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Pflug.
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Die Erfindung betrifft einen Pflug mit einem Rahmen und durch Pflugkörperträger
mit dem Rahmen verbundenen Plugkörpern, wobei der Pflugkörperträger um eine etwa
quer zur Arbeitsrichtung des Pflugs verlaufende, am Pflugrahmen gelagerte Achse
verschwenkbar gelagert, jedoch durch eine de Pflugkörperträger mit dem Rahmen verbindende
Abreißsicherung an einer Bewegung um diese Achse gehindert ist.
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Die verschwenkbare Lagerung in Verbindung mit der Abreißsicherung
ist als Steinsicherung bekannt, d.h. beim Auftreffen des Pflugkörpers auf ein nicht
überwindbares Hindernis bricht die Abreißsicherung und ermöglicht damit dem Pflugkörper,
dem Hindernis auszuweichen, so daß eine ernsthafte Beschädigung des Pfluges vermieden
werden kann.
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Bei Pflügen besteht das Bedürfnis, die Schnittbreite der Pflugkörper
und insbesondere auch deren Sohlenrichtung hinsichtlich der Winkelstellung zur Längsrichtung
des Pflugrahmens einstellen zu können. Bei der Fertigung, vor allem unter dem Einfluß
von Härtungsarbeiten, kann sich der Rahmen verziehen, auch die Pflugkörperträger
können sich verziehen, so daß die Sohlenrichtung nicht mehr genau mit der Arbeitsrichtung
übereinstimmt oder die einzelnen Pflugkörper bei mehrscharigen Pflügen voneinander
abweichende Sohlenrichtungen aufweisen. Der Ausgleich solcher Ungenauigkeiten durch
Schleifen ist aus Kostengründen unvorteilhaft. Man hat sich deshalb z.B. damit beholfen,
daß man gegebenenfalls zwischen
Pflugkörper und Pflugkörperträger
oder zwischen Pflugkörperträger und Rahmen einen Keil einfügt und diesen bei der
Montage dieser Teile festspannt. Verwendet man einheitlich dimensionierte Keile
- wie dies in der Praxis aus Kostengründen geschieht - bestehen insgesamt drei verschiedene
Einstellpositionen, je nachdem, ob der Keil auf der einen oder anderen Seite angebracht
wird oder weggelassen wird.
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Wenn auf diese Weise die Sohlenrichtung der Pflugkörper ausgerichtet
und eine vorgegebene Schnittbreite eingestellt ist, besteht jedoch weiterhin das
Problem, daß in der Praxis je nach den Arbeitsbedingungen unterschiedliche Schnittbreiten
gewünscht werden. Man hat diese deshalb werksseitig z.B. ebenfalls durch Einfügen
von Keilen eingestellt und für die verschiedenen Schnittbreiten unterschiedliche
Rahmen vorrätig gehalten, was aus Kostengründen wenig vorteilhaft ist. Außerdem
hat die werksseitige Anfertigung von Pflugrahmen für verschiedene Schnittbreiten
den Nachteil, daß der Landwirt die vorgegebene Schnittbreite nicht verändern kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pflug so auszugestalten,
daß die Einstellung der Sohlenrichtung und der Schnittbreite so einfach wie möglich
durchführbar ist. Insbesondere soll die Möglichkeit gegeben sein, die Schnittbreite
nach Wunsch des Kunden auch beim Händler durchzuführen, oder auch beim Landwirt,
wenn dieser wegen entsprechender Arbeitsbedingungen eine andere Schnittbreiteneinstellung
wünscht.
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Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung der gestellten Aufgabe
hat sich gezeigt, daß eine besonders einfache Konstruktion erreicht werden kann,
wenn man von dem eingangs beschriebenen Pflug mit nach Bruch einer Abreißsicherung
verschwenkbarem Pflugkörperträger ausgeht.
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Erfindungsgemäß besteht die Lösung der Aufgabe dann darin, daß die
Achse in einer in Arbeitsstellung des Pfluges zumindest annähernd horizontalen Ebene
verschwenkbar am Pflugrahmen gelagert und in einer wählbaren Winkelstellung in dieser
Ebene feststellbar ist.
