DE3310790C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein
veränderliches Gleiskettenfahrzeug mit einer Karosserie, mit
zumindest zwei an gegenüberliegenden Seiten der Karosserie
angeordneten Rädern, mit einer Gleiskette, die sich um die
beiden Räder schlingt, mit einem Hilfsrad, das an beiden Sei
ten der Karosserie in der Ebene der Gleiskette angeordnet ist
und von dieser umschlungen wird, mit einer Lenkeranordnung, an
deren freiem Ende das Hilfsrad drehbar befestigt ist, wobei
das andere Ende der Lenkeranordnung drehbar an der Karosserie
angelenkt ist.
Ein derartiges Gleiskettenfahrzeug zeigt US-PS 34 47 620.
Fahrzeuge, die geeignet sind, Treppen und Wege mit verschiedenen
Hindernissen zu befahren, müssen Vor- und Rückwärtsfahren
können. Dies kann das bekannte Gleiskettenfahrzeug jedoch
nicht, weil das Hilfsrad nur an einem Ende des Fahrzeugs ange
ordnet ist und in diesem Bereich auch bei seiner Verstellung
verbleibt. Für diese Verstellung ist nur eine verhältnismäßig
kleine Winkelbewegung vorgesehen. Deshalb kann das bekannte
Fahrzeug nur in einer Richtung über ein Hindernis fahren.
Die US-PS 30 57 319 betrifft ein Amphibien-Fahrzeug ohne
Gleisketten mit einem zusätzlichen Satz von Trägern und Hilfs
rädern, wodurch eine äußerst aufwendige Konstruktion entsteht
und das Fahrzeug kompliziert und unpraktisch wird. Außerdem
wird durch die zusätzlichen Träger und Räder die Länge des
Fahrzeugs extrem vergrößert.
Die US-PS 35 33 483 zeigt ein Gleiskettenfahrzeug mit einer
Karosserie, die an zwei gegenüberliegenden Seiten mehrere
jeweils in einer gemeinsamen Drehebene angeordnete Räder auf
weist, welche drehbar an der Karosserie gelagert sind, deren
Drehachsen jedoch während des Betriebs des Fahrzeugs relativ
zu der Karosserie nicht lageveränderbar sind. Die Räder je
weils einer Seite der Karosserie werden von einer Gleiskette
umschlungen. Um zu erreichen, daß das Gleiskettenfahrzeug auf
seiner Bahn auch Hindernisse überwinden kann, ist vorgesehen,
daß an der Karosserie ein Aufbau derart gelagert ist, daß er
um die Drehachse eines Radpaares verschwenkbar ist. Dieser
Aufbau trägt die zum Transport auf dem Gleiskettenfahrzeug
vorgesehenen Einrichtungen. Weiterhin ist der Aufbau an einem
freien Ende mit einem zusätzlichen Paar von Stützflächen ver
sehen, die bei entsprechender Verschwenkungsstellung zwischen
der Karosserie und dem Aufbau mit Hindernissen in Eingriff
bringbar sind, die sich in der Bahn des Gleiskettenfahrzeugs
befinden. Die Karosserie selbst und somit auch die an ihr ge
lagerten, von der Gleiskette umschlungenen Räder sind in ihrer
Form und geometrischen Anordnung während des Betriebs des
Fahrzeugs nicht veränderbar. Somit kann ein Überwinden von
Hindernissen nur unter Zuhilfenahme der zusätzlichen Stütz
räder erfolgen, wobei bezüglich der Anordnung der Stützräder
relativ zu der Karosserie, d. h. ob die Stützräder in Fahrt
richtung gesehen vor oder hinter der Schwenkachse des Aufbaus
gelegen sind, vor Fahrtbeginn des Gleiskettenfahrzeugs ent
schieden werden muß, da ein derartiger Wechsel während des
Betriebs des Fahrzeugs nicht möglich ist.
