DE3325677C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D277/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings
- C07D277/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings
- C07D277/04—Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D277/06—Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
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- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P11/00—Drugs for disorders of the respiratory system
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue Verbindung, die eine
bemerkenswerte Bronchialsekret-anregende, Luftröhren- und
Bronchialschleim verflüssigende und hustenstillende Wirksamkeit
aufweist und gleichzeitig günstige pharmakokinetische
Charakteristika im Hinblick auf die Absorption, Bioverfügbarkeit
und den Gewebespiegel besitzt.
Die Erfindung betrifft das Guajakol-N-acetyl-4-thiazolidin-carboxylat
der Formel I
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
der Verbindung I.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin pharmazeutische Zubereitungen
mit Bronchialsekret-anregender, Luftröhren- und
Bronchialschleim verflüssigender und hustenstillender Wirksamkeit,
die als wirksamen Bestandteil das Guajakol-N-acetyl-4-thiazolidin-carboxylat
enthalten.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die genannte Verbindung I,
die nachstehend mit der Bezeichnung SA 734 abgekürzt werden
soll, wie folgt hergestellt: Man geht von der 4-Thiazolidin-carbonsäure
aus. Diese wird mit Acetylchlorid und in Gegenwart
von Basen einer Acetylierungsreaktion unterworfen. Die
auf diese Weise hergestellte N-Acetyl-4-thiazolidin-carbonsäure
wird anschließend mit Guajakol (2-Methoxyphenol) in
einem wasserfreiem aprotischen Lösungsmittel verestert. Vorzugsweise
wird die Veresterung mittels Aktivierung der Säure
mit Carbonyl-diimidazol oder anderen Reagenzien,
die die Bildung von gemischten Anhydriden begünstigen, durchgeführt.
Überraschenderweise stellte sich heraus, daß die auf diese
Weise hergestellte Verbindung I eine niedrige Toxizität und
eine höhere Bronchialsekret-anregende, hustenstillende und
schleimverflüssigende Wirksamkeit aufweist als andere Mittel,
die bereits therapeutisch verwertet werden, beispielsweise
Carboxymethylcystein, α-Mercaptopropionylglycin,
Guajakol oder Codein.
Darüber hinaus wird die erfindungsgemäße Verbindung SA 734
nach oraler Verabfolgung als solche gut absorbiert. Dabei
erzielt man einen Plasmaspiegel und einen Pulmonalspiegel bezüglich
der Thiazolidincarbonsäure, der eindeutig höher ist
und über einen längeren Zeitraum hinweg nachgewiesen werden
kann, verglichen mit Werten, die man nach Verabfolgung von
äquimolaren Dosen an Thiazolidincarbonsäure erhält.
Die erfindungsgemäße Verbindung SA 734 erweist sich somit
als eine Verbindung mit einer hohen Bioverfügbarkeit und
einem ausgeprägten Tropismus gegenüber dem Atmungsapparat.
Das nachstehende Beispiel erläutert die Erfindung.
a) 13,3 g (0,1 Mol) 4-Thiazolidin-carbonsäure, gelöst in
100 ml Aceton werden mit 11 g (0,11 Mol) Kaliumbicarbonat
und unter Rühren tropfenweise mit 8,5 ml (0,10 Mol) Acetylchlorid
in 20 ml Aceton während 10 Minuten versetzt. Das Reaktionsgemisch
wird 12 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Das Gemisch wird sodann filtriert und der Rückstand wird
gründlich mit Aceton gewaschen. Die organische Phase wird
unter vermindertem Druck abdestilliert. Man erhält 12,7 g
eines Rohprodukts von N-Acetyl-4-thiazolidin-carbonsäure, das
aus einem Gemisch von Aceton und Diäthyläther umkristallisiert
wird. Man erhält 6 g N-Acetyl-4-thiazolidin-carbonsäure von
F. 136 bis 138°C.
b) 5,5 g (0,0314 Mol) N-Acetyl-4-thiazolidin-carbonsäure werden
mit 6,5 g Carbonyl-diimidazol versetzt. Nach beendeter
Bildung von Kohlensäure wird das Reaktionsgemisch mit 5 g
Guajakol, gelöst in 10 ml Tetrahydrofuran und 0,1 g Natriummethylat,
versetzt. Die Temperatur wird während 30 Minuten
auf 50°C erhöht und anschließend wird das Reaktionsgemisch
12 Stunden bei Raumtemperatur belassen. Danach wird das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand
wird mit Wasser gewaschen und mit Diäthyläther extrahiert.
