DE3311693C1 - Vorrichtung zur Kuehlung oder Trocknung von grobkoernigem,rieselfaehigem Gut - Google Patents
Vorrichtung zur Kuehlung oder Trocknung von grobkoernigem,rieselfaehigem GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kühlung oder Trocknung von grobkörnigem, rieselfähigem Gut
mit mehreren übereinanderliegenden und um eine gemeinsame Drehachse drehbaren Böden, wobei jeder
Boden in mehrere Segmente unterteilt ist, die jeweils um eine zu der gemeinsamen Drehachse radiale Kippachse
kippbar sind, und mit die Segmente in der Ebene ihres Bodens haltenden und die Kippung der Segmente lediglich
in einem Drehbereich ermöglichenden Einrichtungen, mit jeweils einem, einem jeden Boden zugeordneten,
um eine feststehende Schwenkachse schwenkbaren, jeweils ein Segment in dem Drehbereich kippender Kipphebel
mit einem ersten Hebelarm, der in die Bewegungsbahn der Halterungen für die Segmente vorsteht, und
einem zweiten Hebelarm, der bei einer Verschwenkung des ersten Hebelarms In Angriff an einem Segment zur
zwangsweisen Kippung desselben um seine Kippachse kommt.
Eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art ist bereits aus der DE-PS 30 28 263 bekanntgeworden. Bei
diesen Vorrichtungen, die auch als sogenannte Rundkühler bezeichnet werden, werden je nach Platz und insbesondere
dem gewünschten Durchsatz zwei oder mehrere Böden bis zu etwa acht Böden übereinander vorgesehen.
Wegen der schonenderen Behandlung des Gutes und einer günstigeren Umschichtung des Gutes während des
Durchlaufs durch den Kühler und insbesondere wegen der größeren Leistung werden bevorzugt Rundkühler mit
einer größeren Zahl von Böden verwandt. Für das zu trocknende oder zu kühlende Gut wird je nach der Konsistenz
dieses Gutes oder den Vorbedingungen eine bestimmte Durchlaufzelt des Gutes durch den Rundkühler
gewünscht. Dies bringt es mit sich, daß in einem solchen Falle etwa bei einem Rundkühler mit mehreren
Böden diese schneller umlaufen müssen als bei einem
Rundkühler mit etwa nur zwei Böden, wenn das Gut jeweils nach derselben Durchlaufzeit wieder aus dem
Kühler ausgetragen werden soll. Allgemein kann man deshalb sagen, daß Rundkühler mit mehr Böden eine
höhere Drehzahl haben als Rundkühler mit weniger > Böden. Je höher jedoch die Drehzahl der Böden eines
Rundkühlers wird, um so größer werden auch die Kräfte, die jeweils zwischen dem Kipphebel und einem Segment
wirksam werden, um ein solches Segment zu kippen und das darauf befindliche Gut auf den nächst unteren Boden ι ο
zu übertragen. Aufgrund der größeren Kräfte tritt aber auch ein größerer Verschleiß bei den jeweils miteinander
in Eingriff kommenden Teilen auf und es kann weiterhin zu einer erheblichen Geräuschentwicklung kommen. Beides
soll jedoch nach Möglichkeit vermieden werden. Bei höheren Drehzahlen tritt aber auch weiterhin das Problem
auf, daß jeweils das Segment, das gekippt wird, in einer kürzeren Zelt den für die Kippung vorgesehenen
Bereich durchläuft. Das kann dazu führen, daß das Gut, das selbst eine gewisse Trägheit hat, während des Kipp-Vorganges
nicht vollständig von den jeweiligen Segmenten abgekippt wird. Dies führt zu einem unerwünschten
Rückstau an Gut und zu einer abschließenden Überlastung des gesamten Rundkühlers. Aber auch bei Rundkühlern
mit wenigen oder leidiglich zwei Böden muß der Kipphebel genau an die gewünschte Drehzahl und
Umfangsgeschwindigkeit der Böden angepaßt sein, um zu verhindern, daß etwa ein gekipptes Segment zu lange
in der gekippten Stellung verbleibt, da dies nachteilig für die Führung des Luftstromes Im Kühler ist und den Wir- jo
kungsgrad des Kühlers herabsetzt. Insgesamt sind deshalb jeweils verschiedene Kipphebel für die verschiedenen
Arten von Rundkühlern und auch für verschiedene Arbeltsbedingungen dieser Rundkühler notwendig, was
als nachteilig empfunden wird.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art derart zu verbessern,
daß auch bei höheren Drehzahlen der jeweiligen Böden eine sichere Funktionswelse gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der erste Hebelarm des Kipphebels In Drehrichtung der Böden gegenüber dem zweiten Hebelarm
verstellbar 1st.
