DE3626238A1 - Lenkbares raupenfahrwerk - Google Patents
Lenkbares raupenfahrwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein lenkbares Raupenfahrwerk,
dessen umlaufende Gleiskette senkrecht zur Umlaufebene
verschwenkbar ist und an einem Führungsrahmen geführt
ist, der eine Vielzahl von gelenkig miteinander ver
bundenen Rahmenabschnitten aufweist, von denen min
destens zwei zum Zwecke der Lenkung des Raupenfahr
werkes mittels einer Lenkeinrichtung um eine durch
die Mitte der Gelenkverbindung verlaufende Vertikal
achse gegeneinander verschwenkbar und feststellbar
sind.
Bei einem nach dem Stande der Technik bekannten
Raupenfahrwerk der genannten Art (DE-PS 4 51 786) be
steht der Rahmen des verhältnismäßig kurzen Raupen
fahrwerkes aus vier Rahmenabschnitten, von denen die
beiden vordersten zum Zwecke der Lenkung des Raupen
fahrwerkes mittels der Lenkeinrichtung in horizontaler
Ebene gegeneinander verschwenkbar und feststellbar
sind. Die nachfolgenden Rahmenabschnitte folgen der
vom vordersten Rahmenabschnitt in einer Kurve verleg
ten Gleiskette, ohne daß es einer weiteren aktiven
Lenkung bedarf.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein lenkbares, kurven
gängiges Raupenfahrwerk der angegebenen Art zu schaf
fen, welches beliebig lang ausgebildet werden kann,
sich dabei Unebenheiten des Geländes weitestgehend
anpassen kann und im Bedarfsfalle Hindernisse überwin
den kann, die dem Fahrwerk über Teilbereiche seiner
Länge keinen oder nur einen unzureichenden Bodenkon
takt vermitteln, wie z.B. steile oder überhängende
Wände, Gräben oder dergleichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung aus
gehend von einem lenkbaren Raupenfahrwerk der ein
gangs genannten Art vor, daß die Gleiskette an dem
Führungsrahmen allseitig zwangsgeführt ist, daß
einige Rahmenabschnitte im Längenbereich des Raupen
fahrwerkes die Gleiskette antreibende Antriebseinrich
tungen mit formschlüssig in die Gleiskette eingreifen
den Antriebselementen aufweisen und daß die Rahmenab
schnitte raumgelenkig miteinander verbunden sind und
zusätzliche Lenkeinrichtungen aufweisen, durch welche
sie jeweils um eine durch die Mitte und quer zur
Längserstreckung des Fahrwerkes verlaufende Horizon
talachse gegeneinander verschwenkbar und feststellbar
sind.
Das Raupenfahrwerk gemäß der Erfindung kann aufgrund
seiner besonderen Antriebstechnik mit im Längenbe
reich angeordneten Antrieben und formschlüssig in die
Kette eingreifenden Antriebselementen beliebig lang
ausgebildet werden, ohne daß es zu übermäßigen Ketten
spannungen kommt, die die Lenkbarkeit des Raupenfahr
werkes beeinträchtigen würden. Darüber hinaus ist das
lenkbare Raupenfahrwerk gemäß der Erfindung zusätz
lich in vertikaler Ebene gelenkig und lenkbar, der
art, daß mit den zusätzlichen Lenkeinrichtungen be
liebige vertikale Raumkurven für den Verlauf der
Gleiskette aktiv eingestellt werden können. Auf diese
Weise kann sich das Raupenfahrwerk gemäß der Erfin
dung bei beliebigem Kurvenverlauf in horizontaler
Ebene nicht nur den Unebenheiten des Untergrundes
anpassen, sondern gegebenenfalls auch Längenbereiche
überbrücken, in denen kein Kontakt zum Untergrund
besteht. So kann das Raupenfahrwerk gemäß der Erfin
dung beispielsweise senkrecht stehende Wände überwin
den, indem im vorderen Abschnitt des Raupenfahrwerkes
mittels der dort angeordneten zusätzlichen Lenkvor
richtungen eine vertikal nach oben gerichtete Raum
kurve eingestellt wird. Ebenso kann das Raupenfahr
werk mit dem vorderen Ende frei überhängend oder im
Längenbereich ununterstützt Gräben oder andere Öffnun
gen im Untergrund überwinden, indem die Rahmenab
schnitte im jeweils ununterstützten Bereich mittels
der zusätzlichen Lenkvorrichtungen gegeneinander ver
steift werden. Somit erschließen sich für das Raupen
fahrwerk gemäß der Erfindung neuartige Einsatzge
biete, z.B. auf dem Gebiet der Militärtechnik oder
der Exploration in unwegsamem Gelände.
