Presswalze
Die Erfindung betrifft eine Presswalze zur Bildung eines Pressspaltes mit einer anderen Presswalze, bestehend aus einem rotierenden Walzenmantel, einer Walzenachse und einer Stütz- oder Trageinrichtung, welche mit der Walzenachse verbunden ist und den Walzenmantel abstützt, sowie ein Verfahren zum Wechsel der Stützeinrichtung oder zumindest eines Teiles davon.
Bei derartigen Presswalzen kommt es bedingt durch die Reibung zum Verschleiß von Walzenmantel und Stützeinrichtung. Insbesondere der auf Grund dessen mitunter erforderliche Wechsel der Stützeinrichtung gestaltet sich im allgemeinen als schwierig und zeitaufwendig. Wegen der eingeschränkten Zugänglichkeit besonders in Maschinen zur Herstellung und/oder Veredlung von Faserstoffbahnen erfordert dies oft den Ausbau der gesamten Presswalze.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher den Wechsel der Stützeinrichtung oder zumindest eines Teiles davon bei Presswalzen zu vereinfachen.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, dass mindestens ein mit der Stütz- oder Trageinrichtung verbundener Stütz- oder Druckschuh aus der Presswalze durch eine Stirnwand der Presswalze herausnehmbar angeordnet ist.
Durch diese Maßnahme lässt sich der Stütz- oder Druckschuh leicht und ohne großen Aufwand aus der Presswalze entnehmen, ohne dass die ganze Presswalze auseinander genommen werden muss.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, insbesondere dann, wenn die Stützeinrichtung innerhalb des Walzenmantels schwenkbar angeordnet ist. Dies erlaubt es, dass die Stützeinrichtung vor dem Wechsel aus der Arbeitsposition in eine Wechselposition geschwenkt wird. Dabei ist die Schwenkposition durch eine verbesserte Zugänglichkeit gekennzeichnet, so dass der
Wechsel schneller und ohne den Ausbau der gesamten Presswalze erfolgen kann.
Je nach Art der Presswalze und insbesondere der Stützeinrichtung kann es vorteilhaft sein, dass die Stützeinrichtung gemeinsam mit der Walzenachse schwenkbar ist oder dass die Stützeinrichtung auf der Walzenachse schwenkbar angeordnet ist.
Besondere Vorteile bietet die Erfindung bei Presswalzen deren Stützeinrichtung einen gegen den Walzenmantel pressbaren Stützschuh umfasst, wobei die Anpressung vorzugsweise hydraulisch erfolgt. Das Druckfluid wird dabei über die Walzenachse zur jeweiligen Stützeinrichtung geführt, insbesondere wenn axial mehrere Stützeinrichtungen in der Presswalze nebeneinander angeordnet sind.
Vor allem in Maschinen zur Herstellung und/oder Veredlung von Papier-, Karton-, Tissue- oder anderen Faserstoffbahnen ist es bei der Entwässerung oder Glättung der Faserstoffbahn von Vorteil, wenn der Walzenmantel flexibel ausgeführt und der Stützschuh eine konkave Anpressfläche zur Bildung eines verlängerten Pressspaltes besitzt.
Falls die Presswalze über der anderen Presswalze des Pressspaltes angeordnet ist, so ist es bezüglich der Zugänglichkeit vorteilhaft, wenn die Stützeinrichtung wenigstens mit einem Winkel zwischen 90° und 270°, vorzugsweise um etwa 180° schwenkbar ist. Im anderen Fall nämlich wenn die Presswalze unter der anderen Presswalze des Pressspaltes angeordnet ist, sollte die Stützeinrichtung zumindest mit einem Winkel zwischen 90° und -90°, vorzugsweise zwischen 45° und -45° schwenkbar sein.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist für den Anpresskolben zum Andrücken des Druckschuhs gegen die innere Wand des Walzenmantels mindestens eine Versorgungsleitung zum Zuführen eines Hydraulikfluids vorhanden. In Richtung der Walzenachse kann auch eine Mehrzahl von einzeln oder gemeinsam betätigbaren Anpresskolben vorhanden sein. Somit haben sowohl die mittleren Zonen
als auch die Randzonen des Druckschuhs eine ihnen zugeordnete Einheit zum Aufbringen des erforderlichen Drucks.
