DE3320188C2 - Verfahren zur Herstellung von wärmestabilen, vollständig aromatischen Oxybenzoylpolyestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wärmestabilen, vollständig aromatischen OxybenzoylpolyesternInfo
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Description
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung von wärmestabilen, vollständig aromati
schen Oxybenzoylpolyestern aus aromatischen Dicarbonsäuren,
Bisphenolen und p-Hydroxybenzoesäureverbindungen als Ausgangs
materialien.
Es ist bekannt, daß Polyesterharze nach verschiedenen
Polykondensationsverfahren, einschließlich Suspensionspolykon
densationsverfahren und Massepolykondensation, hergestellt werden
können. Von diesen Verfahren ist wahrscheinlich das Massepolyykon
densationsverfahren das in wirtschaftlicher Hinsicht am meisten
vorzuziehende Verfahren. Da jedoch die aromatischen Polyester im
Vergleich zu aliphatischen Polyestern einen höheren Schmelzpunkt
besitzen, wie z. B. Polyethylenterephthalat, ist eine höhere
Temperatur erforderlich, um die aromatischen Polyester in ihrem
geschmolzenen Zustand zu halten. Daher sind diese Polymeren oftmals
verfärbt und in ihrer Verwendbarkeit beschränkt.
Es wurden aus diesen Gründen große Anstrengungen angestellt,
um ein Verfahren zu entwickeln, welches die oben genannten
Nachteile vermeidet und zu einem Polyester-Formmaterial führt, aus
welchem Gegenstände mit gefälligem und gleichmäßigem Aussehen und
ebensolchen Eigenschaften erhalten werden können.
Aus DE-OS 27 03 855 geht hervor, daß der Zusatz von stabili
sierend wirkenden Mengen an Phosphiten bei der Polyesterher
stellung zur Stabilisierung der Schmelze allgemein bekannt ist und
vielfach beschrieben worden ist. Es wird damit ein Molekular
gewichtsabbau unterdrückt und die farbliche Qualität des Polykon
densates verbessert. Die zugesetzten Mengen liegen hierbei im
Promillebereich, können diesen Bereich jedoch auch überschreiten.
Aus US-PS 588,834 ist bekannt, daß der Zusatz einer dreiwerti
gen Phosporverbindung zur Stabilisierung hochmolekularer Polyester
am besten nach einem Kondensationsfortschritt von 60-90% erfolgt.
Das Phosphit wird hierbei in Mengen von 0,0015 bis 0,075 Mol pro kg
Polymer eingesetzt.
Aus FR-OS 1 140 289 ist bekannt, Polyterephthalaten zur
Stabilisierung dreiwertige Phosphorverbindungen in Mengen von bis
zu 100 ppm Phosphor, vorzugsweise 20-40 ppm Phosphor, bezogen auf
das fertige Polymer, bei einem Kondensationsfortschritt von ca. 30
bis 60% zuzusetzen.
Erfindungsgemäß kann ein vollständig aromatischer Oxybenzoyl
polyester mit einem extrem niedrigen Verfärbungsgrad und einer
ausgezeichneten Wärmestabilität, wie sie bisher im Zuge der
konventionellen Massepolykondensation nicht erzielt werden konnten,
hergestellt werden.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
eines Verfahrens zur Herstellung von vollständig aromatischen
Oxybenzoylpolyestern mit einem extrem niedrigen Verfärbungsgrad und
einer ausgezeichneten Wärmestabilität.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung eines
verbesserten Verfahrens für die wirtschaftliche Herstellung von
wärmestabilen, vollständig aromatischen Oxybenzoylpolyestern.
Andere Gegenstände und weitere Anwendungsziele der vor
liegenden Erfindung sind der folgenden detaillierten Beschreibung
zu entnehmen. Es ist jedoch offensichtlich, daß die detaillierte
Beschreibung und die spezifischen Beispiele, obgleich sie bevor
zugte Ausführungsformen der Erfindung darstellen, lediglich zur
Erläuterung der Erfindung dienen, da verschiedene Änderungen und
Modifikationen innerhalb des Erfindungsgedankens für den Fachmann
aus dieser detaillierten Beschreibung erkennbar sind.
