DE1584906C - Verfahren und Einrichtung zur Entwas serung von festen Schlammkonzentraten - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Entwas serung von festen SchlammkonzentratenInfo
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Description
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Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zur Ent- im wesentlichen trocken und öl- oder fettfrei sind.
Wässerung von Schlammkonzentraten, bei dem diese Die Teilchengröße der Feststoffe in dem der Einmit
einem verhältnismäßig nichtflüchtigen Öl zu richtung zugeführten Klärschlamm soll höchstens
einer nach Abtrennung des Wassergehalts fließ- und etwa 6 mm betragen. Es kann aus diesen Gründen
pumpfähig bleibenden Mischung vermischt werden, 5 erforderlich sein, einen Zerkleinerungsschritt vordie
gebildete ölhaltige Mischung mehreren aufein- zuschalten, durch welchen die Teilchengröße der ananderfolgenden
Entwässerungsstufen durch Wärme- fallenden Feststoffe so weit verringert wird, daß die
verdampfung unterworfen wird, wobei jede Ent- nachfolgend gebildete Mischung oder Ölaufschlämwässerungsstufe
bei fortschreitend höherer Tempe- mung ungehindert durch die Leitungen und Anratur
unter Bildung zunehmend höher konzen- io Schlüsse der Einrichtung fließen kann,
inerter Ölhaltiger Mischungen durchgeführt wird, Der zu behandelnde Klärschlamm enthält übdie bei jeder Wärmeverdampfung entwickelten licherweise bereits einen beträchtlichen Ölanteil, der Dämpfe zur Deckung mindestens eines Teils des ganz unabhängig ist von dem Öl, das nach dem beWärmebedarfs bei der vorhergehenden Wärme- reits erwähnten Verfahrensschritt beigemischt wird, verdampfung verwendet werden, und zum Schluß 15 Dieser Ölanteil gelangt zusammen mit den Festeine nahezu wasserfreie Aufschlämmung von stoffen und dem beigemischten Öl durch die Ent-Schlammfeststoffen in Öl abgezogen wird. Wässerungsstufen und wird zusammen mit dem bei-
inerter Ölhaltiger Mischungen durchgeführt wird, Der zu behandelnde Klärschlamm enthält übdie bei jeder Wärmeverdampfung entwickelten licherweise bereits einen beträchtlichen Ölanteil, der Dämpfe zur Deckung mindestens eines Teils des ganz unabhängig ist von dem Öl, das nach dem beWärmebedarfs bei der vorhergehenden Wärme- reits erwähnten Verfahrensschritt beigemischt wird, verdampfung verwendet werden, und zum Schluß 15 Dieser Ölanteil gelangt zusammen mit den Festeine nahezu wasserfreie Aufschlämmung von stoffen und dem beigemischten Öl durch die Ent-Schlammfeststoffen in Öl abgezogen wird. Wässerungsstufen und wird zusammen mit dem bei-
Das Hauptpatent betrifft weiter Einrichtungen zur gemischten Öl aus der wasserfreien Aufschlämmung
Durchführung dieses Verfahrens. ausgepreßt. Wenn die trockene oder im wesentlichen
Durch das Verfahren gemäß dem Hauptpatent 20 wasserfreie Aufschlämmung in ausreichendem Maße
und den Einrichtungen zu ihrer Durchführung wird gepreßt wird, läßt es sich erreichen, daß die dadurch
das Schlammkonzentrat nach dem Durchgang durch erhaltene Ölmenge gleich oder größer ist als die Ölzur
Entwässerung dienende Verdampfungsstufen menge, welche dem Klärschlamm vorher beieiner
mechanischen Behandlung unterworfen, durch gemischt worden ist. Es ist im allgemeinen anwelche
ein großer Teil des beigefügten Öls dem 25 zustreben, daß durch das Pressen Öl in ausreichender
Konzentrat wieder entzogen wird. Das entzogene Menge für die Beimischung erhalten wird, so daß
Öl wird der Einrichtung wieder zugeführt und in sich das Verfahren in bezug auf seinen ölbedarf
dieser mit frisch zugeführtem Schlammkonzentrat selbst erhält. In den meisten Fällen ist jedoch zu bevermischt,
um dieses oder die darin enthaltenen obachten, daß durch das Pressen mehr Öl gewonnen
Feststoffe nach der Entwässerung fließ- und pump- 30 wird, als zum Beimischen zwecks Erhaltung der
fähig zu halten, und die bei der Ölausscheidung er- Pumpfähigkeit erforderlich ist, so daß bei dem Verhaltenen
Feststoffe können als Brennstoff zur fahren Öl als Nettoprodukt anfällt.
Dampferzeugung für die Verdampfungsstufen dienen. Die nach dem Pressen zurückbleibenden Feststoffe Insbesondere erhält sich das Verfahren und die können als Düngemittel, gegebenenfalls als Futter-Einrichtung nach der Erfindung in bezug auf die 35 mittel und auch für andere Zwecke verwendet Erzeugung von Öl, beispielsweise Abwasseröl, zur werden, die nicht mit dem Verfahren zusammen-Erhaltung der Fließ- und Pumpfähigkeit, und von hängen, so daß diese ebenfalls ein Verfahrens-Abfallfeststoffen, die als Brennstoff zur Dampf- produkt darstellen. Diese Feststoffe sind brennbar erzeugung für die Verdampfer und zur Deckung des und lassen sich daher auch als Brennstoff für die Energiebedarfs dienen können, selbst. In manchen 40 Dampferzeugung verwenden. Mit diesem Dampf Fällen kann es jedoch wirtschaftlicher sein, diese können die Verdampfer für die Entwässerungsstufen Feststoffe als Düngemittel zu verkaufen, anstatt sie der Einrichtung und die Hilfsaggregate wie z. B. als Brennstoff zu verwenden. Pumpen betrieben werden. Im Falle von dampf-
Dampferzeugung für die Verdampfungsstufen dienen. Die nach dem Pressen zurückbleibenden Feststoffe Insbesondere erhält sich das Verfahren und die können als Düngemittel, gegebenenfalls als Futter-Einrichtung nach der Erfindung in bezug auf die 35 mittel und auch für andere Zwecke verwendet Erzeugung von Öl, beispielsweise Abwasseröl, zur werden, die nicht mit dem Verfahren zusammen-Erhaltung der Fließ- und Pumpfähigkeit, und von hängen, so daß diese ebenfalls ein Verfahrens-Abfallfeststoffen, die als Brennstoff zur Dampf- produkt darstellen. Diese Feststoffe sind brennbar erzeugung für die Verdampfer und zur Deckung des und lassen sich daher auch als Brennstoff für die Energiebedarfs dienen können, selbst. In manchen 40 Dampferzeugung verwenden. Mit diesem Dampf Fällen kann es jedoch wirtschaftlicher sein, diese können die Verdampfer für die Entwässerungsstufen Feststoffe als Düngemittel zu verkaufen, anstatt sie der Einrichtung und die Hilfsaggregate wie z. B. als Brennstoff zu verwenden. Pumpen betrieben werden. Im Falle von dampf-
Bei der Anwendung des Verfahrens nach dem betriebenen Pumpen können diese unmittelbar durch
Hauptpatent auf Klärschlamm wird dem Klär- 45 den Dampf angetrieben werden, und im Falle von
schlamm ein Öl beigemischt, so daß dieser nach elektrisch betriebenen Pumpen kann der Dampf zum
praktisch vollständiger Abtrennung des Wasser- Antrieb des Turbo-Generators dienen, der den
gehaltes fließ- und pumpfähig bleibt, und die sich Strom für die Pumpen erzeugt. Das Verfahren erergebende
ölhaltige Mischung von Feststoffen und hält sich somit in bezug auf seinen Brennstoffbedarf
Wasser mehreren aufeinanderfolgenden Entwässe- 50 selbst. Wenn das aus dem Klärschlamm gewonnene
rungsschritten durch Verdampfung unterworfen, öl in einem Kreislauf zur Vermischung zurückwobei
jeder der aufeinanderfolgenden Entwässe- geführt wird, die erhaltenen Feststoffe als Brennstoff
rungsschritte bei fortschreitend niedrigerer Tempe- für das Verfahren dienen und das aus der Aufratur
durchgeführt wird und wobei die dabei er- schlämmung durch Verdampfung erhaltene Wasser
haltenen ölhaltigen Mischungen infolge der zu- 55 nach der Kondensation im gereinigten Zustand
nehmenden Entwässerung eine zunehmend höhere einem natürlichen Gewässer zugeleitet wird, stellen
Konzentration aufweisen. Die bei jedem Ver- das Verfahren und die Einrichtung nach der Erdampfungsschritt
außer dem letzten entwickelten findung eine nützliche, zusammengefaßte und voll-Dämpfe
liefern dabei einen beträchtlichen Teil der ständige Verwertungsmöglichkeit für die sämtlichen
für die nachfolgenden Verdampfungsschritte er- 60 Bestandteile des Klärschlammes dar, wobei andererforderlichen
Wärme. Abgezogen wird zum Schluß seits auch wirtschaftlich verwertbare Produkte, wie
eine im wesentlichen wasserfreie Ölaufschlämmung z. B. die aus dem Klärschlamm gewonnenen Festdes
Klärschlamms oder Feststoffe und Öl. Daran an- stoffe und Öle in der Form von Abfallölen herstellschließend
wird auf diese wasserfreie ölaufschläm- bar sind und bei einer Verbrennung der ausgepreßten
mung durch mechanische Vorrichtungen ein sta- 65 Feststoffe zum Zwecke der Dampferzeugung zu betischer
oder dynamischer Druck oder beides aus- seitigende Asche anfällt.
