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1,Zapfhahn, insbesondere für Bierfässer"
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Die Erfindung betrifft einen Zapfhahn, insbesondere für Bierfässer,
bestehend aus einem Ventilkörper, einem an dem Ventilkörper vorgesehenen, in eine
Auslauföffnung eines Behälters, insbesondere eines Bierfasses, einsteckbaren verjüngten
Kupplungsendstück, einer durch das Kupplungsendstück und den Ventilkörper hindurch
verlaufende Zapfleitung, einem drehbar in dem Ventilkörper sitzenden Ventil zum
wahlweisen Absperren und Öffnen der Zapfleitung sowie einem auf dem Kupplungsendstück
sitzenden, aus gummielastischem Material bestehenden Dichtungsring.
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Bei bekannten Zapfhähnen der genannten Art sitzt der Dichtungsring
unmittelbar auf dem einstückig mit dem Ventilkörper ausgebildeten Kupplungsendstück.
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Zum Anzapfen wird das mit dem Dichtungsring versehene Kupplungsendstück
einfach in die mit einem Korken verschlossene Auslauföffnung eingeschlagen bzw.
eingedrückt oder es wird der Dichtungsring zunächst gesondert vor die Auslauf öffnung
gesetzt und dann das Kupplungsendstück durch den Dichtungsring hindurch in die Auslauföffnung
hineingepreßt. Bei den bekannten Zapfhähnen kommt es sehr häufig vor, daß der Dichtungsring
sich beim Anzapfen axial verschiebt, so daß er nicht in seiner vorgesehenen Dich-
tungslage
sitzt und das unter Druck stehende Bier durch einen undichten Spalt zwischen dem
äußeren Umfangsbereich des Endstückes und der Auslauföffnung herausspritzen kann.
Ferner kann es auch leicht vorkommen, daß sich der Dichtungsring beim Anzapfen verkantet,
so daß ebenfalls kein ausreichender Dichtungssitz erzielt wird. Schließlich kommt
es auch sehr häufig vor, daß die Gummidichtung den Spalt um das Kupplungsendstück
herum nicht voll ausfüllt, so daß selbst bei fekilerfreier Anzapfung Undichtigkeiten
auftreten können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zapfhahn zu schaffen,
bei dem Abdichtungsprobleme im Bereich des Kupplungsendstückes nicht mehr auftreten
können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Dichtungsring
auf einer Gleithülse angeordnet ist, die dicht und axial verschieblich auf dem Kupplungsendstück
geführt ist, daß die Gleithülse auf ihrer dem freien Ende des Kupplungsendstückes
zugewandten Seite einen radial vorspringenden Anschlag aufweist, an den der Dichtungsring
anliegt, und auf ihrer entgegengesetzten Seite mit einem Außengewinde versehen ist,
auf dem eine Mutter sitzt, und daß der an dem Anschlag anliegende Dichtungsring
durch Anziehen der Mutter in Axialrichtung zusammendrückbar ist.
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Zum Anzapfen eines Bierfasses wird der erfindungsgemäße Zapfhahn einschließlich
Gleithülse und Dichtungsring zunächst so weit wie möglich in die Auslauf öffnung
eingesteckt, ohne daß der Dichtungskorken des Fasses aus seiner Dichtungslage verdrängt
wird.
In dieser Stellung wird die auf der Gleithülse sitzende Mutter angezogen, wodurch
der Dichtungsring zusammengedrückt wird und den freien Spalt zwischen der Gleithülse
und der Auslauföffnung dicht und stramm ausfüllt. Danach wird durch axialen Druck
auf das Endstück der in der Auslauföffnung des Fasses sitzende Korken verdrängt.
Undichtigkeiten können dabei nicht mehr auftreten, da der feste Dichtungssitz bereits
vor der Entfernung des Korkens geschaffen worden ist. Die Handhabung des erfindungsgemäßen
Zapfhahns ist sehr einfach, so daß die Anzapfung eines Fasses auch von ungeübten
Personen durchgeführt werden kann.
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Um das Anziehen der auf der Gleithülse sitzenden Mutter zu erleichtern,
ist die Gleithülse zweckmäßig auf dem Kupplungsendstück gegen Drehung gesichert.
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Als Drehsicherung kann dabei eine Stift-Schlitz-Führung vorgesehen
sein.
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Ferner ist zwischen dem Kupplungsendstück und der GleithUlse zweckmäßig
ein in Axialrichtung wirkender Wegbegrenzer vorgesehen. Als Wegbegrenzer kann dabei
die Stift-Schlitz-Führung verwendet werden, wobei der Schlitz mit zwei Anschlagenden
versehen wird.
