DE4131806A1 - Entladungsroehre und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Entladungsroehre und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mit Gas gefüllte
Entladungsröhre, die beispielsweise als Entladungsröhre für
eine Spannungsstabilisierung, als Entladungsröhre für einen
Impulsentladungsschalter und als Impulsflankenformer einge
setzt wird.
Die Entladungsröhren werden in verschiedenen Anordnungen
verwendet, beispielsweise als selbstzündende (selbsttreiben
de) Impulsschalter in Spannungsreglern und gepulsten Lasern
oder in einer impulsformenden Anordnung, die unmittelbar vor
einem getriggerten Funkenschalter eingesetzt sind. Hierzu
wird eine Entladungsröhre verwendet, die für diese Anwen
dungen geeignet ist, die Entladungselektroden besitzt, die
an den Enden eines Zylinders angeordnet sind, der gedichtet
mit einem Inertgas gefüllt ist.
In solchen Entladungsröhren konvergiert, sofern die Impuls
wiederholungsfrequenz (nachfolgend als Entladungsfrequenz
oder einfach als Frequenz bezeichnet) hoch ist, die Anfangs
entladungsspannung allgemein zu einem gewissen Wert, wie
dies in Fig. 4 gezeigt ist. Wenn andererseits die Entladungs
frequenz absinkt, tendiert die Anfangsentladungsspannung da
zu, anzusteigen. Bei dieser Art der Entladungsröhren ist es
nicht erwünscht, daß sich die Anfangsentladungsspannung ent
sprechend der Entladungsfrequenz ändert. Es ist angestrebt,
daß die Kennlinie der Eingangsentladungsspannung über der
Frequenz möglichst flach ist.
Als Mittel, um diese Kennlinie der Frequenz zu verbessern,
wurde bereits ein Triggerdraht P eingesetzt, der als Über
spannungsschutz dient, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Dies
stellt allerdings einen Nachteil dar. Da der Triggerdraht T
aus feinen Drähten ausgehend von beiden Elektroden zu dem
mittleren Bereich in der Röhre unter Verwendung einer lei
tenden Kohle enthaltenden Farbe geführt ist, können Span
nungsüberschläge sehr leicht entlang der zylindrischen Wand
in einer solchen Entladungsröhre auftreten, die als Entla
dungsröhren für die Spannungsregelung und als Funkenunter
brecherschalter eingesetzt werden, in denen Hochspannungs
entladungen über viele Stunden wiederholt werden. Die Ent
ladungsröhren werden daher leicht abgenutzt und der Trigger
effekt hält nicht an.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
Entladungsröhre zu schaffen, die die vorstehenden Nachteile
des einfachen Auftretens von Spannungsüberschlägen vermeidet
und die eine flache und stabile Kennlinie der Frequenz über
eine lange Zeitdauer aufrecht erhält.
Die vorstehende Aufgabe kann dadurch bei einer Entladungs
röhre gelöst werden, daß sie ein elektrisch isolierendes Ge
fäß (Zylinder) aufweist, das nach außen gedichtet mit Inert
gas gefüllt ist, ein Paar von Elektroden, die gegenüberlie
gend in dem isolierenden Gefäß angeordnet sind, und eine
Aktivierungsschicht, die über mindestens einen Teil der
Wandflächen dem Gas ausgesetzt ist und nicht mit den Ober
flächen der Entladungselektroden zusammenfallen, wobei die
Aktivierungsschicht eine Silikatverbindung eines Alkalime
talles aufweist.
Eine solche Entladungsröhre kann in einfacher Weise durch
Hinzufügen einer Silikatverbindung eines Alkalimetalles, die
auf wenigstens einem Teil der Innenfläche des Zylinders und
der Elektrodenfläche aufgebracht wird, die nicht die Entla
dungsoberfläche bildet, die dem eingeschlossenen Gas ausge
setzt ist, hergestellt werden, wobei der Zylinder und die
Elektroden mit einem Bondmittel zusammengesetzt werden und
dann die Anordnung einer Wärmebehandlung ausgesetzt wird, um
das Gefäß (Zylinder) und die Elektroden miteinander zu ver
binden (zu verschweißen).
