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Vorrichtung zum Reinigen von Straßen-
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oberflächen od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Straßenoberflächen
od. dgl., insbesondere an einem Kehrfahrzeug, mit einem Saugluftstutzen, der in
einem Saugmundstück mit allseitigen Abdichtkanten endet, die mit der Straßenoberfläche
Dichtspalte bilden.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Bauart (DE-OS 23 23 588) besteht
das Saugmundstück aus einer gesonderten Haube, welche den Einlauf des Saugluftstutzens
in teilweise erheblichem Abstand umgibt. Der Einlauf des Saugluftstutzens ist ferner
in einem erheblichen Abstand oberhalb der zu reinigenden Straßenoberfläche angeordnet.
Daraus folgen relativ ungünstige Strömungsverhältnisse und ein Saugwirkungsgrad,
der zu wünschen übrig läßt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß keine stufenlosen,
strömungsgünstigen Übergänge zwischen der Haube und dem Saugluftstutzen vorhanden
sind. Die durch die Dichtspalte eingesaugte Luft kann sich nämlich zunächst mit
dem durch sie angehobenen Schmutz bzw. Staub in der Haube verteilen bzw.
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verwirbeln, bevor sie in den erheblich höher angeordneten, scharfkantigen
Einlauf des Saugluftstutzens gelangt. Infolge
der vorhandenen Strömungsverluste
bedarf es einer erhöhten Saugleistung, um eine ausreichende Reinigungswirkung zu
erzielen, die trotzdem zumindest im hinteren Bereich des Saugmundstücks zu wünschen
übrig lassen muß, da ein großer Abstand zwischen der Abdichtkante und dem Einlauf
des Saugluftstutzens vorhanden ist, was die Wirbelbildung innerhalb des Saugmundstücks
begünstigt. Abgesehen davon ist im hinteren bzw. Nachlaufbereich des Saugmundstücks
durch das Vorhandensein lediglich eines Dichtspalts auch deshalb keine große Reinigungsleistung
zu erreichen, weil die Saugluftströmung nur sehr kurz horizontal zum Boden in Kehrrichtung
geführt wird. Ein weiterer Nachteil besteht in der Tatsache, daß das bekannte Saugmundstück
Bodenunebenheiten praktisch nicht ausgleichen kann, so daß stellenweise starkes
Schleifen mit entsprechendem Verschleiß auftritt oder das Saugmundstück derart hoch
über dem Boden bzw. der Straßenoberfläche geführt werden muß, daß allein schon infolge
der Größe der Dichtspalte die Saug-bzw. Reinigungswirkung nachläßt, was nur begrenzt
durch eine höhere Saug- bzw. Maschinenleistung ausgeglichen werden kann.
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Der Verschleiß läßt sich dadurch reduzieren, daß als hintere Abdichtkante
eine Gummischleppe mit geringem Bodenabstand verwendet wird, dies ändert jedoch
nichts an der zu geringen Reinigungsleistung.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird darin gesehen, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Bauart zu schaffen, die bei gleicher Maschinenleistung
einen besseren Saugwirkungsgrad aufweist und geeignet ist, auch fester haftende
Verschmutzungen zu lösen und dem Saugluftstutzen zuzuführen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Saugmundstück
eine unmittelbare, stufenlose Verlängerung des
Einlaufs des Saugluftstutzens
bildet, wobei die vordere Abdichtkante des Saugmundstücks von der Unterseite einer
hängenden, dem Saugluftstutzen vorgelagerten, um eine Querachse schwenkbaren Klappe
gebildet ist, deren Abstand zum Saugluftstutzen von einer beiderseits abdichtend
befestigten, elastischen Schürze überbrückt ist, und wobei die hintere Abdichtkante
an der ersten Abdichtlippe einer aus einer Mehrzahl von Abdichtlippen gebildeten
Labyrinthdichtung aus elastischem Material angeordnet ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung bildet das Saugmundstück
praktisch einen strömungsmäßig integrierten Teildes Einlaufs des Saugluftstutzens,
derart, daß die eingesaugte, den Schmutz mitführende Luft relativ verlustfrei in
den Saugluftstutzen eintritt. Verwirbelungen und anderweitige Str8mungsverluste
durch scharfe Kanten, Umlenkungen od. dgl.