Eine zweckmäßige Weiterbildung des Raupenfahrwerkes
gemäß der Erfindung sieht vor, daß die Rahmenabschnit
te weitere Lenkeinrichtungen aufweisen, durch welche
sie jeweils um eine durch die Mitte der Gelenk
verbindung und in Längsrichtung des Fahrwerkes ver
laufende Horizontalachse gegeneinander verschwenkbar
und feststellbar sind. Das hierdurch ermöglichte Ver
drehen des Raupenfahrwerkes um seine Längsachse ver
bessert die Anpassungsfähigkeit an besondere Gelände
formen noch weiter und ermöglicht die freie Einstel
lung beliebig verlaufender Raumkurven. Das Raupenfahr
werk gemäß der Erfindung gewinnt somit eine Beweglich
keit, wie man sie sonst nur bei bestimmten Reptilien
kennt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des lenkbaren Raupen
fahrwerkes gemäß der Erfindung sieht vor, daß die
Lenkeinrichtungen für die Verschwenkung um die Verti
kalachsen und die in Längsrichtung des Fahrwerkes
verlaufenden Horizontalachsen auf Abschnitte des Fahr
werkes, insbesondere auf das vordere und/oder das
hintere Drittel der Länge des Fahrwerkes beschränkt
ist. Diese Einsparung an Lenkeinrichtungen ist mög
lich, weil das Fahrwerk im Mittelbereich dem einmal
eingestellten Verlauf ohne weiteres spurtreu folgt.
Um Längenänderungen aufgrund der in Längsrichtung ge
richteten Antriebskräfte ausgleichen zu können, ist
weiterhin vorgesehen, daß die Glieder der Gleiskette
zug- und druckfest miteinander verbunden sind und daß
die Rahmenabschnitte in Längsrichtung des Raupenfahr
werkes begrenzt verschiebbar miteinander verbunden
sind.
Zum gleichen Zweck kann alternativ vorgesehen sein,
daß die Rahmenabschnitte in Längsrichtung des Fahr
werkes zug- und druckfest miteinander verbunden sind
und daß die Glieder der Gleiskette in Längsrichtung
des Fahrwerkes in der Zwangsführung begrenzt zusammen
schiebbar und im zusammengeschobenen Zustand selbst
hemmungsfrei schubfähig ausgebildet sind.
Damit im zuletzt genannten Fall die Eingriffselemente
der Antriebseinheiten in die Gleiskette auch im Zu
sammengeschobenen Zustand eingreifen können, ist
weiterhin vorgesehen, daß die Form der Eingriffsele
mente der Antriebseinheiten und der Eingriffselemente
der Glieder der Gleiskette sowie das Maß der Zusammen
schiebbarkeit der Glieder der Gleiskette so aufein
ander abgestimmt sind, daß die Gleiskette sowohl im
ausgezogenen Zustand als auch im zusammengeschobenen
Zustand in formschlüssigem Eingriff mit den Antriebs
elementen der Antriebseinheit gebracht werden kann.