Die Aktivierungsschicht weist eine Silikatverbindung eines
Alkalimetalles auf, das sich über mindestens einen Teil der
inneren Oberfläche erstreckt, die dem nach außen gedichteten
Gas ausgesetzt ist, wobei diese Schicht beispielsweise eine
Schicht aus einem Glaswerkstoff sein kann, der aus einem
Silikat, einem Aluminiumsilikat oder einem Borsilikat herge
stellt ist, die Oxide solcher Alkalimetalle wie Lithium,
Natrium oder Kalium aufweisen. Die Aktivierungsschicht kann
Erdalkalimetalle wie Barium, Strontium und Kalzium und an
dere Oxide aufweisen.
Eine solche Aktivierungsschicht kann durch das folgende Ver
fahren aufgebracht werden. Eine Farbe, die feines Pulver aus
Silikatglas enthält, welches die obengenannten Alkalimetalle
aufweist, wird auf die innere Fläche des Gefäßes aufge
bracht, die dann getrocknet und einer Wärmebehandlung zur
Sinterung unterzogen wird. Bevorzugt wird diese Wärmebehand
lung durchgeführt, nachdem das Gefäß und die Elektroden mit
einem Verbindungsmaterial (Bondmaterial) zusammengefügt
sind, so daß die Sinterung der Aktivierungsschicht und das
Verbinden des Zylinders und der Elektroden gleichzeitig
während der gleichen Wärmebehandlung durchgeführt werden
kann.
In einer solchen Entladungsröhre ist die Aktivierungs
schicht, die auf der inneren Fläche, die nicht mit der Ent
ladungsfläche identisch ist, die dem nach außen abgedichtet
eingeschlossenen Gas ausgesetzt ist, praktisch ein Isolator
und hat demzufolge nur eine geringe Auswirkung auf die Ver
teilung des elektrischen Feldes, das sich zwischen den Ent
ladungselektroden ausbildet. Deshalb kann die Entladungs
röhre gemäß der Erfindung nicht nur in der gleichen Art und
Weise wie herkömmliche Entladungsröhren verwendet werden,
sondern sie hat zusätzlich eine flache Kennlinie der An
fangsentladungsspannung über der Frequenz, die über eine
lange Periode stabil verbleibt.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt einer Entladungsröhre gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt einer herkömmlichen Entla
dungsröhre mit einem Triggerdraht,
Fig. 3 zeigt eine Kennlinie der Anfangsentladungsspannung
über der Frequenz für die Entladungsröhre gemäß der
vorliegenden Erfindung, und
Fig. 4 zeigt eine Kennlinie der Anfangsentladungsspannung
über der Frequenz für eine herkömmliche Entladungs
röhre.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel für eine Ausführungsform einer
Entladungsröhre gemäß der vorliegenden Erfindung. Mit dem
Bezugszeichen 1 ist ein zylindrisches Gefäß bezeichnet, das
aus einem elektrisch isolierenden Material, wie beispiels
weise Keramik, gebildet ist. Mit den Bezugszeichen 2 und 3
sind Entladungselektroden bezeichnet, deren vorstehende
Flächen nahezu flach mit abgerundeten Kanten ausgebildet
sind und die mit dem zylindrischen Gefäß 1 über ein Glas-
oder Metallot 4 verbunden sind. Mit dem Bezugszeichen 5 ist
eine Aktivierungsschicht bezeichnet, die die inneren Wand
flächen des zylindrischen Gefäßes 1 bedecken, das silika
tische Verbindungen eines Alkalimetalles enthält.
Die Entladungsröhre gemäß der Erfindung wird gemäß dem nach
folgenden Verfahren zusammengebaut. Die innere Fläche des
zylindrischen Gefäßes 1 wird mit einer Farbe versehen, die
eine Mixtur aus Wasser und Silikatglaspulver aus Barium,
Barium-Soda (ST-W/K der Nippon Denki Glass) enthält, und an
schließend getrocknet. Die Entladungselektroden 2, 3 und das
zylindrische Gefäß 1 werden mit einem Lot 4 an den zu ver
bindenden Flächen beschichtet und so zusammengesetzt, daß
der Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Elektroden
gleich einem vorgegebenen Wert ist. Dann wird diese Anord
nung in ein Vakuum oder in eine Inertgasatmosphäre einge
bracht, wo sie erwärmt wird, um das Lot 4 zu schmelzen und
die Aktivierungsschicht 5 gleichzeitig zu sintern. Danach
ist die Entladungsröhre A fertiggestellt. Eine Prüfung
dieser Entladungsröhre A hat gezeigt, daß sie eine ideale
flache Kennlinie für die Anfangsentladungsspannung über der
Frequenz aufweist, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist.
