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Vorrichtung zum Trennen oder Verbinden von Teilen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen oder Verbinden
von Teilen, insbesondere zum Trennen von Auspuffrohrsteckverbindungen.
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In der täglichen Praxis besteht häufig die Notwendigkeit, zwei Teile,
die form-oder kraftschlüssig miteinander verbunden sind, voneinander zu trennen
bzw. zwei Teile miteinander in sichere Verbindung zu bringen.
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Besonders häufig stellt sich das Problem der Trennung von zwei Teilen
bei Kraftfahrzeugen mit einer Auspuffanlage. Bekanntlich müssen Teile der Auspuffanlage
während der Lebensdauer eines Kraftfahrzeuges immer wieder ersetzt werden, was sich
in der Praxis erfahrungsgemäß sehr schwierig und auch sehr aufwendig gestaltet.
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Ein typisches Beispiel ist hier die sogenannte Auspuffrohrsteckverbindung,
bei welcher zwei Rohre dadurch miteinander in Verbindung gebracht werden, daß das
eine Rohrende in das aufgeweitete Rohrende des anderen Rohres geschoben wird. Die
Verbindung ist dabei durch Form- und Kraftschluß gewährleistet.
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Diese bekannte Auspuffrohrsteckverbindung unterliegt der Einwirkung
von Auspuffgasen und von Wasserrückständen (hervorgerufen durch Kondenswasser bei
Kurzstreckenbetrieb des Kraftfahrzeuges). Als Folge der damit verbundenen Oxydation
rosten die Rohrteile im Bereich der Verbindung fest, so daß ein lösen der beiden
Rohrteile
extrem schwierig ist.
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In vielen Fällen wird im Bereich der Verbindung der beiden ineinander
gesteckten Rohre noch eine Schelle auf dem Rohrumfang vorgesehen, um die Verbindung
besonders sicher zu machen. Wenn sich auch diese Schelle nach längerer Zeit relativ
leicht entfernen und lösen läßt, so gilt dies nicht für die eigentliche Verbindung
der beiden Rohre, die in aller Regel völlig festgerostet sind.
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Es ist schon bekannt, zum Trennen der Rohrteile einer Auspuffanlage
einen Auspuffmeißel zu verwenden, um unter Ausnutzung einer Keilwirkung die festgerosteten
Rohrenden voneinander zu trennen. Allerdings besteht bei dieser Methode die Gefahr,
daß auch noch intakte Teile mit zerstört werden. Zudem hat sich in der Praxis gezeigt,
daß die Verwendung eines Auspuffmeißels einen erheblichen Zeitaufwand mit sich bringt,
was mit hohen Kosten verbunden ist.
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Es ist ferner auch schon bekannt, die Rohrenden bei einer Auspuffrohrsteckverbindung
durch Erwärmen des Verbindungsbereiches voneinander zu trennen.
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Jedoch ist auch diese Methode als nachteilig einzustufen, was vor
allem auf die Verwendung der zum Erwärmen benötigten Flamme zurückzuführen ist.
Die Auspuffrohre verlaufen nämlich häufig in der Nähe des Tankes des jeweiligen
Kraftfahrzeuges bzw. in der Nähe von Kraftstoffleitungen, so daß eine erhebliche
Feuer- und Unfallgefahr besteht.
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Außerdem ist die Methode des Erwärmens auch sehr kostenaufwendig.
Man benötigt in aller Regel zum Trennen der Auspuffrohrsteckverbindung drei Personen.
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Eine erste Person bedient einen Brenner zum Erwärmen der Verbindungsstelle,
während eine zweite Person an dem einen der beiden Rohrteile zieht. Schließlich
wird noch eine dritte Person benötigt, welche durch schlagen oder ähnliches eine
Verformung der Verbindungsstelle bewirkt, um die festgerosteten bzw. festgebrannten
Rohrenden voneinander lösen zu können. Meistens wird auch noch eine vierte Person
benötigt, welche einen Schutzschild hält, um zu verhindern, daß die Flamme auf brandgefährdete
Teile in der Nähe der Verbindungsstelle übergreift.
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Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß -um bei dem erwähnten
Beispiel zu bleiben - sich festgerostete oder festgebrannte Auspuffrohrsteckverbindungen
meistens nur durch Beschädigung oder gar durch Zerstöeines oder beider Teile voneinander
trennen lassen.
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Dabei wird häufig auch ein nicht defektes Teil beschädigt.