geübt, um den größten Teil des Ölgehaltes aus- Analysen von Klärschlamm im Rahmen früherer
zupressen, so daß die zurückbleibenden Feststoffe Untersuchungen haben gezeigt, daß das nach dem
Verfahren der Erfindung zu behandelnde Schlammkonzentrat im allgemeinen zwischen 2 und 40 Gewichtsprozent
und üblicherweise zwischen 3 und 30 Gewichtsprozent nichtfette Feststoffe, etwa 0,3
bis 15 Gewichtsprozent oder mehr Fettstoffe und Öle enthält und im übrigen überwiegend aus Wasser
besteht. Die Teilchengröße soll, wie bereits erwähnt, höchstens etwa 6 mm betragen, was die normale
Größenverteilung im Klärschlamm umfaßt. Größere Teilchen wie z. B. von Müll oder Kehricht müssen
nach bekannten Verfahren zerkleinert werden, so daß das Verfahren auch auf Müll und Kehricht anwendbar
ist. In gleicher Weise läßt sich das Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung auch
auf die Verwertung von Industrieabfällen verwenden.
Die öle, welche dem Abwasserschlamm zugemischt werden, sind inerte, verhältnismäßig nichtflüchtige
Öle oder Fette oder andere ölartige Stoffe. Typisch für solche Stoffe sind Talg, andere tierische
Fette und Pflanzenöle, die oft unmittelbar aus dem Verfahren gewonnen werden können, Fettsäuren,
Petroleumöle, deren Fraktionen und Verbindungen einschließlich der Heizöle, Glyzerin, Glykole und
Mischungen derselben, sowie verschiedene Abwässer von Industrieanlagen, die im allgemeinen organischer
Natur sind. Zweckmäßigerweise verwendet man ein Öl, welches dem Abwasserprodukt einen zusätzlichen
Wert verleihen kann, z. B. Abfallöle, wie sie normalerweise
in Abwässern oder in Industrieabfällen vorkommen, oder Heizöle oder, wie bereits erwähnt,
aus dem Verfahren gewonnene Öle, wodurch die Kosten auf einem Minimum gehalten werden. Die
Ölmenge ist so bemessen, daß sie in dem System etwa 2 bis 20 Gewichtsteile ausmacht, bezogen auf
die nichtfetten Feststoffe. Diese Angabe bezieht sich auf das Gesamtöl, d. h. auf das zugesetzte plus dem
aus dem Verfahren zur Wiedergewinnung stammenden öl. Diese Ölmenge ergibt eine fließ- und pumpfähige
Mischung, selbst bei Abwesenheit des Wasseranteils, die sogar erhöhte Fließ- und Pumpfähigkeit
besitzt. Der Ausdruck »fließfähig« soll mit »flüssig« gleichwertig sein, d. h., die fließfähige Masse soll
sich der Form des Behälters anpassen. Dieser Ausdruck umfaßt somit auch schwere, viskose Medien,
die pumpfähig und noch für Wärmeübertragungszwecke geeignet sind.
Das Hauptpatent betrifft, wie bereits erwähnt, ein Verfahren zur Entwässerung von Schlammkonzentraten,
bei dem diese mit einem verhältnismäßig nichtflüchtigen öl zu einer nach Abtrennung des
Wassergehalts fließ- und pumpfähig bleibenden Mischung vermischt werden, die gebildete, ölhaltige
Mischung mehreren aufeinanderfolgenden Entwässerungsstufen durch Wärmeverdampfung unterworfen
wird, wobei jede Entwässerungsstufe bei fortschreitend höherer Temperatur unter Bildung zunehmend
höher konzentrierter ölhaltiger Mischungen durchgeführt wird, die bei jeder Wärmeverdampfung
entwickelten Dämpfe zur Deckung mindestens eines Teils des Wärmebedarfs bei der vorhergehenden
Wärmeverdampfung verwendet werden, und zum Schluß eine nahezu wasserfreie Aufschlämmung von
Schlammfeststoffen in Öl abgezogen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die Einrichtungen zu seiner Durchführung
nach dem Hauptpatent zu verbessern, d. h. insbesondere wirtschaftlicher und universeller anwendbar
zu machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent
jede Entwässerungsstufe nicht bei fortschreitend höherer Temperatur, sondern bei fortschreitend
niedrigerer Temperatur durchgeführt wird und zur Deckung mindestens eines Teils des Wärmebedarfs
der folgenden Entwässerungsstufen die bei jeder, außer der letzten, Entwässerungsstufe entwickelten
Dämpfe dienen. ,..,....·.' /,/_./...„...'',,,;,"·'.■'
ίο Eine Einrichtung zur zweckmäßigen Durchführung
dieses Verfahrens ist gekennzeichnet durch einen Verflüssigungsbehälter, in welchem zufließende, feste
Schlammkonzentrate mit zugeführtem öl vermischt werden, eine Verdampfereinrichtung mit Mehrfacheffekt,
in der das fließfähige Gemisch in gleichläufigem Betrieb vermittels Heizdampfes erhitzt und
der Wassergehalt des Gemisches verdampft wird, mit einem ersten Auslaß in dem Verdampfungsraum
der letzten Verdampferstufe, durch den der in diesem Verdampfungsraum erhitzte, entwässerte und infolge
seines ölanteils fließfähige Stoff abgezogen wird, und
mit einem zweiten Auslaß in dem Verdampfungsraum, durch den das in dem Verdampfungsraum
dieser letzten Stufe von dem Gemisch in der Form von Dampf abgegebene Wasser abgezogen wird, eine
Leitung von dem Verflüssigungsbehälter zu der_Verdampfereinrichtung,
durch welche ein Gemisch von Schlammkonzentraten und Öl zu dem Einlaß des Verdampfungsraumes der ersten Verdampferstufe
gelangt, eine Preßvorrichtung, durch welche eine Trennung eines Gemisches von Schlammfeststoffen
und Flüssigkeit in die festen und die flüssigen Bestandteile erfolgt, und durch eine Leitung von dem
ersten Auslaß in dem Verdampfungsraum der letzten Verdampferstufe der Verdampfereinrichtung mit
Mehrfacheffekt zu der Preßvorrichtung, durch welche eine im wesentlichen wasserfreie ölaufschlämmung
von Schlammfeststoffen zu der Preßvorrichtung gelangt. ...
