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"Presse zur Herstellung von trockenbrikettiertem
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Brennmaterial und Verfahren zur Herstellung von trockenbrikettiertem
Brennmaterial" Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zur Herstellung von trockenbrikettiertem
Brennmaterial, wie Zeitungen, Holzspäne od. dgl.,und auf ein Verfahren zur Herstellung
von trockenbrikettiertem Brennmaterial.
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Pressen zur Herstellung von brikettiertem Brennmaterial im Haushaltsbereich
aus Abfallstoffen sind bekannt und bestehen aus einer Preßform, die bei den bekannten
Ausführungsformen mit Durchtrittsöffnungen ausgebildet ist, da in diesen Pressen
häusliche Papierabfälle, die in Wasser aufgelöst und zerkleinert sind, gepreßt werden
sollen. Die Pressung erfolgt dabei über einen oder zwei Handhebel.
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Die bekannten Anordnungen haben den Nachteil, daß eine relativ zeitaufwendige
Vorbearbeitung des zu brikettierenden Brennmaterials erforderlich ist, nämlich das
Auflösen und Zerkleinern des zu pressenden Papiers, wobei anschließend an den Preßvorgang
die derart hergestellten brikettierten Brennstoffkörper mit einem weiteren Zeitaufwand
getrocknet werden müssen. Die brikettierten Brennkörper sind relativ groß und fest
ausgebildet, so dan sie nur langsam verbrennen und nur schwer zu entzünden slnrib
Eiri weiterer Nacht ei der bekannten Verfahren uni Einrichtungen ist darin zu sehen,
daß nur in Wasser
auflösbare Papiersubstanzen ein,c1esetzt werden
können, b e i s p i e 1 s w e i s e k e i n e Glanzpapierseiten oder ähnliche wasserwiderstandsfähige
Materialien.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse zur Herstellung
von brikettiertem Brennnmaterial zu schaffen, bei der eine Vorbehandlung des zu
brikettierenden Werkstoffes nicht mehr notwendig ist, gleichzeitig eine relativ
große Verdichtung der Brennstoffe erreicht wird und schließlich relativ kleine brikettförmige
Körper erzielt werden können, die in einer Mehrzahl zusammengefaßt verbrannt einen
hohen Lufteinschluß aufweisen und dadurch gute Brenneigenschaften besitzen.
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Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe-wird durch die in dem
Hauptanspruch genannten Merkmale gelöst, wobei weitere vorteilhaf,te Ausgestaltungen
in den Unteransprüchen erläutert sind. Die Erfindungsaufgabe wird durch das Verfahren
gemäß Anspruch 24 vorteilhaft gelöst.
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Die Erfindung schafft eine Presse, mit der alle bisher bekannten Papiersorten
problemlos verdichtet werden können, wobei aber auch Heu, Stroh oder Sägespäne verdichtet
werden können. Insbesondere beim Verdichtern von Papier tritt auch ggf. bei der
Presse der Vorteil auf, daß einzelne Papierkanten über den Preßkörper vorstehen
-und hier leicht--entzündet werden können, so- daß ein relativ leicht entzündbarer,
aber trotzdem langsam brennender und damit einen hohen Heizwert schaffender Brennkörper
geschaffen wird.
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Die Presse kann au{çrunci der Ausbildung auch von einem Laien bedient
werden und benötigt trotz eirier
hohen Verdichtung des Brennmaterials
keine großen Körperkräfte.
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Die Preßform ist in Anpassung an die gewünschten Zwecke sowohl hinsichtlich
ihrer Größe wie auch ihrer Querschnittsform beliebig wählbar, wobei der die Preßform
im unteren Teil aufnehmende Einsteckzapfen ebenfalls an unterschiedliche Bedürfnisse
geformt ausgebildet sein kann.
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Wird gemäß der im Anspruch 24 vorgeschlagenen Verfahrensweise vorgegangen,
wird erreicht, daß eine starke Komprimierung des Preßmaterials erzielbar, trotzdem
das Preßmaterial außen durch die Papierhülle fest umschlossen, daher leicht stapelbar
ist und vor allen Dingen nur schwer wieder Feuchtigkeit aufnimmt, so daß eine lange
Lagerung möglich ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Einrichtung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen erläutert.