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In Einschubrichtung des Kupplungsendstückes ist als Wegbegrenzer vorzugsweise
auf dem Kupplungsendstück in einem Abstand von seinem freien Ende ein Anschlag für
die Hülse vorgesehen, so daß der Stift bei versehentlich zu starkem Einschlagen
des-Zapfhahnes nicht durch zu hohe Belastung beschädigt werden kann.
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Zur Erzielung einer ausreichenden Abdichtung des Spaltes zwischen
der Innenseite der Gleithülse und der Außenfläche des zylindrischen Endstückes kann
an
der Innenfläche der Gleithülse mindestens eine Ringnut vorgesehen sein, in die ein
O-Ring eingesetzt ist.
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Zwischen der Mutter und dem Dichtungsring ist vorzugsweise ein aus
Kunststoff oder Metall bestehender Gleitring angeordnet, wodurch verhindert wird,
daß der Dichtungsring während des Anziehens der Mutter verdrallt wird.
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Die Mutter ist zweckmäßig hülsenförmig ausgebildet und weist an ihrer
dem Kupplungssttick abgewandten Seite einen radial vorspringenden Wulst auf, der
zur Erleichterung der Handhabung mit einem griffigen Profil versehen ist.
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Der Dichtungsring weist zweckmäßig die Form eines kurzen Schlauchabschnittes
auf, welches aus lebensmittelechtem, gummielastischem Kunststoff besteht.
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Bei dem erfindungsgemäßen Zapfhahn kann die Auslaufleitung durch das
Ventil, das in einer konischen Bohrung des Ventilkörpers sitzt, geführt sein. Um
das Ventil in der konischen Bohrung zu haltern, kann in der konischen Bohrung eine
Umfangsnut zur Aufnahme eines Sprengrings vorgesehen sein, wobei das Ventil in gleicher
Höhe ebenfalls eine umlaufende Nut aufweist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben.
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In der Zeichnung ist ein Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines
Zapfhahns für Bierfässer dargestellt. Der Zapfhahn, der vorzugsweise aus Messing
hergestellt
ist, besteht aus einem Ventilkörper 1, einem einstöckig mit dem Ventilkörper ausgebildeten
Kupplungsendstück 2, welches in die Auslauföffnung eines in der Zeichnung nicht
dargestellten Bierfasses einsteckbar ist, sowie einem Ventil 3, welches in einer
konischen Bohrung 4 des Ventilkörpers 1 si.tzt.
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Durch den Ventilkörper 1 sowie das Kupplungsendstück 2 verläuft eine
Zapfleitung 5, die in die konische Bohrung 4 mündet. Das Ventil 3 ist mit einer
Auslaufleitung 6 versehen, aus der das Bier in die Gläser gezapft werden kann. Die
Auslaufleitung 6 ist in Höhe der Zapfleitung 5 mit einer Querbohrung 7 versehen,
die durch Drehung des Ventils 3 mit der Zapfleitung 5 zur Deckung gebracht werden
kann. Zur Erleichterung der Drehung des Ventils 3 dient ein radial angeordneter
Hebel 8, der genau in die entgegengesetzte Richtung weist wie die Querbohrung 7.
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Wenn der Hebel 8 genau in Axialrichtung von dem Kupplungsendstück
2 weg weist, so wird angezeigt, daß das Ventil geöffnet ist. In jeder anderen Ventilstellung
ist die Zapfleitung 5 verschlossen.
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Die Auslaufleitung 6 weist nach oben ein über die Querbohrung 7 hinausreichendes
Verlängerungsstück 9 auf, an das sich eine kleine Entlüftungsleitung 10 anschließt.
Durch diese wird gewährleistet, daß nach dem Schließen des Ventils die Auslaufleitung
6 leerlaufen kann.
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Das Kupplungsendstück 2, welches zum Anzapfen in die Auslauföffnung
des Bierfasses eingedrückt wird, weist gegenüber dem übrigen Ventilkörper 1 einen
verjüngten Querschnitt auf und ist mit einer zylindrischen Außenfläche 11 versehen.
Das Kupplungsend-
stück 2 endet an einem Absatz 12, in welchem
der Ventilkörper 1 sprunghaft in einen größeren Querschnitt übergeht.
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Auf der zylindrischen Oberfläche 11 des Kupplungsendstückes 2 ist
eine Gleithülse 13 formschlüssig dicht und axial verschieblich geführt. Zur zusätzlichen
Abdichtung des Spaltes zwischen der Gleithülse 13 und der zylindrischen Oberfläche
11 des Kupplungsendstückes 2 dienen zwei im Abstand angeordnete O-Ringe 14, die
inneren Umfangsnuten 15 der Gleithülse 13 sitzen.