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen, wie weiter unten ausführlich erläutert ist, insbesondere
darin, daß der Brennstoffbedarf des Verfahrens wesentlich herabgesetzt wird und daß die Einrichtungen
zur Durchführung des Verfahrens mit Verdampfern geringerer Größe arbeiten können, was
zu einer weiteren Kostenverringerung führt. · . .. ,
Als zur Durchführung des Verfahrens verwendbare Einrichtungen kommen bekannte Verdampfer
mit Mehrfacheffekt in Frage. Der Verdampfer kann nach dem Kreislaufprinzip, dem Schnellverdampferprinzip,
durch Druckabfall, mit einem einzigen Durchgang, mit einem durch Drehung abgewischten
Film oder nach jedem anderen Prinzip arbeiten. Die Temperaturen, die Drücke und bis zu einem gewissen
Grade die Konzentrationen in den Entwässerungsstufen sind weitgehend empirisch und hängen von
den verwendeten Systemen und den zu behandelnden Ölen ab. Übliche Bearbeitungstemperaturen der
Mischung aus Öl und Klärschlamm liegen zwischen 38 und 204° C, wobei die Temperaturen des dem
Verdampfer zugeführten Dampfes entsprechend höher liegen. Die genauen Entwässerungstemperaturen
für einen bestimmten Klärschlamm oder eine Mischung sind eine Funktion der für das Endprodukt
angestrebten Qualität, den wirtschaftlichen Gesichtspunkten der Heizmittelausnutzung, der Bereitstellung
von Kühlwasser, der Kapitalinvestition usw. Die verwendeten Drücke sind nicht kritisch und werden
zusammen mit den Temperaturen so gewählt, daß in einem verwendeten System die gewünschten Verdampfungsgeschwindigkeiten
erhalten werden.
Im Hinblick auf die Verdampfer, in denen fließfähige Mischungen in mehreren aufeinanderfolgenden
Verfahrensschritten oder auch in einem einzigen Schritt entwässert werden, bezieht sich definitionsgemäß
der Ausdruck »erste Stufe« auf denjenigen Teil des Verdampfers, in welchem die wäßrige
Mischung oder der Klärschlamm dem ersten in der Reihe der aufeinanderfolgenden Entwässerungsschritte unterworfen wird und zwei, drei oder mehr
Schritte ausgeführt werden, die der »zweiten Stufe«, »dritten Stufe« usw. entsprechen. Der Ausdruck
»Effekt« dagegen, z. B. in »Mehrfacheffekt«, »erster Effekt«, »zweiter Effekt« usw. bezieht sich auf den
Durchstrom und die Wirkung des Heizdampfes in der Verdampfereinrichtung. Wenn die stufenweise
zu erhitzende und zu entwässernde Strömung des nassen Klärschlamms im Gegenstrom zu dem von
Stufe zu Stufe oder von Effekt zu Effekt geleiteten Heizdampf erfolgt, wie es an dem Beispiel eines
rückläufigen "Verdampfers in der genannten deutschen Patentschrift 1241381 beschrieben ist, stellt
die erste Stufe eines Verdampfers mit Mehrfacheffekt dessen letzten Effekt dar. Wenn dagegen die Strömung
des nassen Klärschlamms gleichläufig mit dem von Stufe zu Stufe oder Effekt zu Effekt geleiteten
Heizdampf erfolgt, wie es in Verbindung mit' der vorliegenden Erfindung im einzelnen beschrieben
und dargestellt ist, wobei es sich um einen »gleichläufigen« Verdampfer handelt, sind die erste
Stufe und der erste Effekt das gleiche, wie sie es auch in einem einstufigen Verdampfer oder einem
Verdampfer mit Einfacheffekt sind. Es hat wenig Sinn, einen einstufigen Verdampfer oder einen Verdampfer
mit Einfacheffekt als »gleichläufig« oder »rückläufig« zu bezeichnen.
Bei gleichläufigem Betrieb eines zweistufigen Verdampfers oder eines Verdampfers mit Zweifacheffekt,
dem zu entwässernde Stoffe mit einer Temperatur von etwa 27° C zugeführt werden, bewirken
0,5 kg Waserdampf die Verdampfung von etwa 0,65 bis 0,75 kg Wasser, wenn kein Kreislauf zur Wärmerückverdichtung
vorhanden ist. Wenn ein solcher Kreislauf verwendet wird, bewirkt 0,5 kg Wasserdampf
die Verdampfung von etwa 1 bis 1,1 kg Wasser, wie in der nachstehenden Beschreibung ausgeführt
ist. Wenn das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung von Klärschlamm verwendet wird,
ist vorausgesetzt, daß auch ohne Wärmerückverdichtung der Gesamtheizwert der bei dem Verfahren anfallenden
und als Brennstoff verwendeten Feststoffe ausreicht, um den gesamten Heizdampfbedarf des
Verfahrens ununterbrochen zu erzeugen. Das Verfahren der Erfindung kann auch zur Erzeugung und
Bearbeitung von festen Produkten aus anderen, in Wasserlösungen oder in wäßrigen Dispersionen befindlichen
Stoffen angewendet werden, z. B. von Kohlepulver, Zementpulver, altem Kalk, Schlamm,
Schwarzlauge aus der Papierindustrie usw., von Stoffen also, die in diesem Zustand auch unter der
Bezeichnung von Schlammkonzentraten verstanden werden sollen und in diesem mit einem Öl unter
Bildung einer Aufschlämmung vermischt werden.
Der Grad der Konzentration von Feststoffen in der wäßrigen Lösung oder der Dispersion und der
Heiz- oder Kalorienwert der Feststoffe ist von Fall zu Fall verschieden. Es läßt sich in manchen Fällen
mit Recht erwarten, daß der Gesamtheizwert der aus dem Verfahren gewonnenen Feststoffe bei deren
Verwendung als Brennstoff beträchtlich über das Maß dessen hinausgeht, was zur Erzeugung des für
eine ununterbrochene Entwässerung erforderlichen Wasserdampfes benötigt wird, mit dem Ergebnis,
daß nur ein Teil der erhaltenen Feststoffe zur Dampferzeugung verbrannt zu werden braucht und
ίο größere Mengen als ein Nettoprodukt des Verfahrens
zum Verkauf zur Verfügung stehen. Natürlich ergeben manche Schlammkonzentrate, die nach dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt werden können, kein Feststoffprodukt mit einem
nennenswerten Heiz- oder Brennwert. Ein Beispiel dafür ist eine wäßrige Zementlösung. In einem solchen
Fall würde das Verfahren einzig und allein aus dem Grunde durchgeführt werden, um die Feststoffe einer außerhalb des Verfahrens liegenden Ver-
wendung zuzuführen und um das Wasser zu reinigen, in welchem sich diese Feststoffe in Dispersion oder
Lösung befanden.
Im Vergleich zu dem Verfahren unter Verwendung eines Verdampfers mit Einfacheffekt besitzt
das Verfahren der vorliegenden Erfindung mit oder ohne Wärmerückverdichtung stets den Vorteii
eines geringeren Brennstoffbedarfs, unabhängig davon, ob in einem gegebenen Fall durch das Verfahren
brennbares Material als Brennstoff in mehr als ausreichender, gerade ausreichender, weniger als
• ausreichender Menge oder überhaupt nicht gewonnen wird. Im Vergleich zu dem in der deutschen
Patentschrift 1 241 381 beschriebenen Verfahren mit einem Mehrfacheffekt und rückläufigen Verdampfer
ohne Wärmerückverdichtung verbraucht das vorliegende Verfahren ohne Wärmerückverdichtung
etwa 20% mehr Brennstoff und mit Wärmerückverdichtung etwa 25 bis 35% weniger Brennstoff.
Eine Öl aufschlämmung, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wird, befindet sich
auf der höchsten Verfahrenstemperatur in der ersten oder am meisten verdünnten Stufe des zweistufigen
oder Mehrfacheffektverdampfers. Damit . unterscheidet sich das Verfahren von dem eines mehrstufigen
Verdampfers im Gegenstrombetrieb, bei dem die Temperatur der Aufschlämmung und die Konzentration
der Feststoffe von Stufe zu Stufe zunehmen. Somit erreicht eine im Gegenstrombetrieb
behandelte Aufschlämmung ihre höchste Temperatur erst in der letzten oder der konzentriertesten Stufe.
