DE3309885A1 - Vorrichtung zur ermittlung der kokillenwandabnutzung waehrend des giessprozesses und verwendung derselben zur ermittlung der abhebung der strangschale von der kokilleninnenwand - Google Patents
Vorrichtung zur ermittlung der kokillenwandabnutzung waehrend des giessprozesses und verwendung derselben zur ermittlung der abhebung der strangschale von der kokilleninnenwandInfo
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- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/16—Controlling or regulating processes or operations
Description
Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH
Theodor-Stern-Kai 1
D-6000 Frankfurt 70
Theodor-Stern-Kai 1
D-6000 Frankfurt 70
Krn/schb B 83/1 Krn
Vorrichtung zur Ermittlung der Kokillenwandabnutzung während des Gießprozesses und Verwendung derselben zur Ermittlung der Abhebung der
Strangschale von der Kokilleninnenwand
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie auf die Verwendung
derselben zur Ermittlung der Abhebung der Strangschale von der Kokilleninnenwand.
Beim Stranggießen von Metallen wird der Strang durch kontinuierliches Gießen von flüssigem Material durch
einen Schacht der Kokille erzeugt. Beim Austreten aus dem Schacht besteht der Strang aus einer festen Schale
und einem flüssigen Kern. Weitere Kühlung außerhalb der Kokille führt zur vollständigen Erstarrung.
Reibung zwischen Strang und Schachtwänden führt zu einem Abrieb an den Wänden (beim Stahlbrammen-Stranggießen
etwa 0,5 mm in 10 Betriebsstunden). Überschreitet die dadurch bedingte Abnahme der Stärke der Schachtwände
•einen anlagenspezifischen Grenzwert (z.B. 10 mm), so muß die Kokille ausgetauscht werden. Derzeit wird die Abnahme
der Wandstärke während der Gießpausen ermittelt. Wegen der starken Zunahme der maximalen Gießzeiten in den
letzten Jahren ist eine Feststellung der Abnutzung während der Gießprozesse von großer Bedeutung. Eine solche
Feststellung wird durch das zeitlich und örtlich variierende "Abheben" des Stranges von den Kokillenwänden sehr
erschwert· Das Abheben wird durch Schrumpfen des Strangquerschnittes
bei der Abkühlung der Strangschale durch Kontakt mit den gekühlten Kokillenwänden verursacht.
Nach dem Abheben erwärmt sich die Strangschale durch Wärmezufuhr aus dem flüssigen Strangkern wieder und dehnt
sich maximal so weit aus, bis sie wieder die gekühlte Schachtwand berührt. Dieser Vorgang kann sich in einem
Strangquerschnitt beim Durchgang durch die Kokille mehrfach wiederholen, wobei Lage und Größe der Abhebungen im
Schacht zeitlich variieren. Die durch die Abhebungen entstehenden Spalte zwischen Schachtwand und Strang sind
teilweise - insbesondere bei kleinen Abhebungen - gefüllt (Gießpulver).
Die Verringerung der Strangkühlung durch Abheben schwächt das Schalenwachstum in der Kokille und kann Störungen
des Gießprozesses hervorrufen, in besonders krassen Fällen sogar Strangdurchbrüche. Daher ist für eine globale
Berücksichtigung der Schrumpfung der Strangschale der Kokillen-Schacht konisch ausgeführt. Die Konizität ist
ein kritischer Parameter. Bei zu geringer Konizität kann die Minderung der Kühlung durch Abhebung, bei zu großer
Konizität die Reibung zwischen Strang und Schachtwänden im unteren Schachtbereich zu groß werden. Für einen großen
Teil der Gießprogramme liegen Erfahrungswerte vor,
die einen befriedigenden Gießablauf erlauben.
In diesen Fällen ist die kontinuierliche Überprüfung der Abnutzung der Schachtwände und gegebenenfalls eine die
Abnutzung kompensierende Nachstellung der Wände von gro-"ßer Bedeutung. Für besonders kritische Gießaufgaben sind
jedoch Messungen von Abhebungen in der Kokille und Einstellung der Konizität nach diesen Werten erforderlich.
Das gilt insbesondere bei stark variierenden Gießgeschwindigkeiten. Eine Messung der Abhebung war bisher
nicht möglich.
