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Die Erfindung betrifft eine Entnahmeeinrichtung für Getränkebehälter
mit einem in den Behälter hinein bis zum Boden reichenden Entnahmerohr und einem
zu diesem koaxial angeordneten, an eine Druckquelle anschließbaren und auch in den
Behälter hineinreichenden Druckmittelzufuhrrohr, wobei das Entnahmerohr außerhalb
des Behälters gegenüber dem Druckmittelzufuhrrohr abgedichtet ist, weiterhin mit
einem an der Behälteroberwand angeordneten elastischen Abdichtorgan, das einen zentralen
Kanal aufweist, durch den das Außenrohr der Entnahmeeinrichtung unter Abdichtung
hindurchführbar ist, wobei der Kanal durch eine mittels einer am unteren Ende des
Entnahmerohres vorgesehenen Spitze durchstechbare Membran abgesperrt ist.
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Eine derartige Entnahmeeinrichtung ist bekannt (USA.-Patentschrift
2158 347). Bei der bekannten Entnahmeeinrichtung ist die Oberwand des Behälters
geschlossen. Ein starres Gehäuse mit Dichtungsring und Halter muß mittels Halteelementen
an der Behälteroberwand verankert werden. Der Dichtungsring muß dann durch einige
Schraubbewegungen gegen die Oberwand gepreßt werden. In die so vorbereitete Vorrichtung
wird die eigentliche Entnahmeeinrichtung axial eingeführt, um die starre Oberwand
des Behältes zu durchstoßen. Die abgescherten Metallteile des durchstoßenen Bereichs
der Oberwand fallen in das Behälterinnere. Neben diesem schwer ins Gewicht fallenden
Nachteil ist der Aufbau der Entnahmeeinrichtung und insbesondere deren Befestigungsvorrichtung
an der Behälteroberwand kompliziert. Die einzelnen Befestigungsteile verteuern die
Herstellung. Darüber hinaus bedingt die -bekannte Entnahmeeinrichtung mehrere Montageschritte,
um sie am Behälter ordnungsgemäß anzuordnen. Schließlich ist die Abdichtung unbefriedigend,
da der elastische Dichtring nur auf Grund seiner eigenen Elastizität und der möglichen
mechanischen Nachspannung am Rohr anliegt, der Flüssigkeitsdruck aber zur automatischen
Abdichtung nicht herangezogen werden kann, da der Innendruck des Behälters nicht
auf die Unterfläche .des` Dichtringes, .sondern nur auf die starre Oberwand wirkt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Entnahmeeinrichtung einfacher
auszubilden, und zwar' derart, daß sie praktisch mit einem einzigen Stoßvorgang
von Hand, also ohne Hilfsvorrichtungen, in Betriebsstellung gebracht werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kanal unmittelbar
unter der Membran eine ringförmige Erweiterung aufweist, an die sich _ -nach unten
der Abdichtungsabschnitt-für das-Außenrohr der Entnahmeeinrichtung anschließt. .
_ -Mit der Erfindung- werden erhebliche Vorteile erreicht. Ein starres Befestigungsgehäuse
wie bei der bekannten Einrichtung entfällt. Die metallene Oberwand braucht von der
Entnahmeeinrichtung nicht durchstoßen zu werden, weswegen auch kein zusätzlicher,
aus besonders hartem Material bestehender teurer Einsatz am unteren Ende des Entnahmerohres
erforderlich ist, viehmehr einfache, schräge Stirnflächen ausreichen. Die Membran
wird von dem elastischen Stopfen gebildet und ist daher wesentlich leichter durchstechbar
als eine Metallwand. Der Stopfen selbst ist ein Pfennig-Artikel und wird nach der
Abfüllung des Behälters maschinell eingesetzt. Nunmehr braucht die Entnahmeeinrichtung
lediglich mit einem Schlag in den Stopfen eingeführt und durch diesen hindurchgeführt
zu werden, um sie in Betriebsstellung zu bringen. Die Membran wird durchstochen;
die eingeschnittenen oder eingerissenen Lappen der Membran legen sich in die ringförmige
Erweiterung des Kanals und gelangen somit nicht in den sich an diese Erweiterung
anschließenden eigentlichen Abdichtungsabschnitt. Dies ist besonders wesentlich,
weil am Abdichtungsabschnitt eine enge allseitige Anlage des Außenrohres der Entnahmeeinrichtung
am Stopfen gefordert wird. Der Stopfen selbst ragt mit seinem unteren Ende in das
Behälterinnere hinein. Er wird durch den Innendruck des Behälters automatisch abdichtend
gegen das Außenrohr der Entnahmeeinrichtung gedrückt. Würde man die ringförmige
Erweiterung unmittelbar unterhalb der Membran nicht vorsehen, so würden Teile der
zertrennten Membran in den Abdichtungsabschnitt des Stopfens gelangen und hier eine
enge Anlage des Stopfens am Entnahmerohr verhindern. Dies wird aber dank der ringförmigen
Erweiterung zwischen Membran und Abdichtungsabschnitt des Stopfens sicher verhindert.
