DE3313615C2 - Rostblock eines Rostbelages zu einem Verbrennungsrost zur Müllverbrennung - Google Patents
Rostblock eines Rostbelages zu einem Verbrennungsrost zur MüllverbrennungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rostblock eines
Rostbelages zu einem Verbrennungsrost zur Müllverbrennung
mit dachziegelartig zueinander und auf einem zur Horizon
talen geneigten Rostgerüst angeordneten Rostblöcken.
Durch die Veränderung in der Müllzusammensetzung
und vor allen Dingen durch den in den letzten Jahren stän
dig zunehmenden Heizwert des Mülls ist der Verbrennungs
rost insgesamt und einzelne Rostteile im besonderen erhöh
ten thermischen Belastungen ausgesetzt. Da ein Verbren
nungsrost durch seine Doppelfunktion als Verbrennungsun
terlage mit Belüftungseinrichtung sowie als Transportvor
richtung für das Brenngut mit beispielsweise alternierend
festen und bewegbaren Rostabschnitten verhältnismäßig
komplex und vielteilig ausgeführt ist, und zudem solch ein
Verbrennungsrost als Bestandteil eines Regelkreises, von
dem entsprechend schnelle Antwort auf einen Regeleingriff
erwartet wird, einen bestimmten Grad an Präzision seiner
Dynamik nicht unterschreiten darf, müssen Randbedingungen,
in denen der Verbrennungsrost störungsfrei arbeiten kann,
z. T. durch spezielle Eingriffe gegen ein sich normal ein
stellendes Gleichgewicht erzwungen werden.
Eine aus einer Anzahl wesentlicher Randbedingun
gen ist beispielsweise die Rosttemperatur. Der spezielle
Eingriff ist die Erzwingung einer Temperaturführung der
Verbrennung, derart, daß beispielsweise längs des Rostes
bei beispielsweise einer Feuerraumtemperatur von zirka
1000°C die mittlere Temperatur des Rostbelags 300°C
nicht übersteigen soll.
Das in Fachkreisen bekannte Problem der lokalen
Überhitzung des Rostbelages infolge Wärmestau führt zu
einer erhöhten Korrosions- bzw. Verzunderungsrate und
letztlich zur vollständigen Zerstörung von Rostbelagteilen
in kurzer Zeit. Solche Rostbelagstellen müssen ersetzt werden; Aus
wechselbarkeit ist dabei erwünscht und durch mannigfaltige konstruk
tive Lösungen in dieser Richtung auch erfüllt.
Eine präventive Maßnahme zur Verhütung großer Korro
sions- bzw. Verzunderungsraten und von erhöhtem mechanischem Ver
schleiß, was zur frühzeitigen Zerstörung größerer Einheiten führt,
ist durch eine Zwangskühlung des Rostbelages gegeben. Praktisch aus
nahmslos wird nach dem Stand der Technik mindestens ein Teil der Kühlungs
luft auch als primäre Verbrennungsluft weiterverwendet. Die Steuerung
der primären Verbrennungsluft ist dadurch auch eine Maßnahme zur
Temperaturführung (DE 25 47 155 C3).
Der Rostbelag wird im allgemeinen zur Zwangskühlung vom
Rostunterwind angeströmt, wobei Luftdurchtrittsöffnungen im Rostbe
lag einen Teil des Kühlungsmediums in das zu verbrennende Müllbett
eintreten lassen, wo es als Primärluft an der Verbrennung teilnimmt.
Das Verstopfen der Luftdurchtrittsöffnungen bewirkt einen Strömungs
stau der Kühlungsluft und damit einen Wärmestau in der betroffenen
Stelle des Rostbelags; dies führt zur thermischen Überlastung des
Rostteiles und zum erhöhten Verschleiß sowie zu größeren Verzunde
rungsraten und schließlich innert kurzer Zeit zur Zerstörung dieses
Rostteiles.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Rostblock
als Element einer Rostauflage zu schaffen, der die geschil
derten Nachteile nicht mehr aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspru
ches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind durch die Unteransprüche
gekennzeichnet.
Anhand der nachfolgenden Zeichnungen wird die
Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1a-1d in schematischer Darstellung Ausführungs
formen eines bekannten Rostblocks, die zu Betriebs
störungen führen,
Fig. 2 die Anordnung von Rostblöcken gemäß der Erfindung zueinander,
Fig. 3a + 3b die Ausführungsform eines Rostblocks ge
mäß der Erfindung, und
Fig. 4a-4c die Dimensionierung und Lage der Ausblas
öffnungen.
