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Kennwort: "Schlauchwalzen-Schmierung"
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Verfahren zum Führen eines Flüssigkeitsstromes durch eine Bandpreßeinheit
und Bandpreßeinheit, in der das Verfahren anwendbar ist Technisches Gebiet Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Führen eines Kühl-und Schmierflüssigkeitsstromes durch
das Innere einer Bandpreßeinheit, im einzelnen nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Unter einer Bandpreßeinheit, in der das erfindungsgemäße Verfahren
anwendbar ist, wird eine Preßvorrichtung verstanden, die vorzugsweise als Naßpresse
einer Papiermaschine dient und die einen sogenannten "verlängerten Preßspalt aufweist.
Dies bedeutet, daß der Preßspalt zwischen einer normalen Preßwalze (oder "Gegenwalze")
einerseits und einem elastischen
schlauchförmigen Preßband andererseits
gebildet wird, wobei das Preßband mit Hilfe einer Preßeinrichtung (z.B. Preßschuh)
an die Gegenwalze anpreßbar ist. Hierdurch entsteht ein in Umlaufrichtung verhältnismäßig
langer Preßspalt, so daß auf die Papierbahn (die durch den Preßspalt zusammen mit
einem Filzband hindurchläuft) über eine größere Laufstrecke ein Preßdruck ausgeübt
wird als in einer herkömmlichen, aus zwei Walzen bestehenden Walzenpresse.
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Stand der Technik 1. DE-OS 31 26 492 2. DE-OS 31 02 526 3. US-PS 4
287 021 4. DE-OS 19 23 784 5. US-PS 3 269 893 6. DE-OS 30 40 891 (=US-PS 4 272 317).
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Die aus der Druckschrift 1 bekannte Bandpreßeinheit hat einen kastenförmigen
Tragkörper, um den das schlauchförmige Preßband außerhalb der Preßzone in großem
Abstand umläuft. Die Zufuhr von Schmierflüssigkeit erfolgt unmittelbar in die Stützfläche
der Anpreßeinrichtung. Die aus der Preßzone austretende Schmierflüssigkeit sammelt
sich im unteren Bereich des vom Preßband begrenzten Innenraumes und wird von dort
mittels einer Entnahmeleitung durch den Tragkörper hindurch nach außen abgeführt.
Ein Nachteil dieser Konstruktion besteht darin, daß sich die in der Preßzone zugeführte
Schmierflüssigkeit dort stark erwärmt und somit das Preßband nicht nennenswert kühlen
kann.
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Es besteht somit die Gefahr, daß das Preßband nach längerer Betriebsdauer
eine unzulässig hohe Temperatur annimmt.
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Die aus der Druckschrift 2 bekannten Bandpreßeinheiten haben einen
im wesentlichen walzenförmigen Tragkörper. Gemäß Fig. 1
rotiert
das Preßband überwiegend in einem geringen Abstand von der Außenfläche des Tragkörpers.
Gemäß den Figuren 4 und 5 ist vorgesehen, daß das Preßband über den Tragkörper gleitet.
Hierbei ist zu befürchten, daß ein hohes Maß an zusätzlicher Reibungswärme entsteht.
An der Außenmantelfläche des Tragkörpers ist zum Zuführen einer Schmierflüssigkeit
eine Vielzahl von Schmierkammern über den Umfang verteilt. Man hat also dort dafür
gesorgt, daß dem Preßband bei einem einzigen Umlauf mehrmals nacheinander Schmierflüssigkeit
zugeführt wird. Dennoch ist wegen des hohen Anfalls an Reibungswärme mit einer starken
Erwärmung des Preßbandes zu rechnen. Außerhalb der Preßzone ist im Tragkörper ein
Gleitschuh vorgesehen, der mit einer Antriebswalze zusammenarbeitet und der auch
zum Nachspannen des Preßbandes verwendet werden kann.
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Bei der aus Druckschrift 3 bekannten Konstruktion läuft das Preßband
überwiegend in einem geringen Abstand vom Tragkörper um diesen herum. Unmittelbar
vor dem Eintritt des Preßbandes in die Preßzone ist eine Zuführeinrichtung für Schmierflüssigkeit
angeordnet. Hierdurch wird bevorzugt die Lauffläche des Preßschuhes, der die Anpreßkraft
auf das Preßband überträgt, mit Schmierflüssigkeit versorgt. Diese wird größtenteils
unmittelbar hinter der Preßzone durch einen Schaber von der Innenfläche des Preßbandes
wieder entfernt. Darüber hinaus weist der Tragkörper in geringer Entfernung hinter
der Preßzone Öffnungen auf, so daß etwa noch am Preßband haftende Schmierflüssigkeit
in das Innere des Tragkörpers zurückströmen kann.