Die Versorgungsleitungen können erfindungsgemäß besonders ausgestaltet sein. Beispielsweise sind die Versorgungsleitungen Leitungen für ein Hydraulikfluid, insbesondere ein Hydrauliköl, d. h. die Versorgungsleitungen sind Druckleitungen. Derartige Versorgungsleitungen, insbesondere die Hydraulikleitungen, weisen jeweils eine Trennstelle auf. Als Trennstellen sind vorzugsweise Schnellkupplungen geeignet. Mit Vorteil werden die Trennstellen unterhalb des Walzenmantels jeweils in der Nähe eines stirnseitigen Deckels der Presswalze angeordnet. Dadurch ist eine gute Zugänglichkeit gewährleistet.
Die Trennstellen sind so gestaltet, dass die inneren Rohrleitungsteile gegenüber den äußeren, d. h. näher zu dem Walzenmantel angeordneten Teilen, beweglich, also anhebbar oder drehbar sind. Die Drehbarkeit wird beispielsweise durch Drehkupplungen gewährleistet. Durch diese wird auch die Dichtheit an der Verbindungsstelle zwischen den äußeren und den inneren Leitungsteilen sicher gestellt. Die Versorgungsleitungen verlaufen durch das Innere einer festen Achse in den Innenraum der Presswalze hinein.
Zu den Versorgungsleitungen gehören auch Schmierleitungen, die ausschließlich unter hydrostatischem Druck stehen, oder es sind Messleitungen, die zu einem Hydrauliksystem gehören und den Druck in den Druckleitungen zum Aufbringen des Anpressdrucks für den Druckschuh messen. Ebenso werden Leitungen für Schmieröl vorgesehen.
Die Versorgungsleitungen sind zumindest in dem Bereich, in dem die Trag- oder Stützeinrichtung eine Drehbewegung oder eine translatorische Bewegung ausführt, flexibel ausgeführt, beispielsweise als Schlauch oder als Kabel oder als sonstige flexible Leitung, damit sie der Bewegung der Stützeinrichtung folgen können und die Stützeinrichtung und insbesondere der Stützschuh stets mit dem benötigten Medium,
beispielsweise dem Drucköl, versorgt sind.
Wenn der Druck- oder Stützschuh eine Länge von beispielsweise 120 mm hat, wird ein minimaler Hub von mehr als 7 mm, vorzugsweise jedoch von mehr als 10 bis 15 mm, vorgesehen. Wenn der Stützschuh 16 eine Länge von 270 mm hat, wird ein minimaler Hub von mehr als 10 mm, vorzugsweise jedoch von mehr als 15 bis 20 mm vorgesehen; wenn der Stützschuh 16 eine Länge von mehr als 300 mm hat, wird ein minimaler Hub von mehr als 20 mm vorgesehen. Diese Abmessungen gelten im Falle der Trocknung einer Papierbahn für ein graphisches Papier, aber auch allgemein für weißes und braunes Papier.
Im Falle von Materialbahnen für Papier und Tissue kommt als Gegenwalze dienende Presswalze in Betracht, die einen Durchmesser von mehr als 1000 mm, vorzugsweise einen Durchmesser im Bereich zwischen 1000 und 1600 mm hat, während der Stützschuh eine Länge von mehr als 120 mm hat.
Beim Einsatz ausschließlich für Tissuebahnen hat die Presswaize beispielsweise einen Durchmesser im Bereich zwischen 2500 und 5500 mm, wobei der Stützschuh eine Länge von weniger als 150 mm hat.
Gemäß einer Ausführungsform wird das Entnehmen des Druckschuhs aus der Presswalze dadurch erleichtert, dass der Abstand der Presswalzen vergrößert wird. Dies geschieht beispielsweise, indem der Abstand der Lagerwände oder der Lagergehäuse vergrößert wird. Dabei wird entweder die den Druckschuh enthaltende Presswalze oder auch die als Gegendruckwalze dienende Presswalze von der jeweils anderen Presswalze um einen festen Abstand verschoben. Die Bewegung erfolgt vorzugsweise mittels eines oder mehrerer Hydraulikzylinder.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist auch der Stirndeckel, d. h. die Spannscheibe, demontierbar. Anstelle der Entfernbarkeit des gesamten Stirndeckels kann auch vorgesehen werden, dass nur eine Ausfahröffnung an der Stirnseite der
Presswalze vorhanden ist, durch die der Stützschuh aus der Presswalze herausnehmbar ist. Zur Vorbereitung eines Wechsels des Stützschuhs wird, wie oben beschrieben, der Abstand zwischen der Presswalze und der Presswalze vergrößert. Bei der Vergrößerung des Abstandes müssen eventuell auch Versorgungsleitungen getrennt werden, was möglich ist, wenn erfindungsgemäß auftrennbare Kupplungselemente in den Versorgungsleitungen angeordnet sind. Anschließend wird die Stützvorrichtung mit dem Druckschuh um einen festen Winkel aus der Betriebsposition herausgedreht, bis der Druckschuh durch eine stirnseitige Öffnung in der Presswalze hindurch und durch eine dann hergestellte Ausfahröffnung oder eine Ausnehmung in der Lagerwand, in der die Presswalze gelagert ist, entnommen werden kann. Oder die stirnseitige Abdeckung wird als ganze zur Seite bewegt oder abgenommen. Dann wird der Stützschuh in Richtung der Längsachse der Presswalze herausgefahren oder herausgezogen. Bei Austausch des Stützschuhs gegen einen anderen Stützschuh werden anschließend sämtliche Schritte in der umgekehrten Reihenfolge vollzogen.