Die Fig. 1a bis 1d zeigen schematisch darge
stellt einen Teil eines bekannten Rostblocks 1 im Schnitt von der
Seite gesehen sowie die dazugehörige frontale Ansicht des
Rostblocks, die mit 1′ bezeichnet ist. Die Luftdurchtritts
öffnungen sind mit 5a bis 5d angegeben; ein Pfeil L symbo
lisiert den austretenden Luftstrom. Die Luftdurchtritts
öffnungen 5a bis 5d sind als Schlitze beispielsweise im
Fall 5a und 5b oder als kreisrunde Öffnungen im Fall 5c
und 5d ausgebildet. Jede dieser hier gezeigten Anordnungen
und Formen sowie Dimensionierungen ist in der Praxis ange
wendet worden; keines dieser Beispiele führte zu einem be
friedigenden Erfolg.
Die Ausführung gemäß Beispiel 1a zeigt eine
nasenförmige, über die ganze Breite der Stirnseite des
Rostblocks verlaufende Auskragung 2, an deren Unterseite
die Luftdurchtrittsöffnung 5a spaltförmig ausgeführt ist.
Über hier nicht näher dargestellte Luftleitelemente ge
langt ein Teil des Kühlungsluftstroms L an die spaltför
mige Öffnung 5a und tritt dort im wesentlichen parallel
zur Stirnfläche des Rostblocks 1, 1′ aus. Die Rostblöcke
stehen, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist, dachziegelartig
angeordnet schräg aufeinander; die ausströmende Sekundär
luft trifft also bei der eben beschriebenen Rostblockaus
führung direkt auf den oberen Teil des darunterliegenden
Rostblocks. Das über dem Rostbelag liegende, brennende
Müllbett verteilt den Luftstrom wohl, doch in der Nähe der
Luftdurchtrittsöffnung kommt es durch örtliche Überhitzun
gen zunehmend zu Verbackungen, wobei die spaltförmige Öff
nung langsam "zuwächst". An dieser Stelle kommt die Tempe
raturführung lokal zum Erliegen, und mit der Überhitzung
setzt eine rasche Verzunderung ein.
Um diesem Zustand abzuhelfen, wurde, wie Fig.
1b zeigt, das direkte Anströmen des folgenden Rostblocks
mit Primärbrennluft vermieden; die Strömungsführung wurde
um 90° von der Stirnseite des Rostblocks weggerichtet.
Zwei zur ersten Ausführung nun senkrecht stehende, spalt
förmige Luftaustrittsöffnungen 5b gestatten es jetzt, die
Kühlungs- bzw. Sekundärluft L direkt in das Müllbett ein
zublasen, ohne den darunterliegenden Rostblock (Fig. 2)
noch wesentlich zu tangieren. Völlig überraschend war, daß
sich trotz vermeintlicher Abhilfe die gleichen nachteili
gen Erscheinungen einstellten wie zuvor: Verbackungen in
der Nähe der Luftspalte traten auf, sie wuchsen langsam
zu, die Verzunderung setzte ein, und die Rostblöcke muß
ten ausgewechselt werden.
Ein Weglassen solch offensichtlich anfälliger,
spaltförmiger Luftaustrittsöffnungen zugunsten düsenarti
ger, kreisrunder Öffnungen war angezeigt. Dies ist in
Fig. 1c dargestellt. Um das brennende Müllbett ausreichend
mit Sekundärluft zu belüften, wurden die Öffnungen 5c auf
der Stirnseite des Rostblocks 1′ möglichst tief angesetzt,
und es wurde auf eine zur Oberseite des folgenden Rost
blocks möglichst parallele Stromführung L geachtet. Das
Resultat war genauso unbefriedigend; die neu entworfenen
Luftaustrittsöffnungen neigten zur Verstopfung mit Asche
oder Buntmetallschmelze, was natürlich wieder zur Verzun
derung und Zerstörung des Rostblocks führte.
Fig. 1d zeigt den nächsten folgerichtigen
Schritt, nämlich die Anordnung der Luftaustrittsöffnungen
möglichst hoch über der keilförmigen Senke, die durch das
schuppenartige Aufeinanderlegen der Rostblöcke zustande
kommt. In dieser keilförmigen Senke ist eine Anreicherung
von Schlacken- oder Buntmetallschmelze zu erwarten. Die
Anordnung der Luftaustrittsöffnungen oberhalb der Mitte
der Rostblockfront bringt die für Verstopfung anfälligen
Öffnungen aus diesem Problembereich in eine dafür günsti
gere Zone. Der Luftstrom L, nun etwas höher im Müllbett
austretend, sollte aber für eine Primärbelüftung aus
reichen.
