DE3314248C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B25/00—Phosphorus; Compounds thereof
- C01B25/16—Oxyacids of phosphorus; Salts thereof
- C01B25/18—Phosphoric acid
- C01B25/22—Preparation by reacting phosphate-containing material with an acid, e.g. wet process
- C01B25/222—Preparation by reacting phosphate-containing material with an acid, e.g. wet process with sulfuric acid, a mixture of acids mainly consisting of sulfuric acid or a mixture of compounds forming it in situ, e.g. a mixture of sulfur dioxide, water and oxygen
- C01B25/223—Preparation by reacting phosphate-containing material with an acid, e.g. wet process with sulfuric acid, a mixture of acids mainly consisting of sulfuric acid or a mixture of compounds forming it in situ, e.g. a mixture of sulfur dioxide, water and oxygen only one form of calcium sulfate being formed
- C01B25/225—Dihydrate process
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/66—Treatment of water, waste water, or sewage by neutralisation; pH adjustment
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung des bei der Herstellung
von Phosphorsäure durch nassen Aufschluß von Rohphosphat mit
Schwefelsäure anfallenden Abwassers, wobei der beim Rohphosphataufschluß
anfallende Gipsschlamm flüssig aufgehaldet wird, durch Neutralisation
des Abwassers mittels Calciumionen, Schlammabtrennung und
vollständige oder teilweise Rückführung als Waschwasser in die Filtrationsstufe
der Phosphorsäureherstellung.
Phosphorsäure wird aus Rohphosphaten nach dem thermischen und dem nassen
Aufschlußverfahren hergestellt. Beim thermischen Verfahren, das
etwas 10% der Weltproduktion an Phosphorsäure liefert, schließt man
das Rohphosphat mit Kieselsäure und Koks bei hohen Temperaturen im
elektrischen Widerstandsofen auf und verbrennt den dabei entstehenden
elementaren Phosphor zur Phosphoroxiden, insbesondere P₄O₁₀, die
anschließend zu Phosphorsäure hydrolysiert werden. Beim nassen Verfahren
dagegen, das etwa 90% der Weltproduktion an Phosphorsäure
liefert, wird das Rohphosphat mit Mineralsäuren, insbesondere mit
Schwefelsäure, aufgeschlossen. Beim nassen Aufschluß mit Schwefelsäure
wird dabei das im Rohphosphat enthaltene Calzium als sogen.
Phosphorsäuregips (CaSO₄×H₂O) ausgefällt. Zur Behandlung des beim
nassen Aufschluß anfallenden Abwassers ist dabei bereits ein Verfahren
bekannt, bei dem das Abwasser mit Calciumionen neutralisiert, ein
Schlamm abgetrennt und dann ganz oder teilweise als Waschwasser in
die Filtrationsstufe der Phosphorsäureherstellung zurückgeführt wird.
(Chemical Abstracts, 99 (1983), Referat Nr. 214922 v über die
Ro 77 421 A vom 30. 9. 81).
Als allgemeiner Stand der Technik ist aus der DE-OS 28 08 012 ein Verfahren
zur Neutralisation von säurehaltigen Flüssigkeiten, wie $pülwässern
oder verbrauchten Beizsäuren aus Metallbeizereien, bekannt,
bei dem eine zweistufige Neutralisation mit Calciumverbindungen vorgenommen
wird. Hierbei wird in der ersten Stufe mit Calciumcarbonat
und in der zweiten Stufe mit Kalkmilch gearbeitet. Eine Neutralisation
durch Zugabe von Kalk oder Kalkmilch ist auch bei dem in der
DE-AS 11 60 376 beschriebenen Verfahren zur Aufbereitung von bei der
Produktion von elementaren Phosphor anfallenden Abwässern vorgesehen.
Der beim nassen Aufschluß anfallende Phosphorsäuregips, der normalerweise
in Form eines Gipsschlammes am Ende des Phosphorsäureproduktionsprozesses
anfällt, kann wegen der darin enthaltenen Verunreinigungen
nicht ohne weiteres einer weiteren Verwertung zugeführt werden.
Hierführ ist vielmehr zunächst eine weitere Reinigung des anfallenden
Gipsschlammes erforderlich, auf die jedoch in vielen Fällen
aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet wird. Sofern keine Weiterverwendung
des bei der Naßphosphorsäureproduktion anfallenden Gipsschlammes
vorgesehen ist, wird dieser heute vor allem auf folgende
Arten beseitigt:
- 1. Der Gipsschlamm wird, gegebenenfalls nach entsprechender Verdünnung, ins Meer gepumpt.
- 2. Der Gips wird nach entsprechender Trocknung des Gipsschlammes trocken aufgehaldet.
- 3. Der Gipsschlamm wird flüssig aufgehaldet.
