DE3307123C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein autonomes Orientierungssystem
für Landfahrzeuge mit einem Bewegungsmelder, der
die zurückgelegte Wegstrecke und die Richtung des Fahrzeuges
registriert und der die Ist-Position des Fahrzeugs
darstellt, mit einem Display zur Fahrtrichtungsanzeige
und mit einer Informationsquelle im Fahrbahnbereich,
die die tatsächliche Position dem Fahrzeug übermittelt,
um die Ist-Position im Fahrzeug zu korrigieren
(DE-OS 29 25 656).
Aus der DE-OS 29 25 656 ist ein autonomes Orientierungssystem
für Landfahrzeuge bekannt, bei dem die im
Fahrzeug ermittelten Positionsdaten (Koppelnavigation)
durch externe Stützpunkte korrigierbar sind.
Aus der US-PS 30 44 043 sind Landmarkierungen bekannt,
die Fahrtrichtungen repräsentieren und die beim Überfahren
von den Fahrzeugen eingelesen werden.
In der Kraftfahrzeugtechnik befaßt man sich seit einiger
Zeit mit Orientierungssystemen, die die jeweilige
Fahrzeugposition sowie die Richtung angeben, in der ein
Kraftfahrer fahren muß, um ein vorgegebenes Ziel zu erreichen.
Bei den Orientierungssystemen unterscheidet
man zwischen zentralgesteuerten und autonomen Orientierungssystemen.
Zentralgeführte Orientierungssysteme wie
z. B. LISA sind relativ teuer, da eine komplizierte Infrastruktur
wie z. B. Induktionsschleifen an Kreuzungen
sowie zentrale Computersysteme benötigt werden. Dagegen
können autonome Orientierungssysteme preisgünstig realisiert
werden.
Ein autonomes Orientierungssystem ermittelt im wesentlichen
zwei Meßgrößen, und zwar die zurückgelegte
Wegstrecke sowie die momentane Fahrtrichtung. Die zurückgelegte
Wegstrecke läßt sich in einem Fahrzeug relativ
leicht durch Zählen der Umdrehungen der Fahrzeugräder
ermitteln. Die Wegmessung durch Ermitteln der
Radumdrehungen hat allerdings nur dann eine ausreichende
Genauigkeit, wenn ein konstanter Reifendruck
stets eingehalten wird und wenn die Reifenqualität
stets einwandfrei ist. Eine Bestimmung der momentanen
Fahrtrichtung läßt sich auf verschiedene Weise realisieren.
So kann die Fahrtrichtung eines Fahrzeuges beispielsweise
durch Messen der Umdrehungsdifferenz zwischen
kurveninneren und kurvenäußeren Rädern, durch
Messen des Lenkwinkels, mittels eines mechanischen
Kreiselgerätes, mittels eines Faserkreisels (bei dem
die Meßgröße Drehgeschwindigkeit durch Integration auf
die gesuchte Fahrtrichtung umgerechnet werden muß), mit
Hilfe einer möglichst reibungsfrei gelagerten trägen
Masse oder mittels Kompaß ermittelt werden. Bei
bekanntem Ausgangspunkt läßt sich mit Hilfe der beiden
Meßgrößen zu jedem beliebigen Zeitpunkt der
augenblickliche Standort des Fahrzeugs bestimmen.
Ein gewisses Problem stellt jedoch die Fahrtrichtungsbestimmung
dar. Die aufgeführten Meßverfahren zur Ermittlung
der Fahrtrichtung sind nämlich entweder zu
teuer (Kreiselgeräte) oder nicht genau genug. Schließt
man die zu teuren Meßmethoden aus und behilft man sich
mit den ungenaueren Verfahren, dann sind in jedem Fall
Stützungsmaßnahmen zur Korrektur aufgetretener Meßfehler
in bestimmten Zeit- oder Wegabständen erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein autonomes
Orientierungssystem anzugeben, welches in relativ einfacher
Weise eine genaue Ermittlung der Fahrzeugposition
sowie der Fahrtrichtung ermöglicht und die Möglichkeit
bietet, auf andere Weise ermittelte Positions-
und Fahrzeugrichtungswerte zu stützen bzw. zu korrigieren.
Diese Aufgabe wird durch ein autonomes Orientierungssystem
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Beim Strichcode repräsentiert beispielsweise jeder
Strich ein Bit. Durch den Strichcode sind vorzugsweise
die Nord-Süd-Koordinate und die Ost-West-Koordinate
sowie der Fahrtrichtungswinkel (Richtung der Fahrbahn)
an der Meßstelle codiert.
