DE3310553C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Verwertung
von tierischen Neben- und Abfallprodukten, wobei die
anfängliche Auftrennung der zerkleinerten und erhitzten Rohmaterialien
einen energiesparenden und kontinuierlichen Betrieb
gewährleistet.
Die Erfindung baut auf ein kontinuierlich arbeitendes System
nach den US-Patentschriften 35 06 407 und 36 73 227 auf. In
diesen ist ein vereinfachtes kontinuierliches System angegeben,
bei welchem die Rohmaterialien nach anfänglicher Zerkleinerung
einem einzigen Koch- und Mischprozeß unterworfen werden. Systeme
nach den genannten Patentschriften finden weitgehende
Anwendung und sind sehr erfolgreich. Allerdings hat ihre Wirtschaftlichkeit
infolge der gestiegenen Energiekosten gelitten.
Jede Senkung des Energieverbrauches bringt also im Betrieb
solcher Systeme beträchtliche Ersparnisse.
Zusätzlich zu den Kochern haben für die Entziehung von Fetten
aus den Rohmaterialien verschiedene Arten von Evaporatoren,
und zwar entweder einzeln oder in Reihen, Verwendung gefunden,
wobei die Materialien im Laufe des Prozesses von einem Evaporator
zum nächsten transportiert werden. Obwohl Evaproatoren
energiewirtschaftlich sind, so ist doch zu berücksichtigen,
daß sie eine weit feinere Mahlung der Rohmaterialien erfordern,
als dies bei einem Kocher der Fall ist. Infolgedessen ist die
auf die Energie bezogene Gesamtwirtschaftlichkeit insbesondere
dann geringer, wenn die Rohmaterialien so beschaffen sind, daß
ein wesentlicher Energieanteil aufgewendet werden muß, um die
Rohmaterialien zur Einbringung in die Evaporatoren geeignet zu
machen. Auch die Abtrennung von Wasser und Fett aus den Rohmaterialien
mittels einer Zentrifuge gemäß dem Verfahren nach
DE-OS 14 67 504 setzt eine feinere Mahlung der Rohstoffe voraus;
eine kontinuierliche Durchführung des Prozesses ist hier
nicht gewährleistet.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Anlage
zur Verwertung von tierischen Neben- und Abfallprodukten
bereitzustellen, mit deren Hilfe eine kontinuierliche und
energiesparende Arbeitsweise ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung
sowohl eines Kochers als auch eine Evaporators, und zwar mit
einer anflänglichen Auftrennung der Rohmaterialien in einer
Weise, die erheblich weniger Energie erfordert, als bei Benutzung
entweder von Kochern oder von Evaporatoren allein aufgewendet
werden muß.
Gemäß der Erfindung werden die anfangs zu Klumpen und Teilchen
zerkleinerten Materialien in einem Breitank oder in einem ähnlichen
Lagerbehälter gesammelt. Die Rohmaterialien werden auf
eine Temperatur im Bereich von etwa 54 bis 96°C erhitzt, um so
einen Brei zu bilden. Der gebildete Brei wird dann in eine
Schneckenpresse eingebracht. Diese Presse hat zwei Funktionen.
Erstens soll sie bewirken, daß die freilaufende Flüssigkeit
durch die Pressenöffnungen aus dem Brei ablaufen kann, und
zweitens soll die Presse die weichen und feuchten Materialien
von den verbleibenden Feststoffen abtrennen. Es wird also unmittelbar
nach der anfänglichen Zerkleinerung und Erhitzung
der Rohmaterialien der daraus gebildete
Brei in zwei Teilmengen aufgeteilt. Die erste Teilmenge
besteht aus den freilaufenden Flüssigkeiten und aus
weichen, Feuchtigkeit enthaltenden Stoffen, während die zweite
Teilmenge die gröberen oder Restmaterialien enthält, welche
nicht durch die Öffnungen der Presse hindurchgehen.
Die erste aus den freilaufenden Flüssigkeiten und den weichen,
Feuchtigkeit enthaltenden Stoffen bestehende Teilmenge wird
unmittelbar in einen Evaporator wie z. B. in einen Evaporator
mit einfacher Wirkung eingeleitet, worin eine Verminderung
des Feuchtigkeitsgehalts der ersten Teilmenge stattfindet.
