DE3328890A1 - Verfahren zur herstellung dauerschlagbarer al-niete - Google Patents
Verfahren zur herstellung dauerschlagbarer al-nieteInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C21/00—Alloys based on aluminium
- C22C21/12—Alloys based on aluminium with copper as the next major constituent
- C22C21/16—Alloys based on aluminium with copper as the next major constituent with magnesium
Description
METALLGESELLSCHAFT AG '" -- " ■■ :" 08.08.1983
Reuterweg 14 ' 2/ MLK/OKÜ (1323P)
GOOO Frankfurt/Main 1
Prov.Nr. 9013 M 3328890
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
dauerschlagbarer Niete aus einer Aluminium-Knetlegierung mit 0,20 bis 0,80 % Si, 0 bis 0,70 % Fe, 3,5 bis
4,5 % Cu, 0,40 bis 1,0 % Mn, 0,40 bis 1,0 % Mg, 0 bis 0,10 % Cr, 0 bis 0,25 % Zn. 0 bis 0,20 % Ti+Zr, andere
Elemente einzeln 0 bis 0,05 % und gesamt 0 bis 0,15 %, Rest Aluminium.
Diese Legierung hat nach DIN die Werkstoff-Nr. 3.1324 bzw.
die Nr. 2017 der Aluminum Association. Sie wird überwiegend zur Herstellung von Nieten für die Flugzeugindustrie
gemäß LN 9197, 9198 und 9199 verwendet. Sie besitzt im Anlieferungszustand
eine Zugfestigkeit von 215 bis
id
2
2
2
295 N/mm und eine Scherfestigkeit quer zur Längsachse von 255 N/mm
295 N/mm und eine Scherfestigkeit quer zur Längsachse von 255 N/mm
Gemäß Beiblatt 1, Seite 4, zum Werkstoff-Legierungsblatt
ViL 3.1324, Ausgabe Juni 1983, müssen Niete aus der genannten Legierung unmittelbar vor der Verarbeitung lösungsgeglüht
und abgeschreckt werden. Die Verarbeitung ist im sogenannten instabilen Zustand durchzuführen und muß innerhalb
von 2 Stunden nach dem Abschrecken beendet sein. Falls eine Verarbeitung innerhalb von 2 Stunden nach öem
Lösungsglühen nicht möglich ist, muß eine Lagerung in
Tiefkühltruhen bei -17°C erfolgen. Aber auch dann ist die Verarbeitungszeit auf eine Woche beschränkt. Bei Raumtemperatur
kalt ausgelagerte Niete oder überlagerte Niete können etwa fünfmal erneut wärmebehandelt werden.
Bei einer Verarbeitung im kaltausgehärteten zustand entfallen
die zeitlichen Beschränkungen. Es muß jeuoch mit erhöhter Gefahr der Rißbildung am Schließkopf uno mit verminderter
Schwingungsfestigkeit der Nietverbindung gerechnet werden.
Durch die Vorschriften für die Verarbeitung der Niete im
weichgeglühten und abgeschreckten zustand, wird deren Anwendung sehr erschwert. Beim Neubau von Flugzeugen oder
anderen genieteten Gegenständen, lassen sich die Verarbeitungsbedingungen
durch entsprechende Einrichtungen unu Organisation noch am ehesten einhalten. Aber auch hier
sind Fehler und Verwechselungen nicht auszuschließen. Senr nachteiltig sind die Bedingungen für die Bearbeitung der
Niete aber bei Reparaturarbeiten, die praktisch auf jedem Flugplatz anfallen können, wo die Voraussetzungen für eine
vorschriftsmäßige Verarbeitung einLichtungsmäßig und personell
nicht immer gewährleistet sind.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die eingangs genannte
Legierung durch einen sogenannten dauerschlagbaren Werkstoff zu ersetzen, bei dem also die Verarbeitung ohne
Nachteile in beliebigem zeitlichen Abstand nach dem Glühen und Abschrecken der Niete erfolgen kann.
