-
Verfahren und Vorrichtung zum Schutz von in Behälter
-
abgefüllten verderblichen Substanzen vor dem Einfluß schädlicher Gase,
z.B. der Luft der Atmosphäre BESCHREIBUNG: Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Schutz von in Behälter abgefüllten verderblichen Substanzen
vor dem Einfluß schädlicher Gase, z.B. Luft, bei dem die abgefüllten Substanzen
durch ein Trennelement von der schädlichen Gasatmosphäre abgetrennt werden.
-
Dabei geht es ganz allgemein um die Qualitätserhaltung von verderblichen
Substanzen, z.B. von verderblichen Flüssigkeiten oder gemahlenen, körnigen oder
granulatförmigen Feststoffen, die bei längerem Kontakt mit bestimmten Gasen,
z.B.
der Luft der Atmosphäre oder insbesondere dem darin enthaltenen Sauerstoff verderben
können. Diese Gefahr besteht beispielsweise dann, wenn derartige Substanzen in Behältern,
wie z.B. Fässern, Kanistern, größeren Flaschen oder dgl. untergebracht sind und
diese Behälter an der Unterseite eine Entnahme öffnung besitzen sowie eine zusätzliche
Öffnung oberhalb des Füllpegels haben, durch die beispielsweise Luft in den Behälter
nachströmt, wenn die Substanz aus dem Behälter abgelassen wird. Ist eine derartige
zusätzliche Öffnung nicht vorgesehen, so kann es Schwierigkeiten bei der Entnahme
der Substanzen geben, wenn sich in dem Behälter mit zunehmender Entnahme ein Unterdruck
ausbildet, der eine weitere Entnahme beeinträchtigt.
-
Es gibt eine ganze Reihe von Flüssigkeiten, insbesondere Getränken,
die bei Kontakt mit der Luft, insbesondere dem Sauerstoff der Luft, ihre Qualität
innerhalb relativ kurzer Zeit einbüßen bzw. je nach Art der Flüssigkeit verderben
oder unbrauchbar werden. Dazu gehören insbesondere Genußmittel und Getränke, wie
z.B. Wein, Most, Fruchtsäfte und Bier, um nur einige zu nennen.
-
Die Qualitätserhaltung von Flüssigkeiten, vornehmlich von Getränken
und Genußmitteln, in Fässern oder anderen Behältern, die für längere Zeit und bis
zum letzten Rest der Flüssigkeit gewährleistet sein soll, hat schon immer Probleme
aufgeworfen. Aus diesem Grunde ist man daher von Fässern oder anderen großen Gebinden,
zumindest im Haushalt, abgekommen, da nach dem öffnen oder Anschlagen von solchen
großen Einheiten ihr Inhalt sehr rasch aufgebraucht werden muß, damit die entsprechenden
Substanzen nicht verderben oder zumindest Qualitätseinbußen erlei-
den.
Man kennt zwar Behälter, die mit einer Druckkapsel, z.B. einer Kohlensäurekapsel
arbeiten, um das Eindringen von Luft zu verhindern, jedoch haben derartige Vorrichtungen
den Nachteil, daß ihre Herstellung aufwendig ist, entsprechende Gaspatronen erfordert
und einerseits nicht für jede Flüssigkeit und andererseits wegen des aus zuhaltenden
Druckes nicht für jedes Gebinde geeignet sind.
-
Um daher das Verderben von größeren Mengen bestimmter Substanzen,
Flüssigkeiten oder Genußmitteln zu verhindern, wie es bei der Aufbewahrung in Fässern
möglich ist, wenn der Inhalt nicht rechtzeitig aufgebraucht wird, ist man beispielsweise
im Haushalt zu kleineren Gebinden übergegangen, wie z.B. Flaschen, Dosen und sonstigen
Konserven. Damit kann das Problem aber allenfalls teilweise ausgeräumt werden, denn
kleinere Gebinde haben beispielsweise den Nachteil, daß nicht ein so guter und echter
Geschmack wie bei der Lagerung im Faß erzielt werden kann. Außerdem sind bei der
Herstellung und dem Verschließen von Flaschen, Dosen usw. hohe Energiekosten zu
berücksichtigen, die derartige Produkte verteuern.