Die zweite aus der Presse kommende Teilmenge, welche aus
gröberen Bestandteilen besteht, wird direkt einem Kocher zugeführt,
zweckmäßig einem derjenigen Art, wie sie in den
US-Patentschriften 35 06 407 und 36 73 227 beschrieben ist.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
die erste Teilmenge, nachdem sie in dem Evaporator teilweise
entwässert wurde, ebenfalls dem Kocher zugeleitet wird, in
welchem man sie der zweiten Teilmenge zumischt. Die gemischten
Teilmengen werden dann über eine ausreichende Zeit zusammengehalten,
um die Proteinzellen aufzubrechen und die
Fette aus ihnen zu befreien. Dies wird von einer Freisetzung
von Feuchtigkeit aus den gemischten Teilmengen begleitet.
Die abgegebene Feuchtigkeit wird gesammelt und in den Evaporator
geleitet, wo sie als Wärmequelle dient, um die
anfängliche Entwässerung der ersten Teilmenge zu bewirken. Es
findet also eine primäre Energieeinsparung durch Verwendung
der während des Kochprozesses gebildeten Feuchtigkeit für
den Betrieb des Evaporators statt. Der Evaporator wird unter
Vakuum betrieben, um auf diese Weise den Siedepunkt der
Feuchtigkeit der ersten Teilmenge herabzusetzen. Günstige
Wirkungen werden auch beim Betrieb des Kochers erzielt,
da die Kochzeit von dem Feuchtigkeitsgehalt abhängt, welcher
aus den gekochten Materialien entfernt werden muß. Da die
in den Kocher eingeleiteten Materialien, zum Teil durch die
ursprüngliche Pressung des Breies, welche der zweiten Teilmenge
etwas Flüssigkeit entzieht, und zum Teil durch die
die teilweise Entwässerung der ersten Teilmenge in dem Evaporator
einen verminderten Feuchtigkeitsgehalt haben, so benötigen
die zu kochenden Materialien weniger Kochzeit und demzufolge
weniger Heizenergie, um den Kochprozeß zu vollenden.
Eine zweite beachtliche Energieersparnis ergibt sich aus der
Verwendung einer Schneckenpresse, um die Rohmaterialien aufzuteilen,
statt der Verwendung zusätzlicher Zerkleinerungsvorrichtungen
oder anderer Arten von Mühlen, welche die
Materialien so zerkleiner, daß sie in den Evaporator eingebracht
werden können. Beispielsweise benötigt eine Presse
von der Größe, daß sie die erwähnten Teilmengen bei einem
Durchsatz von 10 900 kg/h liefert, einen Motor von 37 bis
57 kW, während vergleichbare Zerkleinerer oder Mühlen einen
Motor von 225 bis 450 kW erfordern.
Nach der Erhitzung des Gemisches in dem Kocher auf die gewünschte
Endtemperatur wird die Mischung in eine Dränagevorrichtung
befördert, wo das frei ablaufende Fett durch die
Schwerkraft von den Feststoffen abgetrennt werden kann. Da
das ablaufende Fett restliche Feststoffe enthält, ist ein
Absetztank vorgesehen, in welchem die schwereren Feststoffe
entfernt werden. Das teilweise geklärte Fett wird in eine
Abklärzentrifuge gepumpt, in welcher die verbliebenen restlichen
Feststoffe entfernt werden. Die abgetrennten restlichen
Feststoffe aus der Dränagevorrichtung werden zusammen
mit den aus dem Absetztank und aus der Zentrifuge kommenden
Feststoffen in eine Endpresse geliefert, wo die Feststoffe
zu einem Kuchen verdichtet werden. Etwaiges restliches Fett
das bei der Endpressung gewonnen wird, wird zur weiteren Klärung
in den Absetztank zurückgeleitet.