Auf diese Weise kann erreicht werden, daß der Ort und damit auch der Zeltpunkt, zu dem ein Segment in
der Kippzone gekippt wird, gegenüber der Lage der Schwenkachse des Kipphebels entgegen der Drehrichtung
bei höheren Drehzahlen vorverlagert werden kann. Da ein Segment praktisch jeweils bei Erreichen der Winkellage
der Schwenkachse des Kipphebels wieder in seine horizontale Lage zurückgekippt ist, wird auf diese Weise
der Abstand zwischen dem Ort, an dem mit der Kippung begonnen wird und dem Ort, an dem die Rückkippung
abgeschlossen 1st, vergrößert. Bei einer vorbestimmten Drehzahl der Böden bedeutet dies eine Verlängerung der
Zeit, während der sich ein Segment im gekippte Zustand befindet. Weiterhin wird der wesentliche Vorteil erreicht,
daß lediglich eine Art von Kipphebel für alle Arten von Rundkühler und bei den verschiedensten Betriebsweisen
benötigt wird.
Vorzugsweise wird die Anordnung so getroffen, daß der erste Hebelarm aus einer Nockenscheibe gebildet ist,
die über eine Platte mit dem zweiten Hebelarm verbunden
1st. Die Nockenscheibe wird in diesem Falle verstellbar an der Platte gehaltert. Als zweckmäßig hat es sich
hierbei erwiesen, die Platte und Nockenscheibe derart auszubilden, daß diese In verschiedenen diskreten Stellungen
miteinander verschraubbar sind.
Als besonders vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, die
Nockenscheibe mit einer solchen Nockenkurve zu versehen, die im ungekipptem Zustand des Kipphebels an
einem in der Höhe unterhalb der Schwenkachse des Kipphebels und in Drehrichtung der Böden vor der
Schwenkachse gelegenen Punkt beginnt und bis zu einem In geringem Abstand unter einem Boden liegenden
Punkt ansteigt. Wenn in diesem Falle an der Nokkenscheibe die Halterungen für die Segmente im unteren
Punkt der Nockenkurve beginnen anzugreifen, so wird aufgrund der Lage des Angriffspunktes und der AusbiU
dung der Nockenkurven erreicht, daß praktisch die gesamte angreifende Kraft in ein Drehmoment auf den
Kipphebel und nicht In eine Beanspruchung des Kipphebels umgesetzt wird. Wenn weiterhin zweckmäßigerweise
die Nockenkurve derart ausgebildet wird, daß sie in einer geneigten Geraden oder einer überproportional
ansteigenden Kurve verläuft, so kann gleichfalls erreicht werden, daß eine langsame Beschleunigung des Kipphebels
bis In seine Endstellung stattfindet.
Für ein möglichst glattes Gleiten zwischen den Halterungen
für die Segmente und der Nockenscheibe an dem Kipphebel werden vorzugsweise an den Halterungen für
die Segmente zweite Nockenscheiben angebracht, die etwa in Form einer mit ihrem Scheitel nach abwärts
gerichteten Halbellipse ausgebildet sein können. Auf diese Weise wird erreicht, daß sich der Angriffspunkt
zwischen der ersten Nockenscheibe des Kipphebels und den zweiten Nockenscheiben an den Halterungen für die
Segmente während der Kippung des Kipphebels fortlaufend gegeneinander verschiebt.
