DE3316965C2 - Verfahren zur Verstärkung von flexiblen flächigen Teilen, insbesondere Oberstoffe oder Einlagen für Kleidungsstücke - Google Patents
Verfahren zur Verstärkung von flexiblen flächigen Teilen, insbesondere Oberstoffe oder Einlagen für KleidungsstückeInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Verstärkung von flexiblen Teilen, insbesondere Oberstoffe für Kleidungsstücke oder Einlagen für Kleidungsstücke, bei welchem Verfahren diese Flächenteile auf einer Seite zunächst im Tiefdruckverfahren mit einer wäßrigen, vernetzbaren Dispersionspaste bedruckt und dann mit vorzugsweise faserigen Flocken elektrostatisch beflockt werden, wobei die Flocken auf der Paste haften, worauf die Paste durch Hitzekoagulieren und/oder Vortrocknen vorstabilisiert und sodann auskondensiert wird, wobei die Auskondensation unter Ausschluß zutretender Luft und unter einem Andruck (Druckausübung auf die Flächenteile) von 10 bis 500 p/cm ↓2 vorgenommen wird. Das Verfahren ist einfach, schnell durchführbar und führt zu vergilbungsfreien Produkten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstärkung von Oberstoffzuschnitten für Kleidungsstücke durch rasterförmiges
Bedrucken der Rückseite der Zuschnitte mit einer wäßrigen, vernetzbaren, flockenbindenden Dispersionspaste
im Tiefdruckverfahren, anschließende elektrostatische Beflockung, Vorstabilisierung durch
Hitzekoagulierung und/oder Vortrocknung und Auskondensierung der Paste.
In der DE-OS 30 14 656 ist ein Verfahren zur rückseitigen Verstärkung von Oberstoffzuschnitten für Kleidungsstücke
und eine Vorrichtung hierfür beschrieben, nach der in einer ersten Arbeitsstufe die Oberstoffzuschnitte
rasterförmig mit flockbindender vernetzbarer Dispersionspaste bedruckt werden, worauf diese Dispersionspaste
elektrostatisch zunächst mit Flocken beflockt, sodann durch Hitzekoagulieren und/oder Vortrocknen
vorstabilisiert und schließlich in einem weiteren Arbeitsgang in einer beheizten Kammer bei 90 bis
1400C, vorzugsweise bei 100 bis 1300C, auskondensiert
wird. Die Auskondensierung wird dabei bevorzugt bei gestapelten Zuschnitten vorgenommen. Als Flocken
kommen dabei vor allem Fasern, z. B. gemahlene Baumwollfasern, gemahlene oder geschnittene Zellwoll- und
Synthesefasern, insbesondere Polyamidfasern, in Frage.
Die praktische Anwendung des Verfahrens hat ergeben, daß die Aufteilung der Temperaturbehandlung in
eine Arbeitsstufe, in der durch Hitzekoagulieren und/ oder Vortrocknung vorstabilisiert und in eine weitere
Arbeitsstufe, in der im Stapel bei hohem Feuchtigkeitseinschluß auskondensiert wird, Bedeutung besitzt, um
einerseits Vergilbungs- und andererseits Austrocknungserscneinungen, welch letztere nicht nur eine spätere
Weiterverarbeitung erschweren würden, sondern auch zu Maßänderungen der Zuschnitteile führen können,
einzuschränken. Die Ausschaltung von Farbtonänderungen zwischen den mit Flockschichten versehenen
Vorderteilen eines Kleidungsstückes und den zumeist unbehandelten Ärmeln, Seiten- und Rückenteilen ist für
ein ordnungsgemäßes Kleidungsstück von ebenso großer Wichtigkeit, wie die Einhaltung der Maßgenauigkeit
beim Beflockungs- und Auskondensierungsvorgang.
