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Die Erfindung ist ihrer Art nach eine Fördervorrichtung für den Transport von Lasten mit den im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale.
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Bekannt ist eine Fördervorrichtung gleicher Art (DE- OS 26 22 813) bei der eine Einlauf-Ausgleichseinrichtung im Bereich der Führungsbahn angeordnet ist und dabei verschiebbare Führungsbahnteile unter Zwischenschaltung von Gleit- und/oder Wälz elementen wie Rollen, Kugeln oder dergleichen gebildet sind. Diese bekannte Ausgleichseinrichtung ermöglicht zwar ein sicheres und störungsfreies Einlaufen der Kettenräder des Transportwagens von einer zur anderen Kette, jedoch unterliegen die Gleit- und/oder Wälzelemente der Ausgleichsstücke, insbesondere bei schweren Lasten nach längerem Einsatz einem Verschleiß, so daß eine Wartung dieser Teile erforderlich und ein Auswechseln der Verschleißteile von Zeit zu Zeit nicht ausgeschlossen ist.
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Die Erfindung ist als eine Weiterentwicklung der vorgenannten bekannten Fördervorrichtung anzusehen. Dabei liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Fördervorrichtung mit einer möglichst wartungs- und verschleißarmen Ausgleichseinrichtung auszustatten, die beim einfachen Ausbau einen störungsfreien Uberlauf des Transportwagens von einer zur nachfolgenden Kette gewahrleistet.
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Bekannt ist weiterhin (DE-OS 25 19 374) eine abschaltbare Treibrolle für Rollenförderbahnen, bei der zwischen einem Kettenrad und einer Treibhülse eine begrenzte Drehbarkeit in einer Drehrichtung vorgesehen ist, was durch radial vorstehende Ansätze und Ausnehmungen sowie durch eine Vorspannfeder ermöglicht werden soll. Dabei dient jedoch die in einer Richtung mögliche Verdrehbarkeit zur Funktionssicherung einer Kupplung und nicht zur Einlaufsicherung des Kettenrades in die Ketten. Wegen Verschiedenheit der Anwendungsgebiete kann somit von diesem Stand der Technik keine Anregung zur Lösung der vorgenannten Erfindungsaufgabe ausgehen.
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Die vorgenannte Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen dieser Lösungen zum Inhalt.
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Die Praxis hat gezeigt, daß die erfindungsgemäße Fördervorrichtung über längere Zeit störungs- und wartungsfrei in Funktion sein kann, weil die Ausgleichseinrichtung zum störungsfreien Verfahren des Transportwagens von einer zur anderen Kette innerhalb jeder Laufrolle angeordnet und somit in das System Laufrolle - Kettenrad integriert ist. Die Laufrolle ist dabei geteilt. Ihre auf der Führungsbahn sich abwälzende Lauffläche ist gegenüber dem von der Kette angetriebenen Kettenrad in beiden Drehrichtungen elastisch und begrenzt verdrehbar ausgeführt. So können Einlaufungenauigkeiten zwischen den Zähnen des Kettenrades und den Kettenrollengliedern der Kette innerhalb der Laufrolle aufgefangen und ausgeglichen werden.
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ln bevorzugter Weise ist das Kettenrad an einem mittleren Laufrollenteil befestigt und die Lauffläche ist an zwei endseitigen Laufrollenteilen vorgesehen, die über Kupplungsmittel, wie ineinandergreifende Segmentvorsprünge und Segmentaussparungen und dazwischen angeordneten Dämpfungsgliedern, wie Federn, Gummipuffer oder dergleichen, kraftschlüssig in Drehrichtung miteinander verbunden sind. Jedoch lassen diese Elemente bei Einlaufstörungen ein Verdrehen oder Stehenbleiben der Laufflächen gegenüber dem Kettenrad zu und gewährleisten somit ein störungsfreies, das heißt kontinuierliches und druckfreies Einlaufen des Kettenrades in die Kette.
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Eingriffstoleranzen zwischen Kettenrad und Kette werden somit durch die Möglichkeit der Gegeneinanderverdrehung vom angetriebenen Laufrollenteil gegenüber den mit Reibungshaftung mit der Führungsbahn zusammenwirkenden Laufflächen ausgeglichen.