Eine andere Entladungsröhre B wurde in der gleichen Art und
Weise wie die vorstehende Ausführung hergestellt mit der
Ausnahme, daß die Aktivierungsschicht aus einem Borsilikat
glaspulver aus Soda (Natriumkarbonat) (7740 von Corning) be
stand.
Die Kennlinie der Anfangsentladungsspannung über der Fre
quenz der Entladungsröhre B ist annähernd die gleiche wie
diejenige der Entladungsröhre A.
Eine dritte Entladungsröhre C wurde in der gleichen Art und
Weise wie diejenige nach der ersten Ausführungsform herge
stellt mit der Ausnahme, daß keine Aktivierungsschicht 5
vorhanden war.
Die Kennlinie der Anfangsentladungsspannung über der Fre
quenz dieser Entladungsröhre C ist in Fig. 4 gezeigt, die
zeigt, daß die Anfangsentladungsspannung mit dem Ansteigen
der Entladungsintervalle (Impulspausen) stark ansteigt.
Eine vierte Entladungsröhre D wurde in der gleichen Art und
Weise wie diejenige nach der ersten Ausführungsform herge
stellt mit der Ausnahme, daß die Aktivierungsschicht 5 aus
einem Aluminiumsilikatglaspulver aus Kalzium-Barium (GA-13
der Nippon Denki Glass) gebildet wurde.
Diese Entladungsröhre D zeigt eine Anfangsentladungsspannung
über der Frequenz, die annähernd gleich derjenigen der drit
ten Entladungsröhre C ist.
Eine fünfte Entladungsröhre E wurde in der gleichen Art und
Weise wie diejenige nach der ersten Ausführungsform herge
stellt mit der Ausnahme, daß die Aktivierungsschicht 5 aus
einem Borsilikatglaspulver aus Barium (7059 von Corning)
hergestellt wurde.
Diese Entladungsröhre E hat die gleiche Anfangsentladungs
spannung über der Frequenz wie diejenige der dritten Entla
dungsröhre C.
Wie vorstehend erwähnt ist, kann die vorliegende Erfindung
wie folgt zusammengefaßt werden. Die Entladungsröhre nach
der Erfindung besitzt eine Aktivierungsschicht einer Alka
limetallsilikatverbindung, die zumindest über einen Teil der
Wandfläche gebildet ist, die nicht zu den Entladungsflächen
der Elektroden gehört, die dem eingeschlossenen Gas ausge
setzt ist. Diese Aktivierungsschicht stellt eine stabile An
fangsentladungsspannung über einen weiten Bereich der Entla
dungsfrequenz sicher. Hieraus folgt eine lange Lebensdauer
der Entladungsröhre.
Claims (2)
1. Entladungsröhre mit folgenden Merkmalen: Ein elektrisch
isolierendes Zylinder-Gefäß, das nach außen gedichtet mit
Inertgas gefüllt ist, ein Paar von Elektroden, die gegen
überliegend in dem isolierenden Gefäß angeordnet sind,
und eine Aktivierungsschicht, die über mindestens einen
Teil der Wandflächen dem Gas ausgesetzt sind und nicht
mit den Oberflächen der Entladungselektroden zusammenfal
len, wobei die Aktivierungsschicht eine Silikatverbindung
eines Alkalimetalles aufweist.
2. Verfahren zur Herstellung der mit Gas gefüllten, gedich
teten Entladungsröhre nach Anspruch 1, bei der ein Paar
von Elektroden gegenüberliegend in dem isolierenden
Zylinder-Gefäß angeordnet sind, gekennzeichnet durch fol
gende Schritte: Aufbringung einer Silikatverbindung eines
Alkalimetalles auf wenigstens einem Teil der Innenfläche
des Gefäßes und der Elektrodenfläche, die nicht die Ent
ladungsoberfläche bildet, die dem eingeschlossenen Gas
ausgesetzt ist, Zusammenbau des Zylinders und der Elek
troden unter Verwendung eines Bondmittels und Wärmebe
handlung der Anordnung, um das Gefäß und die Elektroden
miteinander zu verbinden (zu verschweißen).
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