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist die Verwendung einer
im wesentlichen üblichen Verarbeitungsanlage, und deshalb ist
die Erfindung besonders für eine Umrüstung bestehender Anlagen
mit kontinuierlich arbeitenden Kochern und/oder Evaporatoren
geeignet, um dabei beträchtliche Ersparnisse beim Energieverbrauch
sowohl in Form von Dampf als auch in Form von elektrischer
Energie zu erzielen. Die Grundgedanken der Erfindung
können auch bei Anlagen Anwendung finden, die mit chargenweise
betriebenen Kochern arbeiten. Ein wesentliches Ziel ist dabei
eine wirksame Steigerung des Durchsatzes der Anlage pro
Zeiteinheit, wodurch die erforderliche Energiemenge zur Verarbeitung
eines gegebenen Materialvolumens herabgesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend an Hand der
Zeichnungen näher erläutert, und zwar sind;
Fig. 1 die schematische Ansicht einer Verarbeitungsanlage
für ein Verfahren gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine teilweise schematische Ansicht einer abgeänderten
Ausführungsform der Anlage, bei welcher das anfangs
zerkleinerte Material zur Bildung eines Breies
erhitzt wird, und
Fig. 3 eine teilweise schematische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform, bei der das zerkleinerte Material
erhitzt wird.
Die zu verarbeitenden Rohmaterialien werden zunächst in einem
Rohmaterialbehälter 1 mit einer Transportschnecke 2 gesammelt,
welche die Rohmaterialien einem schrägen Schneckenförderer 3
übergibt, der die Rohmaterialien zu einem Elektromagnet mit
einer Rutsche 4 für die Abtrennung mitgeführten Metalls befördert.
Von der Rusche 4 fallen die Rohmaterialien direkt
in einen Zerkleinerer 5, der die Rohmaterialien auf die
gewünschte mittlere Teilchengröße reduziert. Zweckmäßig
reduziert der Zerkleinerer die Materialteile auf die Größe
von Klumpen und Teilchen etwa in Form von Würfeln von 1,27
bis 1,9 cm, wobei keine Teile größer als etwa ein Würfel
von 7,6 cm sind.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform gelangen die
auf die gewünschte Größe gebrachten Rohmaterialien aus dem
Zerkleinerer 5 in einen Breibehälter 6, wo eine genügende
Menge von heißem, zurück in den Kreislauf gebrachtem Fett
zugemischt wird, so daß die Rohmaterialien einen pumpbaren
Brei bilden. Hierbei ist zu beachten, daß die Zugabe des
heißen Fettes, welches aus den verarbeiteten Rohmaterialien
in den Kreislauf zurückgebracht wird, die ursprüngliche
Erhitzung der Rohmaterialien und dadurch das Austreten
eines Teiles des in den Rohmaterialien enthaltenen Fettes
bewirkt. Gegebenenfalls kann das zerkleinerte Rohmaterial
auch auf andere Weise erhitzt werden, wie z. B. durch Anbringung
eines Dampfheizmantels an dem Breitank 6, dem
Dampf durch eine Dampfleitung 7 zugeführt wird, oder es
können auch getrennte Erhitzer für das Rohmaterial vorgesehen
werden, wie dies nachfolgend noch beschrieben werden
wird. Der wesentliche Gedanke ist die Bildung eines erhitzten
Breies, welcher bei der Ausführungsform nach Fig. 1 aus
dem Breitank 6 durch die Förderpumpe 8 direkt in die
Schneckenpresse 9 befördert wird. Diese Presse ist zweckmäßig
eine Durchlaufpresse mit einer oder mehreren
Schnecken von abnehmender Steigung und/oder ansteigendem
Kerndurchmesser der Schneckenwelle. Die
eine oder mehrfach vorhandenen Schnecken sind
von gelochten Sieben oder Gittergehäusen umgeben. Die Anordnung
ist so getroffen, daß bei der Verdichtung der Rohmaterialien
durch die Schnecken die gelochten
Siebe oder Gittergrößen den Durchtritt freilaufender
Flüssigkeiten aus der Presse erlauben. Wenn die Rohmaterialien
verdichtet werden, trennt die Presse weiche, Feuchtigkeit enthaltende
Materialien von den restlichen Feststoffen. Zu diesem
Zweck kann am Austrittsende der Presse eine Drosselvorrichtung
vorgesehen sein.