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Die Lösung ist besonders einfach, weil nur die ohnehin vorhandene
Achse in der genannten Ebene verschwenkbar gelagert und ihr ein selbsthemmendes
Stellglied, z.B.
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in Form eines Gewindebolzens, zur Einstellung und Sicherung der gewählten
Winkelstellung zugeordnet werden muß.
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Eine entsprechende Nachrüstung kann auch an bereits in Betrieb befindlichen
Pflügen der erwähnten Bauart einfach durchgeführt werden. Durch Veränderung der
Position des Stellgliedes kann die einmal gewählte Schnittbreite jederzeit verändert
werden. Bei mehrscharigen Pflügen kann ein zentrales Stellglied mit den jedem Pflugkörperträger
zugeordneten Achsen verbunden werden, wobei man bei der Montage etwa aufgetretene
Fertigungsungenauigkeiten, insbesondere ein Verziehen des Rahmens oder der Pflugkörperträger
ausgleichen kann, damit zunächst alle Pflugkörper die gleiche Sohlenrichtung aufweisen.
Bei Drehpflügen kann man auch jeder der beiden Pflugschargruppen eine gesondertes
zentrales Stellglied zuordnen, so daß die
Möglichkeit gegeben ist,
in den beiden Arbeitsrichtungen die Schnittbreite unterschiedlich einzustellen,
z.B.
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um den Pflug bei der Berg fahr zu entlasten.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der Beschreibung.
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Anhand der nun folgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele der Erfindung wird diese näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Drehpflugs, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Pflug nach Fig. 1, jedoch
mit einem zentralen Stellglied, Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils III in
Fig.
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4 auf ein Detail der Variante ohne zentrales Stellglied, in größerem
Maßstab, Fig. 4 eine Detailansicht in Richtung des Pfeils IV in Fig. 1 in größerem
Maßstab und Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Ansicht bei der Variante mit zentralem
Stellglied.
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Der in Fig. 1 gezeigte Drehpflug besteht im wesentlichen aus einem
zum Anbau an ein Zugfahrzeug bestimmten Pflugkopf 10, einem gegenüber diesem Pflugkopf
10 um eine etwa horizontale, in Fahrtrichtung verlaufende Achse aus der gezeigten
einen Arbeitsstellung um 900 in eine
Transportstellung und um weitere
900 in die andere Arbeitsstellung verschwenkbaren Pflugrahmen 12, an dem zwei Gruppen
von jeweils drei Pflugkörpern 14a, 14b, 14c und 14a', 14b' und 14c' durch Pflugkörperträger
16 befestigt sind. Die Pf lugkörperträger 16 werden von seitlich am Rahmen 12 angebrachten
Konsolen 18 getragen, wobei die Art der Befestigung aus den Fig.
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3 und 4 ersichtlich ist.
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An dem vom Rahmenlängsholm 20 abgewandten Ende jeder Konsole 18 ist
ein mit einer in Arbeitsstellung des Pfluges etwa horizontal und normal zur Arbeitsrichtung
verlaufenden Bohrung 22 versehener Lagerbock 24 angebracht, welchem dem Rahmenlängsholm
20 benachbart ein Lagerbock 26 mit einem etwa in Arbeitsrichtung verlaufenden Langloch
28 gegenüberliegt. Ausgehend von baiden Enden des Langloch und in dieses mündend
wird der Lagerbock 26 von zwei Gewindebohrungen 30 und 32 durchzogen in die zwei
mit Kontermuttern 34 bzw. 36 versehene Stellschrauben 38 bzw. 40 eingesetzt sind,
deren Gewindeenden sich innerhalb des Langlochs 28 gegenüberliegen.
