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Verfahren zur Verstärkung von flexiblen flächigen
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Teilen, insbesondere Oberstoffe oder Einlagen für Kleidungsstücke
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstärkung von flexiblen flächigen Teilen,
insbesondere Oberstoffe für Kleidungsstücke oder Einlagen für Kleidungsstücke, bei
welchem Verfahren diese Flächenteile auf einer Seite zunächst im Tiefdruckverfahren
mit einer wäßrigen, vernetzbaren Dispersionspaste bedruckt und dann mit vorzugsweise
faserigen Flocken elektrostatisch beflockt werden, wobei die Flocken auf der Paste
haften, worauf die Paste durch Hitzekoagulieren und/oder Vortrocknen vor stabilisiert
und sodann auskondensiert wird.
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In der DE-OS 30 14 656 ist ein Verfahren zur rückseitigen Verstärkung
von Oberstoffzuschnitten für Kleidungsstücke und eine Vorrichtung hierfür beschrieben,
nach der in einer ersten Arbeitsstufe die Oberstoffzuschnitte rasterförmig mit flockbindender
vernetzbarer Dispersionspaste bedruckt werden,
worauf diese Dispersionspaste
elektrostatisch zunächst mit Flocken beflockt, sodann durch Hitzekoagulieren und/oder
Vortrocknen vorstabilisiert und schlieBlich in einem weiteren Arbeitsgang in einer
beheizten Kammer bei 90 bis 140°C, vorzugsweise bei 100 bis 13O0C, auskondensiert
wird Die Auskondensation wird dabei bevorzugt bei gestapelten Zuschnitten vorgenommen.
Als Flocken kommen dabei vor allem Fasern, z.B. gemahlene Baumwollfasern, gemahlene
oder geschnittene Zellwoll- und Synthesefasern, insbesondere Polyamidfasern, in
Frage.
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Die praktische Anwendung des Verfahrens hat ergeben, daß die Aufteilung
der Temperaturbehandlung in eine Arbeitsstufe, in der durch Hitzekoagulieren und/oder
Vortrocknung vorstabilisiert und in eine weitere Arbeitsstufe, in der im Stapel
bei hohem Feuchtigkeitseinschluß auskondensiert wird, Bedeutung besitzt, um einerseits
Vergilbungs- und andererseits Austrocknungserscheinungen, welch letztere nicht nur
eine spätere Weiterverarbeitung erschweren würden, sondern auch zu Maßänderungen
der Zuschnitteile führen können, einzuschränken. Die Ausschaltung von Farbtonänderungen
zwischen den mit Flockschichten versehenen Vorderteilen eines Kleidungsstückes und
den zumeist unbehandelten Ärmeln, Seite und Rückenteilen, ist für ein ordnungsgemäßes
Kleidungsstück von ebenso großer Wichtigkeit, wie die Einhaltung der Maßgenauigkeit
beim Beflockungs- und Auskondensationsvorgang.
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Um die Stapelkondensation in der Kammer ausführen zu können, ist eine
manuelle Bedienung zum Lagelegen der aus der ersten Arbeitsstufe ankommenden Oberstoffzuschnitte
und zum-Umsetzen der Stapellagen in die beheizte Kammer erforderlich. Es ist jedoch
in manchen Fällen ein Verzicht auf eine solche manuelle Bedienung wünschenswert,
um stattdessen eine Auskondensation der beflockten Einzelteile vornehmen zu können.
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Aber es bestehen auch noch die folgenden Bedürfnisse.
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a) Vergilbungs- und Schrumpferscheinungen sollen nicht nur eingeschränkt,
sondern ganz eliminiert werden b) die beflockten Flächenteile sollen auch einer
Temperatureinwirkung von mehr als 1400C ausgesetzt werden können1 um die Kondensationszeit
zu verkürzen, c) auch bei höherer Temperatur soll eine gewisse Restfenchte erhalten
bleiben, dj Temperaturunterschiede im Stapel und darauf beruhende Kondensationsgradunterschiede
sollten weitgehend vermindert werden, e) und schließlich soll eine Wölbform möglichst
maßgenau im Flächenteil abgebildet werden können.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese BedUrfnisse befriedigt
werden können, wenn bei dem Verfahren der eingangs genannten Art die Auskondensation
unter Ausschluß zutretender Luft und unter Andruck von 10 bis 500 p/cm2 und vorzugsweise
10 bis 150 p/cm2 (= cNtcm2) vorgenommen wird, ohne daß anderweitige Nachteile in
Kauf genommen werden müssen. Dabei ist es auch möglich, die beflockten Teile einer
Temperatureinwirkung bis 175°C, vorzugsweise bis 1650C und insbesondere bis 155je
auszusetzen.