Von diesen drei Methoden wird in der Praxis die zuletzt genannte am
meisten angewandt. Ein wesentlicher Nachteil dieser Methode ist jedoch
darin zu sehen, daß das dem Gipsschlamm anhaftende Prozeßabwasser
sehr sauer ist und eine Menge an Verunreinigungen, vor allem
Fluoride und Phosphate, enthält. Deshalb kann dieses Abwasser auch
nicht ohne weiteres in den Vorfluter abgelassen werden. Außerdem besteht
die Gefahr, daß durch unkontrolliert ablaufendes Abwasser,
welches durch Leckstellen der Gipsschlammdeponie austritt, eine Verseuchung
des Grundwassers hervorgerufen wird.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, für eine geeignete
Behandlung des von der Gipsschlammdeponie ablaufenden Abwassers zu
sorgen, durch die dieses Abwasser in geeigneter Weise wiederverwendet
und damit ein Ablassen desselben in den Vorfluter sowie eine
sonstige Umweltverschmutzung vermieden wird.
Das der Lösung dieser Aufgabe dienende Verfahren der eingangs genannten
Art ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch die Anwendung der
Verfahrensmerkmale a) bis d) des Hauptanspruchs.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus
den vorliegenden Unteransprüchen und sollen nachfolgend an Hand des in
der Abbildung dargestellten Fließschemas erläutert werden. Das Fließschema
zeigt dabei nur die für diesen Zweck unbedingt erforderlichen
Verfahrensschritte. Einzelheiten der vorgeschalteten Phosphorsäureproduktionsanlage
sind im Fließschema nicht dargestellt. Es kann jedoch
davon ausgegangen werden, daß die Phosphorsäureproduktion sowie
alle im Fließschema dargestellten Verfahrensschritte mit hierfür allgemein
üblichen Apparaturen und Anlagen durchgeführt werden. Das
Fließschema dient gleichzeitig der Erläuterung eines Ausführungsbeispiels.
Das von der Gipsschlammdeponie 1 ablaufende Abwasser weist
dabei im wesentlichen F, SO₄, P₂O₅ und SiO₂ als Verunreinigungen auf.
Dieses Abwasser wird mit einem pH-Wert von 1,2 bis 2,0 über die Leitung
2 in die erste Neutralisation 3 eingeleitet, in der es durch
Zugabe von Calciumionen zunächst auf einen pH-Wert von 2,5 bis 4,5
gebracht wird. Hierbei fallen ca. 99% der im Abwasser vorhandenen
fluorhaltigen Bestandteile als Calciumfluorid aus. Dieser calciumfluoridreiche
Schlamm wird aus der ersten Neutralisation 3 bei 4
abgezogen, während das vom Schlamm befreite Abwasser über die
Leitung 5 in die zweite Neutralisation 6 eingeleitet
wird. Dort wird es durch weitere Zugabe von Calziumionen
auf einen pH-Wert von 9 bis 13 gebracht. Dadurch
wird insbesondere der noch im Abwasser vorhandene
P₂O₅-Gehalt um ca. 95% sowie der SiO₂-Gehalt um ca. 90%
reduziert. Der hierbei anfallende Schlamm wird wiederum
vom Abwasser abgetrennt und bei 7 aus der zweiten Neutralisation
6 abgezogen. Das aus der zweiten Neutralisation
6 austretende aufbereitete und vom Schlamm befreite
Abwasser weist nur noch folgende Verunreinigungen auf:
F|<10 ppm | |
P₂O₅ | <30 ppm |
SiO₂ | <150 ppm |
Es hat sich hierbei überraschenderweise gezeigt, daß durch
die erfindungsgemäße Neutralisation in zwei voneinander
getrennten Stufen ein wesentlich besserer Reinigungseffekt
des Abwassers erzielt wird als wenn diese Neutralisation
nur einstufig durchgeführt wird. Das gereinigte Abwasser
wird über die Leitung 8 zur Phosphorsäurefiltrationsstufe
9 zurückgeführt, in der es als Waschwasser wiederverwendet
wird. Selbstverständlich wird durch diese Maßnahme
der Frischwasserbedarf bei der Phosphorsäurefiltration
entsprechend herabgesetzt.
Die bei 4 und 7 aus der ersten und zweiten Neutralisation
abgezogenen Schlämme können vereinigt einer gemeinsamen
mechanischen Entwässerung 10 zugeführt werden, in der sie
bis auf einen Restwassergehalt von weniger als 70 Gew.-%
entwässert werden. Daran anschließend gelangen sie in die
Trocknungsstufe 11, die beispielsweise als Sprüh- oder
Trommeltrockner ausgebildet sein kann, und in der die
vollständige Trocknung der Schlämme erfolgt. Die hierbei
anfallende Trockensubstanz wird bei 12 abgezogen
und kann beispielsweise dem Einsatzprodukt für die Herstellung
von Flußsäure beigefügt werden. Die heißen
Trocknerabgase werden über die Leitung 13 abgezogen und
im Wärmetauscher 14 zur Erwärmung des aufbereiteten Abwassers
in der Leitung 8 benutzt. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß der Wascheffekt in der Phosphorsäurefiltrationsstufe
9 wesentlich verbessert werden kann, wenn
das als Waschmedium verwendete aufbereitete Abwasser
eine Temperatur von <30°C aufweist. Im vorliegenden
Fließschema ist vorgesehen, daß die Schlämme aus der
ersten und zweiten Neutralisation gemeinsam weiterbehandelt
werden. Selbstverständlich ist es aber auch
möglich, diese Schlämme getrennt voneinander weiterzubehandeln.
