DE3328036A1 - Gasentladungsanzeigevorrichtung mit einem abstandsrahmen und verfahren zur herstellung dieses rahmens - Google Patents
Gasentladungsanzeigevorrichtung mit einem abstandsrahmen und verfahren zur herstellung dieses rahmensInfo
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- H01J17/38—Cold-cathode tubes
- H01J17/48—Cold-cathode tubes with more than one cathode or anode, e.g. sequence-discharge tube, counting tube, dekatron
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- Manufacture Of Electron Tubes, Discharge Lamp Vessels, Lead-In Wires, And The Like (AREA)
Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen Berlin und München VPA 83 P 15^1 DE
Gasentladungsanzeigevorrichtung mit einem Abstandsrahmen und Verfahren zur Herstellung dieses Rahmens.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anzeigevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Plasmapanel
wird in der DE-OS 29 52 528 beschrieben.
Bei dem bekannten Display liefert eine Gasentladung Elektronen, die durch ausgewählte Löcher einer Steuermatrix
in einen Nachbeschleunigungsraum geschickt werden, dort Energien von einigen kV aufnehmen und schließlich
auf einer Phosphorschicht Lichtpunkte erzeugen. Die
Nachbeschleunigungsstrecke ist trotz der anliegenden Hochspannung plasmafrei, und zwar aus folgendem Grund:
Bei jedem Gas hängt die Zündspannung V2 vom Produkt aus
Gasdruck ρ und Elektrodenabstand d ab, derart, daß V2
mit zunehmendem ρ · d zunächst steil abfällt, dann ein Minimum durchläuft und anschließend wieder allmählich
ansteigt ("Paschengesetz"). Das bedeutet, daß bei einem
vorgegebenen Gas mit bestimmten Spannungs- und Druckwerten eine Entladung verhindert wird, wenn der Arbeitspunkt weit genug im linken Ast der Zündkurve liegt,
also d hinreichend kleine Werte hat.
In der Praxis ist der Nachbeschleunigungsraum jedoch bei
weitem nicht so hochspannungsfest, wie dies die Zündspannungskurve eigentlich erwarten läßt. Beim Hochfahren
der Spannung beobachtet man im Rahmenbereich Überschläge, die sich relativ rasch ausbreiten und an den Leiterstrukturen
erhebliche Schäden verursachen können.
Man hat deshalb schon relativ früh versucht, das Isolationsvermögen
des Abstandsrahmens zu verbessern. So wird in der DE-OS 2615 681 empfohlen, dem Rahmen ein Profil
Les 1 Lk/27.7.1983
mit equidistanten Nuten zu geben. Darauf aufbauend ist
in der eingangs zitierten Offenlegungsschrift vorgesehen,
den Rahmen gegenüber seinen vor- und rückseitig aufgebrachten Abdichtnähten zur Zellenmitte hin vortreten zu
zu lassen und seine Innenseite frei von Abdichtmaterial zu halten. Mit diesen Rahmenvarianten, die einen relativ
langen Isolationsweg gemeinsam haben, kann man unter üblichen Bedingungen (Gasfüllung: He, p: 2,5mbar, d: 1,7mm)
eine Nachbeschleunigungsspannung von immerhin 4kV anlegen. Dieser Wert ermöglicht allerdings nicht in jedem
Fall ausreichende Kontrast- und Helligkeitswerte. Wenn höchste Informationsmengen, etwa farbige Videosignale,
zu verarbeiten sind, sollten die Elektronen eine Aufprallenergie von mindestens 6kV haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Panel der eingangs genannten Art den Abstandsrahmen so auszubilden,
daß er noch besser isoliert. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rahmen zumindest
auf seiner Innenseite eine rauhe Oberfläche hat. "Rauh" bedeutet dabei eine Gestaltsabweichung mindestens vierter
Ordnung (DIN 4760).