Ganz unerwartet zeigte sich, daß Asche und
z. T. auch Buntmetallschmelze in den Rostblock hineinge
langen konnten, und zwar gegen die Strömungsrichtung L,
was in Fig. 1d durch einen entgegengesetzten Pfeil A
dargestellt ist. Die sich bildende Anreicherung von Fremd
stoffen im Rostblockinnern ist mit 3 bezeichnet. Auch bei
dieser Anordnung wird das Durchströmen der Sekundärluft
durch den Rostblock und damit die Kühlung allmählich ge
stört, was zu den schon bekannten Erscheinungen führte.
Fig. 3a zeigt nun in frontaler Ansicht einen
Rostblock 10 gemäß der Erfindung mit beispielsweise zwei
rechteckförmigen Ausblasöffnungen sowie einer stirnseiti
gen, in Fig. 3b der geschnittenen, seitlichen Ansicht ge
zeigten Abschrägung 12. In der Projektion auf die Stirn
seite sind in bezug auf die Ausblasöffnungen 15 und die
Frontfläche unterhalb der Abschrägung folgende Proportio
nen, wie in Fig. 4a gezeigt, einzuhalten:
l₁ ist die größere Länge der Ausblasöffnung,
l₂ ist die kleinere Länge der Ausblasöffnung,
L₁ ist die größere Länge der Stirnfläche ohne Abschrägung,
L₂ ist die kleinere Länge der Stirnfläche ohne Abschrägung,
f ist die Fläche der Ausblasöffnung,
F ist die Fläche der Stirnfläche,
l₂ ist die kleinere Länge der Ausblasöffnung,
L₁ ist die größere Länge der Stirnfläche ohne Abschrägung,
L₂ ist die kleinere Länge der Stirnfläche ohne Abschrägung,
f ist die Fläche der Ausblasöffnung,
F ist die Fläche der Stirnfläche,
dann gilt folgender, die Proportionen bestimmender Zusam
menhang:
L₁ : L₂ < l₁ : l₂, wenn L₁ < L₂; l₁ ≧ l₂ (I)
20 ≦ F : 2f ≦ 40 (II)
in folgender, auf die Stirnfläche F bezogener Lage:
L1(1-i) × L2(1-j) = kYÿ Teilfelder (III)
i = j ganzzahlig positiv.
Vorzugsweise beträgt:
L₁ : L₂ ≅ 1,7 bei einer Blockbreite L₁ ≅ 206 mm;
l₁ : l₂ ≅ 2,2
F : 2f ≅ 34-38.
l₁ : l₂ ≅ 2,2
F : 2f ≅ 34-38.
Praktisch ausnahmslos bewährt hat sich bei den
gegebenen Dimensionen die Anordnung von zwei Ausblasöff
nungen in den Zonen Z₁₁ und Z₁₄ gemäß Fig. 4b. Variatio
nen in den Zonen Y₁₁ und Y₁₃ gemäß Fig. 4c ergaben noch
brauchbare Resultate, zeigten aber eine Abhängigkeit der
Lage der Ausblasöffnung auf der Stirnfläche. Die Fig.
4b und 4c sind als gleichmäßige Aufteilung der durch
L₁ × L₂ gebildeten Frontfläche zu verstehen; Z₁₁ bedeutet
das 1/16-Feld oben links und Z₁₄ das 1/16-Feld oben rechts.
L₁ und L₂ sind dabei in vier gleich große Abschnitte auf
geteilt. Weniger eingeschränkt ist die Y-Aufteilung gemäß
Fig. 4c, eine Aufteilung in drei Abschnitte ergibt größ
ere Felder zur Anordnung der Ausblasöffnungen. Außerhalb
der Felder Y₁₁ und Y₁₃ bringt eine Anordnung der Ausblas
öffnungen zunehmend die geschilderten Schwierigkeiten,
d. h. die Langzeitstabilität der Rostblöcke beginnt abzu
nehmen.
Eine zusätzliche Maßnahme zur Verhinderung des
Eindringens von Asche und Schmelze durch die Einblasöff
nung in das Innere des Rostblocks ist in Fig. 3b gezeigt.
