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Höhenverstellbare und drehbare Haltevorrichtung zur Befestigung
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eines Werkzeuges Die Erfindung betrifft eine höhenverstellbare und
drehbare Haltevorrichtung zur Befestigung eines Werkzeugs mit abgewinkelter Aufspannfläche,
insbesondere eines Schraubstocks, mit einem Tragrohr, mit einer mittels eines Befestigungsflansches
auf einer Werkbank oder ähnlichem befestigbaren Führungshülse, in der das Tragrohr
axial verschiebbar und drehbar und mittels einer Feststellvorrichtung in gewünschter
Höhen- und Drehstellung festlegbar ist, und mit einer Aufspannplatte, die am aus
der Führungshülse herausragenden Ende des Tragrohres befestigt ist, auf der mit
dem Tragrohr verbundenen Seite einen Endes einen von ihr abstehenden, einen seitlichen
Abstand von dem Tragrohr einhaltenden Aufspannplattenflansch aufweist, und mit der
abgewinkelten Aufspannfläche-des Werkzeugs verbindbar ist, wobei die Aufspannplatte
und der Aufspannpiattenflansch in allen Höhen- und Drehpositionen des Tragrohres
von dem Befestigungsflansch und der Werkbankplatte sowohl in horizontaler als auch
in vertikaler Richtung einen vorbestimmten Sicherheitsabstand aufweisen.
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Eine solche höhenverstellbare und drehbare Haltevorrichtung1 im folgenden
auch kurz Höhenverstellgerät genannt, gibt die Möglichkeit, ein Werkzeug, insbesondere
einen Schraubstock auf die ideale Arbeitshöhe des jeweiligen Benutzers einzustellen.
Dies ist insbesondere in Lehrwerkstätten und Berufsschulen erwünscht.
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Sicherheitsvorschriften nach DIN 31001 Teil 1 Abschnitt 3.2 verlangen
bei beweglichen Teilen an Geräten einen Sicherheitsabstand von mindestens 25 mm
von anderen Geräteteilen zur Vermeidung von Quetsch- oder Scherstellen.
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Bei Schraubstöcken mit glatter Unterfläche ist dies unproblematisch.
Dort sorgt man dafür, daß das Tragrohr nur soweit in die Führungshülse einschiebbar
ist, daß die am freien Ende des Tragrohrs befestigte Aufspannplatte für den Schraubstock
den vertikalen Sicherheitsabstand von dem Befestigungsflansch einhält.
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Nun sind aber viele Schraubstöcke am vorderen Ende ihrer Aufspannfläche,
d.h. ihrer unteren Montagefläche, mit einem senkrecht nach unten abstehenden Flansch
versehen, mit dessen Hilfe solche Schraubstöcke mit zwei horizontal und einer vertikal
verlaufenden Schraube am Rand einer Werkbankplatte festgeschraubt werden können.
Dieser Seitenflansch hat bei Schraubstöcken eine Höhe von beispielsweise 40 mm.
Wenn ein solcher Schraubstock mit Seitenflansch auf dem Höhenverstellgerät der eingangs
angegebenen Art montiert wird, dessen Aufspannplatte bis auf den vertikalen Sicherheitsabstand
von 25 mm zum Befestigungsflansch und der Führungshülse hin abgesenkt werden kann,
kann der Schraubstock wegen des Seitenflansches einerseits nicht mehr frei am Befestigungsflansch
vorbeigedreht werden und entstehen zwischen Seitenflansch des Schraubstockes und
dem Befestigungsflansch der Führungshülse wieder Quetsch- oder Scherstellen.
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Dieses Problem kann man dadurch überwinden, daß man die den Schraubstock
haltende Aufspannplatte nur soweit in die
Führungshülse hineinschiebbar
macht, daß zwischen der Unterkante des Seitenflansches des Schraubstocks und dem
Befestigungsflansch der Führungshülse ein vertikaler Abstand in der Größe des Sicherheitsabstandes
gewährleistet bleibt. Bei dieser Lösung verliert man an Höhenverstellbereich, nämlich
mindestens um die Höhe des Seitenflansches des Schraubstocks.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Haltevorrichtung der eingangs
angegebenen Art für einen Schraubstock mit Seitenflansch den Höhenverstellbereich
nach unten hin zu erweitern und trotzdem den Sicherheitsabstand nach allen Richtungen
hin zu gewährleisten.