Die DE-OS 32 25 679 betrifft ein Fahrzeug für die Bewegung
eines Lastenträgers, z. B. eines Rollstuhls über Treppen. Um
eine Bewegung des Fahrgeräts über besondere Hindernisse, wie
Treppen, zu ermöglichen, sind zusätzliche Stützräder vorgesehen,
die bei Bedarf ausgeschwenkt werden können und in der
ausgeschwenkten Stellung über die Aufstandsfläche der Gleis
kette hervorstehen, so daß das Fahrgerät auf diesen Stützrä
dern und nicht mehr auf der Gleiskette aufsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gleisketten
fahrzeug der eingangs geschilderten Art dahingehend zu ver
bessern, daß bei einfachem Aufbau und hoher Betriebssicherheit
Hindernisse wie auch Treppen vor- und rückwärts bzw. auf- und
abwärts überwunden werden können und daß das Fahrzeug auch
während der Fahrt Positionsänderungen durchführen kann.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Gleiskettenfahrzeug durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 10.
Durch die erfindungsgemäße Ausführungsform eines Gleiskettenfahr
zeugs werden die Probleme überwunden, die sich ergeben, wenn
die Gleiskettenfahrzeuge Treppen befahren müssen. Wenn nämlich
ein mit Gleisketten versehenes Fahrzeug auf eine Treppe hin
auffahren will, kommen die Ansätze an den Gleisketten mit der
Vorderkante der ersten Treppenstufe in Eingriff und erzeugen
eine Kraft, die die Vorderräder anhebt, weil das vom Fahrzeug
befahrene Wegniveau durch die erste Treppenstufe sprunghaft
angehoben wird. In diesem Zustand tragen die Vorderräder einen
großen Teil des Fahrzeuggewichts, so daß die Endlosgleisketten
und die Kante der Treppenstufe beschädigt oder zerdrückt wer
den können. In diesem Fall ist es für das Fahrzeug nicht
leicht, das Hinauffahren auf die Treppe zu beginnen. Während
des Hinauf- und des Hinabfahrens einer Treppe befindet sich
der Fahrzeugaufbau auf den Vorderkanten der Stufen und ist
somit gegenüber der Waagerechten geneigt. Wenn die Treppe eine
große Steigung hat, kann es aufgrund des unausgeglichenen Ge
wichts abwärts rollen. Zur Verhinderung eines Unfalls werden
Gleisketten größerer Länge hergestellt. Die größere Länge der
Gleisketten vergrößert jedoch den auftretenden Widerstand,
wenn das Fahrzeug während des Fahrens nach links oder rechts
wenden soll.
Diese Probleme werden durch das erfindungsgemäße Gleisketten
fahrzeug überwunden. Es kann als fahrender Roboter zur Wartung
oder Inspektion von Anlagen in Gebäuden oder Fabriken verwen
det werden. Um verschiedene Wartungen und Inspektionen zufrie
denstellend zu leiten und durchzuführen, muß diese Art von
Fahrzeugen eine erhöhte Beweglichkeit aufweisen. Dies wird da
durch erreicht, daß das Fahrzeug auch während der Fahrt Posi
tionsänderungen durchführen kann. Die Lenkbarkeit des Fahr
zeugs ist verbessert, weil während des Fahrens auf einem waag
rechten Grund oder einer Bodenfläche die Berührungslänge der
Gleisketten verkürzt und der Widerstand gegen die Drehkraft
verringert ist. Zusätzlich ist das Auffahren des Fahrzeugs auf
Treppenstufen erleichtert, da die Hilfsräder bewegt werden
können und einen leichten Zugang der Gleisketten auf die erste
Treppenstufe ermöglichen. Ferner wird ein zufälliges Abwärts
rollen des Fahrzeugs verhindert, wenn das Fahrzeug mit dem
Aufwärts- oder Abwärtsfahren auf der Treppe beginnt, da die
Hilfsräder geschwenkt werden können, damit die Gleisketten für
den Fahrzeugaufbau auf dem Grund oder der Bodenfläche eine
gute Berührung vorsehen.