Üblicherweise wird der Kipphebel derart in dem Kippbereich
angeordnet, daß ein den Kippbereich durchlaufendes Segment unmittelbar nach dem Eintritt in den
Kippbereich gekippt wird. Soll nun ausgehend von der Lage der Schwenkachse des Kipphebels bei größeren
Drehzahlen der Böden der Angriffspunkt des Kipphebels an dem jeweils zu kippenden Segment entgegen der
Drehrichtung gegenüber der Schwenkachse des Kipphebels verschoben werden, so würde dies bedeuten, daß der
Kipphebel das Segment bereits In einer Stellung zu kippen versucht, in der dieses noch nicht für die Kippung
freigegeben ist. Aus diesem Grunde wird zweckmäßigerweise die Anordnung derart getroffen, daß die im
wesentlichen radial ausgerichtete Schwenkachse des Kipphebels In Drehrichtung der Böden verstellbar gehaltert
wird. In diesem Fall kann die Schwenkachse des Kipphebels um den gleichen Winkelbetrag In Drehrichtung
versetzt werden, In der der Angriffspunkt des Kipphebels an einem Segment entgegen der Drehrichtung
vorverlagert wird. Es hat sich hierbei bewährt, die Anordnung so zu treffen, daß die Schwenkachse in verschiedenen
diskreten Stellungen verstellbar ist. Gemäß einer einfachen Ausführungsform wird dies dadurch
erreicht, daß mehrere in Drehrichtung ausgerichtete Boh:
rangen In der Gehäusewand des Rundkühlers vorgesehen werden, in denen jeweils die Schwenkachse des Kipphebels
gehaltert werden kann.
Im folgenden soll die Erfindung näher anhand eines in der Zeichnung dargestellten vorzugsweisen Ausführungsbeispiels
erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 die Vorderansicht eines Kipphebels, über den ein Segment In noch horizontaler Lage hinweggleitet,
gesehen aus der Sicht der Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 die Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten
Kipphebel mit geschnittener Wand des Rundkühlers, gesehen aus der Sicht der Linie II-II in Flg. 1, und
Fig. 3 eine Seitenansicht des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Kipphebels teilweise im Schnitt, gesehen entlang
der Linie III-III in Fig. 2.
In Fig. 1 ist ein erster allgemein mit 10 bezeichneter Boden angedeutet, von dem teilweise nur ein erstes Segment
11 und ein anschließendes Segment 12 angedeutet sind. Das Segment 11 ist an einer Halterung 13 befestigt,
die im wesentlichen senkrecht zu der Zeichenebene verläuft und radial zu der nicht dargestellten Drehachse für
den Boden 10 verläuft. Das Segment 11 ist um die radiale Achse 14 der Halterung 13 derart kippbar, daß das sektorförmige
Segment, das in Fig. 1 in der horizontalen Lage dargestellt ist, im wesentlichen in eine schräge Stellung
gekippt wird. Normalerwelse bilden etwa 11, 12 oder mehr solcher Segmente den kreisförmigen Boden 10. Bei
der Drehung des Bodens 10 liegen die Segmente normalerweise auf Rollen auf, von denen lediglich die Rollen
15 und 16 dargestellt sind und die in gleicher Höhe am Inneren Umfang des Gehäuses 17 des Rundkühlers
(s. F i g. 2) drehbar gelagert sind. Lediglich in einem vorbestimmten Winkelbereich des Rundkühlers sind keine
derartigen Rollen zur Auflage der Segmente vorgesehen. Dieser Bereich entspricht in etwa dem Winkelbereich,
den auch ein einzelnes Segment 11, 12 aufweist. Innerhalb des Kippbereiches ist ein allgemein mit 20
bezeichneter Kipphebel vorgesehen, der um eine Schwenkachse A verschwenkbar an einem Bolzen 21
(s. F i g. 3) gehaltert ist, der an der Gehäusewand 17 des Rundkühlers befestigt ist. Der Kipphebel 20 ist mit Hilfe
zweier Kugellager 22 verschwenkbar auf diesem Bolzen 21 angeordnet.