-
Darüber hinaus kann die Umweltbelastung durch den auf diese Weise
entstehenden Müll nicht vernachlässigt werden.
-
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus
der FR-PS 1 081 523 bekannt, wobei das Trennelement dort als schwimmender Hohlkörper
ausgebildet ist, der an seinem Außenumfang eine aufblasbare Dichtung besitzt. Die
dort beschriebene Vorrichtung ist so ausgebildet, daß ein an seiner Oberseite ständig
offener, U-förmiger Behälter vorgesehen ist, der mit einer Flüssigkeit, z.B. Wein,
gefüllt wird, woraufhin der schwimm-
fähige Deckel an seiner Oberseite
schwimmt. Zur Abdichtung dieses Deckels wird die am Außenumfang vorgesehene Dichtung
mit einer Luftpumpe aufgepumpt, damit sich die Dichtung gegen die Innenwand des
Behälters anlegt, um den Kontakt mit der Luft zu verhindern. Wird nun Flüssigkeit
aus dem Behälter abgelassen, so wird zugleich Luft aus der Umfangsdichtung abgelassen,
damit der schwimmende Deckel auf ein tieferes Flüssigkeitsniveau absinken kann,
um die Ausbildung eines Unterdrucks im Behälter unterhalb des schwimmenden Deckels
zu verhindern. Nach Beendigung der Flüssigkeitsentnahme wird die Umfangsdichtung
wieder aufgepumpt. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jeder Entnahme von Flüssigkeit
aus dem Behälter.
-
Es erscheint einsichtig, daß eine derartige Vorrichtung gemäß der
FR-PS 1 081 523 einerseits viel zu aufwendig und kompliziert und andererseits in
der Praxis ungeeignet ist. Zunächst einmal wird bei jeder Entnahme von Flüssigkeit
aus dem Behälter die Abdichtung zwischen dem Deckel und dem Behälter aufgehoben,
so daß die Luft der Atmosphäre mit der Flüssigkeit in Kontakt treten und reagieren
kann, was bei einer verderblichen Substanz gerade vermieden werden soll. Außerdem
kann ein derartiger schwimmfähiger Deckel nur bei ganz speziellen Behältern eingesetzt
werden, deren Innendurchmesser über die gesamte Höhe nahezu konstant bleibt, damit
ein solcher Deckel überhaupt nur annähernd in der Lage ist, bei verschiedenen Füllpegeln
des Behälters für eine Abdichtung gegenüber den Seitenwänden der Behälter zu sorgen.
An der Oberseite nicht vollständig öffenbare Behälter kommen überhaupt nicht in
Frage, weil sich ein derartiger Deckel dann nicht ins Innere des Behälters einsetzen
läßt.
-
Es kommt hinzu, daß bei der Vorrichtung gemäß der FR-PS
1
081 523 der Deckel auch dann seine Funktionstüchtigkeit verliert, wenn der Behälter
beim Transport beispielsweise deformiert wird, z.B. durch Schläge oder dgl., mit
denen die Seitenwand ins Innere des Behälters hineingedrückt wird, was beim Transport
keinesfalls immer zu vermeiden ist. Der Deckel kann sich dann gar nicht gleichmäßig
auf der Flüssigkeit absenken, wenn er z.B. an einer derartigen Einbuchtung hängen
bleibt. Abgesehen davon besteht ständig die Gefahr, daß Luft oder andere Gase der
Umgebungsatmosphäre mit den verderblichen Substanzen im Behälter in Berührung kommen
und mit diesen reagieren.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung anzugeben, die es ermöglichen, die Qualität der-im Behälter enthaltenen
Substanzen unabhängig von dem jeweiligen Füllpegel zuverlässig zu erhalten und vor
Beeinträchtigung durch die äußere Atmosphäre zu schützen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß an eine
zusätzlich zur Entnahmeöffnung vorgesehene weitere Öffnung des Behälters oberhalb
seines Füllpegels ein gasdichter Beutel angeschlossen und gasdicht in der öffnung
befestigt wird, und daß der Beutel spätestens bei Beginn der Entnahme der Substanzen
aus dem Behälter ins Innere des Behälters gebracht wird und sein Innenraum mit der
äußeren Atmosphäre verbunden bleibt, so daß sich der Beutel innen automatisch durch
den atmosphärischen Druck füllt und das durch die Entnahme geleerte Volumen einnimmt.