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Aus der DE-OS 3 014 656 ist zwar bereits bekannt, daß ein gewisser
Druck auf den aufeinanderliegenden Oberstoffteilen, die mit Formplatten abgedeckt
sind, herrschen muß. Eine überschlägige Abschätzung ergibt aber bei maximaler Stapelhöhe
und bei Abdeckung mit relativ schweren, wenig handlichen 2 4 mm-Eisenplatten einen
Druck, der kaum 4 p/cm überschreitet, Es ist überraschend, daß auch wesentlich höhere
Andrücke als 4 p/cm2 benutzt werden können, ohne daß eine nennenswerte
Abflachung
des Velourisierungseffektes, ein Verlust der Fülligkeit und eine unerwünschte Griffverstrammung
-auftritt oder sonstige Nachteile beobachtet werden. Auch mußte bei völligem-Abschluß
des unter wesentlich erhöhtem Andruck stehenden-Stapels damit gerechnet werden,
daß die dabe-i gegebene erheblich intensivere Dampfatmosphäre eine nicht mehr erträgliche
Abschwächung der Auskondensation bewirkt und damit das Verfahren in Frage stellt.
Dieses Vorurteil hat sich jedoch als-völlig unzutreffend erwiesen.
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Die Auskondensation kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zwischen
an die Flächenteile unter Andruck anliegenden beheizten ebenen oder gewölbten Abdeckungen,
z.B. Formplatten, unter Ausschluß des Luftzutrittes durchgeführt werden.
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Der Ausschluß des Luftzutrittes kann dabei dadurch sichergestellt
werden, daß entweder die nicht mit den Flächenteilen in Berührung stehenden Randbereiche
flexibler Abdeckungen satt und gespannt aneinander anliegen oder daß zwischen den
nicht mit Flächenteilen in Berührung stehenden Randbereichen starrer Abdeckungen
gummielastische Dichtungsstreifen, z.B.
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aus geschlossenporigem Schaumstoff, wie Silikonmoosgummi, eingebettet
werden, die für den Luftabschluß sorgen. Die starren Abdeckungen können z.B. aus
Metall, wie Aluminium, die elastischen aus Silikongummi, glasgewebeverstärktem Silikongummi,
Teflon, glasgewebeverstärktem Teflon oder ähnlichem wärmestabilen Material bestehen.
Als Gummidichtungsstreifen können auch Streifen aus offenporigem Schaumstoff benutzt
werden, der an der Oberfläche mit einer dichten Gummischicht versehen ist.
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Die aus der ersten Arbeitsstufe mit relativ hoher Feuchte ankommenden
vorstabilisierten Flächenteile bilden zwischen den unter Andruck anliegenden Abdeckungen
ein kräftiges Dampfpolster, das zusätzlich den Luftzutritt verhindert, für einen
raschen Wärmeaustausch sorgt und auch dafür verantwortlich
ist,
daß eine Restfeuchte bei erhöhter Temperatur erhalten bleibt. Uberraschenderweise
wird auch durch die intensivere Dampfatmosphäre die Auskondensation nicht blockiert.
Bei Temperaturen über 1000C ist dieser Dampf überhitzt und entweicht teilweise durch
die Dichtungsflächen der Abdeckungen, ohne daß eine völlige Austrocknung stattfindet.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Auskondensation
in einer reduzierenden Atmosphäre durchgeführt. Diese kann durch Beimischung reduzierender
Komponenten, wie Ameisensäure, insbesondere aber in besonders gunstiger Weise durch
Abgabe von Zersetzungs- bzw. Abspaltproa dukten der eingesetzten Dispersionspaste
erreicht werden.
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So kann z.B. Dispersionspaste eingesetzt werden, bei der der Flockbinder
Spuren von Formaldehyd unter den genannten Bedingungen abgibt.