Es ist durch die DE-OS 31 10 012 eine Anordnung bekanntgeworden, bei der durch einen Fühler unterhalb und damit
außerhalb der Kokille die Änderung des Abstandes zur Strangoberfläche festgestellt wird. In Abhängigkeit von
dieser Änderung wird die Konizität der Kokille während des Gießprozesses nachgestellt. Durch diese Anordnung
wird aber die Abnutzung der Kokillenwand nicht erfaßt. Daher ist auch eine optimale Nachstellung der Konizität
nicht möglich. Außerdem sind Probleme durch Ausdehnung des Stranges nach Verlassen der Kokille zu erwarten, so
daß nicht sicher unterschieden werden kann, ob eine Änderung des Abstandes Strangoberfläche - Sensor durch Änderung
der Strangabhebung in der Kokille oder der Ausbauchung des Stranges außerhalb der Kokille hervorgerufen
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit der während des Gießprozesses die
Abnutzung der Kokillenwände ermittelt werden kann, wobei aus dem Ergebnis auch die Abhebung des Stranges von den
Wänden festgestellt werden kann.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe der Feststellung der Abnutzung der Kokillenwände durch die im Kennzeichen des
Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Die Art der Verwendung der Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 zur Ermittlung der Abhebung der Strangschale
von der Kokilleninnenwand wird durch die Merkmale des Kennzeichens des Patentanspruchs 2 angegeben. Die Vorrichtung
gemäß der Erfindung und ihre Verwendung wird in den nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen an
Hand der Zeichnung näher erläutert.
Ein Ausführungsbeispiel mit Wirbelstrom-Abstandssensoren wird an Hand der Figuren 1 und 2 beschrieben. Figur 1
zeigt eine Kokille mit in Bohrungen angebrachten Meßsen-
η * λ · tr ft
soren, die Figur 2 eine Kokillenwand mit einem Meßsensor
in einer durchgehenden Bohrung und einem Meßsensor, der
im Bereich der kritischen Abnutzung mißt. Ein weiteres Ausführungsbeispiel mit Ultraschall-Meßsensoren wird an
Hand der Figur 3 beschrieben.
In der Fig. 1 sind in einer Schachtwand 1 der Kokillle in Öffnungen 4,4' Wirbelstrom-Abstandsmeßsensoren 3,3'
eingebaut. Die Sensoren sind dabei so weit von der Strangoberfläche 2 entfernt, daß diese auch bei maximal
erlaubter Abnutzung der Kokillenwand die Sensoren nicht berührt. Bei einer noch nicht benutzten Kokille ist der
Abstand Schachtoberfläche - Sensoren durch den Einbau gegeben und bekannt. Dieser Abstand sei mit L bezeichnet;
er entspricht einer Kokillenabnutzung von Null, d.h. nicht abgenutzt. Während des Gießens ermittelt jeder
Abstandsmeßsensor den jeweils aktuellen Abstand A
der Strangoberfläche zum Sensor und führt diesen zur Eliminierung des Einflusses (zeitweiser) Abhebungen des
Stranges von den Schachtwänden einem ihm zugeordneten Minimalwertspeicher zu, der jeweils den kleinsten im zugeführten
Meßwert unter Löschung des zuletzt gespeicherten Wertes speichert. Der momentane Wert der Abnutzung
der Schachtwand ergibt sich aus dem gespeicherten Abstandswert A' zu Δ L = L - A1. Aus den Δ L-Werten der
eingesetzten Sensoren folgt, wann die Kokille ausgetauscht und gegebenenfalls das Gießen abgebrochen werden
muß.
Die Sensoren können auch so ausgeführt werden', daß sie nur Abstandswerte im Bereich der kritischen Abnutzung
ausreichend genau messen, vgl. dazu Fig. 2. Das ermöglicht bei Wirbelstrom-Meßsensoren eine kleinere und einfachere
Bauform 5. Zudem muß die Meßsensoröffnung 6 nur so tief sein, daß sich erst bei kritischen Werten der
Abnutzung kein Wandmaterial (üblicherweise Kupfer) mehr zwischen Meßsensor 5 und Strangoberfläche befindet.
Damit der Strang nicht durch die für den Sensor notwendige
Öffnung 4 in der Kokillenwand mechanisch belastet wird, wird der Raum zwischen Serisorfläche und Kokillenwand
mit einem unmagnetischen,'elektrisch nicht leitenden
Material 7 ausgefüllt-, welches ähnliche mechanische Abriebeigenschaften wie die Kokillenwand hat.
Eine wesentliche Verbesserung des Gießprozesses wird durch Nachführen der Schachtwände auf die Sollgeometrie
des Schachtes erreicht, in dem die gemessenen Abnutzungswerte einer Verstelleinrichtung zugeführt werden, die die
Kokillenwände entsprechend diesen Werten verschiebt. Mit Hilfe geeignet angeordneter Meßsensoren 3 und 31 in Fig.
kann so insbesondere bei Brammen-Stranggießanlagen die für den Prozeßverlauf besonders wichtige Konizität der Schmalflächen
des Kokillenschachtes auf dem geforderten Wert gehalten werden. Die Vorrichtung zur Ermittlung der Kokillenwandabnutzung
gemäß der Erfindung wird dazu verwendet, die Abhebung der Strangschale von der Kokilleninnenwand
zu ermitteln. Dies geschieht dadurch, daß aus der Differenz zwischen dem aktuell gemessenen Abstand A zwischen
Meßsensor und Strangoberfläche und dem gespeicherten kleinsten Abstandswert A' die Abhebung AA=A-A1 der
Strangoberfläche von der Kokilleninnenwand ermittelt wird.