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Hier greift die Erfindung ein, der die Aufgabe zu Grunde liegt, zur
Beseitigung der beschriebenen Nachteile eine Vorrichtung zu schaffen, welche auf
einfache Art sowohl ein Trennen als auch ein Verbinden von Teilen ermöglicht, ohne
daß diese Teile beschädigt werden.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei der im Oberbegriff des Anspruchs
1 vorausgesetzten Vorrichtung dadurch, daß zwei Haltemittel für die zu trennenden
oder zu verbindenden Teile vorgesehen sind,
daß die Haltemittel
über Gewindebolzen miteinander in Verbindung stehen, und daß auf jeden Gewindebolzen
eine Mutter aufgeschraubt ist.
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Die Erfindung ermöglicht auf verblüffend einfache Weise, schwer lösbare
Teile voneinander zu trennen bzw. schwer zusammendrückbare Teile miteinander zu
verbinden. Zu diesem Zweck wird das eine Haltemittel außen um das eine Teil und
das andere Haltemittel um das andere Teil angebracht. Die Haltemittel bestehen vorzugsweise
aus Klemmschellen, die es ermöglichen, eine sichere und feste Verbindung zwischen
den Haltemitteln einerseits und den erwähnten Teilen andererseits herzustellen.
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Die Haltemittel stehen über Gewindebolzen mitein-~wander in Verbindung,
auf denen je eine Mutter aufgeschraubt ist. Durch Drehen der Mutter verändert diese
auf dem Gewindebolzen ihre örtliche Lage, was zum Trennen der beiden Teile ausgenutzt
wird.
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Durch die Verwendung einer Mutter lassen sich große Kräfte aufbringen.
Dabei drückt die Mutter gegen eine Hülse des einen Haltemittels, welches somit beim
Drehen der Mutter in Richtung von dem anderen Haltemittel wegbewegt wird. Bei dieser
Bewegung, bei der sich die beiden Haltemittel also voneinander entfernen, werden
die schwer lösbaren Teile von den Haltemitteln mitgenommen und somit voneinander
getrennt.
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Wenn man die erwähnte Mutter auf der anderen Seite der Hülse anordnet,
läuft die Bewegung in umgekehrter Richtung, d.h. die beiden Haltemittel bewegen
sich aufeinander zu, was ausgenutzt werden
kann, um zwei Teile miteinander
zu verbinden.
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Nachdem die Teile voneinander getrennt oder auch miteinander verbunden
sind, werden die Haltemittel, die natürlich jeweils außerhalb der eigentlichen Verbindungsstelle
angeordnet sind, von den Teilen entfernt. Sie stehen dann für einen neuen Arbeitsgang
zur Verfügung.
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In Versuchen mit extrem festgerosteten und festgebrannten Auspuffrohrsteckverbindungen
konnte festgestellt werden, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung äußerst sicher
und wirksam zugleich funktioniert. Die voneinander getrennten Rohre wurden dabei
nicht beschädigt.
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Als besonders vorteilhaft ist auch zu erwähnen, daß die Unfallgefahr
beim Arbeitsvorgang im Vergleich zu den bekannten Lösungen sehr viel niedriger ist,
weil keine Trennwerkzeuge oder keine Schweißbrenner eingesetzt zu werden brauchen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben und der Zeichnung zu entnehmen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 In einer Seitenansicht eine
Auspuffrohrsteckverbindung mit zwei Auspuffrohrstücken, wobei auf das eine Auspuffrohrstück
eine Klemmschelle aufgebracht ist,
Fig. 2 eine Ansicht gemäß Fig.
1, wobei zusätzlich auf das andere Auspuffrohrstück eine weitere Klemmschelle aufgebracht
ist, Fig. 3 eine Querschnittsansicht der linken Schelle in Fig. 2, welche ein Auspuffrohrstück
umgreift, und Fig. 4 eine Draufsicht - wobei einige Teile teilweise im Querschnitt
dargestellt sind - auf die Anordnung gemäß Fig. 2.
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Die nachfolgende Erläuterung der Erfindung erfolgt an dem Beispiel
einer Auspuffrohrsteckverbindung, bei welcher die beiden ineinandergesteckten Auspuffrohrstücke
voneinander getrennt werden sollen, obwohl die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hierauf natürlich nicht beschränkt ~ist.
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In der zeichnerischen Darstellung gemäß Fig. 1 ist eine Klemmschelle
10 zu erkennen, die auf einem Auspuffrohrstück 38 angeordnet ist. Zusammen mit einemweiteren
Auspuffrohrstück 40 wird eine Auspuffrohrsteckverbindung gebildet, wobei sich das
Ende des Auspuffrohrstückes 38 in einem aufgeweiteten Ende des Auspuffrohrstückes
40 befindet. Die Klemmschelle 10 faßt das Auspuffrohrstück 38 außerhalb der eigentlichen
Verbindungsstelle.