Die organische Phase wird mit wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert, und unter vermindertem Druck
vom Lösungsmittel befreit.
Man erhält 8 g des Rohprodukts der Verbindung I. Das Rohprodukt
wird unter Verwendung von SiO₂ chromatographisch gereinigt.
Elutionsmittel: Petroläther/Äthyläther 5 : 1.
Man erhält 6 g des gewünschten Reinproduktes von I in Form
eines dickflüssigen, blaßgelben Öls.
Die erfindungsgemäße Verbindung wird durch die nachstehenden
physikalischen Werte charakterisiert:
Elementaranalyse:
C₁₃H₁₅NO₄S (Molgewicht = 281,13)
C₁₃H₁₅NO₄S (Molgewicht = 281,13)
ber.:C 55,49 H 5,33 N 4,98
gef.:C 55,32 H 5,44 N 5,02
I. R.-Spektrum (Flüssigfilm):
3100 cm-1 (C-H Aromaten); 2970-2955 cm-1 (CH Aliphaten);
1785 cm-1 (C=O); 1670 cm-1 (C=O Amide);
1160 cm-1 (C-O); 860 cm-1 (C-H Aromaten).
3100 cm-1 (C-H Aromaten); 2970-2955 cm-1 (CH Aliphaten);
1785 cm-1 (C=O); 1670 cm-1 (C=O Amide);
1160 cm-1 (C-O); 860 cm-1 (C-H Aromaten).
H¹-NMR-Spektrum (in CDCl₃, internes TMS):
2,2 δ (s, 3H, COCH₃); 3,3-3,7 δ (m, 2H, Ab Teil des ABX Systems); 3,85 δ (s, 3H, O-CH₃); 5,4 δ (Doppel d, 1H, X Teil des ABX-Systems); 6,85-7,3 δ (m, 4H Aromaten).
2,2 δ (s, 3H, COCH₃); 3,3-3,7 δ (m, 2H, Ab Teil des ABX Systems); 3,85 δ (s, 3H, O-CH₃); 5,4 δ (Doppel d, 1H, X Teil des ABX-Systems); 6,85-7,3 δ (m, 4H Aromaten).
Die akute Toxizität an Schweizer Mäusen und Wistar-Ratten
wurde mittels unterschiedlicher Verabfolgungswege gemäß dem
Verfahren nach Litchfield J. T. und Wilcoxon (J. Pharm. Exp.
Ther. 96, 99-113 (1949)) bestimmt. Die Ergebnisse gehen aus
nachstehender Tabelle I hervor. Daraus ist ersichtlich, daß
die erfindungsgemäße Verbindung SA 734 eine in hohem Maße
verminderte Toxizität aufweist.
Die Bronchialsekret-anregende Wirksamkeit wurde an männlichen
Wistar-Ratten durch Verabfolgung per os gemäß der
"Mawatari-Methode" (Mawatari H. "Kagoshima Daigaku Igaku-
Zasshi" 27, 561 (1976)) bestimmt. Dabei wurde die erfindungsgemäße
Verbindung SA 734 bei den angegebenen Dosen mit Carboxymethylcystein
und mit α-Mercaptopropionylglycin verglichen.
Die Ergebnisse gehen aus Tabelle II hervor.
Aus den vorstehenden Werten der Tabelle II ergibt sich eine
überraschend hohe Bronchialsekret-anregende Wirksamkeit für
die erfindungsgemäße Verbindung SA 734. Die Wirksamkeit ist
erheblich höher als sie mit den Vergleichsmitteln erzielt
wird, selbst wenn man diese in Dosen von doppelter Gewichtsmenge
verabfolgt.
Die Schleim verflüssigende Wirksamkeit wurde mittels eines
Mikroviskosimeters am Luftröhren- und Bronchialschleim
eines Kaninchens bestimmt, nachdem man dem Versuchstier
oral bestimmte Dosen an Verbindungen verabreicht hatte.
Es wurde die erfindungsgemäße Verbindung SA 734 mit Guajakol
in den in der Tabelle angegebenen Dosen verglichen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III enthalten.
Aus Tabelle III geht hervor, daß die Schleim verflüssigende
Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindung SA 734 merklich
höher ist als die von Guajakol, sofern die Vergleichsverbindungen
in gleichwertigen Dosen und unter gleichen Testbedingungen
verabfolgt werden.