Die Verwendung einer Schneckenpresse an dieser Stelle
ist ein wichtiges Merkmal der Erfindung, da hierdurch erhebliche
Einsparungen an elektrischer Energie erzielt werden
könnten. Dies beruht darauf, daß die Scheckenpresse
wesentlich weniger Leistung benötigt als andere Vorrichtungen,
wie z. B. Mühlen, die bisher verwendet wurden,
um die Rohmaterialien in ihrer eigenen Flüssigkeit, nämlich
Fett und Feuchtikgeit, hydraulisch zu mahlen. Statt die notwendige
Leistung zur feinen Zerteilung der Rohmaterialien
bis auf eine für den Durchgang durch einen Evaporator geeigneten
Größe aufzuwenden, wird die Schneckenpresse
dazu benutzt, um eine erste Teilmenge aus freifließenden
Flüssigkeiten und weichen, Feuchtigkeit enthaltenden Materialien
zu erhalten, welche direkt in einen Evaporator-Speisetank
10 geleitet werden können. Die zweite, die gröberen
Bestandteile enthaltende Teilmenge aus der
Schneckenpresse wird durch die Schneckenförderer 11 zum Einlaßende
des Kochers 12 transportiert, dessen Arbeitsweise nachfolgend
beschrieben werden soll.
Die erste Teilmenge des Rohmaterials in dem Evaporator-Speisetank
10 wird durch die Evaporator-Speisepumpe 13 in
die Röhrenseite des Evaporators 14 gepumpt, die in üblicher
Weise ausgebildet ist. Hierin wird die erste Teilmenge aus
freifließender Flüssigkeit und weichen Materialien mit
Hilfe von atmosphärischem, in dem Kocher 12 erzeugten Dampf
erhitzt, der der Mantelseite des Evaprators über einen
Verschluß 15 und eine Leitung 16 zugeführt wird. Zweckmäßig
wird die Rohrseite des Evapoarators unter einem Vakuum von
88 kPa betrieben, um den Siedepunkt des in der ersten Teilmenge
enthaltenen Wassers herabzusetzen. In der üblichen
Weise wird die erhitzte Teilmenge von dem Evaporator 14
in den Separator 17 und zurück durch den Evaporator mehrere
Male durch natürliche oder angetriebene Zirkulation hindurchgeschickt.
Der von der ersten Teilmenge in dem Separator
freigewordene Wasserdampf wird durch die Leitung 18 in einen
Kondensator 19 geschickt. Der Kondensator 19 wird durch
eine Leitung 20 in einen Ablauf entleert. Nicht kondensierbare
Teile aus dem Mantel des Evaporators 14 werden durch
die Leitung 21 abgeleitet und mit dem nicht kondensierbaren
Teilen aus dem Kondensator 19 durch eine Leitung 22 entfernt.
Die Auslaßleitung 22 kann mit einem nicht dargestellten
Wäscher verbunden sein, um übelriechende Bestandteile
vor dem Eintritt in die Atmosphäre zu beseitigen. Zum Aufbau
eines Vakuums am Evaporator 14, am Separator 17 und am
Kondensator 19 ist eine Vakuumpumpe 23 vorgesehen.
Nach dem mehrmaligen Kreislauf durch das Evaporator-System
wird die teilweise entwässerte erste Teilmenge aus dem Separator
17 durch die Pumpe 24 und die Leitung 25 abgepumpt.
Die teilweise entwässerte Teilmenge gelangt durch die Leitung
26 zum Eintrittsende des Kochers 12, wo sie zusammen mit den
gröberen Bestandteilen aus der Schneckenpresse 9 in den Kocher
eingebracht wird.