Für bestimmte Einsatzfälle kann der Führungsrahmen
des Raupenfahrwerkes als Förderrinne für Schüttgut
ausgebildet sein und mit Hubstützen versehen sein,
die den Führungsrahmen derart anheben oder absenken,
daß die Gleiskette wahlweise mit dem Untergrund in
Kontakt gebracht werden kann oder vom Untergrund abge
hoben werden kann. In diesem Fall dient zweckmäßig
die an der Oberseite des Führungsrahmens in der För
derrinne laufende Gleiskette als Förderelement am
Boden der Förderrinne. Ein solches zugleich als För
dereinrichtung verwendbares Raupenfahrwerk kann mit
großem Vorteil als Fördermittel bei der Herstellung
von Baugruben verwendet werden. Aufgrund der extrem
guten Geländegängigkeit kann eine solche kontinuier
lich arbeitende Fördereinrichtung nämlich selbsttätig
in Baugruben hineinfahren oder aus Baugruben heraus
fahren.
Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß der
Führungsrahmen mit Lasttragelementen verbunden ist,
welche es ermöglichen, das Raupenfahrwerk gemäß der
Erfindung als Transporteinrichtung für Lasten zu ver
wenden.
Zur feinfühligen Steuerung aller Bewegungen des Rau
penfahrwerkes gemäß der Erfindung sind zweckmäßig
alle Lenkeinrichtungen zum Zwecke der sequentiellen
wegabhängigen Steuerung durch eine Prozessorsteuerung
miteinander verbunden. Mit dieser Prozessorsteuerung
können die aufeinanderfolgenden Lenkeinrichtungen
jeweils so angesteuert werden, daß das Raupenfahrwerk
über seine gesamte Länge genau kontrollierbare, ge
schmeidige Schwenkbewegungen ausführt.
Die Lenkeinrichtungen weisen zweckmäßig Druckmittel
zylinder auf, die zwischen benachbarten Rahmenab
schnitten mit Abstand zu deren Verbindungsgelenk ange
ordnet sind. Eine solche Lenkung durch Druckmittel
zylinder ist besonders einfach und erfordert nur
einen geringen konstruktiven und steuerungstech
nischen Aufwand.
Zweckmäßig sind weiterhin die Druckmittelzylinder und
deren Druckmittelversorgung Teil eines geschlossenen
Druckmittelsystemes. Das hat gegenüber offenen Druck
mittelsystemen den Vorteil, daß Druckmittelverluste
zuverlässig vermieden werden.
Zweckmäßig weisen weiterhin die Antriebseinrichtungen
Verbrennungsmotore mit fluidischer oder elektrischer
Energiewandlung auf. Solche Antriebseinrichtungen
machen das Raupenfahrwerk gemäß der Erfindung zu
einem weitestgehend autarken Fahrzeug ohne äußere
Energieeinspeisung, welches dennoch die steuerungs
technischen Vorteile von fluidischen oder elek
trischen Antrieben aufweist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgen
den an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Raupen
fahrwerkes gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt quer zur Längs
richtung des Raupenfahrwerkes;
Fig. 4 eine Seitenansicht zur Fig. 3,
teilweise im Schnitt;
Fig. 5 eine Draufsicht zu Fig. 4, mit
teilweise abgenommenen Tragele
menten und teilweise abgenomme
ner Gleiskette;
Fig. 6 einen Schnitt quer zur Längs
richtung des Raupenfahrwerkes
im Bereich einer Antriebsein
richtung;
Fig. 7 eine Draufsicht auf einen
Rahmenabschnitt mit Antriebsein
richtung;
Fig. 8 einen Querschnitt quer zur
Längsrichtung des Raupenfahr
werkes durch die Glieder der
Gleiskette;
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Glieder
der Gleiskette;
Fig. 10 schematisch in Seitenansicht
die Eingriffsverhältnisse im
Bereich einer Antriebseinrich
tung;
Fig. 11 eine Stirnansicht eines Rahmen
abschnittes in abgewandelter
Ausführungsform;
Fig. 12 eine besondere Ausbildung der
Gelenkverbindung zwischen zwei
Rahmenabschnitten.
Das in der Zeichnung dargestellte lenkbare Raupenfahr
werk weist einen Führungsrahmen auf, der aus einer
Vielzahl von raumgelenkig miteinander verbundenen
Rahmenabschnitten 1 besteht. Die Rahmenabschnitte 1
haben einen rechteckigen Querschnitt und werden je
weils von einer Bodenplatte 2, zwei Seitenwänden 3
und einer Deckplatte 4 gebildet (siehe Fig. 3).