-
Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß die in dem Behälter
enthaltenen Substanzen zu jeder beliebigen
Zeit entnommen werden
können, ohne daB dabei in den Behälter einströmende Gase, wie z.B. Luft, mit den
darin enthaltenen Substanzen in Kontakt kommen können, vielmehr bildet der Beutel
diesbezüglich eine ständige Dichtung nach außen. Zugleich kann sich im Behälter
kein störender Unterdruck ausbilden, der etwa das Abziehen der Substanzen beeinträchtigt,
denn das entleerte Volumen wird sofort durch die in den Beutel einströmende Luft
der Atmosphäre aufgefüllt.
-
Zweckmäßigerweise wird ein Beutel mit einem Volumen verwendet, das
größer oder gleich dem Fassungsvermögen des Behälters ist. Auf diese Weise wird
die Entnahme der Substanzen bis zum letzten Rest aus dem Behälter unterstützt.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Beutel aus dünnwandigem elastischen
Material, z.B. aus Kunststoffolie verwendet wird, wobei sich als Materialien beispielsweise
Polyethylen, Polyvinylchlorid , Polytetrafluorethylen, Polypropylen, Polycarbonat,
Polyamid oder Mischungen dieser Kunststoffe eignen. Derartige Materialien stehen
in handelsüblicher Form zur Verfügung und haben den Vorteil, daß sie bei geeigneter
Wahl nicht mit den zu schützenden Substanzen reagieren.
-
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein zusammenlegbarer
Beutel verwendet, der zusammengelegt in der zusätzlichen Öffnung des Behälters angeordnet
und erst bei Beginn der Entnahme ins Innere des Behälters gedrückt wird. Auf diese
Weise wird weder das Spülen noch das Füllen des Behälters beeinträchtigt, der Beutel
wird auf kleinem Raum untergebracht und vor unerwünschten mechanischen Beanspruchungen
geschützt, so daß er seine
Funktion in zufriedenstellender Weise
ausüben kann.
-
Schließlich erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Beutel gegen
Hineinfallen in und Heraus fallen aus dem Behälter gesichert wird, um unnötige Beschädigungen
des Beutels zu verhindern und die Funktion des Behälters nicht zu beeinträchtigen.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß das
Trennelement als gasdichter Beutel ausgebildet ist, der in einer zusätzlich zur
Entnahmeöffnung vorgesehenen weiteren Öffnung des Behälters oberhalb seines Füllpegels
angeschlossen und in dieser Öffnung gasdicht befestigt ist, und daß der Beutel ins
Innere des Behälters hineindrückbar ist, wobei der Innenraum des Beutels mit der
äußeren Atmosphäre in Verbindung bleibt und das bei Entnahme freiwerdende Volumen
automatisch ausfüllt.
-
In konstruktiver Hinsicht ist der Beutel zusammenlegbar ausgebildet
und in zusammengelegtem Zustand in Bereitschaftsstellung in einem Haltering untergebracht,
der in die zusätzliche öffnung des Behälters gasdicht eingesetzt ist.
