EP0288597B1 - Rostfeuerung für die Müllverbrennung - Google Patents

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf eine Rostfeuerung für die Müllverbrennung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
• Da bei der Verbrennung von Müll auf einem Verbrennungsrost eine gleichmäßige Verbrennung angestrebt wird, auch für den Fall, daß der Müll trocken, feucht oder pastös ist, ist es erforderlich, eine zwangsluftgekühlte Roststabelementenform zu wählen, bei der optimal die Verbrennungsluft mittels Luftdüsen bzw. Luftschlitzen für die Verbrennung von Müll zugeleitet wird.
• Es sind genügend Rostfeuerungen für Müllkessel bekannt, die dem Müll auf dem Verbrennungsrost die Verbrennungsluft stets von unten durch den Längsspalt zwischen den einzelnen Roststäben vertikal nach oben zuführen. Bei einem bekannten Roststabelement (US-A 44 63 688) ist die Luftaustrittsöff­nung am Ende jedes Roststabelementes als Bohrung mit rela­tiv kleinem Querschnitt ausgebildet. Dies hat zur Folge, daß die aus diesen Bohrungen austretende Verbrennungsluft nicht mit ausreichend großer Menge auf das Verbrennungsgut gerichtet werden kann. Es muß daher nach wie vor zusätzli­che Verbrennungsluft von unten nach oben vertikal durch einen zwangsläufig zwischen zwei benachbarten Roststabele­menten vorgesehenen Längsspalt eingeblasen werden. Ein der­artiger vertikaler Längsspalt zwischen zwei benachbarten Roststabelementen schließt jedoch die Verbrennung von pastösen Abfallstoffen weitgehend aus, da hierbei die Ge­fahr besteht, daß derartige pastöse Abfallstoffe in uner­wünschter Weise in den vertikalen Längsspalt zwischen zwei Roststabelementen eindringen. Schließlich wird auch auf­grund unterschiedlicher Längsspaltöffnungen, die durch Ver­klemmen oder Verkeilen der einzelnen Roststabelemente be­dingt sind, ein Hängenbleiben des Verbrennungsgutes im Längsspalt bewirkt. Dies wiederum verursacht eine ungleich­mäßige Verbrennungsluftzufuhr und damit eine zu hohe Ge­schwindigkeit der Verbrennungsluft, was eine übergroße Ver­brennungstemperatur des Verbrennungsgutes auf den Roststab­elementen zur Folge hat. Durch die bedingt entstehende überhöhte Verbrennungstemperatur fließt Weißmetall durch die größeren Rostspaltöffnungen in die Aschetrichter und kann ebenfalls zu Störungen der Entaschung führen.
• Aus der CH-A 543 045 ist ferner eine Rostfeuerung zum Ver­brennen von Abfallstoffen bekannt, bei der einzelne Rost­stabelemente, mit Luftkanälen zur Förderung der Verbren­nungsluft versehen, treppenartig angeordnet sind. Die Luftkanäle sind derart ausgebildet, daß die Verbren­nungsluft parallel zur Oberseite der Profile der Roststabe­lemente austritt. Jedes Roststabelement besteht aus einer einzigen Materialrutschfläche. Diese Elemente werden trep­penartig mittels einer Einlagefeder oder mittels Schrauben derartig zusammengesetzt, daß die Luftzuführungsfugen je­weils über das nächste Roststabelement geführt ist. Bei dieser Art des Zusammenfügens der einzelnen Stabelemente besteht die Gefahr, daß durch unterschiedliche Dehnung der einzelnen Roststabelemente sich die Luftzuführungsfugen in ihrer Spaltgröße verändern, wodurch wiederum eine unter­schiedliche Verbrennungsluftzufuhr auftritt. Diese un­gleichmäßige Verbrennungsluftzufuhr gewährleistet keine op­timale Verbrennung, was unmittelbar die bekannten Nachteile nach sich zieht, nämlich eine übermäßige Kohlen­ monoxidbildung mit der sich hieraus ergebenden Korrosion der Roststabelemente.
• Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rost­feuerung mit Roststabelementen zu schaffen, durch die die oben geschilderten Nachteile vermieden werden.
• Diese Aufgabe wird bei der Rostfeuerung mit zusammengesetz­ten Roststabelementen gemäß der Erfindung durch die im An­spruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausge­staltungen hiervon sind in den weiteren Ansprüchen be­schrieben.
• Mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Roststabelement wird unabhängig, ob der zu verbrennende Müll trocken, naß oder pastös ist, eine optimale Verbrennung gewährleistet. Durch die bereits bei der Herstellung der einzelnen Elemente aus­gebildeten Luftaustrittsschlitze und der dachziegelartigen Anordnung der einzelnen Elemente können sich unterschiedli­che Ausdehnungen der einzelnen Elemente nicht gravierend auswirken, weil die Verbrennungsluft durch die in jedem Roststabelement in wenigstens zwei Stufen vorgesehenen Luftaustrittsschlitze über die gesamte Verbrennungsbreite und -länge gleichmäßig horizontal eingeblasen wird. Das beidseitige Zusammenfügen der einzelnen Elemente ist ohne Einfluß auf die vorhandenen Luftaustrittsschlitze, wodurch ebenfalls die gleichmäßige Zuführung der Verbrennungsluft gewährleistet wird.