Aus der nachfolgenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die in
Verbindung mit Fig. 11 bis 20 beschriebene Ausführungsform
ein überlegenes Laufverhalten, Beweglichkeit und Positions
steuerbarkeit für die Lage des Fahrzeugs liefert, ohne daß
die Gefahr eines Lockerns oder Durchhängens der Gleisketten
besteht, da das auf jeder Seite des Fahrzeugs befindliche
Hilfsrad sich auf einer Ellipse befindet, deren Brenn
punkte mit den Stellungen der Achsen der Räder zu
sammenfallen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht
eines Fahrzeugs;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Ausführungsform von
Fig. 1;
Fig. 3 eine Schrägansicht der Ausführungsform
von Fig. 1 und 2;
Fig. 4 bis 8 das Fahrzeug der Ausführungsform von
Fig. 1 bis 3 in unterschiedlichen Stel
lungen beim Beginn des Hinaufsteigens
und Bewegens auf Treppen;
Fig. 9 eine teilweise geschnittene Vorderan
sicht einer Bewegungseinrichtung für das
Hilfsrad der Ausführungsform von Fig. 1
bis 8;
Fig. 10 eine Seitenansicht der Bewegungseinrich
tung von Fig. 9;
Fig. 11 eine teilweise geschnittene Vorderan
sicht einer weiteren Ausführungsform des
Fahrzeugs nach der Erfindung;
Fig. 12 eine Seitenansicht der Ausführungsform
von Fig. 11;
Fig. 13 eine Schrägansicht der Ausführungsform
von Fig. 11 und 12;
Fig. 14 eine Darstellung des Bewegungsprinzips
der Hilfsräder der Ausführungsform von
Fig. 11 bis 13;
Fig. 15 eine Darstellung der Bewegungsbahn der
Hilfsräder und der Beziehung zwischen
den Drehwinkeln der Arme der Ausführungs
form von Fig. 11 bis 13;
Fig. 16 eine teilweise geschnittene Vorderansicht
einer Bewegungseinrichtung für das Hilfs
rad der Ausführungsform von Fig. 11 bis
13;
Fig. 17 eine Seitenansicht der Bewegungseinrich
tung von Fig. 16;
Fig. 18 bis 20 Darstellungen des Fahrzeugs von Fig. 11
bis 13, 16 und 17 in unterschiedlichen
Stellungen.
Das Fahrzeug nach den Fig. 1 bis 3 trägt einen Manipula
tor M und eine Fernsehkamera T und ist in Innenräumen beweg
bar, um darin verschiedene Stellen zu inspizieren. Bei dieser
Ausführungsform ist das Fahrzeug durch eine Bedienungsperson
fernsteuerbar, die das Fahrzeug durch die Fernsehkamera T
überwacht. Das Fahrzeug ist an jeder Seite mit einem Antriebsrad 2, einem Nebenrad 3,
Laufrädern 4 und einem Hilfsrad 5 versehen. Die Räder 2, 3
können durch einen nicht gezeigten Elektromotor angetrieben
werden, der durch eine Reihe von nicht gezeigten Batterien am
Aufbau 1 des Fahrzeugs gespeist wird.
Die Räder 2, 3 und die Laufräder 4
stehen seitlich an der Karosserie 1 über und sind an dieser
drehbar gelagert. Das Hilfsrad 5 befindet sich ebenfalls auf
der Seite der Karosserie 1 und ist durch eine Bewegungsein
richtung hierfür bewegbar, was noch im einzelnen beschrieben
wird. Eine endlose Gleiskette 6 erstreckt sich um die Räder 2,
3, die Laufräder 4 und das Hilfsrad 5. Das Hilfsrad 5 ist am
Ende eines zweiten Lenkers 8 gelagert, der an seinem anderen
Ende an einem ersten Lenker 7 angelenkt ist, dessen Basisende
an der Karosserie 1 angelenkt ist. Das Hilfsrad 5 ist daher
durch die Schwenkbewegungen des ersten Lenkers 7 und des zwei
ten Lenkers 8 bewegbar und hält die Gleiskette 6 gespannt. Somit
ist die Gestalt der Gleiskette, von der Seite her gesehen,
veränderlich. Die Räder 2 und 3 sind mit Umfangszähnen 9 ver
sehen, die mit Zähnen 10 an der Gleiskette 6 in Eingriff ste
hen und diese zur Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Fahr
zeugs antreiben.