Der Kipphebel besteht aus einer Scheibe 23, die im wesentlichen in einer Ebene senkrecht zu der Schwenkachse
A verläuft, einer Platte 24, die am unteren Ende der Scheibe 23 befestigt ist, sowie einer ersten Nockenscheibe
25, die nach einwärts gegen die Drehachse des Rundkühlers hin gegenüber der Scheibe 23 versetzt ist und im
wesentlichen ebenfalls in einer etwa vertikalen Ebene liegt. Die Nockenscheibe 25 ist jedoch gegenüber der
Scheibe 23 etwas entgegen der Drehrichtung B (s. den Pfeil in Fig. 1) gegenüber der Scheibe 23 versetzt und
leicht um einen in einer horizontalen Ebene liegenden Winkel von etwa 6°, der sich entgegen der Drehrichtung
B öffnet, gegenüber der Scheibe 23 verschwenkt. Vorzugsweise
verläuft die Nockenscheibe 25 wie auch die Scheibe 23 auf einem Kreisbogen um die Drehachse des
Rundkühlers. In der Platte 24 sind im Abstand von etwa 20 mm Bohrungen 3 bis 9 ausgebildet, die etwa auf einer
Geraden liegen oder auch jeweils auf einem Kreis um die Drehachse des Rundkühlers angeordnet sein können. In so
die erste Nockenscheibe 25 sind im Abstand von etwa 40 mm von unten nach aufwärts in Fig. 1 zwei Gewindebohrungen
26 und 27 ausgebildet, in die von der Unterseite der Platte 24 her zwei Gewindebolzen 28 und 29
einschraubbar sind, um die erste Nockenscheibe 25 in einer im wesentlichen senkrechten Stellung in bezug auf
die im wesentlichen waagerecht verlaufende Platte 24 zu befestigen. Wie aus F i g. 2 zu ersehen ist, kann die erste
Nockenscheibe, die in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Stellung mit Hilfe des Gewindebolzens 29 in der Bohrung
7 befestigt ist, um vier Stellungen nach rechts in Fig. 2 derart verschoben werden, daß der Gewindebolzen durch
die Bohrungen 6 bis 3 geführt wird. Insgesamt sind also fünf verschiedene Stellungen für die erste Nockenscheibe
25 möglich.
In Beziehung zu den Verstellmöglichkeiten der ersten
Nockenscheibe 25 entsprechend den Bohrungen 3 bis 7 in der Platte 24 stehen Bohrungen 3' bis 7', die auf einem
horizontalen Kreis liegend in der Gehäusewand 17 des Rundkühlers ausgebildet sind. Die Bohrungen 3' bis 7'
dienen zur Verstellung des Bolzens 21 zur Halterung des gesamten Kipphebels 20 in der Gehäusewand. Die Bohrungen
3' bis T sind gleichfalls etwa jeweils im Abstand von 20 mm angeordnet.
Die Nockenscheibe 25 weist an ihrer Oberkante eine Nockenkurve 30 auf, die beginnend an einem unteren, in
Drehrichtung vorneliegenden Punkt 31 beginnt und über einen leicht gebogenen ansteigenden Teil 32 bis in eine
Höhe 33 knapp unterhalb des unteren Randes 34 des Segments 11 verläuft. Mit dieser Nockenkurve 30 wirkt eine
zweite Nockenscheibe 35 zusammen, von der jeweils eine an jeder Halterung 13 eines Segmentes angebracht ist.
Diese zweite Nockenscheibe 35 kann an sich eine beliebige Form aufweisen und sie sollte lediglich so bemessen
sein, daß Ihr unteres Ende 36 etwa in Höhe des unteren Punktes 31 der Nockenkurve 30 liegt, wenn sowohl der
Kipphebel 20 wie auch das zu kippende Segment 11 sich im ungekippten Zustand befinden. Vorzugsweise ist
jedoch die zweite Nockenscheibe 35 in Form einer Halbellipse ausgebildet, deren Achsen waagerecht und senkrecht
ausgerichtet sind, und deren einer Scheitelpunkt das untere Ende 36 der zweiten Nockenscheibe 35 bildet.
