-
Fülleinrichtung für Stillgetränke
-
Die Erfindung betrifft eine Fülleinrichtung für Stillgetränke, vorzugsweise
Wein, gemäß dem Oberbegriff des flauptanspruchs.
-
Es sind verschiedene Arten und Kontruktionen derartiger Fülleinrichtungen
bekannt. Bei einem Teil dieser bekannten Fülleinrichtungen läßt jedoch die Genauigkeit
der erzielbaren Füllhöhe zu wünschen übrig, während andere bekannte Fülleinrichtungen
zwar vergleichsweise exakt arbeiten, jedoch konstruktiv sehr aufwendig und teuer
sind. Schließlich ist allen bekannten Fülleinrichtungen der Nachteil gemeinsam,
daß sie an die unterschiedlichen Gegebenheiten der Praxis nicht anpaßbar sind, somit
für unterschiedliche Füllhöhen, unterschiedliche Flaschenhöhen und unterschiedliche
Flüssigkeitsviskositäten jeweils spezielle Konstruktionen entwickelt und verwendet
werden müssen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Fülleinrichtung
zu schaffen, die bei vergleichsweise einfachem Aufbau exakte Füllhöhen gewährleistet
und die insbesondere auf einfache Weise so umgestaltet werden kann, daß sie den
meisten in der Praxis vorkommenden Gegebenheiten bezüglich Füllhöhe, Flaschenhöhe,
Flüssigkeitsviskosität und Art der Gesamtfüllanlage (manuell, halbautomatisch, vollautomatisch)
genügt. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Hauptanspruch gekennzeichnet.
-
Mit der Erfindung wird eine Ventilanordnung geschaffen, die leicht
lösbar am Vorratsbehälter der Füllflüssigkeit anbringbar ist und die aus Grundelementen
besteht, die je nach den Erfordernissen durch Zusatzelemente ausgebaut werden können,
und zwar vom einfachen Füllventil bis zu einem Füllventil mit automatisch steuerbarer
Füllhöhen- und Flaschenhöhenverstellung und Beaufschlagung der elngefüllten Flüssigkeit
mit Inertgas.
-
Wesentlich dabei ist, daß auch eine nachträgliche Umrüstung schnell
und ohne die Erfordernis von Spezialwerkzeugen und
Spezial-Fachleuten
durchgeführt werden kann. Dabei ist die Fülleinrichtung nach der Erfindung zwar
insbesondere für Stillgetränke bestimmt, jedoch kann sie auch für andere Flüssigkeiten,
beispielsweise öl, Verwendung finden.
-
Besondere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Fülleinrichtung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Auf der Zeichnung zeigen: Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise geschnitten,
die wesentlichen Teile einer ersten Ausführungsform der Erfindung, die insbesondere
für vollautomatische Füllanlagen zum Einfüllen von gegenüber Luftsauerstoff empfindlichen
Flüssigkeiten bestimmt ist, Fig. 2 eine Ansicht gemäß Fig. 1 einer zweiten, konstruktiv
vereinfachten Ausführungsform, Fig. 2A eine schematische Erläuterungsskizze zum
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, und Fig. 3 eine Ansicht entsprechend den Fig. 1
und 2 einer dritten Ausführungsform, die für kleinere Anlagen mit geringeren Ansprüchen
bezüglich der Exaktheit der Füllhöhe bestimmt ist.
-
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung im Schnitt,
wobei die zugehörigen Steuerelemente schematisch angedeutet sind. Dabei ist mit
10 der Teil eines Flüssigkeitstanks für die einzufüllende Flüssigkeit 11 bezeichnet.
Der Tank 10 ist ein geschlossenes Behältnis, das an eine - nicht gezeichnete - Unterdruckquelle
angeschlossen ist, derart,
daß das Innere des Tanks 10 während des
Betriebs unter einem geringen Unterdruck steht. An die Bodenwand des Tanks 10 ist
mittels Winkeln 12 ein Metallzylinder angeschraubt, der das Zylindergehäuse 13 des
Füllventils darstellt. Außerdem wird durch die Winkel 12 eine Abdeckkappe 14 festgeklemmt,
die den oberen Abschluß des Zylindergehäuses 13 darstellt und in den Tank 10 hineinragt.