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zwischen Einlauf bzw. Saugmundstück und Saugluftstutzen, wie sie bei
dem erwähnten Stand der Technik vorhanden sind, können icht auftreten. Die dem Saugluftstutzen
vorgelagerte, um eine Querachse schwenkbare Klappe ergibt in Verbindung mit der
den Übergang zum Saugluftstutzen bildenden Schürze eine Möglichkeit, verschleißarm
Bodenunebenheiten od. dgl. zu überfahren, da diese die Klappe kurzzeitig.zum Saugluftstutzen
hin nach oben einschwenken können, wobei sich die Schürze entsprechend verformt.
Dies kann bereits vor dem Erreichen einer solchen Bodenunebenheit durch willkürliches
Verschwenken erfolgen, beispielsweise mittels einer entsprechend steuerbaren Kolben-Zylinder-Einheit.
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Die Labyrinthdichtung hält im Bereich der Abdichtlippen, somit über
eine entsprechend größere Strömungsstrecke, die Luftströmung horizontal zum Boden,
die somit in der Lage ist, beim Darüberhinwegfahren mehrfach auf ein und dieselbe
Verschmutzung
einzuwirken, falls dieselbe nicht bereits vorher gelöst
worden sein sollte. Die Verwendung elastischen Materials stellt durch die vorhandene
Überdeckung sicher, daß auch beim Auftreten von Bodenunebenheiten, die einen großen
Spalt zwischen beispielsweise der ersten Abdichtlippe und dem Boden eröffnen, eine
zuverlässige Abdichtung im gewünschten Ausmaß durch eine der nachfolgenden Abdichtlippen
gewährleistet ist. Es ist zu betonen, daß ein gewisser Abstand der Abdichtlippen
vom Boden bzw. der Straßenoberfläche erwünscht ist, da andernfalls im hinteren Bereich
des Saugmundstücks keine Reinigungswirkung vorhanden wäre. Im vorderen, in Fahrtrichtung
vorlaufenden Bereich des Saugluftstutzens bzw. Saugmundstücks erhöht die schwenkbare
Klappe die Saugwirkung dadurch, daß sie dem Saugluftstutzen räumlich vorgelagert
ist und die den Abstand zum Einlauf des Saugluftstutzens überbrückende Schürze im
an die Klappe angrenzenden Bereich im wesentlichen waagerecht zum Boden bzw. der
Straßenoberfläche verläuft, was in diesem Bereich zu einer längeren Horizontalströmung
führt, die besonders geeignet ist, auch fester haftende Verschmutzungen mitzureißen.
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Vorzugsweise ist dabei die vordere Einlaufkante des Saugluftstutzens,
an welcher die Schürze befestigt ist, von der Straßenober fläche weg nach oben zurückgenommen
und die Querachse der Klappe etwa in der Höhe dieser Einlaufkante angeordnet, wobei
ferner die Schürze strömungsgünstig gewölbt ist und einen im wesentlichen stetigen
Übergang zur Einlaufkante des Saugluftstutzens bildet. Durch entsprechende Wahl
der Abmessung der Schürze läßt sich erreichen, daß ihre zum Boden bzw. zur Saugluftströmung
hin konvex gewölbte Oberfläche im Bereich der Abdichtkante
der
Klappe im wesentlichen waagerecht verläuft.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Klappe verwendet,
die im Querschnitt die Form eines Winkels aufweist, dessen in Ruhestellung der Klappe
im wesentlichen senkrechter Steg sich von der Querachse weg zur Abwinklung ein Stück
oberhalb der Straßenoberfläche und dessen im wesentlichen waagerechter Steg sich
von der Abwinklung weg entgegen der Fahrtrichtung erstreckt, wobei die Schürze im
Bereich oberhalb der freien Kante des waagerechten Stegs befestigt ist. In diesem
Falle gibt bereits der waagerechte Steg des Winkels den Strömungsverlauf der Saugströmung,
nämlich horizontal zur Straßenoberfläche, vor, der angrenzende Bereich der Schürze
setzt diesen Verlauf lediglich stetig fort und bewirkt bogenförmig eine Umlenkung
um etwa 900 zur vorderen Einlaufkante des Saugluftstutzens.