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Die mit Formaldehyd leicht geschwängerte eingeschlossene Dampfatmosphäre
hemmt Oxidationswirkungen des Luftsauerstoffes und darauf offensichtlich beruhende
Vergilbungserschei nungen wesentlich, und außerdem wird durch den Andruck der Abdeckflächen
auch zusätzlich noch sichergestellt, daß die Oberstoffzuschnitte dimensionsstabil
bleiben. Schließlich behalten die so auskondensierten beflockten Flächenteile auch
nach dem Kondensationsvorgang eine mehr oder weniger hohe Restfeuchte bei. Diese
ist besonders dann hoch, wenn die Kondensation im Temperatureinwirkungsbereich unter
1300C und die nachfolgende Abkühlung zwischen den abgedichteten Abdeckflächen erfolgt,
was bei der Stapelkondensation keine Probleme aufwirft, aber auch bei der Einzelteilkondensation
ausführbar ist.
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Bezüglich der Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens,
die vor der Kondensation durchgeführt werden, wird ausdrücklich Bezug genommen auf
die DE-OS 30 14 656 sowie
DE-OS 30 21 039, deren Lehren auch hier
verwendet werden können.
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Die erfindungsgemäße Aus kondensation kann beispielsweise wie folgt
geschehen: Sie kann zunächst in prinzipiell gleicher Weise in Umluftöfen erfolgen
wie in DE-OS 30 14 656 beschrieben, jedoch zunächst bei höherer Umlufttemperatur,
beispielsweise bei 1500C, während einer Einwirkungsdauer der Umluft von 10 bis 20
Minuten durchgeführt werden. Die gestapelten ca. 20 rückseits beflockten Flächenteile,
z.B.
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Zuschnitt-Vorderteile - jeweils ein linkes und ein rechtes Vorderteil
mit den Flockschichten zueinander liegend - werden z.B. auf der Stapelunter- und
-oberseite mit je einer ebenen, z.B. durch Streben versteiften Aluminiumplatte von
etwa 1 mm Dicke abgedeckt. Die Ränder der Aluminiumplatte ragen über die Ränder
der Zuschnitteile hinaus. Der Abstand der Platten wird unter Druckanwendung von
etwa 100 p/cm2 auf etwa zwei Drittel der losen Oberstofflage verringert. Durch seitwärts
an den Plattenrändern angebrachte Abdichtstreifen aus geschlossenporigem Schaumstoff
oder dgl. und durch Klemmen wird die Oberplatte mit der Unterplatte zu einem dicht
verschlossenen Stapelpaket verbunden. Eine Anzahl dieser Stapelpakete wird mit dazwischen
freibleibendem Luftspalt übereinandergeschichtet und in einem entsprechend dimensionierten
Umluftofen, der schnell auf 1500C einreguliert wird, eingeschoben und für die Dauer
von ca. 5 Minuten auf diese Temperatur beheizt. Anschließend wird allmählich auf
0 125 C abgesenkt und bis insgesamt 70 Minuten im Umluftofen bei dieser Temperatur
belassen. Nach Ablauf dieser Aufheiz-und Kondensationsdauer hat der Stapelkern eine
Temperatur von 1250C erreicht und die an die Abdeckungen unmittelbar anliegenden
Flockteile sind maximal 1320C heiß geworden. Man läßt nun die wieder aus dem Umluftofen
herausgenommenen Stapelpakete auf eine Temperatur unter 800C abkühlen und löst dann
die Klemmen.
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Die Oberstoffteile besitzen nun eine natürliche Feuchte und sind geglättet,
ohne eine Farbton- oder Dimensionsänderung erlitten zu haben. Die Flockseite fühlt
sich seidenweich an und hat eine ansprz inde Optik Der Oberstoff ist füllig und
besitzt einen weichtextilen Griff Anstelle der ebenen Platten können auch gewölbte
Platten eingesetzt werden, um gewölbte Flächenteile, wie Vorderteile von Kleidungsstücken,
die die Brustwölbung nachbilden, zu erhalten.
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Es ist auch möglich, anstelle einer Stapelkondensation eine Einzelteil-Kondensation
oder z.B. eine Kondensation eines linken und eines rechten Kleidungsstück-Vorderteils,
die mit der Flockseite zueinander liegen, vorzunehmen.