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Aus den Druckschriften 1, 4 und 5 ist es bekannt, daß das schlauchförmige
Preßband zusammen mit zwei stirnseitigen Spannscheiben einen geschlossenen Innenraum
bilden kann, der mittels Druckluft aufblasbar ist. (Man spricht hierbei von einer
"aufblasbaren
Schlauchwalze.) Ein solcher geschlossener Innenraum ist auch bei der bekannten Konstruktion
gemäß Druckschrift 2 vorgesehen, nicht jedoch bei der Bauweise gemäß Druckschrift
3, weil dort der Querschnitt des Tragkörpers zu stark von der Kreisform abweicht.
Dort ist der vom Preßband umschlossene Innenraum an den beiden Stirnseiten nach
außen hin offen. Da hierbei die Gefahr besteht, daß Schmierflüssigkeit entweicht
und z.B. an die Papierbahn gelangt, hat die Innenseite des Preßbandes diagonal verlaufende
Nuten, welche die Schmierflüssigkeit nach innen fördern sollen.
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Darstellung der Erfindung Die Erfindung geht aus von derjenigen bekannten
Bauweise, bei der das Preßband einen geschlossenen Innenraum begrenzt. Das Prinzip
dieser Konstruktion ist nun schon seit über 12 Jahren bekannt. Es ist auch bekannt,
daß in der zu entwässernden Papierbahn bei Anwendung einer Naßpresse mit verlängertem
Preßspalt am Ende der Pressenpartie wesentlich höhere Trockengehalte erreicht werden
können als bei Anwendung herkömmlicher Walzenpressen, und daß somit bei der nachfolgenden
thermischen Trocknung der Papierbahn eine erhebliche Energie-Ersparnis erzielbar
ist. Trotzdem hat es (nach Wissen des Anmelders) bisher niemand gewagt, eine Bandpreßeinheit
gemäß den Druckschriften 1 bis 5 in der Pressenpartie einer gewerblich genutzten
Papiermaschine anzuwenden. Nur in der Bauform entsprechend Druckschrift. 6 sind
Naßpressen mit verlängertem Preßspalt in Betrieb. Dort läuft das Preßband über mehrere
Leitwalzen, von denen einige, zwecks Spannung des Preßbandes, in Schwenkhebeln gelagert
sind. Der bauliche Aufwand ist dort größer als bei Verwendung eines schlauchförmigen
Preßbandes. Außerdem besteht wiederum die Gefahr des Entweichens von Schmierflüssigkeit.
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Die Schwierigkeiten, die bisher der Verwendung einer Bandpreßeinheit
mit schlauchförmigem Preßband entgegenstanden, bestehen in erster Linie darin, daß
an eine ausgereifte Konstruktion
zahlreiche Forderungen gestellt
werden müssen, unter anderem die folgenden: 1. Es muß sichergestellt sein, daß sich
das Preßband beim Umlauf nicht verzieht oder gar Falten wirft. Mit anderen Worten:
Die Punkte einer gedachten, sich quer zur Umlauf- Richtung auf dem Preßband erstreckenden
Linie müssen alle mit der exakt gleichen Geschwindigkeit umlaufen.
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2. Der Aufwand an Antriebsenergie für den Umlauf des Preßbandes soll
möglichst gering sein. Dies gilt auch für das Anfahren der Bandpreßeinheit aus dem
Stillstand; d.h. das Losbrechmoment soll möglichst gering sein. Hierbei ist zu berücksichtigen,
daß für das Preßband in der Regel keine eigene Antriebseinrichtung vorgesehen wird.
Vielmehr wird es durch das Filzband mitgenommen.
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3. Die Lebensdauer des Preßbandes und des Preßschuhes soll möglichst
hoch sein. Hierzu ist unter anderem für eine wirksame Abfuhr der entstehenden Wärme
zu sorgen. In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, daß ein schlauchförmiges Preßband
nur sehr wenig Wärme an die Umgebungsluft abgeben kann, weil nämlich sein Umfang
wesentlich kürzer ist als der Umfang eines über Walzen umlaufenden Preßbandes (gemäß
Druckschrift 6) 4. Die zuvor genannten Forderungen gelten auch für die heute in
modernen Papiermaschinen üblichen Abmessungen (bis ca.