Es wurde gefunden, daß ein Verfahren zur Herstellung eines
wärmestabilen, vollständig aromatischen Oxybenzoylpolyesters
mittels Massepolykondensation, welches die bei der Durchführung der
Verfahren gemäß dem Stand der Technik auftretenden Probleme
beseitigt und Polyesterharze schafft, deren Verwendung nicht durch
die genannten Nachteile behindert ist, die folgenden Schritte
umfaßt:
- a) Wärmekondensation einer Reaktionsmischung von voll ständig aromatischen Vorprodukten zu einem Vorpolymer, wobei diese Vorprodukte aus aromatischen Dicarbonsäuren, aromati schen Hydroxycarbonsäuren und aromatischen Diolen bestehen;
- b) Zugabe von etwa 0,05 bis 0,5 Gewichtsteilen einer Phosphitverbindung pro 100 Gewichtsteilen der Reaktions mischung, nachdem sich das Vorpolymer im wesentlichen gebildet hat, jedoch bevor die Polykondensation des Vorpolymers weitergeführt wird;
- c) Weiterführung der Polykondensation des Vorpolymers zu einem wärmestabilen, vollständig aromatischen Oxybenzoyl Polyester mit dem gewünschten Polymerisationsgrad bei einer Temperatur von mindestens etwa 340°C.
Die für die vorliegende Erfindung brauchbaren, vollständig
aromatischen Oxybenzoylpolyester sind allgemein die mit wieder
kehrenden Einheiten der Formel VI:
worin p eine ganze Zahl von etwa 3 bis etwa 600 ist.
Eine bevorzugte Klasse von Oxybenzoylpolyestern
sind die der Formel VII
worin R1 aus der Gruppe umfassend Benzoyl,
oder vorzugsweise Wasserstoff ausgewählt ist; R2 für Wasser
stoff, Benzyl oder vorzugsweise Phenyl steht;
und p eine ganze Zahl von 3 bis 600, vorzugsweise von
30 bis 200, ist. Diese Werte von p entsprechen einem
Molekulargewicht von etwa 1000 bis 72 000, vorzugsweise
von 3500 bis 25 000. Die Synthese diesem Polyester ist
im Detail in der US-Patentanmeldung Serial Nr. 619.577
vom 1. März 1967 mit dem Titel "Polyesters Based on
Hydroxybenzoic Acids", die nunmehr fallengelassen wurde,
beschrieben. Auf diese Anmeldung, auf welche in der
US-PS 3,668.300 Bezug genommen wird, wird im Zusammenhang
mit vorliegender Erfindung verwiesen.
Eine andere bevorzugte Klasse von Oxybenzoyl
polyestern sind Copolyester mit wiederkehrenden Einheiten
der Formel VII, VIII und IX:
worin X für -O oder -SO2- steht; m 0 oder 1 und n 0 oder 1
darstellt; q : r = 10 : 15 bis 15 : 10; p : q = 1 : 100 bis 100 : 1;
p + q + r = 3 bis 600, vorzugsweise 20 bis 200. Die Carbonyl
gruppen der Einheiten der Formel VI oder VIII sind an die
Oxygruppen der Einheiten der Formel VI oder IX gebunden;
die Oxygruppen der Einheiten der Formel VI oder IX sind
an die Carbonylgruppen der Einheiten der Formel VI oder VIII
gebunden.
Die bevorzugten Copolyester sind diese mit
wiederkehrenden Einheiten der Formel X:
Die Synthese dieser Polyester ist im Detail in
der US-PS 3,637.595 betreffend "P-Oxybenzoylcopolyesters",
welche in vorliegende Beschreibung als Literaturhinweis
aufgenommen wird, beschrieben.