Die Fahrbahnmarkierung ist beispielsweise mittels Farbe
auf die Straßenoberfläche aufgebracht oder in Streifenform
in die Fahrbahnoberfläche eingelassen. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, daß die Fahrbahnmarkierung
aus ausgelegten oder in die Fahrbahnoberfläche eingelassen,
elektrisch leitenden und/oder ferromagnetischen
Drähten, Streifen oder Bändern besteht.
Das Ablesen des Codes beim Überfahren der Markierung
erfolgt beispielsweise mittels optischer oder elektronischer
Mittel. Zum Ablesen des Codes eignet sich beispielsweise
das Prinzip der Reflexschranke. Das Ablesen
des Codes kann beispielsweise auch mittels einer kapazitiven
oder induktiven Sonde, mittels eines
Differentialtransformators oder mittels eines Näherungsschalters
erfolgen.
Entspricht der Winkel, der beim Passieren des Strichcodes
eingelesen wird, nur dann der Fahrtrichtung, wenn
das Fahrzeug parallel zur Fahrbahnachse fährt, so kann
mittels einer Doppeleinlesung - beispielsweise mittels
zweier Sensoren - aus dem zeitlichen Verzug der beiden
Signale auf die Winkelabweichung von der Fahrbahnachse
geschlossen und die wahre Fahrtrichtung ermittelt werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine Fahrbahn 1, die gemäß der
Erfindung eine Fahrbahnmarkierung 2 aufweist. Die
Fahrbahnmarkierung besteht im Ausführungsbeispiel aus
einem Strichcode, bei dem senkrecht zur Fahrtrichtung
geradlinige Fahrbahnmarkierungen angebracht sind. Jeder
Strich repräsentiert ein Bit. Mit Hilfe des Strichcodes
werden - und zwar unabhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit
- Informationen über die kartesischen
Koordinaten der Fahrzeugposition (Standort) in bezug
auf eine entsprechend eingeteilte Landkarte (vorzugsweise
in Nord-Süd- bzw. Ost-West-Richtung ausgerichtet)
sowie die augenblickliche Fahrtrichtung
(Fahrtrichtungswinkel d in Fig. 1) übertragen. In diesem
Fall müssen durch den Strichcode somit die
Nord-Süd-Koordinate, die Ost-West-Koordinate und der
Fahrbahn-Fahrtrichtungswinkel codiert sein. Die beiden
Koordinaten sollten mit einer Auflösung bzw. Genauigkeit
von ca. ±10 m und der Fahrtrichtungswinkel mit
einer Genauigkeit von ca. ±0,5° codiert sein.
Bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland mit einer
Nord-Süd-Erstreckung von ca. 1' m und einer Ost-West-Erstreckung
von ca. 0'5 m werden beispielsweise 45 Bit
für die angegebenen Genauigkeiten bzw. Auflösungen
benötigt. Diese ergeben sich wie folgt:
17 Bit-131 072 (=2¹⁷)×10 m=1'31072 m
16 Bit- 65 563 (=2¹⁶)×10 m=0'65563 m
10 Bit- 1 024, d. h. 1 Bit=0,35156°
2 Bit für Kontrollzwecke.
16 Bit- 65 563 (=2¹⁶)×10 m=0'65563 m
10 Bit- 1 024, d. h. 1 Bit=0,35156°
2 Bit für Kontrollzwecke.
Bei einem Rastermaß von 10 cm für die Codestriche kommt
man so zu einer codierten Wegstrecke von 4,5 m. Die
Landmarken werden beispielsweise auf geraden Straßenstücken
in Abständen von ca. 10 bis 50 km angebracht.
In Ballungs- und Stadtgebieten wird die Markierung
entsprechend enger angebracht.
Mit Hilfe der Erfindung ist eine laufende Standortbestimmung
eines Fahrzeugs ohne Zutun des Fahrers
möglich. Gibt der Fahrer außerdem die Koordinaten seines
Zielortes ein, so ist es ohne weiteres möglich, durch
ein Display (z. B. LCD-Display), beispielsweise einen
Richtungspfeil zur Anzeige zu bringen, der dem Fahrer
zeigt, in welcher Richtung und in welcher Entfernung
sein Zielort sich befindet. Dazu ist es nicht erforderlich,
Landkarten oder Stadtpläne in das autonome
Orientierungssysteme einzugeben.
