-
Die
Erfindung betrifft einen Zapfhahn, insbesondere für Bierfässer,
mit einem einen Durchflusskanal aufweisenden Basiskörper,
an dessen einem Ende ein in eine Auslassöffnung eines Getränkebehälters,
insbesondere Bierfasses, einsteckbares Anschlussstück vorgesehen
ist und an dessen anderem Ende eine quer zum Durchflusskanal verlaufende Durchgangsöffnung
ausgebildet ist, wobei der Durchflusskanal in die Durchgangsöffnung
mündet, und mit einem drehbar in der Durchgangsöffnung
sitzenden Absperrkörper zum Absperren und Öffnen
des Durchflusskanals, wobei der Absperrkörper einen Ausflusskanal
und eine Queröffnung aufweist, und wobei die Queröffnung
durch Drehung des Absperrkörpers mit dem Durchflusskanal
des Basiskörpers zur Deckung bringbar ist.
-
Derartige
Zapfhähne zum Zapfen von Bier oder anderen Getränken
sind seit vielen Jahren bekannt.
-
Bei
einem solchen Zapfhahn besteht das Problem, dass nach Absperren
des Durchflusskanals im Ausflusskanal (Mündungsteil) des
Absperrkörpers Restflüssigkeit verbleibt, die
nicht ohne weiteres schnell abfließt, so dass diese Restflüssigkeit
in der Regel verzögert abfließt. Auch kann hierdurch
die Qualität des gezapften Getränkes beeinflusst
werden, wenn nach längerer Zapfpause beim Öffnen
des Durchflusskanals die noch im Ausflusskanal befindliche Restflüssigkeit
abgezapft wird.
-
Um
diese Nachteile zu vermeiden, ist es bei einem in der
DE 33 03 606 A1 beschriebenen
Zapfhahn der eingangs genannten Art bekannt, den Ausflusskanal des
Absperrkörpers nach oben über die dem Durchflusskanal
zugeordnete Queröffnung hinaus zu verlängern und
an diese Verlängerung eine kleine, oberhalb des Absperrkörpersitzes
angeordnete Belüftungsleitung (Bohrung) anzuschließen.
Durch diese Belüftungsleitung wird sichergestellt, dass nach
Absperren des Durchflusskanals mittels des Absperrkörpers
der Ausflusskanal des Absperrkörpers leerlaufen kann.
-
Diese
bekannte Ausgestaltung des Absperrkörpers ist jedoch insoweit
nachteilig, als in der geöffneten Stellung des Absperrkörpers
durch den Sog des vorbeifließenden Getränkes bedingt
Umgebungsluft in den Ausflusskanal eingesaugt wird, wodurch die
Qualität des gezapften Getränkes beeinträchtigt
wird.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zapfhahn
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass einerseits
im geschlossenen Zustand des Zapfhahns ein Belüften des
Ausflusskanals (Mündungsteils) erfolgt, dass aber andererseits
im geöffneten Zustand keine zusätzliche Luft in
den Ausflusskanal gelangen kann.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Basiskörper mindestens eine quer zu seiner Durchgangsöffnung
verlaufende Belüftungsbohrung aufweist, die in mindestens
einer Drehstellung des Absperrkörpers, in welcher dieser den
Durchflusskanal absperrt, mit der Queröffnung des Absperrkörpers
kommuniziert, wobei die mindestens eine Belüftungsbohrung
nur bei abgesperrtem Durchflusskanal über die Queröffnung
des Absperrkörpers mit dessen Ausflusskanal kommuniziert.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Zapfhahn ist auf sehr einfache
Weise sichergestellt, dass der Ausflusskanal des Absperrkörpers
im geschlossenen Zustand des Zapfhahns belüftet ist, so
dass der Ausflusskanal sofort leerlaufen kann. Ein verzögertes Nachlaufen
bzw. Abzapfen von Restflüssigkeit aus dem Ausflusskanal
des Absperrkörpers, wie es bei herkömmlichen Bierfass-Zapfhähnen
zu beobachten ist, kann bei dem erfindungsgemäßen
Zapfhahn ausgeschlossen werden. Insbesondere zeichnet sich der erfindungsgemäße
Zapfhahn dadurch aus, dass in der geöffneten Stellung des
Absperrkörpers über die mindestens eine Belüftungsbohrung
keine zusätzliche Luft in den Ausflusskanal gelangen kann.
