DE3317811A1

DE3317811A1 - Freischwingende siebmaschine

Info

Publication number: DE3317811A1
Application number: DE19833317811
Authority: DE
Inventors: Oswald Dipl.-Ing. Dr.-Ing. 4000 Düsseldorf Deutscher
Original assignee: BETR FORSCH INST ANGEW FORSCH; BFI VDEH Institut fuer Angewandte Forschung GmbH
Current assignee: BETR FORSCH INST ANGEW FORSCH; BFI VDEH Institut fuer Angewandte Forschung GmbH
Priority date: 1983-05-17
Filing date: 1983-05-17
Publication date: 1984-11-22

Description

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung bezieht sich auf eine frei schwingende Siebmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bezeichneten Art.

Für Siebmaschinen dieser Art ist eine Schwingbewegung niit einer ausgesprochen ausgeprägten horizontalen Komponente, die größer als die vertikale Komponente ist, charakteristisch. So kann die Schwingbewegung entweder hin- und hergehend sein, in schräger Richtung auf- und abgehend oder auch nach Art eines Kreisbogens bzw. einer Ellipse ausgeführt sein. Die Siebebene ist hierbei in der Regel horizontal bis schwach geneigt. Dadurch wird das abzusiebende Gut bei jeder Schwingung hochgeworfen, so daß es zu einer scharfen Absiebung auch bei sehr schwer siebbarem Gut im Durch!aufverfahren kommen kann.

Auf diese Weise läßt sich das Siebgut nach Korngrößen und manchmal auch nach der Kornform aufteilen. Sofern hierbei Partikel nur wenig größer als die Sieblöcher sind, kommt es oft dazu, daß sich diese in den Sieblöchern festsetzen und dadurch die Siebleistung erheblich herabsetzen können.. Man kann daher die festgeklemmten bzw. festsitzenden Körner entweder entgegengesetzt zur Austrittsrichtung· der Partikel aus den Sieböffnungen herausdrücken, oder man muß sie durch die Sieböffnungen durchtreiben. Beschädigungen der Sieblöcher sind dabei meist nicht vermeidbar.

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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Siebmaschine der einleitend bezeichneten Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Sieblöcher weitgehend von festgesetzten Partikeln freigehalten werden, so daß einerseits die Siebleistung steigt, und daß andererseits auch die Instandhaltungskosten für die Siebflächen,mit denen die Siebrahmen ' belegt sind, herabgesetzt werden können.

Diese Aufgabenstellung wird durch den Vorschlag gemäß dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 gelöst, für den in den Unteransprüchen 2 bis 7 vorteilhafte Weiterentwicklungen vorgeschlagen sind.

Somit wird bei frei schwingenden Siebmaschinen der erfindungsgemäßen Art die Phase ihrer Schwingbewegung, in welcher sich die obere Richtungsumkehr vollzieht, und in welcher die Bewegungsgeschwindigkeit des Siebkastens sehr stark herabgesetzt ist, um schließlich durch Null zu gehen und dann in entgegengesetzter Richtung eine Fortsetzung zu erfahren, für die Einwirkung einer zusätzlichen₄ sonst nicht zur Verfugung stehenden Kraft genutzt. Diese Kraft führt dazu, daß die verstopften Sieböffnungen freigehalten oder freigemacht werden, indem das darin befindliche Siebgut nach oben geschleudert wird. Während die normalen Bewegungen des Siebkastens durch gleiche Beschleunigungen in den Bereichen der Richtungsumkehr gekennzeichnet sind, kommt es durch die vorgeschlagene Beaufschlagung in Nähe der oberen Richtungsumkehr zu einer zusätzlichen großen Beschleunigung, die bevorzugt senkrecht zur Siebebene gerichtet ist.» Dies erhöht aus dem erwähnten Grunde die effektive Siebleistung beträchtlich und vermindert zugleich eine Ausweitung der Sieböffnungen infolge Verschleiß.