Die hustenstillende Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindung
SA 734 wurde nach einer Methode von Bourer et al.
(Prog. Brit. Pharmac. Soc. April 1970) bestimmt. Dabei wird
Husten durch Anwendung eines Aerosols mit Citronensäure
induziert. Die Versuchstiere erhalten die Testverbindungen
intraperitoneal. Es werden Versuchstiere von beiden Geschlechtern
verwendet, die 200 bis 350 g wiegen.
Als Vergleichsstandard dient eine Gruppe von Tieren, die
mit Codein in Dosen von 12,5 mg/kg behandelt worden sind.
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäße Verbindung
SA 734 eine ausgeprägte hustenstillende Wirksamkeit aufweist.
Die prozentuellen Werte sind sehr hoch und sind statistisch
signifikant, verglichen mit den Kontrollwerten. Die erzielten
Ergebnisse mit der erfindungsgemäßen Verbindung sind
andererseits auch nicht geringer, als sie mit einer wirksamen
Standardverbindung erzielt werden, beispielsweise
Codein.
In Tieren durchgeführte pharmakokinetische Tests, die nach
Verabfolgung per os der erfindungsgemäßen Verbindung SA 734
und äquimolaren Dosen von Thiazolidincarbonsäure durchgeführt
wurden, zeigen, daß die erfindungsgemäße Verbindung
als solche absorbiert wird. Aus den Plasmaspiegeln an
Thiazolidincarbonsäure, nach Verabfolgung der beiden Substanzen,
ergibt sich ein wesentlich besseres Muster, sofern die
erfindungsgemäße Verbindung SA 734 verabfolgt wird, weil man
hierbei eine verlängerte Anwesenheit höherer Konzentrationen
und eine höhere Bioverfügbarkeit erzielt.
Darüber hinaus erhält man mit der erfindungsgemäßen Verbindung
SA 734 in der Pulmonarstufe höhere Konzentrationen an
Thiazolidincarbonsäure, vermutlich infolge eines ausgeprägten
Tropismus gegenüber diesem Organ.
Die vorliegende Erfindung erfüllt somit sämtliche technischen
Aspekte, die zur industriellen Verwertung der Verbindung
SA 734 bei der Humantherapie erforderlich sind.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung sind somit pharmazeutische
Zubereitungen, die eine vorbestimmte Menge der erfindungsgemäßen
Verbindung SA 734 enthalten, insbesondere
Einzeldosen zwischen 100 und 250 mg.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können oral, parenteral,
rektal oder auf dem Inhalationswege verabfolgt werden. Beispielsweise
können die erfindungsgemäßen Verbindungen in
Form von Tabletten, Kapseln, als Sirup, in Monodosis-Sachets,
in Injektionslösungen, Aerosolzubereitungen oder als
Suppositorien verabfolgt werden.
Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Verbindungen drei-
bis viermal täglich verabfolgt.
Drei Gruppen von Kaninchen (10 Tiere pro Gruppe) werden oral
jeweils folgende Präparate verabreicht:
A:500 mg/kg der erfindungsgemäßen Verbindung SA 734
B:311,6 mg/kg N-Acetyl-4-thiazolidin-carbonsäure +
220,75 mg/kg Guajakol
C:5 ml/kg Arzneiträger
Als Arzneiträger dient eine 3prozentige Emulsion von Polysorbat
8 in Wasser/Gel.
In regelmäßigen Abständen wird gemäß dem in der Beschreibung
angegebenen Mawatari-Testverfahren die Verringerung der Viskosität
des Luftröhren- und Bronchialschleims bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle V aufgeführt.
Daraus ergibt sich, daß die Verringerung der Viskosität durch
die erfindungsgemäße Verbindung verglichen mit einem Präparat,
das die beteiligten Stoffe in äquimolaren Mengen enthält, um
mehr als 25% höher liegt.
Claims (3)
1. Guajakol-N-acetyl-4-thiazolidin-carboxylat der Formel
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung I nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
N-Acetyl-4-thiazolidin-carbonsäure mit Guajakol verestert.
3. Pharmazeutische Zubereitung mit Bronchialsekret-anregender,
Luftröhren- und Bronchialschleim verflüssigender und
hustenstillender Wirksamkeit, gekennzeichnet durch einen
pharmazeutisch wirksamen Gehalt an Guajakol-N-acetyl-4-thiazolidin-carboxylat
nach Anspruch 1.
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- 1983-08-04 ES ES524727A patent/ES8502429A1/es not_active Expired
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