Die Massekondensation von aromatischen Polyestern
ist in der Patentliteratur beschrieben und umfaßt allgemein
eine Alkanoylierungsstufe, in welcher eine geeignete
Dicarbonsäure, Hydroxybenzoesäure und ein Diol mit einem
Säureanhydrid umgesetzt werden, und eine Vorpolymerisations
stufe, in der das Reaktionsprodukt der ersten Stufe zu
einem Vorpolymer polykondensiert wird, wonach das Vorpolymer
erhitzt wird, um ein Polykondensat mit dem gewünschten
Polymerisationsgrad zu bilden.
Die in vorliegender Erfindung brauchbaren, vollständig
aromatischen Oxybenzoylpolyester können auch in verschiedener Weise
chemisch modifiziert werden, wie beispielsweise durch Einschluß in
den Polyester von monofunktionellen Reaktionskomponenten,
wie Benzoesäure oder tri- oder höher funktionelle Reaktions
komponenten, wie Trimesinsäure oder Cyanurchlorid. Die
Benzolringe in diesen Polyestern sind vorzugsweise unsubstituiert,
sie können jedoch durch nicht störende Substituenten
substituiert sein, wie beispielsweise Halogen, wie Chlor oder
Brom, niedrig-Alkoxy, wie Methoxy, und niedrig-Alkyl, wie
Methyl. (Als "niedrig-Alkoxy" bzw. "Niedrig-Alkyl" werden hier
entsprechende Gruppen mit 1-6, inbes. 1-4 Kohlenstoffatomen ver
standen.)
Das Phosphit kann ein organisches oder anorganisches
Phosphit sein. Vorzugsweise wird jedoch ein organisches
Phosphit wie Alkylphosphit, ein Arylphosphit, ein Alkylaryl
phosphit oder ein di- oder Polyphosphit eingesetzt. Insbe
sondere können folgende Phosphite verwendet werden.
Diisooctylphosphit
Distearylphosphit
Triisodecylphosphit
Triisooctylphosphit
Trilaurylphosphit
Diphenylphosphit
Trisnonylphenylphosphit
Triphenylphosphit
Diphenylisodecylphosphit
Diphenylisooctylphosphit
Phenyldiisodecylphosphit
Diisodecylpentaerythritoldiphosphit
Tetraphenyldipropylenglycoldiphosphit
Poly(dipropylenglycol)-phenylphosphit
Dilaurylphosphit
Athylhexyldiphenylphosphit
Phenylneopentylglycolphosphit
Diisooctyloctylphenylphosphit
Distearylpentaerythritoldiphosphit (Flocken).
Diisooctylphosphit
Distearylphosphit
Triisodecylphosphit
Triisooctylphosphit
Trilaurylphosphit
Diphenylphosphit
Trisnonylphenylphosphit
Triphenylphosphit
Diphenylisodecylphosphit
Diphenylisooctylphosphit
Phenyldiisodecylphosphit
Diisodecylpentaerythritoldiphosphit
Tetraphenyldipropylenglycoldiphosphit
Poly(dipropylenglycol)-phenylphosphit
Dilaurylphosphit
Athylhexyldiphenylphosphit
Phenylneopentylglycolphosphit
Diisooctyloctylphenylphosphit
Distearylpentaerythritoldiphosphit (Flocken).
Nach speziellen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden Alkylphosphit-Verbindungen verwendet,
welche C5-C20-Alkylgruppen enthalten. Zu Beispielen von
Arylphosphit-Verbindungen zählen Phosphite mit einer oder
mehreren Phenylgruppe(n). Verwendbare Alkylarylphosphit-Ver
bindungen enthalten z. B. C1-C9-Alkylphenylgruppen.
Nach weiteren speziellen Ausführungsformen der Verbindung
ist die Phosphitverbindung eine solche auf der Basis von
Polyhydroxylverbindungen mit der oben genannten Anzahl von
Kohlenstoffatomen, z. B. Pentaerythrit oder von Glykolverbin
dungen, z. B. Polypropylenglykol.