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Dieser Einlaufsausgleich wird weiterhin noch durch die Ausbildung der Zähne des Kettenrades jeder Laufrolle als Spitzzähne verbessert, in dem diese Spitzzähne einen günstigen Abgleiteffekt mit den Kettenrollengliedern ergeben und somit noch ein gleichmäßigeres und ausgeglicheneres Einlaufen des Transportwagens in die nachfolgende Kette schaffen.
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Die von den Laufrollen selbst gebildete Ausgleichseinrichtung ist einfach und dauerhaft haltbar aufgebaut, wartungsarm und verschleißarm ausgeführt, da die zusammenwirkenden Laufrollenteile gute Anlage- und Verdrehflächen haben. Sie zeigt aufgrund ihrer sicheren und automatischen Wirkung einen hohen Gebrauchswert für unterschiedlich große Lasten.
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Anhand der Zeichnungen wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung näher erläutert. Eszeigt
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Fig. 1 eine Seitenansicht eines durch Ketten verfahrbaren Transportwagens einer Fördervorrichtung für Lasten,
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Fig. 2 eine Stirnansicht desselben Transportwagens mit Last-Aufnahmeflächen,
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Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des Einlaufbereiches zwischen verzahntem Kettenrad und Kette,
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Fig. 4 eine Stirnansicht eines eine Lauffläche aufweisenden endseitigen Laufrollenteiles einer Laufrolle des Wagens in Pfeilrichtung lV gemäß Fig. 5 gesehen,
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Fig. 5 eine Vorderansicht der Laufrolle mit Kettenrad und endseitigen Laufrollenteilen in teilweisem Längsschnitt,
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Fig. 6 eine Stirnansicht des das Kettenrad tragenden 6 mittleren Laufrollenteiles der Laufrolle in Pfeilrichtung VI in Fig. 5 gesehen.
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Die erfindungsgemäße Fördervorrichtung für den Transport von Lasten der verschiedensten Art und unterschiedlichster Gewichte weist mehrere endlos umlaufende und einzeln motorisch angetriebene, geradlinig verlaufende und hintereinander oberhalb und unterhaib des Flures angeordnete Ketten 7 und mehrere auf einer Führungsbahn 5 (Schienen) laufende, je eine Last-Aufnahmefläche 12 bzw. 13 besitzende Transportwagen 1 auf. Jeder Transportwagen 1 hat dabei zwei in Laufrichtung "A" hintereinander angeordnete Laufrollen 24 mit je einem im Bereich der Ketten 7 mit diesen in Eingriff stehenden Kettenrad 4 (Zahnrad) .
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Durch die Wirkverbindung zwischen Kettenrad 4 und Kette 7 bzw. Ketten 7 und die Reibungshaftung zwischen Laufrollen 24 und Führungsbahn 5 wird der Transportwagen 1 in Pfeilrichtung "A" entgegen der Ketten-Umlaufrichtung "B" bewegt (verfahren). Im Übergangsbereich von einer zur nachfolgenden Kette 7 ist immer mindestens ein Kettenrad 4 mit einer der beiden Ketten 7 in Eingriff (vergl. Fig. 1).
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Die hintereinander angeordneten Ketten 7 laufen jeweils über endseitige Umlenkräder 6 bzw. 10 um. Zum störungsfreien Einlaufen der Kettenräder 4 jedes Wagens 1 in die in Bewegungsrichtung "A" des Wagens 1 nachfolgende Kette 7 ist diese mit einem schräg nach oben und in Wagen-Bewegungsrichtung ansteigenden Einlaufbereich (Kettenbereich) 11 ausgestattet (vergl. Fig. 1 und 3), der durch ein dem Umlenkrad 10 zugeordnetes Umlenkrad 8 gebildet wird; mit 9 ist ein weiteres Ketten-Umlenkrad oder -spannrad bezeichnet.