Aus den gemessenen Abhebewerten wird eine Kenngröße ermittelt, die einer oder der oben genannten Konizitäts-Verstelleinrichtung
zur entsprechenden Verstellung der Kokillenwand zugeleitet wird. Diese Kenngröße wird durch
Maximalwertspeicherung der Abhebewerte gewonnen.
Mit einem Meßsensor 3'' kurz unterhalb der Kokille wird
die Verformung der Strangschale nach Austritt aus der Kokille beobachtet. Sie hängt vorwiegend von der Strangabzugsgeschwindigkeit
und dem Kontakt zwischen Strang und Kokilleninnenwänden und damit von der Konizität ab.
Da mit der Verformung die Gefahr des Entstehens von Ma-
terialfehlern in der Strangschale oder gar des Aufreißens wächst, soll bei zu großer Verformung die Konizität und
gegebenenfalls auch die Strangabzugsgeschwindigkeit verringert
werden. Einige Anlagenzustände - wie zum Beispiel Gießbeginn und sehr langsamer Strangvorschub - erfordern
eine andere Reaktion der Verstelleinrichtung als ein annähernd stationärer Betrieb. Daher werden die Sollgrößen
für die Kokillenwandverstellung unter Berücksichtigung der in dieser Hinsicht relevanten Anlagenparameter (Stranglänge,
Abzugsgeschwindigkeit) mit Hilfe eines Rechners aus den Meßwerten der Vorrichtung bestimmt.
Bei dem in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel mit Schallsensoren werden die Meßköpfe 8 direkt an die Kokillenwand
1 angekoppelt. Gearbeitet wird nach dem Puls-Echo-Verfahren. Die Abnutzung der Kokillenwand ergibt
sich aus der Laufzeit des an der Schachtoberfläche reflektierten Schallimpulses. Die Reflektion wird durch
die Strangoberfläche und die "Schmiermittelschicht" 9 zwischen Strang- und Schachtoberfläche beeinflußt ung
kann zeitweise sehr klein werden. Daher wird hier - analog zum vorigen Ausführungsbeispiel - eine Minimalwertspeicherung
durchgeführt. Eine Bestimmung der Strangabhebung ist mit Schall dann möglich, wenn der Raum zwischen
Strangoberfläche und Schacht vollständig mit Gießpulver ausgefüllt ist.
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- Leerseite -
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Ermittlung der Kokillenwandabnutzung während des Gießprozesses,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Kokillenwänden (1) ein oder mehrere Abstandsmeßsensoren (3,3',8) so eingebaut
werden, daß sie von dem sich abhebenden und bewegenden Strang auch dann nicht berührt werden, wenn
die Kokillenwand sich im Betrieb abgenutzt hat, daß das sich ergebende kleinste Abstandssignal für den
Abstand zwischen einem Abstandsmeßsensor (3,3',8) und
dem Strang (2) bzw. Oberfläche der Kokilleninnenwand (1), einem Minimalwertspeicher unter Löschung
des zuletzt gespeicherten Wertes zugeführt und die Differenz aus dem Anfangswert des Abstandes Meßsensor Kokilleninnenwand
L und dem jeweils gespeicherten kleinsten Abstandswert Meßsensor - Strangoberfläche
bzw. Meßsensor - Wandoberfläche Af gebildet wird.
2. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Ermittlung
der Abhebung der Strangschale von der Kokilleninnenwand,
dadurch gekennzeichnet, daß aus der Differenz zwischen
dem aktuell gemessenen Abstand A zwischen Meßsensor und Strangoberfläche und dem gespeicherten kleinsten
Abstandswert A' die Abhebung AA = A-A1 der Strangoberfläche
von der Kokilleninnenwand ermittelt wird. 5
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßsensor ein Wirbelstromsensor
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kokillenwand (1) eine den Sensor (3,5) beinhaltende Öffnung (4,6) besitzt,
die so ausgestaltet ist, daß sich zwischen der Stirnseite des Sensors und der Strangoberfläche (2) nur
hochfrequenzmäßig durchlässiges Material befindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (4) in der Kokillenwand
mit einem Material (7), welches unmagnetisch, elektrisch nicht leitend und ähnliche Abriebeigenschaften
wie die Kokillenwand hat, so verschlossen ist, daß die Kokilleninnenwände jeweils eine ebene
Fläche bilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßsensor ein Ultraschallsensor
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei verstellbaren Kokillen die ermittelte Abnutzung einer Kokillenwand einer Verstelleinrichtung
zugeführt wird, die die Kokillenwand entsprechend der Abnutzung verschiebt.
5
8. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß aus den gemessenen Abhebewerten
eine Kenngröße ermittelt wird, die einer oder der Konizitäts-Verstelleinrichtung zur entsprechenden
Verstellung der Kokillenwand zugeleitet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Kenngröße durch Ma-5
ximalwertspeicherung der Abhebewerte gewonnen wird.
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