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Verfahren und Vorrichtung zum Schutze
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von Pflanzen vor kriechenden Weichtieren Die Erfindung betrifft ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Schutze von Pflanzen vor kriechenden Weichtieren,
insbesondere Schnecken bzw. zur Einschränkung deren Bewegungsraumes.
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Kriechende Weichtiere, wie z.B. Schnecken richten in Zierpflanzen-,
Gemüse- und Ackeranbau große Schäden an. Vor allem werden bevorzugt Jungpflanzen
befallen, die danach entweder gänzlich absterben oder in ihrer Entwicklung so weit
zurückgeworfen werden, daß die zu erwartenden Ernteerträge ausbleiben.
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Die bekannten Methoden, wie z.B. das Einsammeln von Schnecken, die
Benutzung von Schneckenfallen, die Streuung von Sägemehl usw. stellen keine zufriedenstellende
Lösung dar.
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Aus diesem Grunde gelangen heute immer mehr chemische Mittel zum Einsatz,
fast unabhängig davon, ob es sich nur um einen winzigen Nutzgarten oder einen Großflächen-Ackerbau
handelt. Bei der Anwendung von derartigen Mitteln sind beachtliche Vorsichtsmaßnahmen
zu berücksichtigen, um unmittelbare Vergiftungen an Menschen und Tieren zu vermeiden.
Trotzdem sind Haustiere, wie z.B. Hühner oder auch andere Tiere wie Vögel, Igel
usw. starken Gefahren ausgesetzt. Obwohl diese Präparate nach Angaben der Hersteller
"wetterbeständig" sind, ist eine Abschwemmung in Gewässer bei starkem bzw. andauerndem
Regenfall nicht zu verhindern. Somit sind auch die im Wasser heimischen Lebewesen
gefährdet. Die Anwendung von chemischen Mitteln zur Bekämpfung der Kriechtiere ist
neben den Gefahren für die Umwelt auch kostenaufwendig, da bei ungünstigen Witterungsverhältnissen
ihre mehrmalige Anwendung erforderlich ist.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein wirksames Verfahren
und eine Vorrichtung, ohne die oben beschriebenen Nachteile zum Schutze von Pflanzen
auf Anbauflächen vor kriechenden Weichtieren, wie z.B. Schnecken, bzw. zur Einschränkung
deren Bewegungsraumes zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verfahren
die Wirkung des elektrischen Stromes auf Lebewesen genutzt wird, wobei die Höhe
der Spannung sowie der Stromdichte so gewählt werden, daß sie für höhere Lebewesen
ungefährlich sind.
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Diese Aufgabe wird weiterhin dadurch gelöst, daß die Vorrichtung einen
mit mindestens einem elektrischen Leiter versehenen nichtleitenden und/oder leitenden
Träger aufweist.
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Vorzugsweise umschließt der mit elektrischen Leitern versehene Träger
eine Fläche.
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Bei der Erfindung wird die Empfindlichkeit der Lebewesen auf elektrische
Ströme zunutze gemacht. Es ist allgemein bekannt, daß die Berührung mit elektrischem
Strom beiden Lebewesen Reaktionen auslöst. Die Empfindlichkeit hängt sowohl von
der Stromstärke wie auch von dem Gehalt der elektrisch leitenden Substanzen des
Körperaufbaus ab. Die kriechenden Weichtiere, insbesondere Schnecken, können aufgrund
des hohen Körperwassergehaltes und der darin enthaltenen Salze zu den "elektrisch
gut leitenden" Lebewesen eingeordnet werden. Versuchen die Schnecken eine mit dem
erfindungsgemäßen elektrischen "Zaun" umgebene Fläche zu verlassen, entsteht beim
überqueren der mit elektrischem Strom beaufschlagten Leitungen durch die Körperberührung
eine elektrisch leitende Brücke, wodurch die Schnecken zum Abwenden von den Leitungen
gezwungen werden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Träger aus
steckbaren Teilstücken zusammensetzbar, wobei die auf den Teilstücken angeordneten
elektrischen Leiter mit Steckkontakten versehen sind.