Die Kraft läßt sich in unterschiedlicher Weise erzeugen. So ermöglicht die Verwendung elastischer Anschläge die Erzeugung der Kraft dadurch, daß die elastischen Anschläge eine Spannung erfahren, nachdem der Siebkasten kurz vor der Richtungsumkehr an die Anschläge angestoßen ist.Diese Anschläge sind nicht mit den

25' gelegentlich vorhandenen Anschlägen gleichzusetzen, die bekanntlich die Schwingweite im Resonnanzgebiet begrenzen sollen, bei denen ein Anschlagen im oberen Umkehrpunkt nicht stattfindet.

Man kann die Größe der erfindungsgemäß eingeprägten Beschleuni- · gungsspitzen und damit den Reinigungseffekt einstellen, indem man die Lage und die Federsteifigkeit der elastischen Anschläge verändert. Je steifer die Feder gemacht wird, umso größer wird die der Erdanziehung entgegengesetzte, negative Beschleunigung, welche die Sieböffnungen freihält und damit zur Steigerung "der Siebleistung beiträgt.

Die elastischen Anschläge können in unterschiedlicher Art ausgeführt sein. Besonders zweckmäßig ist es, hierfür- Druckfedern zu verwenden.

Von besonderer Bedeutung ist für die Erfindung', daß die dem Siebkasten von den elastischen Anschlägen mitgeteilte Beschleunigung am Ende der'Aufwärtsbewegung wirksam wird.

Im wesentlichen bleibt bleibt die Bewegungsbahn des Siebkastens jQ bei Anwendung der Erfindung unverändert. Indes wirken die erfindungsgemäßen Maßnahmen in Form einer zusätzlichen Abbremsung im oberen Umkehrpunkt der genannten Bewegungsbahn auf den Siebkasten ein. ' · '

^ Für eine optimale Betriebsweise werden die Lage und die Elastizität der Anschläge mit der Maßgabe gewählt, daß die minimale Verzögerung der Siebebene im oberen Umkehrpunkt dem Betrag nach größer ist als der Betrag der maximalen Beschleunigung der. Siebebene im unteren Umkehrpunkt einschließlich des Produktes aus der doppel ten Erdbeschleunigung und dem cosinus des Winkels zwischen der Horizontalen und der Siebebene. Somit kennzeichnet sich die Bedingung für die Einstellung der Anschläge gemäß der nachfolgenden Beziehung:

y_m1n < - (V₁H_8x ⁺ 2g - cosß).

In der vorstehenden Beziehung ist ß der Winkel zwischen der Horizontalen und der Sieboberfläche , während Y die Beschleunigung des Siebes senkrecht .zur Oberfläche und g die Erdbeschleunigung ist.

■ .

. Man kann die erwähnte Kraft bei vorhandenen Anschlägen dadurch aufbringen, daß die Siebmaschine mit einer von ihrer üblichen Betriebsfrequenz abweichenden Schwingungsfrequenz betrieben wird. Eine derartige Schwingungsfrequenz wird dann mit der Maßgabe eingestellt, daß sich die beschleunigte Kraft in Nähe der oberen Richtungsumkehr der Schwingung ergibt. Sofern obere und untere Anschläge vorhanden

-ο-Ι sind, ist es allerdings notwendig, die oberen Anschläge in ihrer Höhenlage so einzustellen, daß ihr Abstand von der Schwingungsmittellage kürzer ist als derjenige der unteren Anschläge.

Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung sei auf die Schemazeichnung Bezug genommen. Darin zeigen:

Figur 1 die geometrische Anordnung der Siebebene, während

Figur 2 eine schematisch dargestellte Siebmaschine in seitlicher Ansicht wiedergibt, von welcher

Figur 3 die Rückansicht darstellt.