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10 m Arbeitsbreite) und Laufgeschwindigkeiten (Größenordnung: 1000
m/min.).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Führen
eines Kühl- und Schmierflüssigkeitsstromes durch den von einem schlauchförmigen
Preßband begrenzten Innenraum einer Bandpreßeinheit anzugeben, das bei möglichst
geringem Energieaufwand für das Umwälzen der Flüssigkeit einen möglichst hohen Kühl-
und Schmiereffekt gewährleistet, so daß die obengenannten Forderungen möglichst
weitgehend erfüllt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Wärmeabfuhr aus dem umlaufenden
Preßband bei Zufuhr einer möglichst geringen Kühlflüssigkeitsmenge dadurch optimiert
werden kann, daß zumindest der überwiegende Teil der Flüssigkeit nur an einer einzigen
Stelle des Preßband-Umfanges (oder höchstens an nur wenigen Stellen) an die Innenseite
des Preßbandes herangeführt wird, und zwar abweichend von den Druckschriften 3 und
6, nicht am Einlauf des Preßbandes in die Preßzone, sondern in Umlaufrichtung hinter
der Preßzone.
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Vorzugsweise wird man die Zuführstelle in möglichst geringer Entfernung
vom Auslauf des Preßbandes aus der Preßzone anordnen. Jedoch ist auch eine beliebige
Anordnung der Zuführstelle in der ersten Hälfte des Preßband-Umfanges hinter der
Preßzone möglich. Wesentlich ist, daß die auf das Preßband aufgegebene Flüssigkeit
über einen möglichst großen Teil des Preßband-Umfanges gemeinsam mit dem Preßband
umläuft und hierbei aus diesem möglichst viel Wärme aufnehmen kann, und daß diese
mit umlaufende Flüssigkeitsschicht wesentlich dicker ist als die innerhalb der Preßzone
zur Schmierung dienende Flüssigkeitsschicht (d.h. dicker als diejenige Flüssigkeitsschicht,
welche zwischen dem Preßband und dem Preßschuh durch die Preßzone hindurchläuft).
Deshalb wird gemäß der Erfindung ein großer Teil der wärmeaufnehmenden Flüssigkeitsschicht
im Bereich vor der Preßzone vom Preßband entfernt und danach gekühlt. Mit anderen
Worten: Es genügt, nur einen kleinen Anteil der umlaufenden Flüssigkeitsschicht
als Schmierflüssigkeit durch die Preßzone mitlaufen zu lassen. Dieser kleine Anteil
reicht aus, um den erforderlichen Schmiereffekt zu erzielen.
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Auf einen gleichzeitigen Kühleffekt kann in der Preßzone weitgehend
verzichtet werden; denn die Durchlaufzeit eines Punktes des Preßbandes durch die
Preßzone ist extrem kurz, nämlich nur etwa 1/20 (oder weniger) der Zeit für einen
vollen Umlauf. Bei Bedarf kann allerdings zumindest ein Teil der Kühl flüssigkeit
nach dem Umlauf mit dem Preßband noch durch Kühlkanäle des Preßschuhes hindurchgeführt
werden, um diesen zu kühlen. In diesem Falle wird die Kühlflüssigkeit unmittelbar
hinter dem
Preßschuh aus dem Bereich des Preßbandes entfernt und
rückgekühlt.
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Im Vergleich zu Druckschrift 2, Fig. 4 und 5, braucht bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren - wie schon erwähnt - an nur einer einzigen Stelle (oder an nur sehr wenigen
Stellen des Preßband-Umfanges) Flüssigkeit zugeführt zu werden. Dadurch erzielt
man eine beträchtliche Einsparung an Flüssigkeit und insbesondere an baulichem Aufwand
für die Leitungen.
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Im Vergleich zu den Druckschriften 1 und 3 erzielt man eine wesentlich
verbesserte Kühlung und somit eine beträchtliche Erhöhung der Lebensdauer des Preßbandes,
weil erfindungsgemäß zumindest ein großer Teil des außerhalb der Preßzone liegenden
Umlaufweges für den Wärmeübergang vom Preßband auf die Kühlflüssigkeit ausgenutzt
wird.