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Zweckmäßig weist die freie Kante des waagerechten Stegs eine längsverlaufende
Ausnehmung auf, die mit der Schürze eine Schlitzdüse bildet, die mit Wasser beaufschlagbar
ist. Wird durch diese Schlitzdüse dem Saugluftstrom Wasser zugeführt, das sowohl
die Schürze als auch den Einlauf des Saugluftstutzens benetzt, dann wird damit zuverlässig
das Ansetzen von Schmutz am Saugmundstück verhindert, der sich sonst schwalbennestartig
festzusetzen pflege, sofern er von vorneherein eine gewisse Feuchte besitzt.
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Bezüglich der Labyrinthabdichtung an der hinteren Einlaufkante des
Saugluftstutzens hat sich ein Verhältnis des Abstands jeweils einer Abdichtlippe
zur benachbarten Abdichtlippe relativ zur Höhe dieser Abdichtlippen über der Straßenoberfläche
bewährt, das kleiner als oder gleich fünf ist. Ferner kann zur Erhöhung der Reinigungswirkung
im Bereich der Unterkante der ersten Abdichtlippe eine mit Preßluft und/oder Druckwasser
beaufschlagbare
Düsenleiste angeordnet sein, durch deren Düsen die Preßluft senkrecht oder schräg
in Fahrtrichtung auf den Boden richtbar ist. Hierdurch lassen sich auch hartnäckige
Verschmutzungen lösen, zumal das der Preßluft zugesetzte Druckwasser durch seine
höhere kinetische Energie besonders stark zu wirken geeignet ist. Durch die dabei
zwangsläufige Befeuchtung der abgesaugten Verschmutzungen kann die vorher erwähnte
Befeuchtung über die Schlitzdüse zwischen Klappe und Schürze unterbleiben.
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Wird eine Düsenleiste vorgesehen, dann wird diese bevorzugt in die
erste Abdichtlippe der Labyrinthdichtung integriert, wobei diese Düsenleiste durch
entsprechend abwärts gerichtete öffnungen im Material der Abdichtlippe hindurch
mit der Atmosphäre in Verbindung steht.
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Die Erfindung und ihre vorteilhaften, weiteren Ausgestaltungen sind
im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines die erfindungsgemäße
Vorrichtung aufweisenden Straßenkehrfahrzeugs, teilweise geschnitten; Fig. 2 einen
vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 im Schnitt; Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden
Schnitt einer weiteren Ausführungsform; Fig. 4 eine Untersicht der Ausführungsform
nach Fig. 3; Fig. 5 eine der Fig. 3 entsprechende Seitenansicht der zweiten Ausführungsform
in unterschiedlicher Betriebsstellung;
Fig. 6 eine Einzelheit der
Ausführungsformen nach den Figuren 2 und 3. in zusätzlich vergrößertem Maße.
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Das in Fig. 1 dargestellte Straßenkehrfahrzeug besitzt ein Gebläse
1, einen Verdichter 2 und eine Wasserpumpe 3, die von einem gemeinsamen, nicht gezeigten
Motor über ebenfalls nicht gezeigte Schaltkupplungen angetrieben werden. An dem
Kehrfahrzeug ist ferner ein ringförmiger, rotierender Kehrbesen 4 derart aufgehängt,
daß er auf der Straßenoberfläche 6 haftenden Schmutz aufkehren und dem Saugmundstück
13 eines Saugluft stutzens 5 zuführen kann. Der von dem Gebläse 1 erzeugte Saugluftstrom
sauqt- d,urch über dem Boden bzw. der Straßenoberfläche 6 vom Saugmundstück. 13
gebildete Dichtspalte 7, 8 und 9 (Fig. 2) Luft an, die den vorhandenen Schmutz mitreißt
und über den Saugluftstutzen 5 und einen Saugschlauch 10 in einen Kehrrichtbehälter
11 fördert, wo der Schmutz ausfällt. Die Saugluft strömt anschließend durch ein
Laubgitter 12 in das Gebläse und von dort in das Freie.