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Bei größeren Anbauflächen kann der elektrische "Zaun" vorteilhafterweise
aus vorgefertigten Teilen durch Steckverbindungen zu beliebigen Längen und geometrischen
Formen zusammengebaut werden. Die elektrischen Leitungen wie auch die Trägerplatten
können durch Steckverbindungen zusammengefügt werden.
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Vorzugsweise ist der Träger aus flexiblen Folien oder aus starren
Platten zusammengesetzt.
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Eine weitere Möglichkeit bietet die Anbringung der elektrisch leitenden
Bahnen an flexiblen elektrisch nicht leitenden Streifen. Diese Streifen können bei
kleineren Objekten, beispielsweise Blumenkübel, Frühbeetkästen, an die Form der
Wand angepaßt und danach dort durch Kleben oder Nageln befestigt werden.
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Vorzugsweise weist die Vorrichtung nur einen an einem vertikal angeordneten
Träger stromleitenden Bahn auf.
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Eine besondere Ausführungsform besteht darin, daß bei ebener Erdoberfläche
nur eine stromleitende Bahn an einem vertikal angeordneten Trägermaterlal verlegt
wird. Die Bahn muß allerdings knapp über die Erdoberfläche geführt werden, damit
die Kriechtiere durch Körperberührung zwischen Erde und stromführender Bahn eine.
elektrische Brücke bilden Gemäß einer besonders bevorzugten Ausfiihrungsform ist
an dem Träger ein Regenschutz angeordnet.
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Die Strombahnen können gegen Regen mit einer schräg angebrachten Platte
geschützt werden. Hierdurch wird ein unnötiger Stromverbrauch vermieden. Die für
die Befestigung der elektrischen Stromleiter dienenden flexiblen Folien bzw. starren
Platten können natürlich auch horizontal mit oder ohne Regenschutz verlegt werden.
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Bei allen erwähnten Ausffihrungen kann das Trägermaterial auch elektrisch
leitend sein.
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Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die hier beschriebenen Vorrichtungen
eine umweltfreundliche und wirtschaftlich vorteilhafte Lösung zum wirksamen Schutz
vor kriechenden Weichtieren, wie z.B. vor Schnecken auf Anbauflächen für Pflanzen
darstellen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht einer Anordnung mit horizontal angeordneten elektrischen Leitern, Fig. 2
eine Anordnung mit vertikal angeordneten Leitungen, Fig. 3 eine Draufsicht der in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsform, Fig. 4 steckbare Teilstücke für einen Schneckenzaun,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines Schneckenzaunes.
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Die Fig. 1 zeigt den nicht leitenden Träger 3 mit den elektrischen
Leitern 1 und 2. Hierbei wird die rechteckige Fläche 4 umschlossen, in der sich
die Schnecken befinden. Die Leitungen 1 und 2 sind in den Ecken mit Stiften 17 festgehalten.
Die zueinander parallel verlaufenden Leitungen 1 und 2 werden über die Abzweigleitungen
18 und 19 an eine nicht dargestellte Stromquelle angeschlossen.
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Wenn die Schnecken versuchen, die Fläche 4 zu verlassen, entsteht
beim Überqueren der mit Strom beaufschlagten Leitungen 1 und 2 in Folge der Körperberührung
eine elektrische Brücke wodurch die Schnecken zum Abwende! gezwungen werden. Die
Tiere reagieren auf Wechselstrom wie auch auf Gleichstrom. Bei Anwendung von Gleichstrom
reicht bereit9 die Benutzung von handelsüblichen Stabbatterien mit 1,5 Volt Spannung
für den "Zaun" aus. Die gleiche Wirkung wird durch Anwendung von Wechselstromtransformatoren
(wie
z.B. Klingelträfo) erzielt. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung von
elektrischen Leitern verschiedener Metallsorten, die zueinander eine Potentialdifferenz
aufweisen, wie z.B. Kupfer zu Aluminium. Jedenfalls sind nur Spannungsbereiche erforderlich,
die für höhere Lebewesen ungefährlich sind.