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Bei Einzelteilen wird insbesondere eine Kondensation zwischen beheizten
Abdeckbandern, die aus glasgewebeverstärktem Teflon bestehen können, bevorzugt.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Andruck 2 2 im
Bereich von 10 bis 500 p/cm (= cN/cm2) zu steuern. Bevorzugte Andruckwerte liegen
insbesondere im Bereich von 10 bis 150 p/cm2 (= cN/cm2>.
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Um den gewünschten Anlagedruck an die dazwischen liegenden Flächenteile
zu erhalten, können Teflonbänder im Bereich der Kondensationszone zweckmäßigerweise
über leicht gewölbte Heizplatten mit der gewünschten Temperatur von beispielswei-0
se 150bis 160 C gleitend hinweggeführt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite
des zweiten Teflonbandes, welches das hinweggleitende Teflonband berührt, kann weiterhin
noch eine Infrarotstrahlerbeheizung vorgesehen sein. Im Prinzip entspricht die Bandanlage
einer üblichen Durchlauffizierpresse zum Auffixieren von Einlagestoffen, die rasterförmig
mit
Textilkleber beschichtet sind. Es ist auch möglich, die Kondensationsanlage
mit Transportbändern direkt dem Vortrocknungs- und Vorstabilisierungsofen aus der
ersten Arbeitsstufe, vorteilhafterweise jedoch unter Zwischenausführung einer Abreinigung
zur Entfernung überschüssiger Flockfasern auf den vorstabilisierten Flächenteilen,
folgen-zu lassen, wobei es z.B. weiterhin möglich ist, vor Einlaufen von vorstabilisierten
beflockten Oberstoffzuschnitten in die Kondensationsanlage noch Fixiereinlagezuschnitte,
z.B.
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für die Brust- und Schulterverstärkung eines Sakkovorderteils, aufzulegen.
Die Textilkleberbeschichtung wird in der Kondensationsanlage aufgeschmolzen und
mit der Flockschicht verbunden, wenn wie bei Durchlauffixierpressen üblich, am Auslauf
der Anlage noch zwei Anpreßwalzen vorgesehen sind, die die Einlage mit dem Oberstoffzuschnitt
verpressen. Hinter den beiden Preßwalzen werden die beiden abdeckenden Endlos-Transportbänder
voneinander getrennt und geben nun das auskondensierte Flächenteil, auf dem gegebenenfalls
noch eine Einlage auffixiert (aufgeklebt) ist, frei. Die Endlos-Transportbänder
kehren dann oberhalb bzw. unterhalb ihrer gemeinsamen Führung durch die Kondensationszone
über Umlenkwalzen zum Einlauf der Flächenteile zurück, wo sie wiederum über Umlenkwalzen
zusammengeführt werden und unter Anlagespannung über die Heizplatten hinweggleiten,
um dabei den gewünschten Andruck an die zwischen ihnen transportierten Flächenteilen
zu bewirken.
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Die erforderliche Länge der Kondensationszone richtet sich nach der
Höhe der gewählten Temperatur, nach der Reaktivität der Dispersionspaste als Flockbinder
und nach der Geschwindigkeit, mit der die vorverfestigten Fiächenteile aus der Beflockungs-
und Vorstabilisierungszone zulaufen. Bei 1550C Einwirkungstemperatur auf die beflockten
Oberstoffe in der Kondensationszone genügt in der Regel eine Verweilzeit von ca.
1 Minute, was bei einer Zulaufgeschwindigkeit aus der
Vorstabilisierungszone
von 4 m/Minute einer Länge der Kondensationszone von ca. 4 m entsprechen würde.
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Es ist schließlich noch möglich, anstelle einer der beiden Transportbänder
eine große rotierende Heistronmel einzusetzen, die mit einem der beiden Transportbänder
synchron läuft und von diesem umschlungen wird. Das Flächenteil befindet sich dabei
zwischen der Wand der Heiztrommel und dem Transportband und wird während der Rotation
der Heiztrommel auskondensiert. Durch die Umspannung des Transportbandes auf der
Heiztrommel wird der notwendige Andruck und die erforderliche Abschirmung gegen
Luftsauerstoffeinflusse erzeugt.