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Erfindungsgemäß bildet nun das Saugmundstück 13 eine unmittelbare,
stufenlose Verlängerung des Einlaufs 14 des Saugluftstutzens 5, wobei die vordere
Abdichtkante 15 des Saugmundstücks 13 von der Unterseite 16 einer hängenden, dem
Saugluftstutzen 5 vorgelagerten, um eine Querachse 17 schwenkbaren Klappe 18 gebildet
ist, deren Abstand a zum Saugluftstutzen 5 von einer beiderseits abdichtend befestigten,
elastischei Schürze 19 überbrückt ist, und wobei die hintere Abdichtkante 20 an
der ersten Abdichtlippe 21 einer aus einer Mehrzahl von Abdichtlippen 21, 22 und
23 gebildeten Dabyrinthdichtung 24 aus elastischem Material angeordnet ist.
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Die vordere Einlaufkante 25 des Saugluftstutzens 5, an welcher die
Schürze 19 befestigt ist, ist von der Straßenoberfläche 6
weg um
den Abstand b nach oben zurückgenommen. Die Querachse 17 der Klappe 18 ist etwa
in der Höhe dieser Einlaufkante 25 angeordnet. Dabei ist die Schürze 19 in der in
Fig. 2 gezeigten Weise strömungsgünstig gewölbt und bildet einen im wesentlichen
stetigen Übergang zur Einlaufkante 25 des Saugluftstutzens 5. Der horizontale Abstand
c der Querachse 17 von der Einlaufkante 25 ist gleich oder größer als die Höhe b
der Einlaufkante 25 über der Straßenoberfläche 6. Dadurch kann die Klappe 18 in
Pfeilrichtung A verschwenken, ohne die Begrenzung 26 des Saugluftstutzens 5 zu berühren,
wenn in der Fahrtrichtung (siehe Pfeil 27) eine Bodenunebenheit od. dgl. auftritt.
Dabei ist eine einerseits über einen Hebel 28 an der Klappe 18 und andererseits
am Saugluftstutzen 5 angelenkte Kolben-Zylinder-Einheit 29 vorgesehen, mittels welcher
die Klappe 18 auf die Schürze 19 zu verschwenkbar ist.
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Bei der gezeigten, bevorzugten Ausführungsform hat die Klappe 18 in
Querschnitt gemäß Fig. 2 die Form eines Winkels, der in der Ruhestellung in der
gezeigten Weise angeordnet ist. Dabei erstreckt sich der im wesentlichen senkrechte
Steg 30 dieses Winkels von der Querachse 17 weg bis zur Abwinklung ein Stück oberhalb
der Straßenoberfläche 6, während sich der im wesentlichen waagerechte Steg 31 sich'von
der Abwinklung weg entgegen der Fahrtrichtung 27 erstreckt. Die Schürze 19.ist dabei
im Bereich oberhalb der freien Kante 32 des waagerechten Stegs 31 befestigt, wie
besonders deutlich Fig. 6 zeigt. Zwischen der Unterseite 16 des waagerechten Stegs
31 und der Straßenoberfläche 6 bildet sich somit ein Dichtspalt 7 in Form eines
waagerechten Strömungskanals, durch den die Saugluft in Pfeilrichtung B (Fig. 6)
in das Saugmundstück 13 bzw. den Saugluftstutzen 5 eintritt, wobei auf der Straßenoberfläche
6 liegender Schmutz mitgerissen wird, sei dieser nun bereits vom Kehrbesen gelöst
und
in den Bereich des Saugmundstücks 13 gefordert worden oder
noch an der Straßenoberfläche 6 haftend.