Gründe für den schnellen Ausbau eines Stützschuhs können in dessen Verschleiß oder in einer Anpassung der Geometrie des Stützschuhs an die Produktions- und Qualitätsanforderungen, z. B. für Papiersorten, bestehen. Beispielsweise ist für bestimmte Papierqualitäten das spezifische Volumen ein entscheidendes Quafitätsmerkmal, das ein sanftes Entwässern erfordert, wozu beispielsweise ein langer Stützschuh mit einem angepassten Druckprofil dient.
Für eine hohe Produktionsleistung ist bei Papiersorten entscheidend, dass eine hohe Entwässerungsleistung erreicht wird. Dazu ist ein hoher Entwässerungsdruck erforderlich, um einen hohen Trocknungsgrad zu erzielen, so dass in Hinblick auf die Trocknungszeit nur ein geringer Trocknungsaufwand notwendig ist.
Ein anderer Grund für den Wechsel des Stützschuhs besteht dann, wenn dieser beschädigt ist, was etwa bei Durchgang einer Verdickung in der Papierbahn (Batzendurchgang) oder bei einer Filzhavarie der Fall ist.
Nachfolgend soll die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In der beigefügten Zeichnung zeigt.
Figur 1 : einen schematischen Querschnitt durch eine Presswalze, Figur 2: den Querschnitt durch eine Presswalze anderer Ausführung, Figur 3: einen Längsschnitt durch eine Presswalze, Figur 4: einen Querschnitt durch die Presswalze gemäß Figur 3, Figur 5: einen Querschnitt durch eine Presswalze mit einem Druckschuh, die unterhalb einer als Gegendruckwalze dienenden Presswalze angeordnet ist,
Figur 6: einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 5 und
Figur 7 bis 10: Darstellungen der Entnahme einer Presswalze in verschiedenen Positionen zur Entnahme des Druckschuhs
Eine Presswalze 1 (Fig. 1 , 2) bildet mit einer anderen Presswalze 2 einen Pressspalt zur Behandlung einer Materialbahn 30, wie sie insbesondere in Maschinen zur Herstellung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn 7 zu finden sind. Während bei der Glättung die Faserstoffbahn 7 allein durch den Pressspalt läuft, wird bei der Entwässerung der Faserstoffbahn 7 zumindest noch ein endlos umlaufendes Band zur Aufnahme des ausgepressten Wassers durch den Pressspalt geführt.
Dabei besitzt die Presswalze 1 einen flexiblen Walzenmantel 3 sowie eine Walzenachse 4 mit einer Stützeinrichtung 5, welche für das Anpressen des Walzenmantels 3 zur anderen Presswalze 2 hin verantwortlich ist. Die Stützeinrichtung 5 besitzt hierzu einen Stützschuh 6, welcher zur Bildung eines verlängerten Pressspaltes eine konkave Anpressfläche besitzt.
In Figur 1 ist die Presswalze 1 über der anderen Presswalze 2 angeordnet und die Stützeinrichtung 5 fest mit der Walzenachse 4 verbunden. Da die Zugänglichkeit in dieser Position meist besonders eingeschränkt ist, ist die Walzenachse 4 mit der
Stützeinrichtung 5 um bis zu 270° schwenkbar. Bei einem erforderlichen Wechsel der Stützeinrichtung 5 oder eines Teiles davon, wie beispielsweise des Stützschuhs 6 kann die Stützeinrichtung 5 aus der Arbeitsposition in eine Wechselposition geschwenkt werden, in der die Zugänglichkeit wesentlich besser ist. Die Wechselposition hängt von der Art der Maschineneinheit sowie der speziellen Ausgestaltung ab.