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Wenn beim Einlaufen des Kettenrades 4 in den Einlaufbereich 11 das Kettenrad 4 mit seinem Zahn 14 nicht zwischen zwei benachbarte Kettenrollenglieder 16 gelangt und dadurch kein kontinuierlicher Durchlauf entstehen würde, ist zur Gewährleistung dieses störungsfreien Einlaufens eine Ausgleichseinrichtung vorgesehen, die bei gleichmäßigem Umlauf der Ketten 7 und gleichmäßigem Weiterlauf des Transportwagens 1 ein ungehindertes lneingriffbringen von Kettenrad-Zähnen 14 mit der Kette 7 (Kettenrollenglieder 16) gewährleistet. Diese Ausgleichseinrichtung ist erfindungsgemäß innerhalb jeder Laufrolle 24 vorgesehen und dabei sind die Lauffläche 3 und das Kettenrad 4 der Laufrolle 24 in beide Drehrichtungen elastisch und begrenzt gegeneinander verdrehbar ausgebildet, so daß die Fahrbewegung des Transportwagens 1 gegenüber der Umlaufbewegung der Ketten 7 und der Eingriffbewegung zwischen Kettenrad 4 und Kette 7 innerhalb der Verdrehbewegung der Laufrolle 24 aufgefangen und ausgeglichen wird, d. h., die Lauffläche 3 rollt weiter auf der Führungsbahn 5 und das Kettenrad 4 bleibt solange stehen, bis mindestens ein Zahn 16 zwischen zwei Kettenrollenglieder 16 eingreifen kann oder umgekehrt.
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Jede Laufrolle 24 ist um eine im Transportwagen 1 durch Achshalter 2 a verdrehfest gehaltene Achse 2 drehbar gelagert und die Lauffläche 3 bildet mit dem Kettenrad 4 eine verdrehfeste, jedoch in einem gewissen Drehwinkelbereich gegeneinander verdrehbare Einheit.
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Die Laufrolle 24 setzt sich aus einem mittleren, das Kettenrad 4 verdrehfest haltenden Laufrollenteil 25 und zwei endseitigen, je eine Lauffläche 3 aufweisenden Laufrollenteilen 26 zusammen, wobei das mittlere Laufrollenteil 25 zweigeteilt ist und zwischen seinen beiden Teilen das Kettenrad 4 durch Verbindungsbolzen 21 verdrehfest hält, so daß das mittlere Laufrollenteil 25 mit dem Kettenrad 4 eine verdrehbare Einheit bildet. Die beiden endseitigen Laufrollenteile 26 sind mit dem mittleren Laufrollenteil 25 durch Kupplungsmittel nämlich Aussparungen 17 und Vorsprünge 20 und elastische, die gegenseitige Verdrehung ermöglichende Dämpfungsglieder nämlich Druckfedern 18 verdrehbar miteinander verbunden, wobei die beiden endseitigen Laufrollenteile 26 durch jeweils ein Sicherungsmittel 27, wie Sicherungsring, in Längsrichtung gegenüber der Achse 2 und dem mittleren Laufrollenteil 25 lagefixiert sind.
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Als Kupplungsmittel 20 sind an dem mittleren Laufrollenteil 25 an dessen beiden Stirnseiten jeweils mindestens zwei sich radial gegenüberliegende segmentartige Vorsprünge (Mitnehmer) vorgesehen und jedes der beiden endseitigen Laufrollenteile 26 weist an seiner dem mittleren Laufrollenteil 25 benachbarten Stirnfläche jeweils mindestens zwei sich radial gegenüberliegende segmentartige Aussparungen 17 auf, in die jeweils die beiden Vorsprünge 20 eingreifen. Dabei ist die in Drehrichtung gesehene Segmentbreite der Vorsprünge 20 kleiner als die Breite der Aussparungen 17 ausgeführt, so daß die Vorsprünge 20 in diesen Aussparungen 17 eine gewisse Verdrehungsbewegung (Spiel) durchführen können, ohne daß eine kraftschlüssige Mitnahme der zusammenwirkenden Teile 25, 26 erfolgt, was die Ausgleichsverdrehung ergibt.