-
Vorzugsweise
entspricht die Queröffnung des Absperrkörpers
einem Kreisabschnitt, der kleiner/gleich einem Kreisabschnitt ist,
dessen Enden durch den Kreisbogenabstand zwischen dem Durchflusskanal
und der Belüftungsbohrung am Innenumfang der Durchgangsöffnung
definiert ist. Diese Ausgestaltung stellt sicher, dass der Durchflusskanal
immer dann abgesperrt ist, wenn die Belüftungsbohrung mit
der Queröffnung des Absperrkörpers kommuniziert.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Zapfhahns verläuft die Längsachse der mindestens
einen Belüftungsbohrung im Wesentlichen rechtwinklig zur
Längsachse des Durchflusskanals des Basiskörpers.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Zapfhahns besteht darin, dass die Belüftungsbohrung mindestens
zweifach in dem Basiskörper ausgebildet ist, wobei die
Belüftungsbohrungen an entgegengesetzten Außenseiten
des Basiskörpers münden. Die Längsachsen
der Belüftungsbohrungen können dabei miteinander
fluchten oder parallel zueinander verlaufen. Durch diese Ausgestaltung
lässt sich unabhängig von der Drehrichtung des
Absperrkörpers jeweils die Belüftung des Ausflusskanals
bei abgesperrtem Durchflusskanal erzielen. Der erfindungsgemäße
Zapfhahn ist somit für Rechts- und Linkshänder
gleichermaßen einfach bedienbar.
-
Eine
sehr zuverlässige Absperrwirkung bietet der erfindungsgemäße
Zapfhahn, wenn die Durchgangsöffnung des Basiskörpers
und der darin drehbar sitzende Abschnitt des Absperrkörpers
konisch ausgebildet sind. Eine zusätzliche den Absperrkörper
umgebende Dichtung oder eine Arretierung des Absperrkörpers
im Basiskörper ist in diesem Fall nicht erforderlich. Dies
ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung
des erfindungsgemäßen Zapfhahns.
-
Weitere
bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Zapfhahns sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
-
1 einen
geöffneten Zapfhahn in Seitenansicht;
-
2 den
Zapfhahn gemäß 1 in Vorderansicht;
-
3 den
Zapfhahn gemäß 1 in perspektivischer
Ansicht;
-
4 und 5 den
Zapfhahn gemäß 1 in geschlossenem
Zustand und perspektivischer Ansicht, wobei der Griffhebel des Absperrkörpers
nach rechts bzw. links geschwenkt ist;
-
6 bis 8 eine
Axialschnittansicht des Zapfhahns entlang der Schnittlinie A-A der 1,
in offenem bzw. geschlossenem Zustand entsprechend den 3 bis 5.
-
Der
in der Zeichnung dargestellte Zapfhahn 1 ist für
Getränkefässer, insbesondere für Bierfässer bestimmt.
Er weist einen einen Durchflusskanal 2 enthaltenden Basiskörper 3 auf,
an dessen einem Ende ein Anschlussstück 4 vorgesehen
ist, das in eine Auslassöffnung eines Getränkebehälters,
insbesondere Bierfasses eingedrückt oder eingeschlagen wird.
Das Anschlussstück 4 ist einstückig mit
dem Basiskörper 3 ausgebildet. Es weist gegenüber
dem übrigen Basiskörper 3 einen verjüngten
Querschnitt auf und besitzt eine zylindrische Mantelfläche,
an die sich umlaufende, konisch geformte Vorsprünge 5 anschließen.
Die Vorsprünge 5 verjüngen sich in Richtung
des in den Getränkebehälter einzutreibenden Endes
des Basiskörpers 3 und zeigen im Axialschnitt betrachtet
ein sägezahnförmiges Profil (vgl. 6–8).
Auf den Vorsprüngen 5 sitzt ein hülsenförmiger
Dichtungsring 6 aus gummielastischem Material, der in einen äußeren
durchmessererweiterten Abschnitt der Auslassöffnung eines
zugehörigen Getränkebehälters dichtend
eingetrieben wird. Das Anschlussstück 4 geht an
einem Absatz 7 sprunghaft in einen größeren
Querschnitt des Basiskörpers 3 über.
-
Der
zylindrische Abschnitt des Anschlussstücks 4 weist
zwei zum Durchflusskanal führende Queröffnungen 8, 9 auf.
Die Queröffnungen 8, 9 fluchten miteinander
und sind in Form von Langlöchern ausgebildet. Die Längsachse
des jeweiligen Langlochs 8, 9 läuft parallel
zur Längsachse des Durchflusskanals 2.
-
Am
anderen Ende des im Wesentlichen rohrartigen Basiskörpers 3 ist
eine quer zum Durchflusskanal 2 verlaufende Durchgangsöffnung 10 ausgebildet,
in die der Durchflusskanal 2 mündet. Die Durchgangsöffnung 10 hat
die Form einer Bohrung. Der Durchflusskanal 2 verjüngt
sich leicht konisch vom Anschlussstück 4 aus in
Richtung der Durchgangsöffnung 10.
-
Der
Zapfhahn 1 weist ferner einen Absperrkörper 11 zum
wahlweisen Absperren und Öffnen des Durchflusskanals 2 auf.
Der Absperrkörper 11 sitzt in der Durchgangsöffnung 10 und
ist um 360° drehbar. Er weist einen Ausflusskanal 12 und
eine Queröffnung 13 auf, wobei die Queröffnung 13 durch Drehung
des Absperrkörpers 11 mit dem Durchflusskanal 2 des
Basiskörpers 3 zur Deckung gebracht werden kann.