In dem Kocher 12 werden die von der Schneckenpresse 9 kommenden
gröberen Bestandteile und die teilweise entwässerte
Teilmenge aus dem Evaporator 14 gemischt und im wesentlichen
unter atmosphärischem Druck erhitzt. Zweckmäßig hat der
Kocher einen länglichen Kessel, der von einem Dampfmantel
umgeben ist. Der Kessel hat eine Dampfwelle und Dampfrohre,
die innerhalb des Kessels zusammen mit Treiborganen drehbar
gelagert sind, um die zusammengeführte Teilmengen gründlich
zu mischen, wenn sie in dem Kocher erhitzt werden. Alternativ
können auch Kocher anderer Bauart z. B. des Plattentyps
oder für chargenweisen Betrieb Verwendung finden. Wenn
das Gemisch auf den gewünschten Temperaturwert erhitzt ist,
der bei etwa 135°C liegt, so wird das Gemisch von dem Kocher
über eine Auslaufregelvorrichtung, beispielsweise einen
nicht dargestellten Eimerförderer, mit veränderlicher Geschwindigkeit
auf einen Schneckenförderer 27 gebracht, welcher
das Gemisch an einen Dränageschneckenförderer 28 abgibt,
worin das freifließende Fett von den restlichen Feststoffen
durch Schwerkraftdränage durch ein Sieb abgetrennt
wird. Das abgetrennte Fett, welches noch einige restliche
Feststoffe enthält, strömt in einen Absetztank 29, der
einen Schneckenförderer 30 hat, welcher die durch Schwerkraftabtrennung
gesammelten Feststoffe entfernt. Das teilweise
geklärte Fett in dem Absetztank 29 wird zu einer kontinuierlichen
Klärzentrifuge 31 gepumpt, welche die Aufgabe
hat, die restlichen Feststoffe aus dem Fett zu entfernen.
Das Fett wird dann durch die Leitung 32 in einen Fettumwälztank
33 geleitet. Aus diesem Tank kann das Fett entweder
durch die Leitung 34 zum Breitank 6 hin in den Kreislauf
zurückgeführt oder durch die Leitung 35 zu einem nicht dargestellten
Fettvorratstank transportiert werden. Es können
aber auch Teilmengen des Fettes gleichzeitig in beide Richtungen
geleitet werden.
Die restlichen Feststoffe aus der Zentrifuge 31 gelangen
durch einen Schneckenförderer 36 zur Auslaßseite der Dränageschnecke
28, wo sie mit den restlichen, aus der Dränageschnecke
kommenden Feststoffen zusammengeführt werden. Die
vereinten Feststoffe werden durch einen Schneckenförderer
37 zur endgültigen Auspressung in eine nicht dargestellte
Endpresse bekannter Konstruktion gebracht. Letztere kann
eine hydraulische Regelvorrichtung des Hülsentyps mit
automatischen Kompensierungseigenschaften enthalten, um Änderungen
in der Zusammensetzung des Restmaterials zu bewirken.
Normalerweise wird die Endpressung unter hohem Druck durchgeführt,
um das restliche Fett zu entfernen, welches in den
Absetztank 29 zurückgeführt wird. Die nach der Endpressung
verbleibenden Feststoffe werden zu Kuchen verdichtet und
aus der Anlage herausbefördert.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung findet ein
kontinuierlich arbeitender Kocher mit einer Wärmeübertragungsfläche
von 84 m² Verwendung, der mit einem Dampfdruck
von 1030 kPa arbeitet. Die erhitzten Rohmaterialien werden
der Presse bei einer Temperatur von 74°C zugeführt.
Es findet ein senkrechter Evaporator mit 153 Röhren Verwendung,
die je einen Innendurchmesser von 4,52 cm und eine
Länge von 6,09 m haben. Die Anlage kann etwa 11 063 kg/h
Rohmaterial durchsetzen, wenn das Rohmaterial
einen Wassergehalt von etwa 60% und einen Fettgehalt von
etwa 21% hat. Mit dem bei einer Endtemperatur von etwa
135°C arbeitenden Kocher werden etwa 3148 kg/h Wasser
verdampft. Der Dampf aus dem Kocher
wird gesammelt und dazu benutzt, das in den Evaporator eingebrachte
Rohmaterial unter einem Vakuum von 88 kPa
auf eine Temperatur von etwa 59° zu erhitzen. Der Evaporator
verdampft etwa 3387 kg/h Wasser. Der Durchsatz der
Anlage ergibt etwa 2073 kg/h fertig behandeltes Fett
und 2442 kg Preßkuchen mit einem Wassergehalt von
etwa 4%. Der thermische Wirkungsgrad (Dampfgewichteinheiten
zu den Gewichtseinheiten des verdampften Wassers) der so
betriebenen Anlage beläuft sich auf 0,83.