Das frühe Erreichen der Höchsttemperatur in einem Verdampfer mit Mehrfacheffekt, der mit gleichläufigem
Betrieb arbeitet, hat im Vergleich zu dem späten Erreichen dieser Höchsttemperatur bei gegenläufigem
Betrieb in Anbetracht dessen, daß bei ' beiden Betriebsarten die Masse der Aufschlämmung
infolge Verdampfung des Wasseranteils abnimmt, zur Folge, daß zumindest das Verhältnis der Temperatur
der Aufschlämmung zu deren Masse für den mehrstufigen oder Mehrfacheffekt-Verdampfer im
gleichläufigen Betrieb größer ist als für mehrstufigen, rückläufigen Betrieb.
Diese höhere Durchschnittstemperatur bewirkt, daß die Wärmeableitungskoeffizienten des Verdampfers
in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung allgemein höher sind als in dem in der deutschen
Patentschrift 1 241 381 des zugehörigen Hauptpatents beschriebenen Verfahren. Höhere Wärmeableitungs-
koeffizienten setzen die für eine gegebene Verdunstungsmenge
erforderliche Oberfläche für die Wärmeableitung herab, wodurch wiederum die Größe und
die Kosten des für das hier beschriebene Verfahren benötigten Verdampfers im Vergleich zu dem für das
Verfahren der genannten Patentschrift erforderlichen verringert werden können.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich in bezug auf seinen Dampf- oder Brennstoffbedarf wirtschaftlicher
machen, indem eine Wärmerückverdichtungsstufe verwendet wird, welche den Wirkungsgrad des
Verdampfers vergrößert. Zu diesem Zweck wird der zum Heizen der zweiten Stufe verwendete Wasserdampf
in zwei Ströme geteilt. Ein Teil des Wasserdampfes wird kondensiert und in der üblichen Weise
der Einrichtung zur Rückgewinnung des Kondensats zugeleitet. Der Rest des Wasserdampfes, möglicherweise
der größte Teil des in der ersten Stufe erzeugten Heizdampfes, welcher der zweiten Stufe zum Heizen
zugeführt wird, wird durch die Saugwirkung des in die gesamte Verdampfereinrichtung geleiteten
Wasserdampfes noch im dampfförmigen Zustand in ein Venturirohr gesaugt. Innerhalb des Venturirohrs
vermischt er sich nut dem zugeführten Wasserdampf, wobei seine Temperatur und sein Druck etwas erhöht
werden. Der das Venturirohr verlassende Dampfstrom ist verhältnismäßig kalt und hat eine
Temperatur, die näher an der Temperatur des von der zweiten Stufe abgezogenen Heizdampfes als an
der des frisch zugeführten Wasserdampfes liegt. Vorzugsweise liegt die Temperatur des vermischten
Dampfstromes nur wenige Grade über der Verdampfungstemperatur in der ersten Stufe.
Der von dem Venturirohr abgegebene Dampfstrom wirkt in diesem Zusammenhang als ein Wärmeverdichter,
und dieser vermischte Dampfstrom wird zur ersten Stufe des Verdampfers geleitet, deren Wärmequelle
er bildet. In der ersten Stufe befindet sich die Ölaufschlämmung in der am stärksten verdünnten
Form innerhalb der ganzen Verdampfereinrichtung, d. h. daß für eine gegebene Feststoffmenge die größte
Wassermenge vorhanden ist. Die Feststoffe, welche in bezug auf den Wassergehalt der Aufschlämmung als
eine Verunreinigung anzusehen sind, haben somit in der ersten Stufe, in welcher ein Teil des Wassers verdampft
wird, den geringsten Anteil an einer Erhöhung des Siedepunktes des Wassers, da sie sich in
bezug auf das Wasser in einer sehr geringen Konzentration befinden. Aus diesem Grunde können in der
ersten Verdampferstufe auf Grund eines verhältnismäßig kleinen Temperaturunterschiedes zwischen
dem aus dem Wärmeverdichter kommenden Heizdampfstrom und der zur ersten Stufe gelangenden
Aufschlämmung gegebenen Verdampfungstemperatur des Wasseranteils verhältnismäßig große Mengen
von Wasser aus der Aufschlämmung verdampft werden. Um einen hohen Wirkungsgrad der Wärmeübertragung
zu erreichen, ist es erstrebenswert, daß die Wärmeübertragung an Stellen mit einem kleinen
Temperaturunterschied stattfindet. Daher ist ein mehrstufiger oder Mehrfacheffekt-Verdampfer, der in
gleichläufigem Betrieb verwendet wird und einen Kreislauf für Wärmerückverdichtung aufweist, mit
einem sehr hohen Wirkungsgrad behaftet.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beschreibung und der Zeichnungen, in denen ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel beschrieben und dargestellt ist, näher erläutert. In den Zeichnungen ist
F i g. 1 ein vollständiges Flußdiagramm der Einrichtung und für das Verfahren der Erfindung, in
einer Anwendung zur Entwässerung von Klärschlamm, in Verbindung mit einer dreistufigen,
gleichläufigen Verdampfereinrichtung, Vorrichtungen zum Auspressen der Feststoffe und einer Verbrennungsanlage,
und
. F i g. 2 ein Ausschnitt eines Flußdiagramms für eine Einrichtung und ein Verfahren, das im wesentliehen
dem von F i g. 1 ähnlich ist, jedoch außerdem noch weitere Einrichtungen zeigt, durch welche ein
Wärmeriickverdichtungskreislauf von der zweiten zurück zur ersten Stufe gebildet ist.
Gemäß Fig. 1 der Zeichnungen wird der Klärschlamm
durch die Leitung 1 in eine Mahl- oder Zerkleinerungsvorrichtung 2 geleitet. Typische Proben
eines solchen Klärschlamms enthielten 7,2 °/o Feststoffe und Fette- und 92,8 Gewichtsprozent Wasser.
Von den 7,2 % Feststoffen waren 1% Fett und das
ao andere nichtfette Feststoffe. Vom Zerkleinerer 2 gelangt der Klärschlamm, dessen Feststoffteilchen jetzt
nur eine maximale Größe von etwa 6 mm aufweisen, durch die Leitung 3 in den Verflüssigungsbehälter 4.
Etwa 50 Teile heißen Öls oder Fetts werden durch die Leitung 5 in den Verflüssigungsbehälter 4 eingeführt,
um ein pump- oder fließfähiges System nach Verdampfung des Wassergehaltes zu erhalten. Das
System wird in dem Verflüssigungsbehälter 4 vermittels eines Rührwerkes 6 gründlich vermischt und umgerührt
und dann durch die Pumpe 7 aus dem Behälter abgepumpt.
Die Pumpe 7 liefert die Mischung aus Klärschlamm und Öl oder Fett durch die Leitung 8 zum
Oberteil der ersten Stufe oder zu dem Verdampfer des ersten Effektes, der allgemein mit 9 bezeichnet
ist und vom Kesselofen 11 über die Leitung 10 mit Dampf beschickt wird. Die Temperatur dieses Dampfes
kann beispielsweise innerhalb des Bereiches von 102 bis 126° C liegen. Nachdem der Dampf zu Wasser
kondensiert worden ist, verläßt dieses den Verdampfer der ersten Stufe durch die Leitung 12 zum
Kesselofen und wird durch die Speisepumpe 13 für den Kesselofen abgesaugt. Innerhalb des Verdampfers
9 der ersten Stufe wird etwa ein Drittel des gesamten Wassergehaltes der zugeführten Mischung
aus Klärschlamm und Öl, die als eine nasse Aufschlämmung von Feststoffen in Öl bezeichnet werden
soll, verdampft und verläßt die. Dampfkammer 14 des Verdampfers durch die Leitung 15, wobei die teilweise
entwässerte Ölaufschlämmung in den unteren Teil des Verdampfers oder dessen Abstichtrog 16 gelangt.
Die Temperatur des abgegebenen Wasserdampfes soll im Bereich von 85 bis 110° C und die
Temperatur der nach unten wandernden ölaufschlämmung im Bereich von 88 bis 115° C liegen.
Der Druck innerhalb des Verdampfers 9 der ersten Stufe ist ungefähr gleich dem atmosphärischen
Luftdruck und schwankt von etwas weniger bis etwas mehr als der atmosphärische Druck.