Wenn im Betrieb das Fahrzeug auf einem waagerechten Boden in
einem Gebäude oder dgl. fährt, ist das Hilfsrad 5 über die
Ebene des Bodens gemäß Fig. 3 angehoben und verringert die
Berührungsfläche jeder Gleiskette 6 mit dem Boden. Hierdurch
wird das Lenken erleichtert.
Fig. 4 und 8 zeigen, wie das Fahrzeug Treppen hinauffährt.
Wenn das Fahrzeug sich gemäß Fig. 4 einer Treppe S genähert
hat, werden die ersten Lenker 7 auf beiden Seiten des Fahr
zeugs gemäß Fig. 5 geschwenkt und heben die Hilfsräder 5 an.
Hierdurch wird das Auffahren des Fahrzeugs auf die erste Stufe
der Treppe S erleichtert. Wenn dann die Antriebsräder 2 die erste
Stufe gemäß Fig. 6 erklommen haben, werden die ersten Lenker 7
in die in Fig. 6 ausgezogen dargestellte Stellung geschwenkt,
so daß die Hilfsräder 5 nach hinten bewegt werden und die
Gleiskette 6 mit der Bodenfläche in Berührung kommt. Hierdurch
wird das Fahrzeug gehindert, nach hinten abwärts zu rollen.
Danach werden die Räder 2 oder 3 angetrieben, sie bewegen das
Fahrzeug die Treppe S hinauf, während der Winkel des ersten
Lenkers 7 gemäß Fig. 7 derart verändert wird, daß die Auflage
flächen der Gleisketten 6 in einer geneigten
gemeinsamen Ebene liegen. Auf der oder angrenzend an die
oberste Treppenstufe werden die ersten Lenker 7 gemäß Fig. 8
weiter nach unten geschwenkt und gewährleisten ein sicheres
und stabiles Fahren des Fahrzeugs auf dem waagerechten Boden
eines höher gelegenen Stockwerks.
Die umgekehrten Arbeisvorgänge des Fahrzeugs können ebenfalls ausgeführt wer
den, damit dieses auf der Treppe S nach unten fahren kann.
Um das Lösen jeder Gleiskette von den zugehörigen Rädern zu
verhindern, muß die Schleife der Gleiskette ständig gespannt
werden. Hierzu wird das auf jeder Seite des Fahrzeugs befind
liche Hilfsrad 5 durch den zweiten Lenker 8 aus seiner neutralen
Stellung kräftig nach außen gedrückt. Die zweiten Lenker 8
können voneinander unabhängig über Ketten durch einen Elektro
motor geschwenkt werden. Die Schwenkbewegungen der zweiten
Lenker 8 können aber auch durch einen einfachen Mechanismus
aus Verbindungsgliedern und Federn ausgeführt werden, was noch
im einzelnen in Verbindung mit Fig. 9 und 10 beschrieben wird.