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Die Klemmschelle 10 besitzt - ebenso wie die Klemmschelle 12 - zwei
etwa halbkreisförmige Klauen 30
(bzw. 32) die über ein Gelenk 14
nach Art eines Scharnieres miteinander verbunden sind. Auf der dem Gelenk 14 gegenüberliegenden
Seite werden die beiden Enden der Klauen 30 und 32 durch Klemmschrauben 34 mit Klemmuttern
36 zusammengehalten. Durch diese Schraubverbindung können die Klemmschellen fest
auf den Auspuffrohrstücken 38 bzw. 40 angeordnet werden. Der sichere Sitz der Klemmschellen
10 und 12 auf den Auspuffrohrstücken 38 und 40 läßt sich dadurch erhöhen, daß die
Klauen 30 und 32 auf ihrer Innenseite nicht glatt ausgebildet sind, sondern spitze
Kanten aufweisen, die sich in die Auspuffrohrstücke 38 und 40 eindrücken können.
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Die durch das~Gelenk 14 bei beiden Klemmschellen hergestellte gelenkartige
Verbindung zwischen den jeweiligen Klauen 30 bzw. 32 ist besonders deutlich links
in der Fig. 4 zu erkennen, die in einer Teil-Querschnittsansicht den Aufbau des
Gelenkes 14 mit einem Gelenk stift 16 zeigt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt die beiden Klemmschellen 10
und 12, die über zwei Gewindebolzen 20) 22 miteinander in Verbindung stehen. Wie
am besten aus Fig. 4 zu ersehen ist, sind die beiden Gewindebolzen 20, 22 verschwenkbar
mittels Gelenkschrauben 18 an gegenüberliegenden Seiten der einen Klemmschelle 10
angelenkt. Durch diese gelenkartige Verbindung ist gewährleistet, daß auch versetzte
Teile - die nicht miteinander fluchten - mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung voneinander
getrennt werden können.
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In der anderen Klemmschelle 12 sind die Gewindebolzen 20, 22 in Hülsen
28 geführt, die besonders deutlich in Fig. 3 zu erkennen sind. Die Hülsen 28 sind
hier an die Klemmschelle 12 angeschweißt.
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Auf jedem Gewindebolzen 20, 22 ist eine Mutter 24, 26 aufgeschraubt
(vergleiche Fig. 4). Bei Drehung der beiden Muttern 24 und 26 drücken diese gegen
die als Führung dienenden Hülsen 28, und als Folge davon wird die Klemmschelle 12
in Richtung des Pfeiles A von der anderen Klemmschelle 10 weggedrückt. Da beide
Klemmschellen 10 und 12 die Auspuffrohrstücke 38 und 40 fest umfassen, werden letztere
bei Betätigung der Muttern 24 und 26 auseinandergedrückt und voneinander getrennt.
Dabei lassen sich durch die Schrauben 24 und 26 bei entsprechender Wahl des Gewindes
auf den Gewindebolzen 20 und 22 große Kräfte aufbringen, so daß auch extrem festgerostete
oder festgebrannte Auspuffrohrsteckverbindungen gelöst werden können.
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Die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ersichtlich sehr
einfach und kann von einer einzigen Person allein vorgenommen werden. Es brauchen
lediglich die beiden Klemmschellen 10 und 12 außerhalb der eigentlichen Verbindungsstelle
auf den Auspuffrohrstücken 38 und 40 angebracht bzw. mittels der Klemmschraube 34
und der Klemmutter 36 festgeklemmt zu werden, und danach kann nach Betätigung der
beiden Muttern 24 und 26 der Trennvorgang eingeleitet werden.
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Wenn umgekehrt der Wunsch besteht, die beiden Auspuffrohrstücke 38
und 40 ineinander zu schieben, brauchen die beiden Muttern 24 und 26 lediglich auf
den anderen Seiten der Hülsen 28 angeordnet zu werden. Beim Schrauben bewegen sich
dann die beiden Klemmschellen 10 und 12 aufeinander zu, so daß die beiden Auspuffrohrstücke
38 und 40 zusammengedrückt werden.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die zu trennenden Teile
rohrförmig ausgebildet. Selbstverständlich können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aber auch Teile mit anderen Profilformen erfaßt werden, wenn die Klauen 30 und 32
der beiden Klemmschellen entsprechend geformt sind. Auch unterschiedliche Durchmesser
der zu trennenden Teile können durch entsprechende Wahl der Klemmschellen erfaßt
werden. In allen Fällen wird das erfindungsgemäße Prinzip ausgenutzt, zwei Haltemittel
10 und 12 außerhalb der Verbindungsstelle auf den Teilen festzumachen und mittels
der Muttern 24 und 26 eine Bewegung zu erzeugen, bei der sich die beiden Haltemittel
10, 12 voneinander entfernen oder sich aufeinander zubewegen. Diese jeweilige Bewegung
wird auf die zu trennenden oder zu verbindenden Teile übertragen.