DE3317370A1

DE3317370A1 - Verfahren zum herstellen von rollen aus bahnfoermigem material und huelse fuer derartige rollen

Info

Publication number: DE3317370A1
Application number: DE19833317370
Authority: DE
Inventors: Max 8038 Gröbenzell Stadelmann
Original assignee: HB Fuller 2120 Lueneburg GmbH; HB Fuller GmbH
Current assignee: HB Fuller Licensing and Financing Inc
Priority date: 1983-05-13
Filing date: 1983-05-13
Publication date: 1984-12-13
Also published as: DE3317370C2

Description

Verfahren zum Herstellen von Rollen aus bahnförmigem
Material und Hülse für derartige Rollen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Rollen aus bahnförmigem Material, insbesondere Papierrollen, bei dem eine Hülse an ihrer Oberfläche wenigstens teilweise mit Klebstoff versehen, das bahnförmige Material mittels des Klebstoffes an die Hülse angeklebt und durch Drehen der Hülse um deren Längsachse zu einer Rolle auf die Hülse aufgewickelt wird. Außerdem betrifft die Erfindüng eine Hülse, die zum Herstellen von Rollen aus bahnförmigem Material, insbesondere Papierrollen, geeignet ist.
Zum Herstellen von Rollen aus balmförmigem Material, beispielsweise Haushaltspapierrollen, Toilettenpapierrollen usw., verwendet man als Kern der Rollen eine aus Papier oder Pappe gewickelte Hülse. Derartige vorgefertigte Hülse sen werden mit dem jeweiligen bahnförmigen Material bewickelt, um die gewünschten Rollen zu bilden. Für die großtechnische Herstellung benutzt man beispielsweise Rollenwickelmasc-hinen, die wenigstens zwei Dorne als Träger für jeweils eine Hülse aufweisen, so daß das bahnförmige Naterial jeweils auf eine Hülse aufgewickelt werden kann, die auf einem der angetriebenen Dorne steckt, während vom anderen Dorn eine fertiggestellte Rolle abgenommen, eine leere Hülse aufgesteckt und diese zum Aufwickeln einer folgenden Länge des bahnförmigen Materials vorbereitet werden kann. Um den Produktionsablauf nicht ständig unterbrechen zu müssen, ist ein sogenannter fliegender Wechsel beim Ubergang von einer fertig gewickelten Rolle auf die bereit gehaltene leere Hülse erforderlich, d .h. der Wechsel von einer vollen Rolle auf eine leere Hülse soll erfolgen, ohne die Geschwindigkeit der Rollenwickelmaschine herabsetzen oder die Maschine gar anhalten zu müssen.
Bisher ist es zur Vorbereitung des fliegenden Wechsels üblich, auf den leeren Dorn einer Rollenwickelmaschine eine leere Hülse aufzustecken, diese in Drehung zu versetzen und dann an ihrer Oberfläche vollflächig oder wenigstens teilweise mit Klebstoff zu versehen, der auch als Mitnehmer-Leim oder Pick-up-Leim bezeichnet wird. An die derart beleimte Oberfläche der leeren Hülse wird beim Wechsel das von der vollen Rolle abgeschnittene vordere Ende der zulauf enden Materialbahn angeklebt, so daß dieselbe nunmehr auf die leere Hülse aufgewickelt werden kann, während die volle Rolle aus der Maschine entfernt und eine neue leere Elülse für den nächsten Wechsel eingesetzt und vorbereitet wird.
Das Beleimen der leeren Rollen in der Rollenwickelmaschine ist bei den hohen Arbeitsgeschwindigkeiten derartiger Maschinen sehr problematisch und führt oft zu Störungen. Beispielsweise kann der Leim beim Auftragen verspritzen und Fäden ziehen, wodurch die Rollenwickelmaschine verschmutzt wird. In der für die Beleimung benutzte Leimwanne kann sich Papierstaub ablagern, wenn das aufzuwickelnde bahnfönnige Material aus Papier besteht. Ferner können die Leimauftragelemente durch Papierreste, Staub usw. verschmutzt werden. Verwendet man für die Beleimung heißen Leim, besteht die Gefahr von Bränden und Verbrennungen in der Rollenwickelmaschine.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Herstellen von Rollen aus bahnförmigem Material diese vorgenannten Probleme in einfacher Weise aus zus chalten, so daß auch bei sehr hohen Zulaufgeschwindigkeiten des bahnförmigen Materials ein fliegender Rollenwechsel ohne nachteilige Nebenwirkungen sicher und zuverlässig möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, auf die leere Hülse getrennt vom Wickelvorgang, d.h. außerhalb der Rollenwickelmaschine, einen durch Feuchtigkeit aktivierbaren Heißschmelzklebstoff aufzutragen und diesen Klebstoff kurz vor dem Wickelvorgang in oder vor der Rollenwickelmaschine durch Anfeuchten zu aktivieren bzw reaktivieren. Erfindungsgemäß werden die leeren Hülsen also nicht innerhalb der Rollenwickelmaschine mit Klebstoff