Der Lösungsvorschlag geht von folgender Beobachtung aus:
Die bisher verwendeten Abstandrahmen bestanden aus einer Glasscheibe, aus der auf mechanischem Wege ein Fenster
herausgetrennt worden war. Eine solche Behandlung hinterläßt
an der Rahmeninnenseite stets Bruchkanten und Ausmuschelungen, von denen dann im Betrieb des Displays
die störenden (Gleit- und Spitzen-)Entladungen ausgehen, und zwar auch dann, wenn man in den Rahmen wegverlängernde
Vorsprünge eingearbeitet hatte. Ein erfindungsgemäß gestalteter Rahmen ist frei von solchen Graten. Seine
gefährdete Oberfläche hat statt dessen eine spezifische Mikrostruktur, die - offensichtlich - eine lange wirksame
Isolationsstrecke ergibt, dabei aber keine Formationen enthält, die einen Durchbruch auslösen könnten. Dieses
Verhalten hat komplexe Ursachen, die sich derzeit noch nicht ganz übersehen lassen; Tatsache ist aber, daß ein
üblicher Rahmen nach der hier vorgeschlagenen Mattierung ganz wesentlich höhere Spannungen zuläßt.
5
Vorzugsweise wird die zu behandelnde Oberfläche durch eine Strahltechnik, etwa durch einen Beschüß mit AI2O3-
oder Glasperlen, aufgerauht. Dabei ist es zweckmäßig, in zwei Schritten vorzugehen und zunächst mit Perlen größeren
Durchmessers und anschließend mit kleineren Perlen zu arbeiten. Eine gestrahlte Oberfläche ist sauber; sie
braucht nicht mehr eigens von Rückständen, die bekanntlich die Überschlagsfestigkeit empfindlich beeinträchtigen
können, befreit zu werden.
Beste Resultate erzielt man, wenn man die rauhe Rahmenoberfläche auch noch mit einem leitenden Material versieht,
und zwar in einer solchen Menge, daß noch keine durchgehende Schicht entsteht. Eine solche Belegung
kommt schon dann zustande, wenn man die Fläche mit Kugeln strahlt, die bereits mit dem betreffenden Material,
etwa Cu, beschichtet sind. Daß ein solcher Belag die Kurzschlußfestigkeit fördert, ist vermutlich darauf zurückzuführen,
daß er nach Art eines extrem hochohmigen Oberflächenwiderstandes das Potentialgefälle längs der
Rahmenfläche linearisiert und somit lokale Feldstärkeüberhöhungen
verhindert.
Vergleichsmessungen haben gezeigt, daß man durch die erfindungsgemäß
vorgesehene Rahmenmattierung die Spannungsfestigkeit ohne weiteres um mehr als den Faktor 3 verbessern
kann. Dieses erstaunliche Ergebnis eröffnet einen großen OptimierungsSpielraum für eine Reihe wichtiger
Parameter. So kann zunächst die Hochspannung auf einen besonders großen Wert eingestellt werden. In diesem Fall
erreicht man die erforderlichen Darstellungsqualitäten
mit minimalen Elektronenströmen, eine Betriebsweise, die
- V- VPA 83 P
die Leuchtstoffschicht schont und lange funktionstüchtig
erhält. Daneben besteht auch noch die Möglichkeit, mit mäßig erhöhter Hochspannung und größerem Gasdruck zu arbeiten.
Diese Maßnahmenkombination ist durchaus attraktiv, weil nämlich ein Teil des Gases nach mehreren hundert
Betriebsstunden aufgezehrt wird und deshalb der Anfangsdruck über dem eigentlichen Betriebswert liegen
sollte. Im übrigen hat man bei der Wahl der Gaszusammensetzung und des Abstandes zwischen den Nachbeschleunigungselektroden
relativ freie Hand.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand zusätzlicher Ansprüche.
Der Lösungsvorschlag soll nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung, näher erläutert werden. Von den Figuren der Zeichnung zeigen
Fig. 1 das Ausführungsbeispiel in einem schematischen
Seitenschnitt,
Fig. 2 vom Abstandsrahmen dieses Ausführungsbeispiels
Fig. 2 vom Abstandsrahmen dieses Ausführungsbeispiels
die rauhe Oberfläche, in einer Vergrößerung, und Fig. 3 von der Fig. 2 einen - nochmals vergrößerten Ausschnitt.
