DE3312736A1

DE3312736A1 - Zerstoerungsresistenter datentraeger zur aufnahme von daten fuer die identifizierung und kennzeichnung von personen und/oder objekten

Info

Publication number: DE3312736A1
Application number: DE19833312736
Authority: DE
Inventors: Günter 3007 Gehrden Garbe
Original assignee: W Haldenwanger Technische Keramik & Co Kg 1000 Berlin GmbH; Haldenwanger W KG
Current assignee: GARBE, GUENTER, 3007 GEHRDEN, DE
Priority date: 1983-04-07
Filing date: 1983-04-07
Publication date: 1984-10-11
Also published as: DE3312736C2

Description

Zerstörungsresistenter Datenträger zur Aufnahme
von Daten für die Identifizierung und Kennzeichnung von Personen und/oder Objekten Die Erfindung geht aus von einem zerstörungsresistenten Datenträger zur Aufnahme von Daten für die Idenfizierung und Kennzeichnung von Personen und/oder Objekten.
Zur Identifizierung und Kennzeichnung von Personen wird jeder von einem Verwaltungsapparat registrierten Person eine Identitätskarte zugeordnet, in der die persönlichen Daten der Person niedergelegt sind.
Diese Identitätskarte hat die Person üblicherweise mit sich zu tragen, damit sie sich, falls notwendig, ausweisen kann.
Es sind Bestrebungen bekannt, daß jeder in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Person ein unverwechselbares Personen-Kennzeichen zugeordnet werden soll, wobei das Personen-Kennzeichen als eine mehrstellige Zahl ausgebildet sein soll. Eine Personenkennzeichnung in dieser Art ist schon bei der Polizei und beim Militär bekannt.
Eine Personenkennzeichnung sollte derart ausgebildet sein, daß die Person diese leicht und ohne Schwierigkeiten mit sich tragen kann.
Außerdem soll sie unzerstörbar sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Datenträger zur Kennzeichnung und Identifizierung von Personen und /oder Objekten zu schaffen, der aufgrund von chemischer, mechanischer, elektrischer und thermischer Einwirkung praktisch unzerstörbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst. Dadurch, daß der Datenträger aus einem chemisch, elektrisch, mechanisch und thermisch stabilen keramischen Werkstoff besteht, ist er praktisch unzerstörbar, so daß Personen, die diesen Datenträger mit sich führen oder Objekte, denen der Datenträger beigefügt ist, auch nach Gewalteinwirkung bei Verkehrsunfällen, bei Kriegseinwirkung, Brandkatastrophen, Explosionen und nach Ablauf aggressiver Prozesse und so weiter identifizierbar sind.
Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich. Der Datenträger kann entsprechend den unterschiedlichen Bedürfnissen ausgebildet sein. So kann er als Kapsel oder Medaillon ausgebildet sein, wobei er durch Bearbeitung der Oberfläche als Schmuckstück dienen kann. Die Kapsel kann mit einer Höhlung versehen sein, in der weitere Datenträger oder anderes aufgenommen werden kann. Die keramischen Werkstoffe sind körperverträglich, so daß der Datenträger in den menschlichen oder tierischen Körper implantierbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 die Aufsicht auf einen Datenträger in Form eines Plättchens; Fig. 2 die Seitenansicht eines Datenträgers in Form eines Plättchens; Fig. 3 den Schnitt durch einen als Kapsel ausgebildeten Datenträger; und Fig. 4 die Aufsicht auf den Datenträger nach Fig. 3.
Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Datenträger ist als Plättchen ausgebildet, das aus einem keramischen Werkstoff besteht. Das Datenplättchen ist nach einem in der Keramik-Technologie üblichen und in bezug zu Geometrie und Abmessungen optimalen Verfahren trocken gepreßt und die Daten, hier in Form von Buchstaben und/oder Zahlen 2, sind in das Plättchen 1 eingepreßt, wobei sie erhaben oder vertieft oder vertieft-erhaben oder als Durchbruch oder als Gravur durch mechanische, thermische und/oder elektrische Bearbeitung nach der Sinterung dargestellt werden können.
Die Daten können sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite des Datenplättchens 1 aufgebracht sein. Die Datenplättchen 1, die personenindividuelle Daten aufweisen, können von der jeweiligen Person leicht mit sich getragen werden, so können sie zum Beispiel als Anhänger oder Armband und so weiter ausgebildet sein.
Da der keramische Werkstoff körperlich verträglich ist, können die Datenträger auch in den Körper implantiert werden. Als keramische Werkstoffe werden genormte und ungenormte dichte keramische Werkstoffe, vorzugsweise hochreine dichte Oxidkeramiken, zum Beispiel Aluminiumoxid-Keramik, vorgeschlagen. Es können aber auch dichte Nichtoxidkeramiken verwendet werden.
Diese Werkstoffe weisen eine hohe mechanische Druck- und Abriebfestigkeit auf, wobei sie sehr korrosionsbeständig sind. Sie widerstehen längere Zeit hohen Temperaturen (bis zu 19000 C), ohne zu schmelzen.
Fig. 3 und 4 zeigen einen Datenträger in Form einer Kapsel 3 beziehungsweise eines Medaillons, die entsprechend dem oben angegebenen Verfahren herstellbar sind. Die Kapsel 3 besteht aus zwei Kapselhälften 4, 5, die durch eine Schraube 6 zusammengehalten werden. In der Kapsel 3 ist eine vorzugsweise keramische Einlage 7 vorgesehen, die die Daten 8 trägt. In der Kapselhälfte 4 sind Bohrungen 9 vorgesehen, die die Daten 8 auf der zwischen den Kapselhälften 4, 5 liegenden Einlage 7 sichtbar machen. Die Einlagen 7 können durch eine zusammendrückbare Einlage 12 aus hochtemperaturbeständigen Faser-Produkten, insbesondere Keramikfaser-Papier, geklemmt werden. Auf der oberen Hälfte 4 ist ein weiteres Kennzeichen 10 eingeprägt. Die Kapselhälften 4, 5 weisen jeweils ein fluchtendes Durchgangsloch 11 auf, an der die Kapsel an- bzw. umgehängt werden kann, wobei die U- und Anhängeschnüre aus hitzebeständiger Keramik- und/oder Glasfaser oder Einzeldrähten oder mehradrigen Litzen aus hochtemperaturbeständigen Metall-Legierungen bestehen können. Die Um- und Anhängeschnüre können mit Kunststoff ummantelt sein.
Die Ausführungsformen sind nur beispielhaft -angegeben, so daß der erfindungsgemäße Datenträger auch in anderer Weise ausgeführt sein kann. In den Fig. 3 und 4 sind die Daten auf einer Einlage 7 eingeprägt. Selbstverständlich können die Daten 8 auch direkt auf die Keramikhälften 4, 5 aufgebracht sein. Auch eine Sichtbarmachung über die Bohrungen 9 ist nicht notwendig. Auch das Verbindungselement der beiden Kapselhälften 4, 5 in Form einer Schraube aus Keramik oder korrosions- und hitzebeständigem Edelstahl oder einer anderen Metall-Legierung mit den vorgenannten Eigenschaften ist nur eine Ausbildung, selbstverständlich sind andere Verbindungselemente möglich. So kann zum Beispiel bei einer rotationssymmetrischen Kapsel 3 die beiden Kapselhälften mittels eines im Randbereich verdeckt angeordneten#Gewindes zusammengeschraubt werden.
Da der Datenträger für eine Identifizierung und Kennzeichnung von Personen von dieser ständig getragen werden sollte, könnte der Datenträger, um das Tragen zu erleichtern, als Schmuck ausgebildet sein. Dabei kann die Oberfläche veredelt oder verziert werden, zum Beispiel mit einem besonderen Schliff versehen werden oder mit Edelmetallen überzogen werden.
In einem anderen Ausführungsbeispiel weist die Kapsel 3 eine Höhlung auf, in der weitere Datenträger aufgenommen werden. Diese Datenträger können als Keramikfaser-Papiere oder auch als nichtkeramische Datenträger, zum Beispiel als normal gefaltete, gerollte oder gestapelte Papier-Stanzteile, Kunststoff-oder Metallfolien ausgebildet sein. Bei derartigen Kapseln können die sich gegenüberstehenden Oberflächen der Kapselhälften derart geschliffen und/oder geläppt sein, daß sie nach der Herstellung eines atmosphärischen Unterdrucks im Kapsel inneren durch den normalen atmosphärischen Außendruck fest zusammengehalten werden.
Dabei kann die Kapsel mit einer nur durch gewaltsame Zerstörung zu öffnende Umhüllung aus Kunststoff versehen sein.
Durch hermetischen Abschluß und Vakuum kann,auch bei Einwirkung von hoher Temperatur und Feuer, die Oxydation des Datenträger-Materials verhindert werden.