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Zur Verkleinerung des Losbrechmomentes (siehe die obengenannten Forderungen)
ist es wünschenswert, den vom Preßband umschlossenen Innenraum mittels eines Druckgases
aufzublasen (bekannt aus den Druckschriften 1, 4 und 5),. so daß das Preßband in
einem gewissen Abstand vom Tragkörper umläuft, obwohl dieser walzenförmig ist und
einen möglichst großen Außendurchmesser aufweist. Um dies zu ermöglichen und gleichzeitig
das erfindungsgemäße Verfahren anwenden zu können, ist es vorteilhaft, das letztere
gemäß den Ansprüchen 2 und/oder 3 weiter auszugestalten.
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Im Anspruch 4 sind die Merkmale einer Bandpreßeinheit angegeben, die
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich sind. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 5 bis 17 angegeben. Besondere
Bedeutung kommt den Ansprüchen 9 bis 11 zu. Von den dort genannten Führungsleisten,
die in möglichst geringer Anzahl (z.B. vier) am Umfang verteilt sind, kann bei Bedarf
wenigstens eine radial verschiebbar ausgebildet werden. Hierdurch kann diese Leiste
durch radiales Verschieben mit geringer Kraft an die Innenseite
des
Preßbandes angelegt oder von dieser abgehoben werden.
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Dadurch kann, wenn erforderlich, die Gleichmäßigkeit und Schwingungsfreiheit
des Umlaufes des Preßbandes erhöht werden. Zunächst mußte befürchtet werden, daß
die Führungsleisten (insbesondere die in Umlaufrichtung hinter der Flüssigkeits-Zugabestelle
erste Führungsleiste) die mit dem Preßband umlaufende Flüssigkeitsschicht abschaben,
so daß der oben beschriebene Wärme-Ubergang gestört wird. Jedoch kann durch eine
oder mehrere der Maßnahmen gemäß Anspruch 9, 10 und/oder 11 sichergestellt werden,
daß eine genügend große Flüssigkeitsmenge beim Umlauf mit dem Preßband die Führungsleisten
passieren kann, so daß die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens trotz Vorhandenseins
der Führungsleisten erhalten bleibt.
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Der im Anspruch 12 genannte biegesteife und sich durch den Tragkörper
erstreckende Balken ist Gegenstand der parallelen Patentanmeldung P (Voith-Akz.
P 4011). Dieser Balken kann zum Sammeln und Abführen der vom Preßband entfernten
und zu kühlenden Flüssigkeit eine Rinne aufweisen oder insgesamt als Kanal oder
Rohrleitung ausgebildet sein.
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Die Umlaufgeschwindigkeit des Preßbandes ist im allgemeinen so hoch,
daß es die Flüssigkeit auch in derjenigen Hälfte des Umlaufweges mitnimmt, in welcher
das Preßband von unten nach oben läuft. Somit kann das Entfernen der Flüssigkeit
vom Preßband unter Zuhilfenahme der Schwerkraft erfolgen, insbesondere wenn sich
die Preßzone oben befindet. Bei Anordnung der Preßzone im unteren Bereich und -
allgemein - damit Flüssigkeit auch im Stillstand oder bei sehr kleinen Umlaufgeschwindigkeiten
entfernt werden kann, wird zweckmäßig die im Anspruch 13 angegebene Ausgestaltung
vorgesehen. Danach strömt die Flüssigkeit anfangs (unter der Wirkung einer Saugeinrichtung)
in axialer Richtung (abweichend von Druckschrift 1) in das Abführleitungs-System
ein, um ein Ansaugen des Preßbandes an den Tragkörper zu vermeiden.
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Die Flüssigkeit, die beim Umlauf mit dem Preßband aus diesem Wärme
aufgenommen hat, braucht zum Kühlen nicht unbedingt aus der Schlauchwalze herausgeführt
zu werden. Man kann statt dessen auch eine Konstruktion gemäß den Ansprüchen 14
oder 15 wählen. Einerseits erübrigen sich hierbei die in den Ansprüchen 7 und 8
erwähnten Maßnahmen zum Gas- Abscheiden. Andererseits muß dem Inneren der Schlauchwalze
ein Kühlmittel zugeführt werden.