versehen, sondern zeitlich und örtlich unabhängig vom Wickelvorgang so vorbereitet, daß der Klebstoff im Bereich der Rollen- wickelmaschine nur noch reaktiviert werden muß, wenn die Hülse zum Ankleben einer Materialbahn eingesetzt werden soll. Der verwendete Klebstoff hat nach dem Auftragen auf die Hülse eine trockene Oberfläche, so daß die mit dem Klebstoff beschichteten leeren Hülsen problemlos gehandhabt, transportiert und gelagert werden können. Das Anfeuchten, beispielsweise mit Wasser, läßt sich auch innerhalb der Rollenwickelmaschine selbst bei den heutzutage üblichen und normalen hohen Wickelgeschwindigkeiten ohne die Gefahr eines Verspritzens des Klebstoffes und damit die Gefahr von Verschmutzungen der Rollenwickelmaschine vornehmen, ebenso wie die Gefahr von Verschmutzungen des Klebstoffvorrates behoben ist, weil in der Rollenwickelmaschine kein Klebstoffvorrat benötigt wird.
Ein durch Feuchtigkeit aktivierbarer Heißschmelzklebstoff im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Heißschmelzklebstoff, der sowohl durch Hitze als auch durch Feuchtigkeit aktivierbar ist, d.h. klebrig wird, bei normalen Temperaturen und in normal trockener Umgebung aber nicht klebrig ist. Derartige Klebstoffe sind im Handel erhältlich und haben den Vorteil, daß sie mittels geschlossenen, abgeschirmten und ungefährlichen Heißleimsystemen auf die leeren Hülsen während oder nach dem Herstellen derselben heiß aufgetragen werden können und durch schnelles Abkühlen innerhalb von-Sekunden ihre Klebrigkeit verlieren. Auf diese Weise können mit derartigen Klebstoffen beschichtete Hülsen in gegenseitigem Kontakt ohne aneinander zu kleben beliebig gestapelt, gelagert, transportiert und auch gehandhabt werden.
Um zum Aufwickeln von bahnförmigem Material das vordere Ende desselben an derart präparierte Hülsen ankleben zu können, läßt sich dieser Heißschmelzklebstoff durch einfaches Anfeuchten innerhalb von Sekunden reaktivieren, d. h. klebrig machen, so daß er das vordere Ende des schnellzulaufenden bahnförmigen Materials erfaßt und an der Hülse festhält. Der so aktivierte bzw. reaktivierte Klebstoff wird also in einfacher Weise pick-up- tauglich gemacht.
Die Klebrigkeit des durch Anfeuchten reaktivierten Heißschmelzklebstoffes bleibt fast bis zum völligen Wasserentzug erhalten, was mehrere Minuten dauern kann.
Der Heißschmelzklebstoff kann daher einige Sekunden bis mehrere Minuten vor dem Einsatz der entsprechenden Hülse für einen Wickelvorgang angefeuchtet werden.
Für eine sachgerechte Aufbewahrung der entsprechend vorbereiteten Hülsen ist lediglich zu beachten, daß dieselben trocken gelagert und keinen zu hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
Hülsen für die vorliegende Erfindung sind alle zum Herstellen von Rollen geeigneten Kerne, z,B. wendelförmig gewickelte Hülsen, parallel gewickelte Hülsen und auch Vollkerne.
-Der durch Feuchtigkeit aktivierbare Heißscllmelzklebstoff kann während der Herstellung der leeren Hülsen oder auch danach auf deren Mantelfläche aufgetragen werden. Vorzugsweise wird der Heißschmelzklebstoff aber während der Herstellung der Hülsen aufgetragen, weil auf diese Weise ein gesonderter Arbeitsgang vermieden werden kann.
Der Heißscllmelzklebstoff kann in beliebiger Weise aufgetragen werden. Es ist jedoch bevorzugt, ihn mittels Breitschlitzdüsen in Streifen von mehreren Millimeter Breite auf die Mantelfläche der Hülsen aufzubringen.
In der Zeichnung ist schaubildlich eine Hülse dargestellt, die als Kern für eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellende Papierrolle geeignet ist.
Die Hülse 1 hat einen hohlzylindrischen Körper 2, der beispelsweise aus Papier in mehreren Lagen gewickelt ist. Auf der zylindrischen Mantelfläche 3 befindet sich ein mehrere Millimeter Breiter Streifen 4 aus Heißschmelzklebstoff, der durch Feuchtigkeit wie Wasser zu aktivieren bzw. reaktivieren ist. Dieser Streifen 4 ist mittels einer nicht dargestellten Breitschlitzdüse aufgetragen, so daß er sich über die gesamte Länge der Hülse 1 erstreckt. Ist der den Streifen 4 bildende Heißschmelzklebstoff durch Feuchtigkeit aktiviert, d.h. klebrig gemacht worden, kann er das vordere Ende von schnell zulaufendem bahnförmigen Material erfassen und an der Hülse 1 durch seine Klebwirkung festhalten, so daß das bahnförmige Material in der gewünschten Weise auf die in einer Rollenwickelmaschine sich drehende Hülse 1 aufgewickelt wird.