Claims

Patentansprüche f Zerstörungsresistenter Datenträger zur Aufnahme von Daten für die Identifizierung und Kennzeichnung von Personen und/oder Objekten, dadurch gekennzeichnet, daß er aus keramischem Werkstoff besteht.
2. Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Plättchen (1) ausgebildet ist, das auf seinen Flächen die Daten (2) aufweist.
3. Datenträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten auf oder in das Plättchen (1) gepreßt oder nach Sinterung durch mechanische, thermische und/oder elektrische Bearbeitung dargestellt sind.
4. Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Kapsel (3) ausgebildet ist, die die Daten umfaßt.
5. Datenträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapselhälften (4,5) der Kapsel (3) durch Verbindungselemente (6) zusammengehalten werden.
6. Datenträger nach Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, daß die Kapselhälften (4,5) durch an ihnen angeordnete Gewinde verschraubbar sind.
7. Datenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten in die Kapsel (3) eingeprägt sind.
8. Datenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel (3) mit einer Höhlung versehen ist, die zur Aufnahme von Objekten dient.
9. Datenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapselhälften mit Dichtflächen versehen sind, die nach Herstellen eines atmosphärischen Unterdrucks die Hälften zusammenhalten.
10. Datenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger zur Verwendung als Schmuck veredelte Oberflächen aufweist.
11. Datenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß er allseitig mit einer Umhüllung aus Kunststoff versehen ist.
12. Datenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als keramischer Werkstoff Silikat- oder Oxid- oder Nichtoxid-Keramik oder Glas-Keramik, vorzugsweise Aluminiumoxid-Keramik, verwendet wird.