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Wie Fig. 6 ferner zeigt, weist die freie Kante 32 des waagerechten
Stegs 31 der Klappe 18 eine längsverlaufende Ausnehmung auf, die mit der Schürze
19 eine Schlitzdüse 33 bildet, die mit Wasser beaufschlagbar. ist. Die Schürze 19
ist an dem waagerechten Steg 31 mittels einer Klemmleiste 34 befestigt, die eine
an eine Druckwasserleitung 35 anschließbare Längsbohrung 36 aufweist. Diese Längsbohrung
36 ist durch fluchtende Durchbrechungen 37 der Schürze 19 hindurch mit der Schlitzdüse
33 über Auslaßbohrungen 38 in Verbindung.
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Wie die Figuren 2 und 3 zeigen, besteht die Labyrinthdichtung 24 aus
drei parallel zueinander und in gleichen Abständen d voneinander angeordneten Abdichtlippen
21, 22 und 23. Dabei ist das Verhältnis des Abstands d einer Abdichtlippe, z. B.
22, zur benachbarten Abdichtlippe, z. B. 23, zur Höhe e derselben über der Straßenoberfläche
6 kleiner als oder gleich der Zahl fünf.
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Dieses Verhältnis hat sich als günstig für eine gute Reinigungswirkung
der Horizontalströmung zwischen den Kanten der Abdichtlippen 21, 22 und 23 und der
Straßenoberfläche 6 erwiesen.
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Bei beiden Ausführungsformen nach den Figuren 2 und 3 ist im Bereich
der Unterkante 20 der ersten Abdichtlippe 21 eine mit Preßluft und/oder Druckwasser
beaufschlagbare Düsenleiste 39 angeordnet, durch deren Düsen die Preßluft und/oder
das Druckwasser senkrecht oder vorzugsweise schräg in Fahrtrichtung 27 auf den Boden
bzw. die Straßenoberfläche 6 richtbar ist. Die Preßluft wird dabei über eine Leitung
40 aus dem Verdichter 2 zugeführt. Die fakultative Einleitung von Druckwasser in
die Leitung 40 bzw. die Düsenleiste 39 wird weiter unten erläutert.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die Düsenleiste 39
an
der Rückseite 41 der ersten Abdichtlippe 21 in Höhe der Abdichtkante 20 befestigt.
Mehr Flexibilität und einen besseren Schutz gegen Verschleiß hingegen vermittelt
die Ausführungsform nach Fig. 3, bei welcher die-dortige Düsenleiste 39' in die
erste Abdichtlippe 21 integriert ist und durch entsprechend schräg abwärts gerichtete
Öffnungen 42 im Material der Abdichtlippe 21 hindurch mit der Atmosphäre in Verbindung
steht, so daß die Preßluft und/oder das Druckwasser in der gezeigten Weise schräg
nach vorn in Fahrtrichtung 27 und nach unten auf die Straßenoberfläche 6 auftritt.
Die Öffnungen 42 bzw. Düsen sind besonders deutlich aus der Untersicht gemäß Fig.
4 zu entnehmen.
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Zu erwähnen ist noch die Führung des Saugluftstutzens 5 oberhalb der
Straßenoberfläche 6 mittels zweier Nachlaufräder 43, die in einer am Saugluftstutzen
5 befestigten Gabel 44 um eine Achse 45 drehbar gelagert sind. Infolge der zeichnerischen
Darstellung bzw. der Schnitte ist lediglich das hintere Rad 43 zu sehen.
