DE3311376A1

DE3311376A1 - Faltbarer rollstuhl

Info

Publication number: DE3311376A1
Application number: DE19833311376
Authority: DE
Inventors: Klaus Dipl.-Ing. Seeliger; Karl-Ludwig Dipl.-Ing. 3500 Kassel Tondera
Original assignee: KLOSNER HELMUT
Current assignee: KLOSNER HELMUT
Priority date: 1981-11-17
Filing date: 1983-03-29
Publication date: 1984-10-11
Also published as: DE8309289U1

Description

Faltbarer Rollstuhl
In P 31 45 568.9 wird ein Rollstuhl mit festen, faltbaren Sitz schalen beschrieben, in deren rollstuhlmittigen Gelenken die Kinematik für die Beinscützenverstellung aufgehängt ist. Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Rufgabe gemacht, dieses Prinzip weiterzuentwickeln und insbesondere die Rückenlehne einzubeziehen.
Bei den wenigen bisher bekannten Faltrollstühlen mit verstellbarer Rückenlehne sind an den beiden Seitenrahmen des Rollstuhls die Holme der Rückenlehne gelenkig angebracht. Zwischen den Holmen ist die mattenartige Rückenlehne ausgespannt0 Die Gelenke haben Winkelsasten, mit denen die Holme in verschiedenen Winkelstellungen arretiert werden könne IJegen der geforderten Faltbarkeit des Rollstuhis rct es zu aufwendig, einen Gleichlauf der Winkelstellungen durch technische Mittel zu erzwingen. Daher wird die Neigung der Rückenlehne so verstellt, daß zuerst der eine Holm verstellt wird und dann der andere, wobei sich die Rückenlehne zeitweise schief stellt. Diese Handhabung ist für den Rollstuhlbenutzer selbst zu unbequem und kann praktisch nur durch Hilfspersonal durchgeführt werden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Rückenlehne eines Rollstuhls so leicht verstellbar zu machen, wie diejenige eines Arbeitsstuhles, Die Rückenlehne eines Arbeitsstuhles ist meist an einem mittig angeordneten Rückenlehnenholm befestigt.
Erfindungsgemäß wird ein derartiger Ruckenlehnenhfflm init der eingangs genannten Kinematik für die Beinstützenverstellung zusammengefaßt.
In Fig.1 ist das Prinzip des eingangs erwähnten Rollstuhls im Querschnitt, in Fig.2 im Längsschnitt dargestellt. Die Sitzschalen (1) und (2) sind mit je zwei Querträgern (3) und (4) durch die beiden Bolzen (5) miteinander gelenkig verbunden.
In den Bolzen (5) ist außerdem der Träger (6) gelagert. Das obere Ende (7) des Trägers (6) wird hierbei von den Sitzschalen (1), (2) eingeklemmt, so daß der Träger (6) bei waagerechter Stellung der Sitzschalen (1), (2) stets senkrecht steht.
Der Trager (6), die Gleitstange (8) und das Beinrohr (9) sind Bestandteile der Beinstützenkinematik.
Erfindungsgemäß wird der Träger (6) nach hinten verlängert, um die Elemente der Rückenlehnenkinematik aufzunehmen, nämlich den Rückenlehnenholm (11), der um den Gelenkbolzen (10) schwenken kann und der durch die Druckfeder (15) in aufrechter Position gehalten wird; ferner den Riegel (13), der sich um den Drehbolzen (12) dreht und der durch die Schenkelfeder (14) gegen den Rückenlehnenholm (11) gedrückt wird.
Nach Betätigen des Riegels (13) nach hint.en kann der Rückenlehnenholm (11) durch das Gewicht des Oberkörpers des Rollstuhlbenutzers in die gestrichelte Position (11a) gebracht werden, bis er am Anschlag (28) zur Anlage kommt. Nach dem AuFrichten des Dberkörpers drückt die Druckfeder (15) den Rückenlehnenholm (11) wieder in die Ausgangsposition zurück, wobei der Riegel (13) unter dem Einfluß der Schenkelfeder (13) nachfolgt und unter dem Rückenlehnenholm einrastet. Hiermit ist eine sehr leicht zu bedienende Verstellung der Rückenlehne möglich, die auch dem Rollstuhlbenutzer nicht schwerfällt. Um Zwischenstellungen zwischen den skizzierten Positionen der Rückenlehne zu fixieren, können entsprechende Ausnehmungen im Riegel (13) eingearbeitet sein. Zur stufenlosen Verstellung könnte anstelle des Riegels (13) eine gasfeder verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil des mittigen Rückenlehnenholms (11) bei Rollstühlen besteht darin, die Rückenlehnenschale (16) höhenverstellbar anzuordnen, um z.B. des Lendenbausch (17) der Rückenlehnenschale (16) auf eine dem Rollstuhlbenutzer angepaßte Höhe bringen zu können.
Außerdem ist es sehr einfach, eine Kopfstütze (18) im Rückenlehnenholm (11) gleitend anzubringen, um für den Rollstuhlbenutzer eine weitere Bequemlichkeit insbesondere bei der gestrichelten Position (11a) des Rückenlehnenholms zu erreichen.
Erfindungsgemäß ist ferner die Rückenlehnenschale (16) sehr schmal gehalten, um den Ellenbogen des Rollstuhlbenutzers genügend Spielraum zu geben.beim Betätigen der Greifreifen oder der Handhebel des Rollstuhls. Diese schmale Rückenlehnenschale (16) reicht zur Abstützung des Rückens des Rollstuhlbenutzers völlig aus. Das auf der Rückenlehnenschale (16) sitzende Rückenpolster (19) kann dagegen unterhalb der Ellenbogen über die Breite der Rückenlehnenschale (16) hinausragend bis auf die Sitzbreite des Rollstuhls verbreitert sein. Im gefalteten Zustand des Rollstuhls können sich diese herausragenden Teile des Rückenpolsters (19) zusammendrücken, um eine möglichst geringe Faltbreite zu erreichen.
Eine weitere Vervollkommnung des eingangs erwähnten Rollstuhis wird dadurch erreicht9 daß rds obere Ende (7) des Trägers (6) griffartig ausgefrt wird, Im gefalteten Zustand des Rollstuhls haben sich nämlich die Sitzschalen (1), (2) um die Bolzen (5) schwenkend nach unten gedreht, sodaß das obere Ende (7) des Trägers (6) frei zugänglich ist. Bemerkenswerterweise liegt die Höhe des griffartigen oberen Endes (7) des Trägers (6) so, daß der gefaltete Rollstuhl wie ein Koffer mit ausreichender Bodenfreiheit getragen werden kann.
Eine weitere Ausgestaltung des eingangs erwähnten Rollstuhls bezieht sich auf die am 3einrohr (9) angebrachte Fußstütze (Fig.3 und Fig.4): Anstelle der für beide Füße gemeinsamen Fußstütze wird vorgeschlagen, daß das Beinrohr (9) rechteckigen oder ovalen Querschnitt hat, um zwei runde Fußrohre (20) und (21) aufzunehmen, deren Enden (22) und (23) rechtwinklig abstehen und den Fußplatten (24) und (25) als Drehachse dienen.
Mittels der Klemmachraube (26) lassen sich die Fußrohre ( (21) ebenso wie die bisherige Fußstütze in der Höhe fixieren.
Hierbei ist jedoch auch eine unterschiedlich hohe Fixierung der beiden Fußplatten möglich, wenn es die spezielle Behinderung des Rollstuhlbenutzers erfordert. Außerdem kann die Spreizung der Fußplatten (24), (25) der speziellen Fußstellung des Benutzers angepaßt werden. Mit den Stellschrauben (27) an beiden Fußplatten (24), (25) kann auch deren Höhenwinkel individuell angepaßt werden. Mit dieser Fußplattenkonstruktion ist somit bei geringem BauauFwand eine größtmögliche Anpassung an den Benutzer gegeben. Zwecks kleinsten Faltvolumens kann die Fußplatte (24) -gleichermaßen wie die Fußplatte (25)-in die gestrichelte Position (24a) geschwenkt werden.