-
Der Haltering besitzt dabei an seiner dem Behälter zugewandten Seite
einen nasenförmigen Vorsprung, der in den Innenraum des Halteringes vorsteht und
mit dem der Beutel gegen vorzeitiges Hineinfallen in den Behälter gesichert ist.
Auf diese Weise wird der zusammengelegte Beutel in seiner Bereitschaftsstellung
festgehalten, ohne die Funktion des Behälters zu beeinträchtigen.
-
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich-
tung
weist der Beutel ein gegebenenfalls verstärktes Ende auf, das in eine Ringnut des
Halteringes eingesetzt und mit einem elastischen Dichtring abdichtend befestigt
ist. Eine derartige Anordnung läßt sich gegebenenfalls leicht auswechseln oder nachrüsten,
wenn es um bereits vorhandene Behälter geht, in denen entsprechende Substanzen gelagert
werden sollen.
-
Zusätzlich oder alternativ dazu kann der Beutel am Haltering mit einer
Klebung oder Schweißung abdichtend befestigt sein, um die gewünschte Abdichtung
der Anordnung zu gewährleisten.
-
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß der Haltering aus Metall oder Kunststoff besteht und in die zusätzliche Öffnung
des Behälters abdichtend eingeschraubt oder mit Paßsitz eingepreßt ist.
-
Damit eignet sich eine derartige Vorrichtung sowohl für neue als auch
für bereits vorhandene Behälter, die zur Lagerung von Substanzen guter Qualität
vorgesehen sind.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Haltering eine gegebenenfalls
mit einer Schutzschicht versehene äußere Abdeckung aufweist, die lösbar an seiner
Außenseite befestigt ist, beispielsweise mit einem Gewinde oder einem Klemmverschluß.
Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß der Beutel gegen das Herausfallen
aus dem Behälter bzw. der zusätzlichen öffnung gesichert ist.
-
Zugleich bildet diese Abdeckung einen wirksamen Verschluß für den
Behälter, so daß kein unerwünschtes Austreten der Substanzen aus dem Behälter erfolgen
kann. Dies ist beispielsweise dann von Interesse, wenn es sich um transportable
Behälter handelt und der Beutel aus einem mecha-
nisch nur wenig
beanspruchbaren Material besteht.
-
Die Erfindung ermöglicht es somit, in zuverlässiger Weise zur Aufrechterhaltung
der Qualtität von in Behälter enthaltenen Substanzen beizutragen, denn durch das
Hineindrücken des Beutels in den Innenraum des Behälters kann sich der Beutel von
allein jeder Form und jedem Volumen des Behälters anpassen. Seine Funktion wird
auch nicht dann beeinträchtigt, wenn der Behälter unregelmäßige Gestalt besitzt
oder durch Transportschäden Verformungen erlitten hat. In jedem Fall wird die gewünschte
Abdichtung der im Behälter enthaltenen Substanzen gegenüber der äußeren Atmosphäre,
insbesondere dem Sauerstoff der Luft gewährleistet, ohne daß zu diesem Zweck komplizierte
Dichtungen benötigt werden, die sich längs der Innenwand des Behälters verschieben
müssen. Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung eignen sich gleichermaßen
gut für den Schutz von Flüssigkeiten, wie z.B. Getränken, und von festen Substanzen,
die in pulverförmiger, granulatförmiger, körniger oder sonstiger schüttfähiger oder
rieselförmiger Form vorliegen und durch die Entnahmeöffnung des Behälters ausgetragen
werden.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einfacher und umweltfreundlicher
Weise bei geringen Kosten hergestellt werden, wobei sie zur Energieeinsparung beiträgt,
da z.B.
-
Wegwerfbehälter eingespart werden können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich grundsätzlich für jeden Behälter unabhängig davon, ob der Behälter aus
Holz, Aluminium oder Kunststoff besteht.