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Die Pf lugköiäger 16 sind nahe ihrem auf die zugeordnete Konsole 18
aufzusetzenden Ende mit einer Durchgangsbohrung 42 und einer einļniingeschweißten,
dem Abstand zwischen den Lagerböcken 24 und 26 angepaßten Büchse 43 versehen. Die
der Büchse 43 benachbarte, zu ihr parallelle Kante 44 des Pflugkörperträgers 16
ist konzentrisch zur Büchse 43 abgerundet. Durch die Büchse 43 erstreckt sich ein
Achsbolzen 46, der an einem Ende mit einem Kopf 48 versehen ist, dessen Durchmesser
größer
ist als der Durchmesser der Bohrung 22 im Lagerbock 24, weshalb der Achsbolzen 46
von der vom Rahmenlängsholm 20 abgewandten Seite in die Bohrung 22 eingeführt wird,
bis der Kopf 48 am Lagerbock 24 anliegt.
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Dem Kopf 48 benachbart ist der Achsbolzen 46 mit einer sphärischen
Oberfläche versehen, deren Durchmesser dem der Bohrung 22 entspricht, so daß sich
der Achsbolzen 46 in der Bohrung 22 nach Art eines Kugelgelenks bewegen kann.
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Das vom Kopf 48 abgewandte Ende des Achsbolzens 46 durchquert das
Langloch 28, dessen Breite dem Durchmesser des Achsbolzens 46 angepaßt ist, so daß
der Abstand des Achsbolzens 46 von der ihm zugewandten und zu ihm parallelen Oberflache
50 der Konsole 18 erhalten bleibt, wenn sich der Achsbolzen 46 in der Bohrung 22
verschwenkt.
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Die Winkel stellung des Achsbolzens 46 wird durch die beiden Stellschrauben
38 und 40 nach Wunsch justiert, welche von beiden Seiten her am Achsbolzen 46 anliegen.
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In dieser Anordnung kann der Pflugkörperträger 16 sich um den Achsbolzen
46 nach der Seite der abgerundeten Kante 44 verschwenken, Diese Kante 44-befindet
sich auf der vom Pflugkopf 10 abgewandten Seite des Achsbolzens 46, so daß der Pflugkörperträger
16 beim Auftreffen des von ihm getragenen Pflugkörpers auf ein Hindernis ausschwenken
kann. m Um wahrenddes Pflügens den Pflugkörperträger 16 in seiner Position zu halten
und eine Drehung um den Achsbolzen 46 zu verhindern, ist am ist der Konsole 18 zugewandten
Ende des Pflugkörperträgers 16 eine zur Oberfläche 50 parallele Zunge 52 angesetzt,
die
mit einen etwa parallel zur Durchgangsbohrung 42 verlaufenden Langloch 54 versehen
ist Dem Langloch 54 ist in der Konsole 18 eine Bohrung 56 zugeordnet, durch die
sich eine auch das Langloch 54 durchquerende Abreißschraube 58 erstreckt, auf die
eine Mutter 60 aufgesetzt ist. Der Querschnitt der Abreißschraube 58 ist in an sich
bekannter Weise so dimensioniert, daß die Schraube 58 bricht und den Pflugkörperträger
16 freigibt, bevor beim Auftreffen auf ein Hindernis eine ernsthafte Beschadigung
des Pfluges auftreten kann.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung ist spiegelbildlich auch für
die Pf lugkörperträger 16 der der anderen Arbeitsstellung zugehörigen Pflugkörper
14a' bis 14c' vorhanden.
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Falls es erwünscht ist, die Schnittbreite gelegentlich zu verändern,
ist es vorteilhaft, eine zentrale Einstellmöglichkeit zur Verfügung zu haben. Dies
läßt sich verhältnismäßig einfach erreichen, wobei auch eine nachträgliche Umrüstung
möglich ist. Es werden die Stellschrauben 38 und 40 entfernt, so daß sich der Achsbolzen
46 frei im Lang loch 28 bewegen kann. Das vom Kopf 48 abgew;lndte Ende des Achsbolzens
46 wird mit einem Gelenk 62 versehen und mittels dieses Gelenks 62 mit einem Arm
64 verbunden, der jedem Achsbolzen 46 zugeordnet ist und der seinerseits fest mit
einem längs des Rahmenlängsholms 20 verlaufenden, als Stellstange ausgebildeten
Stellglied verbunden ist. Das Stellglied 66 kann mit einer Gewindespindel und Mutter
oder vorzugsweise durch einen doppeltwirkenden Stellzylinder 68
verstellt
werden, der einerseits an einer der Konsolen 18 und andererseits an einem mit dem
Stellglied 66 verbundenen Arm 70 angreift.