Der Zufluß der nassen Aufschlämmung und Öl zu dem Verdampfer der ersten Stufe wird unmittelbar
durch das auf der Abgabeseite der Pumpe 7 in der Leitung befindliche Drosselventil 17 gesteuert. Die
Betätigung dieses Ventils erfolgt durch den Pegel-Standanzeiger 18 für die Ölaufschlämmung, der sich
innerhalb des Abstichtroges 16 des Verdampfers 16 befindet und den Pegelstand der teilweise entwässerten
Aufschlämmung aus Feststoffen, Wasser und Öl
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anzeigt. Bei sehr hohem Pegelstand wird das Ventil wenigstens teilweise geschlossen, wodurch der Zufluß
von nassem Klärschlamm zur ersten Stufe des Verdampfers entsprechend gedrosselt wird, während bei
sehr niedrigem Pegelstand das Ventil weiter geöffnet wird, wodurch der Zufluß entsprechend gesteigert wird.
Die teilweise entwässerte Aufschlämmung wird fortwährend aus dem Abstichtrog 16 des Verdampfers
der ersten Stufe von der Pumpe 20 über die Leitung 19 abgezogen und wird von der Pumpe 20 zum Oberteil
der zweiten Stufe oder zu dem Verdampfer des zweiten Effektes gepumpt, der allgemein mit 21 bezeichnet
ist und von der Dampfkammer des Verdampfers 9 der ersten Stufe über die Leitung 15 mit
Heizdampf beschickt wird. Nachdem der Dampf zu Wasser kondensiert worden ist, verläßt dieses den
Verdampfer der zweiten Stufe durch die Leitung 22 und wird durch die Pumpe 23 angesaugt und zusammen
mit anderem Kondensat durch die Leitung 24 abgegeben. Es steht dann zur erneuten Verwendung
in der Einrichtung zur Verfügung.
Innerhalb des Verdampfers 21 der zweiten Stufe wird etwa die Hälfte des Wassergehaltes der zugeführten,
teilweise entwässerten Mischung aus Klärschlamm und Öl verdampft und verläßt die Dampfkammer
25 des Verdampfers durch die Leitung 26, wobei die noch stärker entwässerte Aufschlämmung
in den unterhalb befindlichen Abstichtrog 27 des Verdampfers gelangt. Die Temperatur des abgegebenen
Wasserdampfes liegt dann etwa im Bereich von 71 bis 96° C, während die Temperatur der nach
unten wandernden Ölaufschlämmung etwa zwischen 77 und 102° C liegt. Der Druck innerhalb des Verdampfers
21 der zweiten Stufe ist niedriger als der Druck im Verdampfer 9 der ersten Stufe und liegt im
allgemeinen erheblich unterhalb des atmosphärischen Luftdruckes.
Der Zufluß der teilweise entwässerten Ölaufschlämmung zu dem Verdampfer der zweiten Stufe
wird unmittelbar durch das auf der Abgabeseite der Pumpe 20 in der Leitung 19 befindliche Drosselventil
28 gesteuert. Die Betätigung dieses Ventils erfolgt durch den Pegelstandsanzeiger 29 für die Ölaufschlämmung,
der sich innerhalb des Abstichtroges 27 des Verdampfers 21 befindet und den Pegelstand der
noch stärker entwässerten Aufschlämmung aus Feststoffen, Wasser und Öl anzeigt: Bei sehr hohem
Pegelstand wird das Ventil wenigstens teilweise geschlossen, wodurch der Zufluß von teilweise entwässertem
Klärschlamm zur zweiten Stufe des Verdampfers entsprechend gedrosselt wird, während bei sehr
niedrigem Pegelstand das Ventil weiter geöffnet wird, wodurch der Zufluß entsprechend gesteigert wird.
Die noch stärker entwässerte Aufschlämmung wird fortwährend aus dem Abstichtrog 27 des Verdampfers
der zweiten Stufe von der Pumpe 31 über die Leitung 30 abgezogen und wird von der Pumpe 31
zum Oberteil der dritten Stufe oder zu dem Verdampfer des dritten Effektes gepumpt, der allgemein
mit 32 bezeichnet ist und von der Dampfkammer des Verdampfers 21 der zweiten Stufe über die Leitung
26 mit Heizdampf beschickt wird. Nachdem der Dampf zu Wasser kondensiert worden ist, verläßt
dieses den Verdampfer der dritten Stufe durch die Leitung 33 und wird durch die Pumpe 34 angesaugt
und zusammen mit anderem Kondensat durch die Leitung 24 abgegeben. Es steht dann zur erneuten
Verwendung in der Einrichtung zur Verfügung.
Innerhalb des Verdampfers 32 der dritten Stufe wird im wesentlichen der ganze übriggebliebene
Wassergehalt der zugeführten, noch stärker entwässerten Mischung aus Klärschlamm und öl bei einem
Druck verdampft, der zwischen 10 bis 30 mm Hg absolut liegt. Dieser Wasserdampf verläßt die Dampfkammer
35 des Verdampfers durch die Leitung 36 und gelangt in einen Kondensator 37, in welchem vermittels
einer Saugstrahlpumpe 38, der durch die Leitung 39 Dampf zugeführt wird, ein Unterdruck von
etwa 5 bis 20 mm Hg absolut aufrechterhalten wird. Eine praktisch vollständig entwässerte Ölaufschlämmung,
bestehend aus Feststoffen und Öl, mit einer Temperatur im Bereich von 57 bis 85° C wandert in
dem dritten Verdampfer nach unten in dessen Abstichtrog 40.
Der durch die Leitung 36 in den Kondensator 37 eintretende Dampf vermischt sich mit Kühlwasser,
das durch die Leitung 41 dem Kondensator zugeführt wird. Dabei wird der Dampf kondensiert, und ein
Strom von verhältnismäßig warmem Wasser wird durch die Leitung 42 an den Warmwasserbehälter 43
abgegeben. In diesen Warmwasserbehälter gelangen auch Dampf und nichtkondensierbare Gase, welche
von der Saugstrahlpumpe 38 durch die Leitung 44 abgegeben werden, wobei das in dem Behälter befindliche
Wasser den Dampf kondensiert und die nichtkondensierbaren Gase an der Wasseroberfläche
entweichen. Der Wannwasserbehälter steht über die Leitung 45 mit der Leitung 24 in Verbindung, und
Wasser wird in einem stetigen Strom an die letztere abgegeben, so daß es zusammen mit anderem Kondensat
oder rücklaufenden Wasserströmen zur erneuten Verwendung in der Einrichtung zur Verfügung
steht.
In einer abgeänderten Ausführung könnten der von der Saugstrahlpumpe 38 abgegebene Dampf und
die nichtkondensierbaren Gase zu den Brennstoffdüsen oder der Brennereinrichtung des Kesselofens
11 geleitet werden und dazu dienen, flüssigen Brennstoff zu zerstäuben, wenn solcher verwendet wird.
Die nichtkondensierbaren Gase sind mit einem starken Geruch behaftet und wenigstens teilweise brennbar,
sie würden somit zur Erhöhung des Heizwertes beitragen, wenn sie an der Verbrennung innerhalb
des Kesselofens beteiligt sind.
Der Zufluß der noch stärker entwässerten Ölaufschlämmung
zu dem Verdampfer der dritten Stufe wird unmittelbar durch das auf der Abgabeseite der
Pumpe 31 in der Leitung 30 befindliche Drosselventil 46 gesteuert. Die Betätigung dieses Ventils erfolgt
durch den Pegelstandsanzeiger 47 für die Ölaufschlämmung, der sich innerhalb des Abstichtroges 40
des Verdampfers 32 befindet und den Pegelstand der praktisch vollständig entwässerten Ölaufschlämmung
anzeigt. Bei sehr hohem Pegelstand wird das Ventil wenigstens teilweise geschlossen, wodurch der Zufluß
von noch stärker entwässerter Aufschlämmung zur dritten Stufe des Verdampfers entsprechend gedrosselt
wird, während bei sehr niedrigem Pegelstand das Ventil weiter geöffnet wird, wodurch der Zufluß entsprechend
gesteigert wird.