Im Unterschied hierzu zeigt Figur 2 eine Press- oder Glättvorrichtung bei der die Presswalze 1 unter der anderen Presswalze 2 angeordnet ist. Außerdem ist die Stützeinrichtung 5 mit ihrem Stützschuh 6 über einen Ring 8 schwenkbar auf der Walzenachse 4 gelagert, so dass die Walzenachse 4 feststehend ausgeführt werden kann.
Die Stützeinrichtung 5 befindet sich hier bereits in einer Wechselposition bei ca. -45°.
Da die untere Position der Presswalze 1 meist leichter zugänglich ist, genügt oft auch bereits die Verschwenkbarkeit der Stützeinrichtung 5 um einen kleineren Winkel.
Natürlich können auch beide Presswalzen 1 , 2 eine verschwenkbare Stützeinrichtung 5 besitzen.
In der Presswalze 1 (Fig. 3) ist entsprechend der Breite der zu entfeuchtenden Materialbahn 30 ein einziger Stützschuh oder Druckschuh 6 vorhanden, der jedoch entweder durch eine einzige oder durch mehrere Stützeinrichtungen 5 gegen den Walzenmantel 3 gedrückt wird. Die Stützeinrichtung 5 umfasst ein Anpresselement 11 , in dem eine Mehrzahl von Druckbereiche 11 zum Andrücken des Stützschuhs 6 gegen den Walzenmantel 3 und somit gegen die als Gegendruckwalze dienende Presswalze 2 vorhanden ist. In der Randzone des Druckschuhs 6 sind Entlastungselemente 12, 13 angeordnet, die eine kleinere Andrückfläche als die Druckbereiche 11 mit dem Stützschuh 6 aufweisen, so dass in dessen Randbereich nur ein geringer Druck aufgebaut wird. Die Druckbereiche 11 und die
Entlastungsbereiche 12, 13 werden über eine Leitung 14 gemeinsam mit Drucköl versorgt. In der Leitung 14 ist eine lösbare Verbindung 140 angeordnet, die es ermöglicht, bei einem Verschwenken oder einer Hubbewegung der Stützeinrichtung 5 und des mit ihr verbundenen Stütz- oder Druckschuhs 6 einen die Stützeinrichtung 5 aufnehmenden Tragkörper 15 ortsfest zu halten, während die Stützeinrichtung 5 bewegt wird.
Die Leitung 14 teilt sich auf in mehrere Teilleitungen 141 , 142 und 143, die jeweils für die Versorgung der Druckbereiche 11 bzw. der Entlastungsbereiche 12, 13 mit Drucköl dienen. Die Druckbereiche 11 sind über Verbindungsleitungen 144 unter einander verbunden. Wenn kein Druck mittels des hydraulischen Systems der Druckbereiche 11 und der Entlastungsbereiche 12, 13 auf den Stützschuh 6 ausgeübt wird, wird dieser über als Zugfedern ausgebildete Rückholfedern 17, 18 in eine von dem Walzenmantel 3 abgehobene Position zurückgezogen.
Die Leitung 14 verläuft ebenso wie weitere Versorgungsleitungen 19, 20 durch eine feststehende Achse 21 hindurch. Auch die Versorgungsleitungen 19, 20 sind jeweils mit schnell lösbaren Verbindungen 190 bzw. 200 ausgestattet.
Der Walzenmantel 3 ist in seitlichen Spannelementen 22, 23 eingespannt, die zusammen mit dem Walzenmantel 3 drehbar in Kugellagern 24, 25 gelagert sind. Nach außen sind den Spannelementen 22, 23 jeweils ortsfeste Stirndeckel 26, 27 vorgelagert. Über Dichtungen 28, 29 ist der Innenraum der Presswalze 1 gegenüber dem Außenbereich abgedichtet.
Die Versorgungsleitung 19 dient vorzugsweise zur Zuführung von Schmier- und Kühlöl, das lediglich unter hydrostatischem Druck steht. Das Schmier- und Kühlöl wird innerhalb der Presswalze 1 einem Verteiler 30 (Fig. 4) zugeführt. Von diesem wird das Öl auf die innere Wandung des Walzenmantels 3 aufgebracht, wobei insbesondere die Kontaktzone zwischen den Presswalzen 1 und 2 gekühlt werden muss, so dass das Öl dort besonders hingeführt wird. Über die Versorgungsleitung 20
wird das Öl aus der Presswalze 1 herausgeleitet, damit es in einer (hier nicht dargestellten) Kühlvorrichtung wieder gekühlt werden kann. Ebenso kann auch ein Filter in den Ölkreislauf eingebracht sein.