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Die Zeichnungen zeigen dabei in Fig. 1 in einer auseinandergezogenen
Darstellungsweise die wesentlichen Bauteile einer Ausführungsform der neuen Presse,
in Fig. 2 die neue Presse im Einsatzfall bei niedergedrücktem Preßhebel, in Fig.
3 eine abgeänderte Ausführungsform der Presse, in Fig. 4 eine mit einer motorischen
Antriebseinricht u n g versehene Presse, in Fir. 5 eine abgewandelte Ausführungsform
der Presse mit Spindelantrieb und abnehmbarer Formhälfte und in Fig. 6 zur Verdeutlichung
des Verfahrens das Um-
wickeln des Preßlings mit Papier.
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In den Zeichnungen ist mit 1 eine Bodenplatte bezeichnet, an der über
eine Fußplatte 2 eine Widerlagerplatte 3 angeordnet ist. Der wesentliche Teil der
Widerlagerplatte 3 ist vertikal ausgerichtet und an dieser Widerlagerplatte 3 sind
Widerlagerstützen, 4 vorgesehen, die bei dem- dargestellten Ausführungsbeispiel
als runde Bohrungen ausgebildet sind. In gleicher Weise könnten hier anstelle der
runden Bohrungen auch Zähne oder zahnstangenartige Segmente vorgesehen werden.
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Mit 5 und 6 sind die Widerlagerplatte 3 an der Fußplatte festlegende
Wangen bezeichnet, wobei es durchaus denkbar ist, daß auch die Widerlagerplatte
3 halbrund ausgebildet ist, so daß dadurch die Wangen gespart werden können, gleichzeitig
aber die erforderliche Festigkeit erreicht wird und zudem die durch die Wangen 5
und 6 erreichte Führung für die nachfolgend noch zu erläuternde Preßform gebildet
wird.
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An der Fußplatte 2 ist bei dem darges-tellten Ausführungsbeispiel
ein Einsteckzapfen 7 vorgesehen. Mit 8 ist eine bei dem dargestellten Ausführun'gsbeispiel
rohrförmige und zylindrisch ausgebildete .Preßform bezeichnet, deren lichter Durchmesser
dem Durchmesser des Einst eck zapfen s 7 entspricht, so daß diese Preßform 8 auf
den Einsteckzapfen aufgesetzt werden kann und dadurch einen sicheren -Halt bei Durchführen
des Prenvorganges gewinnt.
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Mit 9 ist ein Preßkörper hezeichnet, dessen Außendu r c h m e 5 C
1 dc rn lichten Durchmesser der Prenforrn entspricht und der in seiner Formgebung
der Form
der Preßform 8 angepaßt ist.
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Bei 10 ist ein Preßhebel erkennbar, der einenendes als Handgriff bei
11 ausgebildet ist und anderenendes ein Einsteckteil 12 aufweist, das in der Lage
ist, mit den Widerlagerstützen zusammenzuwirken, wobei, wenn die Widerlagerstützen
wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Bohrungen ausgebildet sind, die
Möglichkeit besteht, den Zapfen 12 in die Bohrungen einzusetzen.
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Sind die Widerlagerstützen als Zahnsegmente ausgebildet, ist der Einsteckzapfen
12 entsprechend der Formgebung der Zahnsegmente ebenfalls gestaltet.
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Der eigentliche Preßhebel 10 ist als Winkelhebel ausgebildet mit einem
kurzen und einem langen Hebelarm, wobei der Winkel zwischen kurzem und langem Hebelarm,
der in der Zeichnung mit α bezeichnet ist, etwa 135° betragen kann.
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In Fig. 2 sind die Einzelteile im zusammengesetzten Zustand dargestellt.