Die entwässerte ölaufschlämmung wird fortwährend aus dem Abstichtrog 40 des Verdampfers der
dritten Stufe von der Pumpe 49 über die Leitung 48 abgezogen und wird von der Pumpe 49 zur Zentrifuge
50 gepmupt. Der Zufluß der trockenen Ölaufschlämmung, die noch Spuren von Wasser enthält,
zur Zentrifuge wird unmittelbar durch das auf der Abgabeseite der Pumpe 49 in der Leitung 48 befindliche
Drosselventil 51 gesteuert. Die Betätigung dieses Ventils erfolgt wiederum durch einen Feuchtigkeitsanzeiger
52 im Abstichtrog 40 des Verdampfers. Bei einem sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt der im Abstichtrog
des Verdampfers befindlichen Ölaufschlämmung wird das Ventil wenigstens teilweise geschlossen,
wodurch der Abfluß der trockenen oder entwässerten ölaufschlämmung entsprechend gedrosselt
wird. Die übliche Zusammensetzung der trockenen Ölaufschlämmung, welche den Verdampfer durch die
Leitung 48 verläßt, würde etwa aus 1 °/o Wasser, angenähert 15% nichtfetten Feststoffen und im übrigen
aus flüssigem Fett oder öl bestehen.
Die Zentrifuge 50 zerteilt die entwässerte Ölaufschlämmung
in zwei Ströme. Der eine Strom, welcher aus verhältnismäßig klarem Öl besteht, wird durch
die Leitung 53 zum Ölbehälter 54 geleitet. Das im Behälter 54 befindliche öl wird durch die Pumpe 55
und die Leitung 5 zum Verflüssigungsbehälter 4 zurückgeführt. Wenn die Einrichtung mehr Öl erzeugt
als zur Verflüssigung benötigt wird, kann dieses überschüssige öl als ein Nettoprodukt des Verfahrens
durch die Leitung 56 vom Behälter 54 abgezogen werden, welche mit einem Absperrhahn 57 versehen
ist. Der andere Strom, welcher von der Zentrifuge abgegeben wird, enthält im wesentlichen die ganzen
Feststoffe und noch etwa 30 bis 40 Gewichtsprozent öl. Dieser Strom wird durch die Leitung 58 an eine
mechanische Preßvorrichtung 59 abgegeben, in der eine im wesentlichen vollständige Trennung von flüssigen
und festen Bestandteilen einer Mischung aus Feststoffen und Flüssigkeiten erfolgen kann.
In der Zeichnung ist die Preßvorrichtung 59 vorschlagshalber
als eine Art Kolbenpresse dargestellt, beispielsweise in der Form einer Kolbenpresse mit
perforierter Walze oder perforiertem Käfig, wie sie in der USA.-Patentschrift 1135 309 von E. T. Meakin
beschrieben ist, die am 13. April 1915 veröffentlicht
wurde. Es kann sich in der Praxis um eine Presse in dieser Ausführung oder auch um eine Presse
anderer Bauart handeln. Allgemein betrachtet läßt sich natürlich auch die Zentrifuge 50 als eine Preßvorrichtung
zur Trennung fester und flüssiger Bestandteile bezeichnen, bei der die Drücke oder Trennkräfte
nicht auf statische, sondern auf dynamische Weise erzeugt werden. Es liegt innerhalb des Rahmens
der Erfindung, daß manche Schlammkonzentrate, die nach diesem Verfahren behandelt werden
können, nach dem Verlassen der dritten und letzten Verdampferstufe bereits in einem solchen Zustand
sind, daß sie vermittels einer einzigen mechanischen Vorrichtung in wirtschaftlicher Weise und in ausreichendem
Maße in die nichtfetten Feststoffe und die flüssigen Ölbestandteile getrennt werden können, indem
entweder nur eine Zentrifuge oder nur eine Kolbenpresse mit perforierter Walze beispielsweise
verwendet wird.
Die Preßvorrichtung 59 liefert zwei Ströme von Stoffen, die je nach der Wirkungsweise der Preßvorrichtung
ständig oder in Intervallen abgegeben werden. Einer dieser beiden Ströme, ein Ölstrom, der
von der Pumpe 61 über die Leitung 60 von der Vorrichtung abgezogen wird, stellt das öl dar, welches
aus dem praktisch wasserfreien, aber noch ölhaltigen Stoff ausgepreßt wird, der der Preßvorrichtung durch
die Leitung 58 von der Zentrifuge 50 zugeführt wird.
Die Leitung 60 und die Leitung 48 stehen an einem T-förmigen Verbindungsstück miteinander in Verbindung,
wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, so daß das in der Leitung 60 befindliche öl mit der entwässerten
Ölaufschlämmung vermischt werden kann, welche von der dritten Verdampferstufe zur Zentrifuge
geleitet wird, und diese weiter verflüssigt. Das von der Preßvorrichtung abgezogene Öl kann auch in
anderer Weise verwendet werden. Beispielsweise kann dieses öl unmittelbar dem Ölbehälter 54 an der
Zentrifuge zugeführt werden, um von dort aus sofort wieder zu dem Verflüssigungsbehälter 4 zu gelangen.
Wenn der zu behandelnde Klärschlamm bereits Öl enthält, bestimmt die Intensität des Preßvorganges in
der Preßvorrichtung 59, ob die Einrichtung Öl als Nettoprodukt liefert, das durch die Leitung 56 abgezogen
werden kann. Wenn der Preßvorgang nur so weit erfolgt, daß der ölanteil in den Feststoffen nach
dem Auspressen dem ursprünglich vorhandenen Ölgehalt der Feststoffe entspricht, kann die Einrichtung
ohne Zufuhr von Öl oder Fett betrieben werden, abgesehen von einer Menge, die zum Einleiten des Betriebes
erforderlich ist. In diesem Falle kann allerdings auch kein öl als Nettoprodukt gewonnen werden.
Wenn das Pressen jedoch nur so weit erfolgt, daß in den ausgepreßten Feststoffen mehr Öl enthalten
ist als diese beim Einfließen des Klärschlamms durch die Leitung 1 in die Einrichtung enthielten,
entfällt nicht nur die Möglichkeit einer Gewinnung von Öl als Nettoprodukt, sondern es muß der Einrichtung
außerdem fortwährend Öl oder Fett zugeführt werden, um den Bedarf der Einrichtung zu
decken.
Der andere Stoffstrom, welcher die Preßvorrichtung 59 verläßt, ist ein Strom von getrockneten, ausgepreßten
Feststoffen, welche die Preßvorrichtung durch eine Leitung oder über ein Förderband 62 verlassen
und zu einer Mahl- oder Zerkleinerungsvorrichtung 63 geführt werden. Diese Feststoffe, welche
in kuchen- oder blockartiger Form von der Preßvorrichtung 59 ausgeworfen werden, enthalten noch
etwas Öl oder Fett, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gewichtsprozent und am besten weniger als 15 Gewichtsprozent.
In der Mahlvorrichtung 63 werden die ausgepreßten Feststoffe in einen körnigen oder sogar
pulverisierten Zustand gebracht, wonach sie durch die Leitung 64 zu einem rotierbaren Schaltventil 65
gelangen, vermittels dessen sie entweder in die Leitung 66 oder in die Leitung 67 geleitet werden können.