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In Fig. 5 ist das Überfahren von Bodenunebenheiten 6 bzw. 6'' durch
die Labyrinthdichtung 24 bzw. die Klappe 18 gezeigt. Das elastische bzw. flexible
Material der Labyrinthdichtung 24 bzw. der Abdichtlippen 21, 22 und 23 kann in der
gezeigten Weise der Bodenunebenheit 6' ausweichen, ist dabei jedoch gleichzeitig
steif genug, um dem vorhandenen Unterdruck standzuhalten. Sobald die Abdichtlippen
21, 22 und 23 wieder die in Fig. 3 gezeigte Lage einnehmen, erfolgt erneut auch
in diesem Bereich eine Reinigungswirkung in der geschilderten Weise, wobei der Abstand
d zwischen den Abdichtlippen 21 bis 23 in Abhängigkeit von dem genannten Verhältnis
zwischen den Abständen d und der Höhe e derart gewählt ist, daß die Beweglichkeit
der Abdichtlippen 21 bis 23 nicht unnötig eingeschränkt
ist, der
Abstand andererseits aber auch nicht so groß-ist, daß der turbulente Saugluftstrom
in den zwischen den Abdichtlippen 21 bis 23 gebildeten Kammern zu sehr nach oben
zerstreut würde. Die mehrfache Einschnürung und Drosselung des Luftstroms im oberen
Bereich durch die Abdichtlippen 21 bis 23 bewirken eine Änderung der Geschwindigkeitsverteilung
in den jeweiligen Dichtspalten (siehe Dichtspalt 20 unterhalb der Abdichtlippe 21),
wodurch sich die Grenzgeschwindigkeit am Boden im Abdichtlippenbereich erhöht. Dadurch
werden die Schmutzteilchen besser gelöst und mitgerissen, derart, daß größere Kehrgeschwindigkeiten
als bisher erreichbar sind.
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Der Vorteil der durch die Labyrinthdichtung 24 gegebenen Überdeckung
wurde bereits weiter oben erläutert und ist aus Fig. 5 deutlich zu entnehmen.
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Was die Wirkung der aus den Düsen 42 (Fig. 3) austretenden Preßluft
angeht, so ist diese infolge des geringen Bodenabstandes besonders groß. Da die
Preßluft von dem gesonderten Verdichter 2 erzeugt wird, der einen größeren Druck
als das Gebläse 1 bewirkt, ist infolge der vorhandenen Druckdifferenz die Austrittsgeschwindigkeit
der Preßluft aus den Düsen 42 erheblich größer als die Geschwindigkeit der horizontal
geführten Saugluft im hinteren Bereich des Saugmundstücks 13, bzw. im Bereich der
Labyrinthdichtung 24. Damit ergibt sich eine gute Durchdringungsfähigkeit der Preßluftstrahlen
bezüglich des volumenmäßig wesentlich größeren Saugluftstroms, wodurch der etwa
noch nicht aufgenommene Restschmutz gelöst und dem Saugluftstrom zum Weitertransport
in den'Saugluftstutzen 5 übergeben wird. Liegt nur eine leichte Verschmutzung vor,
so kann entweder eine höhere Kehrgeschwindigkeit oder eine Reduzierung des Saugluftstroms
bei gleicher Kehrgeschwindigkeit erreicht werden; im letztgenannten Falle sinkt
die für den
Saugluftstrom durch das Gebläse 1-aufzubringende Leistung.
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Es hat sich gezeigt, daß nur wenig mehr an Leistung für die Preßluft
gegenüber der Leistung für die Saugluft installiert werden muß, um eine Fläche in
wesentlich kürzerer Zeit bei gleicher Kehrqualität zu reinigen, wobei sich gleichzeitig
ein geringerer spezifischer Kraftstoffverbrauch pro Kehrkilometer ergibt. Ein weiterer
Vorteil der größeren Kehrgeschwindigkeit liegt in der geringeren Behinderung des
Straßenverkehrs. Eine weitere Wirkungsgraderhöhung ergibt sich durch die erwähnte
Wassereinsprühung in den Preßluftstrom vor den Düsen 42 (Fig. 3) infolge der größeren
Dichte des Preßluft-Wassergemisches.
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Fig. 5 zeigt ferner auch die Funktion der Klappe 18 beim Überfahren
einer Bodenunebenheit 6", wobei die Klappe 18 entweder selbsttätig in Pfeilrichtung
A ausgelenkt oder durch die Kolben-Zylinder-Einheit 29 ausgelenkt wird. Dabei wird
das Gleiten der Klappe 18 über die Bodenunebenheit 6' -eitgehend durch die Schwenkbewegung
in Pfeilrichtung A ersetzt, was den Verschleiß verringert. Dieser tritt zudem hauptsächlich
an der durch eine Hartmetallbeschichtung verschleißgeschützten Abwinkelung bzw.