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Die Arbeitsweise mit der Einrichtung ist wie folgt: Beispielsweise
Zeitungspapier wird zusammengeknüllt in die Preßform 8 eingefüllt und die Preßform
8 anschließend oder vorher auf den Einsteckzapfen 7 aufgesetzt. Anschließend wird
in diePreßform der Pref3-körper 9 eingesetz und nunmehr der Prenhebel 10 n t seinem
Einsteckteil 12 in das zugeordnete oberste Loch eingesetzt und 111 seiner äueren
Knickk.rlte auf die Oberseite des PreS3körpers aufgesetzt. Durch eine Abwärtsbewegunq
des Hebels wird nunmehr der Preßkörper i n die Prefiform 8 hineirlL)ewegt, wobei
dle
Größe der öffnungen 4 und die Größe des Einsteckteiles 10 so
gewählt sind, daß hier Bewegungen des Preßhebels 10 ohne Schwierigkeiten möglich
sind. Gleichzeitig wird die Preßform 8 sicher auf dem Einsteckzapfen 7 gehalten
und auch ein Ausweichen zur Seite wird durch die Wangen 5 und 6 verhindert. Durch
mehrmaliges Umstecken des Hebels 10 kann nunmehr der Preßkörper 9 tief in die Preßform
hineinbewegt werden, so daß dadurch das. sich in der Preßform befindende Brennmaterial
komprimiert wird.
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Nach Abnahme des Hebels und der Preßform kann der Preßkörper durch
entsprechende Weiterbewegung in die Form als Ausstoßvorrichtung für das in der Preßform
8 verdichtete Brennmaterial benutzt werden.
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Die Oberseite des Einsteckzapfens 7 kann konvex oder konkav gewölbt
sein, so daß dadurch eine weitere Formgebung des innerhalb der Preßform 8 erzielten
Prenlings möglich ist. In der Zeichnung ist aus übersichtlichkeitsgründen der Einsteckzapfen
7 mit einer ebenen Oberfläche dargestellt.
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Auch in Fig. 3 ist mit 1 eine Bodenplatte bezeichnet, an der über
eine Fußplatte 2 eine Widerlagerplatte 5 angeordnet ist. Der wesentliche Teil der,Widerlagerplatte
3 ist vertikal ausgerichtet und an dieser Widerlagerplatte 3 sind Widerlagerstützen
4 vorgesehen, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als runde Bohrungen
ausgebild~et sind. In gleicher Weise könnten hier anstelle der runden Bohrungen
auch Zähne oder zahnstangenartige Segmente v o r g e -sehen werden.
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Bei 10 ist Preßhebel erkennbar, der einenender als Handgriff bei 11
ausgebildet ist und anderen-
endes einen Scheibenkörper 16 mit
einem Einsteckteil 12 aufweist, das in der Lage ist, mit den Widerlagerstützen zusammenzuwirken,
wobei, wenn die Widerlagerstützen gemäß Fig. 3 als Bohrungen ausgebildet sind, die
Möglichkeit besteht, das Einsteckteil 12 in die Bohrungen einzusetzen.
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Der eigentliche Preßhebel 10 ist in der Form als Winkelhebel ausgebildet,
daß der Scheibenkörper 16 in Richtung seines Radialstrahles gesehen nicht mittig
vor dem Preßhebel angeordnet ist, sondern etwas versetzt, so daß zwei unterschiedliche
Halbwölbungen des Scheibenkörpers 16 erzielt werden.
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Das Einsteckteil 12 ist wieder genau in Verlängerung des Preßhebels
am Scheibenkörper 16 angeordnet.
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Hierdurch ergeben sich zwei unter.schiedliche über setzungsverhältnisse,
die für die Handhabung der Presse von großem Vorteil sind.
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Die Preßform 8 weist an ihrer Außenseite einen als Rastzapfen 1 5
ausgebildeten Vorsprung auf, der mit den eigentlichen Widerlagerstützen 4, d. h.
also den bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Bohrung ausgebildeten Widerlagerstützen
4, in Verbindung derart gebracht werden können, daß durch Einhängen des Rastzapfens
15 in eine der höheren Widerlagerstützen 4 das untere Ende der Preßform 8 frei wird,
so daß nun bei weiterer Bewegung des Preßhebels oder der maschinellen Preßeinrichtung
der innerhalb der Preßform erzielte Prenkörper ausgepreßt werden kann.