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Durch die Verwendung eines nicht- oxidierenden Schutzgases als Druckgas
zum Aufblasen der Schlauchwalze (Anspruch 15) wird erreicht, daß die Kühl- und Schmierflüssigkeit
(vorzugsweise Öl) aufgrund der Wärmebelastung weniger rasch altert, und daß insoweit
ebenfalls zur Erhöhung der Lebensdauer des Preßbandes beigetragen wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
beschrieben. Darin zeigt: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Bandpreßeinheit nach
der Linie I-I der Fig. 2; Fig. 2 einen Längsschnitt durch eines der beiden Enden
der Bandpreßeinheit, nach Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 einen Teilschnitt nach
Linie III-III der Fig. 1; Fig. 4 einen Teilschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1;
Fig. 5 einen Teilquerschnitt durch ein von der Fig. 1 abweichendes Ausführungsbeispiel.
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Fig. 6 einen Teilquerschnitt durch eine weitere von Fig. 1 abweichende
Ausführungsform; Fig. 7 einen Teilquerschnitt nach Linie VII-VII der Fig. 1.
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Die wesentlichen Teile der dargestellten Bandpreßeinheit sind ein
walzenförmiger Tragkörper 10, der an seinen beiden Enden je einen hohlen Lagerzapfen
11 aufweist. Diese sind mit Hilfe von kugeligen Büchsen 12 in Maschinengestellen
13 abgestützt.
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Gegenüber einer Gegenwalze 9 ist in einer Ausnehmung des Tragkörpers
10 ein Preßschuh 14 angeordnet, dessen Länge ungefähr der Breite der zu behandelnden
Papierbahn entspricht. Die der Gegenwalze 9 zugewandte Fläche des Preßschuhes 14
ist in der üblichen Weise an die Form der Gegenwalze angepaßt. Durch den so gebildeten
"verlängerten" Preßspalt läuft ein schlauchförmiges, den Tragkörper 10 umhüllendes
elastisches Preßband 15. Die durch den Preßspalt hindurchgeführte Papierbahn und
das die Papierbahn tragende Filzband sind in der Zeichnung weggelassen.
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Der Tragkörper 10 weist eine rings um den Preßschuh 14 verlaufende
Dichtung 16 auf. Somit kann durch Druckbeaufschlagung der Ausnehmung 17 der Preßschuh
14 das Preßband 15 an die Gegenwalze 9 anpressen. Hierbei kann sich der Tragkörper
unter der Anpreßkraft durchbiegen, während sich der Preßschuh 14 und das Preßband
15 gleichmäßig an die Gegenwalze 9 anlegen.
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Jedes der beiden stirnseitigen Enden des Preßbandes 15 ist in einer
drehbaren Scheibe 18 eingespannt. Diese ist mittels eines Wälzlagers 19 auf einem
Lagerring 20 gelagert, der axial verschiebbar, jedoch nicht drehbar auf dem Lagerzapfen
11 ruht.
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Das axiale Spannen des Preßbandes 15 erfolgt mit Hilfe von Druckfedern
21. Die Wälzlager 19 können im Hinblick auf die Durchbiegung des Tragkörpers 10,
11 als Pendellager ausgebildet sein. Die äußeren Enden der hohlen Lagerzapfen 11
sind durch Deckel lla verschlossen, so daß durch Zuführen von Druckluft das Preßband
15 "aufgeblasen" werden kann. Die Einrichtungen zum Zuführen von Druckluft sind
in der Zeichnung weggelassen, desgleichen die bei den Wälzlagern 19 erforderlichen
Dichtungen.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß in Umfangsrichtung zu beiden Seiten
des Preßschuhs 14 zwei weitere Preßschuhe 14a und 14b angeordnet sind. Diese können
als Reserve- Preßschuhe eingesetzt werden, durch Verschwenken des Tragkörpers 10
um seine Längsachse. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich die Gegenwalze
9 oberhalb der Bandpreßeinheit. Jedoch sind auch beliebige andere Anordnungen denkbar.