Claims

Patentansprüche: , 1. /Verfahren zum Herstellen von Rollen aus bahnförmigem Material, insbesondere Papierrollen, bei dem eine leere Hülse an ihrer Oberfläche wenigstens teilweise mit Klebstoff versehen, das bahnförmige Material mittels des Klebstoffes an die Hülse angeklebt und durch Drehen der Hülse vm deren Längsachse zu einer Rolle auf die Hülse aufgewickelt wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß auf die Hülse getrennt vom Wickelvorgang ein durch Feuchtigkeit aktivierbarer Heißschmelzklebstoff aufgetragen und dieser Klebstoff kurz vor dem Wickelvorgang durch Anfeuchten aktiviert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnetg daR das Aktivieren des Klebstoffes und das Ankleben des bahnförmigen Materials an die Hülse bei sich mit praktisch normaler Wickelgeschwindigkeit drehender Hülse vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Heißschmelzklebstoff beim Herstellen der Hülsen auf deren Außenflache aufgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Heißschmelzklebstoff mittels einer Breitschlitzdüse auf die einzelnen Hülsen auf gespritzt wird.
5. Hülse für nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 herzustellende Rollen aus bahnförmigem Material, insbesondere Papierrollen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Mantelfläche (3) ihres zylindrischen Körpers (2) wenigstens teilweise mit einer normalerweise trockenen Besehichtung (4) aus durch Feuchtigkeit wie Wasser aktivierbarem Heißschmelzkleber versehen ist.
6. Hülse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung ein sich über die Länge der Hülse (1) erstreckender Kleberstreifen (4) von mehreren Millimeter Breite ist.