Um die Stapelkondensierung in der Kammer ausführen zu können, ist eine manuelle Bedienung zum Lagelegen
der aus der ersten Arbeitsstufe ankommenden Oberstoffzuschnitte und zum Umsetzen der Stapellagen
in die beheizte Kammer erforderlich. Es ist jedoch in manchen Fällen ein Verzicht auf eine solche manuelle
Bedienung wünschenswert, um statt dessen eine Auskondensierung der beflockten Einzelteile vornehmen zu
können. Aber es bestehen auch noch die folgenden Bedürfnisse:
a) Vergilbungs- und Schrumpferscheinungen sollen nicht nur eingeschränkt, sondern ganz eliminiert
werden,
b) auch bei höherer Temperatur soll eine gewisse Restfeuchte erhalten bleiben,
c) Temperaturunterschiede im Stapel und darauf beruhende Kondensierungsgradunterschiede sollten
weitgehend vermindert werden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Bedürfnisse befriedigt werden können, wenn bei
dem Verfahren der eingangs genannten Art die Auskondensierung zwischen randabgedichteten Abdeckungen
unter Ausschluß zutretender Luft bei Andruck der Abdeckungen auf die Flächenteile von 9,8 bis 490 bar (10
bis 500 p/cm2), vorzugsweise 9,8 bis 147 bar (10 bis 150 p/cm2), vorgenommen wird, ohne daß anderweitige
Nachteile in Kauf genommen werden müssen. Dabei können die beflockten Teile einer Temperatureinwirkung
von 12O0C bis 135° C unterworfen werden. Die
Anwendung eines derartigen Flächendruckes ist aus
dem Stand der Technik nicht ohne weiteres entnehmbar gewesen, da bei dem Verfahren gemäß DE-OS
30 14 656, wenn überhaupt, nur ein wesentlich niedrigerer
Druck von maximal 5 p/cm2 zur Anwendung kommt
Es ist überraschend, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren Flächendrücke von weit über 5 p/cm2 benutzt
werden können, ohne daß beim Oberstoffzuschnitt eine nennenswerte Abflachung des Velourisierungseffektes,
ein Verlust der Fälligkeit und eine unerwünschte Griffverstrammung
auftritt oder sonstige Nachteile beobachtet werden. Auch mußte bei völligem Luftabschluß
des unter relativ hohem Andruck stehenden Stapels damit gerechnet werden, daß die dabei gegebene erheblich
intensivere Dampfatmosphäre eine nicht mehr erträgliche Abschwächung der Auskondensierung bewirkt
und damit das Verfahren in Frage stellt Dieses Vorurteil hat sich jedoch als völlig unzutreffend erwiesen.
Die aus der ersten Arbeitsstufe mit relativ hoher Feuchte ankommenden vorstabilisierten Zuschnitte bilden
zwischen den unter Druck anliegenden Abdeckungen ein kräftiges Dampfpolster, das zusätzlich den Luftzutritt
verhindert für einen raschen Wärmeaustausch sorgt und auch dafür verantwortlich ist daß eine Restfeuchte
bei erhöhter Temperatur erhalten bleibt Überraschenderweise wird auch durch die intensivere
Dampfatmosphäre die Auskondensierung nicht blokkiert.
Bei Temperaturen über 100° C ist dieser Dampf überhitzt und entweicht teilweise durch die Dichtungsflächen der Abdeckungen, ohne daß eine völlige Austrocknung
stattfindet.
Die mit Formaldehyd leicht geschwängerte eingeschlossene Dampfatmosphäre hemmt Oxidationswirkungen
des Luftsauerstoffes und darauf offensichtlich beruhende Vergilbungserscheinungen wesentlich, und
außerdem wird durch den Andruck der Abdeckflächen auch zusätzlich noch sichergestellt, daß die Oberstoffzuschnitte
dimensionsstabil bleiben. Schließlich behalten die so auskondensierten beflockten Zuschnitte auch
nach dem Kondensierungsvorgang eine mehr oder weniger hohe Restfeuchte bei. Diese ist besonders dann
hoch, wenn die Kondensierung im Temperatureinwirkungsbereich unter 130°C und die nachfolgende Abkühlung
zwischen den abgedichteten Abdeckflächen erfolgt, was bei der Stapelkondensierung keine Probleme
aufwirft, aber auch bei der Einzelteilkondensierung ausführbar ist.