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Die Umfangslänge des Preßbandes 15 ist so gewählt, daß ein gewisser
Abstand zwischen dem Preßband und dem Tragkörprer 10 besteht. Damit das Preßband
15 trotz hoher Geschwindigkeit ruhig und schwingungsfrei umläuft, sind im Tragkörper
verschiedene Führungsleisten angeordnet. In der Horizontalebene und im unteren Bereich
sind insgesamt vier starre, im Tragkörper 10 befestigte Führungsleisten 22 bis 25
vorgesehen. Im oberen Bereich, möglichst nahe an den Preßschuhen 14a und 14b befinden
sich zwei in radialer Richtung bewegliche Führungsleisten 26 und 27. Damit diese
frei bleiben von der Durchbiegung des Tragkörpers 10, 11, sind sie auf einem im
Inneren des Tragkörpers angeordneten rohrförmigen Balken 28 abgestützt. Dieser ruht
an seinen beiden Enden derart in Stützen 29, daß er an der (anpreßkraft-bedingten)
Durchbiegung des Tragkörpers 10, 11 nicht teilnimmt. Auf dem Balken 28 sind Rippen
30 angeordnet, auf denen sich die Führungsleisten 26 und 27 abstützen, und zwar
über Stützbolzen 70, die sich durch den Tragkörper 10 erstrecken. Die Führungsleisten
nehmen somit ebenfalls nicht an der Durchbiegung des Tragkörpers 10, 11 teil. Sie
sind somit in der Lage, das Preßband 15 mit einer über ihre Länge gleichmäßigen,
geringen Spannkraft oder Anlagekraft zu unterstützen, unabhängig davon, wie stark
sich der Tragkörper 10, 11 durchbiegt.
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Zur Kühlung des Preßbandes 15 und zur Schmierung. der Gleitfläche
des Preßschuhes 14, über die das Preßband 15 läuft, wird über eine Druckleitung
von außen her gekühltes Öl zugeführt. In Fig. 1 sind für die Öl-Zuführung zwei Varianten
dargestellt: Eine erste Druckleitung 35 führt das Öl über eine Reihe von Kanälen
36 in die Zone zwischen dem Preßschuh 14b und der Führungsleiste 27. Eine zweite
Druckleitung 37 führt das Ö1 über einige Kanäle 38 in die Führungsleiste 25, von
wo es über eine größere Anzahl von Bohrungen 39 an die Innenseite des Preßbandes
15 gelangt. Die beiden Alternativen können gemeinsam vorgesehen werden. Im allgemeinen
genügt jedoch eine der beiden beschriebenen Öl-Zuführungen. Aufgrund der hohen Umlaufgeschwindigkeit
des Preßbandes verteilt sich das zugeführte Öl als
gleichmäßig
dicke Schicht auf der Innenseite des Preßbandes und läuft mit diesem um. Auch die
Führungsleisten 22 bis 27 können zur Vergleichmäßigung der Flüssigkeits-Schichtdicke,
insbesondere quer zur Bandlaufrichtung, beitragen. Hierzu sind besonders diejenigen
Führungsleisten 26, 27 geeignet, die durch Abstützung auf dem Balken 28 durchbiegungsfrei
gehalten werden.
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Damit der Umlauf der Flüssigkeitsschicht zusammen mit dem Preßband
15 durch das Anliegen der Führungsleisten am Preßband möglichst wenig gebremst wird,
kann folgendes vorgesehen werden: Insbesondere bei den starren Führungsleisten 22
bis 25 ist die Führungsfläche entgegen der Bandlaufrichtung zur Umlaufachse hin
geneigt, z.B. bei 40 an der Führungsleiste 24. Insbesondere die radial verschiebbaren
Führungsleisten 26 und 27 sind entlang ihrer Zulaufseite abgerundet, z.B. bei 41
an der Führungsleiste 26. Zusätzlich können in den Führungsleisten Durchtrittsöffnungen
für das Öl vorgesehen werden, die sich in der Laufrichtung des Preßbandes erstrecken.
In Frage kommen Bohrungen 42 (Fig. 3) oder Ausnehmungen 43 in der Führungsfläche
(Fig. 4).
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Nachdem das Kühlöl über eine möglichst großen Strecke mit dem Preßband
umgelaufen ist, wird es von dem jeweils aktiven Preßschuh (in Fig. 1 ist dies der
mittlere Preßschuh 14) vor dem Eintritt in die Preßzone größtenteils abgestreift.
Es wird an dieser Stelle durch eine Reihe von Kanälen 44 in eine Abführrinne 45
geleitet. Bei den Preßschuhen 14a und 14b befinden sich entsprechende Kanäle 44a
und 44b, die in Fig. 1 nur durch strichpunktierte Linien angedeutet sind. Die Querschnittsform
der Abführrinne 45 ist so gewählt, daß sie auch dann funktionsfähig ist, wenn der
Tragkörper 10 verschwenkt ist, um einen der Preßschuhe 14a oder 14b in die aktive
Stellung zu bringen. Anstelle der Rinne 45 könnte auch der rohrförmige Balken 28
als Abführrinne benutzt werden.