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Dies wird bei der Haltevorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch
erreicht, daß das Tragrohr an seinem in der Führungshülse befindlichen Ende auf
der vom Aufspannplattenflansch wegweisenden Umfangsseite mit einer Nut versehen
ist und daß an der Innenwand der Führungshülse ein Anschlagglied befestigt ist,
das in einem ersten Tragrohrdrehwinkelbereich mit dem in der Führungshülse befindlichen
Tragrohrende und in einem zweiten Tragrohrdrehwinkelbereich, in dem das Tragrohrende
bis auf den Boden der Führungshülse absenkbar ist, mit den Nutenwänden derart zusammenwirkt,
daß im ersten Tragrohrdrehwinkelbereich, in dem sich der Aufspannplattenflansch
über dem Befestigungsflansch befindet oder den horizontalen Sicherheitsabstand zum
Befestigungsflansch unterschritten hat, das Tragrohr nur soweit in die Führungshülse
elnschiebbar ist, daß zwischen dem Aufspannplattenflansch und dem Befestigungsflansch
der vertikale Sicherheitsabstand verbleibt, und daß im zweiten Tragrohrdrehwinkelbereich,
in dem der Aufspannplattenflansch den horizontalen Sicherheitsabstand von der Werkbank
und dem Befestigungsflansch nicht unterschreitet, das Tragrohr soweit in die Führungshülse
einschiebbar ist,
daß nur die Aufspannplatte den vertikalen Sicherheitsabstand
von dem Befestigungsflansch einbält.
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Hierbei ist für den Fall, daß das Tragrohr soweit aus der Führungshülse
herausgezogen ist, daß der Aufspannplattenflansch dem Befestigungsflansch nicht
mehr gegenüber liegt, unter horizontalem Sicherheitsabstand der seitliche Abstand
zwischen den Befestigungsflansch und der Projektion des Aufspannplattenflansches
auf die Ebene des Befestigungsflansches zu verstehen.
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Für den Fall, daß der Befestigungsflansch nur weniger als der vertikale
Sicherheitsabstand über die Arbeitstisch- oder Werkbankplattehinausragt, werden
Lage und Form des Anschlaggliedes und der Nut im Tragrohrende so gewählt und relativ
zueinander zugeordnet, daß in beiden Drehwinkelbereichen ein ausreichender Sicherheitsabstand
zwischen der Aufspannplatte einschließlich des Aufspannplattenflansches und der
Werkbankplatte gewährleistet ist.
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Das Anschlagglied ist vorzugsweise als T-Nutenstein ausgebildet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Nut durch
eine rechteckige Ausnehmung im in die Führungshülse befindlichen Tragrohrende und
der T-Nutenstein durch eine Reckteckform gebildet.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform entspricht die Nutbreite.dem
zweiten Tragrohrdrehwinkelbereich und ist der T-Nutenstein an der Führungshülse
fest angeordnet.
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Eine altnernative Möglichkeit besteht darin, daß die Nutbreite nur
geringfügig breiter ist als das Anschlagglied und daß das Anschlagglied in einem
in Führungshülsenumfangsrichtung horizontal verlaufenden Führungsschlitz in der
Führungshülse um einen Winkel entsprechend dem zweiten Tragrohrdrehwinkel verschiebbar
ist.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform, bei der die Führungshülse
an einem Ende des Befestigungsflansches angeordnet ist, beträgt der zweite Tragrohrdrehwinkelbereich
beiderseits 45" von der Grundstellung des Schraubstocks.