Vorn und hinten sind die Rahmenabschnitte 1 jeweils
mit raumgelenkigen Gelenkverbindungen 5 versehen,
durch die alle Rahmenabschnitte 1 zu dem insgesamt
raumgelenkig ausgebildeten Führungsrahmen verbunden
sind. Die Bodenplatte 2 und die Deckplatte 4 sind je
weils mit einem sich in Längsrichtung des Raupenfahr
werkes erstreckenden Führungskanal 6 versehen, in
welchem die um den Führungsrahmen umlaufende Gleis
kette 7 des Raupenfahrwerkes zwangsgeführt ist (siehe
Fig. 3 und 6).
Die Gleiskette 7 besteht aus horizontalen Ketten
gliedern 7 a und vertikalen Rundkettengliedern 7 b
(siehe Fig. 8 und 9) sowie aus an den horizontalen
Kettengliedern 7 a befestigten Platten 7 c, die sich in
Längsrichtung des Raupenfahrwerkes schuppenartig über
lappen (vergl. Fig. 5) und mit Gleitleisten 7 d an der
Unterseite der Bodenplatte 2 bzw. der Oberseite
der Deckplatte 4 gleiten.
Die Deckplatte 4 ist beiderseits der Gleiskette 7 mit
nach oben vorstehenden Streben 8 versehen, an denen
Tragelemente in Form von Platten 9 befestigt sind,
die sich in Längrichtung des Förderers ebenfalls über
lappen (siehe Fig. 4). Diese Tragelemente bilden ge
meinsam eine Tragfläche, auf der Transportgut trans
portiert werden kann.
Der Antrieb der um den Führungsrahmen umlaufenden
endlosen Gleiskette 7 erfolgt durch Antriebseinheiten
10, die an besonderen Rahmenabschnitten 1 a im Längen
bereich des Raupenfahrwerkes angeordnet sind. Diese
Antriebseinheiten 10, die in regelmäßigen Abständen
(z.B. alle 15 Meter) auf die Länge des Raupenfahr
werkes verteilt angeordnet sind, werden von einem
nicht näher dargestellten Verbrennungsmotor unter
Zwischenschaltung eines hydraulischen oder elek
trischen Energiewandlers angetrieben und enthalten
jeweils ein Antriebsrad 11, welches mit auf dem Umfang
angeordneten Eingriffselementen 12 in die horizon
talen Kettenglieder 7 a der Gleiskette 7 eingreifen.
Zur Lenkung des Raupenfahrwerkes sind besondere Lenk
einrichtungen vorgesehen. Zur Lenkung in der horizon
talen Ebene, d.h. zur Lenkung um die jeweils durch
die Mitte der Gelenkverbindungen 5 verlaufenden Ver
tikalachsen, sind zwischen den Rahmenabschnitten 1
Druckmittelzylinder 13 vorgesehen, die horizontal ver
laufend seitlich an den Rahmenabschnitten 1 mit Ab
stand zu den Gelenkverbindungen 5 etwa in gleicher
Höhe mit diesen angeordnet sind. Zur Lenkung in der
vertikalen Längsebene, d.h. zur Lenkung um die durch
die Mitte der Gelenkverbindungen 5 und quer zur Längs
richtung des Raupenfahrwerkes verlaufenden Horizontal
achsen, sind zwischen den Rahmenabschnitten 1 Druck
mittelzylinder 14 vorgesehen, die ebenfalls horizontal
verlaufend seitlich an den Rahmengestellen oberhalb
von den Gelenkverbindung 5 angeordnet sind. Die Ver
schwenkung mittels dieser Druckmittelzylinder 14 ist
in den Fig. 1 und 4 jeweils rechts zu erkennen.