Obgleich der Zusatz des Phosphits bei jeder Stufe
des Verfahrens erfolgen kann, hat es sich als besonders
wirksam erwiesen und können deutlich überlegene Eigenschaften
in den aus dem Oxybenzoylpolyesterharz gebildeten Formgegen
ständen erzielt werden, wenn das Phosphat kurz bevor, bei
spielsweise etwa 5 min bevor das Vorpolymer in die nächste
Stufe übergeführt wird, zugesetzt wird, beispielsweise durch
Einbringen in einen isolierten Trog, in welchem eine Zwischen
stufe der Polymerisation stattfindet, bevor das so ausgebildete
Harz in eine geeignete Anlage, beispielsweise in eine
rotierende Heiztrommel, für die Weiterführung zur gewünschten
Polymerisationsstufe übergeführt wird.
Bei einem weiteren Versuch zur Ermittlung des
optimalen Zusatzpunktes des Phosphits wurde gefunden, daß
der Phosphitzusatz am zweckmäßigsten bei einer Umwandlung
von etwa 95%, wie durch die Destillatausbeute an Essigsäure
angezeigt wird, erfolgt.
Das Phosphit kann in Form fester Flocken oder
in Form einer flüssigen Schmelze bei einer Temperatur ober
halb des Schmelzpunktes des Phosphits zugegeben werden.
Weiterhin ist es möglich, das Phosphit in einer Lösung in
Essigsäureanhydrid zuzusetzen, wenn der Zusatz bei einer
niedrigen Temperatur durchgeführt wird. Der Zusatz in Form
einer Schmelze ist gewöhnlich vorzuziehen.
Die Menge an zugesetztem Phosphit hängt von der
Reinheit des Monomeren ab. Je reiner das Monomer ist, umso
weniger Phosphit muß zur Erzielung der gewünschten Resultate
zugegeben werden. Die Reinheit bezieht sich auf das Phenol
und auf die Menge an eingesetztem Phenol sowie auf die
Menge an erzeugter Asche. Wenn der Aschegehalt höher ist,
so sind größere Mengen an Phosphit zur Erzielung optimaler
Ergebnisse erforderlich, um die Optimalwerte für die
Erzielung optimaler Ergebnisse hinsichtlich der gewünschten
Farbe und des gewünschten Wertes an thermischer Stabilität
auszugleichen.
Allgemein wurde das Phosphit in einem Bereich
von etwa 0,05 Teilen pro 100 bis etwa 0,5 Teilen pro 100
zugesetzt. Der bevorzugte Bereich liegt jedoch bei etwa
0,1 bis etwa 0,25 Teilen pro 100, insbesondere bei 0,125 Teilen
pro 100.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele,
ohne auf diese beschränkt zu sein, näher erläutert.
Das folgende Beispiel ist ein Kontrollbeispiel,
in welchem kein Zusatz zugegen ist.
Eine Beschickung von 207,3 g (1,096 Mol)
4,4'-Dihydroxybiphenyl (Reinheit 98, 5%), 307,6 g (2,23 Mol)
4-Hydroxybenzoesäure, 185 g (1,11 Mol) Terephthalsaure und
498 g (4,88 Mol, 10% Überschuß) Essigsäureanhydrid wurde
unter Rühren 3 h lang unter Rückfluß erhitzt. Der Inhalt
des Reaktors wurde sodann mit Stickstoff abgedeckt und das
Gemisch mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von
30°C/h auf 295°C erhitzt und eine halbe Stunde lang auf
dieser Temperatur gehalten. Zu diesem Zeitpunkt wurde das
Reaktionsgemisch in eine mit Aluminiumfolie ausgekleidete
Pyrex-Schale eingeschüttet und das resultierende Vorpolymer
gemahlen und durch ein 20 mesh-Sieb gesiebt.