Die Auskondensierung kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zwischen beheizten ebenen Abdekkungen
oder gewölbten Formplatten durchgeführt werden, deren Ränder mit Gummiabdichtungen versehen
sind. Diese Gummiabdichtungen können aus offenporigem Gummi bestehen, der an der Oberfläche mi', einer
dichten Gummischicht versehen ist. Sie können aber auch von geschlossenem Moosgummi, vorzugsweise Silikonmoosgummi,
gebildet sein. Gewölbte Platten werden zweckmäßig dann eingesetzt, wenn gewölbte Zuschnitte,
wie Vorderteile von Kleidungsstücken, welche die Brustwölbung nachbilden, erhalten werden sollen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Auskondensierung in einer reduzierenden Atmosphäre
durchgeführt werden. Diese kann durch Beimischung reduzierender Komponenten, wie Ameisensäure, insbesondere
aber in besonders günstiger Weise durch Abgabe von Zersetzungs- bzw. Abspaltprodukten der eingesetzten
Dispersionspaste erreicht werden. So kann z. B. Dispersionspaste eingesetzt werden, bei der der Flockbinder
Spuren von Formaldehyd unter den genannten Bedingungen abgibt
Es ist schließlich noch möglich, anstelle einer der beiden
Transportbänder eine große rotierende Heiztrommel einzusetzen, die mit einem der beiden Transportbänder
synchron läuft und von diesem umschlungen wird. Das Flächenteil befindet sich dabei zwischen der
Wand der Heiztrommel und dem Transportband und wird während der Rotation der Heiztrommel auskondensiert
Durch die Umspannung des Transportbandes auf der Heiztrommel wird der notwendige Andruck und
die erforderliche Abschirmung gegen Luftsauerstoffeinflüsse erzeugt
Die erfindungsgemäße Auskondensierung kann beispielsweise wie folgt geschehen: Sie kann zunächst in
prinzipiell gleicher Weise in Umluftöfen erfolgen, wie in DE-OS 30 14 656 beschrieben, jedoch zunächst bei höherer
Umlufttemperatur, beispielsweise bei 150° C
durchgeführt werden. Die gestapelten ca. 20 rückseits beflockten Zuschnitte, z. B. Zuschnitt-Vorderteile — jeweils
ein linkes und ein rechtes Vorderteil mit den Flockschichten zueinander liegend, werden z. B. auf der
Stapelunter- und -Oberseite mit je einer ebenen, z. B. durch Streben versteiften Aluminiumplatte von etwa 1
mm Dicke abgedeckt. Die Ränder der Aluminiumplatte ragen über die Ränder der Zuschnitte hinaus. Der Abstand
der Platten wird unter Druckanwendung von etwa 100 p/cm2 auf etwa zwei Drittel der losen Oberstofflage
verringert. Durch seiiwärts an den Plattenrändern angebrachte Abdichtstreifen aus geschlossenporigem
Schaumstoff oder dergleichen und durch Klemmen wird die Oberplatte mit der Unterplatte zu einem dicht verschlossenen
Stapelpaket verbunden. Eine Anzahl dieser Stapelpakete wird mit dazwischen freibleibendem Luftspalt
übereinandergeschichtet und in einem entsprechend dimensionierten Umluftofen, der schnell auf
150° C einreguliert wird, eingeschoben und für die Dauer
von ca. 5 Minuten auf diese Temperatur beheizt. Anschließend wird allmählich auf 125° C abgesenkt und bis
insgesamt 70 Minuten im Umluftofen bei dieser Temperatur belassen. Nach Ablauf dieser Aufheiz- und Kondensierungsdauer
hat der Stapelkern eine Temperatur von 125° C erreicht und die an die Abdeckungen unmittelbar
anliegenden Zuschnitte sind maximal 1320C heiß geworden. Man läßt nun die wieder aus dem Umluftofen
herausgenommenen Stapelpakete auf eine Temperatur unter 80° C abkühlen und löst dann die Klemmen.