Verarbeitet man die Legierung WL 3.1324 im kaltausgehärteten Zustand, so entfallen zwar die einschränkenden Bedingungen,
es muß aber im Vergleich zu der empfohlenen Verar-
beitung mit einer erhöhten Gefahr der Rißbildung und mit verminderter Schwingungsfestigkeit der Nietverbindung gerechnet
werden (vergl. Beiblatt zu WL 3.1324, Seite 4).
Nach einem anderen Vorschlag soll die Legierung AlZnMg AA 7050 als dauerschlagbarer Nietwerkstoff brauchbar
sein. Diese Niete werden in zwei stufen warmausgehärtet, wobei die Aushärtungstemperaturen sehr genau eingehalten
v/erden müssen, weil sonst die vorgegebenen Festigkeitseigenschaften
nicht erreicht werden. Außerdem ist dieser Werkstoff auch spannungsrißgefahrdet und verhältnismäßig
teuer.
Schließlich wird angestrebt, die Dauerschlagbarkeit bei einer bekannten und einschlägig verwendeten Legierung zu
erreichen, weil eine neue Legierung erst dann eingesetzt werden könnte, wenn sie auch hinsichtlich aller anderen
Eigenschaften den Forderungen entspricht, wozu umfangreiche technische Untersuchungen und langwierige zulassungsverfahren
nötig wären.
Es besteht somit die Aufgabe, den Werkstoff WL 3.1324 dahingehend weiterzubilden bzw. abzuwandeln, daß daraus hergestellte
Niete dauerschlagbar sind, d.h. daß die Verarbeitung nicht auf eine kurze Zeit nach dem Glühen und Abschrecken
beschränkt ist bzw., daß die umständliche und fehlerträchtige Kühlhaltung vermieden werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Legierung 0,002 bis 0,30 % Cadmium zugesetzt werden. Vorzugsweise beträgt der Cadmiumzusatz 0,002 bis 0,05 %. Er
kann mit gleichem Effekt aber auch im Bereich 0,05 bis 0,3 % liegen, in diesem Fall wird allerdings die in
WL 3.1324 angegebene Grenze von 0,05 % für tolerierbare
sonstige Elemente überschritten und eine neue Legierung gebildet, für die je nach Anwendungsgebiet neue Prüf- und
Zulassungsverfahren erforderlich sind.
Die bisherigen Versuche, dauerschlagbare Niete zu schaffen, waren vor allem darauf gerichtet, das Aushärungsverhalten
des Werkstoffs 3.1324 zu beeinflussen, um die Vetarbeitungszeit
verlängern zu können, ohne jedoch letztlich eine Aushärtung des verarbeiteten Niets zu unterdrücken.
Es war schon langer bekannt, daß man durch geringe Zusätze
an Cadmium, Indium oder Zinn das Aushärtungsverhalten von AlCU- bzw. AlCu4,5LiMn-Legierungen verzögern kann (Hardy,
H.K. Inst. Metals 80 (1951/52), S.483/492; Anderko/Wiencierz
in Z. Aluminium 37. JG (1961) H.9, S. 493/460 und H.10, S.663/677). Diese Erkenntnisse konnten bisher aber
zur Losung des Problems "dauerschlagbare Niete" nicht umgesetzt
werden, es stellte sich nämlich heraus, daß zusätze an Indium und zinn ebenso wie solche an Cadmium erwartungsgemäß
zwar das Aushärten verzögern oder sogar unterdrücken können, daß die für längere Zeit aufrechterhaltene
geringere Härte sich auf die Dauerschlagbarkeit aber nicht positiv auswirkt. Hierfür ist nämlich nicht die Härte,
sondern das Formänderungsvermögen des Werkstoffs maßgebend. Das Formänderungsvermögen war bei Indium- und
Zinn-Zusätzen nicht ausreichend, um einwandfreie Nietverbindungen herstellen zu können. Bei Cadmium-zusätzen wurde
dagegen festgestellt, daß nicht nur der Aushärtungsveriauf verzögert wird, sondern auch das Formänderungsvermögen
nach dem Glühen und Abschrecken auch nach längerer Zeit auf sehr hohem Niveau erhalten bleibt. Für Nietwerkstoffe
läßt sich letzteres am besten im Stauchversuch nachweisen.