Dies wird insbesondere dann angebracht sein,
wenn für den calziumfluoridreichen Schlamm aus der ersten
Neutralisation 3 eine besondere Verwertungsmöglichkeit
besteht.
Im Normalfall wird man davon ausgehen können, daß das
im Anschluß an die zweite Neutralisation 6 anfallende aufbereitete
Abwasser vollständig über die Leitung 8 zur
Phosphorsäurefiltrationsstufe 9 zurückgeführt und dort
als Waschwasser wiederverwendet werden kann. Sollte
dies jedoch in Ausnahmefällen nicht möglich sein, so besteht
die Möglichkeit, das überschüssige aufbereitete Abwasser
über die Leitung 15 abzuziehen und in einer Eindampfungsstufe
16 weiterzubehandeln. Dies wird beispielsweise
bei einer Produktionsstörung in der vorgeschalteten
Phosphorsäureproduktionsanlage der Fall sein, oder
wenn infolge erhöhter Niederschlagsmengen ein erhöhter
Abwasseranfall aus der Gipsschlammdeponie auftritt.
Schließlich kann die Teileindampfung des aufbereiteten
Abwassers auch dann angebracht sein, wenn sich im geschlossenen
Abwasserkreislauf unzulässige Anreicherungen
bestimmter gelöster Inhaltsstoffe ergeben.
In der Eindampfungsstufe 16 wird der über die Leitung 15
abgezogene Teil des Abwassers in ein Destillat und eine
Sole zerlegt. Das Destillat, das praktisch destilliertes
Wasser darstellt, wird über die Leitung 17 abgezogen und
kann als Frisch-, Kühl- oder Kesselwasser innerhalb des
Anlagenkomplexes verwendet werden. Die in der Eindampfungsstufe
16 anfallende Sole, die die Verunreinigung in
konzentrierter Form enthält, wird über die Leitung 18
abgezogen und den Schlämmen aus der Neutralisation vor
der mechanischen Entwässerung 10 zugesetzt. Durch das
erfindungsgemäße Verfahren wird somit vermieden, daß
das von der Gipsschlammdeponie ablaufende Abwasser in
den Vorfluter abgelassen werden muß. Durch die Rückführung
des aufbereiteten Abwassers in die Phosphorsäurefiltrationsstufe
9 wird dabei gleichzeitig der Frischwasserbedarf
bei der Phosphorsäureproduktion entsprechend
herabgesetzt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Behandlung des bei der Herstellung von Phosphorsäure
durch nassen Aufschluß von Rohphosphat mit Schwefelsäure
anfallenden Abwassers, wobei der beim Rohphosphataufschluß anfallende
Gipsschlamm flüssig aufgehaldet wird, durch Neutralisation
des Abwassers mittels Calciumionen, Schlammabtrennung
und vollständige oder teilweise Rückführung als Waschwasser in
die Filtrationsstufe der Phosphorsäureherstellung, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) das von der Gipsschlammdeponie ablaufende Abwasser in einer ersten Neutralisation auf einen pH-Wert von 2,5 bis 4,5 gebracht und von dem dabei ausfallenden Schlamm abgetrennt wird;
- b) worauf das vom Schlamm befreite Abwasser in einer zweiten Neutralisation auf einen pH-Wert von 9 bis 13 gebracht und daran anschließend ein zweiter Schlamm abgetrennt wird;
- c) die in beiden Neutralisationsstufen anfallenden Schlämme einzeln oder gemeinsam nach mechanischer Entwässerung in einer Trocknungsstufe weiterbehandelt werden und
- d) das überschüssige aufbereitete, nicht zur Filtrationsstufe der Phosphorsäureherstellung zurückgeführte Abwasser in einer Eindampfungsstufe weiterbehandelt wird, wobei das dort anfallende Destillat als Frisch-, Kühl- oder Kesselwasser eingesetzt und die anfallende Sole zusammen mit den Schlämmen aus beiden Neutralisationsstufen getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
bei der Neutralisation des Abwassers anfallenden Schlämme vor
der Einleitung in die Trocknungsstufe durch mechanische Entwässerung
bis auf einen Restwassergehalt von weniger als
70 Gew.-% entwässert werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgase aus der Trocknungsstufe direkt oder indirekt zur
Erwärmung des aufbereiteten Abwassers genutzt werden, das als
Waschwasser zur Filtrationsstufe der Phosphorsäureherstellung
zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das aufbereitete Abwasser mit einer Temperatur von <30°C
auf die Filtrationsstufe der Phosphorsäureherstellung aufgegeben
wird.
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