Zur Verdrillung der Rahmenabschnitte 1 um die Längs
achse des Raupenfahrwerkes sind zwischen den Rahmen
abschnitten 1 vertikal verlaufende Druckmittelzylinder
15 vorgesehen. Diese Verdrillung der Rahmengestelle 1
gegeneinander ist in Fig. 3 erkennbar.
Mittels dieser Lenkvorrichtungen 13, 14 und 15 können
die Rahmenabschnitte 1 um die raumgelenkigen Gelenk
verbindungen 5 also in allen drei Raumachsen ver
schwenkt und festgestellt werden, so daß man dem
Führungsrahmen des Raupenfahrwerkes praktisch jeden
beliebigen Verlauf geben kann - jedenfalls soweit
die Gelenkvorrichtungen 5 diese Schwenkbewegungen
zulassen.
Die Druckmittelzylinder 13 für die Lenkung in horizon
taler Ebene und die Druckmittelzylinder 15 für die
Verdrillung des Führungsrahmens sind zweckmäßig nur
im vorderen und/oder hinteren Drittel der Länge des
Raupenfahrwerkes angeordnet, weil das Raupenfahrwerk
im mittleren Bereich dem einmal eingestellten Verlauf
von allein spurtreu folgt. Die Zylinder 14 zur Ver
schwenkung des Führungsrahmens in der vertikalen
Längsebene und zur Versteifung des Führungsrahmens
gegen Durchhängen in einem ununterstützten Bereich
müssen allerdings über die gesamte Länge des Raupen
fahrwerkes zwischen allen Rahmenabschnitten 1 vorge
sehen werden.
Zum Zwecke der sequentiellen, wegabhängigen Steuerung
sind alle Lenkeinrichtungen 13, 14 und 15 durch eine
Prozessorsteuerung 16 miteinander verknüpft. Diese
Prozessorsteuerung 16 ist in Fig. 4 schematisch ange
deutet.
Wegen der großen Länge des Raupenfahrwerkes müssen
Vorkehrungen getroffen werden, damit die unvermeidbar
auftretenden Dehnungen der Gleiskette nicht zu
Schwierigkeiten führen. Hierzu gibt es grundsätzlich
zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit besteht da
rin, daß der von den Rahmenabschnitten 1 gebildete
Führungsrahmen durch eine zug- und druckfeste Ausge
staltung der Gelenkverbindungen 5 längenunveränderlich
ausgebildet ist (vergl. Fig. 1 bis 10). In diesem
Fall muß die Gleiskette 7 in Längsrichtung des Raupen
fahrwerkes in dem Führungskanal 7 begrenzt zusammen
schiebbar und im zusammengeschobenen Zustand selbst
hemmungsfrei schubfähig ausgebildet sein. Dies ist
notwendig, um die hinter den Antriebseinrichtungen 10
infolge der elastischen Dehnung der Gleiskette 7 auf
tretende Hängkette beherrschen zu können. Eine
solche Ausbildung der Gleiskette 7 ist in den Fig. 8
und 9 dargestellt. Bei der dort dargestellten Ge
lenkkette 7 sind die horizontalen Kettenglieder 7 a
jeweils um das Maß e zusammenschiebbar. Im zusammenge
schobenen Zustand stützen sich die horizontalen Ket
tenglieder 7 a derart aneinander ab, daß die Gleis
kette 7 in dem Führungskanal 6 selbsthemmungsfrei ge
schoben werden kann.
Weil in diesem Falle die Gleiskette 7 zwei Teilungs
maße hat, nämlich ein Teilungsmaß (t) im ausgezogenen
Zutand und ein Teilungsmaß (t-e) im zusammengeschobe
nen Zustand, müssen besondere Maßnahmen getroffen
werden, daß die Eingriffselemente 12 der Antriebsein
heiten 10 auch bei zusammengeschobener Gleiskette
stoßfrei in die Gleiskette eingreifen können. Hierzu
sind die Form der Eingriffselemente 12 der Antriebs
einheiten 10 und der Eingriffselemente der Glieder 7 a
der Gleiskette 7 sowie das Maß der Zusammenschiebbar
keit (e) der Glieder 7 a der Gleiskette 7 so aufein
ander abgestimmt, daß die Gleiskette 7 sowohl im
ausgezogenen Zustand als auch im zusammengeschobenen
Zustand in formschlüssigen Eingriff mit den Eingriffs
elementen 12 der Antriebseinheiten 10 gebracht werden
kann.