Eine solche Form der zweiten Nockenscheibe hat sich als besonders günstig erwiesen im Zusammenwirken mit der
in Fig. 1 gezeigten Form der ersten Nockenkurve 30. Die
Nockenkurve 30 der ersten Nockenscheibe kann aber auch als eine Gerade ausgebildet sein, die leicht geneigt
gegen die Horizontale ansteigt. Zweckmäßig ist jedoch in jedem Falle die Nockenkurve so ausgelegt, daß ihr unterer
Punkt 31 in der nichtgekippten Lage des Kipphebels 20 in einer Höhe unterhalb der Höhe der Schwenkachse A
des Kipphebels liegt. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß beim Angriff der zweiten Nockenscheibe 35 an der
ersten Nockenscheibe 25 die wirkende Kraft vollständig in ein Drehmoment auf den Kipphebel umgesetzt wird.
Die zweite Nockenscheibe 35 ist in radialer Richtung der Segmente 11 und 12 derart begrenzt, daß sie bei einer
Drehung des Bodens 10 nur mit der Nockenscheibe 25, nicht jedoch mit der Scheibe 23 in Eingriff kommen
kann.
Die Scheibe 23 ist in Form eines ersten, sich in Drehrichtung erstreckenden Ansatzes 37 und eines zweiten,
sich entgegen der Drehrichtung in bezug auf die Schwenkachse A erstreckenden Ansatzes 38 ausgebildet.
Der erste Ansatz 37 weist eine zweite Nockenkurve 39 und der zweite Ansatz eine dritte Nockenkurve 40 auf.
Beide Nockenkurven kommen in Eingriff mit der Unterseite 34 des Segmentes 11 bzw. mit allen übrigen Segmenten,
wenn dieses Segment zunächst gekippt werden soll bzw. wenn dieses Segment wieder in seine horizontale
Lage zurückgekippt werden soll, was im einzelnen noch weiter unten erläutert werden soll. Die zweite und dritte
Nockenkurve weist jeweils höchste flächige Erhebungen 41 und 42 auf, während die zwischen diesen Erhebungen
liegende Oberseite 43 gegenüber diesen Erhebungen weiter abgesenkt ist.
Die Funktionsweise des Kipphebels 1st kurz beschrieben wie folgt:
Bei einer Drehung des Bodens 10 in der Drehrichtung B gelangt das Segment 11 in horizontaler Lage in den
Kippbereich, der spätestens dann erreicht ist, wenn die zweite Nockenscheibe 35 mit der ersten Nockenscheibe
25 in Einriff kommt und auf deren Nockenkurve hoch zu laufen beginnt. In dieser Stellung liegt das Segment 11
nicht mehr auf Rollen entsprechend den Rollen 15 und 16 auf. Durch das Auflaufen der Nockenscheibe 35 auf
7 8
der ersten Nockenscheibe 25 wird der Kipphebel 20 gleiche Verweilzeit des Gutes in dem Rundkühler insge-
zunehmend Im Gegenuhrzeigersinn in F i g. 1 um die samt erreicht werden soll. In der folgenden Tabelle I sind
Schwenkachse A verschwenkt. Die erste Nockenscheibe beispielsweise für einen Kühler mit einem Durchmesser
25 dient hierbei sozusagen als ein erster Hebelarm des von 225 cm und einer Durchlaufzeit des Gutes von sie»
Kipphebels, an dem die Halterung 13 des Segmentes 11 5 ben Minuten die Verweilzeit des Gutes und die Außen-
über die Nockenscheibe 35 angreift. Der erste Ansatz 37 Umfangsgeschwindigkeiten der Böden für verschiedene
der Scheibe 23 bildet praktisch einen zweiten Hebelarm Rundkühler mit drei, vier, fünf und sechs Böden angege-
des Kipphebels 20, der bei zunehmender Verschwenkung ben.