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Die erfindungsgemäße Entnahmeeinrichtung kann mit einem einzigen Schlag
in Betriebsstellung gebracht werden. Sie gewährleistet eine sichere Abdichtung und
erfüllt hohe, hygienische Anforderungen, da keinerlei starre öder elastische Teile
beim Durchstechen der Membran in das .Behälterinnere gelangen und ist schließlich
dank ihrer hohen Lebensdauer praktisch unbegrenzt verwendbar.
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Es ist auch bekannt, in-,die Behälteröffnung einen metallenen Einsatz
.als Verschluß einzusetzen. Ein Zapfhahn wird in. den Einsatz eingeschraubt, wobei
das Entnahmerohr die metallene Membran durchstoßen kann. Die vom Entnahmerohr durchstoßenen
Membranteile werden auch hier nicht aufgefangen, sondern gelangen in das Behälterinnere.
Auch diese Entnahmeeinrichtung ist teuer, relativ umständlich zu bedienen und hat
nur eine begrenzte Lebensdauer (britische Patentschrift 220 535).
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Schließlich ist auch eine Entnahmeeinrichtung bekarint, bei welcher
in eine Öffnung der Behälteroberwand ein elastischer Stopfen abdichtend eingesetzt
wird, der einen zentralen, mittels einer Membran abgesperrten Durchgang hat. Das
'Entnahmerohr muß in den Stopfen eingeschraubt werden. Diese bekannte Entnahmeeinrichtung
verwendet kein Doppelrohr, das in den Stopfen eingeführt- wird. Die Membran wird
nicht gemäß vorliegender Erfindung durchstochen, und unterhalb der Membran befinden
sich am Stopfen keine Dichtungsabschnitte (belgische Patentschrift 571614). Die
Membran- soll entweder gelenkig.nach hinten schwenken oder sich im Mittelbereich`
öffnen; wobei sich die Membransegmente am Umfang des Schraubabschnittes des Entnahmerohres
anlegen sollen, wahrscheinlich aber abgeschert werden und in das Behälterinnere--fallen.
Im ersten Fall wird die Membran. beim-. Einführen des Entnahmerohres aus dem Stopfenhals
herausgedrückt. Eine einwandfreie Abdichtung des Behälters während und nach dem
Einführen des Entnahmerohres ist nicht gewährleistet. Die Montage selbst ist verglichen
mit der der erfindungsgemäßen Ausbildung erheblich schwieriger.
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An Hand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei
die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht
der in den Behälter eingeführten Entnahmeeinrichtung, F i g. 2 den Stopfen mit eingeführter
Entnahmeeinrichtung im Querschnitt, F i g. 3 den Stopfen vor Einführung der Entnahmeeinrichtung,
F i g. 4 eine Schnittansicht der Befestigung der Rohre der Entnahmeeinrichtung und
F i g. 5, 6 Ansichten einer anderen Befestigung der Rohre.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Entnahmeeinrichtung 10, einen Getränkebehälter
12 für Bier oder andere kohlensäurehaltige Getränke, eine an die Entnahmeeinrichtung
angeschlossene schematisch dargestellte Abgabeeinrichtung 14 mit Ventil
16, eine Druckquelle, insbesondere Kohlensäurebehälter 18 mit Absperrventil
20, den Behältermantel 22, die Behälteroberwand 24, den Behälterboden 26, eine öffnung
28 in der Oberwand 24 und einen mittels einer Umfangsnut 32 in die Öffnung 28 eingesetzten
elastischen Stopfen 30 aus Gummi oder elastischem Kunststoff, oberhalb und unterhalb
der Nut 32 liegende Flansche 34, 36 des Stopfens, wobei der obere Flansch 34 in
die Nut 32 mittels einer konischen Fläche 38 übergeht. Der Außendurchmesser der
Nut 32 ist erheblich größer als der Innendurchmesser der Behälteroberwandöffnung
28, so daß eine einwandfreie Abdichtung zwischen Stopfen und Behälteroberwand erzielt
wird.
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Der elastische Stopfen 30 hat einen zentralen, axial verlaufenden
Kanal, der mittels einer durchstechbaren Membran 40 abgeschlossen ist. Oberhalb
der Membran wird eine Kanalöffnung 42 gebildet. Unterhalb der Membran schließt sich
eine ringförmige Erweiterung 46 an, die unten in einen verengten Abdichtungsabschnitt
44 übergeht, der in einem röhrenförmigen Ansatz 78 des Stopfens 30 gebildet ist.