Es wurden Proben mit 4,7 mm Durchmesser und 5,65 mm Länge in zeitlichem Abstand nach dem Glühen und Abschrecken mit
konstant 1150 N/mm2 gestaucht und die Stauchung in % über der Auslagerungszeit aufgetragen (Fig. I)0 während
die Cd-freie Legierung nach WL 3.1324 unter diesen Bedingungen eine Anfangsstauchfahigkeit von etwa 57 % aufweist,
die nach 8,5 Stunden auf etwa 48 % und nach 35 Tagen auf 45 % absinkt, hat der erfindungsgemäß mit 0,002 bis 0,05 %
Cadmium legierte Werkstoff eine Anfangsstauchfahigkeit von 58 %, nach 8,5 Stunden von 52 bis 52,5 % und nach 35 Tagen
von 48 bis 50 %. Wichtig ist, daß die Cd-legierten Proben auch nach beliebig langer Zeit noch eine Stauchfähigkeit
besitzen, die größer ist als die der Cd-freien Proben nach 8,5 Stunden. Nach einem Bericht der "Vereinigte flugtechnische
Werke GmbH" TE 245/480/82 vom 10.08.19Γ2, ist eine
Erweiterung der Verarbeitungszeit von 2 auf 8,5 Stunden für Niete aus dem Werkstoff 3.1324 möglich, ohne daß dadurch
die im Wöhler-Versuch ermittelte Lebensdauer abfällt. Mit anderen Worten, der bei dem bisher üblichen
Nietwerkstoff innerhalb von 8,5 Stunden eintretende Verlust an Stauchfähigkeit, wirkt sich auf die Dauerwechselfestigkeit
der Nietverbindung nicht negativ aus, bzw. bei dem erfindungsgemäß mit Cd-legiertem Werkstoff ist die
Stauchfähigkeit auch nach beliebig langer Zeit noch so hoch, daß eine Verschlechterung der Dauerwechselfestigkeit
nicht zu befürchten ist.
Damit ist das gesteckte Ziel, nämlich einen dauerschlagbaren
Nietwerkstoff zu schaffen, erreicht, bei Cd-Zugaben bis zu 0,05 % sogar ohne daß für die Legierung 3.1324 ein
neues zulassungsverfahren erforderlich ist, denn in den Vorschriften sind sonstige Zusätze bis 0,05 % ausdrücklich
zugelassen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung dauerschlagbarer Niete aus
einer Aluminium-Knetlegierung mit 0,20 bis 0,80 % Si, bis 0,70 % Fe, 3,5 bis 4,5 % Cu, 0,40 bis 1,0 % Mn,
0,40 bis 1,0 % Mg, 0 bis 0,10 % Cr, 0 bis 0,25 % Zn. 0 bis 0,20 % Ti+Zr, andere Elemente einzeln 0 bis 0,05 % und gesamt 0 bis 0,15 %, Rest Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß der Legierung 0,002 bis 0,3 % Cadmium zugesetzt werden.,
einer Aluminium-Knetlegierung mit 0,20 bis 0,80 % Si, bis 0,70 % Fe, 3,5 bis 4,5 % Cu, 0,40 bis 1,0 % Mn,
0,40 bis 1,0 % Mg, 0 bis 0,10 % Cr, 0 bis 0,25 % Zn. 0 bis 0,20 % Ti+Zr, andere Elemente einzeln 0 bis 0,05 % und gesamt 0 bis 0,15 %, Rest Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß der Legierung 0,002 bis 0,3 % Cadmium zugesetzt werden.,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daD
der Legierung 0,002 bis 0,05 % Cadmium zugesetzt
»werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Legierung 0,05 bis 0?3 % Cadmium zugesetzt werden.
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