Die Zuschnitte besitzen nun eine natürliche Feuchte und sind geglättet, ohne eine Farbton· oder Dimensionsänderung
erlitten zu haben. Die Flockseite fühlt sich seidenweich an und hat eine ansprechende Optik.
Der Oberstoff ist füllig und besitzt einen weichiextilen Griff.
Es ist auch möglich, anstelle einer Stapelkondensierung eine Einzelteil-Kondensierung oder z. B. eine Kondensierung
eines linken und eines rechten Kleidungsstück-Vorderteils, die mit der Flockseite zueinander liegen,
vorzunehmen.
Bei Einzelteilen wird insbesondere eine Kondensierung zwischen beheizten Abdeckbändern, die aus glasgewebeverstärktem
Teflon bestehen können, bevorzugt.
Um den gewünschten Anlagedruck an die dazwischen liegenden Zuschnitte zu erhalten, können die Abdeckbänder
im Bereich der Kondensierungszone zweckmäßigerweise über leicht gewölbte Heizplatten mit der
gewünschten Temperatur von beispielsweise 150 bis 160°C gleitend hinweggeführt werden. Auf der gegenüberliegenden
Seite des zweiten Abdeckbandes, wel-
ches das hinweggleitende Abdeckband berührt, kann weiterhin noch eine Infrarotstrahlerbeheizung vorgesehen
sein. Im Prinzip entspricht die Bandanlage einer üblichen Durchlauffixierpresse zum Auffixieren von
Einlagestoffen, die rasterförmig mit Textilkleber beschichtet sind. Es ist auch möglich, die Kondensierungsanlage
mit Transportbändern direkt dem Vortrocknungs- und Vorstabilisierungsofen aus der ersten Arbeitsstufe,
vorteilhafterweise jedoch unter Zwischenausführung einer Abreinigung zur Entfernung überschüssiger
Flockfasern auf den vorstabilisierten Zuschnitten folgen zu lassen, wobei es z. B. weiterhin möglich
ist, vor Einlaufen von vorstabilisierten beflockten Oberstoffzuschnitten in die Kondensierungsanlage
noch Fixiereinlagezuschnitte, z. B. für die Brust- und Schulterverstärkung eines Sakkovorderteils, aufzulegen.
Die Textilkleberbeschichtung wird in der Kondensierungsanlage aufgeschmolzen und mit der Flockschicht
verbunden, wenn, wie bei Durchlauffixierpressen üblich, am Auslauf der Anlage noch zwei Anpreßwalzen
vorgesehen sind, die die Einlage mit dem Oberstoffzuschnitt verpressen. Hinter den beiden Preßwalzen
werden die beiden abdeckenden Endlos-Transportbänder voneinander getrennt und geben nun den auskondensierten
Zuschnitt, auf dem gegebenenfalls noch eine Einlage auffixiert (aufgeklebt) ist frei. Die Endlos-Transportbänder
kehren dann oberhalb bzw. unterhalb ihrer gemeinsamen Führung durch die Kondensierungszone
über Umlenkwalzen zum Einlauf der Flächenteile zurück, wo sie wiederum über Umlenkwalzen zusammengeführt
werden und unter Anlagespannung über die Heizplatten hinweggleiten, um dabei den gewünschten
Andruck an die zwischen ihnen transportierten Flächenteile zu bewirken.
Die erforderliche Länge der Kondensierungszone richtet sich nach der Höhe der gewählten Temperatur,
nach der Reaktivität der Dispersionspaste als Flockbinder und nach der Geschwindigkeit, mit der die vorverfestigten
Flächenteile aus der Beflockungs- und Vorstabilisierungszone zulaufen. Bei 155° C Einwirkungstemperatur
auf die beflockten Zuschnitte in der Kondensierungszone genügt in der Regel eine Verweilzeit von ca.
1 Minute, was bei einer Zulaufgeschwindigkeit aus der Vorstabilisierungszone von 4 m/Minute einer Länge der
Kondensierungszone von ca. 4 m entsprechen würde.