Eine wesentliche Energieersparnis wird auch dadurch erzielt,
daß für die zu Beginn durchzuführende Trennung der freilaufenden
Flüssigkeiten und des weichen, Feuchtigkeit enthaltenden
Materials von den restlichen Feststoffen eine
Schneckenpresse Verwendung findet. Eine solche Presse von einer
Größe, die ausreicht, um den Durchsatz der Anlage zu bewerkstelligen,
benötigt nämlich einen Motor, der nur einen Bruchteil
der Leistung von demjenigen zu haben braucht, der für
eine üblicherweise verwendete Einrichtung zum Mahlen des
Rohmaterials bis zu einer für die Entwässerung in einem Evaporator
geeigneten Größe erforderlich ist. Eine noch größere
Energieersparnis erzielt man dadurch, daß der in dem Kocher
erzeugte Dampf zur Heizung des Evaporators ausgenutzt
wird. Bemerkt sei, daß wenigstens 50% der Feuchtigkeit
in den Rohmaterialien in den Evaporator geschickt werden
sollten, damit die Anlage mit höchstem Wirkungsgrad
arbeitet und der gesamte Dampf aus dem Kocher
voll ausgenutzt wird. Nur bei außerordentlich trockenen
Rohmaterialien enthält die erste Teilmenge weniger als 50%
der in den Rohmaterialien vorhandenen Feuchtigkeit. Bei
einer normalen Auswahl und Mischung der Rohmaterialien dürfte
die erste Teilmenge 60 bis 80% der in den Rohmaterialien
vorhandenen Feuchtigkeit enthalten, und damit wird ein optimaler
Wirkungsgrad erzielt. Bei außerordentlich trockenen
Rohmaterialien arbeitet die Anlage zwar zufriedenstellend,
aber mit einem optimalen Wirkungsgrad kann da nicht gerechnet
werden.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel kann Abänderungen
erfahren, ohne daß damit der Rahmen der Erfindung verlassen
wird. Eine solche Abänderung ergibt sich aus Fig. 2, aus der
man erkennen kann, daß zwischen die Zerkleinerungsvorrichtung
5 und den Breitank 6 ein Behälter 38 zur Regelung der Zuteilmengen
eingeschaltet ist. Der Behälter 38 hat einen
mit veränderlicher Geschwindigkeit zu betreibenden Schneckenförderer
39 für die Lieferung der Rohmaterialien in den
Breitank. Der Behälter 38 ist mit Belastungszellen 40 versehen,
welche die Fördergeschwindigkeit des Förderers 3
regeln, der die Rohmaterialien zu der Zerkleinerungsvorrichtung
5 transportiert. Die Anordnung des Behälters 38
erleichtert einen kontinuierlichen Betrieb der Anlage
durch die Regelung der Rohmaterialzufuhr und dadurch, daß
die notwendige Verweilzeit in dem Breitank gesichert wird,
so daß die Rohmaterialien vor ihrer Zufuhr zu der Presse
in der gewünschten Weise erhitzt werden.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung. Hier
gelangen die aus der Zerkleinerungsvorrichtung 5 kommenden
Rohmaterialien auf einen Schneckenförderer 41, der die Rohmaterialien
durch einen Vorerhitzer 42 bewegt, der durch
Dampf aus einer Dampfleitung 7a beheizt werden kann. Die
erhitzten Rohmaterialien gelangen von dem Vorerhitzer unmittelbar
in die Presse 9. Gegebenenfalls kann den Rohmaterialien
durch die Leitung 34a vor ihrem Durchgang durch
den Vorerhitzer 42 in den Kreislauf zurückgeführtes heißes
Fett zugegeben werden, welches die Erhitzung durch den Vorerhitzer
unterstützt. Im übrigen liegt es auch im Rahmen der
Erfindung, einen Regelungsbehälter entsprechend dem Behälter
38 nach Fig. 2 dem Vorerhitzer nach Fig. 3 anzuordnen, um so
eine zusätzliche Regelungsmöglichkeit für den Betrieb der
Anlage zu schaffen.