Am oberen Innenrand des Zylindergehäuses 13 ist mittels Befestigungsringen 15 ein
elastischer Faltenbalg 16 angebracht, dessen unteres Ende mit einem zylindrischen
im Zylindergehäuse 13 verschiebbaren Ventilkörper 17 verbunden ist. Ein Hinausgleiten
des Ventilkörpers aus dem Zylindergehäuse 13 nach unten wird durch eine zylindrische
Abschlußkappe 18 verhindert, die auf dem Außenmantel des Zylindergehäuses 13 begrenzt
zwischen einer unteren und. einer oberen Position verschiebbar ist und durch eine
Schraubenfeder 19 in die untere Endposition belastet wird. Die Teile 12 bis 19 stellen
sozusagen die "Grundausstattung" des Füllventils dar, d. h., so können früher verschiedene
Ausführungsformen des Füllventils unverändert bleiben, wie sich später anhand der
Beschreibung zweier weiterer Ausführungsbeispiele ergeben wird.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 befindet sich.im hohlen Innenraum
des Ventilkörpers 17 ein Schließkörper 20 mit oberem Dichtring 21, der in Schließstellung
des Schließkörpers 20 an einem Ventilsitz des Ventilkörpers 17 abdichtend anliegt.
Der Schließkörper 20 wird durch eine Ventilstange 22 gehalten, die den Innenraum
des Faltenbalgs 16 und die Abdeckkappe 14 durchsetzt und innerhalb des Tanks 10
oherhalb des Spiegels der Füllflüssigkeit 11 mündet. Die Stange 22 wird in der Abdeckkappe
14 unbeweglich gelagert und auf ihrem oberen Ende sitzt begrenzt gleitbar elne Abdeckkappe
23 mit Entlüftungsöffnungen 24, die durch eine Schraubenfeder 25 in ihre obere Position
belastet ist. Die Ventilstange 22 ist als Hohlrohr ausgebildet. Mittels Befestigungsschrauben
26 ist im Schließkörper 20 ein nach unten ragendes Entlüftungsrohr 27 befestigt,
das mit der Ventilstange fluchtet, derart, daß ein durchgehender, zylindrischer
Entlüftungsweg von der unteren
Mündung des Entlüftungsrohrs 27 bis
zur oberen Mündung der hohlen Ventilstange 22 entsteht. In ihrem unteren Bereich
ist das Entlüftungsrohr doppelkegelartig erweitert und besitzt eine Ringnut 28 von
deren Boden eine kleine Entlüftungsbohrung 29 in das Innere des Entlüftungsrohres
führt. An der Unterseite des Ventilkörpers 17 ist ein Füllrohr 30 befestigt, das
eine Anschlag-Ringfläche besitzt, die durch einen Dichtring 31 abgedeckt ist. Der
untere Mündungsrand des Füllrohrs 30 ragt bei der in Fig. 1 gezeichneten Schließstellung
des Schließkörpers 20 bis nahe an die Randkante der Ringnut 28 des Entlüftungsrohres
27 heran, derart, daß dabei lediglich ein äußerst schmaler Ring spalt erhalten bleibt1
der deshalb nachfolgend als Kapillarspalt bezeichnet wird.