In der Zeichnung sind vorteilhafte Ausführungsformen einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt die im folgenden anhand beispielsweiser Ausführungen des Verfahrens
beschrieben werden. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Wölbform zur Stapelkondensierung;
F i g. 2 die Ansicht dieser Wölbform von unten und Fig.3 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Kondensierungsvorrichtung.
Die in F i g. 1 und 2 gezeigte Einrichtung hat eine ebene Unterplatte mit einer Aussparung für eine Auswölbform,
die bei einem Stoff zuschnitt für ein Herrensakko etwa Brustwölbform besitzen kann. Auf diese
ebene, etwa 4 mm starke und mit Streben verstärkte Platte aus Aluminium werden z. B. übereinandergelegte
Zuschnitte — mit den Flockseiten zueinanderliegend — aufgelegt gegebenenfalls durch Beilegen einer ebenen
Hilfsplatte in die Aussparung. Anschließend wird der Stapel aus ca. 20 übereinanderliegenden Zuschnitten
mit einer zweiten gleich starken und ebenfalls verstrebten Platte aus Aluminium der Oberplatte, die eine
Auswölbung an der Aussparungsstelle der Unterplatte in der o. g. Brustwölbform hat, abgedeckt. Unter kräftigem
Anpreßdruck von ca. 150 bis 200 p/cm2 werden Ober- und Unterplatte über Klemmen oder andere
Spannelemente zu einem Stapelpaket zusammengeklemmt. In die Aussparung wird nun die obengenannte
Auswölbform eingedrückt und mit der Unterplatte verbunden. Die zwischen Ober- und Unterplatte eingeklemmten
Zuschnitte werden von der eingedrückten Wölbform ausgewölbt. Die Auswölbung wird bei dem
nachfolgenden Kondensierungsvorgang so fixiert, daß bei späteren Chemisch-Reinigungen keine Verluste der
Wölbung stattfinden. Auch bei der Auskondensierung zwischen gewölbten Formplatten werden an den Rändern
der Platten und auch der Auswölbform Schaumgummistreifen, z. B. Streifen aus Silikonmoosgummi,
eingelegt, um eine zusätzliche Luftabschirmung zu erreichen.
Eine Anzahl dieser zwischen gewölbten Formplatten eingeschlossenen Stapelpakete wird mit dazwischen
freibleibendem Luftspalt übereinandergeschichtet und zur Auskondensierung, z. B. in einen Umluftofen, der
zunächst rasch auf 160° C aufgeheizt wird, eingeschoben.
5 Minuten nach Erreichen dieser Temperatur in der umgewälzten Umluft läßt man durch schwache Ablüftung
die Umlufttemperatur innerhalb etwa 15 Minuten auf 125°C absinken. Diese Temperatur wird bis zum
Kondensierungsende gehalten. Nach Ablauf der Aufheiz- und Kondensierungsdauer von insgesamt 70 Minuten
läßt man die wieder herausgenommenen Stapelpakete auf eine Temperatur unter 80° C abkühlen und
löst dann die Spannelemente. Die Oberstoff-Zuschnitte haben während der Ofenbehandlung im Stapelkern eine
Temperatur von 125° C und an der Plattenwandung ca. 130° C erreicht Sie besitzen nun eine natürliche Feuchte
und sind geglättet und formgerecht ausgewölbt Die Flockseite fühlt sich seidenweich an und hat eine ansprechende
Optik. Anstelle der kostengünstigen Umluftbeheizung kann auch eine Hochfrequenzbeheizung
der Stapelpakete gewählt werden, deren Vorteil darin besteht daß die Aufheizphase abgekürzt wird. Aus Kostengründen
wird man jedoch die Umluftbeheizung vorziehen.
In F i g. 3 ist beispielsweise eine Kondensierungsanlage entsprechend einer üblichen Durchlauffixierpresse
gezeigt Das von der Abreinigung kommende Produkt wird über ein Teflonband 3 mit Gegenband 4 über Heizplatten
1 geführt in deren Bereich jeweils Infrarot-Strahler 2 angeordnet sind. Nach dem Durchlaufen dieser
Anlage ist das Produkt fertig auskondensiert und kann von dem umlaufenden Band 3 abgenommen werden.