Der Walzenmantel 3 wird über mit dem Tragkörper 15 verbundene Mantelführungsleisten 31 in einer einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Form auf der Presswalze 1 gehalten.
In einer anderen Ausführungsform (Fig. 5, 6) ist eine Presswalze 40 mit einem Druck- oder Stützschuh 41 unterhalb einer Presswalze 42 angeordnet, wobei eine Materialbahn 43, beispielsweise eine Papier- oder eine Tissuebahn, zwischen den Presswalzen 40, 42 verläuft. Der Druckschuh 41 wird über ein Anpresselement 44 gegen die Materialbahn 43 gedrückt. Das Anpresselement 44 wird mittels eines Fluids, beispielsweise eines über eine Leitung 14 zugeführten Hydrauliköls, angehoben, um den Druckschuh 41 gegen die Materialbahn 43 zu drücken. Der Druckschuh 41 ist austauschbar in einer mit ihm zusammen beweglichen Aufnahme 45 in dem Tragkörper 15 angeordnet. Über eine der Verbindungsleitungen 144 ist die Zuführung des Hydrauliköls gewährleistet. Ein Schmierölverteiler 45 bringt das Schmieröl, das über die Leitung 14 zugeführt wird, auf die Innenwand des Walzenmantels 3 auf. Durch den Druck des Druckschuhs 41 gegen die Innenwand des Walzenmantels 3 läuft das Schmieröl an dessen in Drehrichtung gesehen, hinterer Flanke ab, so dass es in einem Ölsammelbehälter 46 gesammelt wird. Von dort fließt es, nachdem es insbesondere auch gefiltert worden ist, über einen Siphon 47 im unteren Bereich des Innenraums auf die Innenwand. Der Ölsammelbehälter 46 und der Siphon 47 sind mit dem Tragkörper 15 verbunden.
In einer anderen Ausbildung der Erfindung (Fig. 7) ist eine in einem Lagergehäuse mit einer Lagerwand 10 angeordnete Presswalze 11 mit einer Stütz- oder Trageinrichtung 15 oberhalb einer als Gegendruckwalze dienenden Presswalze 33 angeordnet, die in einer Lagerwand 35 gelagert ist. Die Lagerwand 35 steht auf einem Boden 36. Die Stützeinrichtung 15 weist einen Stützschuh 16 auf, der in der Betriebsstellung die
Materialbahn gegen die Presswalze 33 drückt. Der Druck- oder Stützschuh kann soweit nach oben gezogen werden, dass die Stützeinrichtung 15 an der Presswalze 33 vorbei geschwenkt werden kann.
Der hierfür erforderliche Hubweg A, den der Stützschuh 16 in Richtung eines Pfeils B (Fig. 8) nach oben zurücklegt, wird dabei so groß gewählt, dass der notwendige Abstand zu der Presswalze 33 hergestellt wird. Die Bewegung des Druckschuhs 16 wird beispielsweise durch die Rückholfedern 17, 18 erreicht.
Um die Entnahme des Druckschuhs 16 zu erleichtern oder zu unterstützen, ist vorzugsweise zusätzlich an der Lagerwand 10 eine (hier nicht dargestellte) hydraulische Einrichtung vorhanden, die die Lagerwand 10 zusätzlich um einen Abstand H (Fig. 9) anhebt.
Alternativ oder zusätzlich zu dieser Maßnahme wird die Trageinrichtung 15 zusammen mit dem Druckschuh 16 um einen Winkel α (Fig. 10) nach oben gedreht. Das Lagergehäuse oder die Lagerwand 10 für die Presswalze 11 ist so ausgebildet, dass es unter diesem Winkel eine Ausnehmung aufweist, durch die der Druckschuh 16 stirnseitig aus der Presswalze 11 parallel zur Längsachse der Presswalze 11 herausgezogen werden kann. Bei Austausch des Stützschuhs 16 gegen einen anderen Stützschuh werden anschließend sämtliche Schritte in der umgekehrten Reihenfolge vollzogen.
Es versteht sich, dass es neben den oben ausführlich dargestellten Möglichkeiten im Rahmen der Erfindung viele Varianten gibt, gemäß denen der Druckschuh 16 herausgenommen werden kann. Zu diesen Varianten kann beispielsweise auch eine einseitige Cantileverlagerung der Presswalze 1 , 11 , 40 gehören. In diesem Fall ist der Stütz- oder Druckschuh 6, 16 bereits dann aus der Presswalze herausziehbar, wenn kein Anpressdruck durch das Hydraulikfluid mehr auf ihm lastet.