Die Siebebene 1 ,"die in Figur 1 im Koordinatensystem dargestellt ist, ist parallel zur X-Koordinate schwingend angetrieben. . Gegenüber der den Koordinatennullpunkt 7 schneidenden Horizontalen 8 bildet sie dabei den Winkel'5. Die Schwinnunn verläuft dabei in einer Richtung, die zwischen der X-Achse und der Y-Achse liegt. Da-· bei muß die Schwingrichtung keineswegs senkrecht zur Siebebene 1 verlaufen. Die verzögernde Kraft 2 wirkt im Bereich der oberen Schwingungsumkehr. Die gesamte Siebmaschine ist mittels der Federn 4 und 4' am Fundament abgestützt.

In der technischen Ausführung gemäß den Figuren 2 und'3 wird die Siebmaschine durch die Unwuchterreger 15 zu Schwingungen angeregt, die ihrerseits vom Motor 12 angetrieben sind.· Die von den Unwuchterregern mitgeteilten Schwingungen werden über die Seitenwangen 14 und die Hohltraversen 11 auf die Siebbeläge 10 des Siebkastens 3 übertragen. Damit bewirken sie das Fördern und das Absieben des Siebgutes.

Erfindungsgemäß finden nunmehr obere Anschläge 9, 9¹ zusätzlich Anwendung. Diese oberen Anschläge sind somit nicht analog den Stüztfedern 4, 4¹ zu verstehen. Sie führen vielmehr dazu, daß bei der Prallelverschiebung der Siebebene ein Anschlag kurz vor

Erreichen des oberen Richtungsumkehrpunktes wirksam wird, der den Siebboden 10 im Sinne der Erfindung abbremst. Es kommt bei diesem Abbremsvorgang zu einem Kraftschluß vom Siebboden bzw. von den Puffern 9, 9¹ über die Seitenwangen 14- 'und die Hohltraversen 11 zuni Siebboden

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Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1J Freischwingende Siebmaschine mit einem Antrieb, der einen horizontalen bis geneigten Siebkasten in wiederkehrende Schwingungen versetzt, deren Richtung eine vertikale Komponente aufweist, und die in ihrer Schwingungsweite durch elastische Mittel begrenzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebkasten (3) in Nähe der oberen Richtungsumkehr seiner Schwingung einer seiner Bewegung entgegengesetzen, zusätzlichen, verzögernden Kraft (2) ausgesetzt ist, indem der Siebkasten (3) im Bereich der oberen Richtungsumkehr seiner Schwingung gegen einen Anschlag (9) stößt.
2. Freischwingende Siebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft in einer. Stellung zum Siebkasten (3) auf diesen einwirkt, in der sie im wesentlichen senkrecht zur Siebebene (1) angreift.
3. Frei schwingende Siebmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verzögernde Kraft durch Spannung elastischer Anschläge (9, 9') erzeugt wird, vor die der Siebkasten (3) kurz vor der Richtungsumkehr seiner Schwingung anstoößt.

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4. Frei schwingende Siebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federsteifigkeit und die Höhenlage der Anschläge (9, 9¹) einstellbar sind.
5. Freischwingende Siebmaschine nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Anschläge (9, 9') von Druckfedern oder Puffern gebildet sind.
6. Freischwingende Siebmaschine nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage und Elastizität der Anschläge mit der Maßgabe gewählt sind, daß die minimale Verzögerung der Siebebene (1)' in vertikaler Richtung dem Betrag nach größer ist als die maximalen Beschleunigungen der Siebebene (1) im unteren Umkehrpunkt einschließlich des Produktes aus der doppelten Erdbeschleunigung mal dem cosinus des'Winkels (5) zwischen der Honrizontalen und der Siebebene (1) .
7. Frei schwingende Siebmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, die mit einer von ihrer Eigenfrequenz abweichenden Schwingungsfrequenz zu betreiben ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei rückläufiger Siebleistung oder in demgemäß vorgegebenen Zeitabständen die Schwingungsfrequenz einer Änderung derart unterliegt, daß der Siebkasten (3) an obere, elastische Anschläge (9, 9¹) anstößt.