Bei der mit höherer Temperatur betriebenen Kondensierung auf einer Durchlaufpresse ist die Restfeuchte
naturgemäß geringer als bei der milderen Stapelkondensierung zwischen Formplatten. Aber auch hier findet
keine völlige Austrockung statt
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur Verstärkung von Oberstoffzuschnitten für Kleidungsstücke durch rasterförmiges
Bedrucken der Rückseite der Oberstoffzuschnitte mit einer wäßrigen, vernetzbaren, flockenbindenden
Dispersionspaste im Tiefdruckverfahren, anschließende elektrostatische Beflockung, Vorstabilisierung
durch Hitzekoagulierung und/oder Vortrocknung und Auskondensierung der Paste bei abgedeckten
Zuschnitten, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskondensierung zwischen randabgedichteten
Abdeckungen unter Ausschluß zutretender Luft bei Andruck der Abdeckungen auf die
Flächenteile von 9,8 bis 490 bar (10—500 p/cin2) vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskondensation unter einem Andruck von 9,8 bis 147 bar (10 bis 150 p/cm2) vorgenommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskondensation zwischen oberen
Abdeckungen oder Formplatten durchgeführt wird, deren Ränder mit Gummiabdichtungen versehen
sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummiabdichtungen aus offenporigem
Gummi bestehen, der an der Oberfläche mit einer dichten Gummischicht versehen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummiabdichtungen aus geschlossenporigem
Moosgummi, bevorzugt Silikonmoosgummi, bestehen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskondensierung bei einer Temperatur
von 1200C bis 135° C erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitte in Stapelpaketen zu Beginn
der Kondensation einer höheren Umlufttemperatur von ca. 1400C bis 16O0C in Umluftöfen ausgesetzt
werden und anschließend die Umlufttemperatur auf etwa die Auskondensierungstemperatur abgesenkt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskondensierung in einer Durchlauffixierpresse
zwischen die Abdeckungen bildenden luft- und feuchtigkeitsundurchlässigen Bändern
erfolgt, welche unter Spannung an Heizorganen vorbeigeführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskondensierung zwischen einer rotierenden beheizten Trommel und einem um die
Trommel zumindest teilweise herumgespannten Band erfolgt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskondensierung
zwischen 1400C und 175°C und insbesondere zwischen 140° C und 155° C erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833316965 DE3316965C2 (de) | 1982-05-13 | 1983-05-09 | Verfahren zur Verstärkung von flexiblen flächigen Teilen, insbesondere Oberstoffe oder Einlagen für Kleidungsstücke |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3218050 | 1982-05-13 | ||
DE19833316965 DE3316965C2 (de) | 1982-05-13 | 1983-05-09 | Verfahren zur Verstärkung von flexiblen flächigen Teilen, insbesondere Oberstoffe oder Einlagen für Kleidungsstücke |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3316965A1 DE3316965A1 (de) | 1983-12-08 |
DE3316965C2 true DE3316965C2 (de) | 1986-05-22 |
Family
ID=25801794
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833316965 Expired DE3316965C2 (de) | 1982-05-13 | 1983-05-09 | Verfahren zur Verstärkung von flexiblen flächigen Teilen, insbesondere Oberstoffe oder Einlagen für Kleidungsstücke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3316965C2 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1355189A (en) * | 1970-09-14 | 1974-06-05 | Reliant Tooling Co Ltd | Apparatus for attaching fusible backing pieces to textile pieces |
US3953632A (en) * | 1974-04-29 | 1976-04-27 | Woodall Industries Inc. | Resin impregnated mats and method of making the same |
DE3014656C2 (de) * | 1980-04-16 | 1985-08-01 | Kufner Textilwerke GmbH, 8000 München | Verfahren zur Verstärkung von Oberstoffen für Kleidungsstücke und Vorrichtung hierfür |
-
1983
- 1983-05-09 DE DE19833316965 patent/DE3316965C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3316965A1 (de) | 1983-12-08 |
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