des Kipphebels mit der Unterseite 34 des Segmentes 11 in
des Kipphebels mit der Unterseite 34 des Segmentes 11 in
Eingriff kommt und dadurch das Segment 11 um die 10 Tabelle I
Achse 14 der Halterung 13 im Gegenuhrzeigersinn
zwangsläufig kippt. Dabei fließt das auf dem Segment 11 ^ani üer üoaen
liegende Gut, das nicht gezeigt ist, auf einen nichtgezeig-
ten unteren Boden des Rundkühlers oder von einem letz- Verweilzeit pro Boden 2,33 1,75 1,4 1,16
ten unteren Boden eines Rundkühlers sodann in einen 15 in min
nicht gezeigten Auslauf. Der Kipphebel 20 wird Vorzugs- Umfangsgeschwindig- 303 404 505 609 weise
während des Kippvorganges nicht um 90° sondern ^6J1. cm/mm
um lediglich einen geringeren Winkel, etwa um 50° verschwenkt, da er in dieser Lage gegen einen nicht gezeig- Aus der Tabelle läßt sich ersehen, daß bei dem Überten Anschlag zur Anlage kommt. 20 gang von einem Rundkühler mit drei Böden zu einem
um lediglich einen geringeren Winkel, etwa um 50° verschwenkt, da er in dieser Lage gegen einen nicht gezeig- Aus der Tabelle läßt sich ersehen, daß bei dem Überten Anschlag zur Anlage kommt. 20 gang von einem Rundkühler mit drei Böden zu einem
Die Rückschwenkung des Segmentes 11 beginnt damit, Rundkühler mit sechs Böden sich die Umfangsgeschwindaß
bei einer weiteren Drehung des Segmentes 11 der digkeit verdoppelt. D. h. aber andererseits, daß sich die
untere Rand 35 des Segmentes, der in Fig. 1 links von Zeit, während der sich ein Segment im abgekippten
der Schwenkachse 14 liegt und in der Figur nicht mehr Zustand befindet, auf die Hälfte verkürzt. Um jedoch
dargestellt ist, im gekippten Zustand des Segmentes auf 25 unter den unterschiedlichen Bedingungen unabhängig
der dritten Nockenkurve 40 des zweiten Ansatzes 38 des von der Zahl der verwandten Böden nach Möglichkeit
Kipphebels 20 aufläuft. die Zeit konstant zu halten, während der sich ein Seg-
Das Segment 11 wird hierbei zunehmend derart im ment im abgekippten Zustand befindet, wird die Mög-Gegenuhrzeigersinn
um die Achse 14 verschwenkt, bis lichkeit vorgesehen, daß die erste Nockenscheibe 25 in
ihre Unterseite 34 an beiden Flächen 42 und 41 auf der 30 bzw. entgegen der Drehrichtung B verstellbar ist. Wird
Oberseite der Scheibe 23 zur Anlage kommt. (Vorzugs- die Nockenscheibe 25 zunächst in einer Stellung angewelse
werden die Segmente lediglich bis in eine Lage bracht, in der der Bolzen 29 die Bohrung 3 auf der Platte
gekippt, die der gekippten Winkellage des Kipphebels 24 durchsetzt, so ergibt dies eine Stellung, in der sich ein
entspricht. In diesem Fall läuft das Segment unmittelbar geringer Abstand in Drehrichtung zwischen dem ersten
in Anlage an den Flächen 41 und 42 auf den Kipphebel 35 Angriffspunkt 31 auf der Nockenkurve 30 und der
auf). Von diesem Zeitpunkt ab wird bei weiterer Drehung Schwenkachse A in Drehrichtung ergibt. Diese Stellung
des Bodens 10 das Segment 11 in Anlage an dem Kipphe- ist also geeignet für langsam laufende Rundkühler oder
bei zusammen mit diesem in die waagerechte Stellung für Rundkühler mit einer geringen Anzahl von Böden. Je
zurückgeschwenkt. Diese horizontale Lage wird späte- mehr die Drehzahl der Böden zunimmt, was zumeist für
stens dann erreicht, wenn die Schwenkachse 14 des Seg- 40 Rundkühler mit einer größeren Zahl von Böden der Fall
mentes 11 an der in Fig. 1 gezeigten senkrechten Linie ist, um so mehr muß die Nockenscheibe 25 entgegen der