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Die Entnahmeeinrichtung 10 besteht aus einem Entnahmerohr 50,
dessen unteres Ende zur Bildung einer Spitze 68 abgeschrägt ist, wie bei 72 dargestellt
ist. Das Entnahmerohr 50 ist in einem wesentlich kürzeren Außenrohr 52 unter Abdichtung
gelagert, wobei dieses Außenrohr ebenfalls zur Bildung einer Spitze 70 eine untere
stirnseitige Schrägfläche 74 aufweist. Der Ringraum zwischen Außenrohr 52 und Innenrohr
50 ist mittels eines Anschlußrohres 60 verbunden, an das ein Druckmittelzufuhrrohr
66 angeschlossen werden kann, das zur Druckquelle 18 führt.
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Gemäß F i g. 4 ist auf das obere Ende des Außenrohres 52 ein ringförmiger
Körper 82 mit einer Bohrung 84 zur engen Aufnahme des Entnahmerohres 50 aufgeschweißt.
Das obere Ende des Ringkörpers 82 hat eine Erweiterung 86 zur Aufnahme eines Dichtungsringes
88 und einer Druckscheibe 90, die mittels einer auf dem Entnahmerohr 50 verschiebbaren
Schraubhülse 96 über eine Gewindeverbindung 92, 94 zur Erzielung einer Abdichtung
zusammendrückbar sind.
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Die in F i g. 4 dargestellte Verbindung zwischen Entnahmerohr 50 und
Außenrohr 52 ist also eine Stopfbuchsenverbindung 80. Nach Lösen der Hülse 96 kann
das Entnahmerohr 50 leicht aus dem Außenrohr 52 herausgezogen werden.
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Bei der Ausführung gemäß den F i g. 5 und 6 sind am oberen Ende des
Außenrohres 52 und am Entnahmerohr 50 je ein Ringflansch 102, 104 angeschweißt,
die in ihren einander zugewandten Stirnflächen Ringnuten 108, 110 zur Aufnahme eines
Dichtungsringes 106 aufweisen. Am unteren Flansch 102 ist ein Klemmbügel 112 schwenkbar
gelagert, indem seine aufeinander zu gebogenen Enden 118 in Sacklöcher 116 des Flansches
102 eingreifen. Am Entnahmerohr 50 oberhalb des Flansches 104 ist
ein Rastring 114 befestigt, hinter den der Bügel 112 einschnappt, um die beiden
Rohre 50 und 52 relativ zueinander festzulegen. Diese Verbindung zwischen den beiden
Rohren ist eine Klemmverbindung 100.
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Das aus dem Außenrohr 52 oben herausragende Ende des Entnahmerohres
50 ist bei 62 abgebogen und geht in ein Anschlußstück 58 über, auf das ein zur Abgabevorrichtung
14 führender Schlauch 64
aufgeschoben werden kann.
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Wenn der mittels des elastischen Stopfens 30 dicht abgeschlossene
Behälter 12 abgabebereit gemacht werden soll, so werden auf die beiden Rohrstutzen
58 und 60 der Entnahmeeinrichtung 10 die beiden Schläuche 64 und 66 aufgesteckt.
Dann wird das untere Ende 72 des Entnahmerohres 50 der Entnahmeeinrichtung 10 in
die Öffnung 42 des elastischen Stopfens 30 eingeführt und mit einem Schlag nach
unten gestoßen, wobei die Membran 40 zerstört wird. Kurz bevor das Entnahmerohr
50 den Boden 26 des Behälters berührt, dringt auch das Außenrohr 52 durch den Stopfenkanal
42, 46, 44 hindurch; der zwischen den Kanalabschnitten 42 und 46 verbleibende ringförmige
Vorsprung und der eigentliche Abdichtungsabschnitt 44 des Stopfens 30 haben einen
geringeren Durchmesser als das Außenrohr 52, so daß eine enge Anlage des
Stopfens 30 am Außenrohr 52 erreicht wird. Die abgescherten Segmente oder
Lappen der Membran 40 werden in der ringförmigen Erweiterung 46 aufgenommen und
gelangen daher nicht in den Abdichtungsabschnitt 44
und fallen schon gar nicht
in das Innere des Behälters hinein, was nachteilig wäre, weil diese abgescherten
Teilchen dann mit dem Getränk ausgegeben werden würden oder die untere Öffnung des
Entnahmerohres 50 versperren könnten. Die Entnahmeeinrichtung 10 kann also mit einem
Schlag in Stellung gebracht werden. Anschließend werden die Ventile 16 und 20 geöffnet.
Das Innere des Behälters 12 wird durch den bei 56 abgeschlossenen Ringraum
54
zwischen den Rohren 50, 52 mit der Druckquelle 18 verbunden. Der im Behälter
herrschende überdruck wirkt auf den äußeren Umfang des ringförmigen Ansatzes 78
des elastischen Stopfens 30 und gewährleistet so eine dem Innendruck proportionale
Abdichtung. Wie aus F i g. 2 zu sehen ist, wird zwischen dem Stopfen 30 und dem
Außenrohr 52 nicht nur eine Dichtung am Abdichtungsabschnitt 44, sondern auch an
dem zwischen den Abschnitten 42 und 46 befindlichen Ringvorsprung bewirkt.