Der auf jeder Seite des Fahrzeugs befindliche erste Lenker 7
hat einen Einschnitt 11, der sich in der Längsachse des Len
kers 7 erstreckt. Der Einschnitt 11 nimmt einen Gleitblock 12
auf, an dem ein Ende eines Verbindungsglieds 13 angelenkt ist,
das seinerseits mit seinem anderen Ende am zweiten Lenker 8
angelenkt ist. Der Gleitblock 12 wird durch eine Feder 14
ständig zum äußeren Ende des ersten Lenkers 7 gedrückt. Folg
lich wird eine Kraft erzeugt, die das Hilfsrad 5 aus der neu
tralen Stellung nach außen schwenkt, in der die beiden Lenker
7, 8 in beiden Endstellungen fluchten, wo die Bewegung des
zweiten Lenkers 8 durch die Gleiskette 6 begrenzt wird. Um das
Ausknicken der Feder 14 zu verhindern, erstreckt sich eine
Führungsstange 15 durch den Gleitblock 12 und die Feder 14.
Fig. 11 bis 13 zeigen eine zweite Ausführungsform des Fahr
zeugs zur Verwendung als bewegliche Inspek
tionsvorrichtung, die zum Inspizieren verschiedener Innenanla
gen betrieben werden kann. Hierzu trägt das Fahrzeug einen
Manipulator M und eine Fernsehkamera T. Das Fahrzeug hat eine
Karosserie 101, die an jeder Seite mit einem Antriebsrad 102, einem Nebenrad 103, Lauf
rädern 104 und einem Hilfsrad 105 versehen ist, das gegenüber der
Karosserie 101 bewegbar ist. Eine endlose Gleiskette 106 er
streckt sich um die Räder 102 bis 105. Das Hilfsrad 105 wird
von einer Lenkeranordnung 108, 109 derart getragen, daß seine
Mitte oder Achse längs einer Ellipse bewegbar ist, deren
Brennpunkte mit den Achsen der Räder 102 und 103 zusammenfal
len. Die Lenkeranordnung 108, 109 hat einen ersten Lenker 108
und einen zweiten Lenker 109. Der erste Lenker 108 ist in der
Mitte zwischen den Achsen der Räder 102, 103
an der Karosserie 101 des Fahrzeugs angelenkt. Der zweite
Lenker 109 ist am freien Ende des ersten Lenkers 108 angelenkt
und trägt an seinem freien Ende das Hilfsrad 105. Zwischen
diesen Elementen ist folgende Abmessungsbeziehung gegeben:
Die Radien des ersten Lenkers 108 und des zweiten Lenkers 109
sind mit R bzw. r bezeichnet, während die Stellungen der
Achsen der Räder 102 und 103 mit den Stellungen der Brenn
punkte F der Ellipse zusammenfallen, wenn folgende Bedingung
erfüllt ist:
Die Längen des ersten und des zweiten Lenkers 108 bzw. 109
werden daher so bestimmt, daß sie der Formel (2) genügen.
Der Durchmesser des Hilfsrads 105 wird so gewählt, daß er
gleich den Durchmessern der Räder 102 und 103 ist.
Das Prinzip, das die Bewegung des Hilfsrads 105 längs der
elliptischen Bahn gestattet, wird im folgenden in Verbin
dung mit Fig. 14 und 15 beschrieben.
Bekanntlich ist die Summe S der Längen der drei Seiten eines
Dreiecks, dessen Ecken mit den Brennpunkten F₁ und F₂ einer
Ellipse und einem beliebigen Punkt P auf der Ellipse zusam
menfallen, konstant. Drei Kreise mit demselben Radius r
werden um diese drei Punkte gezeichnet und gemäß Fig. 14
durch gerade Linien verbunden. Die Länge L des Umfangs des
durch die Kreise und die geraden Linien gebildeten Musters
hat den folgenden konstanten Wert:
L = 2 π r + S (3)
Wenn die Räder 102, 103 sowie das
Hilfsrad 105 jeweils durch die Kreise um die Brennpunkte
F₁ und F₂ und um den Punkt P gebildet sind, und wenn sich
die Gleiskette 106 um diese drei Räder erstreckt, hängt die
Gleiskette 106 niemals durch, sondern ist stets mit einer
konstanten Kraft gespannt, unabhängig von der Stellung des
Punkts P auf der Ellipse, sofern die Räder 102, 103 und 105
denselben Durchmesser haben.