• Die Erfindung wird im folgenden in Form eines Ausführungs­beispieles anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in:
• Fig. 1 schematisch im Querschnitt eine aus einzelnen Roststabelementen gebildete Schubrostfeuerung zur Müllverbrennung;
• Fig. 2 im Schnitt zwei dachziegelartig übereinander ange­ordnete Roststabelemente und
• Fig. 3 ein einzelnes Roststabelement im Schnitt.
• Gemäß Fig. 1 ist unterhalb eines Feuerraumes eine aus ein­zelnen Roststabelementen 1 gebildete Rostfeuerung für Müll 23 vorgesehen, die von oben her mit dem Müll 23 beschickt ist. Über Luftverteilerkästen 24, die in Aschetrichtern 27 untergebracht sind, wird den zwangsluftgekühlten Roststabe­lementen 1 Verbrennungsluft 14 horizontal über in Nasen 2, 2a (Fig. 3) angeordnete Luftaustrittsschlitze 5, 6 zuge­führt. Die Verbrennungsluft 14 dient dabei gleichzeitig als Kühlluft für die Roststabelemente 1. Mehrere Roststabele­mente 1 sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich zu einer dichten Rostfläche 9, 10, 13 ohne Spaltbildung zwischen den ein­zelnen Roststabelementen 1 dachziegelartig überlappend zu­sammengefügt. Am Roststabelement 1 sind, wie Fig. 3 zeigt, auf jeder Seite an einem Längsteg 8 Luftkanäle 3, 4 mit Kühlrippen 11, 12 für die Kühlung der Roststabelemente 1 angebracht, die am Ende der Nasen 2, 2a mit den als Düsen ausgebildeten Luftschlitzen 5, 6 versehen sind. Aufgrund dieser Ausbildung der Luftschlitze 5, 6 in Form von Düsen ist gewährleistet, daß auf der Höhe des Luftaustrittes die gesamte oder weitgehend die gesamte von einem Primärluft­ventilator erzeugte Druckenergie der zugeführten Verbren­nungsluft in Geschwindigkeit umgesetzt ist, und zwar ohne nennenswerten Druckverlust. Dadurch ist ein geringstmögli­cher Druckverlust bei gleichzeitig weitgehend laminarer Ausbildung der aus den Düsen 5, 6 austretenden Verbren­nungsluft gesichert. Die auf die Materialrutschflächen 9, 10 bzw. 13 (Fig. 2) gerichteten Luftdüsen 5, 6 führen die Verbrennungsluft 14 horizontal auf der gesamten Rostbreite (Fig. 2) für die Verbrennung vom Müll zu. Weiterhin werden die Rutschflächen 9, 10, 13 durch die über die Luftkanäle 3, 4 zwangsgeführte Verbrennungsluft 14 gekühlt, wodurch die Temperatur der Roststabelemente 1 sehr niedrig gehalten wird und somit metallische Aufschweißungen verhindert sind.
• Mittels der gleichmäßig auf der gesamten Rostbreite 9, 10, 13 zugeführten Verbrennungsluft 14 entsteht nicht mehr eine pulsierende, sondern eine ruhige Verbrennung. Somit wird eine optimale Verbrennung von Müll 23 erzielt, die den CO_ Gehalt und die Korrosion an den Rohrheizflächen weitgehend herabsetzt und mehr Flugstaub in die Schlacke einbindet. Auch die leichten Müllgutteile auf den Roststäben 1 werden verbrennt, wodurch eine frühzeitige Anbackung und Ablage­rung an den Nachschaltheizflächen im Müllkessel verhindert wird.
• Die einzelnen Roststabelemente 1 sind mit Bohrungen 7 (Fig. 2) versehen, die es erlauben, die einzelnen Elemente 1 zu einer Rostplanfläche 9, 10, 13 ohne Spaltbildung zwischen den einzelnen Roststabelementen 1 zusammenzuschrauben. Dies ermöglicht die gewünschte Verbrennung von pastösen Abfall­stoff.

Claims (3)

1. Rostfeuerung für die Müllverbrennung, bei der trep­penartig angeordnete Roststabelemente (1) mit Luftschlitzen (5, 6) zur Führung der Verbrennungsluft und mit Rippen (11, 12) zur Kühlung der Roststabelemente versehen sind, wobei die Luftschlitze derart ausgebildet sind, daß die Verbrennungsluft parallel zur Oberseite der Profile der Roststabelemente austritt, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Roststabelement (1) zwei kaskadenartig übereinander angeordnete Materialrutschflächen (9, 10) auf­weist, die an ihrem Ende durch Nasen (2, 2a) begrenzt sind, in denen die Luftschlirze (5, 6) ausgebildet sind, und daß die einzelnen Roststabelemente (1) dachziegelartig übereinander angeordnet sind.

2. Rostfeuerung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Luftschlitze (5, 6) als Düsen ausgebildet sind, deren querschnitt sich vom Düsenanfang bis zum Dü­senende verjüngt.

3. Rostfeuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß jedes Roststabelement (1) beidseits Bohrungen (7) zur Aufnahme von Verbindungsmitteln aufweist, so daß die Roststabelemente (1) zu einer geschlossenen Rostplan­fläche (9, 10, 13) zusammenfügbar sind.

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