Claims

Patentansprüche Faltbarer Rollstuhl mit faltbaren, festen Sitzschalen, die in Rollstuhimitte durch Gelenke miteinander verbunden sind und die in diesen Gelenken den Träger für eine rollstuhimittige Beinstütze tragen, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Träger auch die Kinematik für eine neigungsverstellbare Rückenlehne aufnimmt.
2. Rollstuhl nach Anspruch 19 dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkpunkt (10) der Rückenlehne (11),(16) unterhalb der Sitzbeinhöcker des Rollstuhlbenutzers im Träger (6) angeordnet ist.
3. Rollstuhl nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen von Hand zu betätigenden Riegel (13), der ebenfalls im Träger (6) gelagert ist und der das Rückenlehnenrohr in Normalposition (11) und in Ruheposition (via) abstützen kann und der gegebenenfalls durch weitere Ausnehmungen auch Zwischenpositionen abstützen kann.
4. Rollstuhl nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Feder (14), die den Riegel (13) in Ruheposition bringt und durch eine weitere Feder (15), die das Rückenlehnenrohr (11) in Normalposition bringt.
5. Rollstuhl nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehnenschale (16) höhenverstellbar am Rückenlehnenrohr (11) angebracht ist,
6, Rollstuhl nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfstütze (18) höhenverstellbar im Rückenlehnenrohr (11) angebracht ist.
7. Rollstuhl nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückenlehnenpolster (19) ganz oder teilweise breiter als die Rückenlehnenschale ausgeführt ist.
8. Rollstuhl nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im rollstuhlmittigen Beinrohr (9) zwei Fußrohre (20),(21) mit schwenkbaren Fußplatten (24),(25) höhenverstellbar und drehbar angebracht sind und daß der Höhenwinkel dieser Fußplatten einstellbar ist.
9. Rollstuhl nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil ( 7) des Trägers (6) griffartig ausgebildet ist.