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Zusätzlich kann cii e Preßform mit einem Betätigungsgriff 17 ausgerüstet
sein.
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In Fig. 4 ist anstelle des Preßhebels 10 gemäß der
Ausführungsform
entsprechend Fig. 1 und 3 eine mascline I le Antriebsvorrichtung 18 vorgesehen,
die c' der Preßkolben beaufschlagt. Diese.maschineLle Antriebsvorrichtung kann mechanisch,
hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch arbeiten und mit einer entsprechenden übersetzung
versehen sein, wobei hier beispielsweise die üblichen Heimwerkerbohrmaschinen zusammen
mit einem Bohrständer od. dgl. eingesetzt werden können.
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Die Arbeitsweise mit der Einrichtung gemäß Fig. 3 und 4 ist wie folgt:
Wenn der Preßling zusammengepreßt ist, kann nunmehr entweder nach Abnahme des Preßhebels
10 oder nach Hochfahren der den Prenkolben -9 beaufschlagenden Vorrichtung, die
Preßform 8 mit ihrem Rastzapfen 15 in eine der Widerlageröffnungen 4 eingehängt
werden, so daß die Unter seite der preßform 8 von. dem Einsteckzapfen 7 frei.wird.
Durch erneutes Druckaufbringen auf die Oberseite des Preßkolbens 9 kann nunmehr
der innerhalb der Preßform angeordnete Preßling ausgepreßt werden, so daß also trotz
einer hohen Verdichtung des Preßlings innerhalbder Prenform ein relativ leichtes
Entnehmen des Preßlings möglich ist.
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In Fig. 5 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Presse dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform kann die Presse über eine Klemmvorrichtung 23 beispielsweise
an einem Arbeitstisch festgelegt werden. Die Presse weist einen Spindeltrieb 21
auf, der einenendes einen Betätigungsgriff 24 trägt und anderenendes den Preßkörper
9, der als Scheibenkörper ausgebildet ist und beispielsweise aus einem gleitfähigen
Kunststoff besteht, so daß innerhalb der Presse keine
gronen Widerstände
durch diesen Gleitkörper herbeigeführt werden.
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Die Preßform 8 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als im
Querschnitt viereckiger Hohlkörper ausgebildet mit einem Unterteil 8a und einem
deckelartigen Teil 22, das einen Betätigungsgriff 25 besitzt und über das offene
Unterteil 8a dadurch gesetzt werden kann, daß es hinter die Anschläge 19 und 20
geführt wird, indem beispielsweise zuerst das dem Handgriff abgewandte Ende unter
den Anschlag 20 geführt wird, dann durch eine Vo rb e weg un g das dem Handgriff
25 benachbarte Ende unter den Anschlag 19 einrastet, wobei in dieser Stellung der
Anschlag 20 das dem Handgriff 25 abgewandte Ende noch nicht freigibt.
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Hierdurch wird eine sichere Festlegung des deckelartigen Teiles 22
erreicht, das auch dann festliegt, wenn der Prenkörper 9 seine Arbeit ausführt.
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Fig. 6 zeigt eine Möglichkeit der Verdichtung des Abfallmaterials,
beispielsweise einer Zeitung, in kleinerem Maßstab als die Preßeinrichtungen.
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Die Zeitung wird gemäß der Darstellung in Fig. 6 zuerst zusammengerollt,
dann wird um diesen Körper eine einfache Lage Papier umgeschlungen und beispielsweise
an den Enden verdrillt. Dieser Körper wird dann in die Preßform eingesetzt und verdichtet,
wobei nunmehr eine starke Verdichtung des Papiers erfolgt, ohne daß die Umschlingungslage
reißt, so daß. dadurch ein fester geschlossener Preß Ii ng erreicht wird, der leicht
lagerbar ist und der aufgrund der geschlossenen Außenseite wenig Luftfeuchtigkeit
aufnimmt und daher auch in Kellerräumen usw. usw. über längere Zeit gelagert werden
kann, beispielsweise bei der Herstellung der Preßlinge im Somrncr, deren Verbrauch
aber t!rSt im Winter erfolgt:
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