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Vorrichtung zum Überholen des Schaftes an einer Zwickmaschine
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überholen
des Schaftes an einer Zwickmaschine, z. B. Spitzen- und Gelenkzwickmaschine, mit
einer Anzahl von Überholzangen, deren normale Auszugbewegung jeweils bei jedem Überholvorgang
überlagerbar ist von einer von Hand einstellbaren und über eine hydraulische, pneumatische
und/oder elektrische Übertragungseinrichtung auf die jeweilige Überholzange übertragbaren
Korrekturzugbewegung.
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Die Wege für die einzelnen Bewegungen der ausführenden Werkzeuge bei
derartigen Zwickmaschinen werden bisher über Nocken, Endschalter und Anschläge eingestellt.
Die Zugbewegung der Überholzangen kann üblicherweise überlagert werden durch eine
Korrektur von Hand und zwar in positiver als auch in negativer Richtung. Diese Handkorrektur
wird entweder direkt mechanisch
oder über eine zwischengeschaltete
hydraulische, pneumatische und/oder elektrische Übertragungseinrichtung, die ein
Steuerventil und eine Kolben-Zylinderanordnung oder sonstige Hilfsantriebe enthält,
ausgeführt.
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Bei etwas schwieriger Form des Leistens oder bei einer bestimmten
Art des Schaftzuschnittes kann es notwendig sein, bei jedem Überholvorgang zusätzlich
von Hand Korrekturen der Zugbewegung der Überholzangen vorzunehmen, auch wenn eine
ganze Serie gleichartiger Schuhe verarbeitet wird. Dies ist arbeits-, zeit- und
kostenaufwendig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art so weiterzubilden, daß ein aufwendiges Korrigieren der Zugbewegung der Überholzangen
von Hand auch bei schwierigen Leistenformen oder bestimmten Arten des Schaftzuschnittes
weitgehend entfällt.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung gelöst durch eine elektrische
Steuerschaltung, welche die bei jeder einzelnen Überholzange bei einem Überholvorgang
von Hand eingestellte Korrekturzugbewegung, z. B. mittels eines Sensors abfühlt,
als Korrekturwertsignal speichert und die jeweilige Überholzange bei Überholvorgängen
weiterer Schuhe neben dem Signal für die normale Auszugbewegung mit dem Korrekturwertsignal
beaufschlagt. Wird also bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei einem ersten Überholvorgang
von Hand eine bestimmte Korrekturzugbewegung vorgesehen, so benutzt die Steuerschaltung
das Signal für die normale Auszugbewegung zuzüglich des Signals für die beim ersten
Uberholvorgang von Hand eingeleitete Korrekturzugbewegung zur Bildung eines Signals
für die Einleitung der bei den weiteren Überholvorgängen insgesamt auszuführenden
Korrekturzugbewegung als Leitwert. Werden bei weiteren
Überholvorgängen
wiederum Korrekturzugbewegungen von Hand notwendig, werden diese in gleicher Weise
berücksichtigt, sodaß sich die über die Steuerschaltung selbst eingeleitete effektive
Auszugbewegung der einzelnen Überholzangen jeweils dem Tdealwert immer mehr nähert.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dann in der Regel eine Korrektur von
Hand kaum noch notwendig, da sich die Zwickmaschine nach wenigen Überholvorgängen
auf die richtige Einstellung der Auszugbewegung selbsttätig eingestellt hat.
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Zweckmäßigerweise verwendet die Steuerschaltung bei einem Überholvorgang
neben dem unkorrigierten Signal des jeweils vorhergehenden Überholvorganges als
Korrektursignal das bei dem jeweils vorhergehenden Überholvorgang ermittelte, durch
zusätzliche Handeinstellung bedingte Korrekturwertsignal selbsttätig zur Beaufschlagung
der jeweiligen Überholzange.
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Die Steuerschaltung sorgt also praktisch dafür, daß bei einem nachfolgenden
Überholvorgang jede Überholzange selbsttätig eine Auszugbewegung ausführt, die der
bereits korrigierten Auszugbewegung des vorhergehenden Überholvorganges entspricht.
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Eine zusätzliche Handkorrektur ist dabei auch noch möglich.
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Bei einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung verwendet die Steuerschaltung
selbsttätig ein Korrekturwertsignal, welches aus den bei den letzten 2 bis 10 Überholvorgängen
ermittelten Korrekturwertsignalen gebildet ist.
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Vorteilhafterweise soll die Steuerschaltung die Korrekturwertsignalbildung
während des gesamten Maschinenbetriebes laufend ausführen.
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Eine besonders einfache Lösung der Aufgabe erhält man dann, wenn die
Steuerschaltung in der Übertragungseinrichtung der
Signale auf die
jeweilige Überholzange angeordnet und dem Betätigungsschalter für die Aufgabe eines
Korrektursignals von Hand nachgeschaltet ist.