Das dargestellte Display enthält eine vakuumdichte, gasgefüllte Hülle mit einem wannenartigen Rückteil 1 und
einer parallel zum Wannenboden erstreckten Frontplatte 2.
Das Hülleninnere wird durch eine frontplattenparallele Steuerscheibe 3 in einen hinteren Gasentladungsraum 4
und einen vorderen Nachbeschleunigungsraum 5 unterteilt. Die Steuerscheibe 3 trägt auf ihrer Rückseite Zeilenleiter
6 und auf ihrer Vorderseite senkrecht zu den Zeilenleitern verlaufende Spaltenleiter 7. Alle Leiter sind
einzeln ansteuerbar; sie bilden zusammen eine Steuermatrix. In jedem Matrixelement ist die aus der Steuerscheibe und
-ir- VPA 83 P 154 1DE
den Matrixleitern gebildete Steuerstruktur mit einer Durchtrittsöffnung 8 versehen. Der Wannenboden trägt auf
seiner Vorderseite mehrere zueinander parallele Plasmakathodenstreifen 9, und die Frontplatte 1 ist auf ihrer
Rückseite mit äpaltenleiterparallelen Phosphorstreifen sowie einer durchgehenden Nachbeschleunigungsanode 11
versehen. Die Steuerscheibe 3 wird gegen die Frontplatte 2 durch einen Abstandsrahmen 12 distanziert, der beidseitig
jeweils durch eine Glaslotnaht 13, 14 vakuumdicht mit der Steuerscheibe bzw. der Frontplatte verbunden ist.
Die Verbindung zwischen der Steuerscheibe und der ¥anne wird über eine Glaslotnaht 15 hergestellt.
Der Rahmen ragt nach innen über die beiden Glaslotnähte 13, 14 hinaus und hat dort ein abgerundetes Profil mit
rauher Oberfläche. Dieser Rahmen läßt sich folgendermaßen rationell herstellen: Zunächst schneidet man aus
einer ca. 1,1mm-dicken Weichglasscheibe mit einer Diamant-Trennscheibe
ein Fenster heraus. Dann wird bei dem so erhaltenen Rahmen die Innenseite mit einer Strahltechnik
abgerundet, mattiert und mit Cu belegt. Hierzu wird der Rahmen zunächst einige Sekunden lang mit bis zu
120um-dicken AlaOj-Perlen gestrahlt und anschließend mit
einem Strahl aus bis zu 60um dicken Glasperlen geläppt. Die Glasperlen sind dabei mit Cu überzogen. Anschließend
spühlt man die behandelte Oberfläche; ein spezieller Reinigungsprozeß ist nicht erforderlich.
Einen Eindruck von der Struktur der rauhen Rahmenoberfläche vermitteln die Figuren 2 und 3. Sie sind aus Rasterelektronenmikroskopaufnahmen
an einer Au-metallisierten Oberfläche hervorgegangen und zeigen die Fläche
in einer 400- bzw. 2000-fachen Vergrößerung. Aus diesen
Figuren läßt sLdi abschätzen, dsß die Rauhtißfe dieses fLadamuldigen
Oberflächengebirges im Mittel zwischen 10um und 15wm
liegt und maximal 40um erreicht (DIN 4768, Blatt 1).
.9.
Alle übrigen Teile des Bildschirms sind an sich bekannt. Pur weitere Herstellungs- und Betriebseinzelheiten wird
auf Elektronik Ib (1982) 79 verwiesen.
Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf das dargestellte Ausführungsbeispiel. Im vorliegenden Zusammenhang
kommt es nur darauf an, die Nachbeschleunigungsstrecke kurzschlußfest zu machen. Insofern könnte man die Gasentladung
auch in anderer Form - beispielsweise als stationäres Querplasma - erzeugen und/oder die Elektroden anders
organisieren, etwa die gleichen Leiter als Plasmakathoden und als Zeilenleiter fungieren zu lassen oder
mit einer Nachablenkung im Hochspannungsraum arbeiten. Davon abgesehen kommen auch andere Rahmenmaterialien
und/oder andere Mattierungsmethoden in Frage; denkbar
wären etwa bestimmte Keramiken und spezielle Ätztechniken. Im übrigen bleibt es dem Fachmann unbenommen, in
Fällen, in denen neben dem Abstandsrahmen noch weitere Distanzelemente vorgesehen sind, die Oberflächen dieser
zusätzlichen Körper in gleicher Weise aufzurauhen.