-
Unterhalb des Füllventils befindet sich eine Zentrierglocke 32, die
in - nicht gezeichneter Weise - höhenverschiebbar am Maschinengestell aufgehängt
ist. Die Aufhängung kann aus üblichen Führungsstäben mit unterem Anschlag bestehen,
auf denen die Glocke 32 gegen ihre Schwerkraft nach oben verschiebbar ist. Die Glocke
32 weist einen seitlich abstehenden Arm 32a auf, auf deneine Rolle 32b sitzt, auf
welcher eine an einem Arm 33 verstellbar gelagerte Nockenscheibe 34 abrollt. Am
oberen Ende der Aufnahmeöffnung der Glocke 32 befindet sich eine Dichtlippe 35,
die einen luftdichten Abschluß zum Füllrohr 30 sichert. Weiterhin befindet sich
in der Glocke 32 koaxial zur Aufnahmeöffnung eine Ringkammer 36, die über einen
Ringschlitz 37 mit der Glockenaufnahme in Verbindung steht. Außerdem ist die Ringkammer
36 mit dem zylindrischen Innenraum des Seitenarms 32a verbunden, in welchen ein
Inertgasanschluß 38 mündet, der seinerseits, etwa über eine Schlauchleitung, mit
einer nicht gezeichneten Inertgasquelle in Verbindung steht. Weiterhin befindet
sich im Innenraum des Seitenarms 32a ein Kolben 39, der die Einmündung des Inertgasanschlusses
38 verschließt, mittels eines Steuernockens 40 gegen Federkraft jedoch in eine Position
gebracht werden kann, in welcher der Inertgasanschluß 38 mit dem Innenraum des Seitenarms
32a und damit mit der Ringkammer 36 in Verbindung steht. Der Steuernocken 40 ist
verstellbar an einem Arm 41 befestigt, der starr oder verstellbar
mit
dem Maschinengestell verbunden ist. Ein weiterer Steuernocken 42 betätigt einen
Hebel 43, der dann auf die Abschlußkappe 23 der Ventilstange 22 einwirkt und durch
Niederdrücken derselben die Öffnungen 24 schließt. Der Steuernocken 42 und der Träger
33 können ebenfalls am Träger 41 befestigt sein, wobei dieser dann vorzugsweise
höhenverstellbar am Maschinengestell angeordnet ist, womit dann durch einfaches
Verstellen des Trägers 41 eine gemeinsame, synchrone Höhenverstellung der Steuernocken
34, 40 und 42 auf einfachste Weise erfolgen kann.
-
Während - wie erwähnt - im Tank 10 ein geringfügig unter Atmosphärendruck
liegender Unterdruck herrscht, soll der Druck der Inertgasguelle so bemessen sein,
daß das am Anschluß 38 ankommende Inertgas, etwa CO2 oder Stickstoff, einen geringfügig
über Atmosphärendruck liegenden Druck aufweist.
-
Die Vorrichtung arbeitet folyendermaßen. Vor Ankunft einer zu füllenden
Flasche ist das Ventil geschlossen, d. h. der Schließkörper 20 liegt mit seiner
Dichtung 21 am Ventilsitz des Ventilkörpers 17 an. Die Flüssigkeit 11 kann somit
aus dem Tank 10 bzw. deren Innenraum des Faltenbalges 16 nicht nach unten strömen.
Die noch vom vorherigen Vorgang im Füllrohr 30 befindliche Flüssigkeit kann nicht
nach unten austreten, weil, wie erwähnt, der Spalt zwischen der unteren Mündungskante
des Füllrohrs 30 und der Randkante der Nut 28 des Entlüftungsrohres 27 derart kapillarklein
ist, daß keine Luft eintreten kann, der Spalt also eine Dichtung darstellt. Die
Abdeckkappe 23 befindet sich in ihrer oberen position, so daß die Bohrungen 24 offen
sind, wobei das Innere der Ventilstange 22 und des Entlüftungsrohres 27 durch den
geringen Unterdruck des Behältertanks 10 getrocknet werden. Die Zentrierglocke 32
befindet sich in ihrer untersten Stellung, so daß der Steuernocken 40 nicht mit
dem hinteren Fortsatz des Kolbens 39 in Verbindung treten kann, die Inertaszufuhr
also geschlossen bleibt. Wird nun eine zu füllende Flasche zugeführt, was üblicherweise
durch einen Hubteller geschieht, und nach oben in die Aufnahme der Zentrierglocke
32
bewegt, dann hebt diese nach Erreichen des Zentrierglockenanschlags
die Zentrierglocke 32 nach oben an und schicbt schließlich den Ventilkörper 17 mit
daran befestigtem Füllrohr 30 um eine vorgegebene Strecke nach oben. Damit löst
sich der Ventilsitz des Ventilkörpers 17 von der Dichtung 21 des Schließkörpers
20,und außerdem entfernt sich der Mündungsrand des Füllrohrs 30 von der Randkante
des Entlüftungsrohrs 27.