Die Leitung 66 führt zu einer Sammel- oder Verpackungseinrichtung, wodurch die Feststoffe einer
späteren Verwendung als Düngemittel oder für andere Zwecke außerhalb der dargestellten Einrichtung
verwendet werden. Die Leitung 67, welche in der Darstellung über das Schaltventil 65 angeschlossen
ist, führt zur Ansaugseite eines Gebläses 68, welches die zerkleinerten Feststoffe als Brennstoff durch
die Leitung 69 der Brennkammer des Kesselofens 11 zuführt. : -, ■·■■-■.■-.·;■·· ·.-.- · ,..-
Wenn das Verfahren der Erfindung zur Verwertung von Klärschlamm verwendet wird, ist vorausgesetzt,
daß Brennstoffe in einer ausreichenden Menge erzeugt werden, um den ganzen Brennstoffbedarf für
die Dampferzeugung zu decken, Wenn jedoch die aus dem Verfahren gewonnenen Feststoffe als ein Verfahrensprodukt
durch die Leitung 66 abgezogen werden, muß der Brennstoff zur Beheizung des Kesselofens
von einer anderen Quelle stammen. Dieser Fall
wird durch die Leitung 70 zum Kesselofen 11 angezeigt,
durch welche diesem öl zugeführt werden kann. Selbstverständlich können zur Heizung an
Stelle von Öl auch andere Brennstoffe oder Zusatzbrennstoffe verwendet werden, was von den gegebenen
Liefermöglichkeiten und den entstehenden Kosten abhängig ist. Wenn die Feststoffe als Brennstoff
für das Verfahren verbrannt werden, bleibt nach der Verbrennung noch etwas Asche oder nichtbrennbare
mineralische Stoffe zurück. Diese Asche kann durch Zyklone und Staubsammler aufgefangen werden,
und deren Beseitigung aus dem Kesselofen 11 ist
durch die Leitung 71 angedeutet. Da diese Asche im allgemeinen mit Mineralien angereichert ist, kann sie
gegebenenfalls auch als Düngemittel Verwendung finden. Obwohl die Verbrennungstemperaturen innerhalb
des Kesselofens im Bereich von 871 bis 982° C liegen, wodurch organische Stoffe oder Geruchsstoffe
vernichtet werden, liegen die Abgastemperaturen unterhalb von 238° C, was auf den hohen Wirkungsgrad
der Wärmeübertragung von den Ofengasen auf und durch die Wärmeaustauschflächen des Kesselofens
zurückzuführen ist. Diese niedrigen Abgastemperaturen haben zur Folge, daß nur ein sehr geringer
Anteil von flüchtigen Aschebestandteilen, wie z. B. die wertbaren Phosphorpentoxyde, in die freie Atmosphäre
gelangen.
Gemäß F i g. 2 der Zeichnungen wird die erste Stufe 109 eines Verdampfers mit Dreifacheffekt nach
dem Verfahren der Erfindung bei Verwendung einer Stufe oder eines Kreislaufes der Wärmerückverdichtung
von oben her durch die Leitung 108 mit nassem Klärschlamm oder einer Mischung aus Feststoffen,
Wasser und Öl beschickt. Die teilweise entwässerte Aufschlämmung geht durch die Dampfkammer 114
der ersten Stufe nach unten zu deren Abstichtrog, der nicht dargestellt ist. Das von der ersten Stufe abgegebene
Kondensat wird durch die Leitung 112 abgeleitet und gelangt teilweise zum Kesselofen zurück,
der ebenfalls nicht dargestellt ist. Die Gewichtsmenge des durch die Leitung 112 abgegebenen Kondensats
ist größer als die des vom Kesselofen kommenden Heizdampfes, wie im weiteren Teil der Beschreibung
im einzelnen erläutert werden soll. Die Menge des in der Leitung 112 befindlichen Kondensats, die über
die zur Speisung des Kesselofens benötigte Menge hinausgeht, steht zusammen mit anderem Kondensat
und rückläufigen Strömen zur Wiederverwendung in der Einrichtung zur Verfügung. Heizdampf aus der
ersten Stufe strömt durch die Leitung 115 zur zweiten Stufe 121. Die teilweise entwässerte Aufschlämmung
vom Abstichtrog des Verdampfers der ersten Stufe wird durch die Leitung 119 dem Oberteil der zweiten
Stufe zugeführt und gelangt durch die Dampfkammer 125 der zweiten Stufe nach unten zu deren Abstichtrog,
der ebenfalls nicht dargestellt ist. Das von der zweiten Stufe abgegebene Kondensat wird durch die
Leitung 122 abgeführt und mit anderem Kondensat und rückläufigen Strömen für eine Wiederverwendung
innerhalb der Einrichtung vereinigt. Heizdampf aus der Dampfkammer der zweiten Stufe strömt
durch die Leitung 126 zur dritten Stufe, die nicht dargestellt ist.
Der Verdampfer oder die Verdampfereinrichtung erhält vom Kesselofen kommenden Heizdampf durch
die Leitung 110, der zunächst zu einem Venturirohr oder einer konvergierend-divergierend ausgebildeten
Düse 172 geleitet wird. Der Heizdampf verläßt diese Düse durch die Leitung 174, welche mit dem Verdampfungsraum
des Verdampfers 109 der ersten Stufe verbunden ist. Der Verdampfungsraum der
zweiten Stufe 121 ist durch eine Leitung 173 mit der Einschnürung oder dem Niederdruckbereich des
Venturirohrs 172 verbunden. Das Venturirohr ist in bezug auf die Verdampfereinrichtung so ausgebildet,
daß bei normalem Dampfdruck, Temperatur und Durchflußmenge durch die Leitung 110 und der für
ίο das System üblichen Beschickungsmenge von nasser
Aufschlämmung durch die Leitung 108 der Druck in der Einschnürung des Venturirohrs niedriger ist als
der Druck im Verdampfungsraum auf der Heizseite des Verdampfers 121 der zweiten Stufe. Unter diesen
Umständen strömt Dampf vom Verdampfungsraum der zweiten Stufe durch die Leitung 173 zum Venturirohr,
in welchem er sich mit dem durch die Leitung 110 zugeführten frischen Heizdampf vermischt,
wobei sein Druck auf der Abgabeseite oder der Seite der Ausdehnung des Venturirohres erhöht wird. Im
Hinblick auf den vom Verdampfer 121 der zweiten Stufe abgezogenen Dampf ist dessen Behandlung als
Wärmerückverdichtung zu bezeichnen und das Venturirohr oder die konvergierend-divergierend ausgebildete
Düse 172 als ein Wärmeverdichter. Die Mischung aus dem vom Kesselofen kommenden Heizdampf
und dem durch die Leitung 173 von der zweiten Verdampferstufe abgezogenen Dampf stellt die
Wärmequelle für den Verdampfer 109 der ersten Stufe dar und wird durch die Leitung 174 in diesen
eingeleitet. Das Gewicht des die erste Stufe durch die Leitung 112 pro Zeiteinheit verlassenden Kondensats
ist infolge des durch die Leitung 173 zugeführten Wasserdampfes größer als das Gewicht des durch die
Leitung 110 zugeführten Heizdampfes.
Das Gewichtsverhältnis des aus dem Verdampfer der zweiten Stufe 121 abgezogenen und durch die
Leitung 173 in das Venturirohr 172 eintretenden Dampfes zu dem durch die Leitung 110 zu dem Venturirohr
fließenden Dampf beträgt etwa 2:1 oder mehr. Unter Berücksichtigung der durch das Venturirohr
stattfindenden Verdichtung wird das Verdichtungsverhältnis in jedem Fall so gewählt, daß die
Temperatur des durch die Leitung 174 zur Heizseite des Verdampfers 109 der ersten Stufe strömenden
Dampfes oder Dampfgemisches nicht viel höher ist und möglicherweise nur 5 bis 60C über der angestrebten
Verdampfungstemperatur der nassen Aufschlämmung liegt, welche dieser Stufe durch die Leirung
108 zugeführt wird. Dieser aus Gründen der Wärmeübertragung kleine Temperaturunterschied
zwischen dem zur Heizung dienenden Dampf und dem in der ersten Stufe zu erhitzenden und zu entwässernden
Stoff gibt dieser Stufe in Anbetracht der thermodynamischen Gesetze einen hohen Wärmewirkungsgrad.
Es ist möglich, diesen kleinen Temperaturunterschied aufrechtzuerhalten, weil der Siedepunkt
des stark verdünnten, nassen Klärschlamms, welcher der ersten Stufe zugeführt wird, sich in dieser
Stufe nicht wesentlich erhöht, auch wenn große Wassermengen in dieser Stufe verdunstet werden, die
doppelt so groß oder vielfach größer sind als die Heizdampfmengen, die durch die Leitung 110 zugeführt
werden.