durch die Schwenkachse A des Kipphebels 20 Drehrichtung B verstellt werden. In Fig. 2 ist die größtvorbelgelaufen
1st. mögliche Verstellung mit dem größten Abstand zwi-
DIe Zeit während der das Segment 11 sich im ver- sehen der Nockenscheibe 25 und der Verschwenkachse A
schwenkten Zustand befindet ist mithin durch die Zeit 45 des Kipphebels dargestellt. Eine solche Verstellmöglichgegeben,
während der sich die Schwenkachse 14 des Seg- keit ist bei ansonst feststehender Schwenkachse A des
mentes 11 von der Stellung in Fig. 1, in der die zweite Kipphebels dann möglich, wenn die Verstellung der
Nockenscheibe 35 eine erste Berührung mit der ersten ersten Nockenscheibe 25 in die in Fig. 2 gezeigte äußer-Nockenschelbe
25 hat, bis zu dem Punkt gelaufen ist, in ste Stellung lediglich dazu führt, daß das zu kippende
dem sie durch die senkrechte Ebene 44 läuft, die senk- 50 Segment unmittelbar nach dem Eintritt in die Kippzone
recht durch die Schwenkachse A des Kipphebels in gekippt wird. D. h. bei allen übrigen Stellungen der Nok-F
i g. 1 geht. Diese Zelt Ist aber abhängig von der Dreh- kenscheibe 25 in den Stellungen 6 bis 3 wird das Segment
zahl der Böden des Rundkühlers bzw. unter Berücksich- erst zu einem jeweils späteren Zeitpunkt nach Eintritt in
tigung verschiedener Durchmesser von Rundkühlern, den Kippbereich gekippt. WiI! man nun zusätzlich erreiletztlich
von der Umfangsgeschwindigkeit der Segmente 55 chen, daß unabhängig von der Umfangsgeschwindigkeit
11 an Ihrem äußeren Rand. Wie bereits eingangs der Böden 10 jeweils eine Kippung eines Segments
erwähnt, hängt die Kühl- oder Trockenzelt für ein Gut, unmittelbar nach Eintritt des Segments in den Kippbedas
einen solchen Rundkühler durchläuft, von der Art reich erfolgt, so kann dies dadurch erreicht werden, daß
und dem jeweiligen Zustand des In dem Rundkühler ein- die Schwenkachse A des Kipphebels entgegen der Vergeführten
Gutes selbst ab. Diese Durchlaufzeit wird also 60 stellung der ersten Nockenscheibe 25 in Drehrichtung
durch das Gut selbst bestimmt. Werden nun aber bei- verstellt wird. Beginnt man beispielsweise mit einer Stelsplelsweise
Rundkühler mit lediglich zwei Böden ver- lung der Schwenkachse A des Kipphebels in der Bohrung
wandt, so wird die Drehzahl der Böden geringer und 3', so würde diese Stellung einer Stellung der Nockendamlt
die Verwellzeit des Gutes auf jedem Boden länger scheibe 25 in der Bohrung 3 auf der Platte 24
sein als bei der Verwendung eines Rundkühlers mit etwa 65 entsprechen. Wird die erste Nockenscheibe 25 sodann in
sechs Böden, wo dementsprechend die Drehzahl der die Stellung der Bohrung 4 entgegen der Drehrichtung
Böden höher sein muß und damit die Verweilzeit des verstellt, so wäre entsprechend die Schwenkachse A des
Gutes auf jedem Boden niedriger sein muß, wenn die Kipphebels in die Bohrung 4' zu verlagern usw. bis
schließlich einer Stellung der Nockenscheibe 25 in der Bohrung 7, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, eine Lage der
Schwenkachse A in der Bohrung 7', wie in Fig. 2 dargestellt,
entspricht.
Eine schnellere Drehung der Böden ergibt sich nicht nur in Abhängigkeit von der größeren Zahl der Böden
sondern wird durch das jeweils behandelnde Gut selbst und die hierfür notwendige Durchlaufzeil des Gutes in
dem Rundkühler bestimmt. Derartige Durchlaufzeiten liegen üblicherweise zwischen etwa 6 bis 20 Minuten.