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Ebenso denkbar ist es, daß der Träger aus einem leitenden Material
besteht und dieses entweder kathodisch geschaltet oder geerdet ist und der Gegenpol
als Leitung über diesen Träger mit Hilfe von Isolatoren befestigt wird. Der Zwischenraum
zwischen dem leitenden Träger und dem Leiter muß allerdings so knapp bemessen werden,
daß die Kriechtiere durch Körperberührung eine elektrische Brücke bilden.
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Der erfindungsgemäße"elektrische Zaun"für Schnecken kann entweder
eine Fläche, z.B. Anbaufläche, vor dem Eindringen von Schnecken schützen oder eine
Fläche mit den Schnecken zweckse Verhinderung des Abwanderns etwa für Zuchtzwecke,
einschließen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 2 und 3 gezeigt.
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Hier wird der nicht leitende Träger 3 mit Hilfe von daran befestigten
Pfählen 20 so weit hinuntergedrückt', daß zwischen der Trägerunterkante 21 und-der
Erde 2Z.keine oeffnung verbleibt. An dem so vertikal angeordneten Träger 3 sind
die Leiter 1 und 2 übereinander angeordnet. Auch diese sind in geschlossenen Kreisen
verlegt und an jeder, wie oben beschriebenen externen Stromversorgung über die Abzweigungen
18 und 19 angeschlossen. Die Leitungen 1 und 2 können gegen Regen mit Hilfe einer
schräg angebrachten Platte 15 geschützt werden. Diese Anordnung ist nochmals in
Fig. 3 in Draufsicht gezeigt.
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Bei größeren zu schützenden Flächen wird der elektrische "Zaun" vorteilhafterweise
aus steckbaren Teilstücken 5, 6 zusammengesetzt. Die Teilstücke sind vorgefertigt
und erlauben es, geometrische Formen beliebiger Ausmaße zusammenzusetzen. Eine
derartige
Verbindungsmöglichkeit ist in Fig. 4 gezeigt. Die Trägerplatten 23 und 24 können
durch Steckverbindungen 25 zusammengefilgt werden. An den Trägerplatten 23 und 24
sind die mit Steckkontakten 11, 12, 13 und 14 versehenen elektrischen Leiter 7,
8, 9 und 10 übereinander befestigt. Die Trägerplatten 23 und 24 sind jeweils mit
einem Regenschutz 15 versehen.
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Eine weitere Ausführungsform bietet die Anbringung der elektrischen
Leiter an flexible, elektrisch nicht leitende Träger. Diese flexiblen Träger können
bei kleineren Objekten, wie z.B. Blumenkübel, Frühbeetkasten, an die Form der Wand
angepaßt und danach dort durch Kleben oder Nageln befestigt werden. Die für die
Befestigung der elektrischen Stromleiter dienenden flexiblen Folien bzw. starren
Platten können natürlich auch horizontal mit oder ohne Regenschutz verlegt werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Verlegung ist in Fig. Sdargestellt.
Auf dem Trägermaterial 26 sind die beiden elektrischen Leiter 1 und 2 angeordnet,
rechts mit einem Regenschutz 16.
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Bei ebener Erdoberfläche ist es völlig ausreichend, nur eine stromleitende
Bahn an einem vertikal angeordneten Trägermaterial zu verlegen. Die Bahn muß allerdings
knapp über die Erdoberfläche geführt werden, damit die Kriechtiere durch Körperberührung
zwischen Erde und stromführender Bahn eine elektrische Brücke bilden. Bei Anwendung
von Gleichstrom wird die stromführende Bahn mit dem Pluspol der Stromquelle verbunden,
bei Wechselstrom mit einer der Phasen. Bei allen erwähnten Ausführungsformen kann
das Trägermaterial auch elektrisch leitend sein. In diesem Fall wird dieses bei
Gleichstrom kathodisch geschaltet oder bei Wechselstrom geerdet. Die Befestigung
des Gegenpols an diesem Trägermaterial erfolgt über elektrische Isolatoren. Bei
externer Versorgung der Schutzanlage mit elektrischem Strom werden Stromdichten
und Spannungen angewählt, die für höhere Lebewesen ungefährlich sind.
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