Die hierfür notwendigen Korrekturen an den Eingriffs
elementen 12 der Antriebe 10 ist in Fig. 10 darge
stellt. Wie dort in gestrichelten Linien angedeutet
ist, sind die Eingriffselemente 12 an der Spitze
gegenüber ihrer normalen Form derart verjüngt ausge
bildet, daß sie bei zusammengeschobener Kette nicht
mit den Kettengliedern 7 a kollidieren, sondern diese
keilartig auseinanderschieben.
Eine alternative Lösung des Problems der Kettendehnung
sieht vor, daß die Kettenglieder der Gleiskette zug-
und druckfest miteinander verbunden sind, so daß die
Kettenlänge unveränderlich ist, und daß stattdessen
die Rahmenabschnitte im Bereich der Gelenkverbindung
5 in Längsrichtung des Raupenfahrwerkes verschiebbar
sind. Eine solche Ausführungsform der Gelenkverbin
dung 5 ist in Fig. 12 dargestellt. Dort können sich
die beiden Rahmenabschnitte um das Maß (s) gegenein
ander verschieben. Auf diese Weise kann sich der
Führungsrahmen an die jeweils aktuelle Länge der
Kette anpassen, so daß keine Probleme durch Hängket
tenbildung auftreten.
Eine abgewandelte Ausführungsform des Raupenfahr
werkes gemäß der Erfindung sieht vor, daß der
Führungsrahmen als Förderrinne für Schüttgut ausgebil
det ist und mit Hubstützen 17 versehen ist, die den
Führungsrahmen derart anheben oder absenken, daß die
Gleiskette 7 wahlweise mit dem Untergrund in Kontakt
gebracht werden kann oder vom Untergrund abgehoben
werden kann. Ein für die Bildung eines solchen
Führungsrahmens geeigneter Rahmenabschnitt ist in
Fig. 11 dargestellt. Wenn die Stützfüße 17 ausge
fahren sind, arbeitet das Raupenfahrwerk als För
derer. Werden die Stützfüße 17 demgegenüber einge
zogen, so daß die Gleiskette (in Fig. 11 nicht darge
stellt) mit dem Untergrund in Kontakt kommt, arbeitet
dieser Förderer wieder normal als Raupenfahrwerk.
Zweckmäßig sind die sequentiell gesteuerten Druckmit
telzylinder 13, 14 und 15 und die zugehörige Druckmit
telversorgung Bestandteil eines geschlossenen Druck
mittelsystemes (Gleichgangzylinder), so daß sich
keine Druckmittelverluste einstellen können.
Claims (12)
1. Lenkbares Raupenfahrwerk, dessen um
laufende Gleiskette senkrecht zur Umlaufebene schwenk
bar ist und an einem Führungsrahmen geführt ist, der
eine Vielzahl von gelenkig miteinander verbundenen
Rahmenabschnitten aufweist, von denen mindestens zwei
zum Zwecke der Lenkung des Raupenfahrwerkes mittels
einer Lenkeinrichtung um eine durch die Mitte der Ge
lenkverbindung verlaufende Vertikalachse gegeneinander
verschwenkbar und feststellbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gleiskette (7) an dem Führungsrahmen allseitig
zwangsgeführt ist, daß einige Rahmenabschnitte (1)
im Längenbereich des Raupenfahrwerkes die Gleiskette
(7) antreibende Antriebseinrichtungen (10) mit form
schlüssig in die Gleiskette (7) eingreifenden Ein
griffselementen (12) aufweisen und daß die Rahmenab
schnitte (1) raumgelenkig miteinander verbunden sind
und zusätzliche Lenkeinrichtungen (14) aufweisen,
durch welche sie jeweils um eine durch die Mitte der
Gelenkverbindung und quer zur Längserstreckung des
Raupenfahrwerkes verlaufende Horizontalachse gegenein
ander verschwenkbar und feststellbar sind.
2. Raupenfahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenabschnitte (1)
weitere Lenkeinrichtungen (15) aufweisen, durch
welche sie jeweils um eine durch die Mitte der Gelenk
verbindung (5) und in Längsrichtung des Raupenfahr
werkes verlaufende Horizontalachse gegeneinander ver
schwenkbar und feststellbar sind.
3. Raupenfahrwerk nach den Ansprüchen 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkeinrichtun
gen (14, 15) für die Verschwenkung um die Vertikal
achsen und die in Längsrichtung des Raupenfahrwerkes
verlaufenden Horizontalachsen auf Abschnitte des
Raupenfahrwerkes, insbesondere auf das vordere und/
oder hintere Drittel der Länge des Raupenfahrwerkes
beschränkt ist.
4.Raupenfahrwerk nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glieder der Gleiskette (7) zug- und druckfest mitein
ander verbunden sind und daß die Rahmenabschnitte (1)
in Längsrichtung des Raupenfahrwerkes begrenzt ver
schiebbar miteinander verbunden sind.
5. Raupenfahrwerk nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rahmenabschnitte (1) in Längsrichtung des Raupenfahr
werkes zug- und druckfest miteinander verbunden sind
und daß die Glieder der Gleiskette (7) in Längsrich
tung des Raupenfahrwerkes in der Zwangsführung (6)
begrenzt zusammenschiebbar und im zusammengeschobenen
Zustand selbsthemmungsfrei schubfähig ausgebildet
sind.
6. Raupenfahrwerk nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Form der Eingriffsele
mente (12) der Antriebseinheiten (10) und der Ein
griffselemente der Glieder der Gleiskette (7) sowie
das Maß (e) der Zusammenschiebbarkeit der Glieder der
Gleiskette (7) so aufeinander abgestimmt sind, daß
die Gleiskette (7) sowohl im ausgezogenen Zustand als
auch im zusammengeschobenen Zustand in formschlüssigen
Eingriff mit den Eingriffselementen (12) der Antriebs
einheit (10) gebracht werden kann.
7. Raupenfahrwerk nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Führungsrahmen als Förderrinne für
Schüttgut ausgebildet ist und mit Hubstützen (17) ver
sehen ist, die den Führungsrahmen derart anheben
oder absenken, daß die Gleiskette (7) wahlweise mit
dem Untergrund in Kontakt gebracht werden kann oder
vom Untergrund abgehoben werden kann.
8. Raupenfahrwerk nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Führungsrahmen mit Lasttragelementen (9)
verbunden ist.
9. Raupenfahrwerk nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß alle Lenkeinrichtungen (13, 14, 15) zum Zwecke
der sequentiellen, wegabhängigen Steuerung durch eine
Prozessorsteuerung (16) miteinander verbunden sind.
10. Raupenfahrwerk nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Lenkeinrichtungen (13, 14, 15) Druckmit
telzylinder aufweisen, die zwischen benachbarten
Rahmenabschnitten (1) mit Abstand zu deren Gelenkver
bindung (5) angeordnet sind.
11. Raupenfahrwerk nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelzylinder
und deren Druckmittelversorgung Teil eines geschlos
senen Druckmittelsystemes sind.
12. Raupenfahrwerk nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Antriebseinrichtungen (10) Verbrennungs
motore mit fluidischer oder elektrischer Energiewand
lung aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863626238 DE3626238A1 (de) | 1986-08-02 | 1986-08-02 | Lenkbares raupenfahrwerk |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863626238 DE3626238A1 (de) | 1986-08-02 | 1986-08-02 | Lenkbares raupenfahrwerk |
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DE3626238C2 DE3626238C2 (de) | 1991-04-04 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863626238 Granted DE3626238A1 (de) | 1986-08-02 | 1986-08-02 | Lenkbares raupenfahrwerk |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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