-
Folglich kann die Flüssigkeit 11 aus dem Tank 10 durch das Innere
des Faltenbalgs 16, zwischen Ventilkörper 17 und Schließkörper 20, zwischen Füllrohr
30 und Entlüftungsrohr 27 nach unten fließen, wobei die Flüssigkeit dann durch den
wesentlich vergrößerten Ringspalt zwischen unterem Mündungsrand des Füllrohrs 30
und Entlüftungsrohr 27 mit vergleichsweise großer Geschwindigkeit ausfließt. Die
erwähnte doppelkegelförmige Verdickung im unteren Bereich des Entlüftungsrohres
27 lenkt dabei die Flüssigkeit an die Innenwand der Flasche 50, was einen ruhigen
Füllungsvorgang gewährleistet. Die in der Flasche 50 befindliche Luft tritt durch
die untere Mündungsöffnung des Entlüftungsrohres 27 in das Entlüftungsrohr 27 ein
und gelangt weiter durch den Innenraum der Ventilstange 22 und die Austrittsbohrungen
24 in den Innenraum des an die Unterdruckquelle angeschlossenen Tanks 10. Sobald
der Flüssigkeitsspiegel in der Flasche 50 die Unterkante des Füllrohrs 27 erreicht
hat, verlangsamt sich der Füllvorgang, weil die in der Flasche noch befindliche
Luft nunmehr lediglich noch durch die kleine Entlüftungsbohrung 29 in das Entlüftungsrohr
27 entweichen kann. Hat der Flüssigkeitsspiegel schließlich auch die Bohrung 29
erreicht, kommt der Füllvorgang zum Stillstand.
-
Daraufhin drückt die Nockenscheibe 34 die Rolle 32b und damit die
Zentrierglocke 32 eine vorgegebene Strecke nach unten, mit der Folge, daß sich die
Dichtung 21 des Schließkörpers 20 wieder an den Ventilsitz des Ventilkörpers 17
anlegt, und der Ringspalt zwischen Füllrohr 30 und Entlüftungsrohr 27 wiederum kapillarklein
wird. Daraufhin verschiebt der Steuernocken 40 den Kolben 39, womit Inertgas in
die Ringkammer 36 und durch den Kanal 37 einströmt und in das Innere der Flasche
50 eindringt. Der auf die Oberfläche der in der Flasche 50 befindlichen Flüssigkeit
drückt so lange Flüssigkeit in das Innere
des Entlüftungsrohres
27, bis der Füllstand gleich der Unterkante des Entlüftunsrohres 27 ist. Dabei wird
dieser Vorgang durch den Unterdruck im Tank 10 unterstützt, derart, daß die überschüssige
Flüssigkeit nach oben in den Tank 10 zurückgelangt. Nunmehr betätigt der Steuernocken
42 den Hebel 43, sodaß dieser die Kappe 23 nach unten bewegt, mit der Folge, daß
kein weiteres Inertgas mehr In den Tank 10 gelangt. Jetzt senkt der Hubteller die
Flasche 50 weiter ab, mit der Folge, daß die Zentrierglocke 32 in ihre ursprüngliche
unterste Position gelangt, wobei der Kolben 39 aus dem Weg des Steuernockens 40
gelangt, die Inertluftzufuhr also wieder gesperrt wird. Die Flasche wird dann abtransportiert.