Fig. 15 zeigt einen Radius R₁, der eine Länge R hat und am Punkt 0 zentriert ist,
einen Radius R₂, der eine Länge r hat und am Ende V des Radius
R₁ zentriert ist,
und eine gerade Linie AB, die sich durch den Punkt 0 er
streckt. Der Radius R₁ schließt mit einer zur Geraden AB
senkrechten Geraden einen Winkel α ein. Der Radius R₂ schließt
mit dem Radius R₁ einen Winkel 2α ein.
Die Koordinaten x, y des Punkts P von Fig. 15 sind gegeben
durch:
x = R sin α + r sin α (4)
y = R cos α - r cos α (5)
y = R cos α - r cos α (5)
Andererseits besteht in jedem Dreieck die folgende Bezie
hung:
sin² α + cos² α = 1 (6)
Die folgende Formel (7) ist aus den Formeln (4), (5) und
(6) abgeleitet:
Die Formel (7) definiert eine Ellipse, deren große Achse die
Länge R+r und deren kleine Achse die Länge R-r haben.
Somit befindet sich der Punkt P unabhängig vom Winkel α auf
der Ellipse. Es ist daher möglich, das Hilfsrad 5 auf der
Ellipse zu bewegen durch Positionieren des Hilfsrads 5 auf dem
Punkt P, Ausbilden des ersten Lenkers 108 und des zweiten Len
kers 109 mit den Radien R₁ bzw. R₂ und durch Halten des Win
kels zwischen den Lenkern 108 und 109 auf dem Zweifachen des
Drehwinkels α des ersten Lenkers 108.
Dies erfolgt durch eine Drehbewegungsübertragungseinrichtung,
die im folgenden in Verbindung mit Fig. 16 und 17 beschrieben
wird.
Der erste Lenker 108 ist an seinem einen Ende an einer hohlen Welle
110 befestigt, die ihrerseits durch ein Lager 111 an der
Karosserie 101 des Fahrzeugs drehbar gelagert ist. Die Welle
110 lagert eine sich durch sie hindurch erstreckende Welle 112
drehbar. Der zweite Lenker 109 hat eine Welle 113, die vom anderen
Ende des ersten Lenkers 108 drehbar gelagert ist. Die
Wellen 112 und 113 des zweiten Lenkers 109 lagern Kettenzahn
räder 114 bzw. 115, die denselben Durchmesser haben und an
triebsmäßig durch eine sich um sie herum erstreckende endlose
Kette 116 antriebsmäßig verbunden sind. Innerhalb der Karos
serie 101 steht ein an der Welle 110 befestigtes Zahnrad 117
in Eingriff mit einem ersten Zwischenzahnrad 118, das seiner
seits mit einem zweiten Zwischenzahnrad 119 in Eingriff steht.
Das zweite Zwischenzahnrad 119 steht mit einem Zahnrad 120 in
Eingriff, das an der Welle 112 starr befestigt ist. Das erste
und das zweite Zwischenzahnrad 118 bzw. 119 haben dieselbe
Zähnezahl. Die Zahnräder 117 und 120 haben ebenfalls dieselbe
Zähnezahl. Demnach wird die Drehung des ersten Lenkers 108 auf
den zweiten Lenker 109 übertragen über die Welle 110, das
Zahnrad 117, das Zwischenzahnrad 118, das Zwischenzahnrad 119,
das Zahnrad 120, die Welle 112, das Kettenzahnrad 114, die
Kette 116 und das Kettenzahnrad 115. Zusätzlich ist der Dreh
winkel des zweiten Lenkers 109 gegenüber dem ersten Lenker 108
gleich dem Drehwinkel des ersten Lenkers 108 gegenüber der
Karosserie 101, wobei aber die Drehrichtung des zweiten Len
kers 109 gegenüber derjenigen des ersten Lenkers 108 entgegen
gesetzt ist. Gemäß Fig. 17 ist an der Ausgangswelle eines
Motors M ein Zahnrad 121 befestigt, das mit dem am ersten Len
ker 108 befestigten Zahnrad 117 in Eingriff steht. Daher wird
der zweite Lenker 109 automatisch angetrieben, wenn der erste
Lenker 108 durch den Motor M angetrieben wird.