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In der Zeichnung sind vorteilhafte AusfiahrurLgsformen einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, die im folgenden
beschrieben werden. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Wölbform zur
Stapelkondensation; Fig. 2 die Ansicht dieser Wölbform von unten; und Fig. 3 einen
Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Kondensationsvorrichtung.
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Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Einrichtung hat eine ebene Unterplatte
1 mit einer Aussparung für eine Auswölbform 3, die bei einem Stoffzuschnitt für
ein Herrensakko etwa Brustwölbform besitzen kann. Auf die ebene, etwa 4 mm starke
und mit Streben verstärkte Platte aus Aluminium werden z.B. übereinandergelegte
Zuschnitte - mit den Flockseiten zueinanderliegend - aufgelegt, gegebenenfalls durch
Beilegen einer ebenen Hilfsplatte in die Aussparung. Anschließend wird der Stapel
aus ca. 20 übereinanderliegenden Zuschnitten mit einer zweiten gleich starken und
ebenfalls verstrebten Platte aus
Textilkleber beschichtet sind.
Es ist auch möglich, Kondensationsanlage mit Transportbändern direkt dem Vortrocknungs-
und Vorstabilisierungsofen aus der ersten Arbeitsstufe, vorteilhafterweise jedoch
unter Zwischenausführung einer Abreinigung zur Entfernung überschüssiger Flocken
fasern auf den vorstabilisierten Flächenteilen, folgen zu lassen, wobei es z.B.
weiterhin möglich ist, vor Einlaufen von vorstabilisierten beflockten Oberstoffzuschnitten
in die Kondensationsanlage noch Fixiereinlagezuschnitte,tz.B.
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für die Brust- und Schulterverstärkung eines Sakkovorderteils, aufzulegen.
Die Textilkleberbeschichtung wird in der Kondensationsanlage aufgeschmolzen und
mit der Flockschicht verbunden, wenn wie bei Durchlauffixierpressen üblich, am Auslauf
der Anlage noch zwei Anpreßwalzen vorgesehen sAnd, die die Einlage mit dem Oberstoffzuschnitt
verpressenr., Hinter den beiden Preßwalzen werden die beiden abdeckenden Endlos-Transportbänder
voneinander getrennt und geben nun das auskondensierte Flächenteil, auf dem gegebenenfalls
noch eine Einlage auffixiert (aufgeklebt) ist, frei. Die Endlos-Transportbänder
kehren dann oberhalb bzw. unterhalb ihrer gemeinsamen Führung durch die Kondensationszone
über Umlenkwalzen zum Einlauf der Flächenteile zurück, wo sie wiederum über Umlenkwalzen
zusammengeführt werden und unter Anlage spannung über die Heizplatten hinweggleiten,
um dabei den gewünschten Andruck an die zwischen ihnen transportierten,.
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Flächenteilen zu bewirken.
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Die erforderliche Länge der Kondensationszone richtet sich nach der
Höhe der gewählten Temperatur, nach der Reaktivität der Dispersionspaste als Flockbinder
und nach der Gesc.hwin.-digkeit, mit der die vorverfestigten Fiächenteile aus der
0 Beflockungs- und Vorstabilisierungszone zulaufen. Bei p55 C Einwirkungstemperatur
auf die beflockten Oberstoffe inder Kondensationszone genügt in der Regel eine Verweilzeit
von ca. 1 Minute, was bei einer Zulaufgeschwindigkeit aus der
Vorstabilisierungszone
von 4 minute einer Länge der Kon densationszone von ca. 4 m entsprechen würde.
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Es ist schließlich noch möglich, anstelle einer der beiden Transportbänder
eine große rotierende Heiztrommel einzusetzen, die mit einem der beiden Transportbänder
synchron läuft und von diesem umschlungen wird. Das Flächenteil befindet sich dabei
zwischen der Wand der Heiztrommel und dem Transportband und wird während der Rotation
der Heiztrommel auskondensiert. Durch die Umspannung des Transportbandes auf der
Heiztrommel wird der notwendige Andruck und die erforderlichte Abschirmung gegen
Luftsauerstoffeinflüsse erzeugt.
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In der Zeichnung sind vorteilhafte Aus führungs formen einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, die im folgenden
beschrieben werden. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Wölbform zur
Stapel kondensation; Fig. 2 die Ansicht dieser Wölbform von unten; und Fig. 3 einen
Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Kondensationsvorrichtung.