-
Wesentlich sind bei diesem Füllvorgang zwei Dinge. Zum einen wird
die tatsächliche Füllhöhe nicht durch die ursprüngliche Eindringtiefe des Füllrohrs
30 und/oder des Entlüftungsrohrs 27 bestimmt, sondern durch die von der Steuerscheibe
34 exakt vorgebbare Bewegung der Zentrierglocke 32 nach unten, also durch den Abstand
zwischen Flaschenoberkante und unterer Mündungsante des Entlüftungsrohrs 27. Gerade
dieser Abstand aber wird durch die Nockenscheibe 36 bestimmt, und weil diese - wie
erwähnt - verstellbar ist, kann auf einfache Weise die Füllhöhe verandert werden,
und zwar in einem relativ großen Bereich.
-
Lediglich als Zahlenbeispiel sei erwähnt, daß bei einer praktischen
Ausführungsform der Erfindung die Füllhöhe zwischen 50 und 75 tfl1 (Abstand zur
Oberkante der Flasche) beträgt. Das zweite wesentliche Merkmal ist, daß in den oberen
Bereich der Flasche nicht Atmosphärenluft sondern Inertgas eingelassen wird, was
insbesondere beim Abfüllen von Wein von wesentlicher Bedeutung ist (sterile Atmosphäre).
Weiterhin kann die Vorrichtung auf einfache Weise verschiedenen Flaschenhöhen angepaßt
werden, weil die Steuernocken 34, ao und 42 durch einfaches Verstellen des Halters
41 gemeinsam höhenverstellbar sind. Lediglich dann, wenn ein anderer Durchmesser
des Füllrohrs 30 erwünscht ist, ist dieses zusammen mit dem Entlüftungsrohr 27 auszutauschen,
was jedoch keinerlei Schwierigkeiten bereitet.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 mit seiner sehr exakten und -
ohne Teileaustausch - veränderbaren Füllhöhe und mit seiner sterilen Inertgasatmosphäre
eignet sich insbesondere für automatische Wein-Abfüllstraßen, wobei die Vorrichtung
bezüglich der Taktgabe für die Steuernocken und deren Verstellung auf einfache Weise
programmgesteuert werden kann.
-
Fig. 2 zeigt eine weitere, gegenüber Fig. 1 vereinfachte Ausführungsform
bei der ohne Inertgas und ohne durch eine Nockenscheibe zwangsgesteuerte Absenkung
der Flasche zum Zweck der beliebig veränderbaren Füllhöheneinstellung gearbeitet
wird.
-
Bezüglich der Bauteile unterscheidet sich diese Ausführungsform nach
Fig. 2 von derjenigen nach Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß die Zentrierglocke
10 keine Lippendichtung 35, keine Kanäle 36, 37 und insbesondere keinen Seitenarm
32a mit Inertgaszuführung und Höhenverstellung durch eine Nockenscheibe aufweist.
Es ist also hier mit einer einfachen Zentrierglocke auszukommen, wie sie in ähnlicher
Bauart bekannt sind. Ein zweiter Unterschied gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 besteht darin, daß zwischen dem hier als Anpreßgummi ausgebildeten Dichtungsring
31 und der Stufe des Füllrohrs 30 Stellringe 51 und 52 leicht lösbar befestigt sind.
Schließlich ist es bei dieser Ausführungsform erforderlich, wie dies aus der Schemaskizze
von Fig. 2A hervorgeht, am Hubteller 53 für die Flaschen 50 einen Steuernocken 54
anzubringen, der zusätzlich zu den beiden Endpositionen, also voll hoch gefahrene
Flasche und voll-nach unten abgesenkte Flasche, eine Zwischenposition ermöglicht,
die sich in geringem Abstand unterhalb der oberen Endposition befindet.
-
Bis zum Erreichen der Entlüftungsbohrung 29 durch die Flüssigkeit
läuft der Füllvorgang wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ab. Ist die Bohrung
29 erreicht, womit das Nachfließen von Flüssigkeit aufhört, wird der Hubteller 53
und damit die Flasche 50 durch den Steuernocken 54 um einen bestimmten Betrag abgesenkt.