Das obige Vorpolymer (5,464 g) wurde in einen auf
229°C vorerhitzten Rohrofen eingebracht. Unter leichter
Stickstoffspülung wurde die Temperatur des Materials in
4 h auf 360°C erhöht und 1 h lang auf 360°C gehalten.
Nach dem Abkühlen wurde das Material gewogen,
der Gewichtsverlust vom Vorpolymer zum höheren Polymer
betrug 3,6%. Dieses Polymer zeigte einen endothermen
peak bei 417°C, wie durch Differentialabtastkalorimetrie (DSC)
unter Stickstoff ermittelt wurde. Bei der thermographimetrischen
Analyse (TGA) zeigte das Harz einen Gesamtverlust in Luft
von 3,6%, wenn es 3 h lang auf 400°C erhitzt wurde. Die
Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes bei 400°C in Luft
betrug nach der ersten Stunde 1,2%/h.
Das folgende Beispiel zeigt die Wirkung des
Zusatzes von 0,28 pph Distearylpentaerythritoldiphosphit
zur Vorpolymerschmelze vor dem Umschütten.
Die Beschickung und das Verfahren waren dieselben
wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß zu einem Zeitpunkt
5 min vor dem Umschütten des Vorpolymers 1,75 g (0,28 pph,
bezogen auf die theoretische Ausbeute des höheren Polymers)
Distearylpentaerythritoldiphosphit zur Vorpolymerschmelze
hinzugefügt wurden.
Dieses Vorpolymer wurde nach dem Mahlen und Sieben
ebenfalls unter Stickstoffspülung nach dem in Beispiel 1
beschriebenen Verfahren weiter polymerisiert. Zu diesem
Zeitpunkt betrug der Gewichtsverlust von 6,184 g des
Vorpolymers 5,17% vom Vorpolymer zum höheren Polymer.
Der endotherme peak lag gemäß Differentialabtastkalorimetrie
bei 410°C. Der Gewichtsverlust dieses Harzes, ermittelt
durch TGA, betrug nach 3 h bei 400°C in Luft nur 0,7%.
Die Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes nach der ersten
Stunde lag bei nur 0,2%/h, verglichen mit 1,2%/h bei
der Kontrollprobe.
Die folgenden Beispiele vergleichen die Wirksamkeit
des Zusatzes von Distearylpentaerythritoldiphosphit zur
Vorpolymerschmelze mit dem Zusatz von Distearylpentaerythritol
diphosphit zum Vorpolymer in einer rotierenden Trommel
vor der Weiterführung der Polymerisation. Das Beispiel 3
ist ein Kontrollbeispiel, bei dem kein Zusatz verwendet wurde.
Ein Gemisch von 301,1 g (2,18 Mol) 4-Hydroxybenzoe
säure, 181,08 g (1,09 Mol) Terephthalsäure, 203,98 g (1,09 Mol,
Reinheit 99,5%) 4,4'-Dihydroxybiphenyl und 525 g (5,15 Mol,
18% Überschuß) Essigsäureanhydrid wurde 1 h lang unter
Rückfluß erhitzt. Unter einer Stickstoffabdeckung wurde das
Gemisch mit einer Geschwindigkeit von 40°C/h so lange er
hitzt, bis 97,2% des gesamten theoretischen Destillats
(einschließlich überschüssiges Anhydrid) erhalten worden
waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Temperatur im Reaktor
340°C erreicht. Der Inhalt des Reaktors wurde in eine
Aluminiumpfanne geschüttet, abkühlen gelassen und in einer
Wiley-Mühle durch ein 1 mm-Sieb gemahlen. Die Ausbeute
betrug 603 g.
Dieses Vorpolymer wurde sodann in einer rotierenden
Trommel ohne Zusatz von Distearylpentaerythritoldiphosphit
weiter polymerisiert.