Vorderkante 15 auf.
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Wie man leicht entnimmt, liegt die Schürze 19 beim Zurückschwenken
der Klappe 18 in Pfeilrichtung A im Schutz dieser Klappe 18, wodurch Beschädigungen
der Schürze 19'durch spitze, auf dem Boden liegende Gegenstände od. dgl. vermieden
werden. Eine Verringerung des Saugquerschnitts des Saugmundstücks 13 tritt-praktisch
nicht ein.
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Wie die Figuren 1 und 6 zeigen, erfolgt die Beaufschlagung der Schlitzdüse
33 mit Druckwasser über die Leitung 35 von der Wasserpumpe 3 aus dem Wasserbehälter
46 über den Verteiler 47.
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Dieser Verteiler 47 sorgt gleichzeitig über ein Rtckschlagventil
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und eine Einspritzdüse 49 für das Einsprühen von Druckwasser in die Leitung 40 zur
Düsenleiste 39.
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Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß das Saugmundstück 13 seitlich
(Fig. 4) durch elastische Leisten 50 abgedichtet ist, die gegenüber der Straßenoberfläche
6 die Dichtspalte 9 bilden.
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Bei den erläuterten Ausführungsbeispielen nach den Figuren 2 und 3
sind die Düsenleisten 39 bzw. 39' jeweils an der in Fahrtrichtung 27 ersten, nachlaufenden
Abdichtlippe 21 angeordnet.
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Nun kann es jedoch vorteilhaft sein, dafür zu sorgen, daß im Bereich
zwischen der ersten Abdichtlippe 21 und der letzten Abdichtlippe 23 ein Wasserfilm
die Straßenoberfläche 6 benetzt, der infolge seiner Ausbreitung in Fahrtrichtung
27 in der Lage ist, länger auf besonders hartnäckig an der Straßenoberfläche 6 haftende
Verschmutzungen einzuwirken und diese zu lösen. Dabei sind solche Verschmutzungen
betroffen, die sich durch die im Bereich der ersten Abdichtlippe 21 auf den Boden
auftreffende Preßluft bzw. das auftreffende Preßluft-Druckwasser-Gemisch noch nicht
lösen ließen. Die in diesem Bereich sehr stark einwirkende Saugluft zieht zudem
das auf die, Straßenoberfläche 6 auftreffende Druckwasser relativ schnell wieder
vom Boden ab und saugt es in den Saugluftstutzen 5 hinein.
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Um nun die erwähnte, intensivere Einwirkung von Wasser zu erzielen,
ist es zweckmäßig, auch an den nachfolgenden Abdichtlippen 22 und 23, vorzugsweise
jedoch an der letzten Abdichtlippe 23 eine nicht gezeigte Düsenleiste für Druckwasser
vorzusehen, deren Ausbildung im wesentlichen den Düsenleisten 39 und 39' bei den
Ausführungsformen nach den Figuren 2 und 3 entspricht. Das aus dieser Düsenleiste
schräg nach vorn auf den Boden auftreffende Wasser wird naturgemäß durch die Saugluft
nach innen in den Saugluftstutzen 5 hineingesaugt, dabei muß sie jedoch am Boden
verbleiben und vor allen Dingen nicht nur am Boden den Dichtspalt 20 im Bereich
der ersten Abdichtlippe 21
durchdringen, sondern auch die jeweils
vorhergehenden Dicht spalte zwischen der Straßenoberfläche 6 und den jeweiligen
Abdichtlippen; bei den gezeigten Ausführungsformen nach den Figuren 2 und 3 wäre
dies der Dichtspalt unter der Abdichtlippe 22. Das Druckwasser wirkt dabei intensiv
auf besonders hartnäckig festhaftenden Verschmutzungen ein, was denselben Zeit gibt,
sich zu lösen und von dem Saugluftstrom mitreißen zu lassen.
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