Damit löst sich auch die Zentrierglocke 32 vom Anpreßgummi 31und Atmosphärenluft
dringt in die Flasche 50
ein. Die Wirkung der Atmosphärenluft ist
dieselbe wie diejenige des Inertgases beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, d. h.,
es wird Flüssigkeit aus der Flasche so lange durch das Entlüftungsrohr 27 und die
Ventilstange 22 in den unter geringem Unterdruck stehenden Tank 10 zurückgeleitet,
bis der Flüssigkeitspegel in der Flasche 50 die Unterkante des Entlüftungsrohres
27 erreicht hat. Daraufhin wird die Flasche 50 vollständig nach unten abgesenkt.
-
BeBmAusführungsbeispiel nach Fig. 2 wird also die Füllhöhe vom Absenkweg
des Hubtellers aus der obersten Position in die Zwischenposition festgelegt. Im
Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, bei dem der Abstand zwischen Oberkante
der Flasche und Unterkante des Entlüftungsrohres 27 für den Füllstand maßgebend
ist, wird hier der Abstand zwischen Flaschenboden und Unterkante des Entlüftungsrohrs
27 zum bestimmenden Maßstab. Abweichungen von der Normgröße der Flaschen beeinflussen
selbstverständlich das aufwendigere Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 weniger als
das einfacher konzipierte Ausführungsbeispiel nach Fig. 2. Änderungen des Füllstands
können zwar auch beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ohne Umbau durchgefOhrt werdenRund
zwar durch Verstellen des Nockens 54 für die Hubteller 53, will man jedoch nicht
in die Transporteinrichtung der Anlage, von der ja die Hubteller ein Teil sind,
eingreifen, dann wird die Füllhöhe dadurch verändert, daß das Rückluftrohr 27 durch
ein Rückluftrohr anderer Länge ausgewechselt wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist also notwendig, mehrere Rückluftrohre unterschiedlicher Länge bereitzuhalten.
Mittels der Stellringe 51, 52 ist es möglich, den Austrittsspalt für die Flüssigkeit
zwischen Unterkante des Füllrohrs 30 und Rand der Nut 28 des Entlüftungsrohrs 27
zu verändern, um so den Füllvorgang zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Für dickflüssige
und wenig empfindliche Flüssigkeiten, etwa Öl, wird man einen breiten Austrittsspalt
wählen, für dünnflüssige und empfindliche Flüssigkeiten, etwa Wein, einen möglichst
kleinen Spalt. Selbstverständlich können solche Stellringe auch bei dem aufwendigeren
Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 Anwendung finden.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 eignet sich insbesondere für halbautomatische
Füllanlagen, bei denen gegenüber dem Luftsauerstoff vergleichsweise unempfindliche
Flüssigkeiten unterschiedlicher Viskositäten eingefüllt werden sollen.
-
Fig. 3 schließlich zeigt eine noch weiter vereinfachte Ausführungsform
der Erfindung. Sie unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 2 insbesondere dadurch,
daß der Schließkörper 20 weggelassen ist und Ventilstange 22 und Entlüftungsrohr
27 zu einem einstückigen Rohr 60 vereinigt sind, ebenso wie der Ventilkörper 17
und das Füllrohr 27 zu einem einstückigen Rohr 61. Die Ventilfunktion wird dabei
von dem Ringspalt zwischen Unterkante des Füllrohrs 61 und einem in die Nut 28 des
Entlüftungsrohrs 60 eingesetzten Dichtungsring 62 übernommen, wobei in der auf der
Zeichnung dargestellten Schließstellung die Unterkante des Rohres 60 gegen den Dichtungsring
62 drückt. Im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 und 2 handelt
es sich hier also nicht um eine kapillare Dichtung sondern um eine übliche Dichtung
mit elastischem Dichtungsring. Weiterhin ist von Bedeutung, daß das Rohr 60 unten
geschlossen ist und das die Entlüftungsbohrung nicht in der Nut, sondern als Entlüftungsbohrung
63 oberhalb des Dichtungsrings 62 angeordnet ist. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen,
daß bei diesem Ausführungsbeispiel der Tank 10 offen sein kann, also kein Unterdruck
im Tank 10 erforderlich ist.