Wenn in einem richtig dimensionierten und betriebenen System, wie es allgemein in F i g. 2 dargestellt
ist, Wärmerückverdichtung angewendet wird, kann in der ersten Stufe wesentlich mehr Wasser zur Ver-
dampfung gebracht v/erden als in irgendeiner der folgenden
Stufen, vielleicht doppelt soviel oder mehr. Da der für den Wärmeübergang in der ersten Stufe
zur Verfügung stehende Temperaturunterschied, wie bereits erwähnt, nur gering ist, folgt daraus, daß die
für den Wärmeübergang in der ersten Stufe zur Verfügung stehende Gesamtoberfläche wesentlich größer
sein muß als die in den anschließenden Stufen. Das wird in Fig. 2 ganz allgemein dadurch angedeutet,
daß der Durchmesser von Heiz- und Verdampfungsraum in dem Verdampfer 109 der ersten Stufe erheblich
größer als der des Verdampfers 121 der zweiten Stufe eingezeichnet ist. Insgesamt gesehen sind die
Vorteile der Wärmerückverdichtung, wenn diese in geeigneter Weise anwendbar ist, beträchtlich. Wie
beispielsweise bereits erwähnt worden ist, kann der Brennstoffverbrauch bei einem Verfahren mit einem
mehrstufigen oder Mehrfacheffektverdampfer im gleichläufigen Betrieb zur Entwässerung von festen
Schlammkonzentraten unter Verwendung von Wärmerückdichtung etwa 25 bis 35 °/o weniger betragen
als bei einem Verfahren mit Mehrfacheffektverdampfer im Gegenstrombetrieb für die gleiche
Behandlung gemäß Hauptpatent 1 241 381.
Claims (13)
1. Verfahren zur Entwässerung von festen Schlammkonzentraten, bei dem diese mit einem
verhältnismäßig nichtflüchtigen öl zu einer nach Abtrennung des Wassergehaltes fließ- und pumpfähig
bleibenden Mischung vermischt werden, die gebildete ölhaltige Mischung mehreren aufeinanderfolgenden
Entwässerungsstufen durch Wärmeverdampfung unterworfen wird, wobei jede Entwässerungsstufe bei einer anderen Temperatur
unter Bildung zunehmend höher konzentrierter ölhaltiger Mischungen durchgeführt wird,
die bei der Wärmeverdampfung entwickelten Dämpfe zur Deckung mindestens eines Teils des
Wärmebedarfs bei der vorhergehenden Wärmeverdampfung verwendet werden und zum Schluß
eine nahezu wasserfreie Aufschlämmung von Schlammfeststoffen in Öl abgezogen wird, nach
Patent 1241381, dadurch gekennzeichnet, daß jede Entwässerungsstufe bei fortschreitend
niedrigerer Temperatur durchgeführt wird und zur Deckung mindestens eines Teils des Wärmebedarfs
der folgenden Entwässerungsstufen die bei jeder, außer der letzten, Entwässerungsstufe
entwickelten Dämpfe dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus festen
Schlammkonzentraten und Öl in den Entwässerungsstufen bei Temperaturen zwischen 204 und
38° C behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt der festen
Schlammkonzentrate durch Sammeln und Kondensieren des von dem Gemisch von Schlammfeststoffen
und Öl in den Entwässerungsstufen abgegebenen Wasserdampfes zurückgewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß fortlaufend wenigstens ein Teil
der in der ersten Entwässerungsstufe entwickelten Dämpfe abgezogen wird, nachdem diese Dämpfe
einen Teil des Wärmebedarfs der zweiten Entwässerungsstufe gedeckt haben, und bevor diese
Dämpfe kondensiert werden, und daß die abgezogenen Dämpfe fortlaufend mit frisch zugeführtem
Heizdampf für die Entwässerung vermischt und durch diesen verdichtet werden und dieses
Dampfgemisch dazu verwendet wird, einen großen Teil des Wärmebedarfes der ersten Entwässerungsstufe
zu decken. - '
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der abgezogene Teil der in der
ersten Entwässerungsstufe entwickelten Dämpfe durch Saugwirkung von frisch zugeführtem Heizdampf
in einem Strömungsverfahren abgezogen und dabei mit frischem Heizdampf vermischt und
durch diesen verdichtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von
abgezogenen Dämpfen zu frischem Heizdampf wenigstens bei etwa 2:1 liegt. '
7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 6, gekennzeichnet durch einen Verflüssigungsbehälter (4), in welchem zufließende, feste
Schlammkonzentrate mit zugeführtem Öl vermischt werden, eine Verdampfereinrichtung (9,
21, 32, 109, 121) mit Mehrfacheffekt, in der das fließfähige Gemisch in gleichläufigem Betrieb
vermittels Heizdampf erhitzt und der Wassergehalt des Gemisches verdampft wird, mit einem
ersten Auslaß in dem Verdampfungsraum der letzten Verdampferstufe (32), durch den der in
diesem Verdampfungsraum erhitzte, entwässerte und infolge seines Ölanteils fließfähige Stoff abgezogen
wird, und mit einem zweiten Auslaß (33) in dem Verdampfungsraum, durch den das in
dem Verdampfungsraum dieser letzten Stufe von dem Gemisch in der Form von Dampf abgegebene
Wasser abgezogen wird, eine Leitung (7, 8) von dem Veflüssigungsbehälter zu der Verdampfereinrichtung,
durch welche ein Gemisch von Schlammkonzentraten und Öl zu dem Einlaß des Verdampferraums der ersten Verdampferstufe (9)
gelangt, eine Preßvorrichtung (50, 59), durch welche eine Trennung eines Gemisches von
Schlammfeststoffen und Flüssigkeit in die festen und die flüssigen Bestandteile erfolgt, und durch
eine Leitung (48) von dem ersten Auslaß in dem Verdampfungsraum der letzten Verdampferstufe
der Verdampfereinrichtung mit Mehrfacheffekt zu der Preßvorrichtung, durch welche eine im
wesentlichen wasserfreie Ölaufschlämmung von Schlammfeststoffen zu der Preßvorrichtung gelangt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Kondensator (37) und eine Leitung
(36) von dem zweiten Auslaß in dem Verdampfungsraum der letzten Verdampferstufe zu
dem Kondensator, durch welche das in der Form von Wasserdampf aus dem Gemisch von
Schlammkonzentraten und Öl in der letzten Verdampferstufe abgegebene Wasser zu dem Kondensator
strömt, um in diesem wieder zu Wasser kondensiert zu werden.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Leitung (5, 53) von der Preßvorrichtung
zu dem Verflüssigungsbehälter, durch die das von der Preßvorrichtung ausgeschiedene
009 543/130
flüssige Öl zu dem Verflüssigungsbehälter zurückgeführt wird, um in diesem mit frisch zufließenden
Schlammkonzentraten vermischt zu werden.
10. Einrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Verbrennungseinrichtung (11)
zur Beschickung der Verdampfereinrichtung mit Mehrfacheffekt mit der für die Entwässerung
erforderlichen Wärmemenge und Vorrichtungen (63, 65, 68) für die Abgabe der von der Preßvorrichtung
abgetrennten Feststoffe an die Verbrennungseinrichtung, wobei diese so beschaffen
ist, daß sie diese Feststoffe aufnehmen und als Brennstoff verbrennen kann, um wenigstens einen
Teil der für die Entwässerung in der Verdampfereinrichtung mit Mehrfacheffekt erforderlichen
Wärmemenge zu erzeugen.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen Kesselofen (11) für die Erzeugung
von Heizdampf für die Verdampfereinrichtung mit Mehrfacheffekt und eine Leitung (10) von dem Kesselofen zu. der Verdampfer-
einrichtung, durch welche der erzeugte Heizdampf vom Kesselofen zu der Verdampfereinrichtung
strömt.
12. Einrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Heizdampfkreislauf, durch
welchen der Heizdampf für die Erhitzung des zu entwässernden Gemisches von dem zweiten
Effekt der Verdampfereinrichtung mit Mehrfacheffekt durch Einwirkung von frisch erzeugtem
Heizdampf abgezogen, verdichtet und mit diesem Heizdampf vermischt wird und einen Heizdampfstrom
bildet, der dem ersten Effekt der Verdampfereinrichtung zugeführt wird.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizdampfkreislauf ein
Venturirohr (172) aufweist, durch welches von dem zweiten Effekt der Verdampfereinrichtung
mit Mehrfacheffekt Heizdampf durch die Saugwirkung einer Strömung von frisch erzeugtem
Heizdampf abgezogen, durch den frischen Heizdampf verdichtet und mit diesem vermischt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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