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Um zu vermeiden, daß das Tragrohr mit dem von ihm getragenen Schraubstock
schlagartig herabfällt, wenn der T-Nutenstein während der Drehung des Tragrohres
in den Bereich der Nut gelangt, wird das Tragrohr vorzugsweise auf der Führungshülse
mittels einer Gasdruckfeder abgestützt, die das Gewicht des Schraubstocks und der
Anspannplatte mit Tragrohr kompensiert.
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Hierfür sind auch Schraubenfedern verwendbar.
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Die Führungshülse ist gegen eine Verdrehung gesichert.
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Die Erfindung und deren Vorteile werden nun anhand einer Ausführungsform
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Höhenverstellgerätes, das an einer Werkbankplatte befestigt
ist und einen Schraubstock trägt; Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts
aus Fig. 1; ltg. 3 eine Draufsicht ui den in Fig. 1 gezeigten Schraubstock in einer
Höhenposition, in der das Tragrohr in der Führungshülse um 360" drehbar ist; und
Fig.
4 eine Draufsicht auf den in Fig.1 gezeigten Schraubstock in einer Höhenposition,
in der das Tragrohr nur um einen Winkel von 45" nach jeder Seite drehbar ist.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist am einen Rand einer
Werkbankplatte 11 ein Befestigungsflansch 15 festgeschraubt, der mit einer Führungshülse
13 integriert ist, in der ein Tragrohr 17 axial verschiebbar und drehbar angeordnet
ist. Die Führungshülse 13 bildet an ihrem oberen Ende zusammen mit dem Befestigungsflansch
15 eine Klemmvorrichtung 19 mit einem auf eine Spannschraube wirkenden Sicherheitsspannhebel
21 Bei gelöstem Sicherheitsspannhebel 21 kann das Tragrohr 17 angehoben oder gedreht
werden. in der gewünschten Position wird es dann mit Hilfe der Klemmvorrichtung
19 in der Führungshülse 13 festgeklemmt. Die Führungshülse 13 ist gegen Verdrehen
gesichert.
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Auf dem oberen Ende des Tragrohres 17 befindet sich eine waagrechte
Aufspannplatte 21, von deren einem Ende nach unten ein Aufspannplattenflansch 23
absteht. Auf der Aufspannplatte 21 ist ein Schraubstock 25 befestigt, der einen
Seitenflansch 27 aufweist. Mittels Schrauben 29 ist der Seitenflansch 27 des Schraubstocks
25 am Aufspannplattenflansch 23 und die Unterseite des Schraubstocks 25 an der Aufspannplatte
21 festgeschraubt.
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Innerhalb des Tragrohres 17 ist eine Gasfeder angeordnet, die sich
einen Endes an der Aufspannplatte 21 und anderen Endes am Boden der Führungshülse
13 abstützt. Diese Gasfeder ist so dimensioniert, daß sie im wesentlichen das Gewicht
d(s Schraubstocks, vorzugsweise einschließlich des Tragrohres 17 und der Aufspannplatte
21 kompensiert. Durch diese laompensierende Gasfeder wird eine erforderlich werdende
Höhenverstellung des Schraubstocks erleichtert.
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Das in Fig. 2 vergrößert dargestellte untere Tragrohrende 31 weist
an seinem Umfang eine Ausnehmung der Nut 33 auf, die sich über einen Winkel von
vorzugsweise etwa 1200 des Tragrohrumfangs erstreckt. Diese Nut 33 befindet sich
auf derjenigen Seite des Tragrohrumfangs, die dem Aufspannplattenflansch 23 diametral
gegenüberliegt. Über dem Boden 18 der Führungshülse 13 steht von der Innenwand der
Führungshülse ein T-Nutenstein 35 ab, der mittels einer durch die Wand der Führungshülse
hindurchreichenden Innensechskantschraube 37 an der Innenwand der Führungshülse
13 festgeschraubt und verschweint ist. Dabei ist die Nut 33 durch eine rechteckige
Ausnehmung gebildet und weist der T-Nutenstein Rechteckform auf.