-
Somit kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in vorteilhafter Weise
bei Holzfässern zum Einsatz gelangen, die
zur Aufbewahrung von
Getränken, wie Fruchtsäften, Bier und Wein verwendet werden. Da derartige Holzfässer
die Eigenschaft haben, den Eigengeschmack der Getränke besonders gut zum Ausdruck
zu bringen, trägt die erfindungsgemäße Vorrichtung in vorteilhafter Weise dazu bei,
diesen guten Geschmack der Flüssigkeiten und Getränke aufrechtzuerhalten, auch wenn
der Inhalt derartiger Holzfässer nur allmählich und über einen längeren Zeitraum
hinweg geleert wird, ohne daß die Qualität und der Geschmack der gelagerten Flüssigkeiten
darunter leidet.
-
Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer Merkmale
und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 einen
schematischen Teilschnitt durch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung; Fig. 2 einen schematischen Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und in Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch
eine weitere-Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur näheren Erläuterung
ihrer Funktion.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 erkennt man einen Haltering 3,
der abdichtend in eine Öffnung 9 in der Wand eines Behälters 4 eingesetzt ist, in
diesem Falle mit Gewindeeingriff, wie es mit dem Bezugszeichen 7 schema-
tisch
angedeutet ist. Diese Öffnung 9 ist zusätzlich zu einer in Fig. 3 schematisch angedeuteten
Entnahmeöffnung 30 vorgesehen und kann sowohl in der Seitenwand als auch in der
Deckwand des Behälters vorgesehen sein. Zu beachten ist lediglich, daß sich die
Öffnung 9 oberhalb des (maximalen) Füllpegels des Behälters 4 befindet, damit die
Funktion der Vorrichtung einwandfrei gewährleistet ist.
-
Der Behälter 4 kann aus gewünschtem, für den jeweiligen Einsatzzweck
geeigneten Material bestehen, wie z.B. Holz, Metall oder Kunststoff. Auch der Haltering
3 kann aus geeignetem Material gewählt werden, wobei sich Metalle und Kunststoffe
als Materialien anbieten, beispielsweise Aluminium oder hartes Polyvinylchlorid,
oder sonstige Materialien, die zum Abdichten von Spundlöchern verwendet werden.
-
Ein Sack oder Beutel ist mit dem Bezugs zeichen 5 bezeichnet und in
Fig. 1 schematisch in zusammengelegtem Zustand zwischen den seitlichen Wänden des
Halteringes 3 gezeigt.
-
Der Haltering 3 weist an seiner Außenseite einen abgerundeten ringförmigen
Vorsprung 3b auf, neben dem sich nach außen versetzt eine Ringnut 3c befindet, wie
sich aus Fig. 1 entnehmen läßt. Der Sack oder Beutel 5 ist mit seinem, gegebenenfalls
mit einer Verstärkung versehenen äußeren Ende 5a um den ringförmigen Vorsprung 3b
herum und in die Ringnut 3c eingelegt und in dieser Position mit einem Dichtring
2 abdichtend festgelegt. Ferner besitzt der Haltering 3 an seiner dem Innenraum
6 des Behälters 4 zugewandten Seite einen nach innen vorstehenden, nasenförmigen
Vorsprung 3a, auf dem der Sack oder Beutel 5 in zusammengelegtem Zustand aufsitzt.
-
Auf der Außenseite des Halteringes 3 und des Behälters 4 erkennt man
eine Abdeckung 1, die gegebenenfalls mit einer Schutzschicht 1a versehen ist. Diese
Abdeckung 1 kann beispielsweise auf den Haltering 3 aufgesteckt oder aufgeschraubt
sein, beispielsweise in Gewindeeingriff, wie es mit dem Bezugszeichen 8 in Fig.
1 angedeutet ist.
-
Auf diese Weise ist die Abdeckung 1 lösbar mit dem Haltering und damit
auch mit dem Behälter 4 verbunden, während der Sack oder Beutel 5 in der Bereitschaftsstellung
zwischen der Abdeckung 1 und dem nasenförmigen und ringförmigen Vorsprung 3a des
Halteringes 3 gehalten ist.