13 Patentansprüche
3 Figuren
3 Figuren
Claims (13)
- VPA 83 P 15 4 1 DEPatentansprücheGasentladungsanzeigevorrichtung mit folgendem Aufbau1a) eine gasdichte Hülle mit zwei zueinander parallelen, in Betrachtungsrichtung hintereinander liegenden Wandplatten (Rückplatte, Frontplatte) ist mit einem Gas gefüllt,b) in der Hülle befindet sich eine regelmäßig gelochte Steuerstruktur, die das Hülleninnere in einen hinteren und einen vorderen Raum (Gasentladungsraum, Nachbeschleunigungsraum) unterteilt und mehrere plattenparallel.erstreckte Elektrodenebenen umfaßt,c) im Gasentladungsraum sind mindestens eine Kathode (Plasmakathode) und mindestens eine Anode (Plasmaanode) vorgesehen,d) die Frontplatte trägt auf ihrer Rückseite eine kathodolumi neszente Schicht sowie eine elektrisch leitende Schicht (Nachbeschleunigungsanode),e) in der vordersten Elektrodenebene der Steuerstruktur befindet sich mindestens ein Leiter (Nachbeschleunigungskathode) , der gegen die Nachbeschleunigungsanode durch einen Abstandsrahmen distanziert ist; und folgender Betriebsweise2a) zwischen jeder Plasmakathode und der ihr zugeordneten Plasmaanode brennt zumindest zeitweilig eine Gasentladung;b) aus dieser Entladung werden Elektronen durch selektiv geöffnete Löcher der Steuerstruktur in den Nachbeschleunigungsraum gezogen undc) im Nachbeschleunigungsraum, der entladungsfrei bleibt, auf mehrere kV beschleunigt;dadurch gekennzeichnet, daß 1f) der Abstandsrahmen (12) zumindest auf seiner Innenseite eine rauhe Oberfläche hat.VPA 83 P 15*1 DE
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rauhe Oberfläche eine gemittelte Rauhtiefe R2 hat, für die gilt 1Um^R2 ^ioOpm, insbesondere 4pm<R2 < 4Oum, und vorzugsweise flachmuldig ist. 5
- 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die rauhe Oberfläche eine maximale Rauhtiefe Rmax hat, für die gilt insbesondere Rmax<100um.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die rauhe Oberfläche mit elektrisch voneinander isolierten Inseln aus einem elektrisch leitenden Material belegt ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbelegung eine äquivalente Schichtdicke d hat, für die gilt d£iO .um, insbesondere d<6»10~ um.
- 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbelegung eine Flächenmasse b hat, für die gilt b<_0,8ug · cm-2, insbesondere b< O,5wg # cm~2.~
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrisch leitende Material Kupfer ist.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem frei in den Nachbeschleunigungsraum hineinragenden Abstandsrahmen, dadu-rch gekennzeichnet, daß die Übergänge zwischen der Rahmeninnenseite und den beiden Stirnseiten des Rahmens (12) abgerundet sind und die Rahmenoberfläche auch in den abgerundeten Bereichen rauh ist.« 3 · VPA 83 P 1 5 4 1 DE
- 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandsrahmen (12) aus Glas, insbesondere aus einem Weichglas mit einem thermischen Ausdehnungskoeffizienten ού£ 85'10-7Ok-I, besteht.
- 10. Verfahren zur Herstellung eines Abstandsrahmens einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmeninnenseite durch eine Strahltechnik aufgerauht wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst mit Kugeln eines Durchmessers D und anschließend mit Kugeln eines Durchmessers Df (D'< D) strahlt.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß D<120um und D1 ^-60um ist.·
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Strahltechnik verwendeten Kugeln mit einem elektrisch leitenden Material belegt werden.
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