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Die beschriebene Haltevorrichtung funktioniert folgendermaßen: Wenn
das den Schraubstock 25 haltende Tragrohr 17 soweit aus der F8ührungshülse 13 herausgezogen
ist, daß sich das Tragrohrcnde 31 über der Oberkante des T-Nutensteines 35 befindet,
kann das Tragrohr 17 zusammen mit dem Schraubstock 25 unqehindert um 360" gedreht
werden, wie es in Fig. 3 angedeutet ist. Diese Drehbarkeit um 360" ist bei der bevorzugten
Ausführungsform ab einer Höhe der Aufspannplatte 21 von 90 mm über der Werkbankplatte
erreicht. Bei dieser Höhe über der Werkbankplatte weist sowohl die Aufspannplatte
21 als auch der Aufspannplattenflansch 23 in allen Drehstellungen des Tragrohres
einen ausreichenden Sicherheitsabstand vom Befestigungsflansch 15 und von der Werkbankplatte
11 auf. In diesem Flöhenbereich ist eine Quetschgefahr vermieden.
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Wird nun das Tragrohr 17 mit dem darauf montierten Schraubstoek 25
weiter abgesenkt, trifft das Tragrohrende 31 in
einem ersten Tragrohrdrehwinkelbereich,
in dem sich der T-Nutenstein 35 außerhalb des Winkelbereichs der Nut 33 befindet,
auf die Oberkante des T-Nutensteines 35. In diesem Tragrohrdrehwinkelbereich, der
bei der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform 270 beträgt, ist eine weätere
Absenkung des Tragrohres 17 und damit des Schraubstockes 25 nicht möglich. In diesem
ersten Tragrohrdrehwinkelbereich befindet sich der Aufspannplattenflansch 23 über
dem Befestigungsflansch 15 oder weist nur noch einen derart geringen horizontalen
Abstand gegenüber dem Befestigungsflansch 15 oder der Werkbank 11 auf, daß bei weiterer
Absenkung der Aufspannplatte 21 der Sicherheitsabstand unterschritten würde. Da
in diesem Tragrohrdrehwinkelbereich die Absenkung des Tragrohres 17 jedoch auf die
erste Absenkgrenze begrenzt ist, bei welcher das Tragrohrende 31 auf die Oberkante
des T-Nutensteins 35 auftrifft, wird der Sicherheitsabstand zwangsweise aufrechterhalten.
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Wird das Tragrohr 17 in der Führungshülse 13 in einen zweiten Tragrohrdrehwinkelbereich
gedreht, in dem der T-Nutenstein 35 im Winkelbereich der Nut 33 liegt, wobei der
zweite Tragrohrdrehwinkelbereich bei der beschriebenen Ausführungsform jeweils 45Q
nach jeder Seite beträgt, wird die Absenkbewegung des Tragrohres 17 erst begrenzt,
wenn das Tragrohrende 31 auf den Boden 18 der Führungshülse 13 auftrifft. In diesem
Moment wird eine zweite Absenkgrenze erreicht, unter die das Tragrohr 17 nicht weiter
abgesenkt werden kann. Der zweite Tragrohrdrehwinkeibereich ist durch das Zusammenwirken
der Nutwände 41 mit dem einen oder dem anderen Seitenrand 43 des T-Nutens t eines
35 begrenzt. Dabei wird die Nutbreite so gewählt, daß das Tragrohr 17 nur soweit
verdrehbar ist, daß sich der Aufspannplattenflansch 23, dessen vertikaler Sicherheitsabstand
vom T:3efezstigungsflansch 15 unterschritten ist, nicht näher bis an die Werkbankplatte
11 und den Befestigungsflansch 15 heranbewegen
kann, als es dem
horizontalen Sicherheitsabstand entspricht.
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ci der Absenkung des Tragrohres zwischen die erste und die zweite
Absenkgrenze kann der Schraubstock immerhin noch um den in Fig. 4 dargestellten
Winkel von jeweils 45 -nach jeder Seite aus seiner Grundstel-lung gedreht werden.
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