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Um eine elastische Verdrehmitnahme und Verdrehbewegung der Teile 25, 26 gegeneinander zu ermöglichen und ruckartige Verdrehbewegungen zu vermeiden, sind zwischen den zusammenwirkenden Teilen 25, 26 Kupplungsmittel nämlich Aussparungen 17 und Vorsprünge 20 sowie Dämpfungsglieder nämlich Druckfedern 18 und Bolzen 22 angeordnet. Hierfür besitzen die beiden endseitigen Laufrollenteile 26 zwischen ihren Aussparungen 17 zwei bogenförmig verlaufende Nuten 19, in denen Druckfedern 18 angeordnet sind, und das mittlere Laufrollenteil 25 hat zwischen den beiden Vorsprüngen 20 jeweils einen Bolzen 22. Diese beiden Bolzen 22 greifen jeweils in eine Nut 19 ein und werden in beiden Drehrichtungen der Laufrolle 24 von jeweils einer Druckfeder 18, vorzugsweise Schraubenfeder, beaufschlagt, wodurch einerseits eine elastische Mitnahme der zusammenwirkenden Teile 25, 26 und andererseits ein elastischer Ausgleich bei Verdrehen der zusammenwirkenden Teile 25, 26 gegeneinander möglich ist.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, anstelle der beiden Segment-Vorsprünge 20 und Segment-Aussparungen 17 auch drei oder mehrere Vorsprünge und Aussparungen vorzusehen. Des weiteren liegt es im Rahmen der Erfindung, anstelle der Druckfedern 18 und Bolzen 22 auch zwischen den Vorsprüngen 20 und Aussparungen 17 drehbewegungsausgleichende und -mitnehmende Puffer aus einem elastischen Material, wie Gummi, Kunststoff o. dgl. vorzusehen.
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Die insgesamt drei Laufrollenteile 25, 26 sind unter Zwischenschaltung von Gleit- und/oder Wälzlagern 28 um die feststehende Achse 2 drehbar gelagert. Als Lauffläche 3 der beiden endseitigen Laufrollenteile 26 ist jeweils ein auf diesen angeordneter Laufring vorgesehen, der an einem jeweils an der von einer Bahn, einer Schiene o. dgl. gebildeten Führungsbahn 5 in Bewegungsrichtung führend laufenden Flansch 26 a der endseitigen Laufrollenteile 26 anliegt.
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Durch die ineinandergreifenden segmentartigen Kupplungsmittel und die dazwischen angeordneten Dämpfungsglieder ist einerseits beim Einlaufen des Kettenrades 4 in den schrägen Einlaufbereich 11 der Kette 7 ein Verdrehausgleich möglich, indem die Lauffläche 3 gegenüber dem Kettenrad 4 in einem begrenzten Verdrehbereich stehenbleiben oder weiterlaufen kann und dadurch ein störungsfreies Einlaufen der Zähne 14 des Kettenrades 4 zwischen die Kettenrollenglieder 16 der Kette 7 möglich ist, und andererseits wird eine weiche Mitnahme der Laufflächen 3 mit dem angetriebenen Kettenrad 4 gewährleistet und durch die Druckfedern 18 und die Aussparungen 17 bzw. Vorsprünge 20 ist eine kraftschlüssige Mitnahmeverbindung erreicht.
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Um das Einlaufen der Zähne 14 des Kettenrades 4 zwischen die Kettenrollenglieder 16 noch weiter zu verbessern, sind diese Zähne 14 als Spitzzähne ausgeführt, wodurch ein gewisser Abgleiteffekt beim Auftreffen der Zähne 14 mit ihren Spitzflächen (Flanken) auf den Rollengliedern 16 erreicht wird und dadurch ein besseres Einführen der Spitzzähne 14 zwischen die beiden benachbarten Kettenrollenglieder 16 als bei normalen Zähnen 15 - wie in Fig. 3 in gestrichelten Linien dargestellt - entsteht.
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Mit 12 ist eine rinnenartige (prismaförmige) Last-Aufnahmefläche für Rollen o. dgl. bezeichnet und 13 stellt eine in sich ebene (waagerechte) Last-Aufnahmefläche für die verschiedensten Lasten dar (vergl. Fig. 2).
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Mit 23 ist die Kupplungstrennlinie zwischen mittlerem Laufrollenteil 25 und den beiden endseitigen Laufrollenteilen 26 gekennzeichnet.
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Das mittlere Laufrollenteil 25 und die beiden endseitigen Laufrollenteile 26 lassen sich aus Metall und/oder Kunststoff herstellen, wobei die Vorsprünge 20 bzw. die Aussparungen 17 herstellungsmäßig an- bzw. ausgeformt oder durch spanabhebende Bearbeitung einteilig an den Laufrollenteilen 25, 26 vorgesehen sind.