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Um die erwähnten ungleichen Sohlenrichtungen der Pflugkörper infolge
von Fertigungsungenauigkeiten auszuglei chen und sicherzustellen, daß die Zentralverstellung
der Schnittbreite stets zueinander parallele Sohlenrichtungen aller Pflugkörper
zumindest einer Pflugkörpergruppe zur Folge hat, werden bei der Montage zunächst
die Pflugkörper 14a - 14c bzw. 14a' - 14c' genau parallel zueinander ausgerichtet,
worauf die Arme 64 mit dem Stellglied 66 dauerhaft verbunden, vorzugsweise verschweißt
werden.
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Falls für beide Arbeitsrichtungen eine unterschiedliche Schnittbreite
eingestellt werden soll, kann man den beiden Pflugkörpergruppen 14a - 14c und 14a'
- 14c' jeweils getrennte Stellglieder 66 und Stellzylinder 68 zuordnen.
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Das Stellglied 66 kann zugleich dazu benutzt werden, auch das Stützrad
72 parallel zur Sohlenrichtung einzustellen. Das Stützrad 72 ist an einem in beide
Arbeitsstellungen umschwenkbaren Arm 74 gelagert. Der Arm 74 ist auf einem.Zwischenstück
76 gelagert, das seinerseits um eine in Arbeitsstellung des Pfluges etwa vertikale
Achse 78 verschwenkbar an einem abgewinkelten Endabschnitt 80 des Rahmenlängsholms
20 verschwenkbar ist. Das Stellglied 66 greift bei 82 gelenkig am Zwischenstück
76 an, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß das Zwischenstück 76 sich jeweils
parallel zu
den Achsbolzen 46 einstellt, wenn die Stellstange 66
bewegt wird.
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Um die Einstellung der Schnittbreite jederzeit kontrollieren zu können
bzw. eine ausgewählte Einstellung wiederholen zu können,aber auch um die Einstellung
der einzelnen Pflugkörper miteinander vergleichen zu können, kann auf dem Lagerbock
26 ein Winkelblech 84 verschieblich angeordnet werden, dessen einer Schenkel 86
auf der vom Pf lugkörperträger 16 abgewandten Seite des Lagerbocks 26 das Langloch
28 überdeckt und dort spielfrei vom Achsbolzen 46 durchquert wird, so daß das Winkelblech
84 an der Stellbewegung des Achsbolzens 46 stets zuverlässig teilnimmt. Das Winkelblech
84 wird durch eine auf den Achsbolzen 46 aufgesteckte Scheibe 88 in Anlage am Lagerbock
26 gehalten, wobei die Scheibe 88 ihrerseits durch einen den Achsbolzen 46 durchquerenden
Sicherungsstift 90 axial festgelegt ist. Der die Oberseite des Lagerbocks 26 teilweise
überdeckende Schenkel 92 des Winkelblechs 84 ist mit einer Skala 94 versehen, der
am Lagerbock 26 eine Markierung 96 zugeordnet ist.
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Die beschriebene Konstruktion ist einfach und kostengünstig, läßt
sich nachträglich von Einzel- auf -Zentralbetätigung umrüsten, ermöglicht auch dem
Händler bzw. Landwirt eine Veränderung der Schnittbreite, vereinfacht bei der Montage
die Ausrichtung der Pflugkörpersohlen und die den Achsbolzen 46 aufnehmende Büchse
43 ergibt eine breite Lagerung für die Pf lugkörperträger 16 und damit eine wesentliche
Verbesserung der Seitenstabilität de? Pf lugkörperträger 16.
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