Insgesamt 200 g des Vorpolymers wurden in die
rotierende Trommel eingebracht und mit einer Geschwindigkeit
von 44°C/h unter einer Stickstoffspülung von 6 SCFH bei
einer Drehung von 15 UpM erhitzt. Sobald die Temperatur des
Harzes 354°C erreichte, wurde das Material eine Stunde lang
auf 354°C gehalten und sodann rasch abgekühlt. Die Ausbeute
an höherem Polymer betrug 96%. Das Harz hatte einen
endothermen peak bei 420°C und zeigte einen Gewichtsverlust
in Luft von 0,84% bei 400°C nach 3 h (TGA). Die Ge
schwindigkeit des Gewichtsverlustes betrug 0,18%/h nach
der ersten Stunde.
Insgesamt 200 g Vorpolymer und 0,5 g (0,250 pph)
Distearylpentaerythritoldiphosphit wurden in eine rotierende
Trommel eingebracht und wie oben angegeben weiter polymerisiert.
Die Ausbeute an höherem Polymer aus dem Vorpolymer betrug
96,5%. Das höher polymere Harz hatte einen endothermen
peak bei 421°C (Differentialabtastkalorimetrie). Der
Gesamtverlust bei 400°C in Luft nach 3 h betrug
0,87% bei einer Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes
von 0,14%/h nach der ersten Stunde.
Das folgende Beispiel erläutert die Wirkung
des Zusatzes von 0,125 pph Distearylpentaerythritol
diphosphit zur Vorpolymerschmelze bei 95% Umwandlung.
Die Beschickung und das Verfahren waren dieselben
wie in Beispiel 3, mit der Ausnahme, daß, sobald die
Gesamtdestillatausbeute 95% der Theorie betrug (ein
schließlich des überschüssigen Essigsäureanhydrids),
0,81 g (0,125 pph, bezogen auf das theoretische Polymer
gewicht) Distearylpentaerythritoldiphosphit zugesetzt
wurden. (Die Temperatur der Schmelze betrug zu diesem
Zeitpunkt 330°C). Das Gemisch wurde sodann in 15 min
auf 340°C erhitzt und der Reaktorinhalt in eine Aluminium
pfanne geschüttet. Es wurde eine Gesamtdestillatausbeute
von 588 g (97,4% der Theorie, einschließlich des
überschüssigen Essigsäureanhydrids) erhalten, die Ausbeute
an Vorpolymer betrug 590 g.
Nach dem Mahlen und Sieben des Vorpolymers wie
in Beispiel 3 wurden 200 g in eine rotierende Trommel
eingetragen und bis 354°C erhitzt und 1 h lang auf dieser
Temperatur gehalten (wie in Beispiel 3). Das resultierende
höhere Polymer hatte einen reversiblen ersten endothermen
peak bei 421°C (Differentialabtastkalorimetrie). Der
Gesamtverlust in Luft nach 3 h bei 400°C (TGA) betrug
0,75% bei einer Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes
von 0,08%/h nach der ersten Stunde. Dies stellt eine
perzentmäßige 2,25-fache Abnahme der Geschwindigkeit
des Gewichtsverlustes gegenüber dem unstabilisierten
Polymer dar und eine prozentmäßige 1,75-fache Abnahme
gegenüber dem Harz, welches mit 2 mal soviel zur Trommel
hinzugefügtem Distearylpentaerythritoldiphosphit herge
stellt wurde.
Die Beschickung und das Verfahren waren dieselben
wie in Beispiel 4 für jeden der Zusatzstoffe und Zusatz
wert, die in der nachstehenden Tabelle I angegeben sind.
Die Unterschiede zwischen den Zusatzstoffen und den
Zusatzwerten waren die einzigen Änderungen gegenüber
dem Verfahren gemäß Beispiel 4. Die Zusatzstoffe wurden
zu dem Zeitpunkt hinzugefügt, zu welchem die gesamte
Destillatausbeute 95% der Theorie (einschließlich des
überschüssigen Essigsäureanhydrids) betrug. Der ermittelte
relative Gewichtsverlust ist in der Tabelle I angegeben.
1 Zusätzlich zur optimalen Menge an Phosphit betreffend
die Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes kann ein
zu hoher oder zu geringer Phosphitzusatz die Farbe
und die Homogenität beeinträchtigen.