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In Fig. 2 erkennt man noch das an die Rinne 45 anschließende zweiteilige
Abflußrohr 46, das mit Rücksicht auf die axiale Verschiebbarkeit des Balkens 28
eine Teleskop-Verbindung 46a aufweist. Das Abflußrohr 46 mündet in einen Zwischenbehälter
47, der über ein Fallrohr 48 mit Regelventil 49 an einen Vorratsbehälter 50 mit
Kühleinrichtung 50a angeschlossen ist. Eine Pumpe 51 fördert die Flüssigkeit über
eine Druckleitung 52 zurück zu der in Fig. 1 gezeigten Leitung 35 und/oder 37. Das
Regelventil 49 wird durch einen Schwimmer 53 (und gegebenenfalls durch eine nicht
dargestellte Regeleinrichtung) so gesteuert, daß in dem Zwischenbehälter 47 stets
ein gewisser Flüssigkeitsinhalt zurückgehalten wird. Hierdurch bleibt der im Inneren
der Bandpreßeinheit gegebenenfalls erzeugte Luft- Uberdruck (zwecks Spannen des
Preßbandes 15) erhalten. Im Vorratsbehälter 50, der auch zur Beruhigung und Entgasung
der Flüssigkeit dient, ist eine Vielzahl von in Strömungsrichtung geringfügiy ansteigenden
Stromführungswänden 55 vorgesehen. Diese Wände könen in einem Querschnitt gesehen
dachförmig sein. Hierdurch erzielt man ein einfaches Zusammenführen von Gasblasen,
die an den Enden der Wände 55 gesammelt nach oben aufsteigen.
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Die Fig. 1 und 7 zeigen eine zusätzliche Flüssigkeits-Abfuhr leitung
in Form einer axialen Ansaugöffnung 80 (angeordnet an einer der Stirnseiten des
Tragkörpers 10) mit einer daran anschließenden Saugleitung 81. Bei Bedarf können
an beiden Stirnseiten des Tragkörpers derartige Saugleitungen vorgesehen sein.
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Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist innerhalb
des Tragrohres 10 eine von einem Kühlmittel durchströmte Kühlplatte 60 vorgesehen.
Sie ist im oberen Bereich des Innenraumes derart geneigt angeordnet, daß die aus
den Rückführkanälen 44 austretende Flüssigkeit über sie hinwegströmt und sodann,
allein durch Schwerkraft durch Leitungen 61 und Kanäle 62 wieder der Innenseite
des Preßbandes 15 zugeführt wird.
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Bei der schließlich in Fig. 6 gezeigten Variante ist folgendes vorgesehen:
Der Preßschuh 14' weist nahe der Gleitfläche für
das Preßband 15
Kühlkanäle 65 auf. Der in Bandlaufrichtung hinter dem Preßschuh 14' liegende Dichtungsträger
16' liegt am Preßband an und sammelt die aus den Kühlkanälen 65 austretende Flüssigkeit
und leitet sie über Rückführkanäle 44' in die Rinne 45. Bei dieser Variante ist
also vorgesehen, daß die Kühlflüssigkeit nach der Aufnahme von Wärme aus dem Preßband
15 auch noch den Preßschuh 14 kühlt. Abweichend von der dargestellten Leitungsführung
könnten anstelle der Rückführleitungen 44' andere Rückführleitungen vorgesehen werden,
die unmittelbar an die Kühlkanäle 65, also an den Preßschuh 14' selbst angeschlossen
sind. Hierdurch könnte vermieden werden, daß die aus den Kühlkanälen austretende
erhitzte Flüssigkeit mit dem Preßband 15 in Berührung kommt.
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In Fig. 1 ist das Preßband 15 im Zustand bei Stillstand oder geringer
Umlaufgeschwindigkeit dargestellt, jedoch schon unter eine gewissen (Luft-) Innendruck.
Hierbei liegt es an den Leisten 26 und 27 auf und berührt im allgemeinen auch noch
leicht die seitlichen Leisten 22 und 25. Abweichend von dieser Form läuft es bei
hoher Geschwindigkeit (außerhalb der Preßzone) unter der Fliehkraft weitgehend auf
einer Kreisbahn. Hierbei ist die Umlenkung der Umlaufbahn an den oberen Leisten
26 und 27 geringer als in Fig. 1 dargestellt; gleichzeitig kann das Preßband leicht
mit den unteren Leisten 23 und 24 in Berührung kommen.