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Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Einrichtung hat eine ebene Unterplatte
1 mit einer Aussparung für eine Auswölbform 3, die bei einem Stoffzuschnitt für
ein Herrensakko etwa Brustwölbform besitzen kann. Auf die ebene, etwa 4 mm starke
und mit Streben verstärkte Platte aus Aluminium werden z.B. übereinandergelegte
Zuschnitte - mit den Flockseiten zueinanderliegend - aufgelegt, gegebenenfalls durch
Beilegen einer ebenen Hilfsplatte in die Aussparung. Anschließend wird der Stapel
aus ca. 20 übereinanderliegenden Zuschnitten mit einer zweiten gleich starken und
ebenfalls verstrebten Platte aus
Aluminium der Oberplatte 2, die
eine Auswölbung 2' an der Aussparungsstelle der Unterplatte in der o.g. Brustwölbform
hat, abgedeckt. Unter kräftigem Anpreßdruck von ca. 150 2 bis 200 p/cm2 werden Ober-
und Unterplatte über Klemmen 4 oder andere Spannelemente-zu einem Stapelpaket zusammengeklemmt.
In die Aussparung wird nun die obengenannte Auswölbform 3 eingedrückt und mit der
Unterplatte verbunden. Die zwischen Ober- und Unterplatte eingeklemmten Flächenteile
werden von der eingedrückten Wölbform 3 ausgewölbt. Die Auswölbung wird bei dem
nachfolgenden Kondensationsvorgang so fixiert, daß bei späteren Chemisch-Reinigungen
keine Verluste der Wölbung stattfinden. Auch bei der Auskondensation zwischen gewölbten
Formplatten werden an den Rändern der Platten und auch der Auswölbform Schaumgummistreifen,
z.B.
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Streifen aus Silikonmoosgummi, eingelegt, um eine zusätzliche Luftabschirmung
zu erreichen.
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Eine Anzahl dieser zwischen gewölbten Formplatten eingeschlossenen
Stapelpakete wird mit dazwischen freibleibendem Luftspalt übereinandergeschichtet
und zur Auskondensation, z.B.
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in einen Umluftofen, der zunächst rasch auf 160°C aufgeheizt wird,
eingeschoben. 5 Minuten nach Erreichen dieser Temperatur in der umgewälzten Umluft
läßt man durch schwache Ablüftung die Umlufttemperatur innerhalb etwa 15 Minuten
auf 1250C absinken. Diese Temperatur wird bis zum Kondensationsende gehalten. Nach
Ablauf der Aufheiz- und Kondensationsdauer von insgesamt 70 Minuten läßt man die
wieder herausgenommenen Stapelpakete auf eine Temperatur unter 800C abkühlen und
löst dann die Spannelemente. Die Oberstoffteile haben während der Ofenbehandlung
im Stapelkern eine Temperatur von 1250C und an der Plattenwandung ca. 1300C erreicht.
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Sie besitzen nun eine natürliche Feuchte und sind geglättet und formgerecht
ausgewölbt. Die Flockseite fühlt sich seidenweich an und hat eine ansprechende Optik.
Anstelle der kostengünstigen Umluftbeheizung kann auch eine Hochfrequenz-
beheizung
der Stapelpakete gewählt werden, deren Vorteil darin besteht, daß die Aufheizphase
abgekürzt wird. Aus Ko stengründen wird man jedoch die Umluftbeheizung vorziehen.
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In Fig. 3 ist beispielsweise eine Kondensationsanlage ent sprechend
einer üblichen Durchlauffixierpresse gezeigt. Das von der Abreinigung kommende Produkt
A wird über ein Tef ionband 4 mit Gegenband 5 über Heizplatten 6 geführt, in deren
Bereich jeweils Infrarot-Strahler 7 angeordnet sind Nach dem Durchlaufen-dieser
Anlage ist das Produkt fertig auskondensiert und kann von dem umlaufenden Band t
abgenommen werden. Bei der mit höherer Temperatur betriebenen Kondensation auf einer
Durchlaufpresse ist die Restfeuchte naturgemäß geringer als bei der milderen Stapelkondensation
zwischen Formplatten. Aber auch hier findet keine völlige Austrocknung statt.