auch den linken Endteil der
Abstandhalter wie den rechten Endteil auszubilden, das heißt auch im linken Endteil
zwei Bögeneingriffe 7 und 8 vorzusehen.
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Diese Anordnung eignet sich besonders für Abstandhalter der in den
Figuren 6 bis 8 dargestellten Profile, welche im Gegensatz zu den winkelförmig profilierten
Abstandhaltern gemäß der Fig. 1 bis 4 nicht spiellos einander überlappend angeordnet
werden können.
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Gemäß Figur 9 sind zwei erfindungsgemäß ausgebildete Abstandhalter
3 und 5 mit Spann-Pratzen 11 an einem I-förmig profilierten Bogen 2' befestigt.
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Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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