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Zur drehfesten Anordnung der Gleithülse 11 auf dem Kupplungs endstück
dient eine Stift-Schlitz-Führung, wobei der Stift 16 in dem Kupplungsendstück sitzt,
während der Schlitz als axial verlaufendes Langloch 17 in der Gleithülse 13 ausgebildet
ist.
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Das dem Ventil 3 zugewandte Ende 18 des Langloches 17 dient in Zusammenwirkung
mit dem Stift 16 als Wegbegrenzer der Gleithülse 13, so daß diese nicht von dem
Kupplungsendstück 2 abgezogen werden kann. In entgegengesetzter Richtung wird die
Bewegung der Gleithülse 13 relativ zu dem Ventilkörper 1 dadurch begrenzt, daß die
innere Stirnkante 19 der Gleithülse 13 an dem Absatz 12 des Ventilkörpers 1 zur
Anlage kommt.
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Auf der Gleithülse 13 sitzt ein Dichtungsring 20, der die Form eines
kurzen Schlauchabschnittes aufweist und aus einem gummielastischen, lebensmittelechten
Kunststoff besteht.
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Die Gleithülse 13 ist auf ihrer dem freien Ende des Kupplungsendstückes
2 zugewandten Seite mit einem
radial vorspringenden Anschlag 21
versehen, an dem der Dichtungsring 20 anliegt, und weist auf ihrer entgegengesetzten
Seite ein Außengewinde 22 auf, auf welches eine hülsenförmige Mutter 23 aufgeschraubt
ist. Zwischen der Mutter25 und dem Dichtungsring 20 sitzt ein Gleitring 24 aus festem
Kunststoff oder Metall. Durch Festziehen der Mutter wird der an dem Anschlag 21
der Gleithülse 13 anliegende Dichtungsring 20 gestaucht und beim Lösen der Mutter
wird der Dichtungsring 20 wieder entlastet.
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An ihrer dem Kupplungsstück abgewandten Seite weist die Mutter 23
einen radial vorspringenden Wulst 25 auf, der an seinem äußeren Umfang mit einem
griffigen Profil 26 versehen ist, um das Drehen der Mutter 23 von Hand zu erleichtern.
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Zum Anzapfen eines Bierfasses wird der Zapfhahn zunächst so weit in
die Auslauföffnung eines Bierfasses eingesteckt, bis das äußere Ende des Kupplungsendstückes
2 drucklos an dem Korken zur Anlage kommt. Gleichzeitig wird auch die auf dem Kupplungsendstück
2 sitzende Gleithülse 13 so weit wie möglich in die Auslauföffnung des Bierfasses
eingeschoben.
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Dann wird die Mutter 23 angezogen, wodurch der Dichtungsring 20 in
Axialrichtung zusammengedrückt wird.
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Durch die Stauchung des Dichtungsringes wird einerseits eine zuverlässige
Dichtung zwischen der Au -Innenfläche der Gleithülse 13 und dem äußeren Bereich
der Auslauföffnung des Bierfasses geschaffen und andererseits ein fester Sitz der
Gleithülse 13 in der Auslauföffnung erzielt, so daß die Gleithülse 13 eine gute
und stabile Führung für den Ventilkörper 1 bildet.
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Nach dem Festlegen der Gleithülse 13 muß dafür gesorgt werden, daß
das Ventil 3 geschlossen wird und dann kann der Ventilkörper 1 weiter in die Aus
auf öffnung hineingedrückt werden, wodurch der Korken nach innen aus der Auslauföffnung
heraus ge drückt wird.
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Der Ventilkörper 1 kann dann in dieser Lage belassen oder wieder so
weit herausgezogen werden, bis der Stift 16 an dem Schlitzende 18 der Gleithülse
13 zur Anlage kommt. Dann kann durch Drehung des Ventils 3 gezapft werden.
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Um zu verhindern, daß das Ventil 3 beim Zapfen aus dem Ventilkörper
1 herausgehoben werden kann, ist eine Sprengring-Sicherung vorgesehen. Diese besteht
aus einer Umfangsnut 27, die in der konischen Bohrung 4 des Ventilkörpers 1 ausgebildet
ist und zur Aufnahme eines Sprengringes 28 dient. Das Ventil 3 weist in gleicher
Höhe ebenfalls eine umlaufende Nut *29 auf. Im entlasteten Zustand greift der Sprengring
28 in beide Nuten 27 und 29 ein und bietet eine gute Sicherung gegen Axialverschiebung
des Ventils 3 in dem Ventilkörper 1.
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Den gleichen Befestigungsmechanismus, mit welchem der Zapfhahn dicht
in der Auslauföffnung des Bierfasses gesichert wird, kann man auch zur Befestigung
eines oben auf das Bierfaß aufsetzbaren Belüftungsventils verwenden.
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