-
In dieser Bereitschaftsstellung kann der Behälter gespült oder gefüllt
werden, ohne daß der Sack bzw. Beutel 5 diese Arbeitsgänge in irgendeiner Weise
beeinträchtigt oder selbst mechanisch beschädigt werden kann. Gegebenenfalls kann
die Öffnung 9 auch selbst zum Füllen des Behälters 4 verwendet werden, woraufhin
der Haltering mit Beutel 5 und Abdeckung 1 anschließend in die öffnung 9 eingesetzt
wird, um das Eindringen der Umgebungsatmosphäre, insbesondere des Sauerstoffs der
Luft in das Innere des Behälters zu verhindern, wenn verderbliche Substanzen in
den Behälter 4 eingefüllt worden sind.
-
Der Sack oder Beutel 5 besteht dabei aus dünnwandigem elastischen
Material, z.B. aus Kunststoffolie, wie sie in verschiedenster Form und Zusammensetzung
in der Industrie und im Haushalt verwendet wird. Als Materialien kommen beispielsweise
Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polytetrafluorethylen, Polypropylen, Polycarbonat,
Polyamid oder Mischungen dieser Kunststoffe in Frage, selbstverständlich können
auch Verbundfolien dieser Kunststoffe zum Einsatz gelangen. Das Volumen eines derartigen
zusammen-
legbaren Beutels 5 wird so bemessen, daß es mindestens
ebenso groß wie das Fassungsvermögen des Behälters 4 ist, damit die Entnahme der
Substanzen aus dem Behälter 4 im Betrieb nicht beeinträchtigt wird.
-
Wenn der Behälter 4 mit der verderblichen Substanz gefüllt und die
öffnung 9 mit dem Haltering 3 mit dem daran dicht befestigten Beutel 5 verschlossen
worden ist, kann die Entnahme der Substanz aus dem Behälter 4 in einfacher Weise
erfolgen. Man löst lediglich die Abdeckung 1 und drückt den noch zusammengelegten
Beutel 5 in den Innenraum 6 des Behälters 4 hinein. Der Beutel 5 steht mit der äußeren
Atmosphäre in Verbindung, so daß sich sein Innenraum stetig mit der Umgebungsatmosphäre,
im allgemeinen Luft, füllt, wenn die jeweiligen Substanzen aus dem Behälter 4 abgelassen
werden. Dabei entsteht durch das Nachströmen der Luft in den Beutel 5 keinerlei
Unterdruck im Behälter 4, so daß die Entnahme aus dem Behälter 4 nicht beeinträchtigt
wird.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 kann die Öffnung 9 von vornherein
in der Wand des Behälters 4, beispielsweise einer Faßdaube,vorhanden sein oder im
Bedarfsfall nachträglich angebracht werden, um das Einsetzen des Halteringes 3 mit
dem Beutel 5 zu ermöglichen. Auf diese Weise ist ohne weiteres eine Nachrüstung
bei einem Behälter 4 möglich. Außerdem kann gegebenenfalls ein Austauschen der Anordnung
erfolgen, wenn der Beutel 5 oder der Haltering 3 aus irgendwelchen Gründen beschädigt
worden sein sollten.
-
Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung ist in Fig.
-
2 dargestellt, in der ein Behälter 14 von vornherein eine
zylinderförmige
Spundlochwand 12 aufweist, welche die zusätzliche Öffnung 19 bildet. In diese Öffnung
19 ist ein Haltering 13 mit Paßsitz eingeschlagen oder eingepreßt, so daß er abdichtend
in der Öffnung 19 sitzt. Gegebenenfalls kann der Haltering 13 auch mit einer nicht
dargestellten Dichtung versehen sein, um die gewünschte Abdichtung gegenüber dem
Behälter 14 bzw. der Spundlochwand 12 zu gewährleisten. An seiner dem Innenraum
16 zugewandten Seite ist der Haltering 13 mit einem ringförmigen, nasenförmigen
Vorsprung 13a versehen, auf dem ein Sack oder Beutel 15 in der Bereitschaftsstellung
aufliegt.