-
Die
Durchgangsöffnung 10 ist konisch ausgebildet,
wobei der Absperrkörper 11 einen rohrförmigen
Abschnitt 14 aufweist, der entsprechend der Durchgangsöffnung 10 eine
konisch ausgebildete, der Durchgangsöffnung 10 zugeordnete
Mantelfläche 15 besitzt. Die Längsachse
der konisch ausgebildeten Durchgangsöffnung 10 schneidet
die verlängerte Längsachse des Durchflusskanals 2.
Die die Queröffnungen 8, 9 des Anschlussstücks 4 verbindende
Fluchtlinie verläuft parallel zur Längsachse der
den Absperrkörper 11 aufnehmenden Durchgangsöffnung 10.
-
Im
Bereich der Durchgangsöffnung 10 ist der Basiskörper 3 des
Zapfhahns 1 verdickt ausgebildet. Die vordere Stirnfläche 16 des
Basiskörpers 3, die beim Eintreiben des Zapfhahns 1 in
die Auslassöffnung eines anzuzapfenden Bierfasses oder
dergleichen als Schlagfläche dient, ist geschlossen.
-
Oberhalb
seines rohrförmigen Abschnitts 14 ist der Absperrkörper 11 mit
einem zylinderförmigen Kopf 17 versehen, an dem
ein radial abstehender Griffhebel 18 einstückig
angeformt ist. Der rohrförmige Abschnitt 14 geht
an einem Absatz 19 sprunghaft in den zylinderförmigen
Kopf 17 über. Im eingesteckten Zustand des Absperrkörpers 11 liegt
der Absatz 19 an einem ringförmigen Ansatz 20 des
Basiskörpers 3 an.
-
Am
seinem vorderen Ende weist der Basiskörper 3 zwei
quer zur Durchgangsöffnung 10 verlaufende Belüftungsbohrungen 21, 22 auf,
die an entgegengesetzten Außenseiten des Basiskörpers 3 münden.
Die Längsachse der jeweiligen Belüftungsbohrung 21, 22 verläuft
im Wesentlichen rechtwinklig zur Längsachse des Durchflusskanals 2 des
Basiskörpers 3. Die beiden Belüftungsbohrungen 21, 22 sind so
angeordnet, dass ihre Längsachsen miteinander fluchten
und die Längsachse des Durchflusskanals 2 schneiden.
-
In
der in den 1 bis 3 und 6 dargestellten
Drehstellung des Absperrkörpers 11 ist sichergestellt,
dass die Queröffnung 13 des Absperrkörpers 11 mit
dem Durchflusskanal 2 fluchtet, so dass das zu zapfende
Getränk über den Durchflusskanal 2, die
Queröffnung 13 und den Ausflusskanal 12 in
ein Trinkgefäß fließen kann. Andererseits
sperrt der Absperrkörper 11 in dieser Drehstellung
die Belüftungsbohrungen 21, 22 ab, so
dass durch diese keine zusätzliche Luft in das durch den
Ausflusskanal 12 fließende Getränk gelangen
kann.
-
In
den in den 4, 5, 7 und 8 dargestellten
Drehstellungen des Absperrkörpers 11 ist dagegen
sichergestellt, dass der Durchflusskanal 2 dicht absperrt
ist. Gleichzeitig ist in diesen Drehstellungen des Absperrkörpers 11 aber
auch sichergestellt, dass mindestens eine der beiden Belüftungsbohrungen 21, 22 mit
der Queröffnung 13 des Absperrkörpers 11 kommuniziert
und somit dessen Ausflusskanal 12 belüftet.
-
Der
lichte Durchmesser der Belüftungsbohrungen 21, 22 ist
wesentlich kleiner als der lichte Durchmesser der Queröffnung 13 des
Absperrkörpers 11. Die Queröffnung 13 ist
vorzugsweise als Langloch ausgebildet, wobei sich die Längsachse des
Langlochs parallel zur Längsachse des Ausflusskanals 12 erstreckt.
Der Durchmesser der Belüftungsbohrungen 21, 22 liegt
vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis 3 mm, während der
(kürzere) Durchmesser der Queröffnung 13 im
Bereich von 6 mm bis 8 mm liegt.
-
Die
Queröffnung 13 des Absperrkörpers 11 entspricht
dabei einem Kreisabschnitt, der kleiner/gleich einem Kreisabschnitt
ist, dessen Enden durch den Kreisbogenabstand zwischen dem Durchflusskanal 2 und
der jeweiligen Belüf tungsbohrung 21 bzw. 22 am
Innenumfang der Durchgangsöffnung 10 definiert
ist.
-
Der
Basiskörper 3 und der Absperrkörper 11 des
erfindungsgemäßen Zapfhahns 1 sind vorzugsweise
als Spritzgießteile aus Kunststoff gefertigt. Kunststoff
ist unter hygienischen Gesichtspunkten ein vorteilhafter Werkstoff
für Getränke-Zapfhähne. Der Zapfhahn 1 lässt
sich somit kostengünstig herstellen. Er besteht aus wenigen
Teilen und besitzt ein relativ geringes Gewicht.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-