Durch einen Steg 30 und eine mit ihm korrespondierende,
parallellaufende Dachseite 31 wird ein schräg abfallender
Ausblaskanal 33 geschaffen, dessen Schräge in diesem Bei
spiel bzw. in bezug auf die gegebene Dimensionierung einen
Winkel α zwischen 15° und 25° zur Rostblockoberkante bil
den soll. Der Winkel soll derart bemessen sein, daß die
ausströmende Primärluft den unter bzw. vor der Mündung
liegenden, nächstfolgenden Rostblock gerade nicht ange
strömt wird. Diese Bedingung ist an den zwei Rostblöcken
gemäß Fig. 2 gut zu erkennen.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem Rost
mit Rostblöcken gemäß der Erfindung. Die Rostblöcke 10
sind auf festen 8 und beweglichen Blockhalterungen 9 auf
den jeweiligen Rostblocklagerungen 11 drehbar gelagert
aufgelegt und quer zur Rostlängsrichtung mit Zugstangen 7
gruppenweise zusammengefaßt. Mit der Zahl 6 ist ein da
für nötiger Haltebügel bezeichnet. Der Ausblaskanal 33
mündet in die Ausblasöffnung 15 und erzeugt bei einem
von der Mündung weggerichteten, sich ausweitenden Luft
strahl L, der ohne die Strahlablenkwirkung eines sich auf
dem Rost befindenden Müllbetts gerade noch über die Kante
der Abschrägung 31 hinwegzielt. Mit H wird eine Horizonta
le bezeichnet, die senkrecht zur Schwerkraft steht. An
dieser Horizontalen ist die ungefähre Neigung der Rost
bahn zu ersehen. Die bereits erläuterte Querschnittswahl
der Luftaustrittsöffnungen ermöglicht durch den hohen
Druckverlust, der beim Austritt der Primärluft erzeugt
wird, eine von der Müllschichtdicke mehr oder weniger un
abhängige Verbrennungsluftverteilung über die mit Müll
belegte Rostoberfläche, was zu einem gleichmäßigen Ver
brennungsablauf führt. Als Bestandteil eines Regelkreises
muß der Rost einerseits über gute Förder- und Schüreigen
schaften verfügen und andererseits einen gleichmäßigen
Verbrennungsablauf gewährleisten, wobei Kühlung und der
schon erwähnte Druckverlust eine maßgebliche Wirkung
haben.
Claims (4)
1. Rostblock eines Rostbelages zu einem
Verbrennungsrost für Müllverbrennung mit
dachziegelartig zueinander und auf einem zur
Horizontalen geneigten Rostgerüst angeordneten
Rostblöcken, welcher Rostblock (10) Einrichtungen
zur Zwangskühlung und zur Wegleitung der
Kühlungsluft in das zu verbrennende Müllbett als
Primärverbrennungsluftstrahl (L) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß am Kopfteil des Rostblocks
(10) zwei aus einem Ausblaskanal (33) im Bereich
einer rechteckigen Stirnfläche (10′) des Rostblocks
(10), deren Breite (L₁) größer ist als ihre Höhe
(L₂), ausmündende rechteckige Ausblasöffnungen (15)
angeordnet sind, so daß
- - bei den Ausblasöffnungen (15) das Verhältnis zwischen Breite (l₁) und Höhe (l₂) größer ist als dieses Verhältnis L₁ zu L₂ bei der Stirnfläche (10′),
- - das Verhältnis der Stirnfläche (10′) zur Gesamtfläche der Ausblasöffnungen (15) zwischen 20 und 40 liegt und
- - die Ausblasöffnungen (15) in oberen Eckfeldern liegen, wenn die Stirnfläche (10′) in m×m gleiche Teilfelder mit m3 unterteilt ist.
2. Rostblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Stirnfläche (10′) zur
Gesamtfläche der Ausblasöffnungen (15) zwischen 34
und 38 liegt.
3. Rostblock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausblaskanal (33) im
Kopfteil des Rostblocks (10) durch einen Steg
(30) und einen parallel dazu verlaufenden Dachteil
(31) gebildet ist, welche beide zu den
Ausblasöffnungen (15) hin abfallen und mit der
Rostblockoberseitenfläche einen spitzen Winkel (α)
einschließen.
4. Rostblock nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der spitze Winkel (α)
zwischen 15° und 25° beträgt.
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