-
Beim Füllvorgang schiebt die vom Hubteller angehobene Flasche 50 nach
Erreichen des Anpreßgummis 31 das Füllrohr 60 nach oben, mit der Folge, daß sich
dessen unterer Mündungsrand vom Dichtungsring 62 löst. Damit fließt Flüssigkeit
in die Flasche 50, wobei die in der Flasche befindliche Luft durch die Entlüftungsbohrung
63 entweicht. So-bald die Flüssigkeit diese Entlüftungsbohrung 63 erreicht hat,
wird der Fließvorgang unterbrochen. Nunmehr wird die Flasche 50 wieder abgesenkt,
wobei sich der untere Rand des Füllrohrs 60 wiederum gegen den
Dichtungsring
62 legt.
-
Bei dieser Ausführungsform wird also die Füllhöhe durch die Entlüftungsbohrung
63 bestimmt. Dies bedeutet aber auch, daß die Stellringe 51, 52, die beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 lediglich die Größe des Ausströmspalts bestimmt haben, hier zugleich
auch maßgebend für die Füllhöhe sind. Mit anderen Worten, mittels der Stellringe
51, 52 kann hier die Füllhöhe verändert werden, wobei jedoch in Kauf genommen werden
muß, daß sich mit der Veränderung der Füllhöhe auch die Größe des Fließspalts und
damit die Füllgeschwindigkeit ändert.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 zeichnet sich also durch besonders
einfache konstruktive Ausbildung aus, wobei jedoch Voraussetzung ist, daß keine
allzu hohen Anforderungen an die Exaktheit des Füllstands gestellt werden und daß
das Füllgut wenig empfindlich und nur Flüssigkeiten geringfügig unterschiedlicher
Viskosität verarbeitet werden sollen. Mit einem Austausch der Rohre 60 und 61 kann
jedoch auch derartigen Gegebenheiten Rechnung getragen werden.
-
Das Füllventil kann schnell abgebaut und in eine der anderen Ausführungsformen
umgebaut werden. Für den Abbau ist es lediglich erforderlich, die beiden Winkel
12 abzuschrauben, die Abschlußkappe 18 gegen die Kraft der Feder 19 weit nach oben
zu schieben und dann den in Fig. 3 mit 64 bezeichneten Halterungsring, der zweigeteilt
ist, herauszuziehen, worauf die Abschlußkappe 18 nach unten vom Ventilgehäuse 13
abgezogen werden kann. Daraufhin wird das Füllrohr 60 angehoben, worauf die als
zweiteiliger Befestigungsring ausgebildete1 obere Abdeckkappe 14 herausgezogen werden
kann. Die Ventileinrichtung ist damit ausgebaut, ohne daß es dazu besonderer Werkzeuge
bedarf. Der Wiedereinbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge, wobei in die eingangs
als Grundausstattung bezeichnete Baueinheit (12, 13, 14, 15, 16, 18 und 19) die
Bauelemente der Ausführungsbeispiele nach den Fig. 1 oder 2 eingebaut werden
können,
gegebenenfalls auch Kombinationen aus diesen Ausführungsbeispielen. Der wesentliche
Vorteil dabei ist, daß der Herstellungsaufwand durch die Beibehaltung der Grundausstattung
vermindert ist und die Vorrichtung gegebenenfalls später beim Anwender umgerüstet
werden kann.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
begrenzt. Es sind vielmehr Abwandlungs- und Kombinationsmöglichkeiten für den Fachmann
gegeben, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
- Leerseite -