Claims (17)
1. Verfahren zur Verwertung von tierischen Neben- oder Abfallprodukten
durch
- a) Zerkleinerung der Rohmaterialien zu Klumpen und Teilchen,
- b) Erhitzen der Klumpen und Teilchen zur Bildung eines Breis,
- c) Auftrennen des Breis in eine erste Teilmenge aus Flüssigkeit und weicher feuchter Masse und in eine zweite Teilmenge, bestehend aus gröberen Bestandteilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftrennen des heißen Breis in c) durch Auspressen mit
Hilfe einer Schneckenpresse erfolgt und sich daran folgende
Verfahrensschritte anschließen:
- d) teilweise Entwässerung der ersten Teilmenge in einem Evaporator,
- e) Einleitung der teilweise entwässerten ersten Teilmenge und der zweiten Teilmenge in einen Kochkessel und Kochen der Teilmengen in demselben,
- f) Entfernung der gekochten Materialien aus dem Kochkessel und Abtrennung des Fettes aus dem Material.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
in dem Kochkessel erzeugte Dampf gesammelt als Heizquelle für
den Evaporator verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens 50% der in den Rohmaterialien ursprünglich
enthaltenen Feuchtigkeit in der beim Preßvorgang gebildeten
ersten Teilmenge zurückgehalten werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß erhitztes Fett von dem von den gekochten Materialien
abgetrennten Fett wieder in den Kreislauf geleitet
wird und zur Erhitzung der Klumpen und Teilchen der Rohmaterialien
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klumpen und Teilchen des Rohmaterials mit
Dampf erhitzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klumpen und Teilchen auf eine Temperatur von
etwa 54° bis 96°C erhitzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Evaporator unter Vakuum betrieben wird.
8. Anlage zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche
1 bis 7 mit:
- a) einem Zerkleinerer für die Rohmaterialien,
- b) einem Erhitzer für die zerkleinerten Rohmaterialien zur Bildung eines Breis,
- c) einer Einrichtung zur Aufteilung des erhitzten Breis in zwei Teilmengen, von denen die erste aus fließfähigem und feuchtem, weichen Material und die zweite aus gröberen Bestandteilen besteht,
gekennzeichnet durch die Verwendung einer Schneckenpresse in
Stufe c) zur Aufteilung des erhitzten Breis in zwei Teilmengen,
sowie durch
- d) einen Evaporator, zur Aufnahme der ersten Teilmenge zur teilweisen Entwässerung,
- e) einen Kochkessel mit einem Einlaß- und einem Auslaßende,
- f) Fördermittel zur Einleitung der ersten und der zweiten Teilmenge aus dem Evaporator bzw. aus der Schneckenpresse in das Einlaßende des Kochkessels und
- g) eine Vorrichtung zur Abtrennung von Fett aus dem vom Auslaßende des Kochkessels erhaltenen gekochten Material.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Erhitzer
einen Anschluß zur Einleitung von erhitztem Fett in die
zerkleinerten Rohmaterialien hat.
10. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Erhitzer einen Vorerhitzer und eine Vorrichtung zum Transport
der Rohmaterialien durch den Vorerhitzer aufweist.
11. Anlage nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch Vorrichtungen
zur Einleitung von erhitztem Fett in die durch den Vorerhitzer
transportierten Rohmaterialien.
12. Anlage nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch Vorrichtungen
zur Einleitung von erhitztem Fett in die durch den Vorerhitzer
transportierten Rohmaterialien.
12. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Vorrichtungen
zur Sammlung des in dem Kochkessel erzeugten Dampfes
und zur Einleitung dieses Dampfes als Heizmittel in den
Evaporator vorhanden sind.
13. Anlage nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen die
Rohmaterialien aus dem Zerkleinerer empfangenden Zuteilbehälter
und durch Fördermittel zum Transport der Rohmaterialien
aus dem Zuteilbehälter zu dem Erhitzer.
14. Anlage nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch Vorrichtungen
zur Vakuumerzeugung in dem Evaporator.
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