Mittels des autonomen Orientierungssystems nach der
Erfindung ist es auch möglich, eine permanente Selbstkorrektur
von im Fahrzeug befindlichen Meßsystemen, die
unabhängig vom autonomen Orientierungssystem nach der
Erfindung die Fahrzeugposition und Fahrtrichtung
ermitteln, vorzunehmen. Zu diesem Zweck werden die nach
der Erfindung beim Überfahren der Markierung ermittelten
sehr genaue Fahrzeugpositions- und Richtungswerte mit
den über gesonderte Wegstrecken- und Fahrtrichtungsmessungen
ermittelten Werten verglichen. Ergibt dieser
Vergleich die Notwendigkeit einer Korrektur, so wird
eine entsprechende Korrektur der nicht korrekten Meßwerte
vorgenommen. Weicht beispielsweise die aus den
Radumdrehungen durch Zählen ermittelte Wegstrecke
ständig um einen bestimmten Prozentsatz ab, dann wird
eine Radumdrehung mit einer um denselben Prozentsatz
gekürzten oder verlängerten Wegstrecke interpretiert.
Analoges gilt für die Fahrtrichtungsmessung.
Die Fig. 2 befaßt sich mit dem Fall, daß der Fahrtrichtungswinkel,
der beim Passieren des Strichcodes
eingelesen wird, nur dann der Fahrtrichtung entspricht,
wenn das Fahrzeug 4 parallel zur Fahrbahnachse 3 fährt.
Um auch dann eine genaue Fahrtrichtung des Fahrzeugs 4
zu erhalten, wenn das Fahrzeug nicht parallel zur
Fahrbahnachse 3 fährt, sind gemäß der Fig. 2 zur
Erzielung einer Doppeleinlesung zwei Sensoren 5 und 6
vorgesehen, die zwei seitlich verzögerte Signale
liefern. Aus dem zeitlichen Verzug der beiden Signale
kann auf die Winkelabweichung des Fahrzeugs 4 von der
Fahrbahnachse 3 geschlossen und die wahre Fahrtrichtung
α =ρ +ϕ des Fahrzeugs ermittelt werden. Wie bereits aus
den vorangegangenen Ausführungen hervorgeht, ist α die
wahre Fahrtrichtung des Fahrzeugs, ϕ die Winkelabweichung
der Fahrbahnachse 3 von einer bestimmten Bezugskoordinate
und p die Winkelabweichung des Fahrzeugs 4 von
der Fahrbahn 3.
Die Fig. 3 zeigt die zeitlich verzögerten Signale, die
von den beiden Sensoren 5 und 6 geliefert werden.
Claims (10)
1. Autonomes Orientierungssystem für Landfahrzeuge mit
einem Bewegungsmelder, der die zurückgelegte Wegstrecke
und die Richtung des Fahrzeugs registriert und der die
Ist-Position des Fahrzeugs darstellt.
mit einem Display zur Fahrtrichtungsanzeige und
mit einer Informationsquelle im Fahrbahnbereich, die die tatsächliche Position dem Fahrzeug übermittelt, um die Ist-Position im Fahrzeug zu korrigieren,
dadurch gekennzeichnet, daß als Informationsquelle auf der Fahrbahn ein Strichcode vorgesehen ist.
mit einem Display zur Fahrtrichtungsanzeige und
mit einer Informationsquelle im Fahrbahnbereich, die die tatsächliche Position dem Fahrzeug übermittelt, um die Ist-Position im Fahrzeug zu korrigieren,
dadurch gekennzeichnet, daß als Informationsquelle auf der Fahrbahn ein Strichcode vorgesehen ist.
2. Autonomes Orientierungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Strich im Strichcode ein Bit repräsentiert.
3. Autonomes Orientierungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den
Strichcode die Nord-Süd-Koordinate und die Ost-West-Koordinate
codiert sind.
4. Autonomes Orientierungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch den
Strichcode der Fahrtrichtungswinkel codiert ist.
5. Autonomes Orientierungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Strichcode
mittels Farbe auf die Fahrbahnoberfläche
aufgebracht oder in Streifenform in die Fahrbahnoberfläche
eingelassen ist.
6. Autonomes Orientierungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Strichcode
aus ausgelegten oder in die Fahrbahnoberfläche
eingelassenen, elektrisch leitenden und/oder
ferromagnetischen Drähten, Streifen oder Bändern besteht.
7. Autonomes Orientierungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablesen
des Strichcodes beim Überfahren mittels optischer oder elektronischer
Mittel erfolgt.
8. Autonomes Orientierungssystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ablesen des Strichcodes nach
dem Prinzip der Reflexlichtschranke erfolgt.
9. Autonomes Orientierungssystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ablesen des Strichcodes
mittels einer kapazitiven oder induktiven Sonde, mittels
eines Differentialtransformators oder mittels eines
Näherungsschalters erfolgt.
10. Autonomes Orientierungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fahrzeug zwei im Abstand angeordnete Sensoren aufweist
und daß mittels einer Doppeleinlesung aus dem zeitlichen
Verzug der beiden Sensorsignale auf eine Winkelabweichung
des Fahrzeugs von der Fahrbahnachse geschlossen
und die wahre Fahrtrichtung des Fahrzeugs ermittelt
wird.
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