Obige Beispiele basieren auf hochreine und aschearme
Monomere.
2 Bezogen auf den Phosphorgehalt um ein äquivalentes
ppH an Distearylpentaerythritoldiphosphit zu ergeben.
3 Relative Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes des
höher polymerisierten Harzes im Vergleich zum höher
polymerisierten Harz unter Verwendung von 0,125
Distearylpentaerythritoldiphosphit mit 1,0 Geschwindigkeit
an Gewichtsverlust als Standard.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines wärmestabilen, vollständig
aromatischen Oxybenzoylpolyesters mittels Massekondensa
tion, das die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Wärmekondensation einer Reaktionsmischung von voll ständig aromatischen Vorprodukten zu einem Vorpolymer, wobei diese Vorprodukte aus aromatischen Dicarbonsäuren, aromati schen Hydroxycarbonsäuren und aromatischen Diolen bestehen;
- b) Zugabe von etwa 0,05 bis 0,5 Gewichtsteilen einer Phosphitverbindung pro 100 Gewichtsteilen der Reaktions mischung, nachdem sich das Vorpolymer im wesentlichen gebildet hat, jedoch bevor die Polykondensation des Vorpolymers weitergeführt wird;
- c) Weiterführung der Polykondensation des Vorpolymers zu einem wärmestabilen, vollständig aromatischen Oxybenzoyl polyester mit dem gewünschten Polymerisationsgrad bei einer Temperatur von mindestens etwa 340°C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Phosphitverbindung in
einer Menge von 0,1 bis 0,25 Teilen pro 100 Teilen zu der
Reaktionsmischung zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1-2, wobei die Zugabe der Phosphit
verbindung bei einer Umwandlung von etwa 95% erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, wobei die Vorprodukte Te
rephthalsäure, Hydroxybenzoesäure und Dihydroxybiphenyl
umfassen, wobei die Zahl der wiederkehrenden, auf Hydroxy
benzoesäure beruhenden Einheiten im Bereich von etwa 3 bis
600 liegt und wobei das Molverhältnis von Terephthalsäure,
Hydroxybenzoesäure und Dihydroxybiphenyl etwa 1 : 2 : 1 beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1-3, wobei der Polyester wieder
kehrende Einheiten umfaßt, die ausgewählt sind aus den
folgenden Formeln:
worin X für O oder SO2 steht; m = 0 oder 1 ist; n = 0 oder 1 ist; q : r = 10 : 15 bis 15 : 10 ist; p : q = 1 : 100 bis 100 : 1 ist; p + q + r = 3 bis 600 ist; die Carbonylgruppen der Einheiten der Formel VI oder VIII an die Oxygruppen der Einheiten der Formel VI oder IX gebunden sind und die Oxygruppen der Ein heiten der Formel VI oder IX an die Carbonylgruppen der Ein heiten der Formel VI oder VIII gebunden sind.
worin X für O oder SO2 steht; m = 0 oder 1 ist; n = 0 oder 1 ist; q : r = 10 : 15 bis 15 : 10 ist; p : q = 1 : 100 bis 100 : 1 ist; p + q + r = 3 bis 600 ist; die Carbonylgruppen der Einheiten der Formel VI oder VIII an die Oxygruppen der Einheiten der Formel VI oder IX gebunden sind und die Oxygruppen der Ein heiten der Formel VI oder IX an die Carbonylgruppen der Ein heiten der Formel VI oder VIII gebunden sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, worin die Phosphitverbindung
ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Alkylphosphit,
Arylphosphit, Alkylarylphosphit, Diphosphit und Poly
phosphit.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, worin die Phosphitverbindung
ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Distearylpen
taerythritoldiphosphit, Trisnonylphenylphosphit, Bis-(2,4-di-t-bu
tylphenyl)-pentaerythritoldiphosphit, Diisodecyl
pentaerythritoldiphosphit und Triphenylphosphit.
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