Gemäß Fig. 11 bis 13 sind der erste und der zweite Lenker 108
bzw. 109 seitlich außerhalb der Gleiskette 106 auf jeder Seite
des Fahrzeugs angeordnet und können sich daher ohne Winkelbe
grenzung frei um ihre Achsen drehen.
Das Fahrzeug dieser Ausführungsform arbeitet in folgender
Weise: Wie bei der ersten Ausführungsform kann die Gestalt
jeder endlosen Gleiskette 106 nach Wunsch geändert werden
durch Bewegen des Hilfsrads 105 gegenüber den Rädern 102, 103,
was durch Schwenkbewegungen des ersten und des zweiten Lenkers
108 bzw. 109 erfolgt. Demnach kann die Stellung des Fahrzeugs
nach Wunsch gesteuert werden. Das Fahrzeug kann nämlich die in
Fig. 13 gezeigte Stellung einnehmen und eignet sich für normalen
Betrieb oder Lauf, während in der Stellung von Fig. 18 das
Hilfsrad 105 unter die Karosserie 101 des Fahrzeugs bewegt
wird und ein stabiles und sicheres Hinauf- oder Hinabfahren
des Fahrzeugs auf Treppen ermöglicht, während die Karosserie
101 im wesentlichen waagerecht gehalten wird. Ferner ist die
Karosserie 101 in der Stellung von Fig. 19 nach vorn geneigt
und erleichtert jegliche Arbeit, die vor der Karosserie 101
stattfinden soll. Wenn das Fahrzeug gemäß Fig. 20 zufällig
umgefallen ist, kann das Hilfsrad 105 in eine Richtung C so
bewegt werden, daß die Karosserie 101 um das Antriebsrad 102 in einer
Richtung D gedreht wird, wodurch die Karosserie ihre normale Stellung
wieder einnimmt.
Claims (6)
1. Veränderliches Gleiskettenfahrzeug mit einer Karosserie (1;
101), mit zumindest zwei an gegenüberliegenden Seiten der
Karosserie angeordneten Rädern (2, 3; 102, 103), mit einer
Gleiskette (6; 106), die sich um die beiden Rädern (2, 3; 102,
103) schlingt, mit einem Hilfsrad (5; 105), das an beiden Sei
ten der Karosserie (1; 101) in der Ebene der Gleiskette (6;
106) angeordnet ist und von dieser umschlungen wird, mit einer
Lenkeranordnung (7, 8; 108, 109), an deren freiem Ende das
Hilfsrad (5; 105) drehbar befestigt ist, wobei das andere Ende
der Lenkeranordnung (7, 8; 108, 109) drehbar an der Karosserie
(1; 101) angelenkt ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Drehachse für das an der Karosserie (1; 101) angelenkte Ende der Lenkeranordnung (7, 8; 108, 109) in der Mitte zwischen den beiden Rädern (2, 3; 102, 103) angeordnet ist, und
- - daß die Lenkeranordnung (7, 8; 108, 109) so angeordnet ist, daß das Hilfsrad (5; 105) relativ zur Karosserie (1; 101) sowohl in eine Position vor der Karosserie als auch in eine Position hinter der Karosserie schwenkbar ist.
2. Gleiskettenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Lenkeranordnung (7, 8; 108, 109) aus einem ersten
Lenker (7; 108) besteht, der mit einem Ende an der Karosserie
(1) angelenkt ist, und einem zweiten Lenker (8; 109), der mit
einem Ende am anderen Ende des ersten Lenkers (7; 108) ange
lenkt ist und an seinem anderen Ende das Hilfsrad (5; 105)
drehbar trägt.
3. Gleiskettenfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lenkeranordnung (7, 8) zwischen der Umlauf
ebene der Gleiskette (6) und der Karosserie (1) angeordnet
ist.
4. Gleiskettenfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Lenkeranordnung (7, 8) einen Gleitbock (12), der
längs des ersten Lenkers (7) verschiebbar ist, ein Verbin
dungsglied (13), das den Gleitblock (12) mit dem zweiten Lenker
(8) verbindet, und eine Feder (14), die den Gleitbock (12) be
aufschlagt und den ersten sowie den zweiten Lenker (7, 8) von
einander weg vorspannt, umfaßt.
5. Gleiskettenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Lenker
(108, 109) seitlich außerhalb der Gleisketten (106) angeordnet
sind.
6. Gleiskettenfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das eine Ende des ersten Lenkers (108) mit der
Karosserie (101) derart verbunden ist, daß sich die Achse des
Hilfsrads (105) auf einer Ellipse (P) befindet, deren Brenn
punkte (F 1, F 2) mit den Achsen der Räder (102, 103) zusammen
fallen.
7. Gleiskettenfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Längen des ersten und des zweiten Lenkers (108,
109) derart gewählt sind, daß der zwischen dem ersten und dem
zweiten Lenker (108, 109) eingeschlossene Winkel gleich dem
doppelten Drehwinkel des ersten Lenkers (108) gegenüber der
Karosserie (101) ist.
8. Gleiskettenfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Lenkeranordnung (108, 109) eine Drehbewegungs
übertragungseinrichtung aufweist, die die Drehwinkel des
ersten und des zweiten Lenkers (108, 109) derart regelt, daß
der zweite Lenker (109) gegenüber dem ersten Lenker (108) um
einen Winkel gedreht wird, der gleich dem Drehwinkel des
ersten Lenkers (108) gegenüber der Karosserie (101) ist,
jedoch entgegengesetzt der Drehrichtung des ersten Lenkers
(108) gegenüber der Karosserie (101).9. Gleiskettenfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net,
- daß die Drehbewegungsübertragungseinrichtung eine erste
hohle Welle (110), die am einen Ende des ersten Lenkers
(108) befestigt ist, umfaßt, sowie ein Zahnrad (117) an der
ersten Welle (110), ein erstes Zwischenzahnrad (118), das
mit dem ersten Zahnrad (117) in Eingriff steht, ein zweites
Zwischenzahnrad (119), das mit dem ersten Zwischenzahnrad
(118) in Eingriff steht, eine zweite Welle (112), die sich
drehbar durch die erste Welle (110) erstreckt, ein zweites
Zahnrad (120), das am einen Ende der zweiten Welle (112)
befestigt ist und mit dem zweiten Zwischenzahnrad (119) in
Eingriff steht, ein erstes Kettenzahnrad (114), das am anderen
Ende der zweiten Welle (112) befestigt ist, eine dritte
Welle (113), die das andere Ende des ersten Lenkers (108)
mit dem einen Ende des zweiten Lenkers (109) drehbar verbindet
und daran befestigt ist, ein zweites Kettenzahnrad
(115), das an der dritten Welle (113) befestigt ist, und
eine Kette (116), die das erste mit dem zweiten Kettenzahn
rad (114, 115) antriebsmäßig verbindet, und- daß die Zähnezahl der Zahnräder (117-120) und der Ketten
zahnräder (114, 115) derart gewählt ist, daß der zweite
Lenker (109) gegenüber dem ersten Lenker (108) um denselben
Winkel wie der erste Lenker (108) gegenüber der Karosserie
(101) gedreht wird, jedoch entgegengesetzt zur Drehrichtung
des ersten Lenkers (108) gegenüber der Karosserie (101).
10. Gleiskettenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß eines der Räder (2, 3; 102, 103) als An
triebsrad (2, 102) und das andere Nebenrad (3, 103) aus
gebildet sind.
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