-
Dieser Sack oder Beutel 15 ist mit einer Klebung oder Schweißung 18
abdichtend an der Innenwand des Halteringes 13 befestigt. Die Spundlochwand 12 besitzt
an ihrer Außenseite ein Gewinde 11, an dem eine nicht dargestellte Abdeckung lösbar
befestigt werden kann, wie es bereits in Fig. 1 angedeutet ist.
-
Zur Inbetriebnahme einer derartigen Vorrichtung genügt es, den im
Innenraum des Halteringes 13 angeordneten, zusammengelegten Beutel 15 mit einem
Finger 17 in den Innenraum 16 des Behälters 14 zu drücken, so daß sich der Innenraum
des Beutels 15 dann zunehmend mit dem Gas der äußeren Atmosphäre, beispielsweise
Luft, füllt, wenn die in den Behälter 14 eingefüllten Substanzen abgezogen werden.
-
Die Funktion der Vorrichtung ist am deutlichsten aus Fig.
-
3 ersichtlich, in der man einen Behälter 24 erkennt, der in seinem
Innenraum 26 z.B. mit einer Flüssigkeit bis zum Füllpegel 27 gefüllt ist. Die Flüssigkeit
kann durch die Entnahmeöffnung 30 durch Betätigung eines Hahnes 31 abgelassen werden.
An der Oberseite des Behälters 24 er-
kennt man eine Spundlochwand
22 ähnlich der Anordnung gemäß Fig. 2, in der ein Haltering 23 abdichtend befestigt
ist und an seiner Unterseite einen mit einer Klebung oder Schweißung 28 abdichtend
befestigten Sack oder Beutel 25 aufweist, der sich in dem Raum oberhalb des Füllpegels
27 befindet und bei Entnahme der Substanz aus dem Behälter 24 nach und nach durch
einströmende Luft gefüllt wird, wie es mit den Pfeilen 29 angedeutet ist.
-
An der Oberseite der Spundlochwand 22 erkennt man eine Abdeckung 21,
die mit einer Schutzschicht 21a versehen und mit einem Gelenk 21b an der Spundlochwand
22 befestigt ist. An der gegenüberliegenden Seite der Abdeckung 21 ist ein schematisch
angedeutetes Klemmteil 32 vorgesehen, so daß die von der Spundlochwand 22 bzw. dem
Haltering 23 gebildete Öffnung lösbar verschlossen werden kann.
-
Bei der in Fig. 3 dargestellten Anordnung ist der Sack oder Beutel
25 erst teilweise entfaltet worden, da das Volumen im Behälter 24 erst etwa zur
Hälfte zur Verfügung steht, der Rest des Beutels 25 ist noch lose zusammengelegt
oder zusammengefaltet, wie man schematisch im Bereich des Füllpegels 27 erkennt.
Bei zunehmender Entleerung des Behälters 24 wird dann das Volumen im Innenraum des
Behälters 24 zunehmend von dem mit Luft oder einem sonstigen Gas gefüllten Beutel
25 eingenommen.
-
Es erweist sich in der Praxis als zweckmäßig, die Vorrichtung mit
dem Haltering, dem Sack oder Beutel und gegebenenfalls der Abdeckung in der entsprechenden
Öffnung des Behälters lösbar zu befestigen. Damit kann nach jeder Entleerung diese
Anordnung ausgewechselt werden, so daß einerseits das Spülen und Füllen des Behälters
nicht
beeinträchtigt, andererseits der Sack oder Beutel nicht beschädigt wird. Auf diese
Weise ist stets eine einwandfreie Funktion der Vorrichtung gewährleistet.