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der beiliegenden Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombinationden Gegenstand
der vorliegenden Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen
oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigt: Fig. 1 schematisch in Draufsicht die Anordnung von Überholzangen
und Scherzangen relativ zur Leistenauflage bei einer erfindungsgemäßen Zwickmaschine,
Fig. 2 schematisch in Seitenansicht (teilweise geschnitten) die Zuordnung der Überholzangen
in Bezug auf einen auf der Leisten auflage befindlichen Leisten mit Schaft, und
Fig. 3 schematisch die erfindungsgemäße Steuereinrichtung für die korrigierbare
Zugbewegung einer Überhol-zange.
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Vor der Einleitung des Zwickvorganges wird der mit Schaft 12 versehene
Leisten 11 mit seiner Sohle 14 auf eine Leistenauflage 10 gelegt. Überholzangen
1 ergreifen dann den überstehenden Schaftrand 13 und ziehen ihn nach unten, sodaß
der Schaft
12 überall möglichst stramm an der Oberfläche der Leistens
11 anliegt. Dann werden die Scherzangen 9 betätigt, die den Schaftrand 13 an die
an der Sohle 14 des Leistens 11 angeordnete Brandsohle andrücken, wo der Schaftrand
13, z. B.
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mittels eines Klebers festgelegt wird. Bei schwieriger Form des Leistens
11 oder bei einer bestimmten Art des Schaftzuschnittes kann es vorkommen, daß, wie
in Fig. 2 bei N veranschaulicht, das Schaftmaterial bei der normalerweise vorgegebenen
Auszugbewegung der Überholzangen 1 nicht überall dicht an der Oberfläche des Leistens
11 anliegt. In diesem Fall ist zum Ausgleich des Fehlers beispielsweise eine Korrekturzugbewegung
KZB einer Überholzange 1 erforderlich, die bisher von Hand entweder direkt mechanisch
oder über eine hydraulische, pneumatische und/oder elektrische Übertragungseinrichtung
eingeleitet wurde. Hierzu ist gemäß Fig. 3 ein Betätigungsschalter 5 mit einem Schaltknüppel
8 vorgesehen, mit Hilfe dessen über ein Steuerventil 3 und eine aus Zugkolben 6
und Zylinder 7 gebildete Kolben-Zylinder-Anordnung 2 die betreffende Überholzange
1 mit einer zusätzlichen positiven oder negativen Korrekturzugbewegung beaufschlagt
werden kann. Diese Korrektur von Hand ist bisher bei jedem neuen Überholvorgang
einer ganzen Serie gleichartiger Schuhe erforderlich. Erfindungsgemäß ist nun in
die Steuerverbindung zwischen Betätigungsschalter 5 und Steuerventil 3 eine Steuer
schaltung 4 eingeschaltet, welche die bei jeder einzelnen Überholzange 1 bei einem
Überholvorgang von Hand eingestellte Korrekturzugbewegung, z. B. mittels eines Sensors,
abfühlt, als Korrekturwertsignal speichert und die jeweilige Überholzange 1 bei
Überholvorgängen weiterer Schuhe neben dem Signal für die normale Auszugbewegung
mit dem Korrekturwertsignal beaufschlagt. Dies kann beispielsweise so geschehen,
daß die Steuerschaltung 4 bei einem Überholvorgang neben dem unkorrigierten Signal
des jeweils vorhergehenden Überholvorganges als Korrektursignal das bei dem jeweils
vorhergehenden Überholvorgang
ermittelten, durch die zusätzliche
Handeinstellung bedingte Korrekturwertsignal selbsttätig zur Beaufschlagung der
jeweiligen Überholzange 1 verwendet. Die Steuerschaltung 4 kann aber auch beispielsweise
selbsttätig ein Korrekturwertsignal verwenden, welches aus den bei den letzten 2
bis 10 Überholvorgängen ermittelten Korrekturwertsignalen gebildet ist. Die Steuerschaltung
4 kann die Korrekturwertsignalbildung während des gesamten Maschinenbetriebes laufend
ausführen. Auf diese Weise hat sich die erfindungsgemäße Zwickmaschine nach wenigen
Überholvorgängen auf den günstigsten Wert der Auszugbewegungen der einzelnen Überholzangen
1 eingestellt, sodaß eine Korrektur von Hand kaum noch notwendig ist.
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Bezugszeichenliste: 1 Überholzange 2 Kolben-Zylinder-Anordnung 3 Steuerventil
4 Steuerschaltung 5 Betätigungsschalter 6 Zugkolben 7 Zylinder 8 Schaltknüppel 9
Scherzangen 10 Leistenauflage 11 Leisten 12 Schaft 13 Schaftrand 14 Sohle