Aufgrund des neuen Kipphebels wird nunmehr lediglich eine einzige Art von Kipphebel benötigt, die für alle
Arten von Rundkühlern und für alle Betriebsarten verwandt werden kann. Dies führt zu einer erheblichen Verringerung
an Lagcrungskostcn.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
20
JO
40
bO
h.r>
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Kühlung oder Trocknung von grobkörnigem, rieselfähigem Gut mit mehreren, übereinanderliegenden
und um eine gemeinsame Drehachse drehbaren Böden, wobei jeder Boden in mehrere
Segmente unterteilt ist, die jeweils um eine zu der gemeinsamen Drehachse radiale Kippachse kippbar
sind, und mit die Segmente in der Ebene ihres Bodens haltenden und die Kippung der Segmente lediglich in
einem Drehbereich ermöglichenden Einrichtungen mit jeweils einem, einem jeden Boden zugeordneten,
um eine feststehende Schwenkachse schwenkbaren, jeweils ein Segment in dem Drehbereich kippender
Kipphebel mit einem ersten Hebelarm, der in die Bewegungsbahn der Halterungen für die Segmente
vorsteht und einem zweiten Hebelarm, der bei einer Verschwenkung des ersten Hebelarmes in Angriff an
einem Segment zur zwangsweisen Kippung desselben um seine Kippachse kommt, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Hebelarm (25,24) des Kipphebels (20) in Drehrichtung der Böden (10) gegenüber
dem zweiten Hebelarm (23,39) verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Hebelarm (24,
25; 23, 39) radial gegeneinander versetzt angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hebelarm
(24, 25) aus einer Nockenscheibe (25) gebildet ist, die über eine Platte (24) mit dem zweiten Hebelarm
(23,39) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (25) in verschiedenen diskreten Stellungen mit der Platte (24) ver-
schraubbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (25) eine
Nockenkurve (30) aufweist, die im ungekippten Zustand des Kipphebels (20) an einem in der Höhe
unterhalb der Schwenkachse (A) des Kipphebels (20) und in Drehrichtung (B) der Böden (10) vor der
Schwenkachse (A) gelegenen Punkt (31) beginnt und bis zu einem im geringen Abstand unter einem Boden
(10) liegenden Punkt (33) ansteigt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenkurve (30) in einer geneigten
Geraden ojder einer überproportional ansteigenden Kurve verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß an den Halterungen (13)
für die Segmente (11,12) mit der Nockenscheibe (25) des ersten Hebelarmes zusammenwirkende zweite
Nockenscheiben (35) angebracht sind, deren im ungekippten Zustand eines Segments nach unten vorslehendes
Ende etwa in Höhe des unteren Endes (31) der Nockenkurve (30) der Nockenscheibe (25) liegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Nockenscheiben (35) in
Form einer mit ihrem Scheitel (36) nach unten gerichteten Halbellipse ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen
radial ausgerichtete Schwenkachse (A) des Kipphebels (20) in Drehrichtung (B) der Böden (10) verstellbar
gehaltert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (A) in verschiedenen
diskreten Stellungen verstellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (A) um vorbestimmte
Drehrichtung verstellbar ist, die gleich großen Drehwinkelverstellungen des ersten Hebelarmes
(24, 25) entgegen der Drehrichtung (B) entsprechen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere in Drehrichtung
(B) ausgerichtete Bohrungen (3' bis 7') in der Gehäusewand (17) des Rundkühlers zur verstellbaren
Halterung der Schwenkachse (A) des Kipphebels (20) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Hebelarm aus einer Nockenscheibe (23) mit einem ersten in
Drehrichtung weisenden Ansatz (37) und einem zweiten, entgegen der Drehrichtung von der Schwenkachse
(A) vorstehenden Ansatz (38) besteht, auf den jeweils ein Segment (11,12) im gekippten Zustand des
Kipphebels (20) und des Segments bei der Drehbewegung des Bodens (10) autläuft und unter eigener
Schwenkung zunehmend den Kipphebel selbst zurückschwenkt, und daß die Ansätze (37, 38) jeweils
an von der Schwenkachse (A) entfernt liegenden flächigen Erhebungen (41, 42) im unverschwenkten
Zustand des Kipphebels einen in der Höhe größeren Abstand von der Schwenkachse (A) als die zwischen
diesen liegenden Oberseite (43) der Nockenscheibe (23) haben.
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